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sport und soziale arbeit (sposa) im Fokus

ein Interview zur Kooperation der Badischen sportjugend Freiburg mit der Katholischen (Kh) und der evangelischen hochschule (eh) Freiburg

SPOSA steht für Sport und Soziale Arbeit und bietet eine deutschlandweit einzigartige Kooperation zwischen dem organisierten Sport und den Fachbereichen Soziale Arbeit und Heilpädagogik der Katholischen und der Evangelischen Hochschule Freiburg.

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Diese besteht u. a. aus einer Zusatzqualifikation (ZQ-SPOSA) für Studierende der Hochschulen. SPOSA ermöglicht es angehenden pädagogischen Fachkräften, ihre Leidenschaft für den Sport zu nutzen, um soziale Herausforderungen anzugehen und durch diese einen positiven Einfluss auf den „Sportverein“ zu bewirken.

Die bsj hat mit Absolventen der ZQ-SPOSA und mittlerweile berufstätigen Sozialarbeitern gesprochen, um einen tieferen Einblick in das seit 1986 erfolgreich bestehende Projekt und ihre Erfahrungen, Lernprozesse sowie ihre Tätigkeit im Sportverein zu gewinnen. Das Projekt SPOSA bzw. dessen Mitbegründer Prof. Dr. em. Bernd Seibel wurde 2002 mit dem Landeslehrpreis des Ministeriums für Kunst und Wissenschaften ausgezeichnet. Im Kontext SPOSA gewinnt der organisierte Sport jährlich durchschnittlich 20 ausgebildete Übungsleiter (C-Lizenz Kindersport).

Jennifer Haun von der bsj sprach mit Hannah Wehrle und Jonathan Huber:

Was hat dich dazu motiviert, dich für die Zusatzqualifikation SPOSA zu entscheiden?

Jonathan: Ich treibe selbst gerne Sport und bin im Sportverein FC Emmendingen aktiv. Durch SPOSA erhoffte ich mir, mein theoretisches Studium mit dem Sport noch besser verknüpfen zu können.

Hannah: Bereits vor dem Studium wusste ich, dass es SPOSA in Freiburg gibt und ich entschied mich unter anderem deshalb für dieses Studium in Freiburg. Da ich gerne Sport studiert hätte ist SPOSA eine gute Schnittmenge zwischen der Sozialen Arbeit und dem Sport.

Wie siehst du die Verbindung zwischen Sport und sozialer Arbeit? Was sind deiner Meinung nach die Vorteile dieser Verbindung und der ZQ?

Hannah: Ich denke, dass insbesondere durch Projekte Zugänge geschaffen werden können. Zunächst für den Sport(verein) selbst und dann auch für weitere Themen. Zudem ist Sport eine Brücke, um Beziehung zu Menschen aufzubauen.

Jonathan: Im Vereinskontext kann die Aufgabe der Sozialen Arbeit sein, Exklusion zu erkennen und diese zu verhindern. Aus diesem Grund sollte im Verein Soziale Arbeit stattfinden, um darauf hinzuweisen und Möglichkeiten der Besserung aufzuzeigen.

Was hast du während deiner ÜL-Ausbildung und der ZQ-SPOSA gelernt? Wie hat sie dir geholfen, dich auf deinen zukünftigen Beruf vorzubereiten?

Hannah: Projekte und eigene Handlungsschritte besser zu reflektieren. Und im Anschluss an die methodische oder theoretische Reflexion die Handlungsschritte weiterzuentwickeln. Dies könnte auch ein Schlüssel für die gute pädagogische Arbeit von Übungsleitenden im Sportverein sein.

Setzt Du deine ZQ-SPOSA als Übungsleiter im Sportverein ein? Was machst du genau?

Jonathan: Ja, aktuell bin ich in Emmendingen in einem inklusiven Sportprojekt tätig. Dort helfen mir vor allem der theoretische Hintergrund meines Studiums und die Verknüpfung zwischen der Sozialen Arbeit und dem Sport. Kindern und Jugendlichen durch Sport ein gutes Gefühl zu geben und positive Erfahrungen der Selbstwirk- samkeit zu ermöglichen, das ist mir ein großes Anliegen.

Hannah: Ja, durch SPOSA wurde meine Teilhabe im Verein viel höher. Sowohl als Übungsleiterin im Training als auch in Bezug auf mein Engagement im gesamten Vereinskontext.

Kannst du uns ein Beispiel geben, wie du in deiner ehrenamtlichen Arbeit im Sportverein soziale Probleme, wie z. B. Integration oder Inklusion gelöst hast?

Hannah: Ich konnte einen regionalen Rückgang von Mädchen, die Fußball spielen, beobachten. Durch die Zusatzqualifikation SPOSA wurde mein Bewusstsein für die Bedeutung von Mädchen in Sportvereinen ausgeprägt. Deshalb war es mir wichtig, Kooperationen mit anderen Trainerinnen und Vereinen und Aktionen für mehr Teilhabe zu schaffen.

Jonathan: Bei mir war es die Vernetzung von regionalen Ballschulen, der Inklusionsabend der bsj sowie die Mitgestaltung der Inklusionslandkarte in Zusammenarbeit mit dem „Netzwerk Inklusion und Sport Freiburg“. Das bietet Sichtbarkeit und führt zu mehr Anerkennung.

Welchen Einfluss hatte SPOSA, dich in einem Sportverein zu engagieren?

Jonathan: Durch SPOSA habe ich die Ballschule in meinem Verein begonnen. Motiviert hat es mich auch, soziale Themen im Verein anzusprechen und diese anzugehen.

Hannah: SPOSA gab mir Motivation, mich weiter im Verein zu engagieren. Zudem wurde mir bewusst, dass der Sport Hobby, Ehrenamt und Arbeitgeber sein kann. Nach

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