Höre, Euterpe, den süßen Gesang Margret Köll spielt Barockmusik für Harfe aus Italien und England
Michael Horst
Unverzichtbar im romantischen Orchester, ist die Harfe als Soloinstrument eher etwas für Kenner und Liebhaber. Margret Köll allerdings wurde einem breiten Publikum bekannt, als sie im Januar 2017 im Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie in Hamburg mitwirkte. Hoch oben im Rang des neuen Saales musizierte sie gemeinsam mit dem französischen Countertenor Philippe Jaroussky zwei Lieder: das berühmte Amarilli von Giulio Caccini und das weniger bekannte, aber bestens zum Ort der Aufführung passende Dalle più alte sfere („Aus den höchsten Sphären“) von Emilio de’ Cavalieri. Die gebürtige Tirolerin zählt zu den weltweit gefragtesten Interpretinnen auf ihrem Instrument, und Ensembles wie die Akademie für Alte Musik Berlin, die Londoner Academy of Ancient Music und Il Giardino Armonico aus Italien musizieren regelmäßig mit ihr. Im Pierre Boulez Saal bestreitet sie nun solistisch einen Abend, in dem sie die ganze Bandbreite des barocken Harfenrepertoires vorstellt. „In meinem Programm sind alle Formen dessen vertreten, was die Harfenisten der damaligen Zeit gemacht haben“, erklärt sie, „Cembalo-Literatur, Lauten-Literatur, Originales für Harfe, aber auch harfenspezifische Adaptionen.“ Margret Köll reist mit zwei Harfen an, ausgewählt aus den fünf Instrumenten, die derzeit in ihrem Berliner Zuhause stehen.
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