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DORFPLATZ

Donnerstag, 29. Mai 2014 Nr. 22

EINGESANDT

AGGLOMERATIONSPROGRAMM

Akkordeon Wertungsspiel 2014

Auftakt der Zusammenarbeit im Korridor Laufental/Thierstein

Erfolgreich: (v.l.) Lukas Venzin, David Pfammatter und Jan Leuppi mit Akkordeonlehrer FOTO: ZVG Vincent Menweg. Akkordeonisten der Musikschule Laufental-Thierstein haben am Samstag 17. Mai bei dem Bezirkstreffen in Wehr (D) teilgenommen. Diese Wertung, die vom Deutschen Harmonika Verband unterstütz wird, findet jedes zweite Jahr im Landkreis Lörrach-Walshut statt. Wie immer sorgten die Vereine für eine gute Organisation und Ablauf des Wettbewerbs. An Samstag wurden von 13.00 bis 16.30 Uhr nicht weniger als 50 Kandidaten in sechs verschiedenen Niveaus und Altersgruppen (vom Solisten, Duo und Ensemble mit anderen Instrumenten) von der Fachjury eingestuft. Drei Schüler von Laufen unter der Leitung von Vincent Menweg haben ihr Können zur Probe gestellt und die Vor-

bereitung und Arbeit hat sich gelohnt. Ergebnisse: Altersgruppe 3 (Jahrgang 2001 und 2002) Lukas Venzin: Sehr gut mit Gold Medaille, Jan Leuppi: Hervorragend mit Pokal, mit der dritthöchsten Note des Tages (aller Kategorien) bekam er zusätzliche eine Auszeichnung. Jan hat ebenfalls die Woche davor die Note «Hervorragend» in dem Zertifikat 2 der Musikschule erreicht. Altersgruppe 4 (Jahrgang 1999 und 2000): David Pfammatter: Ausgezeichnet mit einem Pokal. Für Kinder, die das Akkordeon lernen möchten, sind die Anmeldungen in der Musikschule noch bis zum 31. Mai offen.

WOS. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden liegt im Fokus der 3. Generation des Agglomerationsprogramms Basel und soll durch halbjährliche Workshops in den Korridoren (Birs-, Ergolz-, Hochrhein-, Laufent-, Leimen-, Wiesental, Oberrhein, Pays de SaintLouis) intensiviert werden. Der erste Workshop in der gesamten Agglomeration fand am 10. Mai im Gymnasium Laufental-Thierstein statt. Bis auf eine Gemeinde waren alle Gemeinden, die im Perimeter des Agglomerationsprogrammes liegen, vertreten. Insgesamt nahmen 27 Personen von den Gemeinden, den beiden Kantonen Solothurn und Basel-Landschaft und dem Agglomerationsprogramm Basel am Workshop teil. Alexander Imhof, Stadtpräsident Laufen, begrüsste die Teilnehmenden und betonte die Bedeutung des Agglomerationsprogramms Basel für die Entwicklung des Laufentals /Thierstein. Der Geschäftsführer des Agglomerationsprogrammes Basel Patrick Leypoldt und seine Stellvertreterin Jessica Fässler orientierten über den Stand der Arbeiten und das weitere Vorgehen im Agglomerationsprogramm. Martin Huber, Kanton-Basel-Land und Brigitte Schelble, Kanton Solothurn, informierten über den Stand der Überarbeitung der kantonalen Richtpläne, die infolge der Revision des Raumplanungsgesetztes erforderlich ist. Die Richtplanüberarbeitung und die Erarbeitung des Agglomerationsprogramms Basel werden eng koordiniert.

GEDANKENSTRICH

Grüezi, mir rede Mundart

Nach dem Informationsteil diskutierten die Teilnehmer folgende Fragen: Besteht ein Interesse an einer Zusammenarbeit, gibt es gemeinsame Themen und Projekte und wie könnte die Organisation der Zusammenarbeit aussehen? Die erste Frage wurde bejaht und die Teilnehmer bezeichneten verschiedene, gemeinsame Projekte in den Bereichen Raumplanung und Verkehr. So möchten sie zum Beispiel ein Zukunftsbild Laufental/Thierstein erarbeiten und bekunden ihr gemeinsames Interesse an einer schnellen Verbindung von Laufen nach Basel (Regioexpress) und an einer Lösung der Verkehrsproblematik durch kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen (zum Beispiel Kernentlastung Laufen, Behebung des Nadelöhrs Angenstein). Im Bereich Langsamverkehr soll im Rahmen einer Arbeitsgruppe besetzt durch Vertreter der Gemeinden im Agglomerationsprogramm mitgearbeitet werden. Die weiteren Arbeiten im Bereich Verkehr und die Erarbeitung des Zukunftsbildes werden über die Promotion Laufental koordiniert. In die Arbeiten sollen alle Gemeinden der Bezirke Laufental und Thierstein einbezogen werden. Die Atmosphäre am Workshop war sehr gut, alle Teilnehmer diskutierten engagiert mit und ein reger Austausch zwischen Gemeinden, Agglomerationsprogramm und Kantonen fand statt. Die Unterhaltungen wurden am anschliessenden, von der Promotion Laufental gesponserten Apéro fortgesetzt.

EINGESANDT

Unter Heiden

Vincent Menweg

LESERBRIEF

Raum schaffen für die Natur Viele Jahre haben wir vom Flugzeug aus das ausgeräumte Land gesehen, ohne einen Land-Streifen der «Hoffnung». Viele Jahre wandern wir und fragen uns immer: Warum werden keine Landstreifen von den Bauern zur Verfügung gestellt ? Viele Jahre hat unser Garten NIE Dünger gesehen, nur Wildpflanzen. Es gibt jedes Jahr Wildpflanzenmärkte in der Umgebung und in Basel (April/Mai). Und nun ? Seit einigen Jahren werden die Schmetterlinge und auch die schönen Nachtfalter weniger. Seit einigen Jahren summt es um unser Haus im-

mer weniger. Einige Jahre schon haben wir nie mehr einen Kuckuck gehört. Was ist passiert ? Bauern haben heute Akzeptanz in der Bevölkerung und es wird direkt in den Bauernhöfen eingekauft. Wir sollten endlich einsehen, dass dieser Lebensraum, der nun von den Bauern hoffentlich zur Verfügung gestellt wird, ein Raum für viele Tiere und Menschen ist und geschützt und erhalten werden muss. Cristina Gerig, Duggingen www.pronatura-bl.ch/wildpflanzenmärkte

LESERBRIEF

Logopädie – auch andere Gemeinderäte haben Nase voll Richtig ist, dass die Logopädie bis anhin grösstenteils vom Kanton Solothurn finanziert wurde. Richtig ist auch, dass sie ab dem Schuljahr 14/15 neu von den Gemeinden finanziert werden muss. Aus unserer Sicht ist es nun legitim, dass man den Breitenbacher Vorschlag zum Kostenverteiler prüft. Wenn nun eine Gemeinde zum Schluss kommt, dass der von Breitenbach vorgeschlagene Teiler für das «Logopädie-Ambulatorium des Bezirks Thierstein» nicht gerecht ist, ist es durchaus angebracht, dass auch andere Varianten ausgearbeitet und allen Mitgliedergemeinden zur Entscheidung vorgelegt werden. Es kann und darf nicht sein, dass hier ein Vertrag unterzeichnet werden muss, der eine einzelne Gemeinde dermassen bevorzugt. Obwohl Breitenbach fast die Hälfte der rund 1100 erteilten Jahreslektionen in Logopädie bezieht, müssten sie auf Grunde ihres sehr schmeichelhaften Teilers nur rund die Hälfte ihrer effektiv bezogenen Lektionen auch selber bezahlen. Im Gegensatz dazu kann es auch nicht sein, dass Gemeinden, die

seit Jahren eine schwarze 0 im Konto Logopädie ausweisen, also überhaupt keine Lektionen bezogen haben, nun plötzlich mit einem, für unsere kleine Gemeinde, nicht unbeträchtlichen und sich jährlich wiederholenden Beitrag zur Kasse gebeten werden! Es ist tatsächlich so, dass (wie im Wochenblatt von letzter Woche berichtet) die «liebe Sieche» bei einem regulären Teiler, der auf dem Verursacherprinzip basiert, mit Mehrkosten von rund 40 000 Franken zu rechnen hätten. Da diese, grösstenteils durch Breitenbach verursachten Mehrkosten, definitiv bestehen, müssen diese aus Sicht von Breitenbach und nach dem erneut allen Thiersteiner Gemeinden vorgelegten Vertrag, nun wohl oder übel von den «böse Sieche», übernommen werden! Was allerdings das Volksschulamt des Kantons Solothurn, dem besagter Vertrag, zur Prüfung seiner Gültigkeit noch vorgelegt werden muss, dazu meint, das steht noch in den Sternen. Gemeinderat Grindel

Klänge aus Texas: Roots-Rockband The Band of Heathens spielten in Laufen. Ein altes Schlachthaus, das mittlerweile Kult(ur)stätte ist – einen besseren Ort für heidnische Klänge aus Texas kann man sich kaum vorstellen. Der positiv-verrückte Martin Meier, dem es immer wieder gelingt, hervorragende Künstler und Musik aus Texas ins Laufener Kulturzentrum Alts Schlachthuus» zu holen, landete einen weiteren Volltreffer. Die Roots-Rockband The Band of Heathens aus Austin vermittelte dort im Saal eine Idee, wo der Gott des erdigen, texanischen GitarrenRocks hocken könnte. Kurz nach acht Uhr fackelten Ed Jurdi, Gordi Quist, Trevor Nealon (Keyboards), Scott Davis (Bass), Richard Millsap (Drums) nicht lange und rüttelten mit dem dampfwalzenartigen «Shake The Foundation» schon mal gehörig am Fundament des Kulturtempels. Das hatte Kraft, das hatte Saft. Neu formiert und nach einer kreativen Pause, aus der ihr neues Album «Sunday Morning Record» hervorging, machten sie live klar, dass YouTubeClips nicht immer die volle Wirklichkeit sind. Vielleicht war es der Ort, der per-

FOTO: ZVG

fekt zu den Fünf passte, vielleicht das Publikum, das wie ich gespannt war auf die hochgelobten Texaner. Schwer zu sagen. Aber die Gitarren von Jurdi und Quist sowie Trevor Nealons Keyboard woben zusammen an einem Klangteppich, den Richard Millsap kräftig durchklopfte und wo Scott Davis’ Bass zusätzlich noch drüberstampfte. Das Publikum lauschte beinahe andächtig den zwei Sets und den Zugaben. Ihr «Hold On» könnte man als texanischen Reggae bezeichnen. «Maple Tears» tönte nach Lagerfeuer, bloss elektrisch, «Look At Miss Ohio» ist eine coole Interpretation von Gilian Welchs Original. «Miss My Life» ist im weitesten Sinne eine tex-heidnische Version von Polo Hofers (der auch am Konzert war) Kiosk und Shotgun, vom neuen Album, einfach ein klasse Lied. Der Kulturgrossraum Basel war am 8. Mai jedenfalls einen Abend lang um eine Attraktion reicher. countrystyle.ch Nächstes Konzert: 8.Juni: Bill Chambers & Robyn Ludwick, Reservation: 079 207 90 19 oder www.swisstexmusic.ch

EINGESANDT

Plagettengestalter für Laufen gesucht Das Fasnachtscomité Laufen ist zum grössten Teil neu besetzt und ist voller Tatendrang an den Vorbereitungen für die Fasnacht 2015. Ab jetzt bis Ende Juni möchten wir den Plagettenwettbewerb 2014 wieder lancieren. Damit wir

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unter möglichst vielen Vorschlägen auswählen dürfen, freuen wir uns auf entprechende Feedbacks. Beat Jermann Nähere Infos unter www.laufnerfasnacht.ch; oder beat.jermann@webnode.ch

Gaby Walther Eine Fremdsprache soll früh erlernt werden, denn Kinder lernen diese schneller und besser als Erwachsene. Aus diesem Grund wurde der Beginn von Französisch- und Englischunterricht bereits in die Primarschule vorverlegt. Ambitionierte Eltern lassen ihre Kinder schon mit vier Jahren chinesisch lernen, kaufen ihren Kleinkindern Lernsoftware in Portugiesisch, lesen französische Kinderbücher vor und singen Lieder auf Italienisch. Sie schicken ihre Kinder in die International School, damit sie Englisch sprechen, und stellen ein Spanisch sprechendes Kindermädchen an. Welch ein Glück, wer zweisprachig aufwächst und sich perfekt ausdrücken kann. Mehrere Sprachen zu beherrschen, ist wichtig und wir alle wissen, wie mühsam und anstrengend es sein kann, eine neue Sprache zu erlernen. Doch gegen eine Sprache scheinen wir Deutschschweizer eine Allergie zu haben. Wir wenden sie möglichst selten an und haben keinen Ehrgeiz, uns damit akzentfrei ausdrücken zu können. Wenn wir in dieser Sprache sprechen, darf man ruhig merken, dass wir Schweizer sind. Deswegen soll sie auch nicht zu früh in der Schule gelernt werden, sie könnte die Mundart zerstören. So haben die Stimmberechtigten des Kantons Aargau am 15. Mai einer Initiative zugestimmt, welche die Schriftsprache im Kindergarten verbietet. Die Kindergartenlehrerin muss mit den Kindern in Mundart sprechen. Würde sie in der Schriftsprache sprechen, würden die Kinder keine korrekte Mundart lernen – was auch immer das ist. «Gerade fremdsprachige Kinder in Agglomerationsgemeinden haben ein recht darauf, reiches, fehlerarmes Schweizerdeutsch lernen zu dürfen», so die Befürworter. Was ist korrekte Mundart? Ich jedenfalls sprach trotz Mundart im Kindergarten nie einen richtigen Dialekt, da er aus einem Gemisch aus Innerschweizer-, Basler- und Laufentalerdeutsch bestand und wurde deswegen oft hochgenommen. «Weil die Mundarten so reichhaltig an Wörtern und Ausdrücken sind, die schon gar nicht direkt in die Schriftsprache übersetzt werden können ...», argumentierten die Befürworter weiter. Die armen Deutschen mit ihrem kleinen Wortschatz! Jedenfalls dürfen die Aargauer Kinder, wenn sie mal erwachsen sind und an einer Versammlung etwas vortragen sollen, wie viele Schweizerdeutsche stottern: «Oh, uf Hochdütsch mues ig rede, das chan ig aber nid so guet, sorry!»


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