CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 64 I 174. Jahrgang I Dienstag, 18. August 2020
Direktor gesucht
Abgang im Nationalmuseum, zu dem auch das Sammlungszentrum Affoltern gehört. > Seite 3
Wespensaison
Wer auf die Insekten falsch reagiert, muss damit rechnen, gestochen zu werden. > Seite 5
Zweitageswanderung
Mit der anspruchsvollen Bonstetter Wandergruppe 60+ vom Berner Oberland ins Wallis. > Seite 5
Saurer-Fan
Ueli Suter aus Hedingen hat einen 36-jährigen 6DM-Lastwagen restauriert. > Seite 7
«LaMarotte» tourt durchs Säuliamt Der Affoltemer Kulturkeller ist zu klein für den Betrieb mit Corona-Distanzregeln Auch im Herbstsemester wird es nichts mit Veranstaltungen im Affoltemer Kulturkeller. Stattdessen geht «LaMarotte» auf Tournee – in grössere Lokalitäten im Bezirk. von Thomas sTöckli Am 13. März, einem Freitag, fand im Kulturkeller LaMarotte in Affoltern die vorerst letzte Veranstaltung vor Publikum statt. «Der Bummler» stand damals auf dem Programm und angesichts der Corona-Ängste kamen nur eine Handvoll Leute. «Wir hätten besser abgesagt», blickt Geschäftsführerin Isabelle Schaetti zurück. Beim Shutdown Mitte März stellte man sich auf einen kurzen Unterbruch ein. Daraus wurden mittlerweile fünf Monate – oder 22 öffentliche Veranstaltungen und eine Handvoll privater Anlässe, die seither ins Wasser gefallen sind. Aktuell dürften maximal 16 Leute in den Kulturkeller. An einen Betrieb ist unter diesen Bedingungen nicht zu denken. «Wir bekommen immer wieder Anrufe: ‹Was ist eigentlich mit euch?› oder ‹Geht es überhaupt noch weiter?›», so Isabelle Schaetti. Zumachen und die Krise aussitzen ist für den Kulturkeller angesichts der ungewissen Aussichten allerdings keine Option. Stattdessen wagte man den Sprung ins Ungewisse. Will heissen: Das «Marotte» machte sich auf die Suche nach alternativen Spielorten – und stiess bei Kirchen sowie Kulturvereinen und -komitees auf viel Verständnis und offene Ohren. «Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben im Bezirk», so die «Marotte»-Geschäftsführerin.
Nationale und internationale Grössen Den Ausnahmezustand am wenigsten spüren werden die Jazz- und KlassikFans. Abgesehen vom ungewohnten Veranstaltungsort – mit der Möglichkeit, die Abstandsregeln einzuhalten – ändert sich für sie nicht viel. Die Klassikkonzerte finden in der Kirche Aeugst statt, «Jazz am Donnerstag» in der Chrischo-
na, Affoltern. Reduziert wurde dagegen das Kabarett- und Theater-Programm. «Angesichts der knappen Mittel waren wir da lieber etwas zurückhaltend», erklärt Isabelle Schaetti. Und auch mit kurzfristigen Absagen muss man demnächst vermehrt rechnen. So wird etwa die australische Bassistin und Sängerin Nicki Parrott Mitte September nicht für ihr Gastspiel mit dem «International Swing Quartet» einreisen können. Ein Highlight dürfte sicher der Auftritt des Russisch-Ukrainischen Duos Vadim Neselovskyi (Piano) und Arkady Shilkloper (Hörner) am 16. Oktober in der Kirche Aeugst sein – zwei Musiker auf Weltniveau, die angesichts ihrer dicht gedrängten Tourneepläne äusserst schwierig als Duo zu buchen sind. Sie geben denn auch nur zwei Konzerte in der Schweiz und sind dann schon wieder weg. Von den Schweizer Grössen im aktuellen Programm seien Kabarettist Manuel Stahlberger («Eigener Schatten», am 4. September, Aula Ennetgraben, Affoltern), Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart («Bajass», 30. Oktober, Gemeindesaal Ottenbach) sowie die Liedermacher Markus Schönholzer (23. Oktober, Gemeindesaal Ottenbach) und Reto Zeller (6. November, Gemeindesaal Hausen) erwähnt.
Rund 90 000 Franken fehlen Während die Kulturveranstaltungen auf die Atmosphäre mit Publikum angewiesen sind, hat sich bei den Diskussionsveranstaltungen der Schritt ins Digitale bewährt: «Da sind wir auf den Geschmack gekommen», sagt die «Marotte»-Geschäftsführerin. Im Lokal habe man jeweils etwa 30 bis 50 Leute gehabt, im Netz seien es gegen 400 – durchaus auch eine Option für die Nach-Corona-Zeit. «Für Veranstalter und Künstler ist die Situation eine Katastrophe», spricht die «Marotte»-Geschäftsführerin Klartext. «Viele freie Künstler leben von Gig zu Gig. Wenn sie nicht auftreten können, geht es schnell ans Existenzielle.» Dem Kulturkeller dürften zumindest die Mitgliederbeiträge (60 000 Franken),
Raiffeisen-Spende
Das Jugendheim Albisbrunn durfte einen Check über 10 000 Franken entgegennehmen. > Seite 9
Zum Wohl von Mensch und Tier Wer kümmert sich um das Haustier, wenn das Herrchen oder Frauchen krank wird, ins Spital muss oder die Kräfte mit zunehmendem Alter langsam nachlassen? Wenn kein Bekannter oder Verwandter nach dem Vierbeiner schauen kann oder das Geld für eine professionelle Tierbetreuung fehlt? Hier setzt Bonstetterin Heidi Randegger an. Vor fünf Jahren gründete sie gemeinsam mit ihrem Lebenspartner und ihrer Schwester den Verein «MuTiG» (Mensch und Tier im Glück) und baute die schweizweit einzigartige Dienstleistung seither mit viel Engagement aus. (red.)
> Bericht auf Seite 3
Geschäftsführerin Isabelle Schaetti im - weiterhin leeren - Kulturkeller LaMarotte in Affoltern. (Bild Thomas Stöckli) Spenden und Sponsorenbeiträge (20 000 Franken) sowie ein Teil der Ticketeinnahmen und Kollekten (knapp 65 000 Franken) bleiben, dazu die Beiträge der öffentlichen Hand: 60 000 Franken vom Kanton und 10 000 Franken von den Ämtler Gemeinden. Das macht insgesamt rund 200 000 Franken. Dagegen fallen allerdings auch knapp 90 000 Franken weg, weil die Einnahmen von Gastronomie (60 000 Franken) und Vermietungen (20 000 Franken) fehlen. «Mit der Privatvermietung und der Bewirtung haben wir unseren Umsatz gemacht. Das sind die Gagen von morgen», erklärt Isabelle Schaetti. Mehraufwand generiert zudem die Infrastruktur für die «Tour de Säuliamt» – trotz grosszügigen Entgegenkommens der beteiligten Partner.
Gravierte Gläser und Geister-Entenrennen Die düsteren Zahlen vermögen den Optimismus beim «LaMarotte» allerdings nicht zu vertreiben. «Wir fühlen uns von der Zivilgesellschaft getragen», betont Isabelle Schaetti. So habe der Hausbesitzer von sich aus auf zwei Monatsmieten verzichtet und es seien in letzter Zeit vermehrt Spenden eingegangen von Leuten, denen der Kulturkeller offenbar am Herzen liegt. «Spenden kann man
bequem auf www.lamarotte.ch mit Postcard, Kreditkarte und Twint», so Schaetti. Mit kreativen Ideen zu neuen Einnahmenquellen versucht das «LaMarotte» zudem, das Defizit in Grenzen zu halten. Eine solche Idee ist der Verkauf von Gläsern mit eingraviertem «Rettungslogo», einem Schwimmring über dem «Marotte»-M. Finanzielle Entlastung erhofft man sich zudem vom Entenrennen. Der traditionelle Anlass zum Saisonabschluss hat sich zu einem veritablen Familienfest entwickelt, an dem sich auch Leute beteiligten, die sonst mit dem «LaMarotte» gar nichts am Hut haben. Auch wenn aus diesem Fest dieses Jahr nichts wird: Was im Eishockey und im Fussball geht, müsste doch auch mit gelben Kunststoffentchen möglich sein. So findet der Anlass coronabedingt als Geisterrennen, also unter Ausschluss des Publikums, statt. «Wir hoffen natürlich, dass möglichst viele Leute ein Entchen oder auch mehrere ins Rennen schicken», so Isabelle Schaetti. Es locken Preise im Gesamtwert von mehreren hundert Franken. Die Startgebühr kostet 10 Franken, anmelden kann man sich bis zum 25. August mit einer Überweisung unter dem Stichwort «Entenrennen» (Infos: www.lamarotte.ch). Der Austragungstermin bleibt geheim, aus Gründen der Transparenz wird das Rennen gefilmt.
Mit Niederlage gestartet Ein früher Führungstreffer und ein ansprechender Auftritt reichten dem FC Wettswil-Bonstetten nicht, um zum Saisonauftakt der Erstliga-Fussballer auswärts gegen die favorisierten Tuggener zu punkten. Das Heimteam vermochte nach 36 Spielminuten auszugleichen und netzte in der 84. Minute dann gar noch zum 1:2-Schlussresultat ein. (red.)
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Unihockey auf Nationalliga-Niveau Floorball Thurgau, Unihockey Basel Regio und Red Devils March-Höfe Altendorf – die Herren von Floorball Albis bekommen es am Grossfeld-Heimturnier vom kommenden Sonntag in Bonstetten mit nicht weniger als drei Teams aus der NLB zu tun. Zwei Erstliga-Teams runden die Topbesetzung ab. Als einziger Zweitligist gehen die Herren von Floorball Albis als Aussenseiter ins Rennen, die Motivation dürfte aber umso grösser sein, die höher klassierten Gegner etwas ärgern zu können. Die erste Chance erhalten sie beim Startspiel um 9 Uhr gegen Erstligist Bassersdorf. Das grosse Finale steigt um 18.30 Uhr. (red.)
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20034 Nach dem Sieg im Cup gegen Adliswil warten auf die Herren von Floorball Albis grössere Kaliber. (Bild zvg.)
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