LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 19. MÄRZ 2020
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
PP 5600 Lenzburg · Nummer 12 · Post CH AG
SALZKORN Notvorrat Mit guten Vorsätzen ist der Weg zur Hölle gepflastert, sagt ein Sprichwort. So hat sich auch der Vorsatz, ein Salzkorn über etwas Positives statt über die Pandemie zu Helene Basler schreiben, in Nichts aufgelöst. Dieses Salzkorn sollte mildernd auf die Hiobsbotschaften, die pausenlos auf uns niederprasseln, wirken. Aber womit? Ein Mittel, gelassener zu bleiben, ist Ablenkung. Am letzten Samstagabend strahlte das Schweizer Fernsehen eine Tanz-Show aus. Aufwendige Bühnenbilder, gekonnte Choreografien, Musik und quirlige Tänzer liessen für den Moment alles vergessen, obwohl die Tänze vor leeren Zuschauerplätzen stattfanden. Wem solche Darbietungen nichts sagen, der findet vielleicht andernorts etwas, das düstere Gedanken, wenigstens für kurze Zeit, verdrängt. Nachdenklich: Das Lenzburger Trainerduo Emilio Munera (rechts) und Assistent Thomas Kleiner im Trainingslager am Strand in Malaga.
Foto: zvg
«Es gibt nun Wichtigeres als Fussball» Lenzburg Statt in die Rückrunde zu starten, üben sich auch die Lenzburger Fussballer in Geduld. Der Trainingsbetrieb ist eingestellt, ein Abbruch der Saison steht zur Diskussion. Emilio Munera, Trainer des 2.-Liga-Tabellenführers, äussert sich zur Situation. ■
RUEDI BURKART
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or zwei Wochen bereitete sich das Fanionteam des FC Lenzburg in Spanien auf den Fussballfrühling vor. «Es waren herrliche Tage. Ideales Wetter, eine gute Stimmung – perfekt», blickt Emilio Munera zurück. Die Bezirkshauptstädter büffelten am Strand Kondition, feilten an der Technik und gewannen ein «Mätschli» gegen den ebenfalls vor Ort weilenden Drittligisten FC Seon mit 8:0. «Natürlich kam auch das Gesellige nicht zu kurz», meint Munera schmun-
zelnd. 24 Spieler und eine Handvoll Supporter mit den beiden Co-Präsidenten Mike Barth und Ueli Bruder an der Spitze kehrten am vorletzten Sonntag zurück in die Schweiz. Munera: «Wir waren bereit und freuten uns auf die Rückrunde.» In der Tabelle liegen die Lenzburger mit sechs und mehr Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz an der Tabellenspitze, im Cup sind sie auch noch dabei. Die Chance auf die Rückkehr in die 2. Liga inter ist intakt. Doch dann überschlugen sich bekanntermassen die Ereignisse wegen des grassierenden Coronavirus. Nichts ist mehr wie noch vor wenigen Tagen. An Fussballspielen ist nicht zu denken, nicht einmal Trainings werden durchgeführt. «Ich betone, dass ich für alle Massnahmen volles Verständnis habe», stellt Munera klar, «in der jetzigen Situation gibt es Wichtigeres als Fussball.» Es sei keine einfache Zeit für alle Menschen und der Sport deshalb absolut sekundär. Der 48-jährige Übungsleiter des FCL hat seinen Spielern ein individuelles Trainingsprogramm mit in die verordnete Wettkampfpause mitgege-
ben. Munera: «Jeder kann für sich etwas machen, joggen, ein paar Technikübungen, solche Sachen.» Dabei waren die Lenzburger bereit für grosse Taten auf dem Rasen. Die Rochaden im FCL-Kader hielten sich erwartungsgemäss in engem Rahmen. Abgänge gabs in der Winterpause keine zu verzeichnen, gekommen sind Allrounder Jan Solak (22, Blue Stars), Stürmer Meriton Merko (24, vereinslos) und Goalie Ramon Koch (19, Wohlen). Eine interessante Personalie ist der 24-jährige Nordmazedonier Merko, der einst in der zweithöchsten mazedonischen Liga gespielt haben soll.
Lager als Saisonabschluss?
Ob die Fussballer ab Mai tatsächlich wieder zum Dienst antreten dürfen oder ob die Saison abgebrochen wird – wer weiss das schon in diesen verrückten Tagen. Wegen des Coronavirus kann sich innert Stunden vieles ändern. Durchaus möglich, dass das Trainingslager in Malaga gleichzeitig auch das «Saisonabschlussreisli» des FC Lenzburg gewesen ist.
Die Zeit des zweiten Weltkrieges habe ich zwar nur als Kind erlebt. Aber man fühlte sich auch damals bedroht. Wie hat man den Druck etwas verringert? Unter anderem mit einem Mittel, über das die Nachkriegsgeneration lächelt: mit patriotischen Liedern. Das wirkte ermutigend, auch wenn man sich über die Situation, falls eine Invasion stattgefunden hätte, keine Illusionen gemacht hat. Musik, Bücher, Bewegung in der Natur, auch sportlicher Art, lenken ab. Vielleicht hilft auch das frühlingshafte Wetter gegen trübe Stimmungslagen. Das möchte man den Menschen, die beruflich und familiär gegenwärtig doppelt gefordert sind, wünschen. Eine Krise sei auch eine Chance, heisst es. Denn Ablenkung allein ist nur vorübergehend wirksam. Fordert diese Krise nicht vielmehr auch dazu auf, darüber nachzudenken, was im Leben von Bedeutung ist? Der von jungen Menschen geforderte Klimaschutz betrifft einen sorgsameren Umgang mit der Natur. Es fragt sich jedoch, ob man nicht auch mit den menschlichen Beziehungen sorgsamer umgehen soll. Sie sind gewissermassen ein Notvorrat für schwierige Zeiten. Helene Basler-Märchy
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