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LENZBURGER WOCHE

DONNERSTAG, 31. MAI 2018

Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.

PP 5600 Lenzburg · Nummer 22 · Post CH AG

SALZKORN Vorausschauend zurückblicken Kulturerbejahr 2018: Wenn wir bei der Begegnung mit den Hinterlassenschaften unserer Vorfahren staunen und schmunzeln können, verdanken Heiner Halder wir das jenen, welche in weiser Voraussicht ihr Erbe behalten, erhalten, gestalten und verwalten und es der nächsten Generation oder einer geeigneten Institution weitergeben.

Ansteckende Begeisterung: Die Bezirksschüler Leon Brunschwiler und Moritz Frei erklären dem SWL-Geschäftsführer Markus Blättler die Foto: swl Funktionsweise ihres solarunterstützten Modellautos.

Solarenergie in Fahrt bringen Lenzburg Als Quartalsarbeit an der Bezirksschule haben zwei Schüler ein solarbetriebenes Modellauto konstruiert.

M

it ihrer Quartalsarbeit haben zwei Schüler der Bezirksschule Lenzburg untersucht, wie sich die Solarenergie für ein Modellauto nutzen lässt. Weil das Projekt ihr Budget sprengte, suchten sie einen Sponsor: Die SWL Energie AG hat ihnen den Bau des Solarautos ermöglicht. An der Bezirksschule Lenzburg widmen sich die Schüler der dritten Klasse kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit einer Quartalsarbeit. Sie lernen dabei, ein Projekt selbstständig zu planen und umzusetzen, und vertiefen sich in einem Fachgebiet. Dieses Jahr wählten zwei Schüler die Solarenergie als Thema für ihre Quartalsarbeit: Moritz Frei aus Lenzburg und Leon Brunschwiler aus Ammerswil bauten gemeinsam ein ferngesteuertes Modellauto mit Solarzelle. Diese produ-

ziert Strom, der eine Powerbank – einen kleinen Akku – speist und so die Lichter des Autos zum Leuchten bringt. Daher lässt sich die Energie des am Stromnetz aufgeladenen Hauptakkus ausschliesslich für den Motor des Autos verwenden, was die Reichweite steigert.

Gut in Physik

«Mit unserer Arbeit wollten wir herausfinden, wie stark sich die Akkulaufzeit eines Modellautos durch Solarenergie verlängern lässt», begründen Moritz Frei und Leon Brunschwiler ihre Themenwahl. Die beiden Bezirksschüler sind gut in Physik und interessieren sich für Energiethemen. «Wir wünschen uns, dass erneuerbare Energien wie die Solarenergie und ihre Möglichkeiten mehr Aufmerksamkeit erhalten. Durch unser Projekt leisten wir einen kleinen Beitrag dazu.» Ihr technisches und handwerkliches Talent stellten Moritz Frei und Leon Brunschwiler nicht nur beim Innenleben des Solarautos unter Beweis. Sie konstruierten auch das Fahrgestell

Einen Zacken besser.

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selbst, produzierten es mit einem 3DDrucker und verbauten sämtliche Komponenten darin. Bei so viel eingesetztem Material leuchtet es ein, dass das Modellauto einiges mehr kostete als die von der Schule übernommenen 50 Franken. Deshalb suchten die Bezirksschüler einen Sponsor und gewannen die SWL Energie AG als Partnerin. «Mit welcher Begeisterung sich die beiden für die erneuerbaren Energien einsetzten und an einer Lösung für das Solarauto tüftelten, hat uns beeindruckt», sagt SWL-Geschäftsführer Markus Blättler.

Ausstellung der Quartalsarbeiten

In einer Woche, am Donnerstag, 7. Juni, stellen alle Drittbezler im Schulhaus Lenzhard ihre Quartalsarbeiten aus. Moritz Frei und Leon Brunschwiler werden ihr solarunterstütztes Modellauto präsentieren und mit einem Video Einblick in ihre Arbeit geben. Die Ausstellung ist ab 18.30 Uhr für alle Interessierten geöffnet; ab 19.30 Uhr finden Kurzvorträge statt. (pd/swl)

Trotz grassierender Wegwerfmentalität einerseits und vermehrter Recyclierung andererseits bleibt für private und institutionalisierte Sammler allerdings die Qual der Auswahl: Vom gesamten Zivilisationsmüll, was ist es wert, in die Zukunft gerettet zu werden? Was wollen unsere Nachfahren in einer immer schnelllebigeren Zeit von der Vergangenheit überhaupt noch wissen? Es gilt also, die Weichen rechtzeitig zu stellen, oft genug last minute noch sicherzustellen, was nicht durch Vernichtung in Vergessenheit versinken soll. Der Verein Industriekultur am Aabach hat mit seinem Lehrpfad den Moment erwischt. Das Museum Aargau unterstützt dessen zeitgemässe Aufrüstung mit Augmented-und-Virtual-Reality-Darstellungen per App und widmet sich vermehrt der kantonalen Industriegeschichte. Praktische Beispiele, wie Vergangenes Zukunft hat, gibt es aktuell auf dem Platz Lenzburg. Stichwort Telefonkabinen. Zum Jubiläum 150. Geburtstag von Sophie Haemmerli-Marti wurde eine privat gehortete antike hölzerne Sprechzelle aus der alten Post zu einer gut besuchten «Poesiekabine» mit direktem Draht zur Dichterin aufgepeppt. Auf die rote Liste aussterbender Arten ist das zum öffentlichen Mobiliar zu Stadt und Land gehörende Publifon vom allgegenwärtigen Handy & Co. verdrängt. Vier der selten gewordenen Exemplare finden sich noch in Lenzburg. Und da sollen sie mit einer neuen sinnvollen Zweckbestimmung bleiben. Heiner Halder, Lenzburg


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