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Sport

Dienstag, 30. August 2011

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Urs Huber frisch gekürter Schweizer Bikemarathon-Meister Garstige Wetterbedingungen führten zum Rennabbruch Urs Hubers Traum vom Bikemarathon-Titelgewinn ist in Scuol endlich in Erfüllung gegangen. Obschon das Rennen wegen des massiven Temperatursturzes abgebrochen wurde, haftet kein Makel an Hubers Titelgewinn. Er war der Einzige, der die 138 km lange Strecke regulär zu Ende fuhr. ................................................... von martin platter Beim Start morgens um 7.15 Uhr in Scuol hielt der Föhn noch gegen die herannahende Schlechtwetterfront, die Gewitter, Hagel, Starkregen und einen massiven Temperatursturz bewirkte, der in Höhenlagen ab 1600 Meter Schnee brachte. Das Rennen nahm seinen gewohnten Lauf. Die Favoriten Urs Huber, Lukas Buchli, Alexandre Moos, Andreas Kugler, Konny Looser und Thomas Stoll formierten sich in der ersten Steigung nach Costainas zur Spitzengruppe. Kurz vor dem Kulminationspunkt setzte erstmals Regen ein, der immer stärker werden sollte. Im Anstieg zu Döss Radond wurden die Karten aufgedeckt. Huber, Moos und Buchli vermochten sich leicht abzusetzen, da wurde Buchli kurz vor der Abfahrt von einem platten Reifen ausgebremst.

Aprilhaftes Wetter bis Livigno Noch immer verhielt sich das Wetter aprilhaft. In Livigno, bei halber Distanz (km 70) zeigte sich sogar kurz die Sonne, bevor die Spitzenfahrer in die

Jorin Gabriel Gesamtdritter im Racer-Bikes-Cup Mit einem starken Rennen in Muttenz direkt aufs Podest gefahren. Kurz nach den Ferien ging die Mountainbike-Saison schon wieder los und in die letzte Runde. 5 Rennen in 5 Wochen stehen auf dem Programm. Das erste aus dieser Serie war letztes Wochenende in Eschenbach. In brütender Hitze trafen sich alle Fahrer wieder nach den Sommerferien zum Kräftemessen im EKZ-Cup. Jorin Gabriel kämpfte klug und machte in der zweiten Hälfte einen Zwischenspurt, der ihn auf den 2. Rang brachte. Souverän verwaltete er diesen dann auch sicher bis ins Ziel. Nun war klar, die Form stimmt auch noch nach den Ferien. Das war wichtig, denn schon eine Woche später stand der Finallauf in Muttenz an. Die Ausgangslage war nicht schlecht, war doch der 3. Rang in der Gesamtwertung in Reichweite. Zwei Punkte Vorsprung hatte der Gegner aus Österreich noch in dieses Rennen retten können. In den letzten paar Rennen hatte ihm Jorin 40 Punkte abgenommen. Mit dem 2. Platz in Muttenz war Jorin sehr glücklich und strahlte im Ziel, denn er war damit auch Gesamtdritter des Racer-Bikes-Cups 2011 und darf – so der Preis – in den Herbstferien, eine Woche nach Davos ins BikeLager gehen. Im EKZ-Cup stehen noch drei Rennen (Hinwil, Egg und Fischenthal)an. Und dann ist die Bike-Saison 2011 vorbei.

Hauptsteigung stachen, den 2700 Meter hohen Chaschauna-Pass, zugleich das Dach der 138-Kilometer-Tour. Huber fuhr inzwischen knapp eine Minute vor Moos. Auf der dritten Position folgte Kugler, dann Buchli und Stoll. Was die Fahrer zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Am Chaschauna staute sich die Kaltfront. «Die Steigung auf der italienischen Seite war noch angenehm zu fahren. Oben fuhr man jedoch wie in einen Kühlschrank. Plötzlich war es eiskalt», erinnert sich Buchli. Die beiden Spitzenfahrer Huber und Moos liessen sich davon jedoch nicht beirren und setzten ihr Rennen mit unvermindertem Tempo fort. Als es dann auf dem Pass aber auch noch zu schneien begann, entschied OK-Präsident Urs Wohler um die Mittagszeit, den Übergang für alle weiteren Fahrer zu sperren. Zu diesem Zeitpunkt passierte Huber fünf Minuten vor Moos und 13 Minuten vor Stoll bereits Zernez und nahm die letzten 35 Kilometer in Angriff. Als Erster im Ziel war jedoch Moos, der von einem Streckenposten in Ftan ohne Zusatzschlaufe mit Gegensteigung über Scuol direkt ins Ziel gewiesen wurde. Die Jury entschied deshalb, die Durchfahrtszeit zum Zeitpunkt des Rennabbruchs für die Schweizer Bikemarathon-Meisterschaft zu werten. Bei den Männern zählte der Kontrollpunkt in S-chanf, 47 km vor dem Ziel; bei den Frauen jener in Livigno, 68 km vor dem Ziel. Die Schweizermeisterschafts-Medaillengewinner heissen demnach Urs Huber (Gold), Alexandre Moos (Silber) und Thomas Stoll (wie im Vorjahr Bronze), beziehungsweise Milena Landtwing (Gold), Nadia Wal-

Im strömenden Regen rast Urs Huber auf dem Weg zum Bikemarathon-Titelgewinn durchs Alpisellatal Richtung Livigno, wo wieder kurz die Sonne schien. (Bild Martin Platter) ker (Silber) und Andrea Kuster (Bronze).

Keine Zufallssieger Alles keine Zufallsplatzierungen, selbst wenn Moos natürlich nicht begeistert vom Entscheid war. «Das Rennen ist erst auf der Ziellinie fertig. Ich war dabei, den Rückstand zu Huber wettzumachen. Ich kann nichts dafür, wenn mich Streckenposten falsch leiten», sagte der Romand. Huber kontert, dass auch er alles richtig gemacht habe. Am Schluss sei er aber einfach

Ein Arbeitssieg

nur noch froh gewesen, es endlich ins Ziel geschafft zu haben. «Ich hatte noch nie so kalt in meinem Leben. Und ich trainiere auch bei schlechtem Wetter», sagte Huber wieder aufgewärmt anlässlich der Siegerehrung. Erstaunt war der 26-jährige Joner später über die Auswertung seiner Vitaldaten, die er während des Wettkampfes aufgezeichnet hatte: «Ich hatte noch nie derartige Sprünge in meiner Pulskurve. Das Rennen war absolut grenzwertig. Am Schluss bin ich nur noch im Automatikmodus mit Tunnelblick und stark eingeschränk-

tem Hörvermögen gefahren. Ich wusste, dass ich an der Spitze lag und wollte diesen Titelgewinn um nichts in der Welt mehr preisgeben, nachdem ich in den vier Jahren zuvor jeweils so viel Pech an Titelkämpfen gehabt habe. Nicht ungefährlich...» «Wir mussten das Rennen abbrechen. Dass ein derartiger Entscheid nicht nur Freude auslöst, liegt in der Natur der Sache», erklärte der OK-Präsident. Dass rund 200 Teilnehmer mit Unterkühlungssymptomen gepflegt werden mussten, zeigt jedoch, dass der Rennabbruch eine angemessene Massnahme war.

Überlegen, aber...

FC Wettswil-Bonstetten – Entfelden 1:0 (0:0) FC Affoltern – FC Lachen/Altendorf 0:2 Die Ämtler dominierten über die ganzen 90 Minuten, während es dem Gast aus Entfelden im ganzen Spiel nicht einmal gelang, eine gefährliche Abschlussaktion zu kreieren. ................................................... von andreas wyniger Bereits nach 120 Sekunden brannte es erstmals im Strafraum der Gäste aus dem Aargau. Der FCWB führte einen Freistoss blitzschnell aus, und Shehi kam aus 12 Metern gefährlich zum Abschluss, verzog diesen aber knapp. Auch in der Folge waren es die Rotschwarzen, welche geduldig versuchten, den Entfelder Abwehrriegel zu knacken. Nach einem Doppelpass zwischen Gasic, welcher an diesem Samstag nicht seinen besten Tag einzog, und Aksic nach 27 Minuten fehlte wiederum nur sehr wenig zur Führung Wettswil-Bonstettens. Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde zwang wieder Aksic Entfeldens Torwart Vodola zu einer guten Parade. Nur 180 Sekunden später war es erneut Aksic, der mit einem wuchtigen Freistoss Vodola prüfte. Dieser konnte nur nach vorn befreien, wo Gasic parat stand, mit seinem Nachschuss aber ebenfalls seinen Meister in Vodola fand. Die letzte Aktion vor der Pause gehörte natürlich wieder den Platzherren. Eine herrliche Peixoto Flanke köpfte L. Schlüchter an den Querbalken. Leider war auch der schönsten WB-Aktion nach 52 Minuten kein Glück beschieden. Günes bediente mit

einem Klasse-Seitenwechsel Schlüchter, welcher mit seiner präzisen Flanke Gasics Kopf fand. Aber auch diesen Kopfball konnte Vodola entschärfen. 12 Minuten vor Schluss dann doch die Entscheidung: Nach einem ShehiSchuss und einem richtigen Tohuwabohu vor dem Entfelder Tor fiel das Leder schliesslich Günes vor die Füsse, welcher zum hochverdienten 1:0 einschoss. In der Folge gelang es WettswilBonstetten gut, Gegner und Spiel zu kontrollieren und den Vorsprung sicher über die Zeit zu bringen. Entfelden war ein offensiv sehr harmloser, defensiv dafür umso besser organisierter Gegner, an welchem sich noch manche die Zähne ausbeissen könnten. Vom FCWB hat man schon bessere Leistungen gesehen. Stark war, wie man Geduld hatte und sich nie aus dem Konzept bringen liess. Mit diesem Vollerfolg bleiben die Ämtler in der Spitzengruppe und freuen sich schon jetzt auf das nächste Spiel, welches beim starken SC Schöftland stattfinden wird. Matchtelegramm: FCWB - Entfelden 1:0 (0:0); Sportplatz Moos 140 Zuschauer; Tor: 78. Günes 1:0. FCWB: Maggiulli; Buchmann, Bonnemain, Shehi, Illi; Peixoto (46. Günes), Y. Schlüchter, Franjov, L. Schlüchter (71. Hasani); Gasic (80. Pechoucek), Aksic. Weitere Resultate: Lautaro Chile – FCWB 2 0:2, Schlieren - Senioren 0:7 (Cup), Siebnen - Jun. Da 4:3, Dietikon - Jun. Eb 0:12, Altstetten - Jun. Ec 13:1, Red Star - Jun. Db 5:2, Thalwil - Jun. Ea 8:2, Jun. Dc - Team 89 5:5, Adliswil - Jun. Ca 4:5, Dietikon - Jun. A1 1:0, Jun. A2 - Affoltern a/A 0:7, Einsiedeln - Jun. B 4:2.

Die 1. Mannschaft des FC Affoltern verliert als grösstenteils überlegene Mannschaft das erste Heimspiel gegen den FC Lachen/Altendorf mit 0:2. Es war die zweite Saison-Niederlage im zweiten, engagierten aber fair geführten und vom Schiedsrichtertrio ausgezeichnet geleiteten Pflichtspiel. In diesem Spiel darf man sie verwenden. Mehr noch. Man muss die alte Fussballweisheit strapazieren: Wenn man die Tore nicht schiesst, bekommt man sie. Affoltern hat die Floskel bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Lachen/Altendorf eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Am Ende der Begegnung standen die Affoltemer Spieler mit hängenden Köpfen auf dem Feld.

Effiziente Gäste Der FC Lachen/Altendorf jubelte über die drei Punkte, die er aufgrund einer abgeklärten Mannschaftsleistung absolut nicht «gestohlen» hat. Dank seiner Effizienz erzielten die Märchler aus drei Chancen zwei Tore. Der FCA startete engagiert und druckvoll in die Partie. Man sah der Mannschaft an, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Die Spieler waren bemüht, aber zu viele unnötige Ballverluste im Spielaufbau verhinderten flüssige Kombinationen. Trotzdem kam der FCA zu einigen Grosschancen, welche aber teilweise fahrlässig vergeben oder vom guten Gästetorhüter Eberhard zunichte gemacht wur-

den. Nach 30 Minuten hätte das Resultat gut und gerne 2.0 für das FCA-Fanionteam lauten müssen. Die Gäste nutzten Abstimmungsprobleme in der Verteidigung schamlos aus und erzielten bei einem ihrer sehr seltenen Angriffe in der 40. Minute das überraschende 0:1. Der FCA war bemüht, noch in der 1. Halbzeit den Ausgleich zu erzielen, jedoch ohne Erfolg. Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hat: Der FCA war vermehrt im Ballbesitz und erspielte sich die eine oder andere Chance. Mit Rako und Bilic (welcher fast die ganze Vorbereitung verletzungsbedingt fehlte), brachte Trainer Filipovic zwei neue Spieler und versuchte mit diesen Wechseln die Offensive noch zu stärken. Leider ohne Erfolg. Es waren vielmehr die Märchler, welche wiederum aus einem Konter in der 75. Minute das 0:2 erzielten. Obwohl die Spieler des FCA auch nach diesem Tiefschlag nie aufgaben, blieb der Torerfolg aus. Die Mannschaft muss das Spiel so schnell als möglich abhaken und sich auf die nächsten schweren Aufgaben (Auswärtsspiel gegen den FC Einsiedeln und Heimspiel gegen den FC Blue Stars) konzentrieren. (rt.) Matchtelegramm: FC Affoltern – FC Lachen/Altendorf 0 : 2 (0 : 1). Sportplatz Moos, Affoltern, 102 Zuschauer. FCA: Steiner; Luchsinger; Bala Shkelquim (Captain); Spinner; Kaufmann (32. Min. Bala Skhembim); Costa Veloso; Konate; Antenen Sandro (80.Min. Bilic); Salis ; Ramos de Oliveira; Löliger (65. Min. Rako). Bemerkungen: FCA ohne Ismajlaj (verletzt), Kolaj (Trainingsrückstand), Shala und Antenen Claudio (beide Militär). Keine Gelbe Karte gegen Affoltern; 3 auf der Seite vom FC Lachen/Altendorf.


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