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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 87 I 174. Jahrgang I Freitag, 6. November 2020

Werkdienst-Leiter

Die Gemeinde Knonau hat Heiri Grimmer in die Pension verabschiedet. > Seite 3

Täterin und Opfer

Das Bezirksgericht hat eine junge Schweizerin zu Gefängnis auf Bewährung verurteilt. > Seite 7

Eier beschlagnahmt

Zu Halloween gab es Unfug und Sachbeschädigung von Affoltern bis Wettswil. > Seite 8

Skulpturen und Bilder

Anneliese Hophan und Silvia Jeanneret zeigen ihre Werke in Bonstetten. > Seite 9

Der höchste Zürcher Bauer ist ein Mettmenstetter Vizepräsidium SBV: Chancen stehen nicht schlecht

von Thomas sTöckli Am Martinstag, 11. November, mussten die Bauern im Mittelalter jeweils einen Teil ihrer Ernte als Steuer abliefern. Auf dieser Tradition fusst die Martini-Pressekonferenz des Zürcher Bauernverbands (ZBV). Neben einem Rückblick auf das laufende Landwirtschaftsjahr stehen aktuelle Themen im Fokus der Veranstaltung. Diesmal etwa das Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Biodiversität. Für einen Mettmenstetter wird es diesmal ein ganz besonderer Namenstag. An der Martini-Pressekonferenz wird nämlich die Präsidiums-Übergabe des Zürcher Bauernverbands vollzogen: Martin Haab, SVP-Nationalrat, tritt die Nachfolge von Hans Frei an. Gewählt wurde er bereits im Juni an der – coronabedingt schriftlich durchgeführten – Delegiertenversammlung (der «Anzeiger» hat berichtet). Und dies mit einem Resultat, das «fast nordkoreanisch» anmutet, wie er selber sagt: 93 % gaben ihm ihre Stimme. Die Amtsübergabe wird erst jetzt vollzogen, weil die Delegiertenversammlung des nationa-

Der alte und der neue Präsident der Zürcher Bauern: Hans Frei (links) und Martin Haab, hier an der Delegiertenversammlung in Bonstetten 2018. (Archivbild -ter.) len Verbands verschoben werden musste und der ZBV-Präsident dort von Amtes wegen im Vorstand vertreten ist. In der Zwischenzeit haben Frei und Haab die Amtsgeschäfte gemeinsam wahrgenommen. Als «Einarbeitungszeit» sieht der Mettmenstetter diese vier

Monate allerdings nicht: «Ich bin schon über 15 Jahre im Vorstand und über zehn Jahre im leitenden Ausschuss.» Nun komme einfach die eine oder andere Aufgabe dazu. Diesen Sommer seien die repräsentativen Anlässe allerdings fast alle abgesagt worden.

Mit wenig Aufwand lässt sich viel für eine vielfältige Natur erreichen. > Seite 11

Käse von Hornvieh

Am kommenden Mittwoch tritt Martin Haab die Nachfolge von Hans Frei an Im Juni wurde er gewählt, nun übernimmt Martin Haab definitiv das Präsidium des Zürcher Bauernverbands. Ob er zusätzlich dazu auf nationaler Ebene zum Vizepräsidenten gewählt wird, entscheidet sich, nach der Absage der SBV-Delegiertenversammlung, erst 2021.

Lebensraum Garten

Abgesagt wurde mittlerweile auch die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Bauernverbands. Nun sollen die Delegierten stattdessen schriftlich Stellung beziehen zu den Traktanden. Die Wahl von Martin Haab in den Vorstand ist dort unbestritten. Unklar bleibt hingegen, ob der Mettmenstetter Hans Frei auch als Vizepräsident des nationalen Verbands beerben kann. Mit Alois Huber (Nationalrat, AG), Thomas Rofler (GR) und Hans Jörg Rüegsegger (BE) stellen sich drei weitere kantonale Verbandspräsidenten zur Wahl. Im Gegensatz zu Haab sind sie alle bereits im Vorstand und insbesondere in der Ostschweiz und in Bern gibt es Stimmen, die finden: «Es muss nicht wieder ein Zürcher sein.» Zudem kommt seine Nähe zur Westschweizer Bauerngewerkschaft Uniterre nicht bei allen Bürgerlichen gut an. Haab sieht der Wahl, die als einziges Traktandum verschoben wurde, trotzdem gelassen und mit Optimismus entgegen. Als seinen grössten Vorteil nennt er die bessere Vernetzung – auch im Parlament, wo es darum geht, in der eigenen Partei Mehrheiten zu finden. Sein revolutionäres Engagement der letzten 15 Jahre für die Milch dürfte ihm einige Gegner, aber noch mehr Sympathien eingebracht haben. So sieht Haab seine Chance aufs Vizepräsidium bei rund 50 Prozent. Und wenn nicht, könne er ebenfalls damit leben: «Ich bin ja auf jeden Fall im Vorstand.»

Ohne passendes Marketing lässt sich auch ein gutes Produkt schwer verkaufen. So bringen die beiden Hausemer Bauernfamilien Blattmann und Flückiger ihren milden halbharten Biokäse als «Albishornkäse» auf den Markt. Der Begriff vereint das Bekenntnis zu Hornkühen und zur Region am Albis(horn). Was macht Milch von Hornkühen besonders? Gregor Blattmann verweist auf den ideellen Wert: «Die Konsumenten stärken eine tier- und naturgerechte Landwirtschaft.» (red.)

> Bericht auf Seite 13

Spannende Kombination Alphorn und Panflöte. Das bringen Kurt Ott und die Hausemerin Käthi Kaufmann zusammen. Drei bis vier Jahre war das AlpPanDuo als «Musikerpäärli» gemeinsam unterwegs und wurde immer wieder darauf angesprochen, ob sie auch privat liiert seien. «Das waren wir nicht, aber das glaubte uns niemand, weil wir so gut harmonierten. So haben wir 2008 geheiratet», erzählen beide lachend. (red.)

> Bericht auf Seite 23 ANZEIGEN

> Interview auf Seite 3 Dorfplatz 2, 8913 Ottenbach

«Drei Männer im Schnee» erst 2021

«Auf Wiedersehen im nächsten Jahr»: Die Aemtler Bühne verschiebt ihre Produktion. (Bild zvg.) > Seite 17

«Nahreise» führte Einbrecher sind nach Kappel unterwegs

Kabarettist mit Elvis im Ohr

Manchmal lichtete sich der Nebel, schliesslich vermochte sich die Sonne durchzusetzen. Der Weg der 7. Nahreise des Kulturkellers LaMarotte von Hausen nach Allenwinden führte am Huserholz vorbei. Ein Blick in den Wald liess nachfühlen, weshalb Menschen in früheren Jahrhunderten hier überall Geister zu entdecken glaubten, wie Historiker Bernhard Schneider als Reiseleiter erläuterte. Urs Heinz Aerni gab Erläuterungen zu den Vögeln, die sich unterwegs präsentierten, etwa im Mammutbaum vor dem Haus «Grandezza» in Hausen. Am Ziel, vor dem Hofladen in Allenwinden, stand dann vor dem Mittagessen Gemeindepräsident und Hochbauvorstand Jakob Müller, der auch für die Ortsplanung zuständig ist, Red und Antwort. Das Interview mit dem Gemeindepräsidenten oder der Gemeindepräsidentin der Zielgemeinde bildet jeweils den Abschluss jeder Nahreise. (red.)

Die Coronakrise schränkt die Reisetätigkeit ein – das gilt auch für Kriminaltouristen. Trotzdem sind auch im Bezirk Affoltern wieder Banden unterwegs. Ein aktuelles Beispiel zeigt auf, wie die Bevölkerung dazu beitragen kann, die Einbruchsrate weiter zu reduzieren. So ist einem Anwohner in Wettswil ein unbekannter junger Mann aufgefallen, der ziellos durch Quartier ging und dabei Autos und Wohnhäuser begutachtete. Der Wettswiler meldete seine Beobachtung ebenso der Polizei wie eine Frau in Hedingen, die einen hungrigen Mann verpflegt hatte und danach feststellen musste, dass ihr Schmuck verschwunden war. So konnte die Polizei das Zeltlager der Diebesbande ausfindig machen und zwei junge Männer, darunter den Einschleichedieb aus Hedingen, festnehmen. Später sollten ihr noch zwei weitere Personen ins Netz gehen, die mit Diebesgut unterwegs waren. (red.)

Er stellt sich hin und erzählt. Darin scheint das Kabarett von Bänz Friedli zu bestehen. Was so spielerisch und locker dahergeplaudert wirkt, ist allerdings klug durchdacht. Das gilt auch für sein neues Programm «Was würde Elvis sagen?», mit dem er am kommenden Donnerstag ins Zendenfrei nach Obfelden kommt (ausverkauft). Darin mischt Friedli Politisches und Privates – immer wieder mit Bezug zu Songs von Elvis Presley. «Elvis hat eine kulturelle Revolution ausgelöst, die bis heute nachwirkt in Alltag, Mode, Umgangsformen», sagt der Kabarettist zum Namensgeber seines Programms. «Er mag kein politischer Mensch gewesen sein, in seinem Wirken aber hatte er ungeheure gesellschaftspolitische Sprengkraft: Sein Hüftschwung, seine laszive Art, all die ‹schwarzen› Schlenker und Anleihen in seinem Gesang – damit riss er Schranken ein.» (red.)

> Bericht und Interview auf Seite 5

> Bericht auf Seite 7

> Interview auf Seite 8

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