Journal Architektur und Planung Juli 2023

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JOURNAL Juli 2023 www.heinze.de ARCHITEKTUR
PLANUNG Ihre Meinung zählt! Nutzen Sie den beiligenden Fragebogen. CSMM – ARCHITECTURE MATTERS RE:BUILD THE FUTURE 23. /24.11. BERLIN, STATION Mehr Infos siehe Rückseite KLIMA FESTIVAL FÜR DIE BAU WENDE Freikarte sichern!
UND

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© 2023 James Hardie Europe GmbH. TM und ® bezeichnen registrierte und eingetragene Marken der James Hardie Technology Limited und James Hardie Europe GmbH. * Das Speichern von CO 2 bezieht sich auf den gesamten Produktlebenszyklus der fermacell ® Gipsfaserplatten und Fußbodenelemente.

Re:build the Future…

... also: Bauen Sie die Zukunft neu auf! So lautet der Titel des Berichts in der Rubrik klima]. Hier beschreibt Timo Brehme, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von CSMM, wie mit sechs Maßnahmen für erfolgreichen Klimaschutz gesorgt werden soll. CSMM ist ein Planungs- und Beratungsunternehmen, das seit 20 Jahren für visionäre Büroarchitektur und Arbeitsweltkonzepte bekannt ist. In dem hier veröffentlichten Thesenpapier werden sechs Maßnahmen skizziert, wie Klimaschutz funktionieren kann und muss, um relevant zu einer klimaneutralen Zukunft gelangen zu können. Näheres dazu können Sie ab Seite 22 lesen.

Weitere Beiträge zum Thema Klima, die ich Ihnen ans Herz legen möchte, sind ab Seite 18 „Energie sparen mit Superdämmstoff “ und ganz speziell ab Seite 20 ein Beitrag über ein kreislauffähiges Holzbausystem, in dem wir über ein mikro-modulares Massivholzbausystem berichten, das unter Verwendung von Kalamitätsholz und zurückgeführtem Baustellenholz mehrgeschossigen Rohbau erlaubt. Durch das patentierte Dübel-Verbindungssystem wird dabei komplett auf künstliche Verbindungsmittel verzichtet. Zu gegebener Zeit kann das Material dann sortenrein rückgebaut und vollständig wiederverwendet werden. Ein meiner Ansicht nach wirklich innovatives System.

Ich denke, dass wir mit vielen weiteren Berichten Ihr Interesse wecken können. Und vielleicht begegnen wir uns auch mal persönlich auf den von Heinze organisierten Events wie der ArchitekTOUR und ganz speziell auf dem nächsten Klimafestival für die Bauwende, das vom 23. bis 24. November 2023 in Berlin stattfindet. Sie sind herzlich eingeladen! Und um keine Nachrichten rund ums Klimafestival zu verpassen, empfehle ich Ihnen, sich mit unserem neuen Bauwende-Newsletter auf dem Laufenden zu halten, siehe hierzu auch unseren Beitrag auf Seite 150. https://event.heinze.de/klima-news/?context=3399

Bis dahin verbleibe ich bis zur nächsten Ausgabe

mit herzlichen Grüßen, Ihre

3 editorial]
Christina Baart Head of Content

Sechs Maßnahmen für erfolgreichen Klimaschutz

Als Plädoyer für einen visionären Umgang mit der Zukunft hat das Planungs- und Beratungsunternehmen CSMM anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums das Motto „Re:build the Future“ zum Leitmotiv bestimmt. Im nachfolgenden Thesenpapier skizzieren die Architekturgestaltenden sechs Maßnahmen, wie Klimaschutz tatsächlich funktionieren kann.

Gaus Architekten

architektur]

inhalt] 4 22
6 news] profil]
klima] 18
Osnabrück 20 Kreislauffähiges Holzbausystem 28 Energetische Sanierung in Esslingen 32 Verwaltungsgebäude in Gronau 36 Grüner Verbundwerkstoff 38 Fraunhofer-Institut auf der BAU 2023 42 Nachhaltig und wirtschaftlich sanieren und planen 44 Headquarter in Österreich
16
Start-up aus
50 Feuerwehrhaus in Tübingen 58 IKEA Store in Wien 64 Hotel in Tirol 70 Einfamilienhaus in Landau 76 Villa in Hamburg 80 Bahnhofüberdachung in Tel Aviv 88 EDGE Südkreuz in Berlin 92 Kindertagesstätte in Spaichingen news 6
Gaus Architekten 16 Einfamilienhaus in Landau 70

inside]

trends]

aktuell]

anhang]

5
100 Getreidespeicher in Hamburg 104 Historische Industriehalle in Köln 110 Restaurant in Venedig 116 Donauschwäbisches Zentralmuseum in Ulm 120 Sanierung einer Büroetage in München 126 Bauernhof im Münsterland 130 Hotel in Appenzell
136 Interview mit Matteo Nunziati
140 Sofagruppe F8 142 Pendelleuchte x.leaf 143 Allora Poufs 144 Türdrücker MOOM
146 Heinze ArchitekturAWARD 2023 147 Architects’ Darling 2023 148 100. Folge ARCHITEKTURFUNK 150 Heinze Newsletter zur Bauwende 152 Möbelmesse Stockholm 154 Ein Tag mit dem Architekten Jan Störmer 158 HeinzeArchitekturfoto 160 Baunetz Wissen
161 Inserentenverzeichnis 162 Vorschau, Impressum
dialog]
Getreidespeicher in Hamburg 100 Interview mit Matteo Nunziati 136
Sofagruppe F8 140
100. Folge ARCHITEKTURFUNK 148

Ballendat Lounge-Kollektion Stilbildende Eleganz

Schöck: ein Jubilar und jede Menge Produktneuheiten

Der renommierte Designer Martin Ballendat hat eigens für den Sitzmöbel-Experten KÖHL eine vielseitige Lounge-Serie entwickelt. Die neue Kollektion besticht nicht nur mit stilbildender Eleganz, sondern auch mit raffinierten Kombinationsmöglichkeiten, die exklusive Ruheinseln sowie Kommunikations- und Arbeitsbereiche entstehen lassen.

40 Jahre Schöck Isokorb! Das Jubiläum feierte Schöck auf der BAU 2023 in München mit zahlreichen Besuchern aus dem Inund Ausland. Auf 340 Quadratmetern präsentierte Schöck dabei zahlreiche Innovationen für Neubau und Sanierung sowie Digitalisierung. Ein Highlight im Gepäck des Bauprodukteherstellers: eine Weiterentwicklung der bewährten Isokorb Lösung für Attiken und Brüstungen, die ab Juli auf den Markt kommen wird. Ebenfalls neu sind die Lösungen für die steigenden Anforderungen an die Trittschallreduzierung und Erdbebenbemessung sowie an das Schwingungsverhalten bei Balkonen.

Pünktlich zur BAU hieß es außerdem „Go live“ für den neuen Trittschall-Rechner für Balkone und Laubengänge. Mit diesem ist ab sofort eine genaue und zuverlässige Trittschall-Prognose nach DIN EN ISO 12354-2 möglich.

Im Anwendungsbereich Tiefgarage konnten sich die Besucher überzeugen, wie mit Schöck Sconnex und Combar Gestaltungsanspruch, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit elegant in Einklang gebracht werden können.

Ergänzend zur Modulserie hat der vielfach ausgezeichnete Designer ein attraktives Sesselsortiment kreiert, das mit unterschiedlichen Rückenhöhen eine Vielzahl von Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten zulässt. In Kombination mit schwenkbaren Schreibtablaren schafft Ballendat hier individuelle Rückzugsorte zum Lesen oder konzentrierten Arbeiten.

www.koehl.com

Apropos nachhaltig: Mit der Sanierungslösung Isolink für die vorgehängte hinterlüftete Fassade stellte Schöck eine zugelassene Bauart vor, um in die Jahre gekommene Wärmedämmverbundsysteme schnell und nachhaltig zu ertüchtigen, statt herkömmlich zu entsorgen.

Produkte von Schöck ermöglichen eine rationellere Bauweise und sichern nachhaltig die Bauqualität. Im Mittelpunkt stehen der bauphysikalische Nutzen und die Energieeffizienz. Für das Bauen von morgen treibt Schöck mit dem Bereich Digitalisierung den Workflow von der Planung bis zur Baustelle voran.

www.schoeck.com/de

news] 6
Fotos] KÖHL GmbH Einfach das Original: Schöck Isokorb, die innovative Lösung zur Minimierung von Wärmebrücken an auskragenden Bauteilen, wurde im April 40. Foto] Schöck AG

Zweifach preisgekröntes Design ELCO Luft-Wasser-Wärmepumpe

Die AEROTOP® SG besticht durch ihr kompaktes Design. Besonders ist bei dieser Wärmepumpe auch das hochwertige und äußerst langlebige Designgehäuse aus Edelstahl. Neben ihrem Design überzeugt die ELCO Luft-Wasser-Wärmepumpe durch ihre Effizienz und Leistungsstärke. Mit der A+++ Energieeffizienzklasse und einer Jahresarbeitszahl von 5,0 SCOP (Der Wert zeigt, welcher Energiefaktor pro 1 kWh Stromzufuhr im jährlichen Schnitt erzeugt wird.) setzt die AEROTOP® SG neue Standards.

Darüber hinaus ist die direkt angeströmte Verdampferoberfläche der AEROTOP® SG doppelt so groß wie bei herkömmlichen Luft-Wasser-Wärmepumpen. Der Ventilator sorgt mit niedrigen Drehzahlen zusätzlich für einen effizienten Wärmeaustausch in drei wählbaren Leistungsstufen von 10, 12 oder 14 kW sowie einem geringen Stromverbrauch.

Dank des großflächigen Verdampfers in zylindrischer Form können große Luftmengen mit niedriger Strömungs- und Ventilatorgeschwindigkeit mit der ELCO Luft-Wasser-Wärmepumpe umgesetzt werden. Das wiederum reduziert auch die Luftgeräusche deutlich, sodass die AEROTOP® SG tatsächlich kaum zu hören ist. Noch leiser ist sie im reduzierten Nachtmodus. Bei einem Abstand von einem Meter (bei Montage direkt an der Hauswand) erzeugt die AEROTOP® mit 12 kW Leistung einen Schalldruck von nur 46 dB(A). In vier Meter Entfernung sind es noch 35 dB(A), was etwa um die Hälfte leiser als Vogelgezwitscher ist.

www.elco.de

Zukunftsorientiertes Bauen mit Recycling-Material

Designfenster Elegant – das nachhaltige Kunststoffprofilsystem

Deceuninck bietet eine neue Generation von Kunststoff fenstern im besonders schlanken Design an, ausgerichtet auf die Bedürfnisse von morgen. Sie sind hochwärmedämmend und mit umweltfreundlichem Recyclingmaterial im Profilkern besonders nachhaltig.

Fünf verschiedene Flügeldesigns und drei Rahmentiefen können frei miteinander kombiniert werden. So stehen variable Lösungen für alle Bauanforderungen zur Verfügung, für Neubau wie Renovierung und von designorientiert bis klassisch.

Das schlankeste Kunststoff fenster am Markt Elegant wirkt in der flächenbündigen Version „Abstract“ optisch wie ein Aluminiumfenster und ist mit einem Überschlag von nur 9 mm einzigartig.

Optionale Glasfaser-Technologie ermoFibra Eingebettete endlose Glasfaserstränge sorgen für eine enorme Stabilisierung und höchste Wärmedämmwerte – bis zu Uf 0,85 W/ m2K. Somit können Maximalgrößen mit deutlich geringerem Gewicht erreicht werden.

Profile aus 100 % Recyclingmaterial

Ausgewählte Profile werden unter dem Namen „Phoenix“ zu 100 % aus wiederverwertetem Kunststoff hergestellt, eine Einsparung von 80 % der Kohlenstoffemissionen im Vergleich zur Herstellung von neuem Kunststoffrohstoff.

Mehr Informationen: deceuninck-elegant.de

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Foto] ELCO GmbH Deceuninck Germany GmbH Bayerwaldstr. 18 · 94327 Bogen Tel. 09422 8210 · info@deceuninck.de
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Art4All Programm Volkswagen + Neue Nationalgalerie

The Top Feinsteinzeugplatten von Marazzi

Nach rund einem Jahr erfolgreicher Praxis erweitern Volkswagen und die Neue Nationalgalerie ihr gemeinsames Besucherprogramm Volkswagen Art4All. Künftig können Interessierte das renommierte Museum in jeder Woche kostenfrei erleben, wenn sich donnerstags zwischen 16 und 20 Uhr die Türen für die Volkswagen Art4All Besuchsstunden öffnen.

www.volkswagen.de

Kreative Fassadengestaltung

Neue Farbkarte von ALPOLIC™

Farben spielen in der Architektur eine zentrale Rolle, nicht nur als Gestaltungselement, sondern auch als ästhetisches Erlebnis. Sie dienen als Statement, welches zeigt, ob ein Gebäude harmonisch in die umgebende Landschaft eingebettet ist oder bewusst als Kontrast gesetzt wurde. Die Farbgebung ist somit ein integraler Bestandteil des kreativen Konzepts und insbesondere für die Fassade, als Visitenkarte eines Gebäudes, von großer Bedeutung, um die visionären Ideen des Architekten umzusetzen.

Um Architekten und Planern eine noch größere Auswahl an exklusiven Farben für die Fassadengestaltung zu bieten, hat ALPOLIC™ eine neue Farbkarte mit sieben Designkollektionen und insgesamt 124 hochwertigen Farben und Oberflächen für ihre Aluminium-Verbundplatten entwickelt. Die Palette reicht von klassischen und dezenten Farbtönen bis hin zu kreativen Oberflächen. Durch die vielfältige Auswahl an Farben können Architekten ihre Fassadengestaltung noch individueller und einzigartiger gestalten und dem Gebäude ein unverwechselbares Aussehen verleihen.

www.alpolic.eu

The Top, entstanden aus der Kollektion Marazzi Grande, besteht aus einer Auswahl großformatiger Feinsteinzeugplatten von Marazzi zur Gestaltung von Küchenarbeitsplatten, Fliesenspiegeln, Tischen, Fronten und einer unendlichen Vielzahl von maßgeschneiderten Einrichtungselementen für private und gewerbliche Bereiche. Diese Platten zeichnen sich durch fein ausgearbeitete matte, seidenmatte und glänzende Oberflächen aus.

www.marazzi.de

Mehr Individualität Taster-Gravuren nach Wunsch

Messingschalter mit dunklem Bronze-Finish, quadratische Taster, Gravuren in deutscher Sprache möglich Foto] Meljac

Meljac, der französische Hersteller luxuriöser Elektroapparaturen, bietet die Möglichkeit, Schalter mit Gravuren auf den Tastern zu personalisieren. Dadurch kann ein schlankes Schalterdesign beibehalten werden und die Ästhetik der hochwertig verarbeiteten Messingplatte zum Tragen kommen. Kunden können mehrere Funktionen (Beleuchtung, Jalousien, Audio, Hausautomation usw.) auf einer einzigen Schalterplatte kombinieren und die Funktion jedes einzelnen Tasters leicht identifizieren.

www.home-co.de

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Neue Nationalgalerie, 2021 (Potsdamer Straße) Foto] © BBR/Thomas Bruns/Ludwig Mies van der Rohe/VG Bild-Kunst Grande marble look – Marmoroptik in der Küche Foto] Marazzi

Architektur für die Zukunft

Yasmeen Lari

Cover] Mural of Yasmeen Lari in the Defence Underpass, Karachi. © Video still: Imran Gill, 2022

Photograph cover: Alexander Ach Schuh

Hrsg.: Angelika Fitz, Elke Krasny, Marvi Mazhar und Architekturzentrum Wien

2023, 288 Seiten, Sprache: Englisch

Ausstattung: Softcover

Verlag: MIT Press

ISBN 978-0-262-54609-6

38,00 €

Für Architekten bieten Räume und Gebäude aus ELA Containern eine hohe Gestaltungsfreiheit. Das modulare ELA-System ermöglicht flexible Raumaufteilungen und die Realisierung von Anlagen bis zu vier Etagen. Ob als Zwischenlösung oder für die dauerhafte Nutzung – Sie profitieren von der individuellen Planbarkeit und schnellen Einsetzbarkeit der ELA Container. www.container.de/architekten

Welche Antworten gibt Architektur auf die Klimakrise? Mit der weltweit ersten Ausstellung zu Yasmeen Lari zeigt das Architekturzentrum Wien eine exemplarische Position für eine Architektur der Zukunft. Als erste Architektin Pakistans entwarf Yasmeen Lari (*1941) ikonische Bauten der Moderne, bevor sie eine ZeroCarbon-Selbstbau-Bewegung für Klimageflüchtete und Landlose begründete. Anlässlich der Ausstellung erscheint bei MIT Press das Buch „Yasmeen Lari: Architecture for the Future“. Das Buch gibt einen Überblick über das Lebenswerk von Yasmeen Lari. Es enthält bis dato unpubliziertes Foto- und Planmaterial aus dem Archiv der Architektin. 11 neue Essays von internationalen Autor:innen aus Südasien, Europa, Brasilien und den USA kontextualisieren das Lebenswerk von Yasmeen Lari hinsichtlich der Fragen von Architektur und Zukunft.

Architekturzentrum Wien – Ausstellungshalle 2

9.3.2023 –16.8.2023, täglich von 10 bis 19 Uhr

www.azw.at

Moderne und multifunktionale Räume aus Containern

STYRIALINE

German Design Award

Flachglas Pilotprojekt

Dekarbonisierung der Herstellung

Mit STYRIALINE wurde ein puristisches Holzfenster, innen und außen flächenbündig, für moderne und designorientierte Ansprüche geschaffen. Im Projekt stecken zwei Jahre Entwicklungsarbeit. Noch dazu höchst ökologische Hölzer aus der Alpenwelt. Das Holzfenster STYRIALINE ist das neue, mit dem German Design Award in der Kategorie „Excellent Product Design – Building and Elements“ prämierte Flagship-Produkt von Gaulhofer. Gaulhofer zählt zu den Top-Marken auf dem österreichischen Fenstermarkt und ist einer der tonangebenden Anbieter im Süden Deutschlands. Die Produktpalette umfasst Holzfenster, Holz-Alu-Fenster, Kunststofffenster und Kunststoff-Alu-Fenster sowie ein breites Angebot an Panoramaelementen, Haustüren und Sonnenschutz.

www.gaulhofer.com

Gegen Risse im Mauerwerk GEOSEC® See & Shoot

Das Verfahren von GEOSEC® zur Fundamentstabilisierung ist patentiert und befindet sich ausschließlich im Besitz von GEOSEC®. Es wurde speziell entwickelt, um Fundamentsetzungen entgegenzuwirken. Das Verfahren ist – dank der Integration von geophysikalischen Untersuchungen und Baugrundkontrollsystemen – minimalinvasiv, schnell und präzise. Es handelt sich um eine einzigartige Lösung in der Tiefbauindustrie, die sich durch renommierte technische Zertifizierungen und eine fünfjährige Garantie auszeichnet.

www.geosecdeutschland.de

Saint-Gobain und AGC, weltweit führende Flachglashersteller im Bereich Nachhaltigkeit, arbeiten bei der Entwicklung einer wegweisenden Pilot-Flachglaslinie zusammen. Von dieser wird erwartet, dass sie ihre direkten CO2-Emissionen bei der Glasherstellung erheblich reduziert. Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts wird die Produktionslinie für Gussglas von AGC in Barevka, Tschechische Republik, bis zum zweiten Halbjahr 2024 zu einer hochleistungsfähigen und hochmodernen Anlage umgebaut werden, die zu 50 Prozent elektrifiziert und zu 50 Prozent mit einer Kombination aus Sauerstoff und Gas befeuert wird. Ein technischer Durchbruch im Vergleich zur derzeitigen Technologie der erdgasbefeuerten Flachglasöfen.

www.saint-gobain-glass.com

stadt_land_forschung ILS startet Instagram-Account

Auf dem Account stadt_land_forschung gibt das Stadtforschungsinstitut Einblick in aktuelle Themen und Projekte. Vorrangig werden dort Projektergebnisse in Form von Karten, Grafiken und Fotos präsentiert.

„Wir erweitern damit unser digitales Angebot und wollen gezielter auch jüngere Menschen ansprechen“, so Theresa von Bischopink, Leiterin der Stabsstelle „Transfer und Transformation“. Neben Instagram ist das ILS bereits auf Twitter, LinkedIn, Facebook sowie Mastodon aktiv.

www.instagram.com/stadt_land_forschung

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Plane Ansicht für natürlich-modernen Purismus Foto] Gaulhofer Saint-Gobain und AGC arbeiten gemeinsam an der Dekarbonisierung der Flachglasherstellung. Foto] Saint-Gobain Glass

Flexible Raumgestaltung Pocketschienen

Fassadenportfolio erweitert

10 neue Wasserstrich-Sortierungen

Pocketsysteme von Blum sind ideal für die multifunktionale Raumnutzung, wie hier als Homeoffice. Foto] Julius Blum GmbH

Pocketsysteme des österreichischen Beschlägeherstellers Blum verbergen funktionale Möbelzeilen, erhöhen die Wohnqualität und eröffnen so völlig neue Perspektiven: Schnelles Öffnen kompletter Wohnbereiche zur Nutzung und einfaches Verschließen fördern ein rundum wohnliches Ambiente. Mit REVEGO lassen sich völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten umsetzen – egal, ob in der Küche, im Homeoffice oder in der Garderobe. Das einzigartige Einschiebetürsystem überzeugt mit der im Pocket vollständig integrierten Technik und lässt sich bequem ins Küchenlayout oder die Möbelzeile eingliedern. Dank der fixen Breiten der Pockets lässt sich REVEGO leicht mit Standardkorpussen verplanen, kann vorproduziert und vormontiert zum Aufstellort geliefert werden. REVEGO zeichnet sich zudem durch den von Blum gewohnten Bewegungskomfort aus – somit ist es die ideale Lösung zur multifunktionalen Raumnutzung.

www.blum.com

Neue Unabhängigkeit im Bad Waschtischserie BetteBalance

Die neue Waschtischserie BetteBalance aus robustem und glasiertem Titanstahl ist in vielen Farben und vier zeitlosen Designvarianten verfügbar und bietet unzählige Gestaltungsoptionen. Gleichzeitig ermöglicht sie eine filigrane Formensprache, klare Linienführung und fast schwerelose Leichtigkeit im Design. Mit BetteBalance lassen sich unterschiedliche Einsatzbereiche und Stilwelten in einer Designsprache realisieren.

www.my-bette.com

Mit einer Wasseraufnahme von maximal sechs Prozent sind die neuen Wasserstrichklinker ideal für anspruchsvolle Fassadenprojekte im Objektbau geeignet. Foto] Vandersanden

Vandersanden ergänzt seine Produktpalette um zehn weitere Wasserstrich-Sortierungen für die Fassadengestaltung. Damit erweitert Vandersanden sein gleichermaßen neues und umfassendes Wasserstrichklinker-Portfolio um über 35 Prozent. Die extravaganten Wasserstrichziegel zeigen sich in den neuen Basistönen Leder und Orange. Der Clou bei den neuen WasserstrichSortierungen: Erstmals sind sämtliche Fassadenziegel in robuster Klinkerqualität erhältlich.

www.vandersanden.com/de-de

Weltweit, kurzfristig, kostengünstig O-METALL® GROUP

O-METALL® ist einer der führenden Anbieter von Trapezprofilen und Sandwichpaneelen in Europa. Das multinationale Unternehmen besitzt Standorte in mehreren europäischen Ländern. Mit der wahrscheinlich umfangreichsten Produktauswahl an maßgefertigten Trapezblechen und Sandwichelementen in unzähligen Kombinationen, Farben und Profilgeometrien sowie einem umfassenden Zubehör positioniert sich O-METALL® in Europa unter den Marktführern.

Für den sofortigen Bedarf wird der wohl größte Vorrat an Fertigprodukten in Europa bereitgehalten. Durch die Just-inTime-Logistik kann jedes Bauvorhaben weltweit kurzfristig und kostengünstig beliefert werden.

www.o-metall.com

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PareauLux – die Klimadecke Design trifft Klimasystem

Elegante Flexibilität

Neue wandbündige Kanallösung

Großes Handwerk beginnt nicht erst auf der Baustelle. Deshalb hat das Berliner Unternehmen – basierend auf der Expertise im Bereich Unterflursysteme – die neue Produktlinie WANDA entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine wandbündige Kanallösung, mit der die gesamte Leistungselektronik bereits vorkonfektioniert in eine Betonfertigteilwand integriert werden kann.

Die Klimadecke PareauLux ist in drei Ausführungen erhältlich: PareauLux-30BD besteht aus gewalztem Aluminium mit Beschichtung, PareauLux-Heartfelt® mit modularen, linearen Filzpaneelen aus thermogeformten PES-Vliesfasern und PareauLuxMassivholzraster aus MDF-Massivholz. Sie können an spezifische Bedürfnisse und Optiken nach Kundenwunsch angepasst werden und sind in unterschiedlichen Farben und Paneelgrößen verfügbar. Bei Klimadecken wird kaltes oder warmes Wasser über Klimaelemente der Decke zugeführt, je nachdem, ob der Raum gekühlt oder geheizt werden soll. Bei den PareauLux-Klimadecken wird diese bekannte Technik auch verwendet. Die hohe Kühlleistung des von Inteco entwickelten PareauLux-Klimasystems erreicht wesentlich höhere Werte als eine Standardklimadecke. Das bedeutet, dass weniger Deckenfläche für die Kühlung benötigt wird. Auch die Akustikeigenschaften lohnen einen genaueren Blick. So liegen die Absorptionswerte (aw) einer PareauLux Heartfelt®-Klimadecke zwischen 0,45 (Modul 100) und 0,70 (Modul 50). Für einen höheren Absorptionsgrad (ca. 0,95) kann auch eine Mineralwolldämmung mit schwarzer PE-Folie über dem Klimaelement angebracht werden. Das funktioniert ebenfalls bei den PareauLux-Holzrasterdecken. Die PareauLux-30BD Deckenpaneele können mit einer schallabsorbierenden Membran perforiert werden, was die Raumakustik ebenfalls deutlich verbessert. Sowohl HeartFelt® als auch das 30BD Deckensystem besitzt die Cradle-to-Cradle-Zertifizierung in Bronze, wobei die Aluminiumpaneele zu mehr als 90 Prozent aus recyceltem Aluminium bestehen. Die Paneele der PareauLux-Holzrasterdecken sind auch nach mehreren Jahren noch vollständig recycelbar. Alle PareauLux-Versionen enthalten nur minimale Brennstoffe, die den aktuellen Normen und Standards entsprechen.

www.pareaulux.hunterdouglasarchitectural.eu/de/

Das System besteht aus drei Komponenten: erstens einem Grundkörper von 2,5 Meter Länge, der vertikal oder horizontal in die Wand eingebracht und mit Montageschienen für die Nutzung vorbereitet wird. Den zweiten Teil bilden Designblenden, die zum Start in gebürstetem Edelstahl erhältlich sind. Mit frei zu wählenden Ausschnitten nehmen sie den dritten Baustein, nämlich Installationsgeräte wie Schalter und Steckdosen, aber auch Bediengeräte für Smart Home sowie Notleuchten auf. Außerdem werden sie in einer blinden Variante geliefert. Die Blenden halten magnetisch und werden zusätzlich durch eine Verschraubung gesichert.

www.pohlcon.com

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PareauLux-Decken in Bibliothek im Groninger Forum, NL Foto] Hunter Douglas Architectural Horizontal oder vertikal positioniert, passt sich WANDA optimal in den Raum ein und ergänzt bei Bedarf zum Beispiel den estrichbündigen Bürstenkanal CHALI. Visualisierung] PohlCon

Schutz und Ästhetik im Einklang Sensorschleusen im Grand Central

RHEINZINK senkt CO2-Fußabdruck nachhaltig

Im Empfangsbereich Grand Central in Frankfurt wurden die Boon Edam Sensorschleusen Lifeline Speedlane Swing installiert. Diese Lösung unterstützt die Eingangskontrolle, verkürzt den Zeitaufwand und spart zusätzliche Personalkosten. Das schmale Gehäuse der Schleuse mit seinen hüfthohen auf- und zuschwingenden Glasflügeln wirkt optisch sehr elegant und fügt sich in das bestehende Designkonzept ein. Vor Eintritt in den Sicherheitsbereich legen die Nutzer:innen ihre Zugangskarte auf den Kartenleser, der in Bruchteilen von Sekunden die Zugangsberechtigung prüft und bei Genehmigung die Glasflügel öffnet. Als physische Sicherheitsbarriere bietet die Lifeline Speedlane Swing viele Vorteile. Die integrierten Sensoren erkennen herankommende Besucher:innen, unautorisierte Nutzer:innen und Tailgating-Versuche. Wenn sich unberechtigte Personen der Sensorschleuse nähern, schließen sich die Flügel, ein Warnsignal ertönt und eine Meldung wird an die Sicherheitszentrale weitergeleitet. Passieren dagegen mehrere autorisierte Nutzer die Sensorschleuse, bleiben die Flügel offen und gewähren einen reibungslosen Durchgang. LED-Lauflichter und universell verständliche Anzeigesymbole führen die Nutzer durch die Anlage. Wird die Sensorschleuse länger nicht genutzt, aktiviert sich der energiesparende Sleep-Modus. Durch die Näherungserkennung erwacht die Anlage aus dem Ruhemodus, sobald sich eine Person in unmittelbarer Umgebung befindet.

Die Sensorschleuse Lifeline Speedlane Swing von Boon Edam lässt sich in den Bereichen Oberflächengestaltung und Funktionen an die Ästhetik und Anforderungen der Umgebung anpassen.

www.boonedam.de

prePATINA ECO ZINC: das nachhaltigste Bauzink der Welt Foto] RHEINZINK

Auf dem Weg zur Umsetzung der EU-Klimaziele geht RHEINZINK jetzt mit prePATINA ECO ZINC einen großen Schritt voran: Als erster Bauzink-Hersteller reduziert RHEINZINK den ohnehin kleinen Fußabdruck seiner Premium-Produktlinie um mehr als die Hälfte. RHEINZINK prePATINA ECO ZINC ist seit Februar 2023 verfügbar.

www.rheinzink.de

Modular Rooflights Neue Oberlichtlösung

Modular Rooflights – hier in der Ausführung als Monolight – sind die neue passgenaue und elegante Oberlichtlösung von Velux Commercial für Dächer mit einer Neigung von 0–15 Grad. Foto] Kjeld Pedersen/Velux Commercial

Mit seinen Modular Rooflights bringt Velux Commercial ein neues Produkt auf den deutschen Markt, das Maßstäbe hinsichtlich Design und Funktionalität setzt. Die Oberlichtlösung sorgt für eine besonders hohe Lichtausbeute, da die Innenlichte der Dachöffnung entspricht. Modular Rooflights sind sowohl als einzelnes Monolight Flachglaselement wie auch als Linearlight Lichtband einsetzbar. Die Produktgröße beider Gestaltungsvarianten ist millimetergenau konfigurierbar und bietet Architekt:innen und Planer:innen viel Gestaltungsspielraum.

www.commercial.velux.de

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Foto] Boon Edam

Kreislauff ähigkeit bestätigt

Cradle to Cradle Certified®

Gesunde Materialien, effiziente Produktion, langlebige Qualität –das Thema Nachhaltigkeit ist im Bausektor in aller Munde. Dabei ist sich die Wissenschaft einig: Der einzige Weg, um dem Klimawandel dauerhaft wirksam zu begegnen, liegt in der Zirkulation von Materialien in geschlossenen Kreisläufen. Entsprechende Überprüfungen bietet das Cradle to Cradle Products Innovation Institute mit seinem weltweit anerkannten Cradle to Cradle Zertifizierungssystem an. EQUITONE hat nun als erster Hersteller für Fassadentafeln aus Faserzement die Auszeichnung Cradle to Cradle Certified® erreicht.

Positive Bilanz

Zukunftsthema Nachhaltigkeit

Die EQUITONE Faserzement-Fassadenmaterialien sind in der Kategorie Bronze eingestuft worden. In den Kategorien Materialwiederverwendung und soziale Gerechtigkeit erhält EQUITONE bereits die Leistungsbewertung Silber. Im Zertifizierungsprozess besonders positiv bewertet wurde, dass circa 40 Prozent der benötigten Energie vor Ort in den Produktionsstätten erzeugt wird und der restliche Energiebedarf ausschließlich aus erneuerbaren Energien stammt.

Ebenfalls hervorgehoben wurden der vollständige Verzicht auf Trinkwasser und das Einrichten geschlossener Wasserkreisläufe in der Produktion sowie das umfangreiche Engagement zur Abfallvermeidung.

Damit leisten die Fassadenmaterialien von EQUITONE schon jetzt einen wertvollen Beitrag für nachhaltiges Bauen, wie sie etwa von der DGNB in Deutschland oder den internationalen Labels LEED und BREEAM anerkannt werden.

www.equitone.com/de-de/

„Das vergangene Jahr lief für den Hersteller von Warme-KanteAbstandhaltern insgesamt sehr zufriedenstellend“, sagt Francis Cholley, Geschäftsführer von SWISSPACER. „Wie andere hatten auch wir mit Preisanstiegen bei Rohstoffen und Energie zu kämpfen. Daher freut es mich umso mehr, dass wir die konstant hohe Nachfrage trotz der Rohstoffengpässe immer bedienen konnten.“ In die positive Bilanz fällt auch der Launch des neuen SWISSPACER Ultimate Pro: Der Abstandhalter lässt sich noch leichter verarbeiten. „Die veränderte Materialzusammensetzung gibt unserem Produkt mehr Elastizität. Das bedeutet noch robustere Prozesse in der Produktion. Insbesondere Hersteller sehr großer Isolierglaseinheiten bewerten das nach den Tests als sehr positiv.“

Nachhaltigkeit bleibt das zentrale Thema

„Die Bauwirtschaft und insbesondere der Wohnungsmarkt sind ja zentrale Stellschrauben, um der globalen Erwärmung entgegenzutreten“, betont Cholley. „Ich bin fest davon überzeugt, dass ein niedriger CO2-Fußabdruck schnell ein integraler Bestandteil der Produktleistung und der Wettbewerbsfähigkeit sein wird. Werte, die für den Bau und den Betrieb eines Gebäudes erreicht werden, sind bereits jetzt Schlüsselmerkmale – und für die wird von jeder Komponente ein Beitrag erwartet.“

SWISSPACER ist einer der wenigen Hersteller von Abstandhaltern, die eine Umweltproduktdeklaration (EPD) für sämtliche Abstandhalterbreiten bereitstellen können. Gerade beim CO2Fußabdruck ist das Unternehmen der klare Benchmark in der Branche.

www. swisspacer.com

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Die Nachhaltigkeitsperformance eines Produktes oder Materials Abbildung] © Cradle to Cradle Products Innovation Institute SWISSPACER ist weltweit tätig und Innovationsführer von WarmeKante-Abstandhaltern. Foto] SWISSPACER

Indach-Modul-Lösung

Solardachziegel J160-PV

Filigrane Glastrennwände hölzern eingefasst

Die J160-PV Indach-Modul-Lösung von Jacobi Walther Dachziegel ist eine technisch leistungsstarke Photovoltaikanlage, die sich unauffällig in die Dachfläche integrieren lässt. Das Dach wird so – trotz Photovoltaikanlage – zu einem modernen Blickfang und einer architektonischen Einheit. Ein J160-PV-Modul ersetzt sechs Dachziegel. Es ergibt sich eine Leistung je Modul von circa 85 Watt bzw. circa 170 Watt je Quadratmeter. Für 1.000 Watt, d. h. 1 kWp, werden rund 12 Module benötigt. Die Anlage ist in Reihe geschaltet. Dies garantiert eine schnelle Verkabelung, wie von Aufdachmodulen bekannt. In der Anschlussbox der Module ist jeweils eine Bypass-Diode verbaut. Sollte ein Modul defekt sein, z. B. durch Steinschlag, dann schaltet die Bypass Diode dieses Modul aus dem String heraus und die Anlage läuft weiter. Gleiches passiert bei partieller Verschattung.

www.dachziegel.de

Im Feuer glasiert: GIMA Klinker mit neuer Oberfläche

Mit Fire Glazed bietet GIMA eine neue faszinierende Oberflächenvariante für unikate Klinker. Durch die neuartige BrennMethode – eine Kombination aus Kohle-Salzbrand und Glasur –entsteht eine individuelle Optik mit glasierten und gebrochenen Oberflächen im Wechsel, mit Salz- und Kohlebrand, mit Kanten und Kerben.

www.gima-ziegel.de

Nachhaltig, nachwachsend, natürlich – Holz ist als Werkstoff äußerst beliebt, denn Holz sorgt nicht nur für behagliche Raumatmosphäre, sondern bietet auch vielfältige funktionale Vorteile. Wer die individuellen, flexiblen und hochmodernen Lösungen für Raumgliederung aus dem Hause PAN+ARMBRUSTER kennt, weiß, dass sich auch bei der neuen Serie PANwood hochwertige gestalterische Ästhetik mit praktischer Funktionalität verbindet. Die neue Trennwandserie PANwood in Pfosten-Riegel-Konstruktion kombiniert auf elegante Weise schlanke Glastrennwände mit tragenden Konstruktionen sowie eleganten Pfosten und Riegelprofilen aus Holz. Die 37 Millimeter schmalen hölzernen Einfassungen in Eichen- oder Tannenoptik sind aus formstabilen, furnierten Mehrschichtplatten gefertigt. Schutz bietet eine hochwertige UV-Lackversiegelung, deren matt polierte Oberfläche die Natürlichkeit und Wärme des Holzes voll zur Geltung bringt.

www.pan-armbruster.de

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Solardachtziegel J160-PV Foto] Jacobi Walther Mehr Holz in die Welt der Trennwandsysteme bringt der Spezialist für innovative Raumlösungen PAN+ARMBRUSTER mit der neuen Serie PANwood. Fotos] © Juergen Pollak
profil] 16
Gemeinschaftsschule Lonetal in Amstetten Foto] Michael Renner Verwaltungsgebäude in Göppingen Foto] Michael Renner Büroinhaber Christian Gaus Foto] Gaus Architekten

Gaus Architekten in Göppingen, Stuttgart und Rotterdam

Gaus Architekten sind ein deutschlandweit und international agierendes Architekturbüro mit Hauptsitz in Göppingen, einem Entwurfsbüro in Stuttgart und einem Denklabor in Rotterdam. Mit einem Team von rund 25 Mitarbeitenden plant und realisiert das Büro Neubau- und Umbauprojekte für öffentliche und private Bauherren. Dabei ist es spezialisiert auf Bauten für Bildung, Soziales, Kultur und Sport und Sonderbauten wie Feuerwehren.

Gaus Architekten blicken auf eine langjährige Geschichte zurück: Vor gut 60 Jahren von Alois Gaus gegründet, wird das Unternehmen heute in zweiter Generation von seinem Sohn Christian Gaus und dessen Frau Saskia Gaus-Mens geführt.

Architektur für den Menschen

Über die verschiedenen Bauaufgaben hinweg stellen Gaus Architekten sich den Anspruch, den Menschen und damit die Nutzer der Gebäude in den Mittelpunkt ihrer Architektur zu stellen. Als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und im Förderverein Bundesstiftung Baukultur nimmt das Büro die Haltung ein, dass jedes gelungene Gebäude einen positiven Beitrag zu Baukultur und Klimaschutz leistet.

Auseinandersetzen mit guter Architektur

Die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Metathemen Baukultur und Nachhaltigkeit führte zur Entwicklung einer architekturtheoretischen Grundlage für die Arbeit des Büros, der Gaus Native Architecture (GNA). Dieser Kanon besteht aus derzeit 44 Thesen, die die Essenz guter Architektur diskutieren. Sie sollen Grundlage jeglicher Projekte sein und einen Beitrag zum öffentlichen Diskurs leisten.

Engagement im Berufsstand

Von 2010 bis 2022 war Christian Gaus Vorsitzender der Kammergruppe Göppingen; immer wieder übernimmt er weitere Ämter innerhalb der Architektenkammer Baden-Württemberg, so ist er zum Beispiel seit 2014 Mitglied des Haushaltsprüfungsausschusses der AKBW. Mit zahlreichen eigenen prämierten Werken und mehreren Preisen in Wettbewerben ist Gaus heute selbst eingetragener Fachpreisrichter und außerdem auf der Fachliste Gestaltungsbeirat geführt.

www.gaus-architekten.de

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Feuerwehrhaus/Polizeiposten in Jebenhausen Foto] Michael Renner Feuerwehrhaus in Bad Boll Foto] Michael Renner Schulcampus Bizet in Süßen Foto] Gaus Architekten Kinder- und Jugendcampus in Remchingen Foto] Gaus Architekten

klima] Start-up aus Osnabrück

Für mehr Klimaschutz: Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Start-up aerogel-it entwickelt eine hocheffiziente Aerogel-Isolierung – zur Reduzierung von Treibhausgasen und zu mehr Energieeffizienz im Gebäudesektor. Foto] © aerogel-it

Energie sparen mit Superdämmstoff

DBU fördert Green Start-up aerogel-it aus Osnabrück

Um den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren, hilft insbesondere eine gute Dämmung. Das Start-up aerogel-it aus Osnabrück entwickelt mit Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) einen biobasierten Hochleistungsdämmstoff. Der Clou: Dieser besteht aus dem Pflanzenrohstoff Lignin, das unter anderem bei der Herstellung von Papier als Nebenprodukt anfällt. Die DBU unterstützt das Vorhaben fachlich sowie finanziell mit 125.000 Euro.

Die von der Bundesregierung festgelegten Klimaziele für den Gebäudesektor hat Deutschland im vergangenen Jahr laut aktueller Analyse der Denkfabrik „Agora Energiewende“ verfehlt: Trotz Einsparungen aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands wurde demnach zu viel klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) ausgestoßen. Ein entscheidender Grund: Viele Innenräume in Deutschland werden nach wie vor mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas geheizt. „Um Energieverbrauch und Emissionen dauerhaft zu senken und gleichzeitig die Abhängigkeit von Gas-

importen zu reduzieren, brauchen wir dringend energieeffizientere Gebäude“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. In unsanierten Häusern gehen nämlich nach Erkenntnissen der DBU-Initiative „Zukunft Zuhause – Nachhaltig sanieren“ bis zu 20 Prozent der erzeugten Wärme über das Dach verloren. Über ungedämmte Außenwände sind es sogar bis zu 25 Prozent. Mit einem biobasierten und hocheffizienten Aerogel-Dämmstoff will ein Start-up aus Osnabrück zur Dekarbonisierung und Energieeffizienz unter anderem im Gebäudebereich beitragen.

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Superdämmung reduziert Energieverbrauch und -kosten

Aerogele sind sogenannte Superdämmstoffe, die „extrem leicht sind und fast vollständig aus mikroskopisch kleinen Poren bestehen“, sagt Dr. Michael Schwake, DBU-Experte für Umwelttechnik. Dadurch würden sie Wärme nur sehr schlecht transportieren. Die Folge: „Eine Aerogel-Dämmung verhindert viel stärker als herkömmliches Material einen Wärmeverlust – Energieverbrauch und Kosten sinken erheblich“, sagt Schwake. Aerogele können aus verschiedenen Stoffen hergestellt werden. Das Problem: „Bisher basieren sie fast ausschließlich auf fossilen oder energieintensiv gewonnenen Rohstoffen, zum Beispiel silikatischen Mineralen“, erklärt Schwake. Zudem waren Aerogele aufgrund der aufwendigen Herstellung stets teuer.

Biobasierter und hocheffizienter Aerogel-Dämmstoff aus Nebenprodukt

Die Gründer des Osnabrücker Start-ups aerogel-it haben eine ursprünglich vom Chemiekonzern BASF entwickelte Technologie weitergeführt. Das Innovative dabei: „Uns ist es erstmalig gelungen, einen Hochleistungsdämmstoff herzustellen, der vollständig biologischen Ursprungs ist“, sagt Dr. Marc Fricke, Geschäftsführer und Mitgründer von aerogel-it.

Als Basis dient Lignin, „ein Pflanzenrohstoff und neben Zellulose der wichtigste Bestandteil von Holz, der unter anderem für die Stabilität von Bäumen sorgt“, so Fricke. Lignin fällt zum Beispiel als Nebenprodukt bei der Papierherstellung an und wird laut Fricke bislang kaum sinnvoll verwertet. Mit dem Lignin-Dämmstoff will das junge Unternehmen also nicht nur Energieverbrauch und CO2-Emissionen reduzieren, sondern gleichzeitig (fossile) Ressourcen einsparen.

Ein weiterer Vorteil: Die Aerogel-Dämmung ist im Gegensatz zur

herkömmlichen Isolierung dünner und leichter. „Das schafft neben der Energieeinsparung zugleich mehr Platz in Gebäuden, die auf dem Immobilienmarkt somit zusätzlich an Attraktivität gewinnen“, sagt Fricke.

Darüber hinaus könne der biobasierte Dämmstoff nach der Nutzung wiederverwertet oder gar wiederverwendet werden. Die Kosten und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Materials hat das Team Fricke dabei stets im Blick – zusammen mit der Kooperationspartnerin Prof. Dr. Irina Smirnova von der Technischen Universität Hamburg-Harburg sowie weiteren Partnern entwickelt das junge Unternehmen eine neue Generation von kosteneffizienter und intelligenter Aerogel-Produktionstechnologie.

Das Green Start-up Förderprogramm

Im Green Start-up Programm der DBU werden Unternehmensgründungen gefördert, die auf innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln.

www.dbu.de/startup

Mit DBU-Förderung Forschung voranbringen und erste Prototypen testen

Nicht nur in Gebäuden, sondern auch in Kühlgeräten und Funktionskleidung kann der Bio-Superdämmstoff aus Osnabrück nach Frickes Worten künftig eingesetzt werden. Je nach Anwendung könne das Start-up dafür Pulver, Granulat oder Platten herstellen. Mit der DBU-Förderung möchte das fünfköpfige Team die Forschung voranbringen und Prototypen testen. „Wir wollen uns als weltweit erstes Bio-Aerogel-Unternehmen am Markt etablieren und so schnell wie möglich unsere Kundinnen und Kunden bedienen“, sagt Fricke. Im nächsten Jahr soll zudem eine eigene Produktionsanlage in Wallenhorst im Landkreis Osnabrück in Betrieb gehen. Dafür sucht aerogel-it aktuell Investoren.

www.dbu.de

www.aerogel-it.de

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Erstmalig ist es dem Team von aerogel-it gelungen, einen vollständig biobasierten Hochleistungsdämmstoff herzustellen. Foto] © ICO

Kreislauff ähiges Holzbausystem

Gesundes und klimaneutrales Bauen der Zukunft

Das Bauwesen ist laut Umweltbundesamt der ressourcen- und müllintensivste Wirtschaftssektor in Deutschland. Laut Angaben der Bundesregierung ist der Bausektor darüber hinaus für 16 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen Deutschlands verantwortlich (Bundesregierung, 2021). Im globalen Kontext sind es laut UN-Angaben sogar 38 Prozent der weltweiten CO2Emissionen (UN Environment Programme, 2020).

Nichtsdestotrotz steigt der Bedarf an Wohnraum in Städten und Gemeinden bundesweit. Dementsprechend sieht der Koalitionsvertrag vor, dass jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen entstehen sollen – 100.000 Wohnungen sollen davon dem sozialen Wohnbau zugeordnet werden. Die Bau- und Immobilienwirtschaft muss dem-

entsprechend eine ökologische und bezahlbare Bauwende vollziehen, aber gleichzeitig den enormen Zahlen an gefordertem Wohnraum gerecht werden. Hier sind vor allem nachhaltige und kreislauffähige Materialinnovationen entscheidend – denn ohne eine Baumaterialwende wird auch die Bauwende nicht zu erreichen sein.

20 klima] Kreislauffähiges
Holzbausystem

Die TRIQBRIQ AG produziert und vertreibt das kalamitätsholzbasierte und kreislauffähige Holzbausystem TRIQBRIQ. Dieses mikro-modulare Massivholzbausystem besteht im Kern aus standardisierten Holzbausteinen, den BRIQs. Sie werden mit Robotertechnik CO2-negativ aus kostengünstigem Schad- und Schwachholz (Kalamitätsholz) hergestellt. Aktuell wird auch rückläufiges Holz von Baustellen (über Concular) verwendet, um daraus ebenfalls BRIQs herzustellen.

Statische Besonderheiten des TRIQBRIQ-Systems

• Der Standsicherheitsnachweis ist auf Basis der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung zu erstellen.

• Das TRIQBRIQ-System ist bauaufsichtlich zugelassen.

• Maximal lichte Wandhöhe 3,00 Meter

• Die Wandelemente dürfen durch statische und quasistatische Einwirkungen beansprucht werden.

• Für Planung und Bemessung gelten die technischen Baubestimmungen, hauptsächlich der Eurocode 5 Bemessung und Konstruktion von Holzbauten.

• Die TRIQBRIQ-Wände müssen an Wandfuß und -kopf rechtwinklig zur Wandebene, z. B. durch Decken, horizontal gehalten sein.

• Der mikro-modulare Ansatz des TRIQBRIQ-Systems macht eine individuelle Planung und Gestaltung möglich.

• Durchbrüche und Öffnungen sind zulässig.

• Auf Basis von ressourcenschonenden Schwachhölzern bietet das TRIQBRIQ-System alle bauphysikalischen Vorteile einer Massivholzwand.

Die einzelnen BRIQs haben eine Standardgröße von 30 mal 30 Zentimetern und variieren in der Länge nach Bedarf zwischen 30 Zentimetern, 60 Zentimetern und 240 Zentimetern. Durch das patentierte Dübel-Verbindungssystem wird dabei komplett auf künstliche Verbindungsmittel verzichtet. Im TRIQBRIQ-System werden die BRIQs dann im Verband aufeinandergesteckt und mit Buchendübeln verbunden. Das Prinzip ist so simpel wie der Bau. Daraus ergibt sich eine 30 Zentimeter starke Massivholzwand, die effizient montiert sowie später sortenrein rückgebaut und vollständig wiederverwendet werden kann. Ressourcenintensive Ausschnitte für Türen und Fenster werden aufgrund der individuellen Anwendbarkeit der BRIQs bereits vorab planerisch verhindert. Kernbohrungen und Kabelschlitze werden unkompliziert auf der Baustelle angebracht. Berechnungen des TÜV haben außerdem ergeben, dass in einem Quadratmeter TRIQBRIQ-Wand über 200 kg CO2 langfristig eingelagert sind. Dadurch ist das System ein ganzheitlich nachhaltiger und kreislauffähiger Baustoff, der großvolumig anstelle von Betonteilen, Ziegel- oder Kalksandsteinen eingesetzt werden kann.

www.triqbriq.de

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Fotos/Grafiken] TRIQBRIQ AG

Re:build the Future

Sechs Maßnahmen für erfolgreichen Klimaschutz

22 klima] Sechs Maßnahmen für erfolgreichen Klimaschutz CSMM – architecture matters
Fritz Schillerstraße, München: vor und nach Revitalisierung

Im aktuellen Emissionsbericht des Umweltbundesamtes zeigt sich, dass die Vorgaben für den Klimaschutz in Deutschland deutlich verfehlt wurden. In der Bauwirtschaft erreicht der Ressourcenverbrauch Höchstwerte. Gleichzeitig müssen sich auch gewerblich genutzte Gebäude und Räume als nachhaltig beweisen, denn durch variierende Anwesenheiten und wechselnde Bedarfe an Raumfunktionalität ist der Faktor Flexibilität das wesentliche Motiv gewerblicher Office-Konzepte. Als Plädoyer für einen visionären Umgang mit der Zukunft hat das Planungs- und Beratungsunternehmen CSMM anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums das Motto „Re:build the Future“ zum Leitmotiv bestimmt. Im nachfolgenden Thesenpapier skizzieren die Architekturgestaltenden sechs Maßnahmen, wie Klimaschutz tatsächlich funktionieren kann. Anhand von teils preisgekrönten, nachhaltigen Architektur- und Raumprojekten zeigt CSMM auf, was Gebäude und Arbeitswelten leisten müssen, um einen wichtigen Beitrag zu einer klimaneutralen Zukunft zu leisten.

1. Sanierung statt Neubau

Energieeffizienz und Klimaschutz sind vor allem mit dem Erhalt und der Sanierung der rund zehn Millionen Bestandsobjekte in Deutschland zu meistern. Im Jahr 2021 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 14.090 Gebäude abgerissen –knapp 40 Gebäude pro Tag. Diese Praxis von Abriss und Neubau belastet unser Klima und die Ressourcen. Um bis 2045 klimaneutral zu werden, dürfte es ab 2030 eigentlich keinen Neubau mehr geben. Noch fehlen einheitliche Bemessungskriterien, die den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in wirtschaftlicher und ökologischer Sicht einbeziehen und als Standard in Genehmigungsprozessen deklariert werden. „Wir sollten grundsätzlich bei jedem Projekt abwägen, ob es sich lohnt, den Gebäudebestand zu erhalten. Sanierung, Weiterentwicklung und energetische Verbesserung von Bestandsgebäuden bleiben das wirksamste Mittel gegen die Energie- und Klimakrise“, so Timo Brehme, geschäftsführender Gesellschafter von CSMM. Allein der Rohbau eines neuen Gebäudes macht etwa 40 Prozent der Baukosten aus, hierauf entfallen aber bis zu 80 Prozent des Energieverbrauchs beim Bau. Die graue Energie zu erhalten, muss deshalb im Fokus stehen. „Es lohnt sich, alter Bausubstanz ein zweites Leben zu schenken“, kommentiert Brehme und erinnert dabei an die Entwicklung der unter dem Namen „Fritz“ bekannten und 1973 erbauten Gewerbeimmobilie in der Münchner Innenstadt. Mit dieser setzte CSMM ein vielfach gelobtes Zeichen für Revitalisierung und nachhaltige Bebauung im Bestand.

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Fotos] Gleb Polovnykov Timo Brehme, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von CSMM Foto] Eva Jünger „WENIGER FLÄCHE BEDEUTET AUCH WENIGER ENERGIEVERBRAUCH. “ Timo Brehme, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von CSMM

2. Weniger Fläche pro Kopf

Der Flächenverbrauch pro Kopf hat sich in Deutschland im Wohnbereich innerhalb der letzten 70 Jahre mehr als verdreifacht. Lag er 1950 noch bei 14 Quadratmetern, stehen heute pro Person durchschnittlich mehr als 47 Quadratmeter zur Verfügung – in Bürogebäuden waren es pro Arbeitsplatz zeitweise bis zu 40 Quadratmeter.

„Weniger Fläche bedeutet auch weniger Energieverbrauch“, betont Brehme. „Hier ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt im Kampf um

den Klimaschutz. Der Trend in den Büroflächen geht bereits deutlich nach unten. Über ein intelligentes Nutzungskonzept reduzieren wir den Flächenbedarf im Office-Bereich um bis zu 50 Prozent. Das spart Energiekosten und mindert Miet- bzw. Investitionsausgaben.“ So leisten Desk Sharing Konzepte in der Arbeitswelt heute schon einen wichtigen ökologischen Beitrag. Der Wechsel aus Homeoffice und Präsenz ermöglicht die optimale Raumnutzung mit weniger Fläche pro Arbeitsplatz.

WIR BRAUCHEN KEINE SINGLETENANT NUTZUNG, SONDERN EINEN INTELLIGENTEN NUTZUNGSMIX.

Timo Brehme, CSMM

3. Hybride Gebäude mit 24-Stunden-Infrastruktur

Der Sharing-Ansatz der Flächen lässt sich auf das Gebäude übertragen. CSMM verfolgt in seinen Projekten die Gestaltung von hybriden Gebäuden, die sich durch eine gemeinschaftlich nutzbare Infrastruktur ausweisen und so trotz Nutzungswechsel langfristig Bestand haben. „Architekten und Planer stehen vor der Herausforderung, eine architektonische Hülle zu entwerfen, die im Laufe der Zeit viele verschiedene Nutzungen aufnehmen kann. Wir sprechen von Möglichkeitsar-

chitektur, die idealerweise schon in ihrem Entwurf hybrid angelegt ist“, verdeutlicht Brehme. „Gebäudeflächen sollten sich heute gewerbeübergreifend für vielseitige Nutzungskonzepte öffnen. Wir brauchen keine Singletenant Nutzung, sondern einen intelligenten Mix aus Flächen für Gastronomie, Hotellerie, Wohnen und Retail mit 24-Stunden-Infrastruktur“, führt Brehme aus. Innovative Konzepte ermöglichen, dass sich Nutzer beispielsweise Tiefgaragenplätze teilen – zugunsten von

Mitarbeitern der Büros tagsüber und der Gastronomiegäste nachts. Erklärtes Ziel ist auch, die Haustechnik durch alle Sondereinheiten einheitlich zu nutzen; hier zeigt sich ein hohes Energiesparpotenzial. „Ein einziges Heizungs- bzw. Kühlsystem für alle Einheiten kann zentral das gesamte Gebäude im Tages- und Nachtwechsel versorgen“, fügt Timo Brehme hinzu. Diese ressourcenschonende Gebäudenutzung gehört für CSMM zu den wichtigsten Stellschrauben in Richtung Klimaschutz.

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CSMM Office, Düsseldorf Fotos] Gleb Polovnykov

4. Raum-in-Raum-Systeme statt fester Einbauten

Um gewerbliche Flächen möglichst effizient und flexibel für jedwede Nutzerbedarfe zu gestalten, muss die Mieternutzung unabhängig von Gebäudehülle und Infrastruktur betrachtet werden. Nur so vermeiden wir, dass bei jedem Mieterwechsel jährlich Tonnen an Büroausbauten und Möbeln weit vor dem Ende ihres Lebenszyklus zugunsten von neuen ersetzt werden – ein besorgniserregender Ressourcen- und Energieverbrauch. Raum-inRaum-Konzepte ermöglichen eine ressourcenschonende Nutzung von Büroflächen auch bei hoher Fluktuation. Je flexibler und ortsungebundener Unternehmen arbeiten, je stärker sich Wachstum auch räumlich ausdrücken muss, umso wichtiger werden Einrichtungselemente, die schnell, kostengünstig, leicht adaptierbar in immer wieder neuen Bürolandschaften eingesetzt werden können.

„Es ist uns mit neuen Office-Konzepten gelungen, die Nachhaltigkeitseffekte von Raum- in-Raum-Lösungen zu verdeutlichen“, betont Timo Brehme. „Dabei muss man nicht auf eine markenkonforme Gestaltung zur klaren Wiedererkennbarkeit des Corporate Designs eines Unternehmens verzichten.“

5. Einsatz (wieder-)verwerteter & ökologisch produzierter Produkte

In der Ausgestaltung von Räumen sollten Unternehmen grundsätzlich einen kreislaufwirtschaftlichen Ansatz verfolgen, indem sie Produkte verwenden, die nach ihrer Nutzung trenn- und wiederverwertbar sind. Verbundstoffe sind ökologisch gesehen eine Katastrophe, weil sie nicht recycelbar sind oder aus einem Materialienmix bestehen, der nur mit großem Aufwand separiert werden kann. Schon der Herstellungsprozess ist mit der Nutzung von Umweltressourcen untrennbar verbunden. Materialien und Rohstoffe deren Transport, Entnahme und Verarbeitung in vielen Zwischenschritten und mit viel Energieaufwand stattfindet, tragen massiv zur negativen CO2-Bilanz bei. „Materialdatenbanken mit ökologischen Kennzahlen zur Herstellungsphase von Produkten, die Angaben zum Aufwand nicht erneuerbarer Primärenergie, zu dem globalen Erwärmungspotenzial oder dem Versauerungspotenzial von Boden und Wasser enthalten, schaffen Abhilfe“, so Timo Brehme. „So erfassen wir auf einen Blick, welche Produkte wirklich umweltgerecht sind.“ Auch wäre Leasing statt Kauf ein wichtiger Schritt in Richtung ökologische Zukunft. Mit Herstellern, die Produkte zurücknehmen und an anderer Stelle weiterverwenden, leisten wir den dringend notwendigen Beitrag zur Ökobilanz.

LAMILUX präsentierte auf der BAU in München erstmalig das neue Modulare Glasdach MS78, welches Glasdach-Innovationen mit Vorteilen der bewährten Tageslichtsysteme LAMILUX Flachdach Fenster FE und LAMILUX Glasdach PR60 vereint: das Beste aus zwei Welten.

Das neue LAMILUX Modulare Glasdach MS78 sorgt mit großen Lichtflächen durch Mehrfeldverglasung sowie Flügeln ohne Einspannrahmen für einen erhöhten Tageslichteinfall in Gebäuden. Es bietet für Architekten viel Gestaltungsfreiheit, da es in einer Breite von bis zu 3,00 Metern bei variabler Länge erhältlich ist und je nach Bedarf zwischen 5° und 30° Neigung eingebaut werden kann. Zusammen mit der planebenen Gestaltung von Glasfläche und traufseitigem Rahmenprofil bietet es einen optimalen Wasserablauf, der Schmutzränder vermeidet und sauberere Glasflächen fördert. Zudem sichert die variable und native Flügelintegration des neuen modularen LAMILUX Glasdachs einen hohen Lüftungskomfort sowie eine homogene Optik von Flügeln und Festelementen. Das MS78 gewährt höchste Sicherheit ab der ersten Dichtungsebene dank eines stoßüberdeckenden Entwässerungsprofils (SEP), kurze Lieferzeiten dank schlanker und automatisierter Prozesse sowie einer einfachen und sicheren Dachintegration durch systemeigene Anschlusstechnik. Mehr erfahren unter lamilux.de/ms78

LAMILUX Heinrich Strunz GmbH

Zehstr. 2 · 95111 Rehau

Tel. 09283 5950

Fax 09283 595290

information@lamilux.de

www.lamilux.de

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Das Beste aus zwei Welten
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LAMILUX Modulares Glasdach MS78 Foto] LAMILUX

CSMM – architecture matters

CSMM gilt als eines der führenden Planungs- und Beratungsunternehmen für Büroarchitektur und Arbeitsweltkonzeption. Seit zwanzig Jahren begleitet das Unternehmen mit seinem mehr als 80-köpfigen interdisziplinären Team an den Standorten München, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Warschau seine Kunden durch

6. Gebäude als Baustofflager

Längst ist die Branche sich einig: Entscheidende Energieeinsparungen im Bausektor sind nur über den Cradle-to-Cradle-Ansatz zu erreichen. Das Baumaterial von Gebäuden sortenrein zu trennen und wiederzuverwenden, anstatt es zu entsorgen, muss zukünftig zur Norm werden. So sinkt nicht nur der Energieeinsatz beträchtlich, sondern der gesamte Ressourcenverbrauch. Kreislaufwirtschaft mit lebenszyklusorientierter Wahl der Baustoffe und -konstruktionen ist der wichtigste Hebel für den Klimaschutz und kann laut Statistiken bis zu 25 Prozent geringere CO2-Emissionen für die Konstruktion und den Energieeinsatz in der Nutzungsphase ausmachen. Der Einsatz digitaler Bauteilbörsen und Datenbanken, die Energieverbrauchswerte für den Rückbau und Recyclingmöglichkeiten jedes einzelnen Materials zuverlässig zu vermitteln, sind ein wesentlicher Schritt. „Unsere Gebäude sind Baustofflager für die Zukunft“, betont Timo Brehme. „Altmaterial das beim Rückbau anfällt, muss für einen etwaigen Neubau an anderer Stelle eingeplant werden. Mineralische Baustoffe wie Beton oder Ziegel können beispielsweise zu fast 100 Prozent aufbereitet und wiederverwertet werden. In den Planungsprozessen für Neubauten haben wir die Möglichkeit, mit

ein holistisch angelegtes Leistungsspektrum. In den Synergien der Kompetenzfelder Architektur, Interior Design und Consulting liegt die Stärke von CSMM.

www.cs-mm.com

der Unterstützung durch BIM zuverlässige Aussagen über Abfallvermeidung, Recycling und die Optimierung der Ökobilanz zu machen.“ Diesen Herausforderungen stellt sich auch die Europäische Kommission mit dem EUROPÄISCHEN GREEN DEAL (EGD). Über die EU-Taxonomie soll Europas Wirtschaft zu einer modernen, ressourceneffizienten und klimazielkonformen Wirtschaft umgebaut werden. „Die Förderung von neuen Möglichkeiten für eine nachhaltige architektonische Gestaltung wird die Nachfrage nach taxonomiekonformen Objekten zukünftig signifikant steigen lassen“, so Brehme.

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„UNSERE GEBÄUDE SIND BAUSTOFFLAGER FÜR DIE ZUKUNFT.“ Timo Brehme, CSMM Linklaters, München Fotos] Gleb Polovnykov

Fördern, was NRW bewegt.

Ulrich Brombach und Stefan Zellnig, Vorstände der Wohnungs-Genossenschaft GWG Neuss, schaffen bezahlbaren Wohnraum. Für ein solides finanzielles Fundament sorgt die NRW.BANK mit der Wohnraumförderung des Landes.

Die ganze Geschichte unter: nrwbank.de/gwg

„Wir bringen den Wohnungsbau voran. Und die Menschen zueinander.“

Wohnen und arbeiten ohne Öl und Gas

Statt neu bauen: 60 Jahre altes Gebäude in Esslingen dank

energetischer Sanierung auf Effizienzhausniveau

Es ist kaum wiederzuerkennen: In Esslingen ist aus einem unbewohnten ehemaligen Studentenwohnheim aus dem Jahr 1960 ein modernes Mischgebäude zum Wohnen und Arbeiten entstanden – dank einer Komplettsanierung. Das hat sich nicht nur optisch, sondern auch ökologisch gelohnt: Der Endenergiebedarf ist von 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auf 13 Kilowattstunden gesunken. Das entspricht einer Einsparung von 93 Prozent.

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klima] Energetische Sanierung in Esslingen Büro- und Apartmenthotel B29 nach der Sanierung Foto] Brigida Gonzales

Auf das vorbildhafte Sanierungsprojekt weist Zukunft Altbau hin, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm. Solarthermie und Erdwärme liefern nachhaltige Energie und machen das Büro- und Apartmenthaus unabhängig von fossilen Brennstoffen. Ökologische Dämmstoffe wie Holz- und Steinwolle sorgen für eine hohe Energieeffizienz und ein angenehmes Raumklima. Die weitsichtige Sanierung wurde bereits vor fünf Jahren durchgeführt, die Ergebnisse sprechen für sich: Der CO2-Ausstoß liegt heute nur bei rund 9 Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr. Zum Vergleich: Bei unsanierten Gebäuden beträgt er oft 35 bis 75 Kilogramm pro Jahr und Quadratmeter. Abreißen und neu bauen oder sanieren? Vor dieser Entscheidung standen 2015 auch die Bauherren des heutigen Büro- und Aparthotels B29 in der Esslinger Altstadt, das Immobilienunternehmen Metzger & Co. Das frühere Studentenwohnheim war nicht mehr bewohnt und deutlich in die Jahre gekommen, optisch und energetisch. Die Innenaufteilung des Gebäudes und die vorhandene Bausubstanz hatten jedoch Potenzial. Den Ausschlag für die energetische Sanierung gab schließlich die Umwelt: „Altbauten zu sanieren, spart große Mengen an grauer Energie im Vergleich zur Errichtung eines Neubaus ein, da man die vorhandene Bausubstanz nutzt“, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Und beim Heizenergiebedarf können sie genauso effizient sein wie ein Neubau. Um den Gebäudesektor klimafreundlicher zu machen, sind energetische Sanierungen ein wichtiges Mittel.“

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Büro- und Apartmenthotel B29 vor der Sanierung Foto] Metzger & Co.

Steckbrief Sanierung

Umbau und energetische Sanierung eines Wohnheims in Esslingen zu einem modernen Gewerbe- und Apartmentgebäude.

Maßnahmen

• Dämmung von Fassade, Dach und Kellerdecke mit nachhaltigen Dämmstoffen

• 3-Scheiben-Wärmeschutzfenster

• Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

• Erdwärmepumpe

• Solarthermieanlage

Ergebnis

• Die Apartmentbewohner profitieren ganzjährig von Wohnkomfort und Wohlfühlklima

• Die Mitarbeitenden der Gewerbeeinheit profitieren von angenehmer Raumluft und E-Mobilität

• Reduktion des Endenergiebedarfs: Von rund 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) auf 13 kWh/m²a

• Die CO2-Emissionen liegen jetzt bei nur noch rund 9 Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr (kg/m²a). Bei unsanierten Gebäuden betragen sie oft 35 bis 75 kg/m²a.

Wärmedämmung für das gesamte Haus

Ziel der Bauherren in Esslingen war, den Energiebedarf und die CO2Belastung sowohl während der Sanierungsphase als auch im späteren Betrieb möglichst niedrig zu halten. Im Mittelpunkt standen deshalb erneuerbare Energien und ökologische Baumaterialien. Das Mischgebäude besteht nun aus einer großen gewerblichen Einheit und 52 Ein- und Zweizimmerapartments.

Eine neue und helle Fassade hat dem Büro- und Apartmenthaus eine zeitgemäße Optik verliehen. Rundum wärmeisoliert wurde das Gebäude mit Stein- und Holzwolle: Die Fassade erhielt eine Dämmung mit 22 Zentimeter Dicke, das Dach mit 28 Zentimetern. Eine 18 Zentimeter dicke Schicht aus Holzwolle isoliert die Kellerdecke.

„Die Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle senkt den Heizbedarf im Winter und hält die Räume im Sommer angenehm kühl“, freut sich Mirja Metzger. „Dafür sorgen auch neue Fenster auf Passivhaus-Niveau.“ Mit dreifacher Wärmeschutzverglasung ausgestattet, verhindern die Aluminiumfenster, dass Heizwärme nach

außen strömt. Das erhöht die Behaglichkeit in den Wohn- und Büroräumen. Zudem wurde eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Sie bringt sauerstoffreiche Frischluft in die Räume.

Wärmepumpe und Solarthermie liefern die Wärme

Auch die Gebäudetechnik haben die Bauherren auf den Kopf gestellt. Eine Wärmepumpe ersetzt die alte Heizung. Sie nutzt die natürliche Wärme der Erde, um die Heizwärme für das Gebäude zu liefern. Im Sommer lässt sich mit der Erdwärmepumpe auch passiv und umweltverträglich kühlen. Besonders praktisch: Die dabei entstehende überschüssige Wärme wird über Sonden ins Erdreich geleitet – zur Pufferung für die nächste Heizperiode. Die Abwärme aus der Gebäudekühlung dient im Sommer zur Bereitstellung von Warmwasser.

Eine 120 Quadratmeter große Solarthermieanlage erwärmt das Wasser ebenfalls und unterstützt die Heizung in der Übergangszeit sowie im Winter. Hinzu kommen ein großer Pufferspeicher im Keller und Zwischenspeicher auf den Etagen, die jeweils zwei Apartments versorgen. Damit können die Bewohnenden maximal viel Sonnenenergie nutzen. Über ein detailliertes Monitoring werden die einzelnen Verbräuche genau kontrolliert und optimiert. Dank Wärmedämmung und effizienter Technik ist aus dem alten Wohnheim schließlich ein modernes Effizienzhaus auf KfW-Standard 55 geworden. Der Vorteile eines so effizienten Gebäudes: Die Mieterinnen und Mieter sind von den aktuell stark gestiegenen Heizkosten kaum betroffen.

Modernes Arbeiten mit Ausblick und E-Mobilität

Der Ansporn, ein rundum nachhaltiges Wohn- und Arbeitskonzept zu schaffen, machte auch vor der Tiefgarage nicht Halt. Dort stehen fünf Elektrofahrzeuge zur Verfügung. „Über ein Buchungssystem können die Mitarbeitenden im Gebäude flexibel und komfortabel eines der E-Autos mieten und zu Terminen gelangen, ohne dafür einen eigenen Pkw zu benötigen“, erklärt Metzger. Für das Personal des Büro- und Apartmenthotels B29 stehen außerdem Terrassen mit Blick auf den Neckar und die Esslinger Weinberge zur freien Verfügung.

Mit viel Liebe zum Detail und einem Gespür für Nachhaltigkeit haben die Bauherren in Esslingen ein Vorzeigeobjekt geschaffen: In einem landesweiten Effizienzwettbewerb erhielt das Objekt den 1. Preis in der Kategorie Sanierung Mehrfamilienhaus/Geschosswohnung. Das Projekt gilt damit in ganz Baden-Württemberg als Vorbild.

www.zukunftaltbau.de www.sanierungsgalerie.de

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Gebäudeintegrierte Photovoltaik in neuen Dimensionen

Rekordverdächtige Solarfassade für ein Verwaltungsgebäude in Gronau

Im westlichen Münsterland erzeugt die Fassade des neuen Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke Gronau umweltfreundlichen Solarstrom. Die von ASCA – einem Unternehmen der ARMOR Group und Weltmarktführer für organische Photovoltaik (OPV) – im kundenspezifischen Design hergestellten Solarmodule wurden von BGT Bischoff Glastechnik GmbH in das Fassadenglas integriert.

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klima] Verwaltungsgebäude in Gronau Solarfassade des neuen Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke Gronau mit ASCA-Solarmodulen

Realisiert haben das Projekt die Architekten von H III S – harder stumpfl schramm freie Architekten aus Stuttgart. „Das Schaufenster zur Straße visualisiert die Themen Energie und Nachhaltigkeit“, erklären die Architekten den Entwurf. Dafür wurden die Glasmodule mit integrierter ASCA-Solarfolie in den Maßen 3,66 mal 2,25 Meter an der Südfassade des Neubaus im Wechsel mit herkömmlichen Glasscheiben angebracht. „Die Größe der Solarmodule ist weltweit Spitzenklasse und in der Produktion nicht komplizierter als die Herstellung normaler Verbundglasscheiben. Dies stellt einen Meilenstein für die Bauwerksintegration von Photovoltaik (BIPV) dar“, erklärt Hermann Issa, der bei ASCA als Senior Vice President den Bereich Business Development & Project Management verantwortet. Die Glasfassade bei dem Verwaltungsgebäude in Gronau überdeckt eine Fläche von 222 Quadratmetern. Issa ergänzt: „Mit diesem Projekt zeigen wir, wie einfach solaraktive Fassadenelemente mit ASCA OPV Produkten herzustellen sind. Planer und Designer müssen selbst bei kundenspezifischen Fassadenmodulen mit dieser enormen Größe keine technischen Hürden mehr befürchten.“

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Die Größe der Solarmodule ist weltweit Spitzenklasse. Für das Projekt in Gronau hat ASCA grüne Folien in Anlehnung an die umgebende Klinkerfassade der angrenzenden Baukörper hergestellt.

Architekturbüro H III S

Das 2004 gegründete Architekturbüro H III S harder stumpfl schramm freie architekten Part mbB plant und realisiert zukunftsorientierte, nachhaltige und nutzerorientierte Bauten. Zu seinen Schwerpunkten gehören unter anderem das Bauen für die Öffentliche Hand und das Bauen im Bestand. Unter der Leitung von Franz Harder, Gabriele Harder, Andreas Mädche, Florian Schramm und Matias Stumpfl begleitet das vielseitige und vielfältige Büroteam sämtliche Projekte vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung. Besonderen Wert legen H III S auf Lösungen, die langfristig tragfähig sind. Deswegen geht allen Planungen eine sorgfältige Bedarfsanalyse gemeinsam mit Bauherrschaft und Nutzern voraus. Fachplaner und Berater aus der Energietechnik sowie anderen Disziplinen unterstützen H III S harder stumpfl schramm bei der Umsetzung der Projekte. H III S ist Mitglied der DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.

www.harderstumpflschramm.de

Transparente Glasmodule produzieren Strom

Das Gebäude wurde Ende 2022 bezogen. Während die Glasmodule von außen Licht in das Gebäude lassen, bieten sie trotz ihrer Transparenz ein Gefühl von Abgeschlossenheit und Geborgenheit – und das bei vollem Ausblick. Den Strom produzieren organische Solarzellen (OPV), die ASCA mit einem speziellen Druckverfahren auf Folien aufträgt. Für das Projekt in Gronau hat ASCA grüne Folien in Anlehnung an die umgebenden Klinkerfassade der angrenzenden Baukörper hergestellt. „Die Vielfalt der Designmöglichkeiten hat uns überzeugt“, sagen die Architekten, die beeindruckt waren, welch großen Einfluss sie auf das Design der Solarfolien nehmen konnten. „Gebäudeintegrierte Photovoltaik ist ein aktuelles Thema, das in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird“, meinen die Architekten.

www.asca.com

Während die Glasmodule von außen Licht in das Gebäude lassen, bieten sie trotz ihrer Transparenz ein Gefühl von Abgeschlossenheit und Geborgenheit. Fotos] © Mario Brand Werbefotografie

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Aus Flachs und Chitosan

Grüner Verbundwerkstoff

Verbundwerkstoffe sorgen etwa in Flugzeugteilen, Freizeitgeräten und Haushaltsgegenständen für Stabilität. Die meisten dieser Werkstoffe haben jedoch einen schlechten CO2-Fußabdruck und sind nicht natürlich abbaubar. Eine nachhaltigere Alternative hat ein Team der Universität Stuttgart unter Leitung von Dr. Linus Stegbauer vom Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie (IGVP) entwickelt – einen vollständig biobasierten Verbundwerkstoff aus Flachsfasern und dem Biopolymer Chitosan.

Originalpublikation

Amrita Rath, et al.: Fabrication of chitosan-flax composites with differing molecular weights and its effect on mechanical properties, Composites Science and Technology, Volume 235, 2023, https://doi.org/10.1016/j.compscitech.2023.109952

Wie ihr Name schon sagt, bestehen Verbundwerkstoffe aus mindestens zwei Ausgangsmaterialen, die so miteinander kombiniert und verbunden werden, dass das Endprodukt bestimmte Eigenschaften hat, es zum Beispiel zugleich leicht und stabil ist. In den heute gängigen Verbundwerkstoffen stecken oft Polymere auf fossiler Basis. Das Recycling von Verbundwerkstoffen dieser Art ist kompliziert, energieintensiv und verschlechtert – wenn es überhaupt möglich ist – die Eigenschaften des Materials. Deshalb landen die meisten Verbundwerkstoffe nach ihrer Nutzung auf einer Deponie oder in der Verbrennung, was zusätzliche CO2-Emissionen verursacht.

Nachwachsende Komponenten

Um in Zukunft umweltschonendere Produkte bieten zu können, benötigt die Verbundwerkstoff-Industrie Alternativen zu fossilen Materialien. Die Herausforderung ist dabei, eine wirtschaftliche Herstellung, gute Materialeigenschaften und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Eine mögliche Lösung dafür bieten sogenannte Bioverbundwerkstoffe aus natürlichen Komponenten, die biologisch abbaubar, ungiftig und nachwachsend sind sowie einen

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Möbel, Autoteile oder Skateboards: Umweltfreundlicher Chitosan-FlachsVerbundwerkstoff von Forschenden der Universität Stuttgart könnte in vielen Bereichen Strukturmaterialien auf fossiler Basis ersetzen. © BioMat am ITKE/Universität Stuttgart Foto] Masih Iman

geringen CO2-Fußabdruck haben. Einen solchen Werkstoff hat nun eine Gruppe Forschender der Institute für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie (IGVP), Flugzeugbau (IFB) sowie Rechnerarchitektur und Technische Informatik (ITI) entwickelt. Dem Team ist es gelungen, sogenannte Chitosan-Flachs-Biokomposite herzustellen. Diese Werkstoffe bestehen aus Flachsfasern als verstärkendes Element und dem Biopolymer Chitosan. Dieses wird aus Chitin gewonnen und hält die Flachsfasern zusammen.

Teils bessere Eigenschaften als fossiles Pendant

„Wir haben in ausführlichen experimentellen Untersuchungen den Herstellungsprozess geprüft und optimiert, um mechanische Eigenschaften zu erzielen, die mit denen von Verbundwerkstoffen auf fossiler Basis konkurrieren können“, erklärt Dr. Linus Stegbauer, der die Forschungsarbeit zusammen mit Dr. Stefan Carosella vom IFB initiiert hat. Die Forschenden fanden unter anderem heraus, dass Chitosan mit kurzer Polymerkettenlänge am besten dafür geeignet ist, die Flachsfasern zu imprägnieren. Die Porosität der Verbundwerkstoffe ist dann am geringsten. Der Chitosan-Flachs-Verbundwerkstoff ist nicht nur natürlich abbaubar und besteht aus ausschließlich CO2-neutralen Rohstoffen, sondern hat zudem, bezogen auf die Dichte, eine höhere Steifigkeit und somit ein größeres Leichtbaupotenzial, verglichen mit Verbundwerkstoffen mit Epoxidharz. „Damit hat unser biobasierter Werkstoff sogar einen Wettbewerbsvorteil, etwa wenn es darum geht, im Automobilbau den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren“, sagt Stegbauer. Auch in Form von Sperrholz- und Faserplatten, Möbelfächern, in Sport- und Freizeitgeräten und in Frachtkisten könnte der Chitosan-Flachs-Verbundwerkstoff demnach künftig herkömmliche Werkstoffe ersetzen.

Wissenschaftlicher Ansprechpartner

Dr. Linus Stegbauer, Universität Stuttgart, Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie (IGVP), Tel. +49 711 685-63191

E-Mail: linus.stegbauer@igvp.uni-stuttgart.de

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klima] Fraunhofer-Institut auf der BAU 2023

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP

Forschen für das „Bauen der Zukunft“

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP auf der BAU 2023

Nicht nur sind Baumaterialien im Jahr 2022 teurer geworden, auch ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen um knapp sieben Prozent gesunken *1. Veränderungen stehen der Baubranche zudem durch Digitalisierung sowie gestiegene Ansprüche an die Energieeffizienz von Gebäuden oder an deren Innenraumklima bevor. Neue Lösungen aus Industrie, Politik und Forschung sind dringend geboten. Auf der BAU 2023 in München präsentierte das Fraunhofer IBP auf dem Stand der Fraunhofer-Allianz Bau innovative Produkte und Systemlösungen zu den Themeninseln Digitalisierung, Energie und Wärme, Zukunft des Wohnens und Arbeitens sowie Ressourcen und Recycling.

Lösungen für das Bauen der Zukunft, insbesondere für die Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft im Bau- und Wohnsektor, zeigt das Fraunhofer IBP mit zehn Exponaten. Präsentiert wurden diese im Rahmen der Sonderschau „Bauen der Zukunft“ auf dem Messestand der Fraunhofer-Allianz Bau – genauer gesagt im und um den zweigeschossigen Innovation Cube. Dieser dient als symbolisches Gebäude, um neuartige Lösungen für die Gebäudehülle ebenso wie für den Innenraum zu demonstrieren. Die Exponate wurden auf die vier Themeninseln Digitalisierung, Energie und Wärme, Zukunft des Wohnens und Arbeitens sowie Ressourcen und Recycling verteilt. Zudem gab es für alle interessierten Messebesucher ein spannendes Vortragsprogramm.

Digitalisierung

Das Klima verändert sich, immer häufiger kommt es zu ausgedehnten Hitzeperioden oder starken Unwettern. Problematisch ist dies insbesondere in urbanen Räumen – sie reagieren hochsensibel auf diese Starkwetterereignisse. Städte müssen daher zunehmend auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen reagieren. Leistungsfähige Stadtklimamodelle wie PALM-4U unterstützen dabei, denn sie lassen per Simulation das Stadtklima erlebbar werden: So ermöglichen sie, klare Aussagen zu Klimaveränderungen und stadtklimatischen Zusammenhängen zu treffen. Kommunen, Planungsbeteiligte und Vorhabensträger können ihre planerischen Maßnahmen

via PALM-4U auf deren klimatische Wirkung hin untersuchen und diese mittels Augmented-Reality-Anwendungen verständlich und immersiv der Bürgerschaft vermitteln. Sinnvoll ist eine Digitalisierung auch, wenn es um Energiekennzahlen geht – schließlich klafft vielfach eine Lücke zwischen den vorab prognostizierten und den tatsächlich gemessenen Energiekennzahlen. Der Grund dafür: Es fehlen Daten zu Bedürfnissen und Verhalten der nutzenden Personen. Diesem Problem widmet sich das Projekt DataFEE: Die Prozesskette für die Datennutzung soll systematisch erschlossen und optimiert werden – auf diese Weise sollen die Prognosen für den Gebäudebetrieb verlässlicher und die Energieeffizienz besser werden. Die Forschenden erfassen die entsprechenden Daten, bereiten sie auf und stellen sie in Form von Modellen für Planungswerkzeuge und Systeme zur Betriebsführung zur Verfügung. Dabei helfen intelligente Sensorik, Data Mining, Machine Learning und Predictive Analytics. Auch der „Digitale Zwilling“ soll als cyber-physisches Abbild der realen Geräte und Gebäude eine zentrale Rolle spielen. Aufbauend auf den Ergebnissen entwickeln die Forschenden Dienstleistungen für Gebäudenutzende und -betreibende.

Auf der Standfläche der Fraunhofer-Allianz Bau präsentierte sich auch in diesem Jahr einmal mehr das Mittelstand-Digital Zentrum Bau mit seinem Angebot für kleine und mittlere Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Der Fokus des Zentrums, das aus vier Konsortialpartnern aus Wissenschaft und Praxis gebildet und vom Fraunhofer IBP in Holzkirchen geleitet wird, liegt auf den fünf Themenbereichen Planungsprozess, Baustelle und Facility Manage-

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ment sowie in der Optimierung digitaler Geschäftsprozesse und der Entwicklung innovativer Transformationsstrategien. Hierzu bietet das Zentrum fundierte Informationsmaterialien, Veranstaltungen und Digitalisierungsprojekte mit zielorientierten Roadmaps für einen resilienten Mittelstand. Das Mittelstand-Digital Zentrum Bau gehört zum Mittelstand-Digital Netzwerk, mit dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk unterstützt.

Energie und Wärme

Soll die Energiewende gelingen, muss die Sanierungsquote im Gebäudesektor deutlich steigen – etwa über einen höheren Vorfertigungsgrad der Bauteile. Die Fraunhofer-Institute für Bauphysik IBP und für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE haben eine Erneuerbare-Energien-Modulfassade entwickelt. Diese Fassade versorgt das Gebäude umweltfreundlich mit Strom und beheizt, kühlt und lüftet die Räume. Herzstück des Moduls ist eine PhotovoltaikAnlage, kombiniert mit einer Wärmepumpe als Wärme- und Kälteerzeuger, sowie ein dezentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung – die allesamt im Fassadenmodul untergebracht sind. Mit dem System lassen sich sowohl Bestandsfassaden sanieren als auch Neubauten nachhaltig und energieeffizient ausstatten. Die Fassade soll modular aufgebaut sein und kostengünstig produziert werden können.

Zukunft des Wohnens und Arbeitens

Wie lassen sich Baudenkmäler nachhaltig und energieeffizient erhalten? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich das FraunhoferZentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern, indem es innovative und dauerhafte Lösungen erforscht. Dazu gehört auch die Weiterbildung „Fachplaner/in nachhaltige Instandsetzung historischer Bausubstanz“ des Fraunhofer IRB unter der Marke „QualiBene – Lernen und Qualifizieren am Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern“. Die angehenden Fachplanerinnen und Fachplaner lernen und qualifizieren sich am Gebäude der Alten Schäfflerei, das denkmalgerecht und unter energetischen Gesichtspunkten instandgesetzt wurde und nun als Anschauungsobjekt im Sinne einer „Gläsernen Baustelle“ dient. Auf der Website www.denkmalpflege.fraunhofer.de stehen ein virtueller Rundgang, aktuelle Ein- und Rückblicke in die energetische und denkmalgerechte Sanierung der Alten Schäfflerei sowie eine Vielzahl von aktuellen Inhalten zu Forschungsthemen bereit. Die neue Rubrik „Wissen sammeln & vermitteln“ ermöglicht einen Zugang zu Baudatenbanken des Fraunhofer IRB.

Etwa drei Millionen Gebäude in Deutschland wurden in den 1970erund 1980er-Jahren mit PCP- und Lindan-haltigen Holzschutzmitteln behandelt, um sie vor Schimmelbefall und Insektenfraß zu schützen. Beide Stoffe sind inzwischen verboten, schließlich zählen sie zu den krebserregenden und neurotoxischen Giften. Im Projekt CycloPlasma der Fraunhofer-Zukunftsstiftung untersuchen die Forschenden des Fraunhofer IBP, inwieweit sich das neuartige CycloPlasma-Verfahren zur Dekontamination nutzen lässt. Dieses Verfahren kombiniert ein innovatives Adsorbermaterial mit der Plasmatechnologie. Das Ergebnis: Mit dem CycloPlasma-Verfahren können sowohl kontaminierte Hölzer als auch Innenräume behandelt werden – nachhaltig, rückstandslos und gesundheitlich unbedenklich. In einem Versuchsaufbau auf dem Gelände des Freilichtmuseums Glentleiten erprobt das Forscherteam den Ansatz praktisch.

Auch die Akustik spielt im Leben vieler Menschen eine wichtige Rolle – im Arbeitsumfeld wie auch in der Freizeit. Turnhallen fallen häufig durch eine extreme Halligkeit negativ auf – insbesondere Mittelhallen, die durch Trennvorhänge von den äußeren Hallenbereichen separiert

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Außenansicht der EE-Modulfassade mit raumhohem PV-Element Foto] © Fraunhofer IBP, Herbert Sinnesbichler

werden. Dort ist es oft enorm laut und die Sprachverständlichkeit ist vielfach äußerst schlecht. Der neuartige Trennvorhang namens Sport-SAT, kurz für „Schall-Absorbierender Trennvorhang für Sporthallen“, entschärft die Situation. In Verbindung mit schallabsorbierenden Prallwänden und einer absorbierenden Decke sorgt der Trennvorhang für eine sehr gute Akustik in den Teilhallen und erfüllt damit die Anforderungen nach DIN 18041 sowie DIN 18032. Kurzum: Die Halligkeit wird verringert, es wird deutlich leiser und die Sprachverständlichkeit in den Sporthallen wird stark verbessert. Bei der Berechnung solcher Nachhallzeiten hilft die neue onlinebasierte Software „reverberate“ – insbesondere in Rechteckräumen mit ungleichmäßiger Absorberverteilung. Dazu kommt ein neues Rechenverfahren von Zhou et al. aus dem Jahr 2021 zum Einsatz. Nutzerinnen und Nutzer können dazu die Geometrie eines Rechteckraumes eingeben und die nötigen Anforderungswerte aus der DIN 18041 wählen. Zudem lassen sich alle Raumoberflächen unterteilen sowie mit absorbierenden Materialien belegen und damit die Nachhallzeit richtig berechnen.

Ressourcen und Recycling

Starkregen und damit einhergehende Überschwemmungen bestimmen zunehmend die Schlagzeilen. Verursachen sie Wasserschäden in Wohnungen, führte bisher kaum ein Weg an lärmenden und stromfressenden Bautrocknern vorbei, um Wände wieder trocken zu bekommen. Eine deutlich energiesparendere, schnellere Möglichkeit haben Forschende des Fraunhofer IBP mit FastDry® entwickelt: Die Trocknungstechnologie benötigt nur etwa 15 Prozent der Energie, die Standard-Infrarotgeräte für den gleichen Vorgang brauchen. Die Arbeitstemperatur liegt typischerweise bei etwa 55 Grad Celsius. Und, für die Bewohner besonders wichtig: Da weder Gebläse noch Kompressor im Einsatz sind, arbeiten die FastDry®-Geräte lautlos. Das neuartige Trocknungsmodul besteht aus einer großen rechteckigen und beidseitig kaschierten Dämmplatte aus handelsüblicher nicht brennbarer Mineralwolle, die direkt an der feuchten Wand angebracht wird und die Wand mit einem integrierten Heizdraht erwärmt. Während die Wärme durch die Dämmung in der Wand bleibt, kann der Wasserdampf ungehindert durch das diffusionsoffene Modul entweichen. Für eine schnelle Umsetzung der geforderten CO2-Emissioneneinsparung sind Dämmstoffe elementar: vorausgesetzt, diese sind nachhaltig produziert und fallen auch am Ende ihres Lebenszyklus nicht aus dem Stoffkreislauf. Als besonders effizient gelten Schüttdämmungen: Eingesetzte Materialien müssen für diese Anwendung nur wenig vorverarbeitet werden und lassen sich auch gut in Produktionsprozesse integrieren. Ökologische Schüttdämmungen auf Basis von Lignocellulose-Materialien bieten hierbei eine Reihe von Vorteilen. Neben lokaler Verfügbarkeit aus Reststoffströmen können durch Adaptionen des Füllmaterials die Eigenschaften des Dämmstoffes für verschiedene Anwendungsszenarien optimiert werden: Über ein alkalisch aktiviertes Biokohlenkomposit wird das Steifigkeitsverhalten der Lignocellulose-Faser dauerhaft angepasst und zusätzlich mit einem Carbon-Capture-Effekt gepaart. Mit den Partnern Baufritz und CarbonInstead wurde die Idee bereits im Pilotmaßstab umgesetzt und mit dem vor Kurzem gestarteten Projekt SchüttliBi 2.0 soll die industrielle Umsetzung ausgearbeitet werden.

Hervorragende Wärmedämmeigenschaften hat auch Porenbeton, zudem punktet er mit einer langen Lebensdauer sowie guten akustischen Eigenschaften. Forschende des Fraunhofer IBP arbeiten daher daran, mehr alternative Rohstoffe für die Herstellung des Porenbetons zu nutzen und seine Recycelbarkeit zu erhöhen. Im Fokus stehen dabei insbesondere primäre Rohstoffe, die eine hohe CO2Last mit sich bringen, etwa Zement: Diese gilt es zu ersetzen, ohne die guten Dämmeigenschaften des Baumaterials negativ zu beeinflussen. Über computergestützte Modelle werden die Rezepturen für den klimafreundlichen Porenbeton systematisch optimiert. Auch verfügt das Fraunhofer IBP über die technische Ausstattung, um Porenbeton von der Rezepturerstellung bis hin zur Produktion im Pilotmaßstab weiterzuentwickeln.

*1 Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/ PD23_095_3111.html

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Der neuartige Trennvorhang namens Sport-SAT, kurz für „Schallabsorbierender Trennvorhang für Sporthallen“ verbessert die Akustik enorm. Foto] © Fraunhofer IBP

Eine runde Sache – Sockelleisten für Säulen:

Manufaktur-Profile von Küberit sorgen im neuen Wallonischen Parlamentsgebäude für einen eleganten Übergang von Wand zu Boden.

Was auf den ersten Blick einfach erscheint, kann manchmal ganz schön kompliziert sein: Das Wallonische Parlament sollte ein neues Haus bekommen; einen Neubau, der das alte Parlamentsgebäude funktional erweitert. Die Fassade mit viel Glas zeigt sich sachlich, klar und offen nach außen. Innen sind die Räume hell und zweckmäßig. Einzig 260 Säulen, die im gesamten Gebäude verteilt sind, lockern die schlichte Sachlichkeit auf. Und eben diese Säulen stellten die Bodenleger beim Abschluss von Wand zu Boden mit weißen Aluminium-Sockelleisten vor eine ungeahnte Herausforderung.

260 Säulen werden zur Herausforderung

Das beschauliche Namur ist die Hauptstadt der belgischen Region Wallonie mit Sitz der Regierung sowie des Parlaments. Der Neubau für die Abgeordneten schafft trotz seiner modernen, geradlinigen Architektur eine gelungene Verbindung zu den historischen Gebäuden ringsherum. Auf 3.744 m² bietet er allen 75 wallonischen Abgeordneten sowie den politischen Fraktionen zweckmäßig eingerichtete Arbeitsbereiche. Die nach außen gezeigte Sachlichkeit hat das Architekten-Team in den Innenbereichen mit 260 zierlichen Säulen und Halbsäulen optisch aufgelockert. Zudem schaffen weiße Aluminium-Sockelleisten einen fließenden und gleichzeitig sehr strapazierfähigen Übergang von der Wand zum Boden. Auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches. Doch bei der Suche nach den passenden Leisten stellte sich heraus, dass die Kombination der geforderten Produkteigenschaften durchaus eine Herausforderung für Hersteller ist: Denn passend zu den RAL 9010 weißen Alu-Sockelleisten sahen die Pläne Säulenringe und -halbringe mit einem Durchmesser von nur 30 cm vor. Nach längerer Suche fand man schließlich beim Profile-Spezialisten Küberit eine smarte Lösung, die auch kurzfristig in hoher Qualität und in der erforderlichen Menge gefertigt werden konnte.

Die Anforderung – biegen ohne zu brechen

Da die Sockelleisten in einer RAL-Farbe sein sollten, entschied sich Küberit sofort für eine Pulverbeschichtung. Zunächst musste jedoch geprüft werden, ob sich bereits gepulverte Leisten vom Typ

911 ohne Qualitätsverlust zu 30 cm großen Ringen biegen lassen. Der Test verlief erfolgreich und die erste Hürde war genommen. Nun galt es, einen Weg für eine komfortable, sichere Montage zu finden. Die Manufaktur-Spezialisten von Küberit entschieden sich für zwei Halbringe, die vor Ort zu einem Säulenring zusammengefügt werden konnten. Für einen sauberen Abschluss bei den Halbsäulen kürzte das Team die Halbringe geringfügig ein, damit sie passgenau an den Wänden anschlossen. Die Produktion war Millimeterarbeit, denn weichen die gebogenen Profile nur ein oder zwei Millimeter von den Vorgaben ab, würden unschöne Lücken entstehen. Da der Termindruck durch die Suche nach einer Lösung hoch war, entschied Küberit, die insgesamt 520 Säulenhalbkreise in der eigenen Manufaktur zu fertigen. „Wir können hier Sonderanfertigungen relativ kurzfristig herstellen. Diese Fertigung ist nicht mit der Serienproduktion zu vergleichen. Hier wird traditionell handwerklich gearbeitet, praktisch wie früher. Das erfordert hohe Fachkenntnisse und Präzession“, erklärt Olaf Holtschmidt, verantwortlich für die Produktentwicklung bei Küberit. Sorgfältig verpackt kam alles unbeschädigt in Namur an. Vor Ort montierten die Bodenleger die Halbkreise und gekürzten Halbkreise mit Spezialkleber. Insgesamt verarbeiteten sie im neuen Abgeordnetenhaus 830 m Sockelleisten sowie 140 gekürzte Halbringe des Typs 911 und fügten 380 Halbringe des gleichen Typs zu Säulenringen zusammen – und alles passte auf den Millimeter.

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klima] Nachhaltig und wirtschaftlich sanieren und planen

Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

Neuartige Energiekonzepte für Gebäude

Nachhaltig und wirtschaftlich sanieren und planen

Steigende Energiepreise stellen Privatpersonen und Unternehmen vor große Herausforderungen. An der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) erstellt ein Team aus den Fachgebieten Gebäudesysteme und Gebäudetechnik sowie Immobilienökonomie für Auftraggeber aus Industrie und Wirtschaft Energiekonzepte für Gebäude, die neu geplant oder saniert werden. Hierbei berücksichtigt es stets die Wirtschaftlichkeit, macht eine Risikoabschätzung und bezieht neue Technologien mit ein, um möglichst CO2-neutral oder gar autark zu sein. Auf der Hannover Messe Mitte April stellte es sein Angebot am Forschungsstand Rheinland-Pfalz vor.

Die stark gestiegenen Energie- und Strompreise machen nicht nur Privatpersonen, sondern insbesondere auch Industrieunternehmen oder Immobilienbetreibern zu schaffen. Hinzu kommt, dass die Energiewende weiter vorangebracht werden muss, damit Deutschland seine Klimaziele einhält. „Der Bedarf an Energiekonzepten ist derzeit groß. Es sollen schnell Maßnahmen ergriffen werden, um den Energieverbrauch zu senken oder ganz energieautark zu werden“, sagt Stefan Spies vom Fachgebiet Gebäudesysteme und Gebäudetechnik an der RPTU in Kaiserslautern. Doch für wen eignet sich welches Verfahren? Wie viele Photovoltaikanlagen rechnen sich etwa für ein Industrieunternehmen? Und was ist mit Biogas? Lohnt sich ein Blockheizkraftwerk? Kann man von Erdgas auf Wasserstoff umstellen? Wie lässt sich klimaneutral heizen? Welche Möglichkeiten von energiesparenden Klimaanlagen gibt es? Mit solchen Fragen befassen sich viele Unternehmen, die etwa eine neue Produktionshalle errichten oder ein Verwaltungs-

gebäude sanieren wollen. Auf solche Bedarfe geht das Team um Professorin Dr. Sabine Hoffmann und Professor Dr. Björn-Martin Kurzrock ein. Es erstellt Energiekonzepte und -managementsysteme. Die Auftraggeber kommen aus unterschiedlichen Bereichen. „Wir arbeiten zum Beispiel mit Automobilkonzernen, Einzelhandelsketten oder Wohnungsbaugenossenschaften zusammen“, sagt Spies weiter. „Zunächst geht es darum, die individuellen Anforderungen zu klären. Was möchte das Unternehmen? Was sind die künftigen Herausforderungen, die entstehen können? Danach gilt es, das individuelle Ziel zu definieren. Das kann zum Beispiel eine bilanzielle CO2-Neutralität sein, eine komplette CO2-Freiheit, aber auch eine Autarkie in den Bereichen Strom und/oder Wärme.“ Anschließend werden aktuelle Technologien ausgesucht. „Dabei haben wir immer auch den Blick in die Zukunft, um Neuerungen einzuplanen. Wir entwickeln verschiedene Szenarien, betrachten die Wirtschaftlichkeit und erstellen eine Risikoanalyse. Das Paket

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Der Auftritt der Forscherinnen und Forscher der RPTU auf der Messe wurde von Klaus Dosch vom Referat für Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit organisiert. Er ist Ansprechpartner für Unternehmen und vermittelt unter anderem Kontakte zur Wissenschaft.

klaus.dosch@rptu.de Tel. +49 631 205-3001

stellen wir den Auftraggebern vor.“ Ein wichtiges Thema sei derzeit beispielsweise Power-to-X. Damit bezeichnet man Technologien, die Stromüberschüsse speichern können, wenn es ein Überangebot von erneuerbaren Energien gibt. „Dazu eignet sich beispielsweise Wasserstoff“, so Spies weiter. „Bei der Umwandlung entstehen zwar Verluste, allerdings hat die derzeitige wirtschaftliche globale Lage das Interesse daran gefördert und beschleunigt. Durch die gestiegenen Energiepreise gibt der wirtschaftliche Rahmen jetzt mehr her.“ Das Team der RPTU in Kaiserslautern ist stets in Kontakt mit verschiedenen Herstellern, um zu wissen, was in den nächsten Jahren an Techniken auf den Markt kommt. Um seine Energiekonzepte auszuarbeiten, braucht es außerdem das Wissen aus verschiedenen Bereichen. Daher besteht das Team aus Forscherinnen und Forschern aus Gebäudetechnik, Bauphysik, Energiemanagement, Informatik und Immobilienökonomie. Bei der Arbeit spielen Optimierungsprobleme oft eine große Rolle, wie Spies an einem Beispiel

erläutert: „Bei Photovoltaikanlagen ist die größtmögliche nicht für jedes Unternehmen rentabel. Wir ermitteln, was je nach Auftraggeber wirtschaftlich sinnvoll sein kann.“ In Simulationen kann das Team unter anderem die thermische Situation von Gebäuden in den Blick nehmen und schauen, welche Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sind. „Wir gehen immer der Frage nach, was wir verbessern können“, so Spies weiter. Dabei prüft das Team die thermische Qualität eines Gebäudes, wenn beispielsweise ein Neubau geplant ist. „Dies ist im Hinblick auf den Kühl-/Heizbedarf wichtig. Hier gibt es stets ein großes Optimierungspotenzial.“

Auf der Hannover Messe stellte das Team sein Angebot anhand von Beispielen vor und zeigt Ergebnisse und Konzepte aus vorangegangenen Forschungsprojekten, die auch für künftige Kunden von Interesse sein könnten.

www.rptu.de

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Das Team um Professorin Dr. Sabine Hoffmann, Stefan Spies (Mitte) und Professor Dr. Björn-Martin Kurzrock erarbeitet die Energiekonzepte. Foto] Reiner Voß/View, RPTU

Beton ohne Zement, geht das?

Rieder Headquarter in Maishofen, Österreich

Beton ohne Zement, geht das? Ja, ist Wolfgang Rieder überzeugt, der sein Unternehmen auf die Reise mit dem Ziel „klimapositiv bis 2030“ geschickt hat. Der schrittweise Ersatz von Zement in der Betonmatrix ist dabei nur einer von mehreren Wegen. Am neuen Rieder-Headquarter in Maishofen erfolgt der Praxischeck.

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klima] Headquarter in Österreich Für das neue Headquarter von Rieder in Maishofen wurde eine stillgelegte Busgarage umgenutzt.

„Wir haben die Hebel identifiziert, wo wir eingreifen können, um bis 2025 CO2-neutral zu produzieren und zu wirtschaften. Nun setzen wir unseren Plan um, evaluieren die Ergebnisse und entwickeln sie weiter“, fasst Wolfgang Rieder das Kursbuch der Expedition zur Klimaneutralität seines Unternehmens zusammen. Innovationen durch neue Materialkombinationen, Digitalisierung, die radikale Reduktion von Abfall und die Verlängerung der Nutzungsdauer von Produkten und Gebäuden sind dabei die treibenden Kräfte, um in acht Jahren die Metamorphose zum klimapositiven Unternehmen zu schaffen. Im Klartext bedeutet das, mehr CO2 zu kompensieren, als man verursacht. Denn nur so wird es gelingen, gemäß dem Pariser Klimaabkommen die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Glasfaserbetonelemente mit reduziertem Zementanteil umhüllen das neue Rieder Headquarter. Das neue Headquarter ist ein Musterbeispiel für ressourceneffizientes, zirkuläres Bauen. Fotos] © Ditz Fejer

„Reuse und Recycle“: Headquarter glemm21 als User Case

Ein Exempel, wie diese global notwendige Veränderung gelingen kann, ist glemm21, das neue Headquarter in Maishofen, das genaugenommen kein Neubau ist. „Nichts Neues zu bauen, sondern Vorhandenes zu nutzen, ist bekanntlich der beste Weg, um graue Energie einzusparen und keine weiteren Flächen zu versiegeln. Also haben wir das an uns selbst ausprobiert“, so Wolfgang Rieder. Eine stillgelegte Busgarage wurde daher zum Versuchslabor der Ökologisierung des weltweit tätigen Unternehmens mit weiteren Produktionsstandorten in Kolbermoor (Deutschland) und Ladysmith (USA). Nicht nur das Bestandsgebäude wurde weiterverwendet, auch etliche andere Komponenten wurden nach dem Motto „Reuse and Recycle“ verwendet. So kamen Betonstützen aus den alten Werken von Rieders Großvater und Vater zum Einsatz, zudem ein mächtiger Betonträger aus alter Produktion, 150 Tonnen recycelte Stahlträger und vieles mehr fand Wiederverwendung. Sogar eine andernorts abmontierte alte Wandverkleidung aus Zirbenholz trägt zum angenehmen Ambiente einer modernen, kreativitätsfördernden Arbeitswelt bei. Mit dem Bauen im Bestand sparte Rieder rund 1.000 Tonnen CO2 gegenüber einem Neubau ein

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Angenehmes Ambiente einer modernen, kreativitätsfördernden Arbeitswelt Mit dem Bauen im Bestand sparte Rieder rund 1.000 Tonnen CO2 gegenüber einem Neubau ein.

und schuf zugleich ein Musterbeispiel für ressourceneffizientes zirkuläres Bauen. Begleitet wurde der gesamte Transformationsprozess von einem auf energieeffizientes Bauen spezialisierten Ingenieurbüro.

Umweltfreundlicher und dauerhafter

„Der Lebenszyklus von Gebäuden muss länger werden“, benennt Wolfgang Rieder den wesentlichen Faktor einer ökologischeren und zugleich ökonomischeren Bauwirtschaft. Das gelingt nicht nur durch Umnutzung und Revitalisierung von bestehenden Bauten, sondern auch durch langlebigere Baumaterialien. Vorbild dafür ist das Opus caementicium, das Gussmauerwerk der Römer, dem die als Bindemittel beigemengten Puzzolane eine Dauerhaftigkeit verliehen, die jene des modernen Betons teilweise übersteigt, wie das anfangs des 2. Jahrhunderts erbaute Pantheon in Rom. Sukzessive wird der Zement der Rieder-Fassadenplatten daher durch natürliche und lokale Puzzolane ersetzt, bei denen in der Herstellung deutlich geringere CO2-Emissionen zu verzeichnen sind. Inspiriert vom Wissen der Ahnen und angetrieben vom Willen, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu minimieren und den Kunden taugliche Produkte für den Weg zur Klimawende anzubieten, entwickelte Rieder eine Weltneuheit.

Von der alten Treppe zum Schmuckstück Treppenrenovierung vom Fachmann

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Auch nach dem Umbau ist der Charakter der ehemaligen Bushalle im Detail ablesbar. Fotos] © Rasmus Norlander

Vorreiterrolle: Rieder als erster Hersteller von low-carbon Fassaden

Die Glasfaserbeton-Elemente mit reduziertem Zementanteil umhüllen auf einer Fassadenfläche von 400 Quadratmetern das neue Rieder Headquarter. Die Textur slate in der Farbe pine green erinnert an eine Schieferoptik. 50 Prozent des Zements in der Betonmatrix wurden durch Alternativstoffe ersetzt, womit eine CO2-Reduktion von 30 Prozent erreicht wurde. Die Produkte conrete skin, öko skin und formparts mit der CO2-reduzierten Matrix sind in ausgewählten Farben verfügbar. Bis 2027 ist die Umstellung der gesamten Produktpalette auf ein zementfreies Material vorgesehen. Stufenweise soll der Zement zur Gänze substituiert werden. „Wir wollen nicht nur reden, das Tun ist wichtig, damit der ökologische Wandel gelingt“, bekräftigt Wolfgang Rieder den seit einigen Jahren beschrittenen Kurs seines Unternehmens. Damit ist Rieder der erste Hersteller von low-carbon Fassadenplatten aus Beton. Zementfreier Beton ist dabei nur ein Puzzlestück in einer auf Nachhaltigkeit im umfassenden Sinn fokussierten Firmenphilosophie.

www.rieder.cc

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Viele Komponenten wurden nach dem Motto „Reuse and Recycle“ verwendet. Auch recycelte Stahlträger fanden wieder Verwendung. Fotos] © Rasmus Norlander

ENERGETISCHE FENSTERSANIERUNG MIT 3-EBENENABDICHTUNGSSYSTEM ISO-BLOCO RENO

ISO-Chemie hat ein multifunktionales Abdichtungs- und Dämmsystem im Sortiment, das speziell für die energieeffiziente und nachhaltige Fensterabdichtung im Altbau entwickelt wurde. Das multifunktionale 3-Ebenen-Renovierungsband wird dabei vor der Fenstermontage direkt in die U-Ausnehmung montiert. Im Altbau bleibt dem Verarbeiter meist nur wenig Spielraum, um die Fenster in die Laibung einzupassen, was eine herkömmliche Rahmenmontage von Multifunktionsdichtbändern extrem erschwert. Diese Problematik wird mit ISO-BLOCO RENO komplett umgangen. Denn das vorkomprimierte Band wird nicht auf dem Fensterrahmen befestigt, sondern vor der Fenstermontage, direkt in die U-Ausnehmung im Mauerwerk montiert. Eine sogenannte U-Ausnehmung entsteht zwischen Innen- und Außenputzkante durch den Ausbau von Altfenstern. Die Expansion des Multifunktionsbands erfolgt erst nach Positionierung des Fensters gegen den Blendrahmen und ermöglicht damit eine sichere, einfache und zeitsparende Abdichtung. Das innovative MF1-geprüfte Renovierungssystem besteht aus zwei miteinander verbundenen Abdichtungskomponenten. Die aus hochwertigem Kunststoff bestehende Kernschicht bildet die sogenannte Glattstrichebene, da sie ähnlich

wie ein Glattstrich in einer Neubausituation eine optimale Grundlage für die Abdichtung der Anschlussfuge gegen das Fensterprofil gewährleistet. Gleichzeitig werden dadurch dahinterliegende Hohlräume im Mauerwerk sicher versiegelt und gedämmt. Entscheidend ist hierbei, dass der Verarbeiter dadurch in der Planung eine verlässliche Kalkulationsgrundlage für die Fugendimensionierung hat. Die darauf angeordnete zweite Komponente ist ein vorkomprimiertes Multifunktionsband mit einer integrierten Folienmembran, welches langsam gegen das Fensterprofil expandiert und dieses sicher abdichtet. Als Montagehilfe ist die stabile Trägerkomponente des Abdichtungssystems zusätzlich selbstklebend ausgerüstet. Mehr Informationen unter: www.iso-chemie.de/reno

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ISO-BLOCO RENO wird nach dem Ausbau des Altfensters direkt in der U-Ausnehmung des Mauerwerks befestigt. Durch das vormontierte Multifunktionsband bleibt genügend Platz und Zeit beim Fenstereinbau. Fotos] © 2023 ISO-Chemie GmbH

Konsequenter Holzbau: Funktion, Ästhetik und Nachhaltigkeit

Feuerwehrhaus in Tübingen-Lustnau

Tübingen ist bekannt als Universitätsstadt mit mittelalterlichem Stadtkern, aber auch durch ihren Oberbürgermeister Boris Palmer, der sich seit vielen Jahren stark für den Klimaschutz einsetzt. Im November 2022 ist im Stadtteil Lustnau nun ein neues, nachhaltiges Feuerwehrhaus für die freiwillige Einsatzabteilung fertiggestellt worden, dessen Tragwerk und Fassadenbeplankung aus nachhaltigem, FSC-zertifiziertem Holz bestehen.

Die durchdachte Kubatur des zweigeschossigen Bauwerks bildet ein neues und markantes Entree zur Stadt und bietet für die Feuerwehrleute ein attraktives Zuhause. Die energieeffiziente Gebäudetechnik nutzt ebenfalls Holz zur Beheizung, ergänzt durch Photovoltaik und Solarthermie.

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architektur]
Feuerwehrhaus in Tübingen
Ansicht Falttore frontal: Der Holzbau bietet Platz für fünf Einsatzfahrzeuge und zusätzlich vier Wechsellader-Abrollbehälter mit Spezialausrüstung der Feuerwehr.

Städtische Lage: strategisch günstig verortet

Der Bestandsbau, in dem die freiwillige Einsatzabteilung Lustnau der Feuerwehr Tübingen zuletzt untergebracht war, war in die Jahre gekommen und erfüllte die Anforderungen an ein zeitgemäßes Funktionsgebäude längst nicht mehr. Die Stadt Tübingen entschied sich deshalb 2020 für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses, das den heutigen Ansprüchen an eine moderne Feuerwehrarbeit entspricht und zudem näher an den Wohngebieten verortet ist, wodurch die Anfahrtszeiten im Einsatzfall deutlich verkürzt werden. Als Standort für das Bauvorhaben fand sich ein Grundstück am Rande der Wohnbebauung in Lustnau, das dennoch günstig an einer belebten Zufahrtsstraße zur Stadt liegt, mit direkter Anbindung an die Bundesstraße 27, eine wichtige Verkehrsachse in der Region. Somit ist das Gebäude für die Feuerwehrleute sehr gut erreichbar und bildet zudem für Autofahrerinnen und Autofahrer ein markantes, weithin sichtbares Tor zu Lustnau und zur Universitätsstadt Tübingen. Stadträumlich definiert es die Schnittstelle zur angrenzenden Wohnbebauung, zum Institut für Sportwissenschaft der Universität sowie zu einem kleinen Waldstück als Naherholungsgebiet mit dem Flüsschen Ammer, das unweit von Lustnau in den Neckar mündet. Wegen dieser Nähe zum Wasser ist auf dem Grundstück außerdem ein Hochwasserkanal zum Abführen der Wassermassen angeordnet.

Außenansicht mit Schaufenster: Straßenseitig präsentiert sich die Feuerwache einladend. Die Gebäudekubatur schafft vor und hinter dem Gebäude zwei unterschiedliche, attraktive Hofsituationen.

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Gebäudestruktur: Herzstück Fahrzeughalle

Den Zuschlag für Entwurf und Bau des neues Feuerwehrhauses Lustnau erhielt im Jahr 2019 das Göppinger Büro Gaus Architekten. Ihr Entwurf geht rücksichtsvoll auf die heterogenen Parameter des Orts ein und definiert die städtischen Raumkanten gleichzeitig neu. Die Gebäudekubatur ergibt sich aus einer intelligenten Interpretation des komplexen Betriebsablaufs der Lustnauer Feuerwehr und ermöglicht so einen reibungslosen Ablauf im Einsatzfall. Organisatorisches sowie räumliches Herzstück des Bauwerks ist die sieben Meter hohe Fahrzeughalle, die nach zwei Seiten raumhoch geöffnet werden kann. Dadurch können die Einsatzfahrzeuge ohne komplizierte Rangiervorgänge (und somit Lärm) an der einen Seite vorwärts eingefahren und im Einsatzfall zur anderen Seite vorwärts wieder herausgefahren werden. Die moderne Fahrzeughalle bietet Stellfläche für fünf Einsatzfahrzeuge und außerdem vier Wechsellader-Abrollbehälter. Da die Tore an den Längsseiten mit einem hohen Glasanteil ausgestattet sind, entsteht in der Halle zudem ein räumlich reizvoller Ort für Veranstaltungen der Feuerwehr Lustnau.

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Fahrzeughalle: Herzstück des Gebäudes ist die zweiseitig befahrbare, transparent ausgeführte Fahrzeughalle.

Funktionale Bauteile: Zwei Gebäudefinger und kurze Wege

Dem kubischen Hallenbaukörper direkt angeschlossen sind zwei Gebäudefinger, die durch ihre Form den Außenraum selbstbewusst einfassen: An der Nordseite befindet sich der sich zur Halle öffnende, etwas niedrigere Multifunktionskubus mit Lagerflächen, Werkstatt und Trockenraum. Ein großes Schaufenster zum Straßenraum hin bietet außerdem die Möglichkeit, in einem kleinen Ausstellungsbereich über die wichtige Arbeit der Feuerwehr zu informieren. Zu sehen sind hier etwa ein historischer pferdegezogener Feuerwehrwagen sowie einige historische Gegenstände der Feuerwehr Lustnau. An der Südseite der zentralen Halle schließt der Verwaltungstrakt an, in dem sich die Umkleiden für die Feuerwehrmänner und -frauen sowie die -jugend befinden, außerdem Aufenthalts- und Schulungsräume, die Einsatzzentrale und einige Nebenräume. Auch dieser Baukörper folgt in seiner Kubatur schlüssig den Wegen, die

Der Verwaltungstrakt beinhaltet Sanitär- und Büroräume, schafft mit Aufenthaltsräumen und Küche dabei auch ein Zuhause für die Feuerwehr und ihre Jugendabteilung.

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im Einsatzfall notwendig sind: Entlang einer parallel zur Straße verlaufenden Wand sind die Parkplätze für die Einsatzkräfte angeordnet, von wo aus die Feuerwehrleute direkt ins Gebäude, dort in die erdgeschossigen Umkleiden und schließlich ohne Umweg zu den Einsatzfahrzeugen gelangen.

Kurze, sich nicht kreuzende Wege bedeutet, im Notfall wertvolle Sekunden zu sparen. Der Entwurf besteht also aus einer komplett an den Bedürfnissen der Nutzer und den funktionalen Anforderungen orientierten Grundrissplanung zugunsten optimaler Betriebsabläufe. Insgesamt ergibt sich eine Bruttogeschossfläche von 1.313 Quadratmetern.

Außenraumplanung: Vielfältig nutzbare Höfe

Der dreigliedrige Aufbau des Gebäudes führt zu einer eleganten Gesamtform, die durch ihre teils runden Ecken eine zusätzliche Dynamik erhält. Die raffinierte Gebäudekubatur erzeugt außerdem zwei unabhängige Höfe mit ganz unterschiedlichen Charakteren: Der zur Stadt gewandte Hof bietet für die Bürgerinnen und Bürger von Lustnau eine repräsentative Ansicht, die einen wertvollen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr zulässt. Der Hof an der Rückseite ist der Stadt ab- und der Grünfläche zugewandt und besitzt einen eher privaten Charakter. Hier können die Feuerwehrleute verschiedene Übungen etwa im Rahmen der Jugendarbeit ausführen oder den schönen Raum für eigene Festivitäten im Sommer nutzen. So bietet der Neubau des Feuerwehrhauses Tübingen-Lustnau viele verschiedene Nutzungsmöglichkeiten für die wichtige Arbeit der Feuerwehr.

Nachhaltiges Bauwerk:

Holzgebäude aus regionalem Waldbau

Bereits die hinterlüftete Fassade gibt einen Hinweis auf die Konstruktion. Sie besteht aus unzähligen verschieden breiten und tiefen Holzlatten, die in der Gesamtheit ein vertikal orientiertes Fassadenbild ergeben. Im Spiel von Licht und Schatten erzeugen sie den Tag über immer wieder neue Motive, wodurch die Fassade und somit das gesamte Gebäude einen lebendigen Charakter im Stadtbild erhält. Im Innenraum setzt sich diese prägnante Materialität fort: Alle Decken bestehen aus unbehandeltem Brettschichtholz. Die Böden in den Schulungs- und Jugendraumbereichen sind mit Industriestäbchenparkett (Eiche) belegt.

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Im Altbau mussten sich die Feuerwehrleute noch in der Fahrzeughalle umziehen, jetzt haben sie genug Platz in getrennten Männer- und Frauenumkleiden. Zur Aussteifung sind Treppenhaus und Aufzugsschacht als einzige Teile des Gebäudes (abgesehen von der Bodenplatte) aus Beton gegossen.

Auch die Fenster haben Holzrahmen aus Fichte, die Brandschutzfenster mit besonderen Anforderungen sind aus Buche gefertigt. Lediglich die Wände bestehen aus Gipsfaserplatten und die Böden im Erdgeschoss aus Fliesen bzw. Kautschuk. Aus statischen Gründen sind die Bodenplatte und der Aufzugsschacht mit Treppenhaus aus Beton gefertigt. Ansonsten

besitzt das Gebäude ein Holzständertragwerk mit Unterzügen und Stützen aus Brettschichtholz sowie im Gebäudeinneren Baubucheträgern und -stützen. Die Holzständeraußenwände sind mit einer Einblasdämmung versehen. Das Tragwerk der Fahrzeughalle besteht aus Fischbauchträgern auf Holzstützen. Das im Gebäude verbaute Holz stammt aus

FSC-zertifiziertem regionalem Waldbau im Schwarzwald und im Allgäu und hat für die Verarbeitung somit nur kurze Wege zurückgelegt. Statt rund 85 Tonnen CO2 in einem vergleichbaren Betonbau fielen bei dem Feuerwehrgebäude also lediglich 6 Tonnen an. Mehr noch bindet das im Feuerwehrgebäude Lustnau verbaute Holz rund 380 Tonnen CO2

Effiziente Gebäudetechnik: Energie aus Holz und Sonne

Die Räume des Feuerwehrhauses müssen nicht gleichmäßig beheizt werden. Die Fahrzeughalle und der Lagerbereich sind auf eine Grundtemperatur von lediglich 12 Grad Celsius ausgelegt und können bedarfsgesteuert über Deckenstrahlungsheizkörper beheizt werden. Die Räume im Verwaltungstrakt werden ebenfalls nicht permanent auf Nutzungstemperatur gehalten, sondern sind flexibel steuerbar temperiert, wodurch viel Energie gespart werden kann. Die Wärme für die Beheizung der Räume sowie für Warm-

wasser wird in einer Holzpelletanlage mit Pelletslager und Pufferspeicher erzeugt.

Auf dem Dach mit extensiver Begrünung erzeugt eine Photovoltaikanlage direkt nutzbaren Strom, ebenso befinden sich hier Solarthermiepanels, die – gekoppelt über den Pufferspeicher – die Wärmeversorgung unterstützen. All diese passiven und aktiven Maßnahmen führen dazu, dass der Verwaltungstrakt nahezu den Passivhausstandard KfW 40 erreicht.

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Auch die Innenräume zeigen, woraus das Gebäude besteht – punktuell unterbrechen feuerwehrrote Kontraste die warmen, sanften Materialien.

Klimaschutzziele Tübingen: Eine Stadt im Aufbruch

„Mit dem Neubau wurde das erste Tübinger Feuerwehrgebäude in Holzrahmenbauweise errichtet und somit ein weiterer Baustein nachhaltiger kommunaler Architektur geschaffen“, beschreibt der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer. Für ihn gilt im Rahmen der Klimaschutzziele der Stadt Tübingen eine Holzbaupflicht als wesentliches Element.

Bis 2030 will Palmer die Holzbauweise in der Stadt zur Pflicht machen, womit er sich auch für die Holzbau-Offensive des Landes Baden-Würtemberg stark machen möchte.

„Dem Holzbau stand bisher oft der Brandschutz entgegen. Es ist daher ein besonders gutes Zeichen, ein Feuerwehrhaus aus Holz zu bauen“, erklärt er weiter.

Tatsächlich ist es so, dass Holz im Brandfall zunächst stabiler ist als zum Beispiel Stahl. „Der Brandschutz sollte daher dem Bauen mit Holz nicht im Wege stehen“, fordert der Architekt des Feuerwehrhauses Lustnau Christian Gaus.

Dass Holz ein ideales Baumaterial ist, mit dem auch die Bauzeiten verkürzt, der Vorfertigungsgrad erhöht und somit die

Kosten verringert werden können, zeigt eindrucksvoll das neue Feuerwehrhaus in Tübingen-Lustnau.

Der konsequente Holzbau setzt richtungsweisende Maßstäbe der Symbiose von Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit und ist nicht nur funktionierendes Feuerwehrgebäude, sondern ein wirkungsvolles Aushängeschild einer nachhaltigen kommunalen Architektur und einer zukunftsfähigen Baukultur.

www.gaus-architekten.de

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Böden und Decken der Verwaltungs- und Aufenthaltsräume sind genau wie die Holzrahmenkonstruktion aus heimischen Hölzern gefertigt. Fotos] Oliver Rieger

NEW CERAMICS FOR LASTING SPACES

Nachhaltig bauen und sanieren mit den neuen keramischen Fliesenserien von Agrob Buchtal: Wer in die Zukunft schaut, kann bei Agrob Buchtal entdecken, wie es weitergeht. Robustheit, Langlebigkeit und Natürlichkeit machen Keramik ohnehin zu einem der zukunftsfähigsten Baustoffe überhaupt. Die neuen materialreduzierten Kollektionen von Agrob Buchtal minimieren zusätzlich CO2-Emissionen im gesamten Produktlebenszyklus, ohne dabei an Festigkeit und Präzision zu verlieren. Wie das geht? Bitte nicht überrascht sein.

Die neue Kollektion TRIO erfüllt mit Bodenfliesen in schlanken 9 mm und Wandfliesen mit nur 6 mm Materialstärke höchste Ansprüche an nachhaltiges Bauen. Mit der Kollektion stellt AGROB BUCHTAL einen Design-Baukasten vor, der in seiner patchworkartigen Flexibiltät maximalen Spielraum für die Sanierung und Neugestaltung offener Wohn- und Arbeitswelten, aber auch für Hotel-, Gastronomie- und Retaildesign bietet. Dank hervorragender rutschhemmender Eigenschaften und der breiten Palette an Formaten lassen sich mit nur einer Serie verschiedene Nutzungsbereiche durchgängig ausstatten und bis in den Außenbereich weiterführen. Für die Grundfliesen in Zementstein-Optik stehen Formate bis zu 60 x 120 cm zur Verfügung, dazu Treppenfliesen und Terrassenplatten sowie ein Mosaik. Das Terrazzo-Ensemble – eine Reminiszenz

an schöne Jugendstilvillen – wartet mit lebendigen Kontrasten auf. Die Wanddekoration ist mit allen Bodenfarben kombinierbar. Zwei Dekorvarianten – COLOR und LINES – akzentuieren Seite an Seite mit allen anderen Wandfliesen der Serie sowohl kleine als auch große Flächen. Die antibakterielle Hytect®-Oberflächenveredelung neutralisiert Luftschadstoffe und trägt zu einem gesunden Raumklima bei. Trio: definitiv mehr als die Summe ihrer Teile.

57 +++ NEUHEITEN +++ AGROB BUCHTAL GmbH Buchtal 1 · 92521 Schwarzenfeld Tel. 09435 391-0 · Fax 09435 391-3411 info@agrob-buchtal.de · www.agrob-buchtal.de

Multifunktionales Stadtregal

IKEA Store in Wien

Am Wiener Westbahnhof hat IKEA ein Einrichtungshaus der neuen Generation errichtet: urban und nachhaltig, bepflanzt mit 160 Bäumen und von einer öffentlich zugänglichen Dachterrasse bekrönt. Für die abwechslungsreich gegliederte Gebäudehülle griffen querkraft architekten auf Schüco Fenster- und Fassadensysteme zurück. Im Inneren des Gebäudes sorgen Brandschutzsysteme aus Stahl und Aluminium für Sicherheit.

querkraft architekten

Wien, Österreich

office@querkraft.at www.querkraft.at

Insgesamt 160 Bäume wachsen am und auf dem Gebäude in großen Pflanztöpfen. Die meisten stehen auf den Gitterrostplattformen vor den Fassaden.

58 architektur] IKEA Store in Wien

Als „guter Nachbar“ wollte sich der schwedische Möbelhersteller IKEA mit seinem Store am Wiener Westbahnhof präsentieren. Für die Planung des knapp 30.000 Ouadretmeter großen Neubaus hieß dies: Gewünscht war keine der sonst üblichen hermetisch abgeschlossenen „blauen Boxen“ des Bauherrn, sondern ein offenes, urbanes und zukunftsgewandtes Haus. Es galt, Präsenz zu zeigen in dem neuen Büro- und Einkaufsquartier, das in den letzten Jahren rund um den historischen Kopfbahnhof entstanden ist – eine Präsenz, die sich vor allem auf Architekturqualität stützt und weniger auf plakative Farbgebung und übergroße Logos.

2017 lobte der Konzern daher einen mehrstufigen Architektenwettbewerb aus, in dem das Wiener Büro querkraft architekten den Sieg davontrug. Vier Jahre später wurde der Neubau in Betrieb

genommen. „Es war eine außergewöhnliche Zusammenarbeit mit einem mutigen Auftraggeber“, resümiert Jakob Dunkl, einer der drei Inhaber von querkraft architekten. „Die Vorgaben der Stadt Wien waren herausfordernd: Das Gelände sollte 100 Prozent autofrei sein – noch nicht einmal Mitarbeiterparkplätze durfte es geben –und auf dem Dach des Gebäudes sollte eine öffentlich zugängliche Dachterrasse entstehen.

IKEA hat das nicht nur umgesetzt, sondern war auch bei anderen Dingen sehr offen für Vorschläge. Auch die Zurückhaltung in Sachen Corporate Design ist bemerkenswert: Am Gebäude sind heute wesentlich weniger Blau und Gelb zu sehen und die IKEALogos sind viel kleiner, als wir selbst das im Wettbewerb vorgeschlagen hatten.“

Dreidimensionaler Stadtpark mit 160 Bäumen

Mit ihrem Entwurf haben die Architekten ein Bild geschaffen, welches Assoziationen mit dem IKEA-Produktprogramm nahelegt: ein siebengeschossiges Stahlregal, abwechselnd gefüllt mit geschlossenen, an der Vorderseite verglasten Kuben und offenen Fachböden aus Gitterrosten, auf

denen große Topfpflanzen platziert sind. Sonja Mitsch, Projektleiterin bei querkraft architekten, erläutert das Konzept: „Für den Neubau wurde ein Gründerzeitgebäude der Österreichischen Bundesbahn abgerissen, das größtenteils leer stand. Wenn man nun die Anwohner fragt: ‚Was wünscht Ihr

Euch an dieser Stelle?‘ würden die meisten von ihnen wahrscheinlich antworten: ‚Einen Park!‘. Mit dem neuen City IKEA Store haben wir ihnen einen dreidimensionalen Park gegeben, in dem noch mehr Bäume wachsen als auf einer ebenerdigen Grünfläche gleicher Größe.“

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Der Dachausstieg über dem Atrium ist ringsum mit Glas eingehaust. Auch hier kam das Pfosten-Riegel-System Schüco FWS 50.SI zum Einsatz.

Insgesamt 160 Bäume wachsen auf und am Gebäude in bis zu 1,90 Meter hohen Blumentöpfen aus weiß lackiertem Stahl. Jeder von ihnen wird von einer automatischen, sensorgesteuerten Bewässerungsanlage versorgt, um auf den individuellen Wasserbedarf reagieren zu können. Bei der Auswahl der Pflanzen orientierten sich die Landschaftsarchitekten Kräftner Landschaftsarchitektur und Green4Cities GmbH zum einen daran, welche Arten im Wiener Stadtklima am besten gedei-

hen, und zum anderen an der Vegetation Südschwedens, der Herkunftsregion des IKEA-Konzerns. Mit dem Begrünungskonzept avanciert das erste City Center IKEA zum ersten Gebäude überhaupt, das die Platinum-Stufe im Zertifizierungssystem GREENPASS erreicht. Dabei werden begrünte Gebäude und Stadtquartiere anhand von sechs Themen- und drei Bonusfeldern bewertet, darunter Wasser, Klima und Luft, aber auch Biodiversität, Energie und Kosten. Bestnoten erreicht der Neu-

Viele Nutzungen unter einem Dach

Zum Nachhaltigkeitskonzept gehört auch, dass sich IKEA sein Einrichtungshaus mit anderen Nutzern teilt. In das 5. und 6. Obergeschoss ist das Hostel Jo&Joe mit 345 Betten eingezogen und im Erdgeschoss sind an der Südseite kleinere Flächen für Einzelhändler entstanden, welche großteils zuvor schon am selben Standort im Gründerzeithaus ansässig waren. Hier führt der Neubau die Ladenzeile entlang der Mariahilfer Straße fort; gleichzeitig bildet er deren markanten Abschluss Richtung Westbahnhof und Wiener Gürtel.

bau auch im Gebäudezertifizierungssystem BREEAM mit der Zertifizierungsstufe „Excellent“. Der Effekt des Grünkonzepts auf das Stadtklima lässt sich auch quantitativ bemessen: Computersimulationen des Planungsteams zufolge senken die Bäume die Lufttemperatur rund um das Gebäude an typischen Hitzetagen um bis zu 1,5 Grad Celsius auf Fußgängerniveau. Bei der gefühlten Temperatur, für die auch die Wärmeabstrahlung der Oberflächen eine Rolle spielt, ist der Effekt sogar noch größer.

Den wohl größten Anziehungspunkt für die Öffentlichkeit haben die Architekten jedoch auf dem Dach geschaffen. Hier setzt sich das eindrucksvolle weiß lackierte Stahlskelett als offene Pergola fort, die hier und da gefüllt ist mit schattenspendenden Lamellen und Solarpaneelen. Darunter erstreckt sich eine öffentlich zugängliche Terrasse über die ganze Dachfläche. Von hier aus können Besucher die Blicke schweifen lassen über die Wiener Innenstadt und die Hügelketten rund um die österreichische Hauptstadt.

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Inmitten des Büro- und Geschäftsquartiers am Wiener Westbahnhof fällt das 30.000 Quadratmeter große IKEA City Center mit seiner vielgliedrigen Gebäudehülle sofort ins Auge.

Pfosten-Riegel-Fassade bringt Sicherheit und Flexibilität

Außer durch das Atrium gelangen die Besucher auch über eine Außentreppe und mehrere Aufzüge zur Dachterrasse. Diese sind ebenso wie die Fluchttreppen und die Steigschächte für die Technik in das außenliegende Stahlskelett integriert. Dadurch wurden im Inneren des Gebäudes bis zu 50 mal 60 Meter zusammenhängende Geschossfläche ohne Treppenhäuser und aussteifende Gebäudekerne frei. „Das ist ein ähnliches Prinzip wie beim Centre Pompidou in Paris – einem Gebäude, das wir sehr bewundern“, sagt Jakob Dunkl. „Mit dem Unterschied, dass wir die Technik weniger aufwendig inszenierten.“

Für die eigentliche Gebäudehülle hinter dem Stahlregal wurde das mit Cradle to Cradle Silber zertifizierte Pfosten-Riegel-System

FWS 50.SI von Schüco gewählt. Darin wechseln sich Glasflächen mit geschlossenen Paneelen ab, die außen mit weißem Stahlblech und innen mit Gipskartonplatten verkleidet sind. „Die Pfosten-Rie-

gel-Fassade war ein Vorschlag des Generalunternehmers“, erinnert sich Jakob Dunkl. „Gegenüber der Sonderanfertigung, die wir ursprünglich im Sinn hatten, bietet sie viele Vorteile – etwa hinsichtlich Dichtigkeit und Gewährleistung. Außerdem ist das System flexibel genug, dass der Bauherr relativ spät noch entscheiden konnte, wo er geschlossene Paneele platzieren wollte und wo Glasflächen.“ Sonja Mitsch ergänzt: „Alle Fassaden am Gebäude wurden mit Schüco Systemen realisiert. Wir haben uns dafür entschieden, weil wir bei Schüco die Gewissheit haben, dass sich die großen von uns gewünschten Glasflächen auch umsetzen lassen.“ Mit ALUKÖNIGSTAHL aus Wien stand den Architekten ein Partner an der Seite, der kompetente Beratung hinsichtlich Fassadentechnik und Brandschutz leistete und mit Jansen Stahlsystemen und Schüco Aluminiumsystemen ein qualitativ hochwertiges Sortiment aus einer Hand zur Verfügung stellen konnte.

Schaufenster für das Einrichtungshaus, Lüftungsflügel für das Hostel

Groß sind vor allem die Verglasungen in den Erkern, die aus dem Gebäude in das Stahlregal hinauskragen – die Architekten nennen sie „add-ons“. Ihre verglasten Frontseiten bilden gleichermaßen die Schaufenster von IKEA. Jeweils 8 Meter breit und 3 Meter hoch, setzen sie sich lediglich aus drei Glasfeldern zusammen. Die nur 50 Millimeter breiten Profile des Systems Schüco FWS 50 bilden dazwischen eine kaum sichtbare Zäsur.

Im Bereich des Hostels in den oberen Etagen sind die Glasflächen kleinteiliger gegliedert. Auch bei der weiter innen liegenden Pfos-

ten-Riegel-Fassade gibt es Unterschiede: In den IKEA-Geschossen bieten nur einzelne Fenstertüren vom Typ Schüco AWS 75.SI+ – integriert als Einsatzelemente in die Pfosten-Riegel-Fassade – Zugang zu den Balkonen. Im Hostel hingegen gibt es zahlreiche manuell zu öffnende Fenster aus dem gleichen System. Sie sind mit einer Drehsperre versehen, lassen sich also nur kippen. Das hat vor allem Sicherheitsgründe: Längst nicht alle Balkone sind zugänglich, die meisten haben keine Geländer und dienen als Aufstellort für die Topfpflanzen.

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Ein 4,50 Meter tiefes Stahlregal umgibt den Neubau auf allen Seiten. Darin integriert sind Fluchttreppen, offene, baumbestandene Balkone und Erker mit großzügigen Frontverglasungen

Große Spannweiten für offene Räume

Die Offenheit, die das Haus nach außen signalisiert, setzt sich auch im Inneren fort. Hier belegt IKEA mit seinen Ausstellungsflächen, der Warenanlieferung und dem obligaten Restaurant die vier unteren Ebenen. In einem zentralen Atrium zirkulieren Rolltreppen bis hinauf ins 4. Geschoss. Weiter nach oben ins Hostel und zur Dachterrasse geht es über herkömmliche Treppenläufe oder alternativ mit dem Lift. An die Stelle des 4,50 Meter tiefen Stahlregals tritt im Inneren des Hauses ein Stahlbetonskelett mit rund 10 Meter Spannweite. Durch die großen Stützenabstände lassen sich die Flächen flexibel

nutzen und immer wieder anders möblieren. Sichtbetondecken mit offen geführten Leitungen, Böden aus flügelgeglättetem Beton und Estrich ohne zusätzlichen Belag, weiß lackierter Stahl und viel Glas sind die dominanten Materialien in den Innenräumen. Zur Weitläufigkeit der Innenräume trägt auch das Brandschutzkonzept bei: Der Eingangsbereich und das Atrium bilden mit dem 2. und 3. Obergeschoss einen zusammenhängenden Brandschutzabschnitt. Das 1. Obergeschoss lässt sich durch Feuerschutzvorhänge im Brandfall von dem großen vertikalen Luftraum trennen.

Sicherheit und Transparenz kombiniert

Im Hostel kombinierten die Architekten wirksamen Brandschutz mit größter Transparenz: Eine geschosshohe Pfosten-RiegelFassade aus Stahl vom Typ Jansen VISS Fire TVS EI60 bietet hier rund um das Atrium einen 60-minütigen Brandwiderstand. Darin sind Stahl-Brandschutztüren Janisol 2 EI30 und Janisol C4 EI60 integriert. Eine Etage höher umgeben überwiegend weiße, geschlossene Wände das Atrium. Lediglich einzelne Brandschutzfestverglasungen vom Typ Schüco ADS 80 FR 60 bieten hier eine Blickverbindung aus dem Hostel in den großen Luftraum.

Während die rund 50 Meter tiefen Gebäudegrundrisse für das Einrichtungshaus günstig waren, bedeuteten sie für den Betrieb des Hostels eine Herausforderung.

Um auch die innenliegenden Bereiche ausreichend zu belichten, fügten die Architekten neben dem großen, über alle Geschosse durchgehenden Atrium zwei zweigeschossige Innenhöfe und einen weiteren dreigeschossigen Innenhof in das 5. und 6. Obergeschoss ein. Auch sie sind von Pfosten-Riegel-Fassaden FWS 50.SI umgeben – hier allerdings teilweise mit Brandschutzfunktion, um einen

Brandüberschlag quer durch den Innenhof auszuschließen.

Keine Brandschutzfunktion musste das Glasdach über dem Atrium haben. Umso wichtiger ist es jedoch für die Entrauchung des Gebäudes. Hier wählten die Architekten das Aufsatzsystem Schüco AOC 50 ST auf einer Unterkonstruktion aus Stahlrechteckrohren. Darin integriert sind zwei Öffnungsflügel für den Rauch- und Wärmeabzug, die sich im Brandfall automatisch öffnen.

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Ganz oben im Atrium geht es hinaus zur Dachterrasse. Die unteren fünf Ebenen sind zum Atrium offen. Im fünften Obergeschoss trennt eine Brandschutzfassade vom Typ Jansen VISS Fire das Hostel vom großen Luftraum. Treppen führen von hier zur öffentlich zugänglichen Dachterrasse. Fotos] Schüco International KG, Fotograf: pierer.net

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Glänzende Aussichten

Hotel „Das Gerlos“ – extravanter Look in exklusiver Lage

In exponierter Lage im Zentrum von Gerlos im Tiroler Land wurde im Dezember 2021 ein moderner Treffpunkt für Sport- und Bergweltbegeisterte eröffnet. Das Hotel „Das Gerlos“ sticht als 5-geschossiger Neubau und Design-Stück auffallend aus der Umgebung hervor. Die Gastgeber lieben es sportlich, stylish und sehr lebendig.

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architektur] Hotel in Tirol
Bereits auf den ersten Blick ein Hingucker: Das Ende 2021 eröffnete Vier-Sterne-Hotel „Das Gerlos“. Das ungewöhnliche Haus besteht aus einem Untergeschoss und fünf oberirdischen Geschossen.

Zunächst punktet das Haus mit der Lage im Herzen der alpinen Gemeinde Gerlos im Zillertal in Tirol – direkt im Zentrum, aber in sehr ruhiger Lage. Das Gebäude ist umgeben von attraktiven touristischen Zielen wie Schönachtal, Schwarzachtal und natürlich dem Skigebiet Zillertal Arena. Zusätzlich spielt „Das Gerlos“ seine inneren Werte aus, sobald man das Gebäude betritt. Es bietet sich als Rückzugsort zum Entspannen an. Und mit urbanem Style im minimalistischen Look. Wo vorher ein gewöhnlicher Parkplatz kaum Beachtung fand, entstand nun auf 5 Geschossen während einer Bauzeit von 12 Monaten das heutige Hotelgebäude in Betonbauweise. Der schlanke Baukörper wurde passgenau auf das sehr schmale trapezförmige Grundstück geplant. Die geschwungenen Linien, bodentiefe Glasflächen und die schiffsrumpfartige Fassade ergeben jetzt den ungewöhnlichen Look. Das Haus unterscheidet sich stark von den traditionellen Gebäuden der Nachbarschaft.

Architektur: Außen glänzend und stylish – innen weltoffen und herzlich

Entstanden ist der Komplex nach den Plänen des Tiroler Architekturbüros Plan360° aus Ebbs und Oberndorf. Die extravagante Architektur hat man vorrangig mit Stahl, Beton und Glas erreicht. Das Gebäude zeigt sich durch die vielen transparent verglasten Flächen und überaus gut gestaltete Kanten, Ecken und Schwünge als Design-Highlight. Die schrägen Außenwände sind aus Fichtenholz gebaut.

Schon im September 2020 wurde der erste Spatenstich gemacht, bis zum Dezember hat man Tiefgarage und Keller fertiggestellt. Pandemiebedingt konnte man erst 2021 weiterbauen und hat binnen kurzer Bauphase 27 Zimmer und die weiteren Räume sowie den Spa-Bereich erstellen lassen. Alle Gewerke wurden an regionale Unternehmen aus dem Zillertal vergeben.

Faszination eines umgenutzten Materials

Sehr spannend gestaltet ist die komplette Außenhaut des Hauses. Genutzt wurden dafür Dachschindeln aus Aluminium, die sich zur Bekleidung von gekrümmten oder gerundeten Flächen an Fassade und Dach eignen.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem stylishen Look, obwohl wir zunächst ein bronzefarbenes Outfit für das Gebäude angedacht hatten“, berichtet Raffael Hörl, der das Hotel gemeinsam mit seinen Eltern Barbara Hörl und Martin Kammerlander betreibt.

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Keine kleine Aufgabe: geplant und realisiert auf einem Grundstück von knapp 1.000 Quadratmetern

Der rote Faden ist hier grün

Im Erdgeschoss befindet sich eine hippe Lounge für Hotelgäste. Der Eintritt in das angrenzende Foyer ist ein optisches Highlight, denn die Wände sind hier vertikal begrünt und dadurch ein besonderer Hingucker. Die hier gepflanzten Gewächse dienen dem Raumklima und die realisierten Akustikdecken sind ein besonderer schallabsorbierender „Lärmschlucker“. Diese Art der Begrünung in Form von Hydrokulturwänden ist wegweisend für neue Klimatisierung von Arbeits- und Aufenthaltsräumen. Ohne Energie von außen – allein durch biologische Vorgänge wie Osmose,

Verdunstung und Kondensierung wird die Atemluft gereinigt und das Raumklima verbessert. Im Erdgeschoss sind Lounge, ein Frühstücksraum und die Küche sowie Wirtschaftsräume und Personalzimmer verteilt. Die Gästezimmer sind in den darüberliegenden Geschossen untergebracht. In den beiden obersten Geschossen gibt es Suiten für bis zu sechs Personen. Hochwertige Holzböden aus Eiche, Holzverkleidungen für die Wände, helle Naturtöne und Grauschattierungen sowie schwarze Akzente ziehen sich durch alle Räumlichkeiten. Ein Großteil der Möbel wurde von

regionalen Handwerksbetrieben maßgefertigt, ebenso die mit lebenden Pflanzen begrünte Wand an der Rezeption. Ausgesuchte Designer-Stücke stammen von Alfredo Häberli, KFF und Cane Line. Für die Konzeptionierung der Innenarchitektur leisteten die beiden Firmen Wohnatelier und Voglauer eine Menge Kreativarbeit. Die Experten von Wohnatelier aus Oberndorf und Ebbs bildeten zudem die Schnittstelle zwischen Architekten, technischen Fachplanern und Bauherrenschaft. Sie begleiteten das Bauvorhaben bis zur Übergabe.

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Die Zimmer wurden im typisch legeren Look des Hotelkonzepts ausgestattet. Das vielfach verwendete Design-Element Kreis findet sich auch in der Form der Badezimmerspiegel wieder. Bodentiefe schallisolierte Fenster ermöglichen von allen Gästezimmern aus einen Blick auf den Ort Gerlos.

Gastgeber mit Geschichte

Mit viel Liebe zum Detail erschuf die Gastgeberfamilie Hörl/Kammerlander einen Ort, der Gäste sofort in seinen Bann zieht. Die Ausrichtung: modern, minimalistisch – ohne typischen Alpenkitsch. Besonderes Augenmerk widmen die Gastgeber dem Thema Nachhaltigkeit. Mit nur 5 Mitarbeitern stemmt die Familie den Hotelbetrieb und hat bereits viele gute Bewertungen eingeheimst.

Flexible Raumgestaltung und einfache Planung mit REVEGO

Wiederkehrendes Design-Element: der Kreis

Ein zentrales Element stellt der überall gegenwärtige Punkt bzw. goldfarbene Kreis dar. Er spielt im Haus durchgängig eine große Rolle und stellt den „perfekten AusgangsPUNKT“ dar, der sich im Interieur wie beispielsweise den Ring- und Zylinderleuchten, kreisförmigen Couchtischen, Badezimmerspiegeln oder auch an der indirekt beleuchteten Decke im Frühstücksraum widerspiegelt.

Möbel und Innenausbauten wurden nachhaltig beim Möbelhersteller Voglauer aus Abentau gefertigt. Gewählt hat man für alle Möbel helle Eiche gekalkt. Plus samtige Stoffe in ruhigen Schwarz- und Grautönen.

Pocketsysteme von Blum verbergen komfortabel ganze Möbelzeilen. Schnelles Öffnen kompletter Wohnbereiche zur Nutzung und einfaches Verschließen fördern ein rundum wohnliches Ambiente. Völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten – egal, ob in der Küche, im Homeoffice, dem Hauswirtschaftsraum oder in der Garderobe –lassen sich einfach umsetzen. REVEGO, das einzigartige Einschiebetürsystem für Einzel- und Doppeltüren, überzeugt mit der im Pocket vollständig integrierten Technik und lässt sich bequem ins Küchenlayout oder die Möbelzeile einplanen.

Dank der fixen Breiten der Pockets von 100 für die Einzel- und 150 mm für die Doppeltür lassen sich Pocketsysteme leicht in Verbindung mit Standardkorpussen verplanen. Außerdem sind REVEGO uno und REVEGO duo einfach zu verarbeiten und zu montieren. Mit dem Korpuskonfigurator von Blum erhalten Sie binnen 60 Sekunden einen kollisionsfrei geplanten Pocketkorpus sowie sämtliche Bohrungen angezeigt, sodass Sie die entsprechenden CAD/ CAM-Daten ausspielen, Artikellisten erstellen und in Händlershops übernehmen können.

Julius Blum GmbH

Industriestr. 1 · 6973 Höchst, Österreich

Tel. 043 5578 705-0

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Schick in Schale: 27 Design-Zimmer und -Suiten

Die Zimmer wurden im typisch legeren Look des Hotelkonzepts ausgestattet. Bodentiefe schallisolierte Fenster ermöglichen von allen Gästezimmern aus einen sprichwörtlich herausragenden – und dennoch ruhigen – Blick auf den Ort Gerlos. Der kühle Sichtbeton an Decken und Wänden stellt in interessanter Optik die rohe Oberfläche des Materials bewusst zur Schau. Ergänzt wurde diese gradlinige Formensprache durch die hochwertigen Hölzer. Dazu kommt ein Mix aus ruhigen Farben: Ocker, mattes Schwarz und unterschiedliche Brauntöne. Sehr warm hat man auch die verschiedenen Lichtakzente als stimmungsvolle Ambientebeleuchtung dazu geplant. Goldakzente unterstützen die behagliche Stimmung. Mit viel gutem Gespür für Schönes gestalteten

Architekten: Plan360° GmbH

Plan360° besteht aus einem weit aufgestellten Team von erfahrenen Architekten, Baumeistern, Designern, Innenarchitekten und Bauleitern. Ein großes Team, das den Zeitgeist trifft und jeden Auftrag professionell und verantwortungsbewusst abwickelt. Architektur – von innen nach außen. Jahrelange Zusammenarbeit mit internationalen Firmen ermöglicht, das Interior Design der Projekte im Kontext der Architektur auf ein ganz neues Level zu setzen. Stets auf dem neusten Stand, ist es den Experten möglich, bis ins kleinste Detail das Möbel in das Licht einer formgebenden Architektur zu setzen. Dabei plant man von innen nach außen und erfasst gekonnt die Bereiche, in denen sich die beiden Faktoren berühren, ergänzen und komplettieren.

www.plan360.at

die Innendesigner den gesamten Look im Hotel für die 20 Doppelzimmer, zwei Junior Suiten, zwei Suiten und zwei großzügige Lofts sowie eine Penthouse Suite.

Der Wellnessbereich mit Saunen und Ruheraum runden das Angebot ab. „Bei der Umsetzung waren uns warme Materialien und ein natürlicher Stil sehr wichtig“, erklärt Raffael Hörl. „Wir wollten uns auf das Wesentliche konzentrieren, einen perfekten Ausgangspunkt für die Erkundung des Ortes Gerlos und des Zillertals schaffen und zugleich anders sein – nach unserem Credo, ohne Schnick, mit Schnack.“

www.dasgerlos.com

Wohnatelier

Leben ist Entwicklung – wie das Leben hat auch das Unternehmen Wohnatelier eine Entwicklung durchlaufen. Vom Einrichtungsstudio 1996 hat es sich bis heute zum Innenarchitekturbüro Interior Architects by Wohnatelier entwickelt. Dabei wurden höchste Ansprüche an die Planungskompetenz erfüllt, die seit der Gründung im Vordergrund steht. Treibende Kräfte sind die Eigentümer Norbert Bergmann und Franz Hechenbichler. Mit Kreativität und Feingefühl haben sie das Unternehmen stetig weiterentwickelt und können auf eine über 20 Jahre lange Firmengeschichte und Erfahrung zurückblicken. Das Unternehmen wurde 2018 neu positioniert und fokussiert sich heute noch mehr auf die Innenarchitektur als Dienstleistung.

www.wohnatelier.at

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Außen cool – innen erfrischend minimalistisch Fotos] David Johansson

Innovative Holzprodukte für wohngesunde

Wohlfühlräume

Möbeldekore von morgen

39 neue, sorgfältig kuratierte Dekore erweitern unsere ONE WORLD Möbeldekor Kollektion. Kombiniert mit unserer BE.YOND Platte, der umweltfreundlichsten Spanplatte auf dem Markt, entstehen so rundum nachhaltige und individuelle Wohlfühlräume.

Die matte Oberfläche zum Anfassen

Unsere neue kratzfeste, pflegeleichte und in Europa gefertigte BE.VELVET Oberfläche lässt sich trotz ihrer samtig matten Oberfläche überall dort einsetzen, wo sich Fingerabdrücke gern zeigen, aber nicht sollten, wie in Küchen oder öffentlichen Räumen.

Der innovative Ökodesignboden

Für uns bei SWISS KRONO sind ökologische Holzwerkstoffe seit jeher Verantwortung und Überzeugung. Den stetig steigenden Anforderungen an Baumaterialien und eine lebenswerte Zukunft begegnen wir deshalb mit einer Reihe von nachhaltigen und wohngesunden Produktinnovationen.

COREPEL ist extrem widerstandsfähig und wasserfest und weist gleichzeitig den höchsten Anteil erneuerbarer Rohstoffe in einem wasserfesten Designboden auf. So besitzen die neuen Produktserien Essence, Evolution Pure und Touch einen Kern aus bis zu 80 % Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Evolution Pure verfügt sogar über eine Echtholzoberfläche.

Widerstandsfähig: Wasserfeste COREPEL Designböden auf Basis von FSC/ PEFC-zertifiziertem Holz und Bio-Kleber.

Vielseitig: Mit den Möbeldekoren der ONE WORLD Kollektion können individuelle und nachhaltige Räume geschaffen werden.

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Innovativ: Fingerabdrücke hinterlassen keine Spuren auf der supermatten BE.VELVET Oberfläche.

Glamour an der Weinstraße

Einfamilienhaus mit besonderer Fassade

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Einfamilienhaus in Landau

In einem offenen Arbeitsprozess entstand im südlichen Rheinland-Pfalz in regionaler Zusammenarbeit ein beeindruckendes Projekt: Architekt Hans-Peter Hertel vertraute dabei ganz auf die Qualitäten gemeinsamen Entwickelns. Das hervorragende Ergebnis ist eine maßgeschneiderte Gebäudehülle mit prägnantem Erscheinungsbild.

Die Kunst der Verwandlung

Im kleinen historischen Städtchen Landau in der Pfalz, inmitten der südlichen Weinregion, steht ein Einfamilienhaus mit einer besonderen Fassade. Das Bestandsgebäude aus den 60er-Jahren, ursprünglich mit Satteldach ausgestattet, wurde vor 12 Jahren umgebaut und mit einem Flachdach versehen. Nun wollte man mit einer baulichen Umgestaltung des Hauses wiederholt eine neue Charakterwirkung erschaffen: Hans-Peter Hertel realisierte den Imagewechsel ins Zeitgemäße mit einer progressiv akzentuierten PREFA Fassade. „Das Gebäude fügt sich mit seiner Kubatur in die Umgebung ein, stilistisch hebt es sich von den umliegenden Häusern ab“, erzählt der Landauer Architekt.

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Bedürfnisorientiertes Planen

„Jedes Objekt, jedes Raumkonzept entsteht in einer Synergie mit dem Bauherrn in einem interessanten Spannungsfeld“, offenbart Hans-Peter Hertel seine Herangehensweise an die Planungsprozesse. Die Vielfältigkeit, die daraus entsteht, zeichne seine Architektur aus. Das fünfköpfige Team im Büro Hertel ist vorwiegend im Gewerbe-, Sanierungs-, Denkmal- und Umbaubereich tätig. Die Formfindung orientiere sich an den Bedürfnissen der Bewohner oder am jeweiligen industriellen Nutzen. Ganz nach dem Prinzip „Form follows function“? „Nein – Formalismus ist das nicht“, stellt Hans-Peter Hertel klar.

Ein Projekt mit Familientradition

Die Eigentümerin des Hauses leitet ein Großunternehmen in langer Familientradition. Das Architekturbüro Hertel, gegründet 1949, kennt die Unternehmerfamilie schon seit drei Generationen. „Die Zusammenarbeit mit der Bauherrin und dem Schlossermeister Matthias Rolli aus Speyer hat sehr gut funktioniert“, sagt HansPeter Hertel zufrieden. In dem perfekt umgesetzten und kundenorientierten Ergebnis steckt viel Wissen und Erfahrung: „Anhand moderner Planungssoftware war es einfach, die Familie miteinzubeziehen. Eine digitale 3D-Visualisierung half beispielsweise bei der Farbwahl der Fassade“, berichtet der Metallbauer Matthias Rolli über die gemeinsam gegangenen Planungsschritte.

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Aufgelockerter Quader

Straßenseitig ragt die Aluminiumfassade ein Stück weit über die darunterliegende Steinfassade und bietet damit einen Regenschutz entlang des Gebäudes auf dem gepflasterten Vorplatz. Zwischen Haus und Garagen erzielte man einen homogenen Übergang mit der Aluminium Verbundplatte. Auf der rechten Seite des Gebäudes setzt sich auf Erdgeschossniveau die Front aus Steinplatten als Umfriedung des Gartenbereichs fort. Eine Öffnung und Auflockerung der Fassade erzeugen Lamellen, die man im Quader in regelmäßigen Gruppierungen wie Wellen anordnete. Das Ergebnis ist organisch und transparent: Zwischen den Lamellen fällt Licht in das Gebäude ein, zugleich bieten sie einen Sichtschutz zur Straße hin.

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„Entwerfen heißt auch immer Verwerfen.“
(Hans-Peter Hertel)

Ein faszinierendes Material

Mit Aluminium könne man unglaublich viel machen, so der Architekt, der seit dem Projekt von der hervorragenden Verarbeitbarkeit des Materials überzeugt ist. Die Firma Rolli Metallbau aus Speyer arbeitet seit Jahren mit dem nachhaltigen Baustoff und hat auch das technische Know-how für die Umsetzung: Chef Matthias Rolli ist es, der Details plant und das erprobte

Fassadenmaterial von seinem erfahrenen Team verarbeiten und montieren lässt. Ihm gelang eine schöne Gliederung der Platten und die gleichmäßig fließenden Verläufe der Eckenbereiche. Befestigt wurden die Prefabond Aluminium Verbundplatten unsichtbar in Klebetechnik auf einer Stahlunterkonstruktion sowie auf einer Ausgleichskonstruktion. Auch hinsichtlich der

Farbe kam nur das Aluminium infrage: „Die Hausherrin wollte eine lebhafte natürlichwarme Farbe“, erzählt Matthias Rolli. Man entschied sich schließlich für den beliebten Farbton Bronze“: Die Farbe schimmert edel und verleiht dem markanten Gebäude einen glamourösen Touch.

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Landau info@architekt-hertel.de www.architekt-hertel.de Architekturbüro Hertel
www.prefa.de Fotos] PREFA | Croce & Wir

air lux auf der Messe BAU 2023 in München

Die Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme fand vom 17. bis 22. April 2023 in der Messe München statt. air-lux war mit einer in S-Form gebogenen Pivottür, einem Bullauge und einem schwellenlosen Schiebefenster präsent.

Pivottüren sind bei Architekten und Bauherren aufgrund ihrer eindrücklichen Öffnungsart und der realisierbaren Größen beliebter denn je. Die Problematik der Abdichtung von Pivottüren hat airlux mit zwei integrierten Luftdichtungen gelöst. Eine Lösung, die vollends überzeugt – technisch wie ästhetisch. Doch das war uns noch nicht genug: Für die Messe haben wir dieses Jahr ein spezielles Einzelstück gebaut. Eine in S-Form gebogene Pivottür, die weltweit einzigartig sein dürfte.

Beim air-lux Schiebefenster haben wir unseren Fokus dieses Jahr auf das Detail der Schwelle gelegt: Unsere zwei innovativen Lösun-

gen werden der Anforderung der Nullschwelle und dem barrierefreien Bauen gerecht. Zudem können Sie sich auch hier von der Performance der air-lux Luftdichtung überzeugen. Eine Dichtungstechnologie, die etliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Dichtungssystemen mit sich bringt.

Als weitere Highlights gibt es viel Neues von unseren neusten Produkten zu sehen – darunter das Senk- und das Guillotine-Fenster. Zwei einzigartige Produkte, die durch ihre fast unlimitierte Grösse anspruchsvolle Kunden weltweit begeistern.

Last but not least haben wir speziell für die BAU noch einen ausgefallenen Prototypen umgesetzt: Ein Bullauge in der Wand, das sich seitlich öffnen lässt; selbstverständlich ebenfalls mit einer air-lux Luftdichtung ausgestattet. Möchten Sie weitere Infos zu unseren Produkten? Kontaktieren Sie uns gern.

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In S-Form gebogene air-lux Pivottür an der BAU 23 air-lux Schiebefenster mit Nullschwelle an der BAU 23

Denkmalgeschützte Villa gerettet

Villa im Hamburger Stadtteil Othmarschen

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architektur]
Villa in Hamburg
Das denkmalgeschützte Gebäude wurde nach dem Ersten Weltkrieg vom renommierten Architekten Erich Elingius entworfen.

Die kleine Villa im wohlhabenden Hamburger Stadtteil Othmarschen hatte eine erhebliche Schräglage. Das Gebäude war, vermutlich durch Austrocknung der torfhaltigen Böden in der Gegend, um bis zu 50 Zentimeter abgesackt. Es wurde dadurch unbewohnbar und drohte sogar weiter zu versinken.

Das denkmalgeschützte Gebäude wurde als eines der ersten Einfamilienhäuser nach dem Ersten Weltkrieg von dem renommierten Architekten Erich Elingius entworfen. Die massive Bauweise mit zweischaligen Außenwänden aus hartgebrannten Ziegeln ist für das Hamburger Format typisch. Besondere Details, wie die Holzfenster mit Originalbeschlägen, sind bis heute gut erhalten. Auch im Inneren waren viele Ausstattungselemente, wie die alte Holztreppe, der Stuck und der Kaminofen, noch in einem erstklassigen Zustand. Der Eigentümer entschied sich daher für die Instandsetzung des Gebäudes.

Stahlbetonkeller macht die Sanierung möglich

Für die damalige Zeit war die Villa mit einem sehr modernen Stahlbetonkeller ausgestattet. Durch die zirka 30 bis 40 Zentimeter dicke aus Ortbeton hergestellte Sohle, die Betonwände und die Stahlbetondecke stand der Backsteinbau auf einer sehr steifen Einheit. Daher entschieden sich die Planer für das Aufständern der Villa mit Presspfählen als das geeignetste System der Nachgründung. Der Vorgang funktionierte praktisch wie das Wagenheberprinzip. An zwei Tagen konnte das Haus mit dieser Technik um rund 50 Zentimeter angehoben werden.

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Der Garten musste metertief abgetragen werden.

Beton ist die Lösung

Das Einbringen, Montieren und hydraulische Anheben der Pfähle übernahm eine Spezialfirma. Durch die Anhebung entstand unter der Sohle ein Volumen von 48 Kubikmetern. Für eine langfristige und dauerhafte Lagesicherung des Gebäudes musste der Hohlraum nach der Anhebung zeitnah verfüllt werden, sodass eine flächige Lastenverteilung sowie der Ausschluss von Luft gewährleistet wurde. Nun stand die Frage im Raum – Was ist das geeignetste Material, um den Hohlraum zu verfüllen?

Nach eingehender Recherche zusammen mit dem Statiker und dem Bodengutachter waren sich alle Beteiligten einig, dass Beton die beste Wahl wäre und nahmen noch am selben Tag Kontakt zu Heidelberg Materials auf. Nach Rücksprache mit dem Labor von Heidelberg Materials stand fest, dass der sehr fließfähige Easycrete, versehen mit Quellmittel, die optimale Lösung für dieses Vorhaben sei. Das Material war direkt verfügbar und in Abstimmung mit der Logistik konnte es schon am nächsten Tag verfüllt werden.

Der Easycrete SF erreichte mit einem C25/30, F6, die gewünschte Druckfestigkeit. Die Quellmittel wurden auf der Baustelle mit dem Easycrete vermischt und wirkten gegen das Schwinden des Betons. Der Beton konnte sich so kraftschlüssig unter der bestehenden Bodenplatte verteilen, denn diese muss direkt auf der neuen Betonschicht aufliegen, sodass das Haus wie auf einem Betonkissen ruht.

Erfolgreiche Rettungsaktion

Das Bauunternehmen benötigte für die Schalung einen Tag, da diese sehr dicht sein musste, um den besonders fließfähigen Beton zu halten. Die 50 Kubikmeter Beton wurden in insgesamt sechs Stunden eingebracht – dabei funktionierte alles einwandfrei.

Die Rettung des denkmalgeschützten Wohnhauses war ein voller Erfolg. Alle Türen und Fenster haben sich so gut wie nicht verzogen. Ein paar Risse im Mauerwerk sind durch die Anhebung entstanden und werden nachträglich mit einer denkmalgerechten Sanierung durch eine Spezialfirma wiederhergestellt. Nach der aufwendigen Operation konnte mit der Sanierung im Innen- und Außenbereich begonnen werden.

www.heidelbergmaterials.de www.easycrete.de

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Easycrete von Heidelberg Materials ist die Lösung für die Hohlraumverfüllung. Das alte Haus war auf der Gartenseite immer tiefer in den Boden eingesunken. Große Eisenstücke, die wie überdimensionale Schraubzwingen aussehen, ragen aus der Bodenplatte. Fotos] © Andreas Edye Architekten
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Weißer Himmel aus 38 Segeln

formTL plante die textile Bahnhofüberdachung der Elifelet Station in Tel Aviv

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architektur] Bahnhofüberdachung in Tel
Der von dem israelischen Architekturbüro Kolker Kolker Epstein entworfene Bahnhof Elifelet ist nach oben offen und wird von weiß glänzenden Membransegeln verschattet.
Aviv

Die offene Konstruktion erlaubt eine gute Belüftung der Bahnstation.

Auf einer Länge von 100 Metern wird die Grundfläche der Station von V-förmigen Einzelsegmenten überspannt.

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Die neue Stadtbahnlinie Red Line verbindet den Süden von Tel Aviv mit dem Nordosten. Ab dem Bahnhof Elifelet wird die Linie unterirdisch weitergeführt. Die Bahnsteige der Station befinden sich bereits im Untergeschoss auf 7,50 Meter Tiefe. Der von dem israelischen Architekturbüro Kolker Kolker Epstein entworfene Bahnhof selbst ist nach oben offen und wird von weiß glänzenden Membransegeln verschattet.

Auf einer Länge von 100 Metern wird die Grundfläche der Station von V-förmigen Einzelsegmenten überspannt, die vor der gleißenden Mittelmeersonne schützen. Die Faltungen der Panels erzeugen ein spannendes Spiel mit Licht und Schatten und bringen tagsüber viel natürliche Helligkeit in den darunterliegenden Bahnhof. Nachts bilden die angestrahlten Segel einen spektakulären Lichthimmel, der die Bahnsteige indirekt beleuchtet. Die offene Konstruktion erlaubt eine gute Belüftung der Bahnstation und lässt ausreichend Durchblicke in die Umgebung zu, sodass der Stadtbezug nicht verloren geht.

Planung und Konstruktion

Die Ingenieure von formTL wurden erst spät von der ausführenden Firma se cover mit ins Boot geholt, um die Statik und Ausführungsplanung für das Membran-

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Elifelet Station in Park HaMesila, Tel Aviv, Israel, Luftaufnahme

dach zu erstellen und die Konfektionierung zu planen. Ein wichtiger Teil des Auftrags war die Schnittstellenbearbeitung mit der Tragwerksplanung für die Berechnung der längsseits stehenden Stahlstützen, die das Membrandach halten. Dessen Einzelsegmente sind an den auskragenden Stahlträgern angeschlossen und spannen frei über die gesamte Bahnsteigbreite von 20 Metern. Durch die sehr flache Spannung fast ohne Stich werden über die Randseile hohe Horizontallasten auf den Stahlbau übertragen. Die dadurch bedingten Verformungen im Stahlbau mussten über die Anpassung innerhalb des Membrandachs kompensiert werden. Dafür wurden alle Seillängen von formTL individuell ermittelt. Die Grat- und Kehlseile haben einen Durchmesser zwischen 28 und 40 Millimeter, die kleinen Randseile sind 16 und 18 Millimeter dick.

Aktuell stehen in vielen Pflegeheimen oder auch Reha-Kliniken Sanierung und Modernisierung der sanitären Einrichtungen an. Insbesondere Gebäude aus den 70er und 80er Jahren entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard und werden daher weder den ästhetischen Ansprüchen der Bewohner noch der Besucher gerecht. Nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch werden diese Maßnahmen zum großen Problem, da die Sanierungsarbeiten meist bei laufendem Betrieb stattfinden müssen. Begleiterscheinungen wie Lärmbelästigung, vorübergehende Verlegung in andere Zimmer bis sogar zum Ausfall der Wohnbereiche für eine bestimmte Zeit müssen kompensiert werden. Es ist daher wichtig, dass die Sanierungsmaßnahmen zügig und ohne Zwischenfälle ablaufen. Für die Renovierung von Patienten- und Bewohnerbädern bietet Hydewa eine vollflächige und fugenlose Wandgestaltung mit Glasbord® oder GFK-Dekomaterial Designs & Varietex®.

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Panels

Auch die 38 Membran-Panels sind unterschiedlich in ihren Abmessungen, um die zuerst parallele und dann trapezartige Grundrissform auszugleichen. Insgesamt entwickelte und konfektionierte formTL dafür 15 Typen im Detail. Jedes Panel ist einzeln aufgespannt und hat keine direkte Verbindung zu den anderen. Im oberen Bereich sind die Halteseile der Panels mit Laschen an der Längsverbindung der Stahlkonstruktion fixiert. Der Kehlseiltiefpunkt im Knickpunkt der Auskragung verbindet wiederum die horizontalen Randseile mit dem Kehlseil. Die Entwässerung erfolgt über ein Rinnenprofil an der Stahlkonstruktion, das auch das Regenwasser aus der Kehle der Membranpanels aufnimmt.

Fachplanung

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Werkstoff

Der für das Dach ausgewählte Membranwerkstoff ist ein PVCbeschichtetes Polyestergewebe mit hoher Lichttransmission und einer Farbstabilität, die ein dauerhaft weißes Dach sicherstellt. Die spezielle Beschichtung bildet einen schmutzabweisenden Schutzschild.

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Architekturobjekt auf www.heinze.de

Architekt

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Durch die sehr flache Spannung fast ohne Stich werden über die Randseile hohe Horizontallasten auf den Stahlbau übertragen. Um die dadurch entstehenden Verformungen im Stahlbau zu kompensieren, mussten alle Seillängen von formTL individuell ermittelt werden. Fotos] © Thomas Schlijper

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Ideal für außergewöhnliche Bedingungen wie denkmalgeschützte Gebäude oder temporäre Standorte.

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DER BAUBRANCHE

Best Practice Architektur, Produktneuheiten und wertvolle Begegnungen. Ein Mix, der begeistert, inspiriert, zum Um- und Nachdenken anregt – das und mehr bietet die Heinze ArchitekTOUR 2023.

Seien Sie dabei, wenn wir vom 29. August bis zum 26. Oktober 2023 an insgesamt 10 Standorten frische Ideen präsentieren und zu einem attraktiven Ausstellungs- und Vortragsprogramm einladen.

IHRE VORTEILE

BEI DER HEINZE ARCHITEKTOUR 2023

Hochkarätige Fachvorträge von führenden Architekturbüros Hersteller aus der Baubranche stellen ihre Produktneuheiten vor Verpunktung

Die TOUR kommt auch in Ihre Region!

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Die Teilnahme ist kostenfrei, die Zahl der Plätze begrenzt. Darum jetzt schnell anmelden.

HAMBURG – Fischauktionshalle 31.08. BERLIN – Rathenau-Hallen 05.09. BIELEFELD – LENKWERK 07.09. DÜSSELDORF – THE FRAME
STUTTGART – WAGENHALLEN
FREIBURG – Konzerthaus
FRANKFURT – VILCO
LEIPZIG – KONGRESSHALLE am Zoo
WIEN – METAHall
MÜNCHEN – Zenith
Foto:
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Blumer-Lehmann war in diesem Projekt für die Planung und Umsetzung der Holzverkleidung für die vier baumartigen Stahlstützen verantwortlich, die im Atrium einen besonderen Eyecatcher darstellen und die Podeste in luftiger Höhe über frei schwebende Treppen miteinander verbinden. Die beiden Baukörper wurden in einer elementierten Holz-Hybrid-Bauweise nach dem CREE Buildings System errichtet.

Kreativer Austausch in den Baumkronen

EDGE Südkreuz in Berlin

Nach einem Entwurf von Tchoban Voss Architekten entstand der größte Holz-Hybrid-Bau in Berlin. Das innovative Büroensemble EDGE Südkreuz beherbergt die Hauptverwaltung des Energiekonzerns Vattenfall. Die anspruchsvollen Nachhaltigkeitsziele der Planung spiegeln sich wider in der CO2-reduzierten Bauweise und einem smarten Energiekonzept. In dem spektakulären Atrium des Carré-Gebäudes sind die frei schwebenden Treppen durch baumartige Stützen verbunden, deren Holzverkleidung Blumer-Lehmann verantwortete.

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architektur] EDGE Südkreuz in Berlin

Das neue Holz-Hybrid-Bürogebäude EDGE Südkreuz in Berlin wurde im Juni 2022 an die neuen Mieter übergeben. Das innovative Büroquartier wurde von dem renommierten Berliner Architekturbüro Tchoban Voss entworfen und besteht aus zwei frei stehenden Baukörpern – einem Solitär und einem um ein zentrales Atrium errichtetes Carré-Gebäude. Auf sieben Ebenen umfasst das EDGE Südkreuz rund 32.000 Quadratmeter Geschossfläche. Die Erdgeschosse öffnen sich mit Empfangs- und Konferenzflächen sowie einem Gastronomiebereich. Die Obergeschosse sind für die Büronutzung vorgesehen, konzipiert als MultispaceBüros für aktivitätsbasiertes Arbeiten. Unterschiedliche Open-Space-Lösungen bieten viel Platz für Kommunikation und kreatives, mobiles Arbeiten. Das Carré wird vollständig von der neuen Deutschlandzentrale von Vattenfall genutzt. Der Projektentwickler EDGE agiert weltweit nach dem Grundsatz „The world needs better buildings“ und steht mit seinen Büroimmobilien für intelligente Hightech-Gebäude mit nachhaltigem Fußabdruck und inspirierenden Workspaces, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Den ressourcenschonenden Zielen entsprechend wurden die beiden Baukörper in einer elementierten HolzHybrid-Bauweise nach dem CREE Buildings System errichtet. Sichtbare Doppelstützen aus Brettschichtholz übertragen die vertikalen Kräfte, Geschossdecken aus Holz-Beton-Verbundelementen minimieren deren Betonanteil, die Treppenhauskerne bestehen aus Betonfertigteilen. Durch die intelligente Kombination des nachwachsenden Rohstoffs Holz mit Beton konnten die für die Herstellung des Rohbaus angefallenen CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Stahlbetonbauweise um bis zu 80 Prozent pro Quadratmeter Nutzfläche reduziert werden. Das EDGE Südkreuz ist damit die größte Holz-Hybrid-Konstruktion in Berlin und nach dem EDGE Grand Central Berlin das zweite Immobilienprojekt in Deutschland, das sowohl mit DGNB Platin und WELL Core Gold vorzertifiziert wurde. Als Pilotprojekt für Zirkuläres Bauen wurde das EDGE Südkreuz zu 100 Prozent auf die Materialdatenbank Madaster hochgeladen. Die Plattform generiert einen Materialpass für das Projekt, der die Tauglichkeit der verwendeten Materialien und Produkte für eine spätere Wiederverwendung dokumentiert.

Gefertigt wurden die Verkleidungen aus Fichtenbrettschichtholz und Dreischichtplatten in den Werkstätten der Blumer-Lehmann AG. Das Free-Form-Team des schweizerischen Holzbauunternehmens setzt ausgefallene Formen mit modernsten Planungs- und Produktionsmethoden in machbare Konstruktionen um – nach allen Regeln der Ingenieurs- und Holzbaukunst.

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Ein Innenhof für den Austausch der Mitarbeitenden

Im Carré umschließen vier Büroriegel einen nahezu quadratischen Lichthof. Für das 26 Meter hohe Atrium schuf Tchoban Voss eine spektakuläre Treppenanlage als zentralen Treffpunkt. Die frei schwebenden Stege verbinden die Geschosse und enden auf unterschiedlichen Höhen in vier „Baumkronen“, auch „Trees“ genannt, die in dem Innenhof einen prägenden Eyecatcher darstellen. In luftiger Höhe schaffen die bis zu 15 Meter hohen Plattformen eine einzigartige Umgebung für Begegnung und Kommunikation der Beschäftigten. Überspannt wird die etwa 1.600 Quadratmeter große Anlage von einem Folienkissendach. Gemeinsam mit den raumhohen Geschossfenstern bringt die transparente Überdachung viel Tageslicht in das gesamte Gebäude. Für eine einwandfreie Akustik im Innenhof sorgen die weichen Materialien: Schallschutzputz, eine schallabsorbierende Dämmung der Treppenkonstruktionen sowie die Holzverkleidung der baumartigen Stahlstützen. Gefertigt wurden diese aus Fichtenbrettschichtholz und Dreischichtplatten

im Werk von Blumer-Lehmann und dann vor Ort montiert. Das Schweizer Holzbauunternehmen war an diesem herausragenden Großprojekt für die Planung und Umsetzung der frei geformten Verkleidung der Baumstützen verantwortlich. Blumer-Lehmann ist weltweit bekannt für seine einzigartigen Free-Form-Holzbauten. In Deutschland sind die Schweizer Holzbauspezialisten vor allem im Bereich Holzmodulbau engagiert. Das EDGE Südkreuz ist das erste Freiformprojekt von Blumer-Lehmann in Deutschland.

www.blumer-lehmann.ch

Tchoban Voss Architekten

Berlin

berlin@tchobanvoss.de

www.tchobanvoss.de

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Mitten in Berlin entstand der größte Holz-Hybrid-Bau Berlins nach einem Entwurf von Tchoban Voss Architekten. Der innovative Bürokomplex beherbergt die Hauptverwaltung des Energiekonzerns Vattenfall und wurde mit dem Label für nachhaltiges Bauen DGNB Platin und WELL Core Gold ausgezeichnet. Fotos] EDGE Technologies

PROJEKT PRO: Neue digitale Produkte für Architektur- und Ingenieurbüros

Immer mehr Architekten und Ingenieure greifen für ihr Controlling und Management auf eine Büro-Software zurück. Diese unterstützt die Arbeitsabläufe: von der Zeiterfassung über die Auftragsabwicklung bis zur wirtschaftlichen Steuerung und dem Projektmanagement – sowohl lokal als auch mobil abrufbar z.B. auf der Baustelle. PROJEKT PRO, als Marktführer in diesem Bereich, präsentiert auf der BAU 2023 erstmalig eine neue Produktgeneration. Mit dieser können Architekten und Ingenieure flexibel die richtigen Lizenzen für die Aufgabengebiete ihrer Mit-

arbeiter abonnieren. Die neuen Controlling-Funktionen ermöglichen es, zu jeder Zeit einen Überblick über die Wirtschaftlichkeit zu gewinnen und gleichzeitig Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen. Mit einer auf ihre Bedürfnisse angepasste Software treffen Planer bessere Entscheidungen, können Informationen einfacher teilen und arbeiten mit schlankeren Workflows effizienter. PROJEKT PRO setzt damit einen neuen Standard im Softwaremarkt. Erfahren Sie jetzt mehr über die Möglichkeiten und Vorteile von PROJEKT PRO.

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Sechs zusätzliche Betreuungsgruppen in Rekordzeit

Holzmodulbau-Kita für die Kleinstadt Spaichingen

architektur] Kindertagesstätte in Spaichingen
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Fotos] © Rüdiger Mosler

In der Kleinstadt Spaichingen an der Prim entstand eine neue Kindertagesstätte. Die letzte Bedarfsermittlung verzeichnete in den vergangenen Jahren einen Anstieg der Geburtenrate und damit auch einen erhöhten Betreuungsbedarf – sowohl für Kinder unter als auch über 3 Jahren. Um dem Rechtsanspruch der Eltern auf einen Kitaplatz langfristig gerecht werden zu können, entschied sich die Stadt für einen 6-gruppigen Neubau, durch den 94 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen wurden.

Ökologie versus Zeit

Spaichingen soll sich naturnaher entwickeln. Daher bestand seitens des Bauherrn der Anspruch, eine möglichst ökologische Bauweise zu wählen. Gleichzeitig war der zeitliche Rahmen aufgrund der nur bis Juni 2022 zur Verfügung stehenden Fördergelder sehr begrenzt. Konventionell „Stein auf Stein“ bauen kam somit nicht in Frage. Die Modulbauweise hingegen stellte eine Lösung dar, bei der beide Aspekte miteinander zu vereinbaren waren. Im Rahmen einer Funktionalausschreibung erhielt KLEUSBERG schließlich Ende Juli 2021 den Zuschlag für die Neubaumaßnahme. Die Gründungsarbeiten starten bereits im November, die Modulmontage begann im Februar 2022, sodass die Fertigstellung fristgerecht Ende Juni 2022 erfolgte.

Den Gebäudeentwurf übernahm eine stadteigene Architektin. Mit geringen Anpassungen wurde dieser in ein modulares Konzept überführt und der eingeschossige Bau entwickelt, welcher sich aus insgesamt 63 Raumsegmenten zusammensetzt.

Optimale Integration in das bestehende Umfeld

Das Grundstück befindet sich im ehemaligen Garten des mittlerweile aufgelösten und zu einem Gesundheitszentrum umstrukturierten Kreiskrankenhauses. Das 5.000 Quadratmeter große Gelände wurde vonseiten des Betreibers nicht mehr benötigt, sodass der Landkreis Tuttlingen das Grundstück an die Stadt verkaufte. Die Fläche stand somit für die neue Betreuungseinrichtung zur Verfügung. Die Entscheidung für den Neubau wurde seitens des Betreibers begrüßt.

Die Bestandsgebäude des Krankenhauses existieren nach wie vor. Daher stand die umliegende Bebauung, zu der weitere Schwesternwohnheime zählen, Pate beim architektonischen Konzept. Es handelt sich um Gebäude mit klaren kubischen Strukturen und Flachdächern. Angelehnt an diese Bauten sollte auch die Kindertagesstätte auf dem Areal ausgeführt werden, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen.

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Kindgerechte Architektur, zeitgemäßes Konzept

Der Neubau teilt sich in sechs Gruppen. Die Kinder werden hier partiell altersgemischt betreut. Zwei Bereiche sind auf Kleinkinder ausgerichtet. Darüber hinaus berücksichtigt die Raumplanung die Angebote der „verlängerten Öffnungszeiten“ (VÖ) und des Ganztags. Das Konzept sieht großzügige Räume vor, die bei Bedarf eine Umorganisation der Gruppenformen zulassen, wenn sich die Altersstrukturen im Laufe des Kitabetriebs ändern. Das pädagogische Konzept und der Entwurf der Kita in Spaichingen beruht auf der Idee, gemischte Altersgruppen von den Kleinkindgruppen zu separieren und auch die Außenbereiche gesondert anzulegen, um altersgerechte Spiel- und Entwicklungszonen zu bieten. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt zunächst über ein großzügiges Foyer. Dort angrenzend befinden sich die Spielflure zu den Räumen der Kleinkinder im süd-östlichen Teil und denen der altersgemischten Gruppen im Süd-Westen des Gebäudes. Bewusst

am Eingang angesiedelt ist der Turn- und Mehrzweckraum, welcher gruppenübergreifend genutzt wird und als direkter Ablenkungspunkt dient, um den Kindern die Eingewöhnung in der Einrichtung zu erleichtern. Auch für einen späteren Wechsel von den Kleinkindern zu den altersgemischten Gruppen soll durch gemeinsame Funktionsbereiche eine Art Vertrautheit geschaffen und etwaige Ängste vor „Neuem“ von Beginn an genommen werden. Den Gruppenräumen der Kleinkinder sind Schlafbereiche, denen der Elementarkinder jeweils Nebenräume zugeordnet. Wickelbereiche sind durch innenliegende Fenster einsehbar, ein Austausch untereinander ist durch Sicht- und Blickbeziehungen und direkte Zuwege einfach möglich, sodass eine teiloffene Struktur im Kindergarten gelebt werden kann. Zusammen mit Einrichtungsdetails wie einer pädagogischen Küche soll der Präventionsschutz damit gefördert werden.

Rücksichtnahme gegenüber Nachbarn

Auch bei der Raumanordnung wurde das Umfeld und in diesem Zuge die Lärmemissionen gegenüber den sensiblen Nachbarbebauungen wie einer psychologischen Tagesklinik und einem Hospiz berücksichtigt.

Um den Geräuschpegel für die Patienten möglichst gering zu halten, wurden die Büro- und Aufenthaltsräume der Erzieher:innen statt der Gruppenbereiche dorthin ausgerichtet. Der Garten der

Kleinkindgruppen wird durch einen Erdwall und entsprechende Bepflanzungen lärmschützend angelegt werden. Die Außenspielfläche der Elementarkinder wurde gen Süden und Westen geplant, wo sich allgemeine Wohngebäude befinden und ausreichend Abstand zu vorhandenen Bauten gegeben ist.

www.kleusberg.de

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Grundriss Kita

Clevere Helfer für Verarbeitung und Planung

Mit einem Team aus Vertriebsmitarbeitern, Produktmanagern und Marketing präsentierte sich Abdichtungsspezialist der Triflex auf der BAU 2023. Das Motto des Messestands lautete: „Geht nicht, gibt’s nicht!“.

Unter dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht!“ demonstrierte Triflex auf der BAU die vielfältigen Anwendungsgebiete seiner Lösungen.

Hier drei Highlights: Die Novität Triflex CeFix Screed 631 ist ein polymerverstärkter mineralischer Gefälleestrich und auf das anschließende Auftragen PMMA-basierter Systeme abgestimmt. Das Material härtet so zügig aus, dass Balkonsanierungen an einem Tag realisierbar sind. Verarbeiter profitieren von einem geprüften System, vom Estrich bis zur fertigen Oberfläche.

Ebenfalls neu: Triflex SAM. Die Maschine zur Applikation von zweikomponentigem Flüssigkunststoff besteht aus mobilem Anhänger,

Eine weitere Produktneuheit: Triflex Cefix Screed 631. Der polymerverstärkte mineralische Gefälleestrich punktet insbesondere mit seiner kurzen Aushärtungszeit.

Antriebsaggregat samt Pumpeneinheit und Sprühpistole. Mittels dieser können Grundierungen, Abdichtungen oder Beschichtungen schnell und präzise verarbeitet werden – und das bei erhöhter Flächenleistung, was bei der Anwendung im Parkhaus oder am Flachdach von Vorteil ist.

Gemeinsam mit ACO, Schöck, profine und Siegenia hat Triflex für die Abdichtung barrierefreier Übergänge eine ift-geprüfte Schnittstellenlösungen entwickelt. Zur Vereinfachung von Planung und Umsetzung dieser haben sie jetzt ein Tool entwickelt, das unter www.planungshelfer-fensteranschluss.de abrufbar ist.

Triflex-Marketingleiter Mike Hahm erklärt den neuen Planungshelfer für barrierefreie Fensteranschlüsse. Nutzer können damit für unterschiedliche Anwendungsfälle alle notwendigen Bauteile der ift-geprüften Lösungen im Zusammenspiel betrachten und relevante Dokumente herunterladen.

Auch die 2K-Sprayapplikationsmaschine Triflex SAM war auf der Messe zu sehen und lockte die Besucher an. Johannes Huber, Regionalvertriebsleiter Süd-Ost, erklärte die Vorteile der Maschinentechnik. Fotos] Triflex

95 +++ NEUHEITEN +++ Triflex GmbH & Co. KG Karlstr. 59 · 32423 Minden Tel. 0571 38780-0 · Fax 0571 38780-738 info@triflex.de · www.triflex.com/de

Biogena

Österreich, Salzburg

Eine dynamische Verbindung von Raum und Zeit

Ein im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnetes Projekt: Die Firmenzentrale von Biogena in Salzburg erhielt 2022 die begehrte Saint Gobain Trophy, eine Auszeichnung für die besten Trockenbauer Österreichs. Höchste Priorität lag bei dem Neubau des renommierten Mikronährstoffproduzenten auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. durlum lieferte die zum Konzept passenden Tageslichtlösungen.

Im Atrium der Erlebniswelt kamen drei DIAMOND TUBES mit einem Durchmesser von 2,5 Metern zum Einsatz. Bestehend aus zahlreichen gleichschenkligen Dreieckselementen aus hochglanzverspiegeltem, eloxiertem Reinstaluminium (Wirkungsgrad > 90 %), die im vordefinierten Winkel mit Hoch- und Tiefpunkten zueinander angeordnet sind, lenken sie das von oben durch die transparente Kuppel einfallende Tageslicht effektvoll in den Raum.

Bei Sonnenschein werden zarte Lichtspiele an den Boden und die Wände gezaubert. Die entstehenden Lichtflecken verändern sich mit dem Tages- und Sonnenverlauf und bringen eine eigene, lebhafte Dynamik in den Raum – das Äußere wird sozusagen im Inneren widergespiegelt. Das wiederum wirkt sich positiv auf den Biorhythmus und die „innere Uhr“ des Menschen aus. Bei Dunkelheit werden die DIAMOND TUBES mit Hilfe von LED-Downlights PUNTEO-J60, die oberhalb des Tageslichtsystems installiert sind, optimal in Szene gesetzt.

In den Flur- und Besprechungsräumen sorgen LIGHT PIPES für ausreichend Tageslicht. Teilweise ausgeführt mit einem Fresnelkreuz erzeugen die Tageslichtrohre eine homogene und BAP-taugliche Ausleuchtung. Ein weiterer Teil der LIGHT PIPES wurde in Weiß gepulvert, wodurch der 3D-Effekt einer Flächenleuchte entsteht.

96 architekturobjekte] Büro- und Verwaltungsbauten

Basisdaten zum Objekt

Objektart Büro- und Verwaltungsgebäude

Art der Baumaßnahme Neubau

Fertigstellungstermin Herbst 2021

Projektbeteiligte Firmen

Architekt Berghofer Architektur ZT GmbH

Lichtplaner Bartenbach GmbH

Verwendete Produkte

durlum

• Tageslichtsystem DIAMOND TUBE: Oberlicht aus hochreflektierendem

DUROPLAN A060 Aluminium; Höhe

2.120 mm; Durchmesser 2.675 mm; lichte Öffnung 2.500 mm (3 Stk.)

• LED-Downlight PUNTEO-J60 an DIAMOND TUBE: schwenkbar 0–30°; Lichtfarbe Tunable White 1.800–

4.000 K; CRI > 90; Schutzart I; Schutzklasse IP 20 (28 LED-Lichtpunkte)

• LIGHT PIPE aus hochreflektierendem

DUROPLAN A060 Aluminium: Höhe

1.300 mm; Durchmesser 1.210 mm (mit Fresnelkreuz 7 Stk.; ohne Fresnelkreuz 5 Stk.)

• LIGHT PIPE aus Aluminium: gepulvert in RAL 9010 matt; Höhe 1.050 mm; Durchmesser 1.210 mm (5 Stk.)

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Fotos] Faruk Pinjo

Atelier Pictura

Niederlande, Dordrecht

Funkkomponenten schaffen feuersichere Ateliers für Kreative bei Pictura.

Im historischen Stadtzentrum von Dordrecht hat die Stadtverwaltung alte monumentale Lagerhäuser als Ateliers für Künstler zur Verfügung gestellt. Eines dieser Ateliers ist Pictura. Aufgrund des Denkmalschutzes, der eine flächendeckende Verkabelung nicht zulässt, entschied sich Bergh Brandveiligheid aus Roosendaal für eine hybride Brandschutzlösung von Hertek. Das ist schlicht und einfach Denkmalschutz.

Drahtlose Brandsicherheit im Bild

Um den monumentalen Charakter der Pictura-Studios zu erhalten, entschied sich Bergh Brandveiligheid für die Verwendung der Funkkomponenten von Hertek. Die Gemeinde Dordrecht und auch Pictura stehen der vorgeschlagenen drahtlosen Lösung positiv gegenüber. Das Brandmeldesystem besteht aus einer Penta-Brandmelderzentrale und Funkloopkopplern, acht Handfeuermeldern, von

denen einer per Funk angebunden ist, und dreißig Funkrauchmeldern mit Sirenen. Über achtzig Komponenten, der überwiegende Teil davon funkbasiert, wurden in diesem monumentalen Gebäude verwendet. Neben Pictura hat Bergh Brandveiligheid vier weitere Studios im Stadtzentrum von Dordrecht mit einem hybriden PentaSystem mit Reach Funkkomponenten ausgestattet. Damit setzt Bergh Brandveiligheid den drahtlosen Brandschutz ins Bild. Fred Baselier, Projektleiter bei Bergh Fire Safety, führte eigene Feldstärkemessungen im Gebäude durch und ermittelte daraufhin selbst die Projektion. Die Funkloopkoppler sind über die Loopverkabelung mit der Brandmelderzentrale verbunden. Bergh Fire Safety hat sich dafür entschieden, die Handfeuermelder in den meisten Fällen auch an den Loop in der Nähe des Funkloopkopplers zu platzieren, da die Komponenten an die dort bereits vorhandene Loopverkabelung angeschlossen werden konnten. Wo eine Verka-

98 architekturobjekte] Veranstaltungsbauten

belung nicht möglich war, wurden Funkkomponenten verwendet. „Ich mag die hybride Brandmeldelösung. Sie ist benutzerfreundlich und der Funkloopkoppler hilft bei der korrekten Konfiguration von Grundeinstellungen und geeigneten Frequenzen“, Fred Baselier, Projektleiter bei Bergh Fire Safety

„Dieses Brandschutzprojekt, das fünf Studios einschließlich Pictura umfasst, war Teil einer europäischen Ausschreibung. Wir schlugen Herteks hybride Brandmeldelösungen vor, um die Infrastruktur und die Verkabelung zu begrenzen.“

Gemeinsam für einen besseren Brandschutz sorgen!

Das ist das Motto von Bergh Fire Safety. Bergh Fire Safety bietet ein komplettes Paket an Schutz und Prävention, um einen sicheren Ort zu schaffen und zu erhalten – von Beratung, Installation und Einrichtung bis hin zu Verwaltung, Wartung und Inspektion. Auf diese Weise wird ein nachhaltiges und sicheres Lebensumfeld für alle geschaffen.

Pictura trägt zur Verbesserung des Kunstklimas bei und möchte Dordrecht zu einer führenden Künstlerstadt machen. Gemeinsam

mit der Gemeinde Dordrecht, dem Dordrechter Museum und anderen Einrichtungen der Stadt bringt Pictura Farbe in Kunst und Kultur.

Viele Künstler sind regelmäßig in Pictura zu Gast. Sie treffen sich, arbeiten zusammen und präsentieren ihre Werke in den Ausstellungsräumen.

Basisdaten zum Objekt

Objektart Veranstaltungsgebäude

Verwendete Produkte

Hertek

• Penta 5000 Solisto Brandmelderzentrale 1 Loop

• Akkuu 12V 7Ah

• Discovery/Core EN54-Handfeuermelder, Isolator (rot)

• REACH Funkloopkoppler

• REACH optischer Rauchmelder

• Discovery optischer Rauchmelder

• XP95/Discovery Isolatorsockel

• REACH Sirene weiß

• REACH Handmelder rot

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Pictura Fotos] Pictura Dordrecht – Hertek GmbH

Leichtigkeit

Denkmalgerechte Sanierung und Umbau eines ehemaligen Getreidespeichers, Hamburg

Der ehemalige Getreidespeicher mit Verladebrücke zur Elbe stammt aus dem Jahr 1937 und steht an der Altonaer Kaikante. 2013 wurde er unter Denkmalschutz gestellt. Zuvor gab es zahlreiche Eingriffe und Umbauten, die nicht immer sensibel erfolgten.

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inside] Getreidespeicher in Hamburg
Der historische Betonbau des ehemaligen Getreidespeichers in Hamburg zeigt sich in allen Geschossen in seiner Rohheit im Zusammenspiel mit neuen weißen, zurückhaltenden Einbauten.
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Je nach Raumanforderung wurden ständerlose Glastrennwände mit Ein- oder Zweischeibenverglasung eingebaut. Die wesentlichen Merkmale und Qualitäten des Gebäudes wurden wiederhergestellt und gestärkt.

Die Backsteinfassade des ehemaligen Getreidespeichers wurde vorsichtig saniert, Fenster und Türen wurden ausgetauscht.

SEHW Architekten haben den Gebäudekomplex umgebaut und modernisiert und dabei die wesentlichen Merkmale und Qualitäten des Gebäudes wiederhergestellt und gestärkt. So wurde die Backsteinfassade vorsichtig saniert, Fenster und Türen ausgetauscht und eine Weiße Wanne als Hochwasserschutz eingebaut. Der Innenausbau wurde komplett erneuert und ist nunmehr aus einem Guss: Der historische Betonbau zeigt sich in allen Geschossen in seiner Rohheit im Zusammenspiel mit neuen weißen, zurückhaltenden Einbauten. Durch die unregelmäßige Ausbildung des Betonskeletts im denkmalgeschützten Gebäude war bereits das Aufmaß eine Herausforderung.

Das Ergebnis zeigt jedoch gelungen die Leichtigkeit der eingebauten ständerlosen Glastrennwände. Je nach Raumanforderung wurden diese mit Ein- und Zweischeibenverglasung realisiert. Die filigrane Glasoptik der Trennwandsysteme fügt sich perfekt in die vorgegebene Raumstruktur ein und unterstreicht den transparenten Innenraumcharakter.

www.goldbachkirchner.de

Architekturobjekt auf www.heinze.de Hamburg

SEHW Architekten

info.hamburg@sehw.de www.sehw-architektur.de

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GmbH
Fotos] Michael Frank

Ideengeber für Neugestaltung von städtischem Parkraum – Das WÖHR 3D-Stadtmodell

Unter dem Motto „Neugestaltung von städtischem Parkraum“ steht nicht nur die Ausrichtung des Unternehmens, sondern auch ein physisches 3D-Stadtmodell, an dem interaktiv die WÖHR Vision zukünftiger urbaner Mobilität dargestellt wird. Auf der BAU präsentierte WÖHR erstmals unterschiedliche Parkkonzepte für die Stadt von morgen und stellten die passenden Lösungen von WÖHR vor. Dort erwartete die Besucher die WÖHR Vision einer Stadt von morgen mit verschiedenen nachhaltigen und vernetzten Zukunftskonzepten. Eine Stadt, die auch dank Lösungen von WÖHR aktuelle Herausforderun -

gen wie Parkraumnot adressiert und ressourcenschonend eine bessere Lebensqualität bietet.

WÖHR hat darüber nachgedacht, wie die Stadt der Zukunft unter Mobilitätsgesichtspunkten aussehen könnte. Wir haben insgesamt fünf Bereiche identifiziert, bei denen schon heute Lösungsansätze bestehen. Nachverdichtung, Vertical Parking, Nachhaltigkeit, Last Mile City und Fahrradparken. Für viele haben wir bereits Produktlösungen im Portfolio, für manche entwickeln wir sie noch. Mehr Information zu unserem Stadtmodell finden Sie unter futurecity.woehr.de

WÖHR Autoparksysteme GmbH

Ölgrabenstr. 14 · 71292 Friolzheim

Tel. 07044 460 · Fax 07044 46149 info@woehr.de · www.woehr.de

103 +++ NEUHEITEN +++

Transparenter Look für historische Industriehalle

Die technische Gebäudeausrüstung beläuft sich bei diesem Vorhaben auf rund ein Drittel der Auftragssumme.

Ehemalige Kupferwerkhalle in Köln

Auf dem Areal des ehemaligen Carlswerks in Köln-Mülheim entsteht ein neues, vielseitig genutztes urbanes Stadtquartier. PAN+ARMBRUSTER hat jetzt die Kupferwerkhalle mit dem vollverglasten Trennwandsystem PANbasic in eine luftige Bürolandschaft verwandelt.

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inside] Historische Industriehalle in Köln

Wo einst das industrielle Zeitalter mit lauten Maschinen und Geräuschen den Takt vorgab, herrscht nach nicht einmal 17 Monaten eine moderne Büroatmosphäre. Denn für die ehemalige Industriehalle haben der Bauherr, die BEOS AG, das Architekturbüro Carpus + Partner und der Mieter, die REWE digital, ein zukunftsweisendes Gebäudekonzept entwickelt. Als Generalunternehmer wurde die List Gruppe beauftragt. Beim transparenten Innenausbau entschied man sich für die Wand- und Raumlösungen von PAN+ARMBRUSTER.

Knapper Zeitrahmen

In nicht einmal zwei Jahren wurde so die ehemalige Industriehalle ihrer neuen Bestimmung zugeführt. Bei einer Investitionssumme von 15 Millionen Euro entstanden auf 5.219 Quadratmetern neue Büros und Besprechungsräume. Dafür wurde in der eingeschossigen Lagerhalle auch ein Zwischengeschoss – eine sogenannte Mezzanine-Fläche in Sichtbetonoptik (1.700 Quadratmeter) – eingebaut. Dach und Lichtbänder wurden erneuert und um den Industrie-Charme der Halle zu erhalten, wurde deren Stahlkonstruktion wieder in einen präsentablen Zustand versetzt. Im Keller entstand eine neue Tiefgarage (3.600 Quadratmeter). Insgesamt verfügt das Gebäude auf einer Grundstücksfläche von 3.125 Quadratmetern nun über eine Bruttogesamtfläche von 8.392 Quadratmetern.

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Dach und Lichtbänder wurden erneuert.

Absturzsichere Verglasung der Wände im Zwischengeschoss

Ein besonderes Highlight, aber auch eine besondere Herausforderung stellte die Mezzanine-Fläche im Zwischengeschoss dar. Denn hier gab es in Bezug auf Schallschutz und Absturzsicherung besondere Anforderungen an die Trennwandsysteme von PAN+ARMBRUSTER. Prokurist Martin Armbruster: „Die Verglasung mit dem Trennwandsystem PANbasic musste bei raumhoher Verglasung ab dem Fußboden absturzsicher sein. Dies setzte eine Sonderprüfung voraus, denn es musste gewährleistet sein, dass die Wände entsprechenden Anpralllasten standhalten. Schließlich befindet sich hinter der Glaswand direkt der Luftraum ohne Zwischendecke.“

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In wenigen Monaten entstand ein transparenter, heller Bürokomplex.

Ein herausforderndes Projekt im Bestand

Aber auch sonst war das Projekt aufgrund des engen Zeitrahmens und der baulichen Vorgaben sowohl aus architektonischer als auch aus technischer Hinsicht für alle Beteiligten eine Herausforderung. Nach den Abbrucharbeiten mussten der Einsatz der neuen Dachlichtbänder und die Abdichtungsarbeiten zeitgleich in Abstimmung mit den Rohbauarbeiten erfolgen. Etwas zeitversetzt wurde dann mit dem Innenausbau begonnen. „Allein über 50 Einzelgewerke mussten von uns terminlich und qualitativ in die Ablaufplanung integriert werden. Das war schon ein Kraftakt für sich“, so Lothar Lühr, Gesamtprojektleiter List BIB. Im Zwischengeschoss wurden im Vorfeld vom Schlosser entsprechende Stahlkonstruktionen montiert, um die Verkehrslasten aus dem Dach aufzunehmen. Und bei der Mezzanine-Fläche im Zwischengeschoss galt es, aus statischen Gründen Erdbebenlasten zu berücksichtigen.

Allein die technische Gebäudeausrüstung beläuft sich auf rund ein Drittel der Auftragssumme und hat damit einen erheblichen Anteil am Gesamtvolumen. Die Besonderheit der Gewerke Lüftung, Heizung/Kälte, Elektro und Sanitär: Sie sind, dem Gebäudecharakter entsprechend, als Sichtinstallation ausgeführt. Im Bereich der Besprechungsräume und der Multifunktionshalle wird die Steuerung von Licht, Lüftung, Heizung/Kälte über die Gebäudeautomation realisiert. Heizung bzw. Kühlung des Gebäudes erfolgen über Heiz/Kühlsegel. Damit erfüllt die energetische Ausstattung den KfW100-Standard.

WolkenWerk Zürich:

Architektur mit Sonnenschutz gestalten

Der Neubaukomplex WolkenWerk besteht aus drei hohen Wohntürmen, die jeweils 19 bis 22 oberirdischen Geschosse aufweisen, und deren bis viergeschossigen Sockelbauten. Der Wohnkomplex umfasst 314 Eigentumswohnungen. An den Wohntürmen wechseln innerhalb des Rasters offene Flächen – Eckbalkone, Loggien – mit Fenstern und gekachelten, dunklen Klinkerfüllungen einander ab. Dazu gesellt sich das individuelle Spiel farbiger Markisen. Rund 1.300 gelbe und rote Warema Vorbau-Markisen mit nicht brennbarem SecuTex-Gewebe A2 schützen die Wohneinheiten vor Überhitzung. Die aluminiumbedampfte Seite des SecuTex reflektiert Wärmestrahlung und verhindert die Aufheizung im Sommer. Im Winter hilft sie, die Wärme im Innern zu halten. So sorgt der Sonnenschutz das ganze Jahr über für thermische Behaglichkeit der Nutzer.

Funktionen komfortabel vernetzt

Neben der ordnenden Betonstruktur sind die Sonnenschutzlösungen von Warema das äußerliche Merkmal, das am stärksten in Erscheinung tritt. Fotos] © Warema

Mit KNX wurde eine autarke Sonnenschutzsteuerung realisiert, die abhängig von der Sonneneinstrahlung automatisch für Schatten durch die Fenstermarkisen sorgt und bei Frost oder hohen Windgeschwindigkeiten den Sonnenschutz in eine sichere Position fährt. Auf jedem der drei Hochhäuser ist dazu eine KNX-Wetterstation installiert.

WAREMA Renkhoff SE

Hans-Wilhelm-Renkhoff-Str. 2

97828 Marktheidenfeld

Tel. 09391 20-3036 · Fax 09391 20-4299

architektenhotline@warema.de www.warema.de

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Abtrennung der Büro- und Besprechungsräume
Anzeige
Rund 300 Gelenkarm-Markisen O10 von Warema schützen die Loggien vor zu starker Sonneneinstrahlung. Windexponierte Flächen lassen sich dank der hohen Windstabilität der easyZIP-Technologie funktional verschatten.

Trennwandsystem erfüllt alle Anforderungen an Schall- und Brandschutz

Das zur Abtrennung der Büro- und Besprechungsräume eingesetzte Vollwandsystem PANbasic, das in verschiedenen Ausführungen erhältlich ist, erwies sich als äußerst variabel einsetzbar. So gab es im Bereich der Besprechungsräume im Erdgeschoss spezifische Vorgaben an den Schallschutz entsprechend der Nutzungsanforderungen. Die Vollglaselemente des Trennwandsystems sind als Einfach-, Doppel- oder Isolierverglasung lieferbar. Die im Erdgeschoss verbauten Vollwände erfüllen die Feuerwiderstandsklasse F30. Alle weiteren Wände sind mit Einfachverglasung mit Oberlicht und Alurahmentüren ausgeführt. Mit PANbasic wurden auch die Anforderungen für einen optimalen Schalldämmwert erfüllt. Die Verglasung ist nach DIN EN ISO 10140-2:2010 (Ganz-

verglasung: Rw 40 dB–51 dB; Oberlichtverglasung: Rw 42 dB–49 dB) schallisoliert, sodass die Raumakustik, sei es bei Besprechungen oder Telefonaten, immer optimal sichergestellt ist. Aus der historischen Kupferwerkhalle ist auf diese Weise in wenigen Monaten ein transparenter, heller Bürokomplex geworden. Die durch den Einsatz der Glaselemente entstandene ansprechende Optik dürfte in Zukunft bei Mitarbeiter:innen und Besucher:innen ihre Wirkung nicht verfehlen. Schon beim Betreten der historischen Kupferwerkhalle in der Köln-Mülheimer Schanzenstraße ist die motivierende Raumatmosphäre der neuen Bürowelt wunderbar erlebbar.

www.pan-armbruster.de

In nicht einmal zwei Jahren wurde die ehemalige Industriehalle in Köln ihrer neuen Bestimmung zugeführt. Fotos] List BiB

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KRASO Messeneuheiten im Zeichen der Wärmewende

Die Wandversion ist ebenfalls schnell und einfach montiert: Eine Kernbohrung oder ein Futterrohr – egal ob in einer Fertigteiloder einer Ortbetonwand – reicht aus. Zudem lassen sich hier die Leitungen für Strom, Telekommunikation und Wasser mit ins Gebäude führen.

Der Hersteller von druckwasserdichten Einbauteilen für den Betonbau und Abdichtungslösungen für Kabel und Rohre hat sein Produktsortiment vor allem im Bereich der Hausanschlusssysteme erweitert und auf der BAU 2023 in München vorgestellt. Das münsterländische Familienunternehmen bietet ein in seiner Breite wohl einmaliges Produktsortiment: Vom Fugenband bis hin zum Kabeldurchführungssystem – für nahezu alle kritischen Punkte in der Bauwerksabdichtung hat KRASO eine Lösung im Programm – so auch für die Anbindung von Gebäuden an Nah-, Fern- und Erdwärmenetze und den Anschluss von Wärmepumpen.

Mit dem jüngst vorgestellten Gebäudeenergiegesetz sollen die Wärmewende eingeleitet und die CO2-Emissionen im Gebäudesektor drastisch gesenkt werden. Die wesentlichen Technologien dazu sind Wärmepumpenheizungen und Wärmenetze. Wie bei jeder Durchdringung der Gebäudehülle steht der Bauherr vor der Herausforderung, die entsprechenden Leitungen druckwasser- und gasdicht ins Gebäude zu führen. Hier kommen die KRASO Bauherren-Komfortpakete zum Einsatz, die diese Anbindung besonders einfach und dicht machen.

Das Bauherren-Komfortpaket – NFE ist die passende Lösung für den Anschluss an Nah-, Fern- oder Erdwärmenetze und ist sowohl in einer Ausführung für Gebäude ohne Keller (KRASO BauherrenKomfortpaket – Boden – NFE) als auch für Gebäude mit Keller (KRASO Bauherren-Komfortpaket – Wand – NFE) erhältlich. Beide Pakete ermöglichen die gleichzeitige gas- und druckwasserdichte Durchführung von Vor- und Rücklauf und sind somit auch für den Anschluss von Wärmepumpen verwendbar. Das KRASO Bauherren-Komfortpaket – Boden – NFE besticht zudem mit der denkbar einfachen Montage durch die stabile, fertig montierte Aufstellvorrichtung: aufstellen, ausrichten, betonieren, anschließen – fertig!

Den größten Anteil an Wärmepumpen machen inzwischen die Luft-Wasser-Wärmepumpen aus: Bei dieser Technologie wird die Energie der Umgebungsluft entnommen. Die Bauweise der sog. Split-Wärmepumpen teilt die Anlage in eine Außen- und Inneninstallation auf. Um diese zu verbinden, hat KRASO auf der BAU die Bauherren-Komfortpakete – SWP (Split-Wärmepumpe) vorgestellt: Erhältlich in einer Boden- und einer Wandversion werden hier die Kältemittelleitungen und Steuerungskabel gas- und druckwasserdicht ins Gebäude geführt. Um Bauherren einen Überblick über die verschiedenen Wärmepumpen-Technologien und die passenden KRASO Lösungen zu geben, wurde auf der BAU auch der „Wegweiser für Wärmepumpen“ vorgestellt. Interessierte können die Broschüre über die Homepage des Unternehmens anfordern oder herunterladen.

Weitere KRASO Produktneuheiten

KRASO hat die BAU jedoch nicht nur für Vorstellungen im Bereich Wärmepumpen und Wärmewende genutzt. Auch im klassischen Produktsegment wartete der Abdichtungsspezialist mit Neuheiten auf. Mit dem selbst entwickelten KRASO Mauerkragen erweitert die Firma die Möglichkeiten in der Abdichtung von Rohren in WUBetonkonstruktionen. Der Mauerkragen lässt sich ohne Werkzeug montieren und dichtet bis zu 5 bar gegen drückendes Wasser ab. Außerdem ist im Lieferumfang ein Deckel enthalten, mit dem sich das KG-Rohr während der Bauphase verschließen lässt. Der Besuch des KRASO Messestandes auf der BAU 2023 lohnte sich für Planer, Anwender und Händler auch wegen zahlreicher weiterer Produktneuheiten: Dem KRASO Dichteinsatz Universal Mehrfach – geteilt –, einem Multitalent zur Abdichtung unterschiedlicher Außendurchmesser bei Kabeln und Rohren, das KRASO Faserzementfutterrohr mit homogener Verbindung zum Beton oder das neu aufgelegte Fugenband-Programm.

109 +++ NEUHEITEN +++ KRASO GmbH & Co. KG Baumannweg 1 · 46414 Rhede Tel. 02872 95350 info@kraso.de · www.kraso.de

Der Luxus der Schlichtheit

Restaurant im historischen Palazzo des Spielkasinos von Venedig

Anspielungen auf die Geschichte von Venedig vereinen sich mit dem Flair des Lokals von Alessandro Borghese in Mailand, das rockige Töne mit einem Hauch „großer Gatsby“ anschlägt. Das neue Restaurant des Starkochs in einem historischen Palazzo, der auch das Spielkasino von Venedig beherbergt, setzt auf die großformatigen Platten aus Feinsteinzeug The Top, die Eleganz und Tradition mit erstklassigen Leistungsmerkmalen vereinen.

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inside] Restaurant in Venedig

Im historischen Palazzo des Spielkasinos von Venedig befindet sich das Restaurant von Alessandro Borghese. Das elegante und zugleich behagliche, bis ins kleinste Detail durchgestaltete Ambiente bietet dem Gast ein gastronomisches Rundumerlebnis. Fünf Gasträume sind verschiedenen Genusswelten gewidmet, vom Gourmet-Restaurant und Bistro mit Patisserie über die Bar und die Außengastronomie bis hin zum Weinkeller. Das Design beruht auf der Interpretation des Genius Loci mit Verweisen auf die Geschichte des Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert und Stilzitaten aus dem Restaurant von Borghese in Mailand. „Zunächst wollten wir wissen, was den Palazzo Vendramin Calergi ausmacht“, erklärt Alfredo Canelli, Architekt der Gesellschaft AB Normal von Alessandro Borghese, die sich mit Food-Consulting und Kommunikation beschäftigt. „Er war früher Wohnsitz einer Gräfin aus dem Haus der Borbonen, die in Canaletto verliebt war. Wir haben den berühmten venezianischen Maler daher mit den Farben Rosa und Hellblau zitiert, die sich mit den Farben aus dem Mailänder Restaurant vereinen. Aus diesem Restaurant stammt auch das Materialkonzept, wenngleich dort die Goldenen Zwanziger des großen Gatsby den Ton angeben. Das Messing, eine Anspielung auf die Zwanzigerjahre, tritt hier in kleinen Details der Einrichtung in Erscheinung, etwa an den Tresen oder den Fugenleisten des echten venezianischen Terrazzobodens, die Funktionsbereiche wie das Restaurant, das Bistro und die Bar abtrennen.

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Das Interior-Design des Restaurants im Palazzo in Venedig ist ein komplexes Ganzes aus nicht vollständig definierten Details, die den Gast auf eine Entdeckungsreise einladen.

Das vorherrschende Schwarz, charakteristisch für den Standort in Mailand, wird hier in den Tresen- und Tischplatten und ausgewählten Einrichtungsgegenständen zitiert. Auch in Venedig haben wir uns für eine Wandvertäfelung entschieden. Die Wandkassetten sind in Canaletto-Farben gestaltet, die über die Ränder der Holzpaneele hinausgehen. Das Interior-Design ist ein komplexes Ganzes aus nicht vollständig definierten Details, die den Gast auf eine Entdeckungsreise einladen. Die Restaurants in Mailand und Venedig sind eng miteinander verwandt, schließlich tragen sie dieselbe Handschrift. Sie unterscheiden sich dagegen im Charakter. Beide eint jedoch das Ziel, dass sich die Gäste einem einladenden Ort und mit einer Idee von Luxus, der Erleben und nicht Exklusivität bedeutet, wie zu Hause fühlen.“

In den einzelnen Gasträumen findet Feinsteinzeug großzügig Verwendung, etwa als Tischoder Tresenplatte. Für den Gastraum des Restaurants wurden die Farbstellungen The Top Marble Look Golden White, Verde Aver und Elegant Black gewählt. Auch die Tresenplatten und -flanken sind in Elegant Black gehalten. Jede

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Messing, eine Anspielung auf die Zwanzigerjahre, tritt in kleinen Details der Einrichtung in Erscheinung, etwa an den Tresen.

Feinsteinzeugplatte wurde speziell für den vorgesehenen Gebrauch bearbeitet. Die hochaufgelöste Marmoroptik mit mannigfaltigen Äderungen und Details verleiht dem Ambiente eine wertige Ausstrahlung und punktet zugleich mit überaus praktischen Eigenschaften. „Wir haben für die Tisch- und Tresenplatten Feinsteinzeug gewählt“, fährt Canelli fort. „Auf diese Weise müssen wir keine Tischdecke auflegen und haben die Möglichkeit für ein einfaches Gedeck mit farbigen Servietten. Und selbstverständlich wegen der Robustheit. Borghese hat bei einigen Show-Cooking-Events sogar auf den Tischplatten mit dem Schweißbrenner gekocht und damit gezeigt, wie pflegeleicht, hygienisch und unzerstörbar das Material ist.“

Die Küche ist offen und auch vom Garten aus einsehbar. Der schimmernde Used-Look der Bodenbeläge aus Feinsteinzeug in Corten-Optik – Kollektion Mineral Corten Brill im Quadratformat 60 mal 60 Zentimeter – setzt einen reizvollen Kontrast zu dem glänzenden Stahl der

GEALAN-KONTUR® –

das neue Premium-Designsystem mit Aluminium-Option

So geht schön, vielseitig und sicher: Durch seine klare, geradlinige Formensprache außen wie innen setzt das neue 82,5 mmPremiumsystem GEALANKONTUR® ab sofort echte Akzente in Sachen Fenster-Design.

GEALAN-KONTUR® bietet gestalterische Freiheit ohne Grenzen: Bei Oberflächen und Farben ist im System viel Raum für Individualisierung.

Aluminium-Vorsatzschalen als Highlight-Option

GEALAN-KONTUR®-Kunststoffprofile können optional mit Aluminium-Vorsatzschalen verkleidet werden. So erweitert das GEALAN-System seine Gestaltungsfreiheit noch einmal. Optisch unterstreicht der moderne Aluminium-Look auf der Fenster-Außenseite den Architektur-Trend hin zu geradlinigem, kantigem Fensterdesign. Zudem sind die Aluminium-Schalen nicht nur auffällig schick, sondern auch äußerst witterungsbeständig.

GEALAN-KONTUR®: Design triff t auf Funktion Durch eine innovative Systemkonstruktion erreicht GEALANKONTUR® mit durchgängig drei Dichtebenen Topleistungen in Schall- und Wärmedämmung sowie bei der Statik. Mit seiner Bautiefe von 82,5 mm eignet sich das neue GEALAN-Premiumsystem für Neubau-Projekte genauso wie im Renovierungsbereich.

Alle Infos zu GEALAN-KONTUR®: https://www.gealan.de/de/systeme/gealan-kontur/

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Schwarz, charakteristisch für den Standort in Mailand, wird in den Tresen- und Tischplatten und ausgewählten Einrichtungsgegenständen zitiert.

Küchenutensilien und den Wandverkleidungen aus 6 Millimeter dickem Feinsteinzeug (Grande Marble Golden White, Format 120 mal 240 Zentimeter). „Die großformatigen Platten zelebrieren alte Küchen aus der Vorkriegszeit, die vollständig mit Marmor verkleidet waren. Jene einladenden, poetischen und schönen Küchen in Süditalien, die von langjährigem Gebrauch gezeichnet sind. Aufgrund der architektonischen Gegebenheiten ist die Küche in Venedig lang und eng und über einen goldenen Mittelbogen betretbar, der den für Venedig so typischen ‚Sottoportego‘, einen Durchgang, und das Gold des Markusdoms zitiert.“ Und schließlich die Toiletten. „Der Raum, in dem man ‚mit sich selbst spricht‘ und wo sich alle fotografieren“, so Canelli. Hier sind sogar die schönsten Bilder der jungen Künstler aufgehängt, die abwechselnd in den Restaurants von Borghese ausstellen. „Die Toilette hat auf der Bedeutungsskala die gleiche Rangstellung wie die Küche und bietet ein Ambiente, in dem man den Luxus im Detail entdecken kann.“ Die wandhohen Platten Grande Marble Look Sahara Noir (160 mal 320 Zentimeter) setzen einen angenehmen Kontrast zu den maßgefertigten Waschtischen und Waschbe-

cken aus der Kollektion The Top Marble Look Calacatta Extra, die mit einem reizvollen Farbenspiel und abwechslungsreichen Nuancen bestechen. Für einen freundlichen Akzent und die farbliche Kontinuität zu der Corten-Optik in der Küche und dem antiken Terrazzoboden in den anderen Räumlichkeiten sorgt am Boden in den Toilettenräumen die Holzoptik der Kollektion Vero Quercia im Dielenformat 22,5 mal 180 Zentimeter.

„Wir möchten die exzellente Qualität des Made in Italy wieder in den Fokus rücken, und zwar auch durch die Kooperation mit unseren Partnern. Neben dem Fliesenhersteller Marazzi, der uns das ‚Schöne und Praktische‘ genießen lässt, arbeiteten wir mit Cierreesse bei der Ausstattung mit hochwertigen Möbeln und Buzzi & Buzzi bei der Innenraumbeleuchtung des Restaurants zusammen. Letztere ist warm, intim, behaglich und sogar wohltuend, weil sie luftreinigend wirkt.“

www.marazzi.de

Fotos] © Ph. Andrea Sarti
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Luxus im Detail: maßgefertigte Waschtische und Waschbecken sowie Fliesen der Kollektion Vero Quercia in Holzoptik im Dielenformat Fliesen in Corten-Optik in der Küche

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Vom Fluss und den Menschen

Im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm prägt eine spektakuläre Raumintarsie das Designkonzept

inside] Donauschwäbisches Zentralmuseum in Ulm
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Den Fluss ins Museum geholt – nach umfangreicher Renovierung setzt das Donauschwäbische Zentralmuseum (DZM) in Ulm neue Schwerpunkte und ermöglicht es nun der ganzen Familie, in die spannende Geschichte der Auswanderer einzutauchen. Die Donauschwaben waren deutschsprachige Siedler, die vom 18. Jahrhundert bis nach dem Zweiten Weltkrieg in den damaligen Ländern der Ungarischen Krone – also im heutigen Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien – lebten (und vereinzelt noch leben).

Im neugestalteten DZM gibt es zwei Rundgänge: Die größere, umfassend aktualisierte Dauerausstellung zeigt in 13 Themenräumen mithilfe von Alltagsgegenständen, Fotografien, Dokumenten und Kunstwerken die Geschichte der Donauschwaben in den letzten 300 Jahren. Neu hinzugekommen ist ein zweiter Rundgang mit dem Titel „Donau – Flussgeschichten“. Diese Dauerausstellung mit zahlreichen Multimedia- und Mitmachstationen sowie vielen Spielmöglichkeiten spricht ein jüngeres Publikum bzw. Familien mit Kindern an und zeigt, wie vielfältig das Leben entlang Europas zweitgrößtem Fluss war. So soll die Erinnerung an die Donauschwaben, ihre Kultur und ihre Geschichte wachgehalten werden. Denn die Generation der Zeitzeugen schwindet. Zentraler Bestandteil des Designkonzepts ist der Fußboden. Eine großflächige Raumintarsie

aus dem Kautschukbelag schlängelt sich durch die Ausstellungsräume und symbolisiert den Verlauf der Donau. Als „blauer Faden“ ist die Intarsie nicht nur ein optisches Highlight, sondern dient zugleich als Leitsystem und weist den Weg durch die Räume.

Boden visualisiert die Gestaltungsidee und leitet durch die Ausstellung

Das im Jahr 2000 eröffnete Donauschwäbische Zentralmuseum ist in einem ehemaligen Kasernengebäude untergebracht, das seit 1974 unter Denkmalschutz steht. „Unsere Aufgabe bei der Raumgestaltung war es vor allem, den Fluss ins Museum zu bringen“, erläutert Charlotte Kaiser vom Berliner Gestaltungsbüro Studio it’s about, die zusammen mit ihrer Kollegin Andrea Kowalski für das Ausstellungskonzept verantwortlich war. Durch die visuelle Umsetzung einer Reise entlang der Donau wird die Beziehung zwischen Kultur, Mensch und Natur in familiengerechter Art und Weise erfahrbar. Die Fußböden fügen sich ideal in das Farb- und Materialkonzept ein. „Das helle Beige von norament satura steht für das Ufer, während die Blau- und Türkistöne die unterschiedlichen Wassertiefen widerspiegeln“, erläutert Kaiser. „Besonders ge-

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Berlin hello@itsabout.de www.itsabout.de Studio IT’S ABOUT

fallen hat uns, dass der Belag mit seiner Hammerschlagoberfläche und der dadurch erzeugten optischen Tiefe an Wellen erinnert, die sich im Wind kräuseln.“ Die organisch geschwungene Intarsie bietet den Besucher:innen zugleich Orientierung und führt sie entlang des Flusslaufs von Station zu Station, von Geschichte zu Geschichte. Möglich ist eine solche Intarsiengestaltung, weil nora Kautschukböden unverfugt verlegt werden können und aufgrund ihrer extrem dichten Oberfläche nicht beschichtet werden müssen. Die Experten im Weinheimer Intarsiencenter fertigen auf hochmodernen Ultraschallschneideanlagen auf Kundenwunsch in millimetergenauer Präzision komplexe Motive, Schriftzüge oder Logos an. Die Lieferung ins Objekt erfolgt dann verlegefertig und mit einem detaillierten Verlegeplan. Auch ganze Räume können, wie im Donauschwäbischen Zentralmuseum, als eine einzige große Intarsie gestaltet werden. Diese Raumintarsien machen den Boden zum zentralen Gestaltungselement und helfen dabei, Räumen eine unverwechselbare Identität zu verleihen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – der Boden wird zum Unikat.

Elastische Kautschukbeläge für den ungestörten Ausstellungsgenuss

Für die Ausstellungsdesignerinnen waren neben der Verschleißfestigkeit und Langlebigkeit auch die akustischen Eigenschaften der Kautschukbeläge ein wichtiger Aspekt.

„Durch ihre Dauerelastizität reduzieren Kautschukböden die Gehgeräusche im Vergleich zum vorher vorhandenen Gussasphalt deutlich und ermöglichen durch ihren positiven Beitrag zur Akustik einen entspannten Rundgang“, unterstreicht Martina Hoock, nora Marktsegmentspezialistin für das Bildungswesen in der DACHRegion.

Die Geschichte der Donauschwaben spannend, anschaulich und lebendig präsentiert – dazu leistet das Intarsiendesign der nora Böden im DZM einen entscheidenden Beitrag.

www.nora.com/de

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Fotos] Volker Kreidler
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Puristisches Gesamtbild

Sanierung einer Büroetage für eine

Steuerkanzlei in München

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inside] Sanierung einer Büroetage in München
Kommunikationsfläche Teeküche

Unweit des Münchner Ostbahnhofs mietete die ortsansässige Steuerkanzlei euprax Perchtold & Partner innerhalb eines bestehenden Gewerbekomplexes neue Räumlichkeiten an. Hierfür wurden zwei vormalige Büroeinheiten in der 5. Etage des Rückgebäudes an der Orleansstraße zusammengeführt und grundlegend saniert. Das Planungsteam von INpuls Interior Design Architecture und der Mieter, der hier als Bauherr agieren durfte, entschieden sich für eine Klimadecke als integrale Lösung, die den klimatischen wie auch akustischen, lichttechnischen und nicht zuletzt ästhetischen Anforderungen gerecht wird. Mit den OWActive Mineralklimadecken konnte dem Wunsch nach einer modernen Büroumgebung sowie den Herausforderungen, die sich durch die Bestandssituation ergaben, schnell und umfassend begegnet werden.

Das gewerblich genutzte Karree an der Ecke Orleans- und Balanstraße präsentiert sich als klassisches Bürogebäude der 1990er-Jahre und weist eine Stahlbetonstruktur mit klar gegliederter Fassade auf, die in hellem Naturstein bekleidet beziehungsweise mit PfostenRiegel-Elementen ausgefacht ist.

Das 5. Geschoss des Rückgebäudes, das im Süden zur Gleisanlage und im Norden in den begrünten Innenhof ausgerichtet ist, beherbergte vormalig zwei Büroeinheiten mit jeweils rund 450 Quadratmeter Fläche. Anlässlich der Neuvermietung an eine Münchner Steuerkanzlei sollte die notwendig gewordene Sanierung und gleichzeitig die Zusammenlegung der Räume zu einer einheitlich gestalteten, modernen Büroumgebung erfolgen. Durch Eingriffe in die Haustechnik, einen umfassend neu konzipierten Innenausbau sowie einen weitgehend restrukturierten Grundriss konnte dem Ziel entgegengekommen werden, eine repräsentative und produktive Arbeitsumgebung für Klienten und Mitarbeiter gleichermaßen zu schaffen. Der Aufgabe nahmen sich die Münchner Innenarchitekten von INpuls Interior Design Architecture gemeinsam mit den Spezialisten für Trockenbau Yuma Innenausbau, dem Baustoffhändler B+M sowie dem beratenden Team des Herstellers OWA an.

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Neben dem optischen Gesamteindruck und der technischen Funktionalität galt es, eine akustisch wirksame Deckenlösung zu finden, die dem Nutzungskonzept gerecht wird.

Tiefgreifende Eingriffe mit dem Ziel einer umfassenden Modernisierung

Anstelle der heterogen gestalteten, in die Jahre gekommenen Bestandssituation samt veralteter Haustechnik sollte auf Kundenwunsch hin eine moderne, offene Bürostruktur entstehen. Die Nutzerschaft bietet klassische Steuerberatungsleistungen an und erfordert damit einhergehend eine diskrete, konzentrierte Arbeitsumgebung. Daher entschieden sich Innenar-

chitekten und Bauherren, die verfügbare Fläche mehrheitlich in Einzel- und Doppelbüros sowie ein Großraumbüro mit fünf Arbeitsplätzen einzuteilen. Das Konzept sieht gleichzeitig eine Reihe von sozialen Knotenpunkten und Begegnungszonen vor. Infolgedessen gruppieren sich nun die teils neu parzellierten Büroräume entlang der Fassadenbereiche und rund um den

Erschließungs- und Versorgungskern, der ausreichend Platz für die gewünschten Kommunikationsflächen bietet. Ein repräsentativer Empfangsbereich mit Wartezone, zwei Besprechungsräume, eine kleine Teeküche und eine große Gemeinschaftsküche mit Kicker und Lounge sowie Zugang zur Dachterrasse ergänzen das Raumprogramm.

Gestalterische und technische Anforderungen an die Raumhülle

Der Anspruch galt einer einheitlichen, hochwertig gestalteten Büroumgebung, die alle technischen Anforderungen aufnimmt. Dabei legten die Planer des Interieurs besonderen Wert auf ein passendes Zusammenspiel von Farbigkeit und Materialität. Dies zeigt sich beispielsweise in der Gestaltung der Oberflächen etwa aus Mineralwerkstoff in der Küche, deren Töne in der Wandfarbe wiederaufgenommen werden, oder aber der eigens kreierten Multifunktionsmöbel, die auf die im Haus vorzufindenden Grüntöne anspielen.

Die größte Aufmerksamkeit im Sanierungsprozess galt dem Einbau einer Klimadecke, durch die der Heiz- und Kühlbedarf gewährleistet sowie gleichzeitig den raumzugewandten akustischen und ästhetischen Anforderungen gerecht werden konnte. Den Planern war es hier insbesondere wichtig, dass im Vergleich zum vorherigen Deckenbild mit vielen Versprüngen ein ruhiger, puristischer Gesamteindruck entsteht. Im laufend an die Gegebenheiten adaptierten Planungsprozess erwies sich das Mineralklimadeckensystem OWActive als geeignete Lösung.

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Die teils neu parzellierten Büroräume gruppieren sich entlang der Fassadenbereiche.

Kaschierte Integration von Haustechnik und Funktion

Innerhalb der umfassend entkernten Gebäudeebene galt es, zunächst neue Leitungen für das wasserführende Deckensystem zu verlegen und dies an die vorhandene und teils modernisierte Haustechnik neu anzuschließen. Ebenso wurden erforderliche Elektroinstallationen vorgenommen. Die Vorarbeit des Trockenbauers galt dem Einbau der Deckensystemprofile, hinter denen sich die komplette Technik verbirgt und in die später die Mineraldeckenelemente eingehängt werden konnten. Verbaut wurden über die gesamte Büroetage rund 640 Quadratmeter des Systems OWActive in einem Raster von 710 Millimetern. Ebenfalls wurde über die Fläche von rund 140 Quadratmetern ein Gipskartonrandfries ausgebildet, durch den der Anschluss des gerasterten Systems an die großzügig verglaste Fassade und teils als Erker ausgebildeten Bereiche optisch und technisch kaschiert wird. Eine besondere Herausforderung stellten hierbei die unterschiedlichen Deckenhöhen dar, die sich etwa im Bereich der Terrassentür ergaben und denen ebenfalls durch abgehängte GK-Decken beigekommen werden konnte.

Schließlich nimmt die maßgeschneiderte multifunktionale Deckenlösung die Beleuchtungstechnik auf. In den Büros sorgen Flächenleuchten, die in die Kühlschienen eingesetzt wurden, für blendfreies Arbeitslicht. Die Flure und Besprechungsräume wiederum sind mit Spots und Pendelleuchten ausgestattet, die in die Akustikpaneele eingebaut beziehungsweise abgependelt wurden.

Innenarchitektur:

INpuls Interior Design & Architecture

München info@IN-puls.com www.in-puls.com

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Einheitliche, hochwertig gestaltete Büroumgebung

Projektspezifische Vorteile des eingesetzten Systems

Für alle an der Planung und Umsetzung beteiligten Akteure stellt die Steuerkanzlei in der Münchner Orleanstraße ein erstes Objekt dar, in dem sie das System aus Klimatop- und Akustikdecke OWActive einbauen konnten. In der Bilanz zeigt sich eine gelungene Abstimmung zwischen den Beteiligten und eine Reihe von Vorteilen des eingesetzten Systems. So standen bei der Wahl des Produkts auch die flexible Anpassung an die vorhandenen räumlichen und haustechnischen Gegebenheiten, der schnelle und simple Einbau der abgehängten Deckenelemente sowie die unmit-

telbare Verfügbarkeit für den nur wenige Monate dauernden Sanierungsprozess im Vordergrund. Nicht zuletzt hebt der Projektleiter von INpuls Thomas Kozel hervor: „Neben dem optischen Gesamteindruck und der technischen Funktionalität galt es, eine akustisch wirksame Deckenlösung zu finden, die dem Nutzungskonzept gerecht wird. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und die Akustik im Geschoss funktioniert sehr gut“.

www.owa.de

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Repräsentative und produktive Arbeitsumgebung für Klienten und Mitarbeiter gleichermaßen Die maßgeschneiderte multifunktionale Deckenlösung nimmt die Beleuchtungstechnik auf. Moderne, offene Bürostruktur Fotos] OWA – Odenwald Faserplattenwerk GmbH

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Ein Objekt der Extraklasse!

Alter Bauernhof im westlichen Münsterland

inside] Bauernhof im Münsterland 126

Ein alter Bauernhof im westlichen Münsterland wurde in enger Zusammenarbeit mit einem professionellen Einbaupartner komplett renoviert und in eine beeindruckende Familienunterkunft umgewandelt. Luxus und Historie gehen Hand in Hand, diese Kombination konnte hier unter Beweis gestellt werden.

Mit viel Liebe wurde die Renovierung und der Umbau von der jungen Familie begleitet. Mit freiem Blick ins Grüne, teilweise denkmalgeschützt und trotzdem modern auf die heutige Zeit ausgerichtet. Es wurden diverse Türsysteme aus dem Hause Bod’or KTM eingesetzt. Besonderes Highlight: Die Glastürlösungen mit „Le Cadre 1S“ als Pendeltüren und 2-flügelig mit Seitenteilen. Ein echter Hingucker, der Weite und Transparenz schafft und Räume verbindet.

Die Räume haben alle eine eigene Identität und Farbgestaltung. Für den Flurbereich war ein industrieller Look gewünscht in Matt Schwarz, jedoch vor allem der Schlafbereich sollte mit ruhigeren Farben versehen werden. Mit der Möglichkeit, die Türen in 2 unterschiedlichen Farben zu gestalten, konnten beide Wünsche realisiert werden. Hierfür wurden die „Piet Boon – New Amsterdam“ Türen gewählt: Die Außenseite wurde in Schleiflack Soft Black lackiert und die Innenseite im Farbton Milk. Durch den Einsatz von reverse drehenden Türen haben alle Elemente im Flurbereich die gleiche Ansicht bekommen.

Stil, Denkmal und Klasse wurden vereint, denn obwohl man Bod’or KTM eher beim am Bauhausstil orientierten Neubau sieht, sind deren Türsysteme auch im Denkmalbereich einsetzbar. So entstehen Kontraste zwischen Historie, die bestehen bleiben soll und minimalistischem Design. Die großzügigen Räume implizierten auch besondere Türhöhen und in der Kombination von wandbündigen Elementen von Bod’or KTM mit Türen der Designer Piet Boon und Marcel Wolterinck wurde hier eine Brücke geschlagen, sodass die Räume noch großzügiger und offener wirken.

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Die Räume wirken großzügig und offen. Besonderes Highlight: Die Glastürlösungen „Le Cadre 1S“ in Pendeltürsystem „Turn“

Pendeltüren sind eine ganz besondere Lösung aus dem Hause Bod’or KTM: Design und Funktionalität in einem. Hier wurden Eintritts-, Wohnbereich und Flur mittels Pendelsystem „Turn“ in Kombination mit Zargen mit Seitenteilen miteinander verbunden. Dadurch entstand ein starker industrieller Charakter. Mit „Turn“ können Räume perfekt vereint oder getrennt werden, da mit Licht und Raum gespielt werden kann. Bei diesen Pendeltüren wurde auch

das M+-System eingesetzt. Die neue M+-Technologie erhöht nun die Komfortbandbreite mit interessanten Möglichkeiten zur individuellen Einstellung. Beim Öffnen oder beim Schließen. Die Kunst lag bei diesem Objekt wie immer in einer sorgfältigen Planung der Elemente und die Liebe zum Detail ist hier überall zu finden.

www.bodor-ktm.com

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Industrieller Look im Flurbereich durch Piet Boon – New Amsterdam Türen, Schleiflack Farbton Soft Black Fotos] Bod‘or KTM GmbH Für das Schlafzimmer wurden „Piet Boon – New Amsterdam“ Türen gewählt: Die zum Flur gerichtete Außenseite wurde in Schleiflack Soft Black lackiert und die Innenseite im Farbton Milk.

Weil jedes Zuhause anders ist. Smart-HomeLösungen von Gira.

Ob Neu- oder Bestandsbau, ob Sie bei Ihrem Projekt nur einzelne Funktionen smart steuern oder ein Gebäude mit zahlreichen intelligenten Anwendungen und Vernetzungen ausstatten möchten, wir haben für alle Anforderungen die passende Lösung. Jede überzeugt mit zahlreichen Vorteilen: Unsere Smart-HomeSysteme sind datensicher, helfen Energie zu sparen, den Komfort zu steigern und die Sicherheit zu erhöhen. Ein bereits installiertes System soll erweitert oder angepasst werden? Auch das ist kein Problem. Flexibilität wird bei uns groß geschrieben. Weil jedes Zuhause anders ist.

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Appenzeller

Hotel-Ikone

zur neuen Schönheit erwacht

Hotel Heiden mit neuem Begegnungsort, der Ruhe, Offenheit und Gelassenheit ausstrahlt

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inside] Hotel in Appenzell
Hotel Heiden, Wohnzimmer mit Blick ins Restaurant Foto] © Bodo Rüedi Hotel Heiden, Restaurant Acht Foto] © Ilona Züst Hotel Heiden, offener Loungebereich mit Wohnzimmer Foto] © Ilona Züst

Das Hotel Heiden wurde 1970 im charakteristischen Stil damaliger Betonbauten entworfen und setzt noch heute einen starken Kontrast zur vorherrschenden Biedermeierarchitektur im touristisch bekannten Appenzeller Dorf. Zahlreiche Eingriffe in den letzten Jahrzehnten raubten dem Vier-Sterne-Haus seine Großzügigkeit und einzigartigen Aussichten. Im Zuge einer Kernsanierung entwarf die Innenarchitektin Leslie Nader inmitten eines einzigartigen Panoramas einen Rückzugsort, in dem Gäste aus nah und fern durchatmen und zur Ruhe kommen können. Es ist dieser erste Eindruck, dieser Moment des Eintretens, der dafür sorgt, sich in einem Hotel angekommen und als Gast zu fühlen. Das Hotel Heiden im Appenzeller Vorderland hat aufgrund seiner Lage dafür den besten Trumpf in der Hand: ein einzigartiges Panorama. Dieses einzufangen, gelang 1970 dem in Heiden geborenen und später berühmten Schweizer Architekten Otto Glaus mit einem minimalistischen Betonbau. Inmitten der malerischen Hügellandschaft entwarf er ein Kurhotel, das den Blick bis zum Bodensee freigab. Durch zahlreiche Um- und Anbauten verschwand im Verlaufe der bald 50-jährigen Geschichte die offene Struktur und somit das eigentliche Juwel des Hauses.

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Hotel Heiden, Wohnzimmer mit Blick in die Bibliothek Hotel Heiden, Wohnzimmer mit Blick auf den Bodensee Hotel Heiden, Restaurant Acht mit Blick auf den Bodensee

Zurück zur ursprünglichen Charakteristik

Die Offenlegung des Panoramas war im Konzept der Innenarchitektin Leslie Nader deshalb Programm. Für dieses Erlebnis wurde der ursprüngliche Zustand des Erdgeschosses wiederhergestellt und die 44 Zimmer im ersten und zweiten Obergeschoss neu geplant und ausgebaut. Wände und Türen wurden herausgerissen, die Bodenbeläge ersetzt und das ganze Haus neu befenstert. Entlang der großen Fensterfront entwirft Nader im Erdgeschoss auf einer offenen Fläche von 720 Quadratmetern einen Begegnungsort, der Ruhe, Offenheit und Gelassenheit ausstrahlt. Wo früher beim Betreten des Hotels Wände die Sicht versperrten, öffnet eine 240 Quadratmeter große Lounge mit Sonnenraum, Wohnzimmer mit Kamin und Rezeption den Blick in die Ferne. Rechts des Eingangs schließt sich die offene Bar und dahinterliegend das Restaurant „Acht“ an. Links der Lounge befindet sich die Bibliothek, die mit dem Multifunktionsraum verbunden werden kann.

Nachhaltig unterschätzt: Kunststoff, ein Werkstoff mit Zukunft

Der ökologische Fußabdruck wird auch bei Baustoffen immer wichtiger. Bei genauerem Hinsehen zeigen z. B. Kunststofffensterprofile aus PVC deutliche Vorteile im Bereich Nachhaltigkeit, denn sie sind vollständig recycelbar und das bis zu 7-mal. Für ein Qualitätsfensterprofil der Klasse A (nach DIN EN 12608) von VEKA mit einer Nutzungsdauer von bis zu 40 Jahren kann das Material also bis zu 280 Jahre im Kreislauf gehalten werden – und zwar mit gleichbleibend guten bauphysikalischen Eigenschaften. Damit eignen sich PVC-Fensterprofile speziell auch in der energetischen Sanierung zum Erreichen der Klimaschutzvorgaben.

VEKA hat die Vorteile von Kunststoff früh erkannt und optimiert seit Jahrzehnten das Nachhaltigkeitspotenzial seiner Produkte und macht damit PVC zu einem konsequent nachhaltigen Werkstoff!

Weitere Infomationen unter architekten.veka.de

VEKA AG

Dieselstr. 8

48324 Sendenhorst

Tel. 02526 29-0 · Fax 02526 29-3710

architektenberatung@veka.com

architekten.veka.de

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Ästhetische Freiheit, verantwortungsbewusste Ökologie und hervorragende Bauphysik auf einzigartige Weise vereint: Fensterprofile aus PVC Hotel Heiden, Wohnzimmer mit Kamin Fotos] © Ilona Züst

Großzügigkeit und regionale Verbundenheit

Bei der Gestaltung der Innenräume verbindet Nader das Minimalistische des Baus mit Appenzeller Traditionen. So fügen sich die strammen Betonsäulen des Baus ebenso in die Innenarchitektur ein wie die filigrane Appenzeller Malerei oberhalb des neu gebauten Kamins oder die in der Wandbemalung eingeprägte St. Galler Stickerei in den Gästezimmern. Natürliche Materialen wie regionales Eichenholz, grober Verputz und weiche Naturfasern kombiniert Nader mit einer Einrichtung aus leichten organisch geformten Möbeln in Erdtönen und huldigt den 70er-Jahren mit Design-Trouvaillen, die neu bezogen und restauriert werden. Für sämtliche Einbauten im Bar- und Restaurantbereich und in den Gästezimmern wird auf das traditionsreiche Handwerk der lokalen Unternehmen gesetzt, ebenso wie bei der Wahl der Textilien für die Zimmerausstattung und die Fensterbekleidung.

Die wiedererlangte Schönheit des Hauses, das offene und wohnliche Ambiente, die Liebe zum Handwerk sowie die im ganzen Haus von verschiedenen Fotografen zu findenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus der Region machen das Hotel Heiden und seine weitum bekannte Gastronomie zu einem einzigartigen Treffpunkt für internationale und lokale Gäste.

Im Wettbewerb durchgesetzt

Der Auftrag für die Innenarchitektur und den Innenausbau erfolgte im Rahmen eines Wettbewerbs und ging einstimmig an das Büro Nader Interior. Das Büro überzeugte die Bauherrschaft mit seinem Vorschlag der Öffnung des Erdgeschosses in einen fließenden Raum.

Nader Interior GmbH

Leslie Nader arbeitet seit 1995 als selbstständige Innenarchitektin, 2014 gründet sie die Nader Interior GmbH. Nach der Ausbildung zur Dekorateurin studierte sie an der JFK-University in San Francisco Interior Architecture und arbeitete nach ihrem Abschluss bei Blair Spangler Interior Design in Kalifornien, wo sie verschiedene Hotelprojekte betreute. Zurück in der Schweiz zeichnete sie sich bei der Swatch Group in Biel und New York für deren internationale Auftritte und Shopkonzepte verantwortlich. Leslie Nader hat sich in der Gestaltung von Restaurants, Büros, Shops und Hotels einen Namen gemacht. Ihre Premiere in der Gastronomie feierte sie 1999 mit dem Bergrestaurant Capalari in Laax. Ihm folgten in den letzten Jahren 50 weitere Gastronomieprojekte. Ihr jüngstes Projekt ist das Hotel Heiden, bei dem sie erstmals mit der gesamten Innenarchitektur eines Hotels beauftragt war. Leslie Nader schafft nicht nur ästhetische Räume, sondern versteht es, die Besonderheiten einer Lokalität mit einer eigenen Geschichte aufzuladen. Durch ihr gestalterisches Schaffen in den USA und in Europa sind ihre Entwürfe von verschiedenen Kulturen beeinflusst und geprägt von einem Stil zwischen Mut und Zurückhaltung.

www.nader-interior.ch

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Hotel Heiden, Gästezimmer mit Wandbemalung Hotel Heiden, Gästezimmer, 1. und 2. Obergeschoss Fotos] © Bodo Rüedi

INSPIRIERT VOM GRÜNSTEN GEBÄUDE

DER WELT: DER NATUR.

MODULAR | ECHT | NACHHALTIG: Holz-Elementfassade

ELEMENT+ H-I

Die neu entwickelte RAICO Elementfassade vereint einzigartige Holzkompetenz, einen hohen Vorfertigungsgrad sowie beste Recyclingfähigkeit. Das macht die bis zu 3 x 4 Meter großen ELEMENT+ H-I Module besonders für zukunftsorientierte Großprojekte interessant.

„Inspiriert vom grünsten Gebäude der Welt: der Natur.“ Unter diesem Motto hat sich das Entwicklungs-Team der RAICO Bautechnik GmbH einer der vielleicht größten Herausforderungen am Bau gestellt: Nachhaltigkeit. Das Ergebnis ist so einfach wie genial: eine umweltfreundliche, modulare Elementfassade aus Vollholz. Das neue ELEMENT+ H-I Konzept basiert auf dem bewährten RAICO THERM+ H-I Fassadensystem. Durch den sehr hohen Vorfertigungsgrad können Großprojekte und zeitkritische Baustellen effizient und just in time montiert werden. Auch strenge städteplanerische Auflagen hinsichtlich Ökologie und Energieeffizienz erfüllt die passivhaus-zertifizierte RAICO ELEMENT+ H-I.

„Green Building ist für uns kein Modewort, sondern eine Haltung“, verdeutlicht Geschäftsführer Manfred Hebel. „Mit ELEMENT+ H-I nutzen wir alle Vorteile des nachwachsenden Rohstoffes Holz heute und in Zukunft.“

Zur Markteinführung steht die begehrte Zertifizierung nach dem Cradle to Cradle Certified® Produktstandard Version 4.0 durch die EPEA GmbH in Stuttgart kurz vor dem Abschluss. Diese Produktzertifizierung belegt das umwelt-intelligente Design und das Ziel, einen positiven Fußabdruck über den gesamten Produktlebenszyklus zu hinterlassen.

Neben ökologischen Vorteilen punktet RAICO ELEMENT+ H-I natürlich auch technisch. Mit 1.800 Pascal übertrifft die Schlagregendichtigkeit gemäß EN 12154 Standard-Aluminiumfassaden um rund das Doppelte. Die möglichen Einbaustärken der maximal 3 x 4 Meter großen (Breite x Höhe) und bis zu 1.000 kg schweren Ele-

mente liegen zwischen 40 und 64 mm, die Ansichtsbreite der Rahmen bei 50 mm. Optional ist eine Feldunterteilung mit THERM+ H-I möglich. Die Prüfung und Zulassung des ELEMENT+ H-I Systems gemäß ETA liegt vor. Das EAD 130186-0603 Dokument „THREEDIMENSIONAL NAILING PLATES“ ist beantragt.

Produkteigenschaften:

– Geeignet für Großprojekte durch sehr hohen Vorfertigungsgrad

– Optimiert für just-in-time Montage

– Basierend auf dem bewährten RAICO THERM+ H-I Fassadensystem

– Ansichtsbreite Rahmen: 50 mm

– Mögliche Einbaustärken: 40–64 mm

– ca. 60 % Aluminiumersparnis gegenüber handelsüblicher Aluminium-Elementfassade

135 RAICO Bautechnik GmbH Gewerbegebiet Nord 2 87772 Pfaffenhausen Tel. +49 8265 911 0 info@raico.com www.raico.com
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Stilistische Gesamtsprache

Interview mit dem internationalen Architekten und Designer Matteo Nunziati

Bonaldo, das in Padua ansässige Unternehmen, das italienisches Design auf der ganzen Welt interpretiert, trifft auf das Know-how von Matteo Nunziati, einem der aktivsten internationalen Architekten und Designer.

Das Studio Nunziati ist bekannt für die Planung von Luxushotels, Wellnesszentren, Spas, aber auch Lösungen für den Wohnbereich. Bekannt dafür, unter anderem die Trump Towers in Pune und das Penthouse des Bosco Verticale (Vertikaler Wald) in Mailand geschaffen zu haben, arbeitet Nunziati mit wichtigen Unternehmen der Designbranche zusammen. Darunter die neue Zusammenarbeit mit Bonaldo, die kürzlich auf dem Salone del Mobile in Mailand der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das italienische Unternehmen hat Matteo Nunziati als jenen Designer identifiziert, der das Konzept des B/Style weiterentwickeln konnte: ein Konzept, dank dem Bonaldo koordinierte Kollektionen vorschlägt, die sich durch eine einzige stilistische Gesamtsprache auszeichnen, die das Ergebnis der Verbindung zwischen den einzelnen Produkten und dem Ambiente ist, von dem sie ein Teil sind. Aus diesem Treffen entsteht die Kollektion Nelson, eine koordinierte Linie für den Schlafbereich: Bett, Nachttisch, Schminktisch, Homeoffice und Bank schaffen ein Ambiente aus neuen Designinspirationen von Bonaldo.

136 dialog] Interview
mit Matteo Nunziati
Matteo Nunziati, Architekt und Designer
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Die Kollektion Nelson umfasst Bett, Nachttisch, Schminktisch, Homeoffice und Bank

Was war der Designprozess hinter der Kollektion, die Sie für Bonaldo entworfen haben?

Ich glaube, dass die Aufgabe eines Designers darin besteht, eine Beziehung aufzubauen, d. h. ein Verhältnis mit dem Hersteller, um seine Seele erfolgreich zu interpretieren und seine Stärken und besonderen Merkmale hervorzuheben. Im Fall von Bonaldo, einem Referenzunternehmen der Branche mit einer langen Geschichte, stellte dies eine aufregende Aufgabe dar. Bevor ich mit dem Entwerfen begann, besuchte ich das Unternehmen. Bereits von Anfang an war das Projektbriefing sehr eindeutig, sodass ich alle Elemente hatte, um innovative Produkte zu entwickeln, die für das Unternehmen Bonaldo der Zukunft entworfen wurden. Der produktive Entwicklungsteil war sehr gut organisiert. Am Ende spiegelte das Ergebnis die ursprüngliche Idee perfekt wider.

Von wo stammt die Inspiration für die neue Kollektion Nelson?

Ich bin immer auf der Suche nach neuen Inspirationen, um jedes meiner Projekte zu entwickeln, sowohl für das Interior- als auch für das Produktdesign. Im Fall von Bonaldo ist die Kollektion Nelson von der Bewegung der Moderne inspiriert. Insbesondere habe ich die Arbeit des amerikanischen Designers George Nelson als Ausgangspunkt für diese Linie für den Schlafbereich studiert: daher eine einfache Ästhetik für eine Kollektion, die auf maximaler Zweckmäßigkeit basiert.

Was ist Ihrer Meinung nach die zukünftige Richtung des Designs?

Ich glaube, dass sich italienisches Design eher in Richtung der Schaffung kompletter Umgebungen bewegt als in Richtung der Entwicklung einzelner Produkte. Bis ins kleinste Detail raffinierte und definierte Räume, in denen Wohlbefinden, Schönheit und Funktionalität den Menschen eine bessere Lebensqualität ermöglichen. Im Allgemeinen bin ich der Meinung, dass das Design die Schönheit in den Alltag unseres Lebens bringt. Das Interesse an Design ist so groß, weil wir das Bedürfnis verspüren, von Gegenständen umgeben zu sein, die nicht nur nützlich, sondern auch schön sind, die uns tief berühren. Das Ziel des Designers ist es, zweckmäßige und

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Mailand, Italien info@matteonunziati.com www.matteonunziati.com
Studio Matteo Nunziati

kommerzielle Objekte zu schaffen, die jedoch das Herz eines jeden von uns öffnen. Ich persönlich glaube, dass Design Einfachheit, Proportionen, Ausgewogenheit zwischen den Elementen und Liebe zum Detail bedeutet.

Wie würden Sie Ihr neues Projekt für Bonaldo beschreiben?

Die Linien der Kollektion Nelson sind essenziell, in Formen und Proportionen genau durchdacht. Jedes Element vermittelt, wenn auch mit einer strengen und zeitgenössischen Sprache, eine bis ins kleinste Detail durchdachte Verarbeitung und eine sorgfältige Auswahl von Materialien wie Hölzern, Metallelementen, Stoffen und Spiegeln.

Was ist Ihre Designphilosophie für Bonaldo?

Ein zeitgenössisches Design, das es dank seiner Strenge, Qualität und Reinheit schafft, über Moden und Stile hinauszugehen und zu einer persönlichen Sprache mit hohem Wiedererkennungswert zu werden. Mein Ziel wäre es, dass man in ein paar Jahren ein Bonaldo-Ambiente sofort erkennt, ohne den Firmennamen lesen zu müssen.

Der Schlüssel zur Interpretation der neuen Kollektion von Bonaldo liegt genau in dieser letzten Aussage von Matteo Nunziati: ein Unternehmen, das Wohnräume schafft, die über das einzelne Produkt hinausgehen und Einrichtungselemente anbietet, die in der Lage sind, einen Raum zu definieren und für alle Bereiche des Hauses geeignet sind, vom Wohnzimmer über das Esszimmer bis hin zum Schlafbereich.

www.bonaldo.com

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Fotos] Bonaldo S.p.a

Skulptur im Raum

Schwebende Plastik oder bequeme Couch?

Die neue Sofagruppe F8 von Tecta kann beides: Räume definieren und durch komfortables Sitzen glücklich machen.

einer eingeschobenen Sitzfläche“, erklärt David Geckeler, „es zitiert das Kragende, für das Tectas Kragstuhl-DNA steht. Man sieht das Kubische wie bei Gropius, aber besitzt zugleich eine Skulptur im Raum.“

Sie zitiert das Bauhaus, aber macht dem Wunsch nach Komfort und Gemütlichkeit Platz: die neue Sofagruppe von Tecta, bestehend aus dem Sessel F8, F8-2, einem Zweisitzer, und F8-3, dem neuen Dreisitzer. Die Möbel sind groß genug, um markante Skulpturen im Raum zu sein; klar genug, um ihm Halt und Ausdruck zu verleihen. Ein Ensemble, das auf markantes Volumen setzt, während ihm die Bodenfreiheit unter der Sitzbank schwebenden Charakter verleiht. Klar, geometrisch und dabei bequem ist der Entwurf von Geckeler Michels, dem Designerduo aus Berlin, das für eine ruhige, durchdachte Formensprache steht. „F8 verbindet eine Mantelfläche mit

Den Bauhaus-Modernismus ins Heute zu übertragen, war für David Geckeler und Frank Michels eine spannende Herausforderung. „Früher setzte man eher auf konservatives Sitzen, heute lümmelt man sich gerne ein. F8 ist deshalb tiefer und weicher.“ Ausdrucksstark sind die Armlehnen, die mit ihren Cord- und Wollstoffen zum Berühren und Wohlfühlen einladen. „Die Form soll sich artikulieren, streng sein, aber sich weich anfühlen“, so der Wunsch der Gestalter. Hatch schafft den Maßstabssprung: Räume zu definieren und durch komfortables Sitzen einfach glücklich zu machen.

www.tecta.de

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trends] Sofagruppe F8

Komfort und Gemütlichkeit: die neue Sofagruppe von Tecta, bestehend aus dem Sessel F8, F8-2, einem Zweisitzer, und F8-3, dem neuen Dreisitzer

Design tri t Funktion im Industrie- und Gewerbebau

Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitern an zwei Standorten in Deutschland. Unser Hauptsitz befindet sich in Bönnigheim zwischen Heilbronn und Stuttgart und unsere Zweigniederlassung in Pegau bei Leipzig.

Seit über 30 Jahren realisiert IBB Projekte im Bereich des Stahlbaus/ Stahlhochbaus, beginnend mit der Planung über die Fertigung bis hin zur kompletten Montage sowie Übergabe des Bauwerkes an den Kunden. Ein hochmoderner Maschinenpark in der Fertigung garantiert höchste Qualität und Kontinuität.

Auf über 14.000 m2 Produktionsfläche fertigt IBB ca. 8.000–10.000 Tonnen Stahlbau im Jahr. Wir sind Mitglied im Deutschen Stahlbau-Verband und zertifiziert nach ISO 9001 sowie DIN EN 1090. Ein geprüftes Arbeitsschutzsystem bildet die Grundlage für Prävention, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter sowie Qualität und E zienz im Betrieb.

individuell abgestimmte Stahlbau-Lösungen als Einzelgewerk Stahlbau in Verbindung mit weiteren Komponenten als geschlossene Hülle

oder auf Wunsch den schlüsselfertigen Komplettbau

David Geckeler und Frank Michels gründeten 2013 ihr Designstudio in Berlin. Das Duo formuliert innovative Positionen, die bewusst die Geschichte des Designs, zeitgenössische Technologien und digitale Designmethoden einbeziehen. Der funktionalistische Ansatz von GECKELER MICHELS wird in der Regel durch ein verblüffendes Detail oder eine Logik ergänzt, die dem Produkt eine spannende und damit dauerhafte Geschichte verleiht.

www.geckelermichels.com

IBB Industriebau Bönnigheim GmbH + Co. KG

Industriestr. 18 · 74357 Bönnigheim

Telefon 07143 274-0

· Telefax 07143 274-290

info@ibb-boennigheim.de · www.ibb-boennigheim.de

Wir sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015

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Rendering] © Geckeler Michels Geckeler Michels Foto] © Photography Mirjam Kluka
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Solide Tragwerke aus Stahl für Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau

Leuchtender Blickfang mit Mehrwert

Akustisch wirksame, individuell anpassbare Pendelleuchte

Mit ihrer runden Form, ihrem leichten, schwebenden Charakter und ihrer natürlichen Haptik spricht x.leaf in vielfältiger Weise die Sinne an. Ursprünglich wurde die Pendelleuchte für den Einsatz in der Waldorf-Pädagogik entwickelt – sie lässt sich aber genauso effektiv für Bürowelten oder andere Räume wie Praxen, Konferenzräume, Foyers oder Hotels nutzen. Ihre positive Optik, ihre akustische Wirksamkeit und ihre differenziert gestaltbaren Beleuchtungseigenschaften geben Räumen eine unbeschwerte, anregende Atmosphäre.

Entworfen hat den skulpturalen Leuchtkörper für die Malterdinger Lichtmanufaktur luxwerk Pablo Bernal, Principal Designer beim renommierten Gestaltungsbüro PHOENIX. Er verband Schirm und Beleuchtungseinheit zu einem harmonischen Ganzen. In dem zarten, fliegenden „Blatt“ liegt an der höchsten Stelle wie eine Mittelrippe die längliche Beleuchtungseinheit.

„x.leaf übersetzt die Waldorf-Ästhetik in eine skulptu-

rale, zeitgemäße und ansprechende Form“, sagt Pablo Bernal. „Zunächst rund und richtungslos, ermöglichen der gefaltete Schirm und die LED-Linie eine individuelle Ausrichtung“, erklärt der Designer weiter, „x.leaf spricht die Sinne an und weckt die Neugierde und Fantasie der Betrachter.

www.luxwerk-lichttechnik.com

142 trends] Pendelleuchte x.leaf
x.leaf von luxwerk schwebt als skulpturale Pendelleuchte leicht und zart wie ein Blatt im Raum. Damit wird der Bereich unter der Decke ein zusätzliches Spielfeld bei der Gestaltung von Interieurs. Der Entwurf für die Leuchte stammt vom renommierten Designbüro PHOENIX. Foto] luxwerk/PHOENIX

Kleine Hochstapler New Work leicht gemacht

Kleine Hochstapler: Tragbar, rutschfest und stapelbar sind die in drei verschiedenen Größen und Farben erhältlichen Allora Poufs. Ihr Bezug besteht aus ökologischer Schurwolle oder umweltschonendem Tonal-Stoff, der zu 99 Prozent aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wird. Mit den kompakten Leichtgewichten lässt sich das Brainstorming auch räumlich spontan abhalten.

Flexibilität, Komfort, Material- und Farbvielfalt und nicht zuletzt nachhaltige Langlebigkeit von Möbeln sind ein bedeutender Bestandteil der New-Work-Kultur. Die neuen Dauphin-Polsterhocker Allora Poufs stellen diese Bedürfnisse in den Mittelpunkt.

Für agiles Arbeiten und spontanen Austausch passen sich die tragbaren, rutschfesten Allora Poufs in drei verschiedenen Größen an jede Situation an und zeigen zeitgleich klare Kante: Vier Doppelnähte verleihen dem Pouf einen akzentuierten, symmetrischen Look. Der abgeschrägte Sockelbereich sorgt mit Balanceeffekt für Bewegungsfreiheit, sein rutschfester Bezug für sicheren Sitzkomfort. Dabei ist der Hocker extrem leicht und bietet damit absolute Flexibilität. Der kleinste Allora Pouf, der nur 2,5 Kilogramm wiegt, ist mit einer praktischen Schlaufe ausgestattet und lässt sich so mühelos von einem Ort zum nächsten tragen oder gar werfen. Zwei weitere

Größen bieten noch mehr Sitzkomfort, lassen sich toll miteinander kombinieren und mit cleveren Accessoires wie einem passenden Tablar zu einem praktischen Beistelltisch umfunktionieren.

Wahlweise besteht der Polsterbezug in vielen verschiedenen Farben aus Tonal-Stoff, der zu 99 Prozent aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wird, oder aus 100 Prozent ökologischer, weicher AvalonSchurwolle. Das macht sich nicht nur im Büro, sondern auch im Homeoffice oder Wohnbereich gut.

www.dauphin.de

143 trends]
Allora Poufs

Muschelschalen und Plastikflaschen als Werkstoffe

Randi L-Form-Drücker MOOM aus Abfall- und Recyclingmaterialien

Nachhaltigen Produkten sieht man ihren umweltfreundlichen Charakter häufig nicht an. Eine neue Türklinke setzt hier einen Kontrapunkt: Nachhaltigkeit an der Tür, die man sehen und fühlen kann – mit einer leicht verständlichen Geschichte dahinter. Mit MOOM präsentiert ECO Schulte unter der Marke Randi auf der BAU in München einen Türdrücker, der fast vollständig aus Abfall- und Recyclingmaterial besteht. Er wurde mit dem Innovationspreis Architektur+Bauwesen 2023 ausgezeichnet.

Der Türdrücker in klassischer L-Form wurde gemeinsam mit Bjarne Hammer vom dänischen Architekturbüro Studio Hammer Lassen entwickelt. Hintergrund dieser skandinavischen Liaison: Die Marke Randi stammt aus der Stadt Randers in Dänemark und fertigt dort bis heute exklusive Architekturklinken.

Das Produkt ist ein echter Muschelgriff – und das hat hier nun mal gar nichts mit der Form zu tun: MOOM ist ein Akronym für „Made out of Mussels“ – also aus Muscheln gemacht. Tatsächlich bestehen rund 90 Prozent des verwendeten Materials aus zerkleinerten Muschelschalen, also den leer stehenden Häusern von Meerestieren, sowie aus Recycling-Plastikflaschen und Biomaterialien, die der Klinke eine marmorierte Optik und einen weichen, satinierten Griff verleihen. Jeder MOOM Türdrücker ist durch seine individuelle Färbung und Materialzusammensetzung ein Unikat.

Das Produkt des Türbeschlagspezialisten erfüllt die Beschlagnormen EN 1906 und DIN 18273 für Türdrücker an Feuer- und Rauchschutztüren. Für Produktmanager Dennis Hogrebe sind das Produkt und die Auszeichnung auf der Messe ein Grund zur Freude: „Es hat riesigen Spaß gemacht, sich an dieses Produkt in dieser Materialität heranzuwagen – und der Mut wurde belohnt!“

www.moom-mussels.com

www.eco-schulte.com

144 trends] Türdrücker MOOM
Grafik] ECO Schulte
Muschelgriff – ausnahmsweise ohne Bezug auf die Form: Die Türklinke MOOM von ECO Schulte wird unter der Marke Randi vertrieben. MOOM steht für „Made out of Mussels“ weil hier gemahlene Muscheln verwendet wurden. Foto] ECO Schulte

Bod’or KTM: Sense Falttür, Bronze Farbton und „No-Handle“ drückerloser Bedienkomfort

Bod’or KTM steht für Design und für das Wesentliche in Form und Funktion. Eine klare Linie ist Teil guten Designs. Simply Excellent Doors – das ist unsere Philosophie. Das waren die Neuheiten auf der BAU in München:

Neuheit: Sense Falttür

Die neue „Sense Falttür“ ist überraschend richtungsweisend. Die Glastür-Serie Sense steht für Industrial Design und für moderne Transparenz. Das technische Zitat des Industriellen wird bei Bod’or KTM neu übersetzt. Die Elemente der Glastür lassen sich nun seitlich platzsparend auffalten und öffnen sich nicht mehr Richtung Raum. Und schließen perfekt mit unsichtbaren Magneten. Ein inspirierender Übergang zu neuen Perspektiven statt nur Durchgang. Minimal 2 Flügel und maximal 4 Flügel. Maximale Höhe des Türblattes: 2.800 mm.

Neuheit: CUBE Tür mit Griffsystem No Handle inklusiv No Handle Schloss

Mit der Einführung von Türen mit „Grip“ hatte Bod’or KTM schon 2019 Neuland betreten: Grip ist kein Beschlag, sondern die Idee, den Griff zur Tür oder die Tür zum Griff zu machen. In der Tür ist im typischen Griffbereich, wo sich sonst Drückergarnituren befinden, eine Vertiefung eingelassen, die als Griffmulde dienen kann. Jetzt geht Bod’or KTM noch einen Schritt weiter und bietet die „No Handle“-Technologie an, die ein „drückerloses“ Öffnen und Schließen der Tür möglich macht. Spannend: Drücker und Griffe sind somit nicht mehr nötig.

Neuheit: Sense in dem Farbton Bronze Sense in Bronze gibt neu den Ton an. Auf der BAU präsentierte Bod’or KTM einen Farbton der besonderen Art: Bronze. Auffallend ist die elegant metallische Anmutung. Perfekt abgestimmt auf den Industrial Look der Glastür Serie Sense. Vielseitig kombinierbar mit anderen Türelementen der Sense Serie. Schwarze Optionen zur Tür in Bronze dazu: Mini-Schloss, Mini-Rosette oder 3D-Bänder. Mit der Bronze-Oberfläche folgt Bod’or KTM dem Trend von edlen Metalltönen im Wohnraum.

145 +++ NEUHEITEN +++
Bod‘or KTM GmbH Benzstr. 17 · 46395 Bocholt Tel. 02871 21450 · Fax 02871 184400 info@bodor-ktm.com · www.bodor-ktm.com
Bod’or KTM Sense Falttür Bod’or KTM Sense Glastür in der Farbe Bronze CUBE Tür mit Griffsystem No Handle inklusiv No Handle Schloss

Heinze ArchitekturAWARD 2023

Erfolgsgeschichte geht mit hochkarätig besetzter Jury in die nächste Runde!

Mehr als 4.000 Einreichungen von über 2.000 Architektur- und Planungsbüros hat die jährlich wechselnde Fachjury in der Historie des Heinze ArchitekturAWARDs bislang gesichtet. Und auch diesmal wird die mit namhaften Persönlichkeiten der Architekturszene besetzte Jury alle bis zum 15. Juni 2023 eingereichten Nichtwohnbauten und auch die Arbeiten des Architektur-Nachwuchses kritisch unter die Lupe nehmen. Den Vorsitz übernimmt Prof. Architekt Dipl.-Ing. Much Untertrifaller vom renommierten Büro Dietrich Untertrifaller Architekten. Ihm zur Seite stehen die vielseitig engagierten Architektinnen Anne Kaestle vom 2007 gegründeten Büro Duplex Architekten und Prof. Anca Timofticiuc von Mensing Timofticiuc Architekten in Berlin.

Die starke Stimme des Publikums

Traditionell hat das Publikum beim Heinze ArchitekturAWARD eine starke Stimme: Bis zum 31. August 2023 auf heinze.de seine Favoriten auswählen und liken! Für die drei Projekte mit den meisten Likes werden die begehrten Publikumspreise verliehen.

Preisverleihung auf dem

2. Heinze Klimafestival in Berlin

Auch in diesem Jahr werden die Preise an Architektur- und Planungsbüros sowie an den Nachwuchs feierlich überreicht. Gekürt werden die Siegerprojekte des ArchitekturAWARDs 2023 im Rahmen des Heinze Klimafestivals, das am 23. und 24. November in Berlin stattfinden wird. Heinze stellt das Klimafestival bereits zum zweiten Mal auf die Beine, um erneut alle am Bau beteiligten Gruppen zu versammeln und mit handfesten Lösungen zur Klimaneutralität im Bausektor die Bauwende weiter voranzutreiben.

146 aktuell] Heinze ArchitekturAWARD 2023
Architektur AWARD ’ 23
Sponsored by Das ist die Jury © Tom Haller Anne Kaestle © RobertaValerio Prof. Much Untertrifaller Prof. Anca Timofticiuc

ARCHITECTS’ DARLING 2023

Produkte und Lösungen für nachhaltige Bau- und Modernisierungsprojekte – wer schafft es in diesem Jahr aufs „Siegertreppchen“?

Seit Juni 2023 ist es wieder so weit: Die diesjährige bundesweit größte Branchenbefragung zur Beurteilung von Produkten und Lösungen in der deutschen Baubranche geht an den Start. Architekt:innen und Planer:innen sind damit aufgerufen, Unternehmen und Innovatoren der Branche kritisch unter die Lupe zu nehmen und zu bewerten.

Mit der groß angelegten multimedialen Befragung ermittelt die Heinze Marktforschung bereits zum 13. Mal in Folge die „Best-Perfomer“ der Bauindustrie. In den vergangenen Jahren nahmen daran durchschnittlich rund 1.800 Architekt:innen und Planer:innen teil und wählten ihre persönlichen Favoriten. Belohnt werden die

Architects‘ Darlings auch in diesem Jahr mit den begehrten BrandAwards für verschiedene Produktkategorien sowie mehreren JuryAwards, die zusätzlich für herausragende übergreifende Marketingleistungen von einer hochkarätigen Jury – bestehend aus über 60 Architektur- und Markenexpert:innen – vergeben werden.

Viele gute Gründe für die Teilnahme!

„Die Architects‘ Darlings bieten einen echten Mehrwert für die engagierten Planer:innen und Archtekt:innen, die an der Befragung teilnehmen“, erläutert Thomas Wagner, Leiter der Heinze Marktforschung. „Sie finden im Vorfeld über heinze.de vertiefende Produktund Firmeninformationen aller teilnehmenden Hersteller an einem zentralen Ort und können so viele Marken, komprimiert in verschiedenen Produktbereichen, noch besser kennenlernen. Mit der Auswertung und Kürung der Gewinner:innen erhalten sie darüber hinaus einen fundierten und unabhängigen Kompass zu den Besten und möglicherweise auch zu ihnen bislang unbekannten ,hidden

champions‘ unserer Branche.“ Die Gewinner:innen der diesjährigen Architects‘ Darlings werden am 8. November 2023 im Rahmen der Celler Werktage vor großem Publikum im niedersächsischen Celle feierlich verkündet und geehrt. Und auch die Teilnehmer:innen der Befragung gehen keinesfalls leer aus: Die Heinze GmbH bedankt sich bei ihnen mit Preisen im Wert von insgesamt 5.000 Euro.

Interesse geweckt? Gleich den beiliegenden Fragebogen ausfüllen oder online unter umfrage.architectsdarling.de mitmachen.

147 aktuell] Architects’ Darling 2023
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Heinze Podcast-Jubiläum

100. Folge ARCHITEKTURFUNK – Premiere auf der BAU 2023!

Gut vernetzt: BauNetz und Heinze überzeugen Fachpublikum mit geballtem Wissen und vielseitigem Messeauftritt.

Der Heinze ARCHITEKTURFUNK feiert Jubiläum: Am 20. April 2023 wurde die 100. Episode des beliebten und bereits mehr als 23.000 Abonnent:innen zählenden Podcasts gesendet –als Sonderausgabe und vor großem Publikum erstmals auf der BAU in München präsentiert. Besucher:innen des Messestandes konnten vor Ort persönliche „O-Töne“ hinterlassen, die in künftigen Podcast-Folgen aufgegriffen werden.

148 aktuell] 100. Folge ARCHITEKTURFUNK

Erstklassige Interviews zu aktuellen Architektur- und Bauthemen

Seit rund zwei Jahren bietet der Spezialist für Fachinformationen in der Baubranche mit seinem wöchentlich erscheinenden Podcast Antworten zu den wichtigsten Architektur- und Bauthemen unserer Zeit. Von Anfang an mit dabei: die Architekturjournalistin Kerstin Kuhnekath, die mit erstklassigen Interviews jede Ausgabe des ARCHITEKTURFUNKS zu einem besonderen und höchst informativen Hörerlebnis macht.

Blick hinter die „Podcast-Kulissen“

So war es nur folgerichtig, dass zur 100. Episode eine ganz besondere Gesprächspartnerin wartete: nämlich Kerstin Kuhnekath selbst, die von den vergangenen zwei Podcast-Jahren und ihren persönlichen Highlights berichtete. So erfuhren die Besucher:innen am BAUMessestand von Heinze und BauNetz zahlreiche interessante Details zum Hintergrund des ARCHITEKTURFUNKS. Wie entstand der Podcast? Wer sind die Macher und Macherinnen hinter der Kulisse? Welche Referenten waren eingeladen und was waren die Themen der vergangenen zwei Jahre? Wie geht es thematisch weiter? Alle Antworten sind im Jubiläums-Podcast festgehalten, der ab sofort bei allen gängigen Anbietern wie Spotify, Apple oder Deezer sowie auf

heinze.de/podcast angehört werden kann. Übrigens: Alle Hörer:innen des ARCHITEKTURFUNKS ruft Heinze dazu auf, etwaige Fragen, Anregungen oder Themenwünsche für künftige Episoden – auch gern als Sprachnachricht – an architekturfunk@heinze.de zu schicken.

Heinze Messeauftritt erfährt große Resonanz

Neben dem „Podcast zum Anfassen“ erwartete das zur BAU 2023 angereiste Fachpublikum geballtes Know-how, exklusive Fachgespräche sowie interessante Vorträge und Mitmachaktionen am Heinze-Messestand. „Wir haben uns sehr über die positive Resonanz, die gut besuchten Architects’ Runs und die intensiven Gespräche mit Kunden und Nutzern gefreut“, erklärt Andreas Göppel, Geschäftsführer von Heinze. „Unsere Besucher:innen haben uns bestärkt, unsere vielfältigen Angebote zur Vernetzung aller am Bau Beteiligten konsequent weiter auszubauen.“

Der rote Faden vieler dieser Vorträge war die Nachhaltigkeit von Bauprojekten. So wurde das Thema in Vorträgen wie „EPDs in der Baupraxis“, „Bauen mit Papier“, „Botanische Architektur“ oder „Negativliste der absurdesten Gebäudeabrisse“ aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet. Aufgefordert zum Mitmachen war das Fachpublikum bei „How to Bauwende“, einem Planspiel, das speziell von Architects for Future auf die Beine gestellt wurde.

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Neben dem „Podcast zum Anfassen“ erwartete das zur BAU 2023 angereiste Fachpublikum geballtes Know-how, exklusive Fachgespräche sowie interessante Vorträge und Mitmachaktionen am Heinze Messestand. Fotos] © Marcus Jacobs, Heinze GmbH

Nachhaltig informiert

Der neue Heinze Newsletter zur Bauwende

Wer ökologisch bauen will, weiß: Ständig ändert sich etwas. Gesetze. Bestimmungen. Und das Klima leider auch. Um da den Überblick zu behalten, gibt es jetzt das Nachrichtenformat www.bauwende-news.de

Auf diesem Blog informiert die Heinze GmbH ab sofort regelmäßig über Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit am Bau. Im Mittelpunkt stehen nachhaltige Projekte, Produkte und Studien. Es werden Unternehmen und Akteure porträtiert, die sich für ressourcenschonendes Bauen engagieren. Außerdem gibt es aktuelle Informationen zu Veranstaltungen wie dem Klimafestival für die Bauwende, das am 23. und 24. November 2023 in der STATION Berlin stattfindet.

Das Themenspektrum des Blogs reicht von „Bauen mit Papier“ über eine neue DIN-Norm für Lehmziegel bis hin zu aktuellen Studien

und Interviews. Nachlesen lässt sich z. B. das Gespräch mit den beiden Architektinnen Dr. Tania Ost und Astrid Maria Rappel, die sich mit ihrer Initiative „Who made my space“ für eine faire Architektur einsetzen. Annabelle von Reutern, Head of Business Development bei Concular, beantwortete unsere Fragen über den neuen Verband für Bauen im Bestand. Alle zwei Wochen montags erscheint der Bauwende-Newsletter, der alles Wichtige aus dem Blog zusammenfasst. Jetzt abonnieren und keine Nachricht mehr verpassen unter https://event.heinze.de/klima-news/?context=3399

150 aktuell] Heinze Newsletter zur Bauwende
Bauwende-News Klimaschutz durch Architektur und Bauwirtschaft

Ein Haus mit einem Aufzug zukunftssicher machen

Nach drei Jahren Unterbrechung durch die Covid-19-Pandemie war die Stockholm Design Week im Februar dieses Jahres mit über 400 Ausstellern und rekordverdächtigen 27.000 Besuchern aus der ganzen Welt wieder voll im Einsatz. Design ist die kreative Seite der Architektur. Architekten wissen schön gestaltete Möbel und Beleuchtung zu schätzen, aber wie kann Design die Entwicklung der gebauten Umwelt unterstützen und beeinflussen? Ein für Architekten interessantes Produkt, das auf der Messe vorgestellt wurde, ist der HomeLift Compact des schwedischen Unternehmens Aritco, mit dem man bestehende Häuser nachrüsten und neue Häuser zukunftssicher machen kann.

Der Aritco HomeLift Compact

Der neue Homelift von Aritco ist der vermutlich kleinste seiner Art. Dieser L-förmige Plattformlift mit selbsttragendem Schacht wurde unter dem Gesichtspunkt der effektiven Raumnutzung entwickelt und benötigt weniger als einen Quadratmeter Grundfläche, sodass er auch in kleinsten Häusern mit begrenztem Platzangebot eingesetzt werden kann. Der Aritco HomeLift Compact ist schnell und einfach zu installieren, da er in zum Teil vorgeschnittenen Teilen geliefert wird. Mit seiner Förderhöhe kann der Aufzug bis zu sechs Etagen eines Hauses überbrücken. Er kann zwei Personen befördern und ist sehr energieeffizient. Er verbraucht pro Jahr ähnlich viel Strom wie eine durchschnittliche Waschmaschine oder eine Geschirrspülmaschine. Der Lift ist individuell anpassbar, sodass Sie oder Ihr Kunde ihn individuell gestalten können, um ihn an die Einrichtung jedes Hauses anzupassen. Für die DesignWall, das Markenzeichen der Aritco-Homelifte, stehen acht verschiedene Mus-

ter etablierter skandinavischer Designer zur Auswahl und es gibt auch eine Spiegeloption. Der Aufzugschacht hinter der DesignWall ist mit schwarzen schalldämmenden Filzplatten aus recycelten Flaschen verkleidet, um eine geräuscharme Fahrt zu gewährleisten. Die nahtlosen Doppelglastüren können an der Vorderseite oder an beiden Seiten des Aufzugs angebracht werden, sodass die Räume in den verschiedenen Stockwerken aus unterschiedlichen Richtungen zugänglich sind. Sie können den Aufzug zum Beispiel von vorn im Wohnzimmer betreten und von der linken Seite durch eine andere Tür in das Schlafzimmer im ersten Stock gehen. Die Glastüren und Wände des Aufzugs können mit klarem oder getöntem Glas ausgestattet werden und für den Vinylboden stehen acht verschiedene Designs zur Verfügung. Sogar der Rahmen und der Aufzugschacht des Aritco HomeLift Compact sind individuell gestaltbar. Sie sind in drei Standardfarben erhältlich – Verkehrsweiß, Tiefschwarz und Anthrazit. Es gibt aber auch über 200 verschiedene RAL-Farben, aus denen Sie gegen einen geringen Aufpreis wählen können. Mit dem Online-LiftGuide von Aritco können Sie ein individuelles Design erstellen und Ihrem Kunden dann mithilfe von Augmented Reality zeigen, wie der Lift nach der Installation in seinem Haus aussehen wird. Die neueste Smart-Home-Technologie macht den Aritco HomeLift Compact zu einem der sichersten Lifte auf dem Markt. Das SmartSafety-System verhindert jede Art von Unfall und die Sicherheitsleisten um die Plattform des Lifts verhindern, dass etwas – oder jemand – eingeklemmt wird. Mit der kürzlich aktualisierten Artico SmartLift App kann der Hausbesitzer nicht nur die Helligkeit und Farbe der Beleuchtung im Aufzug einstellen, sondern wird auch gewarnt, wenn ein mechanisches Problem vorliegt oder eine Wartung fällig ist. Die neuen Funktionen Kindersicherung und Stockwerkssperre machen den Aufzug besonders sicher für die jüngsten Familienmitglieder und können bestimmte Stockwerke für sie unzugänglich machen, zum Beispiel einen Weinkeller im Untergeschoss. Der neue Aufzug von Aritco ist elegant, vielseitig, sicher und vollständig anpassbar, aber sein wahrer Wert liegt darin, dass er es Hausbesitzern ermöglicht, ihre Häuser nachzurüsten und

152 aktuell] Möbelmesse Stockholm
Aritco Messestand auf der Stockholm Design Week Foto] © Aritco/Cecilia Rada

länger zu bewohnen. Um zu zeigen, wie sehr sich das Unternehmen für die Zukunftsfähigkeit von Häusern einsetzt, hat Aritco einen Bericht erstellt, in dem andere globale Innovationen zusammengefasst sind, die dazu beitragen, die Lebensdauer von Gebäuden zu verlängern. Während der Stockholm Design Week veranstaltete Aritco außerdem eine Podiumsdiskussion zu Themen, die die Arbeit von Architekten in den kommenden Jahrzehnten beeinflussen werden.

Das 100-Jahre-Haus

Nachhaltigkeit ist eines der Markenzeichen der Marke Aritco. 95 Prozent aller Bauteile des Aritco HomeLift Compact sind recycelbar und der Stahlrahmen ist mit einer Magnelis-Beschichtung versehen, die ihn vor Rost schützt und so seine Lebensdauer verlängert. Die Materialität des Lifts ist jedoch nur ein Aspekt seiner Nachhaltigkeit – er ermöglicht es Architekten, die Lebensdauer eines Hauses zu verlängern und so die Kosten und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, die mit dem Abriss des Gebäudes und dem Bau eines neuen Hauses verbunden sind. In einer Zeit des Klimawandels und begrenzter Ressourcen sollte es die Aufgabe eines jeden Architekten sein, Gebäude zu entwerfen oder nachzurüsten, die auch noch in vielen Jahrzehnten ihren Zweck erfüllen. Aus Leidenschaft zu diesem Thema hat Aritco die globale Innovationsplattform Springwise mit der Erstellung eines an Architekten gerichteten Trendberichts mit dem Titel The 100-Year Home beauftragt. Der Bericht enthält die neuesten Produkte und Dienstleistungen, die sich sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion befinden und die Architekten bei der Beratung unterstützen können, damit Hausbesitzer ihre

eigene Energie erzeugen, Geld sparen und angesichts bekannter und unbekannter Bedrohungen sicher bleiben.

Die in dem Bericht vorgestellten Innovationen reichen von diskreten Windturbinen und Sonnenkollektoren, die Strom aus Sonne und Wind erzeugen, bis zu Wasserstoffkraftwerken, die Strom speichern können. Zusätzliche Schichten zur Verkleidung zugiger Gebäude, organische Isolierung, neue Duschsysteme und sogar Tiefgaragen können helfen, Energie zu sparen. Und durchdachte Küchen, tragbare Kraftwerke und poröse Pflastersteine können die Ernährungssicherheit unterstützen und Hausbesitzer vor Stromausfällen und Sturzfluten schützen. Um die Komplexität der Nachrüstung und Zukunftssicherung von Häusern weiter zu erforschen, veranstaltete Aritco während der Stockholm Design Week eine Podiumsdiskussion mit vier Branchenexperten zu diesem Thema. David Schill, Marketingdirektor von Aritco, wurde von Maria Axelsson, Gründerin des auf nachhaltigen Wohnungsbau spezialisierten Architekturbüros Axeloth, Erik Olsson von Midsummer, dem einzigen schwedischen Hersteller von Solarzellen-Dachziegeln, und Tove Chevalley, Beraterin für nachhaltige Transformation und Innovation, begleitet. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass kurzfristige und langfristige Ziele für zukunftssichere Gebäude entscheidend sind. Jeder Aspekt eines Gebäudes muss langfristig und mit Blick auf die Flexibilität konzipiert werden. Um den CO2Fußabdruck gering zu halten, müssen Produkte wie Solarmodule und Aufzüge auf lokale Lieferketten zurückgreifen, einzelne Häuser sollten ihre eigene Energie erzeugen und speichern und neue Systeme müssen so konzipiert werden, dass sie Wasser und Strom mühelos verwalten. Auf die Frage, wie sich die gebaute Umwelt in 25 Jahren verändert haben wird, stellten sie sich eine Zukunft mit gebündelten, lokalisierten Gemeinschaften vor, die nicht auf zentrale Dienste angewiesen sind und physische und virtuelle Ressourcen gemeinsam nutzen. Energie wird hoffentlich im Überfluss vorhanden, kostengünstig und frei von fossilen Brennstoffen sein und mehr Lebensmittel werden in den Städten angebaut. Innovationen werden sich zunehmend auf Kreislaufwirtschaft und Upcycling, Energiespeicherung und Recycling von sauberem Wasser konzentrieren.

Auf der Stockholm Design Week präsentierte Artico nicht nur ein wunderschön gestaltetes nachhaltiges Produkt, mit dem Architekten bestehende oder neue Häuser zukunftssicher machen können, sondern bot ihnen auch einige interessante Einblicke in die Zukunft der Architektur und des Städtebaus.

153 turbine wall designed for the home. The design concept uses off-theturbines take up minimal space and are intended to be as inconspicuous cladding, the turbine structure is relatively lightweight and easy to local grid. feel to each wall. Owners can also scale it up or down as needed, with home. Depending on an owner’s use, the turbine wall could generate both DESIGNER CREATES BESPOKE WIND TURBINE WALL FOR HOME USE The installation can be scaled up or down and can fully power a home individuals – without destroying is extremely important if home consider undesirable. New photovoltaic could bring solar power to homes previously The Canadian solar experts created a building integrated provides architects and government planners existing structures. Used as cladding, BIPVs of road noise cancelling wall, the BIPVs make possible to generate up to 350 watts of power, enough to run household appliance system and the power, or just the installed hardware. Green designs nearly always way that fits into the overall look and feel of a structure addressing hang-ups around the visual impact TAKEAWAY SOLAR PANELS THAT LOOK LIKE BRICKS TURN HOMES INTO POWER GENERATORS The photovoltaic system can be designed to match almost any facade SPOTTED
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Aritco Homelift Compact: der vermutlich platzsparendste Lift Rendering] Aritco Die schlanke Plattform bietet verschiedene Designs und ermöglicht höchste Platzeffizienz Rendering] Aritco Aritco 100-Year Home Report 2023

All about Jan!

Ein Tag mit dem Architekten Jan Störmer

„Nu´ sag doch mal Du“, forderte er mich herzlich auf, nachdem wir mit den Dreharbeiten für einen kleinen Filmbeitrag fertig waren. Das war vor einigen Monaten, inmitten des Lockdowns. Ich war noch viel zu ehrfürchtig und tat mich schwer, sein Angebot ohne Umschweife anzunehmen. Wir fuhren gerade durch die Hamburger Rushhour zu ihm nach Hause. Er selbst konnte nicht fahren, weil er sich beim Stand-up-Paddeln das Kreuzband gerissen hatte und frisch operiert war. Später dann auf der Veranda, bei schwedischen Möbelhauskettenkeksen und Schweizer Kaffeekapselkaffee, fiel das mit dem Du schon etwas leichter. Jan Störmer begegnete

mir an diesem sonnigen Frühlingsnachmittag voller Neugierde. Auch seine Lebensgefährtin Almut zeigte sich sehr interessiert an mir. Mich irritierte es total, dass wir die ganze Zeit nur über mich und fast gar nicht über sie sprachen. Später dann, beim Abschied an der Haustür, sagten sie zu mir: „Du hast einen ganz wundervollen Beruf, wir beneiden dich sehr“. Eine solche Wertschätzung von Menschen zu erfahren, die man seinerseits zutiefst bewundert, machte mich sprachlos. Auf dem Weg zurück zum Auto dachte ich beglückt, dass ich gern einmal wiederkommen und mehr über Jan Störmer und seinen Lebensweg erfahren wollte. Die Möglich-

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aktuell]
Foto] © MetallArt Treppen Ein Tag mit dem Architekten Jan Störmer Ein Beitrag von Klaus G. Füner

keit dazu bot sich etwa eineinhalb Jahre später in einem Gespräch mit Andreas Wahsner, dem Geschäftsführer von MetallArt Treppen. Ich erzählte ihm von meiner Idee, den berühmten Architekten und Künstler mit den Skulpturen seines Traditionsbetriebs in einem Beitrag zu vereinen. Der Fokus sollte auf der Lebensgeschichte und dem persönlichen Porträt des Architekten liegen. Andreas erklärte sich schließlich mit Freude bereit, einen dokumentarischen Filmbericht mit dem Titel

LEBENSWERK

Ein Film über den Architekten Jan Störmer

zu unterstützen. So stand ich an einem regnerischen Morgen, bewaffnet mit Brötchen und Croissants, erneut in Hamburg vor Jan Störmers Haustür und drückte die Klingel. Natürlich waren dem Treffen zahlreiche Telefonate vorausgegangen und ich hatte mich einigermaßen gut vorbereitet. Grundlage meines Wissens war das

Buch und der dazugehörende Bildband „Jan Störmer – Architekt“, das Kristina Bacht gemeinsam mit ihm 2017 beim AIT-Dialog herausgebracht hatte. Es beschreibt chronologisch die Stationen seines Lebens. Was ich an diesem Morgen jedoch nicht wusste, war, dass unsere Dokumentation über ihn mit einer weiteren Station, einem neuen Lebensabschnitt einherging. Im Nachhinein erwies sich dieses Zusammentreffen der Ereignisse als ein sehr glücklicher Zufall, über den sich keiner mehr freute als Jan Störmer selbst. So öffnete sich die Tür und wir begrüßten uns herzlich. Am Frühstückstisch in der Küche erzählte er mir von seiner Kindheit. Von der Flucht aus dem zerbombten Berlin, durch die es seine Familie und ihn über Umwege nach Bremen verschlug. Von den Geschwistern und von seiner unglücklichen Rolle innerhalb der Familie. Er war der Sonderling, das schwarze Schaf, derjenige, der aneckte, das Kind, mit dem die Eltern einfach überfordert waren. Seine Legasthenie blieb unerkannt und die fehlende Fähigkeit in der Schule zu bestehen, quittierte er mit Auflehnung. Die Eltern gaben ihn schließlich in ein Landerziehungsheim nach Unterfranken. Parallel zum Gymna-

LEBENSWERK

JAN STÖRMER

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Fotos] © Störmer Murphy and Partners Ein Film über den Architekten
© Christian O. Bruch / laif

sium konnte er dort einen Ausbildungsberuf erlernen. Jan scheiterte im Abitur, aber schloss die Gesellenprüfung seiner Tischlerlehre mit der landesweit besten Note ab. Beflügelt von diesem Erfolg beharrte er selbstbewusst darauf, seinen eigenen Weg zu gehen. Zurück in Bremen heuerte er Anfang der 1960er-Jahre auf einem Stückgutfrachter an und überquerte den Atlantik bis an die Westküste der USA. In San Diego ging er von Bord und reiste über Land hinauf bis nach Vancouver. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Straßenmaler, mit dem Verkauf seiner Bilder auf den belebten Plätzen der Städte an seinem Weg. In Kanada arbeitete er zwei Monate als Flößer und erfuhr, was es bedeutete, inmitten der Wildnis auf sich allein gestellt zu sein. Geprägt von diesen Erlebnissen kehrte Jan nach achtzehn Monaten zurück nach Bremen. Entgegen dem Wunsch der Eltern, das Abitur nachzuholen, absolvierte er zwei Semester an der dortigen Ingenieurschule und bestand im Folgejahr die Begabtenprüfung an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Mit dem Abschluss des Studiums Anfang der 1970er-Jahre begann eine fünfzig Jahre andauernden Karriere, mit vielen Begegnungen von Menschen, die nicht nur ihn selbst, sondern auch eine ganze Epoche architektonisch und künstlerisch prägten. Fünf Dekaden des Schaffens, die in den unterschiedlichsten Konstellationen stattfanden. Am prägendsten war sicherlich die Zeit mit dem Bildhauer und Architekten William Alsop. Fast hätten sie den Wettbewerb des Potsdamer Platzes gewonnen. Rem Koolhaas hatte seinerzeit unter Protest den Wettbewerbsvorsitz aufgegeben, weil die Jury seine Begeisterung für den Entwurf von Alsop und Störmer nicht in glei-

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Jan Störmer, Andreas Wahsner und Klaus G. Füner Fotos] © Klaus G. Füner

chem Maße teilte. Nach gut zehn Jahren beendeten die beiden ihre Zusammenarbeit im Einvernehmen und mit hohem Respekt füreinander. Rückblickend bereut Jan, dass sie sich nicht früher kennengelernt und mehr Zeit miteinander gehabt haben. Die bekanntesten Bauwerke aus Jan Störmers Feder sind: das Hamburger Fährterminal, das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg, das Hôtel du Departement des Bouches in Marseille, das SIDE Hotel und das Berliner Tor Centre (BTC) in Hamburg und zugegebenermaßen noch sicherlich ein Dutzend weitere Bauten in Deutschland und Europa. Die persönliche Krönung seines Schaffens aber ist das 2018 fertiggestellte Grandhotel „The Fontenay Hamburg“. Mein Meisterstück, wie er selbst sagt, in dem MetallArt Treppen eine formvollendete Verbindung in den beiden oberen Etagen zwischen Bar und Restaurant geschaffen hat. Im Juni 2022 ist Jan Störmer 80 Jahre alt geworden, hat seine aktive Zeit als Architekt mit dem Jahreswechsel beendet und taucht nun mit jugendlichem Elan und voller Neugierde in eine weitere Dekade voller Überraschungen ein. Über sich und die Zeit sagt er selbst: „Ich lebe mit nicht endender Freude! Das Alter ist für mich keine Quelle des Nachdenkens, es interessiert mich einfach nicht!“. Chapeau, lieber Jan!

www.metallart-treppen.de

Massgeschneidert. Auf den Objektanspruch.

Gustav Epple Bauunternehmung Stuttgart l Quelle: Max Leitner
» Erleben Sie Treppenkunst von MetallArt JA HR E
Von der Kunst, Funktion in schöne Form zu bringen.
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aktuell] HeinzeArchitekturfoto
UP! Berlin Neues Museum Berlin Headquater Zalando, Berlin

Linus Lintner Fotografie

Seit 1996 ist Linus Lintner nach einer klassischen Fotoausbildung und einigen Assistenzjahren selbstständig als Architekturund Werbefotograf tätig. Zu seinen Kunden zählen Architekturbüros, Projektentwickler, Bau- und Immobilienunternehmen, öffentliche Auftraggeber sowie verschiedenste Hersteller aus dem Baubereich.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Darstellung von Objektbeleuchtung für Hersteller und Planer. Architektur und Design kreativ in die Zweidimensionalität von Bildern zu übersetzen, ist nach seiner Aussage ein Prozess, an dem die ganze menschliche Wahrnehmung beteiligt ist.

Linus Lintner sagt: „Die Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen und Kunden, die Vielfalt der Aufträge, die Abwechslung und die Aufgabe, ästhetische Bilder zu produzieren, ist mir eine große Freude und eine sehr befriedigende Tätigkeit.“

Seine Bilder erscheinen in Katalogen, Büchern, Anzeigen, in der Fachpresse und natürlich im Internet.

Linus Lintner Fotografie Bredowstr. 10 10551 Berlin +49 171 9324569 kontakt@linus-lintner.de www.linus-lintner.de

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„Mein Ziel ist es, Architektur und Gestaltung mit emotionalen Bildern erlebbar zu machen.“
Foto] kai-abresch.de

Baunetz Wissen

Gerüste und Schalungen

Sie tragen, sie stützen, sie sind unverzichtbar: Gerüste und Schalungen prägen das Bild jeder Baustelle. Ist der Bau fertiggestellt, ist von ihnen nichts mehr zu sehen. Zwar sind sie temporäre Konstruktionen, doch von elementarer Bedeutung. Lediglich die Schalung hinterlässt Spuren im gehärteten Beton, dient sie ihm doch primär als Form und Stütze. Gerüste werden zu Arbeitsplattformen, Traggerüsten für Montage- oder Schalungsarbeiten zu Schutzgerüsten oder Zugängen zusammengesetzt – und wieder zerlegt. Ursprünglich aus Holz und Seilen gefertigt, bestimmen heute Systemgerüste aus vorgefertigten metallischen Bauteilen den Gerüstbau.

Über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und verschiedenen Varianten informiert umfassend das Onlineportal Baunetz Wissen Gerüste und Schalungen.

Von Definitionen gängiger Systeme über Dokumentation bis zur Kalkulation gibt es Auskunft über konstruktive, bauphysikalische und sicherheitstechnische Zusammenhänge und ganz konkrete Hinweise zu Normen, Gesetzen und Kosten. Berichte über realisierte Projekte aus aller Welt sowie neue Produkte und Trends dienen als Inspirationsquelle; im Glossar sind die wichtigsten Fachbegriffe kurz und bündig erklärt.

Ziel von Baunetz Wissen Gerüste und Schalungen ist es, grundlegendes Wissen zu vermitteln und die technischen Möglichkeiten dieser Bauelemente aufzuzeigen, um verantwortungsvoll – sprich nachhaltig – zu planen und zu bauen. Die Rubrik ist ein unverzichtbares Instrument auf dem Weg zum fertigen Projekt. Geschrieben und aktualisiert wird es von Fachautor:innen in enger Zusammenarbeit mit der Baunetz Wissen Redaktion. Ein Newsletter informiert einmal im Monat über Neuigkeiten, unterstützt wird es von PERI.

www.baunetzwissen.de/newsletter

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Baugerüst aus Bambus in Thailand Foto] BauNetz, Stephan Westermann Integrierte Treppenzugänge in einem Industriegerüst Foto] PERI, Weißenborn
aktuell]
Baunetz Wissen
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Inserentenverzeichnis RAICO Bautechnik 135 Savamea 151 SWISS KRONO 69 Triflex 95 VEKA 133 WAREMA Renkhoff SE 107 WÖHR Autoparksysteme 103 AGROB BUCHTAL 57 Air-Lux Technik 75 Aritco Deutschland 152, 153 BauNetz 53 Julius Blum 67 Bod‘or KTM 145 Brillux 35 Deceuninck Germany 7 dormakaba Deutschland 31 durlum 96, 97 ELA-CONTAINER 9 ERLAU 119 fuma Hauszubehör 73 GEALAN Fenster-Systeme 113 GIRA 129 James Hardie 2. Umschlagseite Hertek 85, 98, 99 Hydewa 83 IBB Industriebau Bönnigheim 141 ISO-Chemie 49 Bernhard Jäger Betonwerk 63 KENNGOTT-TREPPEN 47 KRASO 109 Küberit Profile Systems 41 LAMILUX Heinrich Strunz 25 MetallArt Treppen 157 Novoferm 79 NRW.BANK 27 Optigrün international 37 PROJEKT PRO 91
anhang]

Im nächsten Heft

House of Four Gables

Bei der Umgestaltung eines 140 Jahre alten Kutscherhauses für das nächste Jahrhundert hat das Büro Steven Fong Architect ein Wohnhaus im Süden Ontarios im zeitgenössischen Stil mit widerstandsfähigen Materialien neu erfunden. Heute ist das Objekt ein Wohnhaus mit einem Schlafzimmer in der Gemeinde Saint Clair in Ontario. Die Stadt liegt östlich des St. Clair River, der die internationale Grenze zwischen Ontario, Kanada und Michigan bildet. Der Fluss ist im Norden mit dem Huronsee und im Süden mit dem St. Clairsee verbunden, wo er in den Detroit River und schließlich in den Eriesee mündet. Das Gebäude in Woodlawn diente ursprünglich als Kutscherhaus für den Landsitz von James Avon Smith ganz in der Nähe des Sees. www.rheinzink.de

Pause machen, sich wohlfühlen, erholt weiterfahren

Dass eine Tank- und Rastanlage weit mehr sein kann als ein kurzer, eher lästiger und notwendiger Stopp auf einer längeren Fahrt, demonstriert eindrucksvoll der preisgekrönte „Leubinger Fürstenhügel“ an der A71 bei Sömmerda in Thüringen. Helle, freundliche Innenräume mit dem Ambiente einer stylishen Hotellobby laden die Reisenden ein, länger zu verweilen. Eine große Fensterfront lässt den Blick in die Ferne schweifen. Nach einer Pause in solcher Umgebung wird die Fahrt von den allermeisten Personen spürbar erholter und konzentrierter fortgesetzt.

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Das Journal wird herausgegeben von der Heinze GmbH, Bremer Weg 184, 29223 Celle. an Infopro Digital company

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Rainer Tenbosch, Dipl.-Ing. (FH) Architekt Sabine Tornow, Dipl.-Ing.

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TITELBILD Re:build the Future

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AUSGABE Juli 2023

ISSN 1866-8917

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BEILAGENHINWEIS

Dieser Ausgabe liegt ein Fragebogen der Heinze GmbH und ein Antwortumschlag bei.

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Foto] Steven Fong & Scott Norsworthy Foto] © MONO Architekten, Gregor Schmidt
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Alle Baubeteiligten. Im Dialog zur Bauwende. An einem Ort.

Gemeinsam verändern wir die Bauwirtschaft. Nachhaltig. Seien Sie dabei, wenn sich alle am Bau Beteiligten austauschen: Zusammen diskutieren wir über Lösungen, Ideen und Konzepte für das Bauen von morgen.

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KLIMA FESTIVAL
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