Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 003 I 172. Jahrgang I Freitag, 12. Januar 2018
Bildungspolitiker
Telefonterror
Der Ottenbacher Moritz Spillmann über seine fast sieben Jahre im Kantonsrat. > Seite 3
65-Jähriger wurde wegen massiver Drohungen und Beleidigungen verurteilt. > Seite 7
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Fahrgastrekord Die Felseneggbahn hat 2017 insgesamt 266 100 Passagiere befördert. > Seite 8
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Welt verunsichert Spannender Volkshochschul-Abend mit Albert A. Stahel zur Nato unter Donald Trump. > Seite 9
Kahle Stellen in Ämtler Wäldern Eine Woche nach Wintersturm Burglind offenbaren sich die Schäden im Forst Sie wurzeln flach und bieten dem Wind Angriffsfläche: Vor allem Fichten sind es, die der Sturmwind vom 3. Januar im Knonauer Amt umgeworfen hat. In einem «Domino-Effekt» rissen sie meist weitere Bäume mit.
Der Arbeitsmarkt hat sich 2017 aufgehellt Im vergangenen Jahr sank die Arbeitslosigkeit im Bezirk Affoltern kontinuierlich, wodurch sich die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent reduzierte. Zum Vergleich: Im ganzen Kanton ging die Arbeitslosigkeit in diesem Zeitraum um lediglich 0,2 Prozentpunkte zurück. 789 Ämtlerinnen und Ämtler waren Ende Dezember bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) arbeitslos gemeldet. Das sind zwar saisonal bedingt neun mehr als im Vormonat, aber auch 118 weniger als im Vorjahr. Für den Rückgang der Arbeitslosigkeit sei unter anderem die bessere Beschäftigungssituation in der Industrie und im Baugewerbe verantwortlich, heisst es beim Amt für Wirtschaft und Arbeit. Die Beschäftigungssituation dürfte sich in der Schweiz und im Kanton Zürich im ersten Halbjahr 2018 weiter verbessern. (tst.)
Gewinnender Auftritt Der Kabarettist Bänz Friedli präsentierte sich in Hausen in Bestform. > Seite 11
Im Spitalbett erschossen Eine im Spital liegende Rentnerin ist am frühen Mittwochmorgen, 10. Januar, in Affoltern einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen. Der mutmassliche Täter, ihr Ehemann, richtete sich selbst. Kurz nach Mitternacht hörten Pfleger im Zimmer einer 83-jährigen Patientin Schüsse. Nachschau haltend, fand das Pflegepersonal die Patientin mit einer Schussverletzung im Bett liegend. Am Boden daneben lag, ebenfalls mit einer Schussverletzung, ihr gleichaltriger Ehemann. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsversuche erlagen beide ihren Verletzungen. Nach bisherigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass der Ehemann seine Frau getötet und sich anschliessend selbst gerichtet hat. Der genaue Sachverhalt und das Motiv, welches zu dieser Tat führten, werden durch die Kantonspolizei Zürich, die Staatsanwaltschaft IV sowie das Forensische Institut Zürich (FOR) untersucht. Einiges deutet darauf hin, dass es sich um einen Mitnahmesuizid handeln könnte – ob von beiden gewünscht oder nicht, bleibt offen. (tst.)
................................................... von thomas stöckli Im Wolserholz, Maschwanden, liegen auf einer Fläche von 40 Aren fast alle Bäume am Boden. Auf 200 m³ schätzt Flurin Farrér, Förster des Reviers Knonauer Amt Süd, die Holzmenge. Das seien zehn bis zwölf Lastwagenladungen. Kahle Stellen wie diese hat Wintersturm Burglind da und dort im Säuliamt hinterlassen. Andernorts sind einzelne Bäume umgeknickt und haben andere mitgerissen. «Domino-Effekt» nennt das der Förster. Entstanden sind so ganze Schneisen. Den Rest machen umgekippte Einzelbäume aus. Diese «Streuschäden» sind besonders schwierig einzuschätzen. Der «Anzeiger» durfte den Revierförster von Knonau, Maschwanden, Mettmenstetten, Obfelden und Ottenbach am Mittwochmorgen zu einigen Schadenplätzen begleiten. Los ging die Fahrt beim Schützenhaus Obfelden. Nach einigen hundert Metern ist für das Geländefahrzeug bereits Endstation: Eine grosse Fichte liegt über dem Waldweg der Korporation Oberlunnern. Zu 80 % habe der Sturm Nadelholz umgeknickt, verrät Farrér. Die Fichten sind als Flachwurzler besonders stark betroffen. Zu Fuss geht es nun in den Wald hinein, zu einer Stelle, an der kaum noch ein Baum steht. Hier wird ein Vollernter zum Einsatz kommen. Den braucht es, um bei den tiefen Holzpreisen rationell arbeiten zu können.
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Förster Flurin Farrér zeigt Sturmschäden im Obfelder Gebiet Oberlunnern. (Bild Thomas Stöckli) Nach dem bereits beschriebenen Flächenschaden in Maschwanden stand ein Augenschein in Obermettmenstetten auf dem Programm. Hier wurde die Holzkorporation auf dem falschen Fuss erwischt: Die normale Holzernte war nämlich schon fast abgeschlossen, als «Burglind» die Planung über den Haufen warf. Zu den üblichen rund 850 m³ Holz kommen nun 1500 bis 2000 m³ «Schadennutzung» hinzu, welche die Korporation nicht aus eigener Kraft bewältigen kann. So wird ein Grossteil der Arbeiten an Unternehmer vergeben. Auffällig ist in Obermettmenstetten die grosse Anzahl von Bäumen, die der Sturm
nicht entwurzelt, sondern auf halber Höhe geknickt hat. Damit geht Stammholz verloren, der Wert sinkt. In seinem Revier habe der Sturm insgesamt 6000 bis 8000 m³ Holz gefällt, schätzt Flurin Farrér, was der Nutzungsmenge von einem bis anderthalb Jahren entspricht. Mit dem bereits geernteten Holz dürften es 10 000 m³ sein. Diese Mehrentnahme muss in Zukunft kompensiert werden. So werde nächstes Jahr wohl nur etwa 50 bis 60 Prozent der Normalmenge geerntet. Dies braucht es, damit die Abnehmer ihren Betrieb aufrechterhalten können. Das schwere Holz geht in die Sägerei, Fichten und Weiss-
tannen werden hauptsächlich zu Schaltafeln verarbeitet. Aus minderwertigen Stämmen werden Paletten produziert, Astholz landet in der Schnitzelheizung. Auffällig sei, dass die Hektik unter den Waldbesitzern bei Weitem nicht so gross ist wie noch bei «Lothar». Sie wissen bereits, dass es noch ein, zwei Monate dauern kann, bis ihr Sturmholz gerüstet ist. Und weil der Sturm nicht alle Regionen gleich stark getroffen hat, zeichnet sich auch kein massiver Einbruch der Holzpreise ab. ................................................... > Interview mit Kreisforstmeister Jürg Altwegg auf Seite 5
Das «Klanghotel Rössli» begeistert erneut rundum Es ist abermals eine höchst feinsinnige, ton-, wort- und bilderreiche Lustfahrt, welche die vierte Auflage des Projekts «Klanghotel Rössli» in Mettmenstetten dieses Jahr bietet. Unter dem Motto «Laterna Magica», also «Zauberlaterne», hat der Mettmenstetter Musiker, Filmer und Klanghotel-Initiant Beat Hebeisen gemeinsam mit seinen Gästen auch heuer ein fantasie- wie lustvoll-abwechslungsreiches und vergnügliches Programm zusammengestellt, das bis Samstag vor ausverkauftem Haus gespielt wird. Mit dem Klanghotel-«Stammgast», Musiker und Erzähler Philipp Galizia, der Marionettenspielerin Anna Kuch, dem isländischen Minnesänger Svavar Knútur mit seiner watteweichen Stimme oder der betörenden Flamenco-
Bezaubernde Stimmen: Der isländische Troubadour Svavar Knútur mit Susan Orus im Duell. (Bild Urs E. Kneubühl)
tänzerin Ladina Bucher bereichern grossartig harmonierende Akteure das musikalisch-künstlerische Skioptikon. Gleichermassen zu begeistern wissen die Liedermacherin Anna Känzig mit ihrer tollen Stimme, der mit seinen Geschichten herrliches Kopfkino auslösende Slammer Dominik Muheim die Sängerinnen Sylvia Heckendorn (mit Piaf-Liedern) und Susan Orus, der Musiker Chrigi Roffler und die Musikusse von Tschudi’s & Simone, die Artistin Mika Netser sowie der Fotograf Heinz Hebeisen. Die Premiere fand ein restlos begeistertes Publikum, das, frenetisch applaudierend, den Künstlern ihren wohlverdienten akustischen Lohn nicht vorenthielt! (kb.) ................................................... > Bericht auf Seite 11
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