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Andri Silberschmidt hat am Vorabend des Nationalfeiertags in Bonstetten referiert. > Seite
from 059_2022
by AZ-Anzeiger
WIR GRATULIEREN
Zum 95. Geburtstag
Am Montag, 8. August feiert Marguerite Büchler in Affoltern ihren 95. Geburtstag. Wir gratulieren der Jubilarin ganz herzlich zu diesem Fest.
Zum 80. Geburtstag
Einen ehrenvollen runden Geburtstag, nämlich den 80., darf Therese Haab heute Donnerstag, 4. August, in Affoltern feiern. Unsere besten Wünsche gehen an die Jubilarin zu diesem besonderen Festtag – alles Gute!
Zur diamantenen Hochzeit
1962 geheiratet und sechs Jahrzehnte zusammengeblieben, das dürfen Annelise und Wilhelm Hagmann-Allenbach in Obfelden am Montag, 8. August, feiern! Wir wünschen ein schönes Fest und viele weitere glückliche Jahre! 21 915 Tage zusammen gelacht, geliebt und gestritten. Strahlend wie ein Diamant. Eine beneidenswerte Ehe und eine Familie, die sie über alles lieben. Ihre Kinder, Enkel und Urenkel wünschen dem Jubelpaar Trudy und Ernst Jud-Schmid in Mettmenstetten am 4. August einen wunderschönen Tag! Dem können wir und nur anschliessen.
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Im Zeichen von Unternehmertum und Ukraine
Nationalrat Andri Silberschmidt referierte an der Augustfeier in Bonstetten
Ein Polit- und ein Musiktalent: Bonstetten überliess die Bühne zum Nationalfeiertag zwei 28-Jährigen. Applaus gab es auch für den Ukraine-Verein Bonstetten.
von Thomas sTöckli
«Es ist schön, in Bonstetten zu sein», begann FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt seine Festrede. Während hier die Sonne noch scheine, sei sie jenseits des Bergs, an seinem Wohnort Zürich Enge, um diese Zeit bereits untergegangen. Das war es dann allerdings mit der lokalen Ebene: «Es gab schon bessere Zeiten, den Geburtstag der Schweiz zu feiern», wechselte Silberschmidt auf die nationale Bühne. So habe man etwa das Wort Inflation bis vor kurzem nur im Wirtschaftsunterricht gehört. Umso wichtiger sei es, dass jeder seinen und jede ihren Beitrag leiste, damit wir es in der Schweiz weiterhin gut haben, sei es

in der Politik, in der Wirtschaft, in den Vereinen oder in der Familie.
Mut zum kontrollierten Risiko
Als zentrales Element für das Prosperieren nannte der 28 Jahre junge Nationalrat den Mut, denn damit komme auch der unternehmerische Antrieb: «Ohne Risiko lässt sich nichts bewegen!» Und dabei dürfe auch mal etwas schiefgehen. So sehe er Misserfolg nicht als Scheitern, sondern als zusätzliche Erfahrung. Fünf Personen führte der Festredner als positive Beispiele auf. Darunter Emilie Lieberherr, die unter anderem eine führende Persönlichkeit im Kampf um das Frauenstimmrecht in der Schweiz war, aber auch die moderne Drogenpolitik geprägt hat. «Sie hat gezeigt, dass auch jemand, der aus einfachen Verhältnissen kommt, alles erreichen kann», so Silberschmidt. Schon früher hat Alfred Escher gewirkt: «Er hat die Eisenbahn als wesentliche Treiberin des Fortschritts erkannt», so Silberschmidt, der Eschers unternehmerisches Wirken als Grundlage für den nationalen Wohlstand einordnete. Dieses Bestreben, Wohlstand zu erarbeiten, komme ihm heute zu kurz. «Es ist wichtig, dem Unternehmertum in der Schweiz noch mehr zu ermöglichen!» Weiter nannte der Redner den Ingenieur Othmar Ammann, der sich in den USA als Brückenbauer einen Namen gemacht hat. Das Brückenbauen im übertragenen Sinne sei in der Schweiz von grosser Bedeutung. Für die humanitäre Tradition steht Mediziner Ruedi Lüthy, Aids-Spezialist und Mitgründer des Zürcher Lighthouse. Und als Vorbild für die Innovation führte er schliesslich Lea von Bidder auf, die mit ihrem Armband zum Monitoring des weiblichen Zyklus Paaren hilft, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. «Es ist wichtig, dem Unternehmertum in der Schweiz noch mehr zu ermöglichen!» , forderte FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt. (Bilder Thomas Stöckli)

«Unglaublich, was in unserem Land tagtäglich geleistet wird», so Silberschmidt, «und jede und jeder von uns kann im Alltag mutig sein und Herausforderungen konstruktiv meistern!» Genau das sei die Grundlage, den künftigen Generationen eine intakte Natur und grossen Wohlstand hinterlassen zu können.
Verbundenheit zur Ukraine
Das erste Wort hatte an der 1.-AugustFeier Gemeindepräsidentin Arianne Moser. Sie freute sich nicht nur über die Aussicht von der Bühne auf den gut gefüllten Festsaal auf dem Hof der Familie Weiss, sondern auch über die Gäste aus der Ukraine. Diese boten neben der Gastwirtschaft des lokalen Turn- und Sportvereins ihre Spezialitäten an, von der Gemüsesuppe «Borschtsch» über «Piroschki», Teigtaschen mit Kartoffeln und Pilzen, bis «Mlyntsi», Crêpes mit Süssquark. Der lokale Ukraine-Verein –gekleidet in Herz-T-Shirts, eine Kreation einer Ukraine-Bonstetterin – liess es sich denn auch nicht nehmen, der Dorfbevölkerung für ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu danken sowie grundsätzlich für den tollen Empfang –was die Festgemeinde mit warmem Applaus entgegennahm. Nach dem Unterhaltungsteil des Musikvereins Bonstetten, gekrönt vom gemeinsamen Singen des Schweizerpsalms, lud Seb Lorez das Publikum ein, sich zurückzulehnen und zu geniessen. Dass der Singer-Songwriter – wie der Referent ist auch er 28 Jahre jung – nach Zermatt Unplugged und dem Montreux Jazz Festival nach Bonstetten verpflichtet werden konnte, ist nicht selbstverständlich. «Er legt dieselbe Pace vor wie vor einigen Jahren Bastian Baker», kündete Arianne Moser ihn an, was den Musiker lächeln liess. Und es gelang ihm dann auch, diese gute Laune insbesondere aufs junge Publikum überspringen zu lassen.
Die Kunst der Begegnung
Mike Stillhard hielt 1.-August-Rede
In Aeugst wird ein Kunstprojekt zwischen dem Dorf und New York realisiert – davon sprach der 1.-August-Redner.
In Aeugst hielt Mike Stillhard die 1.-August-Rede. Er lebt seit 39 Jahren in Aeugst und ist der konzeptionelle Vater der Aeugster KommBox, die 2006 im Gemeindehaus anlässlich des Umbaus eingerichtet wurde und in welcher unter der Leitung engagierter Aeugsterinnen bereits über 50 Ausstellungen organisiert wurden. «Wir Schweizer – und vor allem wir Aeugster – haben generell Grund zum Feiern. Wir leben in einer wunderschönen Gegend. Wir haben Weitblick, wir haben Natur, wir haben fruchtbaren Boden für die Bauern und gute Verkehrswege, um an die verschiedenen Arbeitsund Kulturorte zu kommen», erklärte der Redner. Ja, im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte hätten wir gelernt, fremden Menschen zu begegnen. «Wir haben gelernt, offen zu sein für Andersdenkende. – Und wir lernen zum Glück immer noch dazu.» Und Stillhard weiter: «Mir kommen dazu sehr persönliche Erfahrungen aus den letzten Monaten in den Sinn. Gemeinsam mit dem KommBox-Team arbeiten wir an der Realisation einer Kultur- und Kunstbrücke Aeugst am Albis – New York.» Der Titel des multimedialen Konzeptes heisse: «Wer – ich –sein». Als Teil des Ausstellungskonzeptes wurden über 160 Kunstobjekte aus Keramik und anderen Materialien in der Landschaft im ganzen Gebiet der Gemeinde Aeugst platziert. Die Kunstgegenstände hätten positive Reaktionen ausgelöst, wie er in privaten Gesprächen gespürt habe. «Wenn Kunstobjekte solche Emotionen auslösen können – wie viele Emotionen können wir als lebendige Menschen dann direkt gegenseitig auslösen», betonte Mike Stillhard. «Der 1. August – und eben unsere Geburtstagsfeier hier – ist genau eine solche Gelegenheit, ein solcher Augenblick, um aufeinander zuzugehen – und sich auch selbst neu zu begegnen. Insbesondere nach dieser langen Zeit der Pandemie.» (red.)

Menschlichkeit wichtig
Valérie Battiston stand am Rednerpult
Die Gemeindepräsidentin von Stallikon betonte in ihrer Ansprache zum 1. August die Wichtigkeit der Dorfgemeinschaft.
«Mein wichtigstes Anliegen für die kommenden vier Jahre ist unsere Gemeinschaft. Mir liegt sehr viel daran, sie zu stärken, sie auf vielfältige Weise anzuregen und sie ganz sicher in den einfachen, alltäglichen Sachen spürbar werden zu lassen», erklärte Valérie Battiston, die Gemeindepräsidentin von Stallikon, in ihrer Rede zum 1. August. «Ich möchte die Gemeinschaft stärken, indem wir der Mitmenschlichkeit noch viel mehr Gewicht geben. Ich meine damit, dass die Mitmenschlichkeit, die wir einander schenken, sich mit Freundlichkeit und Wohlwollen stärken lässt, –ein Geschenk, das äusserst wenig kostet und noch dazu sehr nachhaltig ist.» Die Gemeindepräsidentin fordert die Zuhörer dazu auf, einander zuzuhören und miteinander zu reden, um Lösungen zu finden – auch für Anliegen im Dorf. Wohin kompromisslose Haltungen führten, könne man seit mehr als fünf Monaten im Ukraine-Krieg bestens beobachten.
Für eine wohlwollende Gemeinschaft
Rednerin Valérie Battiston. (Bild zvg.)

sich aktiv daran beteiligen, damit diese weiterhin bestehen können und nicht aufgelöst werden müssen.» Und Battiston weiter: «Berücksichtigen Sie die lokalen Bauernbetriebe und Geschäfte und besuchen Sie auch gerne unsere kleine aber feine Gastronomieinfrastruktur im Gemeindegebiet wie das Burestübli.» Und sie bat darum, dass man dem neuen Gemeinderat ein gutes Stück Zeit gebe, damit sich dieser mit den vielfältigen Bereichen vertraut machen und so den Boden für Lösungen vorbereiten könne. Sie warf auch einen Blick auf den kommenden Winter, der nicht einfach werde. «Umso mehr ist deshalb eine starke, wohlwollende Gemeinschaft so wichtig. Eine, in der sich jede und jeder Einzelne entfalten kann und zugleich das Gemeinwohl erhalten bleibt.» (red.)