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Donnerstag, 21. Dezember 2017

Lenzburger Woche

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

INHALT Amtliche 2/3/4/5 Stadt Lenzburg 6/7/9 Kirchenzettel 10/11 Stellen 16 Im Gespräch 13

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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 51, 118. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

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Der regionale Chlausklöpf-Wettkampf in Lenzburg war ein kunterbuntes Stelldichein der besten Chlöpfer. Die Geisseln klöpften von lautlos bis unheimlich.

Der Lenzburger Bezirks-Anzeiger zeigt zum Jahresabschluss eine Foto-Collage vom Staufberg im Wandel der Jahreszeiten 2017.

Lautlos bis unheimlich

Staufberg im Bild

Salzkorn Stille Nacht

Das ganze Jahr über frischen Fisch, Obst und Gemüse aus dem eigenen Gewächshaus: Das ist jetzt auch für Laien ohne viel Aufwand möglich. Der Prototyp der Aquaponic-Anlage, die dies ermöglicht, steht in Niederlenz. Im Bild: Raphael Stocker, Raffael Känzig und Simon Helfenfinger. Foto: MS

Dem Wasabi gefällt es in Niederlenz Studierende der Fachhochschule Nordwestschweiz haben eine Aquaponic-Anlage in Niederlenz automatisiert. Dank dem Projekt können jetzt auch Laien mit minimalem Energieund Wasserverbrauch eine maximale Ernte erzielen. Melanie Solloso

R

affael Känzig, Umweltberater und Hobbygärtner aus Niederlenz, hat eine Vision: Er möchte nächste Weihnachten seinen Gästen frische Niederlenzer Erdbeeren auftischen. Weit davon entfernt ist er nicht mehr. Derzeit, im Dezember, gedeihen in seiner Aquaponic-Anlage in Niederlenz Küchen- und Teekräuter sowie Salate. Seine im Sommer automatisierte Anlage hat die Testphase überstanden. Aquaponic ist eine Mischkultur, die Fischzucht und Hydrokultur-Anbau in einem Kreislaufsystem verbindet. Die Nährstoffe im Fischfutter und den Fischexkrementen dienen dabei als natürlicher Pflanzendünger. Der

Wasserkreislauf ist das verbindende Element der beiden Systeme, bestehend aus Pflanzenbeeten und einem Fischbecken. Die Idee vom künstlichen biologischen Kreislauf aus Wasser- und Pflanzenelementen ist nichts Neues, sie wurde aber bis anhin eher nur von Fachleuten umgesetzt. Das Problem: Was einfach tönt, ist im Zusammenhang sehr komplex. Die Voraussetzungen dafür, dass der geschlossene Kreislauf funktioniert, sind genügend Sauerstoffzufuhr, stimmige Futterversorgung, eine stabile Temperatur und gute Wasserqualität. Diese Werte sind sehr anfällig. Ein totes Tier, ein Leck im Tank oder zu viel Futter können beispielsweise die Wasserqualität sehr rasch negativ beeinflussen. 365 Tage im Jahr Pflanzbetrieb Eine konstante manuelle Überwachung der Werte war bis vor kurzem in der Aquaponic-Anlage in Niederlenz unumgänglich. Auf Ferien musste Raffael Känzig deshalb verzichten – bis die beiden SystemtechnikStudierenden der FHNW, Simon Helfenfinger und Raphael Stocker, die Anlage automatisiert haben. Jetzt kann sich Raffael Känzig zurücklehnen. «Die Automatisierung ermöglicht es, die Anlage mit wenig Unterhalt während 365 Tagen im Jahr in Betrieb zu

halten, und das mit der immer gleichen Temperatur, egal ob Winter oder Sommer.» Eingreifen muss der Gärtner nur, wenn die Technik ein Problem meldet. Die Automatisierung macht die Aquaponic-Anlage auch für Laien interessant. «Trotz Komplexität benötigt man dank Technik wenig Wissen», sagt Känzig. Mit einer Investition von rund 10000 Franken ist man dabei. Die Anlage eigne sich für passionierte Hobbygärtner, die gerne das ganze Jahr hindurch mit minimalem Energie- und Wasserverbrauch auf einer kleinen Fläche frische Produkte vor der eigenen Haustüre ernten möchten. Trotz ganzjähriger Erntemöglichkeit lohnt sich die Anlage laut Känzig nur als Hobby, «wenn man die Stunden, die man investiert, nicht rechnet». Besonders interessant ist die Anlage für Leute, die es gern exotisch mögen. Denn auch exotische Pflanzen gedeihen in der Anlage in Niederlenz bestens, beispielsweise Wasabi – eine hierzulande sonst eher schwer zu ziehende Gewürzpflanze aus Japan. Gurken, Melonen, Tomaten, Erdbeeren und Kartoffeln Marke Eigenanbau – die Pflanzmöglichkeiten sind im Aquaponic-Gewächshaus vielfältig. Ohne grünen Daumen geht es dann aber doch nicht. Weitere Infos unter www.fleeds.ch

«Laute Nacht, eilige Nacht, niemand schläft, alles wacht. Oh du fröhliche, oh du selige Gaben bringende Weihnachtszeit.» Stille Nacht? Von wegen! Die Adventszeit ist kaum durch Besinnlichkeit und Andacht Heiner Halder definiert. Die Konsumgesellschaft, angetrieben durch Grossverteiler und Kleingewerbe, verpackt in Glanz und Glitter, flankiert von annektiertem Brauchtum, läuft auf Hochtouren. Doch gibt es, Gott sei Dank, Oasen der relativen Ruhe zu kurzem Rückzug. Fazit ist Hektik hin und her. Leise rieselt der Schnee. Premiere für das klingende Lichterfest auf dem Metzgplatz. Der Alte Gemeindesaal wird mit kunstvollen Projektionen zum neuen Lenzburger Leuchtturm, die Kinderkantorei singt herzerfrischende Lieder. Am Sonntagmorgen erklingt in der Stadtkirche die Kommentierte Bachkantate. Nachmittags stürzt man sich in den Sonntagsverkauf, abends trifft man sich dem Wetter zum Trotz zahlreich zum Fondue i de Gass; «es bitzeli stinke mueses». Am Freitag darauf wird in der Stadtkirche ein besinnlicher Einstieg in den Advent geboten. Der Tourismus lädt zur Adventsführung durch die wunderbar geschmückte Stadt. Chlausklöpfer machen seit Wochen lautstark auf den Chlausmärt aufmerksam, der ist grösser, aber nicht reichhaltiger als je. Positiv: Unfug, das war einmal. Die Bemühungen der Jugend locken nicht nur den offiziellen Stadtchlaus zum Rundgang aus der Klause, ein Gewerbe-Gespann macht ihm Konkurrenz. Letztes Wochenende intoniert der katholische Kirchenchor in der Stadtkirche ein Weihnachts-Oratorium. Und zu vorerst guter Letzt knallt und hallt es bei den KlöpfWettbewerben, der Sonntagsverkauf floriert. Fortsetzung folgt, bis es wirklich stille Nacht wird. Heiner Halder, Lenzburg


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