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Firmennews

Vom Schulzimmer auf die Baustelle

Einblick bekommen in die Baustelle eines Gartenbauers, Arbeitserfahrung in der Gastronomie sammeln oder die Industrie kennenlernen: Im Wirtschaftspraktikum für Lehrpersonen haben im Februar und März 2022 zehn Lehrkräfte aus der Primar- und Sekundarstufe den Arbeitsplatz

gewechselt. Von JULIA DESCH

Karin Longhitano im Einsatz während des Praktikums bei FREI THAYNGEN AG.

Wie läuft ein Arbeitstag im Gartenbau ab? Den ganzen Tag draussen sein – bei jedem Wetter – und dabei körperlich hart arbeiten: Pflastersteine setzen, Halden von Unkraut und Wurzeln säubern oder Waldwege pflegen. Für ihr Praktikum schlüpfen Lehrpersonen, wie Karin Longhitano, die normalerweise eine 6. Klasse unterrichtet, für zwei bis vier Wochen in den Alltag eines Betriebs. Longhitano arbeitete in ihrem Praktikum bei FREI THAYNGEN AG, in Thayngen. Spätestens seit sie das Schulzimmer gegen die Baustelle getauscht hat, weiss sie, wie viel Wahrheit im Sprichwort «es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung» steckt. Sie hat in ihrem Praktikum erlebt, wie wichtig im Gartenbau Teamarbeit, Durch-haltewillen und auch Kompetenzen wie das räumliche Vorstellungsver-mögen oder Mathematik für das Planen der Arbeiten sind. Etwas, das sie ihrer Klasse auf jeden Fall weitergeben wird. Auch ihr Praktikumsbetreuer Matthias Frei, Geschäftsführer der FREI THAYNGEN AG, findet es wertvoll, dass die Lehrpersonen einen Betrieb aus Mitarbeitersicht kennenlernen. So sehen sie gleich selbst, welches die wichtigen Anforderungen sind. Gleichzeitig gibt er in die Schule gerne weiter, wie sie als Betrieb mit den Lernenden unterwegs sind: «Worauf es wirklich ankommt und was unsere besten Mitarbeiter ausmacht, sind ihre Einsatzbereitschaft, Durchhalte-vermögen, Teamfähigkeit und vor allem Freude an der Tätigkeit.» Neustart für «Wirtschaftspraktikum»

Zehn Schaffhauser Lehrpersonen tauschen zwischen Mitte Februar und Mitte März 2022 während zwei bis vier Wochen ihr Klassenzimmer mit einem Arbeitsplatz in der Privatwirtschaft. Im Rahmen des Projekts «Lehrpersonen in die Wirtschaft» erhalten sie die Möglichkeit, einen anderen Arbeitsalltag kennenzulernen – einen Arbeitsalltag, wie ihn ihre Schülerinnen und Schüler als Auszubildende auch haben werden. Das Programm «Lehrpersonen in die Wirtschaft» wird unter dem Patronat des Erziehungsdepartements mit Unterstützung von IVS Industrie- & Wirtschafts-Vereinigung der Region Schaffhausen sowie dem Kantonalen Gewerbeverband KGV und der Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen organisiert. Die Idee des Wirtschaftspraktikums stammt aus dem Jahr 2008. Nach einem Unterbruch findet das neu lancierte Wirtschaftspraktikum 2022 mit einigen Anpassungen wieder statt. Im nächsten Jahr ist voraussichtlich die nächste Runde des Projekts geplant.

Haben Sie Interesse, einen Praktikumsplatz anzubieten oder als Lehrperson am Praktikum teilzunehmen? Dann melden Sie sich unter:

info@standort.sh.ch

Kakaofabrik nimmt Betrieb bald auf

Seit rund einem Jahr baut das Schweizer Lebensmittelunternehmen PRONATEC in Beringen die erste Schweizer Produktionsanlage zur Verarbeitung von Kakaobohnen. Das Projekt ist auf Kurs. 20 Personen arbeiten bereits in der Fabrik, die im Juni ihren Betrieb aufnehmen wird. Von PASCAL SCHMIDLIN

Im PRONATEC-Labor laufen bereits erste Qualitätstests.

Die Arbeiten in der neuen Produktionsstätte des Lebensmittelunternehmens PRONATEC im Beringerfeld schreiten voran. Dort entsteht die erste Fabrik zur Verarbeitung von Kakaobohnen in der Schweiz. Ein Jahr nach Beginn der Umbauarbeiten sind bereits sämtliche Maschinen für die PRONATEC-Kakaoverarbeitung installiert. «Die ersten Kakaobohnen sind bereits in Beringen eingetroffen und gereinigt worden», sagt David Yersin, CEO des Unternehmens. Im Februar wurde die Überprüfung der rund 7 000 Steuerungssignale abgeschlossen. Eine wichtige Fleissarbeit, damit später alle Maschinen nahtlos miteinander kommunizieren und über das zentrale Automationssystem ansprechbar sind, wie Yersin erklärt. Anfang März nahm PRONATEC die Rösterei in Betrieb und die weiteren Anlagen wie Presse, Mühle und Abpackung werden bis Mitte Juni folgen, so Yersin. Auch im Personalrecruiting hat sich einiges getan. Bereits 20 Personen arbeiten mittlerweile in der neuen Fabrik, bis im Frühling 2023 werden es zirka 30 Mitarbeitende sein, so der Geschäftsführer. Aktuell würden vor allem weitere Fachkräfte in den Bereichen Produktion und Technik gesucht, so Yersin. Komplett ist hingegen das Qualitätssicherungsteam. Im neuen Labor führt es bereits die ersten Bohnensensoriktests durch, damit schon bald die erste hochwertige Kakaomasse produziert werden kann.

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