037 2016

Page 5

Bezirk Affoltern

Dienstag, 10. Mai 2016

5

Auch Geflügel lockte viele an die Reuss Ausstellung der Kleintierfreunde ohne Kaninchen, die wegen der «Chinaseuche» zu Hause bleiben mussten

Tauben – aufgereiht.

Wegen eines heimtückischen Virus’ durften an der traditionellen Kleintierschau an der Reuss in Ottenbach keine Kaninchen ausgestellt werden. Publikum kam trotzdem. ................................................... von werner schneiter Die Kleintierschau des Vereins Kleintierfreunde Säuliamt, die traditionell an Auffahrt beim Pontonierhaus an der Reuss in Ottenbach stattfindet, ist ein Publikumsmagnet – ein Fixpunkt

Sundheimer – eine seltene Geflügelrasse, gezüchtet von Ueli Hug. (Bilder Werner Schneiter) im Kalender von Familien mit Kindern, die sich um die Gehege scharen und sich an den niedlichen Hüpfern erfreuen. Dieses Jahr allerdings standen nur Gehege mit Geflügel. Das kantonale Veterinäramt untersagte Kaninchen-Ausstellungen, weil die sogenannte «Chinaseuche» grassiert – ein Virus namens RHD V2 oder VHK 2 genannt. Und der ist hoch ansteckend. Er kann auch via Kleider übertragen werden, stellt aber für Geflügel keine Gefahr dar. Von diesem Virus befallen, verbluten Kaninchen innerlich. Und einen in der Schweiz zugelassenen Impfstoff gibt es noch nicht. Die Zahl

der Fälle ist nicht bekannt, aber nach den Worten von Züchter Ueli Hug hat der Virus in den Ställen der Kleintierfreunde Säuliamt bislang nicht Fuss gefasst. In Zug fand gleichentags eine Ausstellung mit Kaninchen statt. «Das wird halt kantonal geregelt», fügt Hug bei.

Seltene Rassen dabei Der Stimmung tat das Fehlen der Kaninchen an der Reuss keinen Abbruch. Das Publikum marschierte in einer grossen Zahl auf und erfreute sich nicht nur an der Idylle an der

Reuss. Familien scharten sich um die Geflügelgehege, wo man auch seltene Rassen bestaunen konnte – zum Beispiel die Sundheimer, eine Zweinutzen-Rasse, die Eier und gutes Fleisch liefern. Oder die noch selteneren Totenleger. Droht Gefahr, so machen diese keinen Lärm, sondern legen sich auf den Boden, stellen sich «tot» – deshalb der Name. Daneben gab es Pommernenten (ProSpecieRara), holländische Zwerghühner, Zwerg-Bantam und Tauben zu sehen. «Für viele ist unsere Ausstellung ein Muss. Wir könnten auch mit der Werbung zurückfahren – das Publi-

kum käme trotzdem», sagt Ueli Hug. Der Verein Kleintierfreunde Säuliamt zählt knapp 40 Mitglieder. Weniger als die Hälfte davon hält jedoch Geflügel oder Kaninchen. Der Rückgang jener, die sich Tiere als Hobby halten und züchten, hat Gründe. Wer sich damit befasst, muss ständig präsent sein. Tiere wollen gepflegt und gefüttert sein. Das erfordert Präsenzzeit und schränkt ein. Während der Abwesenheit, bei Ferien zum Beispiel, müssen die Zwei- und Vierbeiner gleichwohl versorgt werden. «Viele wollen das nicht mehr in Kauf nehmen», fügt Ueli Hug bei.

Jutzen und Jodeln zu Ehren der Mütter Muttertagskonzert der Oberämtler Jodler in der katholischen Kirche in Hausen Für ein einmaliges Muttertagskonzert haben sich die beiden Jodlerklubs im Oberamt, der Jodlerklub am Albis aus Hausen und die Aemtler Jodlerfründe aus Kappel zu einem gemeinsamen Auftritt zusammengeschlossen. Selbstverständlich durften bei diesen Darbietungen die Kinder nicht fehlen. ................................................... von martin mullis Nicht nur die grosse Anzahl der Jodlerinnen und Jodler liess die zahlreichen Besucher in der katholischen Kirche in Hausen staunen. Aussergewöhnlich war natürlich auch die Zusammensetzung der Auftretenden, haben sich doch die beiden Jodlerklubs aus dem Oberamt für einmal zusammengetan. Die Kirche war mit über 300 Besuchern sowie Jodlerinnen und Jodlern praktisch bis auf den letzten Platz besetzt. Die vielen Jungjodler und Jodlerspatzen trugen natürlich massgebend zu diesem einzigartigen Konzert am Muttertag bei. In seiner Begrüssung hiess Gastgeber Diakon Matthias Kühle-Lemanski die Besucher und Volksmusikanten herzlich willkommen. Er hielt fest, dass Juchzen und Jodeln in der zum Konzertlokal umfunktionierten Kirche ganz sicher viel zum Gotteslob beitrage. Selbstverständlich liessen es sich die beiden Präsidenten Kurt Bertschinger vom Jodlerklub am Albis und Franz Gräzer von den Aemtler Jodler-

Die beiden Oberämtler Jodlerklubs in der katholischen Kirche Hausen. (Bild Martin Mullis) fründe nicht nehmen, ihre Gäste persönlich und vor allem gemeinsam zu empfangen.

Ungewohnt lüpfige Orgelklänge Zur grossen Erheiterung der Besucher gelang die synchrone Begrüssung eher etwas suboptimal. Doch so war die fröhliche Stimmung im kirchlichen Raum fast greifbar, und der Reigen der vorgetragenen Lieder passte mehrheitlich zum Anlass «Muttertag». Jeder Klub für sich und immer wieder auch gemeinsam sangen sie Stücke mit den Titeln «Mis Müeti», «Es Gschänkli»

oder «Das cha nur Liebi si». Als ganz spezieller musikalischer Leckerbissen begeisterte aber auch die Organistin Andrea Kobi. Die von der Orgel begleiteten Jodellieder und vor allem auch die doch eher ungewohnt lüpfigen Orgelklänge erzeugten eine feierlichfröhliche Stimmung in der Kirche. Die beiden Solo-Jodlerinnen Vreni Eichmann und Heidi Roth, ebenfalls begleitet von der Orgel, boten mit ihrem Auftritt ein eigentliches Highlight. Auch das Trio Albisgruess mit Kontrabass und Handorgeln begleitete und bereicherte diverse Auftritte. Mit dem zweistündigen unterhaltsamen

Programm zeigten sich die Mitglieder der beiden Jodlerklubs von der allerbesten Seite. Vor allem die Schar der ganz jungen Musikanten, die Jodlerspatzen und die Jungjodler eroberten die Herzen der Besucher im Sturm.

Stürmischer Applaus für die Jodlerinnen und Jodler Kein Wunder, dass sie mit einem lang anhaltenden Applaus zu einer Zugabe aufgefordert wurden. Doch auch nach dem Schlussauftritt, liessen die Besucher die beiden Chöre nicht einfach so abtreten, mit einem stürmischen Ap-

plaus wurden auch sie zu einem weiteren Stück aufgefordert. Zum Abschied dankten die beiden Präsidenten Kurt Bertschinger und Franz Gräzer allen beteiligten Musikanten herzlich für ihren Einsatz und den Gästen für ihr Interesse an der Volksmusik. Einen ganz speziellen und herzlichen Dank erhielt auch die Virtuosin an der Orgel, Andrea Kobi. Sie erhielt nämlich zusammen mit einem Blumenstrauss links und rechts einen Kuss von den beiden Präsidenten. Den Strauss überreichte sie postwendend ihrer anwesenden Mutter.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.