
3 minute read
Projekt „Bewegung bewegt was!“ zieht Bilanz
Projekt „Bewegung bewegt was!“ der BadenWürttembergischen Sportjugend zieht Bilanz
Vielfältige Aktionen, Bewegungstage und Workshops bringen Kinder und Jugendliche nach Corona in Bewegung
Advertisement
„Der wird bei mir zuhause einen ganz besonderen Platz bekommen“, kommentierte Nicole Razavi, Präsidentin des Turngaus Staufen und Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg, den Wunschbaum, den ihr die Baden-Württembergische Sportjugend (BWSJ) im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Projekts „Bewegung bewegt was!“ überreichte. An diesem waren Wunschkarten von Kindern und Jugendlichen angebracht, mit Ideen, wie Sport in Zukunft aussehen soll. Die Karten hatten die Kinder und Jugendlichen beim „Tag der Jugend“ in Geislingen im Sommer beschrieben und bemalt.
Razavi unterstrich die herausragende Bedeutung des Sports für Kinder und Jugendliche: „Gemeinsame Bewegung ist für junge Menschen von unschätzbarem Wert. Nicht nur für die persönliche Fitness ist Sport wichtig. Junge Menschen lernen beim Sport, mit Sieg und Niederlage umzugehen, sie lernen, was Kameradschaft und Fairness bedeuten. Und im Zeitalter der Digitalisierung, von Handys und Whats App bekommt die persönliche Begegnung einen besonderen Stellenwert.“ Die BWSJ und die Sportjugenden der drei Sportbünde in Baden-Württemberg haben mit ihrem gemeinsamen Projekt „Bewegung bewegt was!“ in abwechslungsreichen Aktionen, Bewegungstagen und Workshops viele Kinder und Jugendliche erreicht, sie sportlich bewegt, beteiligt und sie zurück in die Sportvereine gebracht.
Vielfältige Maßnahmen im ganzen Land
Insgesamt konnten mehr als 6.700 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren, 500 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren und 235 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 26 Jahren erreicht, beteiligt und bewegt werden. So vielfältig wie die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen waren auch die Aktivitäten, Aktionstage und Veranstaltungen: Die Badische Sportjugend Freiburg führte insbesondere Aktionstage an Schulen in Kooperation mit Sportvereinen durch, bei denen das Programm „Toben macht schlau und fit“ umgesetzt wurde. Die Badische Sportjugend Nord organisierte Sporttage, Sportfeste, Jugendlager, Workshops und Fortbildungen, bei denen sie häufig von Sportkreisjugenden, Sportvereinen und weiteren Kooperationspartnern unterstützt wurde. Bei der Württembergischen Sportjugend erwies sich das Mini-Sportabzeichen mit den Maskottchen
Das Projekt „Bewegung bewegt was!“ läuft zum Ende des Jahres aus. Die Maßnahmen sollen jedoch weitergeführt werden. Foto: LSVBW/Martin Stollberg

Solch einen Wunschbaum erhielt Ministerin Razavi von der BWSJ – die Wünsche an ihrem Wunschbaum hatten Kinder und Jugendliche aus ihrem Wahlkreis Geislingen angebracht. Foto: LSVBW/Martin Stollberg

Andreas Kenner (SPD), Dennis Birnstock (FDP), Manuel Hailfinger (CDU) und Ministerin Razavi (v.l.n.r.) hatten bei der Abschlussveranstaltung sichtlich Spaß – auch wenn durchaus auch ernste Themen angesprochen wurden. Foto: LSVBW/Martin Stollberg
Hoppel & Bürste als äußerst erfolgreich und wurde stark nachgefragt.
Projekt soll weitergehen
Auch die BWSJ, die die Gesamtkoordination des Projekts inne hatte, führte zahlreiche Workshops an Bildungseinrichtungen zum Thema Beteiligung von Kindern und Jugendlichen durch und baute ein Netzwerk der Kinder- und Jugendbeteiligung im Sport in Baden-Württemberg auf. Aufgrund des großen Erfolges des Projekts „Bewegung bewegt was!“ werden die Sportjugenden versuchen, auch über das Projektende im Dezember 2022 hinaus einige der durchgeführten Maßnahmen und Aktionen weiterzuführen – wegen fehlender finanzieller Förderung jedoch in geringerem Umfang.
Forderungen und Wünsche übergeben
Bei der Abschlussveranstaltung des Projektes Mitte November im SpOrt Stuttgart präsentierten die Sportjugenden gemeinsam die durchgeführten Maßnahmen des Projekts, bewerteten deren Erfolg und stellten ihre Forderungen und Wünsche für die Zukunft an die anwesenden Vertreter der Landespolitik. „Dieses erfreuliche Ergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Folgen der Einschränkungen der vergangenen Jahre noch längst nicht aufgeholt sind“, sagte Magnus Müller, stellvertretender Vorsitzender der BWSJ, zu den erfolgreich durchgeführten Maßnahmen. Den Folgen des Bewegungsmangels und des ausgebliebenen Aufbaus von sozialen Kompetenzen bei Kindern gelte es auch weiterhin entgegenzuwirken. „Sportvereine können zwar einen großen Beitrag leisten, müssen jedoch durch gute Rahmenbedingungen unterstützt werden“, ergänzte Anne Köhler, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende der BWSJ. Konkret forderte sie eine finanzielle Förderung auch über das Projektende hinaus, um die Maßnahmen nachhaltig verankern und weiterführen zu können.
„Aufholen nach Corona“ nur gemeinsam
Am Ende der bewegten Veranstaltung waren sich sowohl die Sportjugenden als auch die anwesenden jugend- und sportpolitischen Sprecher der Fraktionen im Landtag einig: Bewegung, vor allem im organisierten Sport, hat das Potenzial, wirklich etwas zu bewegen. Aber nur gemeinsam mit allen Akteuren ist ein „Aufholen nach Corona“ tatsächlich möglich. n Andrea Hoffmann
Hintergrund
Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Aufholen nach Corona“ für ein Jahr durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg finanziert und läuft zum Ende des Jahres 2022 aus. Zum Ende des Projektjahres zogen die Projektverantwortlichen positive Bilanz. DOSB-Mitgliederversammlung
Am 3. Dezember 2022 findet in Baden-Baden die 19. DOSB-Mitgliederversammlung statt. Neben Neuwahlen des Präsidiums stehen unter anderem die Themen Safe Sport, Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele sowie Menschenrechte auf der Tagesordnung. Ein Bericht wird in der Januar-Ausgabe von SPORT in BW veröffentlicht.