Bayern-Magazin Winter 2016/17

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So auch im Berchtesgadener Land. Dort, wo der mächtige Watzmann mit seinen drei Hauptgipfeln majestätisch über dem Tal thront, erstreckt sich ein wahres BikeEldorado auch im Winter. Auf zahlreichen Wegen und Trails können sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Fahrradfahrer die winterliche Landschaft vom Sattel aus genießen. Verschneite Berge, weiß glitzernde Wälder, zugefrorene Seen und frostig-kalte Bergflüsse ziehen an den Radfahrern vorbei. Dem eigenen Können entsprechend werden die Touren angepasst. Für anspruchsvollere Ausritte oder ungeübte Fahrer sind E-Fatbikes mit einem unterstützenden Elektromotor eine ideale Alternative. Mit eingebautem Rückenwind lassen sich nicht nur Anstiege leichter meistern, sondern auch längere Touren bewältigen. Die Biker sind auf all ihren Touren umgeben von der überwältigenden Schönheit des Gipfelpanoramas. Sie ist rau und lässt erahnen, wie ungezähmt die Bergwelt der bayerischen Alpen sein kann. Um in Not geratene Bergsportler kümmert sich das Team der Berchtesgadener Bergwacht. Das Urlaubsparadies mit seiner urwüchsigen Natur ist das Einsatzgebiet der bestens ausgebildeten Helfer. Dabei verlassen sich die Bergretter zum einen auf ihre traditionellen alpinen Fähigkeiten, zum anderen auf ihre Ausrüstung. Seit Kurzem zählen dazu Fatbikes mit Elektromotor, die auch im tiefen Schnee entlegenste Gegenden schnell erreichbar machen.

Einsatz zwischen Hightech und Bergsteigerromantik Bereits seit 15 Jahren ist der gebürtige Berchtesgadener Stephan Bauhofer bei der Bergwacht Berchtesgaden. „Unsere Ausrüstung wird je nach Einsatz ausgewählt: In einfachem Gelände fahren wir mit dem Quad oder sogar mit dem Jeep. Wenn es schnell gehen muss, fliegt bei gutem Wetter und klarer Sicht der Rettungshubschrauber.“ Bei schlechter Witterung bleibt dieser am Boden. Je schlechter das Wetter und je unzugänglicher das Gelände ist, desto mehr sind die Bergretter auf ihre Muskelkraft, ihre Instinkte und ihre bergsteigerischen Fähigkeiten angewiesen. „Unsere Rettungseinsätze laufen dann fast so ab wie zu Gründungszeiten der Bergwacht vor mehr als 100 Jahren“, sagt Bauhofer. „Für diesen Fall haben wir die Fatbikes angeschafft, weil uns diese einen erheblichen Zeitvorteil bringen“, sagt der erfahrene Bergretter. Damit lassen sich auch schwierige und steile Passagen fahren. Geht es nicht mehr weiter, dann können die Einsatzkräfte das Fatbike entweder tragen oder den Rest zu Fuß laufen. Im Gegensatz zu einfachen Mountainbikes überzeugen die E-Fatbikes durch zahlreiche Vorteile: „Mit den Fatbikes kommen wir viel leichter und sicherer durchs Gelände, weil die breiten Reifen nicht so schnell wegrutschen wie die schmalen. Außerdem ist der Elektromotor leistungsstark und die Akkus halten lange. Damit kommen wir in unserem Einsatzgebiet überallhin, auch bei großen Schneemassen.“

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Lebensretter im Einsatz: Stolz präsentiert die Berchtesgadener Bergwacht ihre Fatbikes.


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