038_2013

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aus dem bezirk affoltern I Nr. 38 I 166. Jahrgang I Freitag, 17. Mai 2013

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4444 Franken

Eine ruhige Rechnungsgemeindeversammlung in Mettmenstetten. > Seite 7

Wettswiler Määrt zugunsten der Pestalozzi-Stiftung in Knonau. > Seite 11

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Der Verein «solarbonstetten» will Dächer für Solarstromanlagen. > Seite 11

Mandalas Mehr als nur schöne Bilder – Ausstellung im Stalliker Kunstforum. > Seite 12

Pfingsten: Feuer in der Seele ................................................... von angelo saporiti*

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ls ich ein Kind war, habe ich nicht verstanden, was Pfingsten war. An diesem Sonntag hat der Pfarrer jeweils aus dem Buch der Apostelgeschichte vorgelesen: «Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen liess sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab». (Apg 2,1-4) Seine Predigt handelte von Wind und feurigen Zungen, die es allen Menschen ermöglichten, in fremden Sprachen zu reden und trotzdem sich zu verstehen. So wurde mir Pfingsten erklärt. Dann, nach meiner Firmung, habe ich noch einmal über das Feuer des Heiligen Geistes gehört, der mit seinen Gaben kommen würde und allen den Mut gäbe, Jesus Zeugnis zu geben. Aber weil ich in der 5. Klasse war, hatte ich mich mehr über die Geschenke der Firmung als die Gaben des Heiligen Geistes gefreut. Nur einige Jahre später, als ich mich für soziale Projekte engagiert und mit anderen Jugendlichen das Pfingstfest vorbereitet habe, konnte ich dieses symbolische Feuer spüren.

Glut unter der Asche. (Bild zvg.) Es war wie ein Feuer der Begeisterung, der Freude, der Freiheit, der Kraft, des Mutes. Und das erste Mal fühlte ich mich wie ein Christ und habe die Worte Jesu an seine Jünger verstanden: «Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und ihr werdet meine Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde». (Apg 1,8) Heute, nach vielen Jahren, tönt diese Aussage in mir nicht nur deutlich und kraftvoll, sondern besinnlich und provokativ: Zeuge Jesu zu sein gelingt mir als Seelsorger leider nicht immer. Die Asche der Angst, der Gewohnheit, des Alten, der Sicherheit deckt manchmal das Feuer der Seele zu. In seinem Büchlein «Miteinander die Glut unter der Asche entdecken»

betont Abt Martin Werlen genau das Gleiche, wenn er erwähnt, dass in der heutigen Kirche das Feuer fehlt. Mit andern Worten: Es fehlt die Begeisterung, die Freude, das Interesse. Es gibt mehr «Konsumenten und Konsumentinnen» des Heiligen als Gläubige. Es ist immer schwieriger, Freiwillige in der Kirche zu finden, weil das freiwillige Engagement eine starke Motivation und eine Beziehung mit der christlichen Gemeinde benötigt. Man braucht Mut für eine neue überraschende Dimension des christlichen Glaubens, die durch neue, unbekannte und weite Wege zum Herzen des Menschen und zu Gott führt. Ein Beispiel geben uns die Heiligen, die nicht einfach getan haben, was alle andern

taten. Wie die Heiligen müssen auch wir neue Wege in die Zukunft bahnen. «Wir sind nicht auf Erden, um ein Museum zu hüten, sondern einen blühenden Garten zu pflegen», sagte Papst Johannes XXIII. Und das bedeutet, das Feuer in unserer Seele brennen zu lassen. Das bedeutet Pfingsten. Wir können pfingstliche Kirche sein und gemeinsame Schritte tun, um das Feuer der Seele brennen zu lassen, wenn wir spüren, dass Gott für die Menschen da ist, und nicht umgekehrt. Es geht darum, dieses Risiko einzugehen und zu handeln, was wir beten, reden und predigen. Es geht darum, die Menschen in unserer Zeit zu hören, zu verstehen und zu lieben. Es geht darum, das Feuer der gelungenen Kommunikation, trotz aller Verschiedenheiten und Schwierigkeiten der Sprachen, der Kulturen und der Religionen, brennen zu lassen. Wir werden Pfingsten spüren, wenn wir miteinander das Feuer unter der Glut der Resignation, des Streits, der Trennung, der Verletzungen, der Ängste entdecken und neu entfachen lassen. Ja, es wird Pfingsten sein, wenn wir einander vertrauen und etwas Neues entstehen lassen, wenn wir uns mit unseren Herzen treffen und uns eine neue Zukunft ermöglichen. Es wird Pfingsten sein, wenn wir uns endlich von der ewigen Liebe, die in unserer Seele brennt, ergreifen lassen.

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Orientierungshilfe Partys, Ausgang, Suchtmittel: Elternbildungsanlass in Bonstetten. > Seite 13

Gusti vo Huse gestorben Gusti vo Huse ist vergangenen Freitag, 93-jährig, verstorben. Der Hausemer, der August Winiger heisst, ist bekannt für seine fantasievollen naiven Kunstwerke, die grosse Weltgedanken ebenso wie kleine Schlitzohrigkeiten, Spasshaftes, gleichzeitig aber auch Schlagfertiges ausdrücken. Über Jahre hat er auch die Metalltafel auf der Türlersee-Seite des Albispasses, mit sinnigen Sprüchen versehen. (kb.)

................................................... > Würdigung auf Seite 5

In Mettmenstetten wird Nachtparking kostenpflichtig Wer sein Fahrzeug in Mettmenstetten nachts auf öffentlichem Grund abstellt, muss ab 1. Juni 2013 eine Gebühr entrichten. Ab diesem Zeitpunkt gilt die Parkraumverordnung. Sie wurde an der Gemeindeversammlung im Dezember 2012 deutlich angenommen, ja sogar noch verschärft. So wurde der monatliche Tarf für Autos von 30 auf 50 Franken erhöht. (-ter.)

................................................... > Bericht auf Seite 9 anzeigen

*Angelo Saporiti ist katholischer Pfarrer der Pfarrei Mettmenstetten-Knonau-Maschwanden

Ein neues Dorfzentrum für Rifferswil Anlässlich einer gut besuchten Informationsveranstaltung am Dienstagabend in der Engelscheune haben der Rifferswiler Gemeindepräsident Marcel Fuchs und fünf Vertreter von Kanton und Polizei die Vorstudie für die Neugestaltung des Dorfplatzes samt Ortsdurchfahrt präsentiert. Zwischen Hauser- und Jonenbachstrasse soll der Strassenraum markant verkleinert und auf Höhe Volg verengt werden. Der neu gewonnene Platz neben der Strasse soll vor allem den Fussgängern zugute kommen. Auch der Dorfbrunnen soll angehoben und ins Gesamtkonzept integriert werden. Nach den strassenbaulichen Massnahmen sollen die aktuell geltenden Vortrittsignalisationen zugunsten eines generellen Rechtsvortritts aufgehoben werden. Durch die neugeschaffene Unsicherheit soll sich der Verkehr beruhigen, so die Hoffnung der Planer. Sollten alle Massnahmen wie angedacht durchgeführt werden, würde der Kanton eventuell sogar Hand bieten für eine Temporeduktion auf 30 Stundenkilometer – obschon es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine Kantonsstrasse handelt. Gemäss ersten Schätzungen belaufen sich die Kosten auf 1,4 Millionen Franken für den Kanton und 0,45 Millionen für die Gemeinde. (map.) ................................................... > Bericht auf Seite 5

500 20 Der Rifferswiler Dorfplatz soll neu gestaltet werden. Unter anderem soll der Brunnen auf Strassenniveau angehoben werden. (Bild Martin Platter)

9 771661 391004


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