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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

Individuelle telefonische Beratung durch Fachleute rund um das Eigentum für unsere Mitglieder. Der HEV hat’s. AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 31 I 175. Jahrgang I Freitag, 23. April 2021

hev-albis.ch

Vermögen verschwiegen Zerstörerische Flammen «Echo der Zeit»

Ein Ehepaar steht wegen Betrugs vor Gericht. Es soll zu Unrecht Sozialhilfe bezogen haben. > Seite 3

In Herferswil brannte am Dienstag ein Geräteunterstand. Der Besitzer wurde leicht verletzt. > Seite 9

Casper Selg und Nicoletta Cimmino waren am Mittwoch zu Gast im «LaMarotte». > Seite 10

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Kantonsräte meinen

Daniel Sommer schreibt in seiner Kolumne über das neue Zürcher Energiegesetz. Seite 11

Der Abriss des «Adler» läuft Nach mehrjährigem Rechtsstreit muss das historische Gebäude einem Neubau weichen Während 11 Jahren war der Gasthof Adler in Knonau ein diskutiertes Thema. Zunächst war das Haus unter Schutz gestellt worden. Vor einem Jahr hob das Zürcher Verwaltungsgericht diesen Entscheid auf. Nun sind die Bagger vorgefahren. von urs e. kneubühl Gewiss, das Ortsbild im Knonauer Dorfkern wird sich verändern. Der alte, baufällige Gasthof Adler mit dem angebauten Tanzsaal verschwindet, der Bagger ist Anfang dieser Woche aufgefahren, der Abbruch ist im Gang. Und dennoch: Dort, wo vorübergehend eine Lücke entsteht, wird künftig ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohnungen das Ortsbild passend prägen. Das Grundstück wird neu mit einem zweigeschossigen Gebäude mit ausgebautem Dachstock und Unterniveaugarage bebaut, wobei das Hauptgebäude im Kubus identische «Adler»-Grösse haben wird. Gleichzeitig wird die Gestaltung auch Elemente des alten Gebäudes forttragen, beispielsweise die hohen Fenster des ehemaligen Tanzsaales. Gemeindepräsidentin Esther Breitenmoser zeigt sich glücklich über die Baufreigabe: «Es ist gut, dass es nach so langer Zeit der Ungewissheit nun weitergeht. Die Situation mit der baufälligen Liegenschaft war nicht vorteilhaft für Knonau.» Und Bauamtleiter Sven Alini bekräftigt zustimmend: «Es ist ein Gewinn für das Dorf, wenn nun endlich Neues entstehen kann.»

Der «Adler» in Knonau verschwindet. An seine Stelle kommt ein Mehrfamilienhaus mit Gestaltungselementen im Stil des alten Gebäudes. (Bild Urs E. Kneubühl) Lange und bewegte Geschichte Der Gasthof Adler war eines der ältesten Profangebäude in Knonau und blickte auf eine lange wie bewegte Geschichte zurück. Das Haupthaus wurde 1575 im Blockbaustil als Wohnhaus für einen begüterten Bürger erbaut. Eine Erweiterung gab ihm dann das Aussehen eines Hauses aus dem 18. Jahrhundert, und mit dem Anbau des Tanzsaales um 1904 kamen traditionelle Züge der Saalbauten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun-

derts dazu. Im 17. Jahrhundert hatte der «Adler» das Tavernenrecht erhalten. Profitiert hat er von der Landstrasse, die von Zürich über den Albis in die Innerschweiz führte, und war daher zur Postkutschenzeit beliebter Rast- und Übernachtungsort. Nach der letzten Jahrhundertwende wurde der «Adler» über Jahre nicht mehr unterhalten. Im kalten Winter 2010/2011 barsten die Wasserleitungen, wodurch ein stattlicher Wasserschaden entstand und das Obergeschoss von

Schimmel befallen wurde. In der Folge erwies sich das Gebäude allgemein in schlechtem Zustand und war kaum mehr bewohnbar noch zu verpachten. Von 2011 an bewegte der «Adler» dann die Gemüter, den Gemeinderat, den Heimatschutz, die Öffentlichkeit und die Gerichte. 2020 gab das Urteil des Zürcher Verwaltungsgerichts den «Adler» zum zweiten Mal zum Abbruch frei, was das Bundesgericht am 29. März dieses Jahres bestätigte. Die Gemeinde Knonau erteilte anschliessend die Baufreigabe.

Im Gefängnis Affoltern Weniger Geld für Bauern entstehen Schutzmasken durch Agrar-Initiativen? Investor lässt FFP2-Masken produzieren

Grosse Auswirkungen auf Direktzahlungen

Immer wieder arbeiten Private und Institutionen in innovativen Projekten zusammen. Das Beispiel des Gefängnisses Affoltern zeigt, dass dies mit sorgfältiger und langfristiger Planung möglich ist.

Die Agrar-Initiativen, die im Juni vors Volk kommen, hätten Auswirkungen auf die Direktzahlungen. Daten des Bundesamts für Landwirtschaft zeigen, wie viel Geld heute in den Bezirk fliesst.

Eingewiesene im Strafvollzug sind zur Arbeit verpflichtet und erhalten dafür einen Lohn. Dieser ist zwar viel niedriger als in der Privatwirtschaft, hilft ihnen aber, nach der Entlassung ein Leben ohne Kriminalität aufzubauen. Dies ist ein wichtiger Standpfeiler der Strategie der Schweiz, die im internationalen Vergleich zu tiefen Rückfallquoten von entlassenen Eingewiesenen führt. Diese Arbeiten sollen jedoch weit über die im Gefängnis anfallenden Aufgaben in Wäscherei, Raumpflege und Küche hinausgehen. Dafür müssen oft Private gewonnen werden, die mit den Arbeitsbetrieben des Gefängnisses zusammenarbeiten wollen. Diese Aufträge finden in einem speziellen Spannungs-

feld statt. Die Privatwirtschaft darf nicht konkurrenziert werden und gleichzeitig sollen die Arbeiten anspruchsvoll und wiederkehrend sein. Die Produktion von FFP2-Masken erfordert viel Handarbeit, beispielsweise zur Anbringung der Längeneinstellkügelchen, wofür es auf dem Markt noch keine Maschine gibt. Nachverarbeitung und Verpackung schaffen Arbeitsplätze für inhaftierte Personen, die wenig Einarbeitungszeit erfordern, während Lagerhaltung, Betrieb der Werkzeugmaschine und Qualitätsmonitoring anspruchsvolle Arbeitsstellen schaffen, die sich für Eingewiesene eignen, die sich beruflich in diese Richtung weiterentwickeln wollen. Auf der anderen Seite kann der Investor die Werkzeugmaschine nur fünf Stunden pro Tag betreiben und muss mit den erschwerten Sicherheitsvorkehrungen und administrativen Hürden zurechtkommen. (sals)

> Bericht auf Seite 3

Am 13. Juni stimmen die Stimmberechtigten auf nationaler Ebene über fünf Vorlagen ab. Zwei davon sind als sogenannte Agrarinitiativen bekannt. Die erste, die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» verlangt, dass in der Schweizer Landwirtschaft keine synthetischen Pestizide mehr eingesetzt werden dürfen. Weiter sollen Lebensmittel, die synthetische Pestizide enthalten, nicht mehr importiert werden dürfen. Die zweite Vorlage, die Volksinitiative «für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» fordert ebenfalls, dass Landwirtschaftsbetriebe pestizidfrei produzieren müssen. Weiter sollen Antibiotika in der Tierhaltung weder

vorbeugend noch regelmässig zum Einsatz kommen, und die Betriebe müssen in der Lage sein, ihre Tiere ausschliesslich mit Futter zu ernähren, das sie selber produzieren. Beide Vorlagen hätten Auswirkungen auf die Direktzahlungen der Landwirte. Heute erhalten Bauern, die freiwillig ganz oder teilweise auf den Einsatz von Pestiziden verzichten, eine Entschädigung. Diese würden damit hinfällig. Ausserdem dürfte die PestizidInitiative bei einer Annahme weitere Anpassungen am Direktzahlungssystem zur Folge haben. Auch die TrinkwasserInitiative würde Veränderungen bringen. Betriebe, welche die neuen Anforderungen nicht erfüllen, sollen künftig keine Direktzahlungen vom Bund mehr erhalten. Wie funktioniert das Direktzahlungssystem heute, und wie viel Geld fliesst in den Bezirk Affoltern? Der «Anzeiger» hat Zahlen des Bundesamts für Landwirtschaft ausgewertet. (lhä)

> Bericht auf Seite 5

40-Jahre-Jubiläum

Fredy Rüegg Velo-Sport in Affoltern blickt mit dem «Anzeiger» zurück auf vergangene Zeiten. > Seite 13

In drei Phasen aus der Krise Der Bundesrat geht nicht davon aus, dass vor Ende Mai weitere Lockerungen der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus möglich sind. Längerfristig will er mit einem Drei-PhasenModell zur Normalität zurückkehren. Die Schutzphase geht bis zirka Ende Mai, bis alle besonders gefährdeten Personen geimpft sind, gefolgt von einer Stabilisierungsphase bis zirka Ende Juli, bis die impfwillige Bevölkerung geimpft wird, sowie einer anschliessenden Normalisierungsphase, in der die verbleibenden Schliessungen und Kapazitätsbeschränkungen schrittweise abgebaut werden sollen. Seit dieser Woche sind Gartenbeizen und Restaurantterrassen wieder geöffnet. Für die Gastrobetriebe im Säuliamt ist das ein kleiner Lichtblick. Die Gastrounternehmer reagieren jedoch zurückhaltend, lohnt sich doch der Aufwand für die Öffnung nur bedingt. Die Gäste hingegen sind glücklich. Eine Stange Bier oder einen Café Macchiato im Freien an der Sonne zu geniessen – das hat ihnen lange gefehlt. Entsprechend geniessen sie die Rückkehr zu einer liebgewonnenen Normalität. (red.)

> Bericht auf Seite 9 ANZEIGEN

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