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Vermischtes

Freitag, 2. März 2012

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Am elften Geburtstag bereits 44 Jahre alt Im Säuliamt leben nur wenige Personen, die am 29. Februar Geburtstag feiern Nachteile wegen des seltenen Datums erleidet mindestens in den heutigen Zeiten jedoch niemand mehr. Die allermeisten am Schalttag geborenen Personen feiern trotzdem jedes Jahr ihr Wiegenfest. ................................................... von martin mullis Die Sache mit dem zusätzlichen Tag im Monat Februar ist ziemlich kompliziert zu erklären. Verschiedene Sonnenkalender, wie der Julianische, der Orthodoxe, der Französische Revolutionskalender, der Aztekische, der Islamische oder der Gregorianische Kalender bestimmen die Länge eines Jahres unterschiedlich. Die Erde braucht für ihren Weg um die Sonne 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 45,252 Se-

kunden. Ein Kalenderjahr dauert jedoch nur 365 Tage, ist also rund einen Vierteltag kürzer. Für den allgemeinen Gebrauch dient in fast allen Teilen der Welt jedoch der Gregorianische Kalender, dem ausser dreimal in 400 Jahren in jedem vierten Jahr ein Schalttag zugefügt wird. Weil der Februar der kürzeste Monat des Jahres ist, wurde der Ausgleichstag diesem Monat «angehängt».

Im Säuliamt ein gutes Dutzend an einem Schalttag geboren Eine kurze Umfrage in einigen Säuliämtler Gemeinden zeigt, dass nur wenige Personen dieses ganz spezielle Wiegenfest alle vier Jahre feiern können. In den Gemeinden Affoltern, Hedingen, Knonau, Maschwanden, Mettmenstetten, Ottenbach und Wettswil finden sich nur gerade ein gutes Dut-

Erst wenige Stunden alt: Sandro Hegglin und sein Mami im Spital Affoltern.

Wäre als Kind lieber nicht an einem Schalttag geboren worden: Stefan Gygax Ausrüster und Chauffeur bei der Weiss Medien AG. (Bilder Martin Mullis)

zend Menschen, die an einem 29. Februar auf die Welt gekommen sind. Für Eva Betti aus Affoltern jährte sich das Datum ihrer Geburt erst elf Mal, doch sie ist 44 Jahre alt. Für sie bedeutet ihr Geburtstag immer ein sehr spezielles Ereignis. Sie erhielt als Kind jedes Jahr Geschenke vor allem aber am «richtigen» Tag ganz besonders viele. Deshalb sieht sie das seltene Ereignis vor allem auch als Vorteil. Auch Barbara Facchini, ebenfalls in Affoltern wohnhaft, ist als Kind an den Geburtstagsfeiern nie zu kurz gekommen. Im Gegenteil, meint sie, aufgrund des ungewöhnlichen Datums werde ihr Geburtstag nie vergessen. Auch wenn sie lediglich alle vier Jahre wirklich Geburtstag feiern könne, älter werde sie trotzdem, seufzt die Be-

triebsleiterin der Werbegeschenke AG in Obfelden. Ganz andere Erfahrungen machte Stefan Gygax, Ausrüster und Chauffeur der Medien Weiss AG. Er wurde am letzten Mittwoch 48 Jahre alt und feierte sein 12. Wiegenfest. Im Bernbiet aufgewachsen litt er als Kind unter dem seltenen Tag seiner Geburt.

Das seltene Geburtsdatum ist Nebensache Zwar wurde er jedes Jahr von seinen Eltern beschenkt, Götti und Gotte jedoch dachten tatsächlich nur alle vier Jahre an seinen Freudentag. Wegen seines Geburtsdatums fühlte er sich während seiner Schulzeit anderen Kindern gegenüber immer etwas benachteiligt.

Sandro Hegglin, der im Spital Affoltern am Mittwochnachmittag das erste Mal in seinem Leben in die Sonne blinzelte, kennt solche Sorgen (noch) nicht. Sein Mami, Ursula Hegglin aus Mettmenstetten, hält den frischgeborenen Säugling glücklich in ihren Armen. Sandro schläft zwar selig, er hat jedoch seine Mutter ziemlich überrascht, denn der Geburtstermin wäre nämlich erst am 8. März gewesen. Mit ihrem Mann habe sie tatsächlich über das seltene Datum gesprochen, erzählt Ursula Hegglin. Dass nun ihr Sohn am Schalttag zur Welt gekommen sei, betrachtet sie jedoch als völlige Nebensache. Sandro sei gesund und das sei das Allerwichtigste, meint die Bäcker-Konditorin aus Dachlissen.

Kunstgalerie «Zum dicken Fisch» erneut mit Spitzenaffiche Inspirierende Mischung von einheimischem und internationalem Kunstschaffen Der Hausemerin Rosi Loosli ist es erneut gelungen, in ihrer Galerie «Zum dicken Fisch» an der Seestrasse 15 in Zug eine vielseitige Ausstellung mit Werken namhafter Künstler zu komponieren. Am Mittwochabend lud sie zum Apéro.

genheit, oft aber auch im Schlaf. Auf dem Nachttisch liege deshalb stets ein Skizzenblock, erklärte der 58-jährige Solothurner. Auch Säuliämtler Kunstschaffende gaben sich die Ehre. Die Hausemerin Lais Schwendener stellte ihre Steatit-

Skulpturen aus, die in der alten Sennerei in Kappel entstanden sind; engelhaft sanft und unbeschreiblich weiblich. Mit einem Augenzwinkern versteht Claude Richard seine Kunst. Die Tiere, Menschen und Alltagsgegenstände, die der Hausemer Eisenplasti-

ker aus Alteisen zu neuem Leben erweckt, versetzen in Staunen. Sehr zu empfehlen ist auch Richards kurzweiliges Buch «Josefs Eselsohren». Peter F. Keller hat sich darin witzige Texte zu Richards Skulpturen einfallen lassen – oder umgekehrt. Zum Schmunzeln

und Geniessen. Eyecatcher ist jedoch die überlebensgrosse Marilyn-MonroeHolzskulptur von Severin Müller. Er war der Einzige der illustren Affiche, der am Mittwochabend gefehlt hat. Infos und Öffnungszeiten: galeriezumdickenfisch.ch.

................................................... von martin platter Rosi Loosli war die Freude anzusehen. Immer mehr Leute strömten am Mittwochabend in ihre Galerie in der Zuger Altstadt, um sich die Werke namhafter Künstler zu Gemüte zu führen. In den geschmackvoll eingerichteten Räumen duftete es nach frischen Apéro-Häppchen. Das gedämpfte Geräusch angeregter Gespräche verbreitete sich. Die meisten der ausstellenden Kunstschaffenden machten persönlich ihre Aufwartung und stellten sich dem interessierten Publikum. Erneut ist es Loosli gelungen, eine inspirierende Mischung verschiedenster Künstler dazu zu bewegen, ihre Werke im «dicken Fisch» auszustellen. Zugegen war beispielsweise der Kanadier Brian Burke, der mit farb- und ausdrucksstarken Portait-Malereien in seinen Bann zieht.

Betörende Sinnlichkeit Von betörender Sinnlichkeit sind die dreidimensional anmutenden Akt-Malereien von Christoph R. Aerni. Woher hat der gelernte Steinbildhauer und Kunstmaler aus Egerkingen nur seine Ideen? Die kämen ihm bei jeder Gele-

Galeristin Rosi Loosli (2.v.li) flankiert von den ausstellenden Künstlern. Von links: Claude Richard, Lais Schwendener, Christoph R. Aerni, Brian Burke. (Bild Martin Platter)


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