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Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Donnerstag, 27. März 2014 ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Im Gespräch

Ja, dieses Theater ist speziell für Lenzburg

Blickpunkt V

or rund einem Jahr verstarb der Lenzburger Bildhauer Jean-Louis Ruffieux, am kommenden Samstag wird die Gedenkausstellung im Atelier La Chapelle am Kapellenweg 4 in Lenzburg mit der Vernissage um 17 Uhr eröffnet. Sie zeigt einen Querschnitt aus seinen Werken aus Stein und Olivenholz. Daneben sind aber auch die weniger bekannten Ölbilder, Lithografien und Skizzen zu sehen. Der Künstler setzte seine Inspirationen in Stein um, er sagte dazu: «Steine faszinieren mich. Mit der Materie Stein zu arbeiten, bedeutet für mich, zuerst seinen Charakter zu studieren. Und dann Strukturen herauszuschälen: Rippen, Adern, Flüsse. Harte Einschlüsse hervorzuheben, weiche herauszuhauen. Bewegungen, die der Stein vorgibt, aufzunehmen und zu verstärken.» Die Ausstellung ist bis zum 13. April geöffnet.

Bei der Umsetzung des diesjährigen Stücks « . . . und Gloria» geht es dem Landschaftstheater Lenzburg weitaus um mehr als nur um Glanz und Erfolg – gute Stimmung, Spass, jede Menge Einsatz und Spontanität gehören zum Erfolgsrezept der Theaterschaffenden. Der Autor Jens Nielsen steht Red und Antwort. Nathalie Siegmann

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err Nielsen, wie sind Sie auf das Landschaftstheater Lenzburg aufmerksam geworden? Seit wann engagieren Sie sich persönlich in diesem Verein? Jeanine Ruffieux inmitten der Skulpturen ihres verstorbenen Mannes.

Es ist das erste Mal. Ich kannte das Theater bis jetzt nur dem Namen nach. Martha Zürcher hat mich angefragt, ob ich für das Projekt den Text schreiben würde. Wir haben schon verschiedentlich zusammengearbeitet.

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Das diesjährige, von Ihnen verfasste Stück trägt den Titel « . . . und Gloria». Was können Sie den Zuschauerinnen und Zuschauern schon im Voraus verraten? Um was dreht sich die Geschichte? Gibt es ein Happy End? Das Stück erzählt in kurzen Szenen die fiktive Geschichte eines Fabrikanten und seiner Familie. Im Titel soll ein wenig der Glanz von vergangenem Erfolg anklingen. Daher das gleichzeitige Wortspiel mit dem Namen der Lenzburger Fabrik und der bekannten Redewendung. Tatsächlich haben wir uns noch nicht entschieden, wie «happy» die Geschichte enden wird. Die Art, wie Martha Zürcher als Regisseurin arbeitet, ermöglicht es, verschiedene Entscheide über den Verlauf der Geschichte von der Entwicklung der Probenarbeit abhängig zu machen. Ein Ende im Sinne von «und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage» ist aber eher nicht zu erwarten. Als Schauplatz der diesjährigen Aufführung haben die Regisseurin Martha Zürcher und der Präsident

Autor Jens Nielsen.

Foto: zvg

des Landschaftstheaters, Tinu Niederhauser, die Wisa Gloria – das Gelände der alten Spielzeugfabrik – ausgewählt. Weshalb wurde genau dieses Areal für die Produktion des Stücks auserkoren?

Proben des Stücks jeweils anwesend? Wenn ja, wie erleben Sie die Stimmung im Verein? Ist die Nervosität der immer näher rückenden Premiere unter den Theaterschaffenden zu spüren?

Das Gelände bot sich förmlich an für einen Theaterspaziergang. Das Bühnenbild ist schon vorhanden. Diese Arbeit fiel also nicht an. Dafür kamen andere hinzu, die sonst nicht nötig sind. Die Auswahl der Spielorte auf dem Gelände, die Anpassung der Texte an die Orte, und – recht komplex – die Planung und Koordination der Gänge, welche die Zuschauer unternehmen werden.

Ich war an den Leseproben mit dabei. In diesen Wochen bin ich aber in Berlin und nur telefonisch informiert über den Stand der Dinge. Ab Mitte März werde ich ab und zu wieder an den Proben auftauchen. Die Frage nach der Nervosität ist fast rhetorisch. Theaterarbeit geht nicht ohne. Die Stimmung nehme ich aber gleichzeitig als gut wahr. Der Spass an der Arbeit ist allgegenwärtig. Ich erwarte, dass beides noch zunimmt.

Sind Sie in den regelmässigen

Wie schauen Sie den Ende Mai beginnenden Aufführungen entgegen? Haben Sie eine gewisse Vorstellung von der finalen Umsetzung des Stücks? Mehr als bei anderen Arbeiten habe ich den Eindruck, dass wir spezifisch für die Stadt Lenzburg Theater machen. Also speziell für diese Stadt und dieses Publikum. Das gefällt mir. Es hängt wohl mit der ausgeprägten Verwurzelung des Landschaftstheaters in dem Ort zusammen. Die Regisseurin, die Ausstatterin, der Lichtkünstler und der Autor kommen von aussen hinzu. Ich finde, das zusammen illustriert einfach das Offensichtliche: Dass jede Arbeit von den Menschen abhängt, die sie eben prägen. Ich freu mich sehr auf unser Resultat.

30 Jahre Dorfmuseum Rupperswil Vor 30 Jahren öffnete das Dorfmuseum Rupperswil seine Türen in der Liegenschaft, die einst Emma Wiederkehr gehörte. Am 6. April ist die Eröffnung der dreiteiligen Jubiläumsausstellung. Pia Weber

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as «Geissenemmi», wie sie im Dorf hiess, vermachte ihr Doppelhaus der Gemeinde Rupperswil mit der Auflage, hier das Dorfmuseum einzurichten. Einen grossen Anteil an dieser Entscheidung trug ihr Verwandter und ehemaliger Steueramtsvorsteher Traugott Berner. Ein Teil der Jubiläumsausstellung würdigt die Arbeit jener Gruppe Männer, deren Arbeitseinsatz für das Museum unverzichtbar ist. Es ist das freiwillige Museumshelfer-Team, das seit sechs Jahren alle Exponate, welche zum Beispiel vom Holzwurm befallen sind, Rost angesetzt haben, gefettet oder mechanisch wieder aufgefrischt werden müssen, beurteilt, die nötigen Reparaturen durchführt und so dafür sorgt, dass sich den Besuchern

Das Museumskomitee mit Bernhard Stüdli, Fritz Kummer, Beatrice Köbeli, Foto: PW Marianne Brudermann, Vreni Zobrist (v.l.) alles im besten Zustand präsentiert. Am Anfang arbeiteten sie noch unter freiem Himmel oder im Schopf, seit dem zweiten Jahr dient ihnen ein Raum im Untergeschoss des ehemaligen Volg-Gebäudes als Werkstatt. Ein weiterer Teil der Ausstellung befindet sich im Spycher, der 1989 an den Museumsplatz gezügelt wurde. Er gehörte früher dem Verschönerungsverein Rupperswil VVL und ging dann in den

Besitz des Museums über. Der VVL demonstriert im Spycher sein Wirken mittels Plakaten. Zudem werden dort jeweils während der Öffnungszeiten zwei Filme gezeigt, der «Dorffilm 2000» und der rund 50-jährige, an der Museumseröffnung gezeigte Dorffilm von Max Ott, neu digitalisiert, besprochen und mit Musik hinterlegt vom VVR. Der dritte Teil widmet sich einer Ausstellung über die 30 Jahre des Museums

«Wandel der Zeit» mit verschiedenen Exponaten aus den vergangenen Spezial-Ausstellungen. 1990 wurde der Ausstellungsraum ausgebaut und man begann, Sonderausstellungen zu zeigen, um das Museum attraktiver zu machen. Gastaussteller waren unter anderem Feuerwehr, Schützen, Jäger, Zuckermühle, Apotheke und Hobbykünstler von Rupperswil. Es wurden auch private Sammlungen gezeigt wie die Radiosammlung von Johannes Gutekunst, Briefköpfe und Zeitdokumente von Ewald Matter und die Sammlung von Tierfallen aus dem Fundus von Thomas Holliger. Dazu kamen eigene Ausstellungen mit Themen wie «Huusmetzgete», «vom Korn zum Brot» usw. Vor rund sieben Jahren wurde das «Bistro du Musée» gegenüber im ehemaligen Volg-Gebäude eröffnet. Es hat die gleichen Öffnungszeiten wie das Museum und kann auch gemietet werden für Apéros, Familienfeiern usw., ebenso der Museumsplatz mit den grossen Sonnenschirmen. Am 6. April ist Saisoneröffnung. Die weiteren Ausstellungsdaten sind 4.5., 18.5. (internationaler Museumstag), 1.6. (Jungtierschau des Kleintierzüchterverbandes), 6.7. (Kirche beim Museum), 3.8., 10.8. (Jazzmatinee), 7.9. (Racletteessen der Trachtengruppe) und 5.10.

m Rahmen ihres Religionsunterrichts zum Thema «Arm–Reich–Teilen» beteiligen sich die 5.-Klässler der Kirchgemeinde Ammerswil dieses Jahr am Rosenverkauf zugunsten «Brot für alle». Die Migros stellt die Max-Havelaar-Rosen zur Verfügung. Eine Rose kostet 5 Franken, das eingenommene Geld kommt vollumfänglich der Kampagne zugute. Die Schüler verkaufen Rosen am 29. März von 9.30 bis 11.30 Uhr bei den Volg-Geschäften in Ammerswil, Dintikon, Hägglingen, beim Coop in Dottikon und bei der Coop-Tankstelle in Dintikon. (Eing.)

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ie nachfolgende Nachricht könnte nicht sinngemässer für den bevorstehenden Frühling sein: Ab sofort kann man sich im Müllerhaus Lenzburg das Ja-Wort geben. Neu bietet das Zivilstandsamt Lenzburg neben den drei Schlössern Lenzburg, Hallwyl und Wildegg, dem Burghaldenhaus und dem Rathaus auch das Müllerhaus – das Kulturgut – für Ziviltrauungen an. Die einzigartigen Räume im schönsten Aargauer Bürgerhaus stehen nun für Trauungen zur Verfügung. Paare können sich im mit warmem Kirschenholz getäferten Paul-Müller-Zimmer oder im seidentapezierten Festsaal mit Kronleuchter das Ja-Wort geben. Sogar das ganze Hochzeitsfest lässt sich auf Wunsch an diesem stimmigen Ort zelebrieren. Informationen zu den möglichen Trauungsterminen: www.lenzburg.ch beim regionalen Zivilstandsamt, zum Müllerhaus unter www.muellerhaus.ch

Festsaal

INSERATE


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