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«Herz zählt» an der

Das «Chinderschlössli» präsentiert sich in einem neuen Webauftritt. Aber auch sonst tut sich viel an der Schartenstrasse. «Herz zählt» lautet das Motto.

RINALDO FEUSI

Gelebt und verkörpert

In einer denkwürdigen Feierstunde wurde «Mister Tägi» Kurt (Kudi) Müller im Beisein einer illustren Gästeschar in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

PETER GRAF

Für viele Menschen ist der Schritt in den Ruhestand nach Jahren der Arbeit, welche trotz vorgegebenen Strukturen und Aufgaben wie bei Kurt Müller durch unterschiedliche Ereignisse und Anlässe geprägt war, ein gravierendes Ereignis im Leben Und so wurde als Zeichen der Wertschätzung für die in den vergangenen 18 Jahren geleisteten Dienste und die Arbeit eine verdiente Verabschiedung ausgerichtet Nebst Tägi-CEO Urs Kamberger konnten Tägi-VR-Präsident und Gemeindeammann Roland Kuster Vertreter aus Behörden, Verwaltung, Kunden und Mitarbeitenden sowie Angehörige des allseits geschätzten Leiters Betrieb und Sport willkommen heissen. Kuster bezeichnete den Tag als Ende einer Legende «Kudi hat nicht für das Tägi gearbeitet Er hat das Tägi geatmet, verkörpert und gelebt, als wäre es das Seine Auch wenn sein Herz für den Sport schlägt, hatte er stets zum Ziel, alle zufriedenzustellen, denn Reklamationen waren ihm ein Gräuel »

Kudi war gut vernetzt

In einer launigen Hommage liess sein langjähriger ehemalige Mitstreiter Luciano Schaffer die ge- meinsame Zeit Revue passieren. «Obwohl wir nicht immer gleicher Meinung waren und die gleichen Ansichten vertraten, gelang es ihm, mich jeweils zu überzeugen», stellte Schaffer fest «Kudi vermochte stets durch solides Networking und gewissenhafte Arbeit zu punkten», so Schaffers Feststellung, was durch die Gästeschar mit tosendem Applaus bestätigt wurde.

Sein Dank galt dem Team CEO Urs Kamberger, der seine Stelle im Januar 2022 angetreten hat, bezeichnete Kurt Müller in seiner kurzen Ansprache als integer und lösungsorientiert «Aus Erzählungen weiss ich, dass er auch in all den Jahren, in welchen die Verantwortung auf ihm lastete, mit seinem Team stets bestrebt war, allen Wünschen gerecht zu werden», so Kamberger Noch bevor für Speis, Trank und gute Unterhaltung an den festlich gedeckten Tischen Platz genommen wurde, ergriff Kudi das Wort. Er war es, der gleich nach seiner Anstellung für das bargeldlose Bezahlen und die Digitaltelefonie sorgte und auch gleich für die Beschaffung eines Beamers besorgt war. Mit bewegten Worten bedankte er sich bei den Behörden für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und dem gesamten Tägi-Team für die grossartige Unterstützung, welche er auch seinem Nachfolger Reto Schürch wünschte. Dank galt auch der Familie für das Verständnis für die oftmals nicht vorhersehbare Abwesenheit Mit dem Aufruf «Wähle dreimal acht – Kudi kommt bei Tag und Nacht» beschloss er den offiziellen Akt mit dem von ihm gewohnten Schalk.

Die Wettinger Kita «Chinderschlössli» macht vieles anders Deshalb ist sie erfolgreich Obschon das Wettbewerbsfeld umkämpfter wird, sind hier noch immer die Kinder im Zentrum Neben einem neuen Online-Auftritt und einem lebendigen Instagram-Kanal passiert auch innerhalb des «Schlösslis» viel So wurde erst kürzlich die Tagestruktur getauft Passend zum Standort nennt sie sich nun «Schartebandi». Was die Kita aber besonders erfolgreich macht, sind die Ansprüche an sich selbst So setzt man hier gleich mehrere Zeichen –gegen Fachkräftemangel und an höhere Qualitätsansprüche.

Abseits der Norm und deswegen auf Kurs

Mit dem Bürohund Flash zusammen arbeiten 16 Mitarbeitende in Wettingen Eine davon ist auch die hauseigene Diätköchin und eine Hauswirtschaft mit Kinderbetreuungsschülerin der Stiftung Schürmatt Beides Besonderheiten «Unsere Köchin kennt die Kinder und ist ebenso Bezugsperson wie unsere Fachpersonen», erklärt Fabienne da Silva Sie ist Ausbilderin, Elternkontakt und Pädagogische Fachkraft. Ebenfalls kümmern sich mehr Pflegende um die Kinder als gesetzlich vorgegeben Um die Qualität der Kitas zu garantieren, gibt der Kanton Aargau hierbei den Betreuungsschlüssel vor Dieser besagt, dass pro fünf Kinder mindestens eine Betreuungsperson gestellt werden soll Im «Chinderschlössli» gilt aber eine Fachperson pro vier Kinder «Wir wollen eine optimale und individuelle Betreuung sicherstellen», erklärt Vorstandsmitglied Tina Bubenhofer Geht diese Strategie auf, wenn doch viele Institutionen berichten, man habe zu wenig Fachkräfte? Bis jetzt schon Jedoch sei es auch hier zunehmend schwerer, gutes Personal zu finden. Einen Grund für den Fachkräftemangel sehen Tina Bubenhofer und ihre Kollegin Fabienne da Silva in den Ausbildungskonditionen. Es sei üblich, dass erst ein einjähriges Praktikum verlangt werde. Faktisch seien das also vier Jahre Ausbildung mit geringem Lohn, wovon aber nur drei Jahre gesetzlich vorgegeben sind «Das ist nicht zukunftsweisend», sind sich beide einig «Hier wollen wir Gegensteuer geben.»

Langjährige Mitarbeiter und unweit der Natur Dem Kita-Team ist es besonders wichtig, dass die Kinder innen und aussen eine schöne Zeit verbringen So sei man jeden Tag auch entweder vor dem Haus, im Garten oder auch einmal auf einem Ausflug. Die wöchentlichen Waldtage gehören zu den beliebtesten Angeboten. Ebenfalls steht draussen vor dem Garten ein grosses Zelt In diesem können Babys – natürlich unter Aufsicht – schlafen. «Das Schlafen in der frischen Luft wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Kinder aus», erklärt Gruppenleiterin Alexandra Herzig Ebenfalls bieten sich in den Räumlichkeiten genug Nischen, damit sich ein Kind auch einmal zurückziehen könne. Die Kletterund Spiellandschaften sind an die jeweiligen Alter angepasst und aus Holz. Das alles folge einem pädagogischen Konzept, das sich an den individuellen Bedürfnissen des Kindes orientiert, erklärt sie weiter Doch nicht nur die Kinder mögen es hier Die Mitarbeitenden im «Chinderschlössli» bleiben in der Regel über lange Jahre. Und auch Lernende wollen das Schlössli nicht verlassen. «Ich habe bereits eine Weitereinstellung hier nach meinen Prüfungen im Sommer», berichtet eine der Lernenden.

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