THIERSTEIN
Donnerstag, 20. November 2014 Nr. 47
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KLEINLÜTZEL
Sinneswandel Garant für einen unvergesslichen Abend: Das Theater der Landjugend. Noch zu geniessen an den kommenden Samstagen in Nunningen und Beinwil. Bea Asper
D
ie Landjugend Thierstein-Laufental konnte ihren Verein sogar noch stärken, während in Baselland und Solothurn in den letzten Jahren Regionalgruppen der Schweizer Landjugend verschwanden. Der Abwärtstrend sei jetzt aber gestoppt, weiss Fabian Hügli, Präsident der Landjugend Thierstein-Laufental. «National ist erkennbar, dass die Schweizer Landjugend wieder zulegen kann», so Hügli. Seine Sektion konnte sich nie über fehlenden Nachwuchs oder zu wenig Aktive beklagen. «Bei uns haben sich die altersbedingten Abgänge und die Neuzugänge jeweils die Waage gehalten, und das Engagement ist ungebrochen.» Auch bei den Besuchern liess das Interesse keineswegs nach. Wettpflügen und Anlässe wie das Traktorenfest brachten Zuschauerrekorde, und letzten Samstag füllte die Einladung zum Theater den Tellsaal in Kleinlützel. Anlässe der Landjugend Thierstein-Laufental sind nach wie vor Garant für grandiose Abende. Dafür sorgt derzeit vor allem
«E unvergässlechi Nacht»: Die Landjugend Thierstein-Laufental stand auf der Bühne in Kleinlützel. FOTO: BEA ASPER auch Marlène Neyerlin mit ihrem brillanten Auftritt als Tante Gerda im Stück «E unvergässlechi Nacht». Dieses Lustspiel von Walter G. Pfaus in drei Akten stellt hohe Ansprüche an die Schauspielkünste. Mit Bravour meistern dies die Mitwirkenden der Theater-Gruppe der Landjugend Thierstein-Laufental. Ermuntert und begleitet wurden sie von Regisseurin Marianne Iseli. Das wunderbare Stück ist noch zu geniessen am 22. November in der Hofackerhalle Nunningen und am 29. November in der Mehrzweckhalle Beinwil,
jeweils um 20.15 Uhr (Türöffnung 19.30 Uhr). Die Lachmuskeln werden strapaziert und die Fantasie angeregt. Ein Genuss für alle Sinne. Denn genüsslich darf man teilhaben am Sinneswandel der Tante Gerda. Das liessen sich auch die Reinacher Besucher Johny und Gwen nicht entgehen. Die beiden verbringen üblicherweise ihre Samstagabende in der Stadt, doch für das Theater der Landjugend Thierstein-Laufental «lohnt sich die Fahrt aufs Lande», meint Johny. Solche Anlässe seien eine Bereicherung für die ganze Region.
MELTINGEN
Irland trifft auf Meltingen BÜSSERACH
Wird Imark Nationalrat?
Nomination: Nur Christian Imark (hinten in der Mitte) stimmte nicht für Imark. FOTO: GINI MINONZIO
gin. Christian Imark wird auf der SVPWahlliste für den Nationalrat stehen. So viel ist jetzt schon sicher, denn die Nomination durch den kantonalen Parteitag wird nur eine Formsache sein. Deshalb will Imark jetzt schon Gas geben, wie er am Freitag in Büsserach an der Versammlung der SVP Schwarzbubenland erklärte. «Als Erstes werde ich ein Unterstützungskomitee bilden, Leute und die Finanzen organisieren», so Imark. Da wird er einiges zu tun haben, denn der Wahlkampf wird ihn eine fünfstellige Summe im oberen Bereich kosten, sagte alt Kantonsrat Beat Ehrsam. Imark hofft, dass das Unterstützungskomitee parteiübergreifend gebildet werden kann. «Ich konnte als Kantonsrat und als Parlamentspräsident bewei-
sen, dass ich mich sehr stark für das Schwarzbubenland und den Kanton einsetze», so Imark. Er hoffe, damit alle Schwarzbuben zu überzeugen. Imark hat mit seinen 32 Lebensjahren so viel politische Erfahrung wie andere im Pensionsalter. Der SVP gehört er seit 16 Jahren an, dem Kantonsrat seit 13 Jahren. 2012 hat er als Parlamentspräsident das schier Unglaubliche möglich gemacht und Sessionen in Nunningen und Grenchen durchgeführt. Seit 2013 ist er Fraktionspräsident und Mitglied im Zentralvorstand der SVP Schweiz. Imark hat eine Lehre als Polymechaniker gemacht, auf die er sehr stolz ist. Er hat sich laufend weitergebildet und ist nun Verkaufsmanager.
bü. Die Brass Band Meltingen machte aus ihrem Jahreskonzert etwas Besonderes: einen irischen Abend, den «Irish Eve». Mit dabei als «Special Guest» die virtuose Violinistin Fiona Kraege. Eine volle Mehrzweckhalle March wartete am vergangenen Freitagabend mit Spannung auf den Beginn des verheissenen «Irish Eve», eines veritablen irischen Abends. Und da war sie schon, diese irische Stimmung, die sich gleich zu Beginn um die gewaltigen, 214 Meter hohen Steilklippen an der Südwestküste Irlands legte. Der Berner Komponist Mario Bürki hatte sich von eingängigen irischen Melodien zu seinem Stück «The Cliffs of Moher» inspirieren lassen. Erste Pfiffe galten sowohl der Brass Band Meltingen als auch der temperamentvollen, agilen Dirigentin Jenifer Tauder, die jeden Takt des Stückes mit ihrem ganzen Körper lebte. Und diese irische Musik, die laut Programmheft einmal beschwingt zum Tanzen, dann aber wieder schwermütig, melancholisch klingen kann, kam beim Publikum vom ersten Ton an einfach gut an. Dieses wartete nun gespannt auf «Special Guest» Fiona-Aileen Kraege, eine virtuose Geigerin und Konzertmeisterin mit irisch-schweizerischen Wurzeln, die schon auf vielen Konzertbühnen im Inund Ausland begeistert hatte. «Sie wird mit ihrer Geige dem Abend den traditionellen irischen Anstrich verpassen», meinte eine während des ganzen Abends informativ-vorbildlich durchs Programm führende Moderatorin Charlotte Kübler. Dass die «Fiddle» oder
Amazing Grace: Fiona Kraege liess mit dem süssen Klang dieses Gnadenliedes die HerFOTO: ROLAND BÜRKI zen weich werden. Geige eben zum irischen Tanz und zur Betonung des Rhythmus gehört, spürte die Halle sofort instinktiv, als die Solistin in «Andy de Jarlis Jig», einem schnellen Tanzstück, den Bogen zu den ersten Takten ansetzte. Da waren auch schon einige Füsse zu sehen, die im Takte mitwippten, bis am Schluss ein gewaltiger Applaus über die Tischreihen brandete. Es schien, als schätze das Publikum dieses einmal ganz andere Jahreskonzert ganz besonders. Es spendete nicht nur Beifall, wenn wie in «Dublin Pictures» das Bier in Strömen floss und Angela Strohmeier am Flügelhorn brillierte, sondern schätzte auch besinnliche Melodien wie den wunderschönen Choral «The Irish Blessing». Unüberhörbar
auch die Begeisterung über den Gymnasiasten Lucas Spaar, als er unbeeindruckt am Euphonium den Solopart in «Carrickfergus Irish Air» zum Besten gab. «Amazing Grace» ist ein echter Stimmungsmacher. Eine sitzende Fiona Kraege liess damit nach der Pause mit dessen süssen Klang die Herzen schmelzen und spielte sich in «Celtic Dreams» und in den vier Sätzen von «Cry oft he Celts» auf virtuose Weise gar in diese hinein. Der vierte Satz «Victory» war gleichzeitig auch ein Sieg oder Erfolg der Brass Band Meltingen, die musikalisch, aber auch von der Idee und Gestaltung des «Irish Eve» beeindruckte. Fazit: starke Leistung.