„Luja sog i, zefix Halleluja! Von Silke Federsel „Luja sog i, zefix Halleluja!“ – keiner flucht so sakrisch gut wie Engel Aloisius in „ein Münchner im Himmel“ – neben der „Heiligen Nacht“ und den „Lausbubengeschichten“ sicher der populärste bayerische Klassiker aus der Feder von Ludwig Thoma. Der Paradebayer mit Lederhose und Pfeife, der ein feines Ohr für unterschiedliche Dialekte hatte und das Bayerische in seiner Literatur zur Kultursprache machte, hatte viele Seiten, gute wie auch schlechte: Er war Heimatschriftsteller und liberaler Satiriker, ein Frauenheld, der einem verschuldeten Bekannten die Ehefrau „abkaufte“, aber auch Verfasser antisemitischer Hetzartikel, obwohl er ganz vernarrt in eine Frau aus einer jüdischen Familie war. Vorzugsweise die verheirateten Damen schienen es ihm angetan haben, wenn man sich durch Martha Schads Buch „Weiberheld und Weiberfeind“ liest. Die Historikerin erzählt darin unterhaltsam von den Frauen in Thomas Leben. Da gibt es etwa die Affäre mit Hedwig von Xylander, verheiratet mit dem Major Robert von Xylander und Mutter eines kleinen Kindes. Mit ihr verbrachte Thoma leidenschaftliche Stunden und markierte sogar in seinem Tagebuch mit einem „X“ Ort und Datum, wann er mit der Dame intim war. Dass der gehörnte Ehemann ihm Jahre später noch eins reinwürgen würde, daran hatte Thoma wohl nicht gedacht: als bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs Thoma unbedingt an die Front wollte, wusste der Major das zu verhindern. Denn der 47-jährige Thoma hätte aufgrund seines Alters eine Ausnahmegenehmigung gebraucht, die ihm aber verwehrt wurde. Er war zwar dann kurze Zeit im Sanitätsdienst tätig, erkrankte aber bald und kehrte in sein Haus am Tegernsee zurück.