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Mehrwertausgleich – Reglement

Richt- und Nutzungsplanung vor Legislaturende unterm Dach

Die Maschwander Gemeindeversammlung stimmte den Teilrevisionen zu

Die Maschwander Gemeindeversammlung stimmte der Teilrevision der kommunalen Richt- und Nutzungsplanung zu. Auch die Planung einer neuen Brücke bei der Dörflistrasse kann fortgesetzt werden. Und Behörden erhalten höhere Entschädigungen.

von Werner Schneiter

Für den scheidenden Gemeindepräsidenten Christian Gabathuler, der 56 Stimmberechtige begrüssen konnte, ist ein Ziel erreicht: die Gesamtrevision von Richt- und Nutzungsplanung in dieser Legislatur, die am 30. Juni zu Ende geht. Dass es nach den «Zukunftskafis» und einer Infoveranstaltung im November 2021 nicht so schnell vorwärtsging, mag auch an der Behandlung von 17 Einwendungen und der Vorprüfung durch den Kanton gelegen haben. Die kommunale Richtplanung stammt aus dem Jahr 1982 und ist in Teilen nicht mehr aktuell. Neu ist nur noch der Verkehrsrichtplan zwingend weiterzuführen. Er enthält nun unter anderem Tempo 30, auch auf der Kantonsstrasse, Bushaltestellen an der WIR GRATULIEREN

Zum 80. Geburtstag

Morgen Samstag, 18. Juni, darf Anna Kuster in Affoltern auf stolze 80 Jahre Lebenserfahrung zurückblicken. Wir wünschen viele schöne Momente im kommenden Lebensjahrzehnt und gratulieren von Herzen.

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Ein Produkt der Froh, dass die Planung für einen Neubau fortgesetzt werden kann: Gemeindepräsident Christian Gabathuler auf der Dörflibrücke. (Bild Werner Schneiter)

Kantonsstrasse und zwei festgesetzte öffentliche Parkplätze. – Die Gesamtrevision der Richtplanung wurde einhellig angenommen.

«In der Regel»

Fachlichen Beistand bei der Revision der Nutzungsplanung gab es von Peter von Känel und Anita Suter von der Suter von Känel Wild Planer und Architekten AG. Auch diese Festlegungen stammen aus dem Jahr 1982. Als Leitlinien gelten der Status eines Ortsbildes von kantonaler Bedeutung. Maschwanden ist ausserdem im Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz aufgeführt. Nun sind diverse Anpassungen nötig. In der Kernzone, wofür ein neuer Plan erstellt wurde, wird nach «Bautypen» unterschieden. Es geht auch um die Harmonisierung von Baubegriffen, um Dachgestaltung und Antennen, um ergänzende Bauvorschriften – und um eine Mehrwertabschöpfung, auf die man in Maschwanden verzichten will. Aber wohl nicht kann, denn das Bundesgericht sagt: Das müssen sämtliche Gemeinden vornehmen. Dennoch wurde in der neuen Version auf eine solche Abschöpfung verzichtet – im Wissen, dass das die Genehmigung durch den Kanton wohl

Busverbindung nach Knonau?

Im Rahmen des Infoteils brachte Christian Bachmann eine Optimierung der Buslinien 230/232 zur Sprache – vor allem die Idee einer neuen Busverbindung von Maschwanden nach Knonau, wo ein Busanschluss nach Cham vorhanden ist. Diese Möglichkeit wurde ausführlich diskutiert und auch eine Verbindung nach Mühlau und ein Rufbus erörtert. Fazit: Wünsche müssen beim Zürcher Verkehrsverbund mit Nachdruck deponiert werden. Im Falle einer Verbindung nach Mühlau ist die Nachfrage wohl zu gering.

Im Weiteren stellte Christian Bachmann eine Erhöhung der Abfallgebühren in Aussicht. Und der Gemeinderat beantwortete eine Anfrage zum ehemaligen Gemeindeschreiber, der während seiner dreijährigen Tätigkeit in Maschwanden eine Weiterbildung absolvierte und nun den Kostenanteil der Gemeinde aufgrund seiner zu kurzen Zeitspanne als Gemeindeschreiber vereinbarungsgemäss zurückzahlen muss.

Vom Boot aufs Kreuzfahrtschiff

Für Sonja Neuweiler, Mitglied der Kirchenkommission, ist der Beitritt von Maschwanden zur Kirchgemeinde Knonauer Amt mit einem Wechsel vom Boot mit 284 Passagieren in ein Kreuzfahrtschiff mit knapp 12000 Passagieren vergleichbar. Nach über 160 Tagen seit dem Zusammenschluss seien die Turbulenzen fast eliminiert –und die Freude gross, dass endlich wieder Veranstaltungen und Feste stattfinden können. «Es gibt in der grossen Kirchgemeinde viele Angebote, die genutzt werden können», sagte sie. Nun, eine Veranstaltung findet auf dem Friedhof in Maschwanden statt: Am 28. Juni, 19 Uhr, gibt es dort Informationen zur Sanierung der Friedhofsanlage.

Gemeindepräsident noch nicht verabschiedet

Franziska Buholzer, Michael Neuweiler und Thomas Frei: Diese drei Mitglieder verlassen die Schulpflege auf Ende Amtsdauer. Sie wurden anlässlich der Gemeindeversammlung von Schulpräsident Ursin Dosch verabschiedet – mit einem Dank für ihren grossen Einsatz. Ganz im Gegensatz zu Christian Gabathuler, der nach vier Jahren Gemeindepräsidium und nach vielen Jahren als Schulpräsident per 30. Juni die Bühne verlässt. «Ich finde es schon sehr merkwürdig, dass er im Rahmen der Gemeindeversammlung vom Gemeinderat mit keinem Wort gewürdigt worden ist», sagte Urs Studer nach der Versammlung gegenüber dem «Anzeiger». Dies, nachdem die Behörde zuvor aus der Versammlungsrunde darauf angesprochen worden war. (-ter.) nicht überstehen wird. Aus der Versammlungsrunde wurde der Wunsch nach einer moderaten Abschöpfung laut.

Rund ein Dutzend Einwendungen wurden nicht berücksichtigt, ein weiteres halbes Dutzend schon, darunter die Überbauungsziffer, was von Christian Gabathuler gegenüber dem «Anzeiger» als äusserst positive Überraschung bezeichnet wurde. Einer kleinen, von einem Stimmberechtigten vorgeschlagenen Änderung wurde zugestimmt. So heisst es bei den Grundsätzen für Neubauten in Art. 13 neu: «Sie haben in der Regel mit zwei Vollgeschossen in Erscheinung zu treten.» «In der Regel» wurde hineingepackt. Die vorgeschlagene Vergrösserung der Dachflächenfenster in der Bau- und Zonenordnung auf einen Quadratmeter blieb chancenlos, denn das würde vom Kanton nicht genehmigt. So bleibt es bei neu 0,6 Quadratmeter (zuvor 5,4). Auch der Teilrevision der Nutzungsplanung wurde klar zugestimmt.

«Dörflibrücke» – eine lange Geschichte

Schon 2014 offenbarte eine Analyse den schlechten Zustand der seit 1965 auf 5 Tonnen Tragkraft beschränken Dörflibrücke. Die Kosten für eine Untersuchung beliefen sich bis 2016 auf 46 000 Franken. Der Souverän verweigerte aber dannzumal einen Nachtragskredit von 20 000 Franken. 2018 stellte eine IG den Antrag, die Sanierung an die Hand zu nehmen, beantragte später aber, die anstehende Abstimmung an der Gemeindeversammlung zu verschieben.

Laut Christian Bachmann, designierter Gemeindepräsident, hat sich der Zustand der Brücke laufend verschlechtert, was er mit Bildern untermalte. Er verwies auf Fachleute, die einen Neubau dringend empfehlen – und fand damit Gehör. Die Gemeindeversammlung stimmte dem Nachtragskredit von 20 000 Franken zur Finalisierung der Planung zu. Die Kosten einer neuen Brücke mit 40 Tonnen Tragkraft belaufen sich auf schätzungsweise 400 000 bis 500 000 Franken. «So lange uns der Kanton individuellen Sonderlastenausgleich (Isola) entrichtet, müssen wir das realisieren», so die Aufforderung aus der Versammlungsrunde.

Höhere Behördenentschädigungen, Ja zu den Rechnungen

Den neuesten Bestimmungen anpassen, transparent und zeitgemäss entschädigen, die zunehmende Komplexität der Behördentätigkeit berücksichtigen: Das bilden die Hauptargumente einer Revision der aus dem Jahr 2001 stammenden Besoldungs- und Entschädigungsverordnung – sowohl für die politische Gemeinde als auch für die Primarschule. Diskussionslos stimmte der Souverän entsprechenden Erhöhungen zu. Die jährlichen Mehrkosten belaufen sich auf 6400 Franken (politische Gemeinde) bzw. 14 000 Franken (Schule). Bei Letzterer sind 10 500 Franken aus Pensenerhöhungen enthalten.

Die von Finanzvorsteherin Keila Gruber präsentierte Jahresrechnung 2021 der politischen Gemeinde schliesst um 31 000 Franken schlechter ab als budgetiert. Ohne Isola beläuft sich der Aufwandüberschuss auf 532 000 Franken. Die Rechnung fand Zustimmung –ebenso jene der Primarschule, die mit einem Aufwandüberschuss von 27 000 Franken schliesst. Personalwechsel und integrierte Sonderschulung haben den budgetierten Ertragsüberschuss von knapp 14 000 Franken laut Michael Neuweiler trotz höherer Steuereinnahmen zunichtegemacht.

Schlauchboot in Not an der Reuss

Ein Schlauchboot wurde abgetrieben. Auch Einbruch, Diebstahl, Vandalen, falsche Polizisten und Lärm beschäftigten die Polizei in den vergangenen Tagen.

Bei einer missglückten Landung einer Personengruppe aus Cham wurde am 14. Juni um 16.15 Uhr das Schlauchboot mit persönlichem Material an der Reuss bei Obfelden abgetrieben. Der Seepolizei gelang es, das im Ufergestrüpp hängen gebliebene Boot zu bergen. Verletzt wurde niemand.

Bei einem Einbruch in ein Baubüro auf einer Baustelle in Ottenbach ging vom 9. auf den 10. Juni eine Türe in Brüche. Deliktsgut und die Höhe des Sachschadens werden derzeit von der Kantonspolizei abgeklärt.

Aus einem unverschlossenen Personenwagen in Bonstetten wurden, wie am 11. Juni um 10 Uhr festgestellt, diverse Schlüssel gestohlen. Laut Kapo ist der Sachschaden gering.

Auf einer Baustelle an der Wolserstrasse in Obfelden haben Diebe vom 13. auf den 14. Juni Kabel abisoliert und das darin enthaltene Kupfer gestohlen. Dessen Wert beziffert die Kantonspolizei in Affoltern auf rund 400 Franken.

Vandalen haben bei einer Jagdhütte in Hausen einen Baum mutwillig zerhackt, wie am 13. Juni um 18.45 Uhr festgestellt wurde. Dessen Wert ist nicht bekannt; eine Anzeige gegen unbekannt ist erfolgt.

Rund 1000 Franken Schaden ist vom 11. auf den 12. Juni an der Fassade eines Einfamilienhauses in Knonau entstanden. Verunstaltet wurde sie durch Sprayereien. Ausserdem wurde in der gleichen Gemeinde vom 11. auf den 12. Juni die Türe eines parkierten Autos zerkratzt. Schaden: zirka 1600 Franken.

Knonau zum Dritten: Am 13. Juni um 13.30 Uhr ist eine Person durch falsche, Deutsch sprechende Polizisten angerufen worden – mit der üblichen Masche eines verübten Einbruchs in der Nähe. Sie zog nicht, denn die angerufene Person hängte nach der Bemerkung auf, sie rufe nun gleich die Kantonspolizei an.

In acht Fällen sind Kantons- und Stadtpolizei Affoltern wegen Lärmbelästigungen ausgerückt, am Abend und in den frühen Morgenstunden: in Affoltern, Aeugst, Mettmenstetten und Ottenbach. In zwei Fällen kassierten die Verursacher Ordnungsbussen, in anderen Fällen Ermahnungen. (-ter.)

«ZH 888» unter dem Hammer

Dreistellige Kontrollschilder sind begehrt – ebenso solche mit der Zahl 8. Entsprechend viel erhofft man sich beim Kanton von der Auktion, die bis Mittwoch läuft.

Kontrollschilder mit ausschliesslich der Nummer 8 sind äusserst beliebt. In den letzten Jahren haben bereits die Versteigerungen von «ZH 8888» und «ZH 888 888» jeweils rund 50 000 Franken eingebracht. Seit 2018 versteigert das Strassenverkehrsamt des Kantons Zürich auch dreistellige Kontrollschilder. Bis Mittwochabend, 22. Juni, kommt nun das Auto-Kontrollschild ZH 888 unter den Hammer.

«Auktionen haben immer etwas Faszinierendes», sagt Regierungsrat Mario Fehr, zu dessen Sicherheitsdirektion das Strassenverkehrsamt gehört: «Und unsere kommt der Zürcher Bevölkerung zugute.» Alle Einnahmen aus der wöchentlichen KontrollschilderAuktion fliessen in die allgemeine Staatskasse des Kantons Zürich. (red.)

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