Programmheft der Theatertage 2019

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Inhaltsverzeichnis und Impressum

Inhalt Grußwort des Ministerialbeauftragten für die Berufliche Oberschule in Nordbayern ...................2

Grußwort des Schulleiters der Regiomontanus-Schule..................................................................4

Grußwort der 2. Bürgermeisterin der Stadt Coburg.......................................................................6 Grußwort des Landrats des Landkreises Coburg ............................................................................8

Grußwort der Vorsitzenden des Vereins Theater an Beruflichen Oberschulen e.V.............................11

Dank an die Hochschule Coburg....................................................................................................13 Worte zum Schultheater von Prof. Dr. Heinicke ...........................................................................14

Worte zum Schultheater von Prof. Dr. Heinrich ...........................................................................16

Vorstellung der Moderatoren .......................................................................................................18 Herkömmliches Drama .................................................................................................................22

Modernes Drama ..........................................................................................................................23 Programmablauf...........................................................................................................................24

Vorstellung der Theatergruppen ..................................................................................................26

Organisationsteam .......................................................................................................................47

Artikel im Coburger Tageblatt vom 15.02.2019............................................................................48

Impressum:

Herausgeber:

Marina Krauß

Umschlaggestaltung:

Gabriele Preusse, A und O Werbung, Sonneberg

Layout und Zusammenstellung:

Druck:

Peter Hampp

DCT GmbH Druckerei, Coburg-Scheuerfeld

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Grußwort des Ministerialbeauftragten Grußwort des Ministerialbeauftragten für die Berufliche Oberschule in Nordbayern, Ltd. OStD Klaus Vietze Theater macht Spaß – sagen die, die ein Theaterstück proben und spielen. Theater macht Spaß – sagen die, die eine Theateraufführung besuchen. Und wer selbst schon einmal auf der Bühne gestanden hat, weiß, dass das Theaterspiel nicht nur viel Spaß macht, sondern dass das Einüben der Rolle, also den Text lernen, Gestik und Mimik üben, Stellproben machen, auch Impulse für das eigene Ich gibt. Theaterspielen macht die eigene Person stark, leistet einen wichtigen Beitrag zum Miteinander und Verstehen des Gegenübers. Das gilt nicht nur für die Darsteller, sondern auch für die Requisite, die Maske oder die musikalische Begleitung. Mit den Theatertagen leisten wir einen Beitrag dazu, dass sich Theater zu einem Teil jugendlicher Lebenswelten darstellt.

Künste sind kein Luxus, sondern ein Kernelement ganzheitlicher Bildung. Sie bieten kostbare Bildungs- und Entwicklungschancen für junge Menschen. Künstlerische Aktivität fördert individuelles Ausdrucksvermögen, ästhetische Intelligenz und differenzierte Wahrnehmung.

Als Lehrer kann ich deshalb sagen, dass Theaterspielen die schulische Arbeit unterstützt. Deshalb freue ich mich sehr, dass es auch in 2019 wieder die Theatertage der Beruflichen Oberschule in Bayern gibt. Es sind bereits die Siebten! Wir sind stolz darauf, dass die Theatertage der Beruflichen Oberschulen in Bayern, die als kleines, engagiertes Projekt zur Begegnung von Theater und Schule entstanden sind, sich zu

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einem festen Bestandteil des Schuljahres entwickelt haben und immer weitere Kreise ziehen.

Der große Zuspruch, den diese Veranstaltung erfährt, beweist, dass es viele Schülerinnen und Schüler gibt, die sich außerhalb des Pflichtunterrichts im Schultheater engagieren. Das ist erfreulich und anerkennenswert. Anerkennenswert vor allem deshalb, weil die Schüler nur wenige Jahre an der Beruflichen Oberschule sind und in dieser kurzen Zeit unterrichtlich stark gefordert werden.

Besonders fruchtbar für die Schüler ist der Workshop-Charakter der Theatertage. Sich mit Gleichgesinnten zu treffen, ihre Aufführungen anzusehen und sich darüber auszutauschen ist ein sehr produktiver Weg, das eigene Wissen um das Theaterspiel zu erweitern. Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, gut oder schlecht. Vielmehr soll der Dialog über eine Inszenierung ihre Ziele aufdecken, mit all ihren Stärken und Schwächen. So wird aus der Begegnung mit den anderen Schauspielern eine Festigung der eigenen Person.

Gleiches gilt für die teilnehmenden Lehrkräfte. Auch sie tauschen sich mit den anderen Kollegen aus und erweitern ihr Netzwerk der "Theaterlehrer". Damit wird das Fundament des Schultheaters an den Beruflichen Oberschulen breiter und eine nachhaltige Arbeit gesichert.


Den Initiatoren der Theatertage danke ich für ihr überaus großes Engagement. Den Organisatoren der Theatertage von der Beruflichen Oberschule Coburg gilt ebenso mein Dank und meine Anerkennung für die zeitraubende Arbeit für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung.

Mit viel Freude sehe ich den Aufführungen der Theatertage der Beruflichen Oberschulen 2019 entgegen und wünsche allen spannende Erlebnisse auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Klaus Vietze

Leitender Oberstudiendirektor Ministerialbeauftragter

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Grußwort des Schulleiters Grußwort des Schulleiters der Beruflichen Oberschule (Regiomontanus-Schule) Coburg, OStD Gerhard Schmid Das „verflixte 7. Jahr“ gilt ja häufig als Krisenjahr. Zum siebten Mal finden nun die Theatertage der Beruflichen Oberschulen Bayerns statt und von einer Krise ist nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Die Bewegung wächst! 170 Schülerinnen und Schüler dürfen wir hier in Coburg begrüßen. Für die Zukunft würden wir gerne noch für weitere theaterbegeisterte Schülerinnen und Schüler Raum zur kreativen Entfaltung schaffen.

Leider ist in unserem eng getakteten Schulalltag der Zeitfaktor oftmals eine Herausforderung. Umso mehr ist es äußerst erfreulich und nicht hoch genug zu schätzen, dass sich so viele engagierte Schülerinnen und Schüler mit ihren Spielleiterinnen und Spielleitern auf den Weg nach Coburg machen, um sich an einem Wochenende zu einem so besonderen Theaterfestival zu treffen.

Nach sieben Jahren sind wir nun zum zweiten Mal Gastgeber, wenn auch mit anderen Zahlen. Damals hoben insgesamt fünf Gruppen die Idee der Theatertage aus der Taufe. Heute sind 10 Gruppen dabei, 17 hatten sich beworben. Nicht nur quantitativ hat sich vieles geändert, auch qualitativ: Immer mehr Kolleginnen und Kollegen absolvieren das Fach „Darstellendes Spiel/ Theater“ als Erweiterungsstudium oder lassen sich an der Lehrerakademie in Dillingen über viele Wochen hinweg ausbilden. Dass sie bei diesen Theatertagen aber auch sehr viel von den altgedienten Autodidakten, die über jahrelange Erfahrung verfügen, lernen können, steht außer Frage. Genau wegen dieses Austausches sind auch alle hier: Kooperativ und künstlerisch schaffend zusammenzuar-

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beiten, einander zu inspirieren und sich durch konstruktive Verbesserungsvorschläge weiterzuentwickeln, Anstöße für neue Projektideen zu bekommen – all dies passiert hier bei uns an der Regiomontanus Schule in Coburg, im Miteinander neben und auf der Bühne.

Wie schon im Jahre 2013 werden wir auch in diesem Jahr von der Staatlichen Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung, diesmal in Zusammenarbeit mit der Berufsschule, bewirtet. Hier geht mein besonderer Dank an Agnes Stark und Jessica Lang, die ein Höchstmaß an Organisationsfähigkeit und Flexibilität an den Tag gelegt haben.

Die Dankesliste aller Beteiligten ist lang: Zunächst sei das Organisationsteam um Marina Krauß mit einem großen Teil des Lehrerkollegiums, insbesondere Sandra List und Peter Hampp, genannt, der Elternbeirat, die Sponsoren, die Coburger Hochschule, hier allen voran Frau Lohbeck und allen aktiven Schülerinnen und Schülern, die überall hilfreich zur Hand waren.

Ich wünsche uns allen spannende und abwechslungsreiche Inszenierungen! Herzlich willkommen an der Regiomontanus-Schule in Coburg! Gerhard Schmid Oberstudiendirektor Regiomontanus-Schule Coburg


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Grußwort der Stadt Coburg

Grußwort der 2. Bürgermeisterin der Stadt Coburg, Dr. Birgit Weber Liebe Schüler, liebe Lehrer, liebe Gäste der 7. Theatertage der Beruflichen Oberschulen in Bayern,

als 2. Bürgermeisterin freue ich mich ganz besonders, Sie alle bei uns in Coburg begrüßen zu dürfen.

Was am 5. und 6. April offiziell als „Fortbildungsveranstaltung“ angekündigt ist, ist aus meiner Sicht viel mehr. Fast 200 Schülerinnen und Schüler werden 10 Theaterstücke auf die Bühne bringen und die Bandbreite dessen, was wir sehen werden, ist beeindruckend. Klassiker wie „Romeo und Julia“, „Antigone“ oder „Faust“ auf der einen Seite, aber auch moderne Stücke zeitgenössischer Autoren wie „Futur de luxe“ oder auch „Rausch“, auf der anderen, unterstreichen die Vielseitigkeit bayerischer Schultheatergruppen.

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Ein herzliches Dankeschön geht in erster Linie an die Verantwortlichen der Coburger Regiomontanus-Schule, die diese Veranstaltung erst möglich gemacht haben und seit Monaten den reibungslosen Ablauf organisieren.

Ein ebenso herzliches Dankeschön auch an alle Sponsoren und Gönner, die mit ihrer Unterstützung einen großen Beitrag leisten. Allen Gästen wünsche ich eine schöne und erfolgreiche Zeit in Coburg, viel Spaß auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ und natürlich auch beim Rahmenprogramm.

Toi, toi, toi!

Dr. Birgit Weber


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Grußwort des Landkreises

Grußwort des Landrats des Landkreises Coburg, Sebastian Straubel Liebe Mitwirkende und Gäste der 7. Theatertage der FOSBOS,

als Landrat freue ich mich, so viele junge Menschen in unserer Region begrüßen zu dürfen.

Sie alle treffen sich hier, weil Sie gemeinsam Ihrem Hobby nachgehen und sich darüber austauschen wollen. Theater geht nur gemeinsam. Es macht wenig Spaß, alleine zu spielen, keine Zuschauer zu haben. Das Wichtigste aber ist, einen Mitspieler und ein Gegenüber zu haben, mit dem man Altbekanntes neu gestalten kann. Deshalb ist Theater mehr als ein Spiel, mehr als ein Hobby, es ist eine Vorbereitung fürs Leben:

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Die Diskussion um Inhalte und die anschließende Präsentation vor kritischem Publikum werden Sie ein Leben lang begleiten. Sie, die hier Anwesenden, nutzen die Chance, sich für Ihr zukünftiges Leben auf vielerlei Weise zu erproben. Mein Dank geht an alle Aktiven und Unterstützer auf, vor und neben der Bühne, die diese 7. Theatertage erst möglich machen.

Ich wünsche den Theatertagen an der Regiomontanus-Schule einen guten Verlauf und allen Beteiligten viel Freude!

Ihr Landrat Sebastian Straubel


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Grußwort der TaBO-Vorsitzenden Grußwort der Vorsitzenden des Vereins Theater an Beruflichen Oberschulen e.V. (TaBO), Marina Krauß Was hat sich mit der Einführung des Lehrplans Plus an den bayerischen Schulen für den Theaterunterricht an der FOSBOS geändert? Bei den rund 20 Anmeldungen für die 7. Theatertage zeigt sich ein buntes Bild:

So gibt es nur noch wenige reine Wahlfachgruppen Theater, einige reine Wahlpflichtgruppen Szenisches Gestalten und mehrheitlich gemischte Gruppen. In der Praxis bedeutet das, dass in der einzelnen Theatergruppe einige Schüler und Schülerinnen der 12. Klassen bewertet werden und der üblichen strengen Anwesenheitspflicht unterliegen. Die 11. Klassen hingegen können das Ganze theoretisch lockerer angehen- was wahrscheinlich die wenigsten Theaterlehrer hinnehmen- aber sie haben natürlich weiterhin das Problem, ihre Anwesenheitspflicht in der fachpraktischen Ausbildung mit dem schulischen Stundenplan, der jetzt konkret auf die 12. Klassen abgestimmt ist, in Einklang zu bringen.

Grundsätzlich bedauert der Verband TaBO, dass Schüler, die Szenisches Gestalten/Theater bereits in der 12. Klasse als Wahlpflichtfach gewählt haben, dieses Fach in der 13. Klasse nicht weiterführen können. Das verhindert leider eine kontinuierliche Entwicklung der jeweiligen Gruppe und der Qualität der Aufführungen.

Bedanken möchte sich TaBO bei der Coburger Hochschule für Angewandte Wissenschaft, die uns ideell und konkret bei unserem Vorhaben, die kulturelle Bildung an der FOSBOS zu

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fördern, unterstützt. Unser Dank geht an Katrin Lohbeck, die mit rund 170 Schülerinnen und Schülern einen noch nie dagewesenen Flashmob an unserer Schule inszeniert hat. Sehr wichtig ist uns auch das Engagement von Prof. Dr. Heinicke, der in seinem Vorwort auf die Bedeutung der kulturellen Bildung an Schulen hinweist und von Prof. Dr. Heinrich, der in seinem Gastvortrag zur Eröffnung unserer 7. Theatertage zeigt, dass Wirtschaft und Kultur sich keineswegs konträr gegenüberstehen.

Und natürlich geht mein Dank auch an meine Kolleginnen und Kollegen von diesmal drei unterschiedlichen Schulen, die sich auf sehr unterschiedliche Weise für das Gelingen dieser Theatertage eingesetzt haben. Insbesondere seien hier Peter Hampp, Sandra List, Johannes Hertrich, Agnes Stark, Jessica Lang, Ilona Heimann, Kerstin Klose und natürlich unser Hausmeister Kai Lehmann genannt. Ihnen, ihren Helfern, selbstverständlich dem Direktorat, dem Elternbeirat, den Sponsoren und den zahlreichen hinter und neben der Bühne aktiven Schülerinnen und Schülern gilt unser Dank!

Den beteiligten Gruppen wünschen wir „Hals- und Beinbruch“, viel Spaß bei möglichst unterschiedlichen Inszenierungen und viele gute Gespräche in den Pausen!

Marina Krauß Vorsitzende TaBO e.V.


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Dank an die Hochschule Coburg Kultur für alle

Beim ersten Blick auf die Homepage der Hochschule für An-

gewandte Wissenschaft in Coburg vermutet man zunächst

eher technische und wirtschaftliche statt kulturelle Studien-

gänge. Doch beim zweiten Blick zeigt sich die enge Verzahnung:

Im „Zentrum für Wissenschaft und Kultur“ läuft das For-

Herzlicher Dank geht auch an Prof. Dr. Heinrich, Studiende-

kan der Fakultät Design und zugleich Fachlicher Sprecher des

Forums Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg,

der sich die Zeit genommen hat, unseren Gastvortrag zu hal-

ten.

Wer das Problem des Theaters im Spannungsfeld zwischen

schungsprojekt „Schnittstellen zwischen Hochkultur und

Hochkultur und kultureller Teilhabe erkennt, kommt an Prof.

nicke. Ihm danke ich für seinen schriftlichen Beitrag in unse-

ihre Unterstützung unserer Theatertage.

Kultureller Bildung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Julius Heirem Programmheft, seiner Mitarbeiterin Katrin Lohbeck für

die Organisation unseres Flashmobs.

Heinicke und Prof. Heinrich nicht vorbei. Ich danke ihnen für

Marina Krauß

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Worte zum Schultheater von Prof. Dr. Heinicke Theater und Kulturelle Bildung: Zukunftspotenziale für Wirtschaft und Gesellschaft Kulturinstitutionen in Deutschland haben seit Jahrhunderten eine bedeutende Funktion inne. Oftmals mitten in den Stadtzentren gelegen oder in ehemaligen Herrscherhäusern ansässig, waren und sind sie Orte der bürgerlichen Selbstbestätigung und Machtausübung. Kultur ist nicht nur Kapital im Sinne Bourdieus, sondern Partnerin der Bildung: Theater-, Museumsund Konzertbesuche sind für das Bürgertum unverzichtbare Rituale. Bei näherer Betrachtung des Begriffs „Bildungsbürgertum“ wird einmal der hohe Stellenwert von „Bildung“ innerhalb der deutschen Gesellschaft sichtbar. Zum anderen wird deutlich, dass hinsichtlich der Definition von „Bildung“ Kulturinstitutionen eine bedeutende Rolle spielen: Nicht nur Theateraufführungen gelten seit langer Zeit als Lernort bürgerlicher Etiquette, sondern auch Konzerte und Ausstellungen sind für den Bildungssektor hoch geachtete Reflexions- und Erfahrungsräume.

Heutzutage ist vieles anders. Die Gesellschaft wird bunt und vielfältig, was jedoch auch zu vielerlei Spannungen und Radikalisierungen führt. Längst sind nicht alle Gruppen im Theater vertreten, denn letzteres gibt sich meist noch als elitärer Elfenbeinturm. Theater ist zwar weiterhin – in gewissem Maße in der Tradition des Bildungsbürgertums – ein Ort der Bildung, Aushandlung, Vergemeinschaftung und Diskussion, nur fehlt es hier an Präsenz vieler Gruppen und somit der gesellschaftlichen Diversität: Egal welche soziale, kulturelle oder gesellschaftliche Geschichte die Einzelnen mit sich bringen, sie müssen Zugang zum Theater finden, um an diesen

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für die Gemeinschaftsstiftung wichtigen Prozessen partizipieren zu können.

An dieser Stelle kommt die „Kulturelle Bildung“ ins Spiel, die nach der PISA-Misere kurz nach der Jahrtausendwende als rettender Engel am Horizont erschien und seitdem zu vielerlei Förder- und Forschungsprogrammen geführt hat. Kulturelle Bildung erscheint als ein Mittel par excellence, biografische Erlebnisse, soziale Herkunft, Migrationsgeschichte – kurz: die jeweiligen individuellen Erfahrungshintergründe –, mit Theater- und Kunstschaffen zu verknüpfen. Ein erster Anfang, doch liegt noch einiges im Argen. Auch wenn Theater und Museen sich zum Beispiel mit der Einstellung von Theater-, Musik- und Museumspädagog*innen den Wirkungsfeldern der kulturellen Bildung geöffnet haben, bleiben die tatsächlichen „Sphären“ der sogenannten Hochkultur, die Theater, Konzert- und Museumssäle, vielen sozialgesellschaftlichen Gruppen immer noch verschlossen. Es wird in Zukunft wichtig sein, die Sphären der Kulturellen Bildung, wie sie in Schulen beispielsweise mit Theater-AGs geschaffen werden, stärker mit diesen Institutionen zu verbinden. Denn hier werden spezifische Themen und Anliegen formuliert, die im Theater aufgegriffen werden können.

Doch Theater an Schulen fungiert nicht nur als wichtiges Bindeglied zu den Kulturinstitutionen. Wenn Theaterarbeit im Sinne der Kulturellen Bildung einerseits als Verhandlungsund Aushandlungsort für vielfältige Lebensentwürfe und


Kulturbegriffe verstanden wird und andererseits Anknüpfungspunkte bietet, über soziale, gesellschaftliche und kulturelle Grenzen hinauszugehen, dann birgt es großes Potenzial für die Wirtschaft der Zukunft. Denn gerade hier fordern gesellschaftliche, soziale und digitale Wandlungsprozesse ihre Tribute: Die Digitalisierung stellt den Menschen und seine Arbeitswelt auf den Kopf, gleichzeitig fehlen Fachkräfte, die international angeworben werden müssen, unterschiedlichste Kulturen und Erfahrungen prallen aufeinander, sprachliche und gesellschaftliche Barrieren entstehen, die schnell zu Konflikten führen. Innerhalb dieser Spannungsfel-

Katrin Lohbeck,

Mitarbeiterin am Wissenschafts- und Kulturzentrum und studierte Theaterwissenschaftlerin, erarbeitete und organisierte die Intervention der 160 beteiligten Schülerinnen und Schüler.

der kann Theaterpraxis wahre Wunder hervorbringen. So können in Unternehmen Räume kreiert werden, den Konflikten mittels Rollenspiel zu begegnen, der Körper wird wieder wahrgenommen und andere Kulturkontexte können erfahrbar gemacht werden. In der Welt der Umbrüche sind genau diese Sphären insbesondere für Betriebe, die funktionieren und sich weiterentwickeln müssen, von unschätzbarem Wert. Prof. Dr. Julius Heinicke

Als große Gruppe erfahren die Schülerinnen und Schüler sowie die Zuschauerinnen und Zuschauer ganz konkret physisch, welche Relevanz Theater an Beruflichen Oberschulen in Bayern hat und sorgen gemeinsam für Sichtbarkeit. Unter dem Motto WIR SPIELEN EINE ROLLE bringen wir Vielfalt in Bewegung.

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Worte zum Schultheater von Prof. Dr. Heinrich Theater und Gesellschaftsfähigkeit Die FOS/BOS leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Berufsbefähigung junger Menschen und sind ein integratives Schlüsselelement für die Durchgängigkeit von Bildungscurricula. Warum sind darüberhinaus insbesondere die Theatertage der Beruflichen Oberschulen ein Beispiel innovativer Bildung?

Durch die technologische Entwicklung und die explosiv wachsende Bedeutung von Kommunikation in einer immer heterogeneren Gesellschaft sind immer umfangreichere Herausforderungen gleichzeitig zu bewältigen, etwa Digitalisierung, Internationalisierung, Inklusion und ein explosiver Zuwachs an Fachwissen. Diese Fülle an inhaltlichen Schwerpunkten kann jedoch nur mit entsprechenden Schlüsselkompetenzen „erschlossen“ werden, die nicht von Haus aus vorausgesetzt werden können und für die es passende Formate der Persönlichkeitsbildung zu entwickeln gilt. Welche Schlüsselkompetenzen sind es nun, die es Menschen ermöglicht, ihr Fach- und Erfahrungswissen nicht nur zu erwerben, sondern auch im Dienste von Gesellschaft und Wirtschaft konstruktiv zu nutzen? Wir denken vielleicht an so

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weitgreifende Fähigkeiten wie

• Verantwortungsfähigkeit und Entscheidungskompetenz;

• strukturiertes, abwägendes Denken und Reflektionsfähigkeit;

• Lern- und Erschließungskompetenz;

• Kreativität;

• Kommunikations- und Empathiefähigkeit;

• Achtsamkeit für fremde und eigene Bedürfnisse;

• Identifikationsfähigkeit mit Werten, Inhalten oder Aufgaben sowie

• Verständnis, Reflektion und Interpretation von gesellschaftlichen Werten, Rollen und damit verbundenen Verhaltensweisen.

Es liegt nicht nur auf der Hand, dass ohne solche Schlüsselkompetenzen der Erwerb und die Anwendung von Fachwissen scheitern muss, sondern auch, dass der Erwerb von Fachwissen allein solche Schlüsselkompetenzen schwerlich automatisch herbeiführen kann.

Seit einigen Jahren wird das Erlernen solcher Schlüsselkompetenzen gerne ins weite und etwas diffuse Feld der „Kulturellen Bildung“ verwiesen. Laut Bundeszentrale für politische Bildung bezeichnet „Kulturelle Bildung“ den „Lern- und Auseinandersetzungsprozess des Menschen mit sich, seiner Umwelt und der Gesellschaft im Medium der Künste und ihrer Hervorbringungen“. Doch welche Formate kultureller Bildung sind es denn, die am weitgreifendsten solche Kompetenzen


schulen und damit gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz entfalten können? Können der Besuch eines atonalen Kammerkonzertes und die Teilnahme an einem Fingermalkurs gegeneinander aufgerechnet werden? Stellen wir einmal mögliche Ansprüche solcher Formate Kultureller Bildung auf, wie etwa • soziale Interaktion;

• Sprach- und Ausdrucksschulung;

• empathisches Verständnis gesellschaftlicher Rollen und individueller Verhaltensweisen;

• Verständnis künstlerischer Ausdrucksformen aus Literatur, Musik, Bildender Kunst und Mode;

• verleiblichtes Lernen;

• empirisches Erfahrungslernen; sowie

• geschichtliche Reflektion.

Schnell stellen wir fest, dass Theater – begriffen nicht nur als rezeptives Instrument, sondern vor allem als interaktiver Partizipationsprozess – alle diese Aspekte Kultureller Bildung optimal zu einer Gesamtentwicklung integrieren kann.

In der Praxis ist Theater jedoch nach wie vor hauptsächlich an die hochkulturellen theatralen Wirkungsstätten gebunden

und wird dort meist als rein rezeptives Format realisiert. Ein breites gesellschaftliches Verständnis dieser theatralen Hochkultur scheitert oft an der impliziten Voraussetzung von traditionell bürgerlichen Bildungshorizonten, die keinesfalls durchgängig gegeben sind: Elitäre ästhetische Chiffren bleiben daher verständlicherweise häufig ohne gesamtgesellschaftlichen Widerhall, die Hochkultur sieht sich in der Folge berechtigten Legitimierungsfragen ausgesetzt. Der Ausbau von alternativen Formaten wird zwar seitens der Theater mit großem Elan und großer Resonanz betrieben, kann dem Bedarf aus Kapazitätsgründen jedoch kaum Rechnung tragen.

Nehmen wir diese Erkenntnisse ernst, kommen wir kaum an der Notwendigkeit vorbei, theatrale Diskursmethoden als hervorragendes Medium Kultureller Bildung weit stärker als bisher systematisch in schulische und institutionelle Lehrpläne zu implementieren und didaktisch zu erschließen. Eine ebenso systematische Vernetzung mit Institutionen der Hochkultur könnte Kultureller Bildung zu ungeahnten Synergien verhelfen – und damit auch dem dringenden Bedarf der Wirtschaft an den oben besprochenen Schlüsselkompetenzen entgegenkommen. Bis es soweit ist, gebührt ein besonderer Dank denjenigen engagierten Einzelpersönlichkeiten, die das Potential Kultureller Bildung – und insbesondere des Theaters bzw. des Films – erkennen und für junge Generationen erschließen. Prof. Dr. Michael Heinrich

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Vorstellung der Moderatoren Die Besprechungen der Inszenierungen werden moderiert von: Daniel Behringer

ist Lehrer für die Fächer Deutsch und Geschichte und hat im Jahr 2016 den Erweiterungsstudiengang Darstellendes Spiel an der FAU in Erlangen abgeschlossen. Seit dem Schuljahr 2018/2019 leitet er zusammen mit Marzena Parusel den Wahlpflichtkurs Szenisches Gestalten und die Theater-AG an der Staatlichen Fachoberschule II Nürnberg. Neben den Tätigkeiten an der eigenen Schule engagiert er sich seit

Joachim Gödert

geboren 1973 in Aschaffenburg; Studium der Germanistik und der Katholischen Theologie an der JuliusMaximilians-Universität Würzburg; unterrichtet als Oberstudienrat die Fächer Deutsch und Katholische Religionslehre an der staatlichen Fach- und Berufsoberschule Aschaffenburg; gründete 2011 das „Theater an der FOS/BOS Aschaffenburg“ und leitet es seitdem hauptverantwortlich in

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zwei Jahren als Jury-Mitglied für das Festival Theatertage der bayerischen Gymnasien und hat im Jahr 2018 als Referent bei der Ausbildung Junior-Assistent-Theater der LAG Theater und Film mitgewirkt. Zudem ist er Teil des Theater- und Performance-Kollektivs schmarrnintelligenz, die und aktives Mitglied des freien Jugendtheaters zwosieben in Nürnberg.

Zusammenarbeit mit seiner Kollegin Ruth Flörchinger; Aufführungen seit 2011: u. a. „Dracula“, „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, „Lysistrata“, „Eros und Psyche“, „Turandot“ und „Wer versteht hier Bahnhof?“.

Seit 2012 ist das „Theater an der FOS/BOS Aschaffenburg“ fester Bestandteil der „Aschaffenburger Kulturtage“.


Gernot Helmreich

Gernot Helmreich M. A., leitete an der Max-Grundig-Schule 14 Jahre eine Theatergruppe und initiierte 2014 die zweiten Theatertage der Beruflichen Oberschulen Bayerns, die in Fürth an der Max-Grundig-Schule stattfanden. Er organisiert Fortbildungsveranstaltungen für das Schultheater an den Beruflichen Oberschulen, ist Vorstands-

Brit L’hoest

ist in Gießen geboren. Bereits in jungen Jahren entdeckte sie ihre Liebe zum Theater. Als Schülerin leitete sie zwei Jahre lang die Oberstufen-Theater-AG des Liebig-Gymnasiums in Gießen. Unterstützung erhielt sie vom Stadttheater Gießen, für das sie im Kinder- und Jugendtheater arbeitete. Bei den hessischen Theatertagen 2004 war sie Mitglied der Jugendjury. Mit dem Abitur in der Tasche zog es sie nach Erlangen zum Studieren. Auch hier ließ sie

mitglied bei TaBO und moderierte Nachbesprechungen der Inszenierungen für die Theatertage 2017 in Amberg und 2018 in Schwandorf. Seit knapp drei Jahren widmet er sich einer neuen Aufgabe, dem Aufbau der 2016 gegründeten Staatlichen Fachoberschule II Nürnberg, die inzwischen eine eigene Theatergruppe hat.

das Theater nicht los. An der FAU Erlangen-Nürnberg studierte sie Darstellendes Spiel bei Dieter Linck. Praktika und Regiehospitanzen am Theater Erlangen sowie die Leitung verschiedener freier Theaterprojekte begleiteten ihr Studium. Seit 2016 ist sie als Lehrerin für Deutsch und Sozialkunde an der privaten Fachoberschule Fränkische Schweiz Eggolsheim tätig und hat nun seit dem Schuljahr 2018/2019 die Möglichkeit, im Rahmen

des Wahlpflichtfaches Szenisches Gestalten ihr Theaterherz wieder schlagen zu lassen.

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Vorstellung der Moderatoren Marzena Parusel

Cosima Wittenzellner

Meine ersten Theatererfahrungen sammelte ich bereits in der Grundschule – an einem Elternabend spielte

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ist Deutsch- und Englisch-Lehrerin an der Staatlichen Fachoberschule II Nürnberg. Im vorherigen Schuljahr war sie an der Max-Grundig-Schule in Fürth tätig, durfte dort in der TheaterGruppe hospitieren und von Lisa Baierl und ihren Kollegen lernen. Schon immer sah Marzena gerne zu; selbst Theater gespielt hat sie nur als Schülerin. Doch auch wenn das schon

etwas her ist, sind die Erinnerungen daran noch immer präsent. Daher ist Marzena sehr froh über die Möglichkeit, sich jetzt – autodidaktisch, gemeinsam mit Daniel Behringer und im Prozess mit den Schüler/-innen – einen neuen Bereich zu erschließen, der wiederum der Schülerschaft Möglichkeiten eröffnet, die über all das hinausgehen, was im Schulalltag passiert.

ich eine Lehrerin(!), die ihre rebellischen Schüler auf den Besuch des Schulrates vorbereiten sollte. Weitere Rollen übernahm ich in Theatergruppen am Gymnasium und bei WoodpopTheater (eine Laienspielgruppe in Nabburg). Als Referendarin am E.T.A. Hoffmann-Gymnasium (Bamberg) entdeckte ich wieder mein Faible für´s Theater und ich habe bei meinem Einsatz an der FOSBOS Amberg von 1992 bis 1998 bereits Theatergruppen geführt und ein abendfüllendes Stück eingeübt. 2003 gründete ich meine erste Theatergruppe an der FOSBOS Schwandorf und seitdem inszeniere ich jährlich ein abendfüllendes Stück mit – wie an der FOSBOS eben üblichimmer wieder neuen Mitgliedern. Auch

außerhalb der Schule bin ich theatermäßig aktiv. Als Vorsitzende des Vereins NABBurgtheater e.V. leite ich nicht nur die formalen Geschickte dieses Vereins, sondern ich habe auch hier bereits mehrere Stücke auf die Bühne gebracht. Seit dem Schuljahr 2016/17 unterrichte ich in der FOS 10 im Rahmen der Deutschstunden das Fach „Theater“ und ich habe 2017 die Qualifikation als Theaterlehrkraft in Dillingen erworben.

Die Theatertage in Fürth, Nürnberg, Rosenheim und Amberg habe ich bereits mit meinen jeweiligen Theatergruppen besucht und die 6. Theatertage 2018 durfte ich an der eigenen Schule organisieren.


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Herkömmliches Drama Romeo und Julia (Auszug)

JULIA Auf ein paar Worte nur, Romeo, und dann wirklich gute Nacht. Wenn du ehrlich liebst, mit einer Ehe als Ziel, dann schreib mir morgen. Ich schick dir jemanden und antworte du, wo und wann die Trauung sein kann. Mein Schicksal leg ich in deine Hände, ich geh, wohin du gehst. AMME von drinnen. Fräulein!

JULIA Ich komme, gleich. Wenn du etwas anderes willst, dann bitte ich dichAMME Fräulein!

JULIA Ich komme ja, ich komme ja schon. Dann laß mich allein mit meinen Schmerzen. Morgen schicke ich dir jemanden. ROMEO Bei allem.

JULIA Tausendmal Gute Nacht! Sie geht ab.

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ROMEO Und es wird tausendmal dunkler. Soll ich freiwillig den Gang aufs Schafott machen? Weg von hier? Weg von der, die ich liebe? Julia tritt wieder auf.

JULIA Romeo. Ich kann nur leise sprechen. Vielleicht besser so, das arme Echo würde sich überschlagen bei meinen „Romeos“. ROMEO Sie ruft mich zurück.

JULIA Romeo!

ROMEO Hier.

JULIA Wann soll ich morgen nach dir schicken? ROMEO Um neun.


Modernes Drama Frank Richter: Rausch (Auszug)

EINSAMKEIT, ISOLATION, DIESE INDIVIDUALITÄTSFOLTER, AUTONOMIEGEFÄNGNISHAFT BEENDEN, VERLASSEN DÜRFEN, ZUSAMMEN KOMMEN, EINS WERDEN, ÜBER SICH SELBST UND SEINE UNERTRÄGLICHE EINSAMKEIT HINAUSWACHSEN wo bist du? wo bist du?

wieso antwortest du denn nicht?

wieso schreibst du denn nicht zurück?

wieso postest du nie irgendwas auf meine Pinnwand? und wieso klickst du nie den GEFÄLLT MIR BUTTON bei irgendeinem meiner fotos? - so scheiße sehe ich doch gar nicht aus. ich warte auf dich

ich würde mich am liebsten irgendwo hinschreiben, wo es mein leben, das ich bislang gelebt habe, nicht gibt

wo ich nicht unentwegt meine angst, mein versagen, meine unerfüllten hoffnungen bearbeiten müsste

ich würde gerne leise, ganz leise sprechen, sodass du ganz nah heran kommen müsstest, und ich würde in einer sprache sprechen, die dir fremd vorkommt oder vielleicht nur in bildern, und du müsstest gar nichts erkennen, denn ich wäre ja da, und das würde dir schon reichen irgendwo am hinteren gang in der dunkelheit stellt der junge gutaussehende, wollende, alles gebende praktikant seinen rucksack ab und schaltet den kopierer ein da geht es um krise die finanzkrise

das auseinanderfallen europas den zerfall der demokratie es geht um den untergang in all seinen varianten das geld geht unter

das vertrauen geht unter

am 21. dezember geht sogar die ganze welt unter, das haben die mayas hundertprozentig verlässlich so berechnet

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Programmablauf (Liebe Schülerinnen, liebe Lehrerinnen, wir verwenden im Folgenden die männliche Form nur aus Gründen der Lesbarkeit: Da eher mehr als die Hälfte der Engagierten hier in Coburg weiblichen Geschlechts ist, wissen wir um die Bedeutung jedes einzelnen Menschen, gleich welchen Geschlechts.) Freitag, 5. April 2019 ab 11.30 Uhr

12.30-13.30 Uhr 14.00 Uhr

Empfang der Gast-Gruppen und teilnehmenden Kollegen durch Schüler-Helfer; kleiner Imbiss Probe aller Schüler für den Flashmob unter Anleitung von Katrin Lohbeck;

Treffen aller Kollegen in E.05; Vorstellungsrunde der Moderatoren

Begrüßung und Eröffnung mit Gastvortrag und erstem Werkstattstück Es sprechen:

- Schulleiter OStD Schmid

- Ministerialbeauftragter Ltd. OStD Vietze - Bürgermeisterin Dr. Weber - Landrat Herr Straubel

- Prof. Dr. Heinrich zum Thema „Theater und Gesellschaftsfähigkeit“

Coburg mit „Rausch“ nach Falk Richter 15.30-16.00 Uhr

Kaffeepause

16.00-16.20 Uhr

Bad Neustadt a.d. Saale mit „Romeo und Julia“ nach Shakespeare

16.30-16.50 Uhr

Fränkische Schweiz mit „BenX“ nach Balthazar

17.00–17. 45 Uhr

Besprechung: Coburg, Bad Neustadt a.d. Saale, Fränkische Schweiz

Schüler in der Aula; Moderation: Marzena Parusel und Daniel Behringer (beide FOS II Nürnberg)

Lehrer in E.05; Moderation: Gernot Helmreich (FOS II Nürnberg) und Cosima Wittenzellner (Schwandorf)

18.00-18.20 Uhr

Aschaffenburg mit „Dorian Gray“ nach Wilde

18.30 Uhr-19.15 Uhr

Abendessen

19.30 Uhr-19.50 Uhr

Schweinfurt mit „Dracula“ nach Martin

20.00-20.30 Uhr

Besprechung Aschaffenburg und Schweinfurt (s.o.)

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ab 20.45 Uhr

Umbau der Aula;

Disco mit „House Brothers“ (Sandro Gmell; Oliver Andert)

Ende um 23.30 Uhr ab 24.00 Uhr Samstag, 6. April 2019

Saalruhe

8.00-9.00 Uhr

Frühstück

9.10-9.30 Uhr

Würzburg mit „Menschenfeind“ nach Moliére

9.40–10.00 Uhr

Schwandorf mit „Jetzt aber schnell“ nach Klän

10.10-10.30 Uhr

Bamberg „Futur de luxe“ nach Bauersima

10.50-11.40 Uhr

Besprechung Würzburg, Schwandorf, Bamberg

Lehrer: s.o Schüler:

Moderation: Brit L´Hoest (Fränkische Schweiz), Joachim Gödert (Aschaffenburg)

12.00 Uhr–13.00 Uhr

Mittagspause

13.10 Uhr-13.30 Uhr

BOS Nürnberg „Faust“ nach Goethe

13.40-14.00 Uhr

FOS II Nürnberg „Antigone“ nach Sophokles

14.10 Uhr-14.40 Uhr

Besprechung s.o.

ab 14.45 Uhr:

Aufräumen der Klassenzimmer; Erarbeiten der Spiegelungen

15.45 Uhr Uhr:

gemeinsamer Abschluss in der Aula;

gegen 16.30 Uhr

Präsentation der Spiegelungen (Dauer pro Gruppe max. 2 Minuten) Ende

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Vorstellung der Theatergruppen

Berufliche Oberschule FOSBOS Aschaffenburg Spielleitung: Joachim Gödert, Ruth Flörchinger

Das Bildnis des Dorian Gray Oscar Wilde/Cornelia Wagner

Dorian Gray, ein junger britischer Adliger, dessen Schönheit auf seine Mitmenschen eine faszinierende Wirkung hat, hat nur einen Wunsch: Genuss, ohne die Spuren von Alter und Laster tragen zu müssen. Sein makelloses Äußeres verleiht ihm eine gefährliche Macht über seine Mitmenschen, macht ihn skrupellos und kalt. Reihenweise verfallen ihm Männer wie Frauen. Dorian Gray ist der teuflische Verführer inmitten einer feinen Gesellschaft, unverwundbar hinter der Maske seiner engelshaften Erscheinung. Ein schauerlicher Fluch verbirgt sich hinter dem Zauber dieses Mannes: Einst hatte der Maler Basil Hallward ein Porträt von ihm angefertigt, das dem kaum Zwanzigjährigen mit einem Mal die ungeheure Attraktivität seiner Erscheinung wie auch deren Vergänglichkeit vor Augen geführt hatte. Rasend vor Eifersucht wünscht sich Dorian, das Gemälde möge an seiner Stelle altern – doch die Erfüllung seines Traums fordert einen hohen Preis.

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Angeführt von Lord Henry, seinem geistreich-zynischen Mentor, verliert sich Dorian Gray in einer Lebensweise, die ihn in die tiefsten Abgründe seiner Seele führt und nach und nach den Verstand kostet. Diese Fassung des berühmten, einzigen Romans von Oscar Wilde wird in dem vorliegenden Theaterstück in einer Rückblende lebendig: Der junge Reporter Oscar W. recherchiert für eine Frauenzeitschrift über „einflussreiche Männer der besseren Gesellschaft". Dafür interviewt er Mrs. Vane, eine alternde Schauspielerin. Sie ist die Mutter Sybils, des jungen Mädchens, das sich seinerzeit aus Liebeskummer um Dorian Gray das Leben genommen hatte - und sie ist die einzige noch lebende Zeitzeugin. Ihre Erinnerungen und Vermutungen zu diesem „Scheusal", als das sie Dorian Gray bezeichnet, passen so gar nicht in das Bild einer „Lichtgestalt", das sich der junge Journalist gerne von Gray gemacht hätte…


Aschaffenburg

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Vorstellung der Theatergruppen

Berufliche Oberschule FOSBOS Bad Neustadt a.d. Saale Spielleitung: Monika Horbelt, Susanne Brauer

Romeo und Julia

Szenenfolge frei nach Wilhelm Shakespeare

Hass und Liebe, Montagues und Capulets, Rot und Blau Die Theatergruppe der FOSBOS Bad Neustadt hat die wohl bekannteste Liebestragödie „Romeo und Julia“ von William Shakespeare ins Heute geholt. Ausgehend von der Originalfassung haben wir die Kernszenen neu entwickelt, sodass die Tragödie der zwei Liebenden für heutige Zuschauer nachvollziehbar wird. Die Feindschaft der mächtigen, verfeindeten Familien, der Montagues und Capulets stellen wir in abstrahierter Form durch die Farben Rot und Blau dar.

Darsteller: Piontek, Bert Eckert, Eva Wächterbach, Vanessa Geisel, Sascha Kirchner, Leonie Köhler, Luise Schwarz, Jonas Röder, Julian

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Eichwald, Maks Orf, Felix Franz, Lea Denner, Franka Käsperlein, Lena Waldvogel, Agnes Schlembach, Luisa

Buhl, Victoria Kötzner, Michel Kessel, Maria Alben, Christopher Giss, Anastasia Wiebe, Jessica Helmrich, Elijah


Bad Neustadt a.d. Saale

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Vorstellung der Theatergruppen

Berufliche Oberschule FOSBOS Bamberg Spielleitung: Carolin Werner

Futur de luxe Igor Bauersima

Arbeit und Stück Zunächst musste sich die Gruppe durch verschiedene Aufwärm- und Vertrauensübungen finden und machte sich dann durch Übungen zu Körper, Raum, Zeit und Inszenierung mit den Grundlagen der Theaterarbeit vertraut. Parallel dazu wurden Stückideen gesammelt und letztendlich gemeinsam die Entscheidung für das Stück „Futur de luxe“ von Igor Bauersima gefällt. Der darin behandelte Themenkomplex, bestehend aus den Bereichen „Gut vs. Böse“, „Möglichkeiten und Grenzen der Wissenschaft“ sowie „Schicksal und Identität“, begeisterte die Gruppe sofort:

„Ein Opfer für die Wissenschaft ist kein Opfer.“ „Wo sind die Wurzeln des Bösen?“ „Es gibt doch nicht nur Schwarz und Weiß. Es gibt Millionen von Grauwerten.“ „Es ist besser zu wissen, wer wir sind. Auch wenn es so schwierig ist.“ „Warum ist dir der Zufall lieber, als eine bewusste, rationale Tat?“ „Man soll Sachen nicht verheimlichen. Aber es gibt im Leben immer wieder Situationen, die man verheimlichen MUSS, ein wenig.“

Schwerpunkte wurden identifiziert und dann einzelne Szenen probiert, verworfen, verändert, verschmolzen, gekürzt, verbessert…, wobei die Schüler viele der in den Übungen völlig neu kennengelernten Möglichkeiten der Inszenierung einfließen ließen. So entstanden einzelne Szenen, die dann wieder zu einem Ganzen verknüpft wurden mit dem Ziel, die Identitätskrise einer Figur (Uschi) herauszuarbeiten.

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Theo Klein, ein angesehener Wissenschaftler im Bereich der Genetik, hat illegaler Weise einen guten und einen bösen Menschen geklont, um nachzuweisen, dass das Gute und das Böse nicht genetisch veranlagt sind. Dieses bis dahin von ihm geheim gehaltene Experiment offenbart er bei einem gemeinsamen Abendessen seiner Familie, die aus der Mutter Ulla, der Tochter Uschi und den Söhnen Rudi und Felix besteht. Daraus entspinnen sich eine Ethikdebatte und weitere Enthüllungen, die in Identitätskrisen sowie zahlreichen kleineren und größeren Eskalationen münden. Gruppe Die Theatergruppe besteht seit Anfang des Schuljahres 2018/19 und setzt sich aus neun Schülerinnen und fünf Schülern der FOS (Sozial- und Technikzweig) und BOS (Wirtschafts- und Technikzweig) zusammen, die alle das Wahlpflichtfach „Szenisches Spiel“ belegen. Sie ist nach 10jähriger Pause die erste Gruppe dieser Art an der Beruflichen Oberschule Bamberg. Geprobt wurde regelmäßig einmal in der Woche und zusätzlich an zwei Sonntagen als Block. Teilnehmer: Janina Batzner, Angelica Dagpin, Juana Demmelbauer, Adele Hein, Katja Hennemann, Momo Keita, Clara Konrad, Patrick Kustos, Astrid Mittelstädt, Melanie Oelling, Daniel Reuter, Lukas Ruhl, Jonathan Schardt, Julia Tendies


Bamberg

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Vorstellung der Theatergruppen

Berufliche Oberschule FOSBOS Coburg Spielleitung: Marina Krauß

Rausch

nach dem gleichnamigen Drama von Falk Richter Was wir erzählen: Junger Banker zweifelt an seiner Arbeit, der Politik und dem Leben allgemein. Zudem ist seine Freundin mit ihrer Beziehung nicht zufrieden und er nicht mit ihr. Sie gehen zur Paartherapie. (Hier enden unsere 20 Minuten.) Sie beginnt ein Verhältnis mit dem Therapeuten, er zieht in den Hambacher Forst. Der Hambacher Forst steht hier nicht nur für Ökologie, sondern grundsätzlich für eine alternative Lebensform. Hier fühlt sich der junge Mann in der Gruppe geborgen, wird aber von der Staatsmacht angegriffen.

Wie wir erzählen: Wir haben den Text stark gekürzt, manche Szenen umgestellt und lassen unsere Hauptpersonen (eigentlich gibt es nur zwei) vielfach in Erscheinung treten. Grundsätzlich ist fast immer die vollständige Gruppe auf der Bühne, das Bühnenbild sind wir. Die Kostüme reduzieren sich auf die Kenntlichmachung der Figuren. Über kurze Musikeinspielungen wurde zum Redaktionsschluss noch diskutiert.

Darsteller: Zhu Jun Su, F-Vkl

Mira Weigl, 11 Gb

Christian Meißner, 11 Sa Nils Philipp, 11 Sa

Saskia Fruntke, 11 Sb

Lea Höppel, 11 Sb

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Lena Weinkauf, 11Sb

Nadja Appel, 11 Sb

Julia Robisch, 12 Sa

Kristin Bohla, 12 Sb

Gabriella Irak, 12 Sb

Laura Riedel, 12 Wa


Coburg

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Vorstellung der Theatergruppen

Private Fachoberschule Fränkische Schweiz Spielleitung: Brit L’hoest

BenX

Eigenproduktion nach dem gleichnamigen Film von

Nic Balthazar

Ben ist Autist und eben anders als die anderen. Er versteht die Welt nicht und die Welt versteht ihn nicht. Tagtäglich wird er auf übelste Weise gemobbt. Zuflucht findet er lediglich in seinem Online-Computerspiel, wo er sein kann, wie er ist, und trotzdem Ansehen findet. Dort trifft er auf Scarlite, mit der er in der virtuellen Welt durch dick und dünn geht. Denn schließlich braucht jeder Krieger eine Heilerin.

Als Ben die psychischen und physischen Angriffe seiner Mitschüler zu viel werden, öffnet er sich Scarlite, dem einzigen Menschen, der ihn zu verstehen scheint. Gemeinsam planen sie eine Racheaktion, das „Endgame“, wie sie es nennen. Denn schließlich muss immer erst einer sterben, bevor sich etwas ändert.

Die FOS Fränkische Schweiz ist eine sehr junge Schule. Und mit knapp 150 Schülern zählen wir auch eher zu den kleinen Schulen. Doch langsam nimmt die Schule Fahrt auf. Wir wachsen und so mussten wir vor zwei Jahren in neue Räumlichkeiten umziehen. Abgeschlossen ist der Umzug aber noch nicht, denn wir erweitern weiter. Und nun kommt auch endlich eine Aula dazu! Ein Raum, in dem man (unter anderem) Theater spielen und erleben kann! Bisher mussten wir ohne auskommen. Denn das war der Kompromiss, bereits in diesem Schuljahr mit dem Wahlpflichtfach Szenisches Gestalten beginnen zu können. Eben ohne alles.

Wir haben keinen Raum, nicht mal eine Aula. Also spielen wir in einem Klassenzimmer.

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Wir haben keine Theaterausstattung. Also wird nach dem Minimalprinzip gearbeitet.

Wir haben kein Stück gefunden. Also machen wir unser eigenes.

Wir haben vieles (noch) nicht, was an anderen Schulen selbstverständlich ist. Aber eins haben wir: Spaß am Theater!


Fränkische Schweiz

Darsteller:

Adler, Christian

Banik, Magdalena

Fiedler, Lucas

Hubert, Luisa

Beiß, Sybille

Kammerer, Helena

Dietz, Yannick

Kühnl, Maike

Deinlein, Paula

Erdogan, Sila

Löhner, Daniela

Müller, Marlene

Pauer, Mona

Kohlmann, Katharina

Rehberger, Katrin

Kutschenreiter, Maren

Sauvageot, Fiona

Rödel, Helena

Schatz, Luisa

Seven, Noah

Sponsel, Lisa

Stärk, Isabella

Technik:

Katharina Mangulovic

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Vorstellung der Theatergruppen

Berufsoberschule Nünberg

Spielleitung: Nina Wagner-Obenauf, Doris Zwick

Faust I

nach Johann Wolfgang von Goethe Inszenierungsidee : Seine Gier nach mehr Erkenntnis und mehr Lust macht es Faust unmöglich, den Moment zu genießen. Tief deprimiert und lebensmüde, schließt er mit Mephistopheles – dem Teufel – einen Pakt. Sollte Mephisto Faust so weit bringen, dass er einen glücklichen Augenblick festhalten wolle, dann erhält er Fausts Seele. Mephisto tut alles, um Faust vom rechten Weg abzubringen. Er macht ihn jünger und verhilft ihm zu einer Affäre mit einem jungen, unschuldigen Mädchen: Gretchen. Faust schwängert Gretchen und verursacht den Tod ihrer Mutter und ihres Bruders. Aus Verzweiflung halb wahnsinnig geworden, tötet Gretchen das unehelich geborene Kind. Im Kerker wartet sie auf ihre Hinrichtung. Faust will sie mit Mephistos Hilfe retten. Aber sein Versuch, sie zur Flucht zu überreden, ist vergeblich. Darsteller: Gerardo Abbadessa Philipp Busch Aysegül Dursun Emirhan Dursun Christian Fornataro Ray Hopfengärtner Vimala Kovcin Niklas Lehwald

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Marigona Limani Stefan Mylnikov Lukas Niederreuther Anna Novgorodski Bedran Özdemir Denis Piontek Alessandro Raponi Veronika Regler

Gretchen zieht es vor, ihr Schicksal in Gottes Hand zu legen und wird erlöst. Faust und Mephisto fliehen hingegen. Soweit zum Faust-Stoff im Original nach Goethe. Die zentralen Themen der Tragödie wurden auf einer mehrtägigen Theaterfahrt mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam erarbeitet und dann begründet auf eigene Umsetzungsideen szenisch interpretiert, um eine tiefe und individuelle Auseinandersetzung der Gruppe mit dem Stoff zu gewährleisten. Dabei entstand eine Umsetzung, die teils originalsprachlich und teils in einer modernisierten, für die Schülerinnen und Schüler greifbareren Fassung daherkommt.

Leon Schubert Manuel Schulz Akin Stahl Cindy Stahl Christian Walter Chantie Welz Michael Zietkowski


Nürnberg (BOS)

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Vorstellung der Theatergruppen

Fachoberschule (FOS II) Nünberg Spielleitung: Marzena Parusel, Daniel Behringer

Antigone

Text 1: Antigones Totenklage Antigone O Grab, o Brautgemach, o unterirdische Behausung, die mich ewig in Gewahrsam hält, wohin ich gehe zu den Meinen. So führt man mich denn ab, nicht länger darf ich bleiben! Schaut, die ihr Thebens Herren seid, auf die einzige, die noch verblieb von der königlichen Familie, was – von welchen Männern! – ich erleide, weil ich Heiliges heilig geachtet. Unsere Omma war die letzte ganz patente Wir ham nur noch transparente Transparente Voller Angstzustände, Toleranz am Ende Die festentschlossene Verdrossenheit Solang' man auf die nächste Sprosse steigt Ja, der Blogger bloggt, die Glosse schweigt Keine Botschaft, außer "Wer is' hier der Boss zur Zeit?" Über den Dingen und der Obrigkeit Die Ironie ist hundertpro nicht weit Kein Konzept, kein Curriculum Ohne geraden roten Faden, nur durch Dick und Dumm Großes Wort, aba nüscht dahinter. Wir fühlen uns mit uns eigentlich ganz wohl Wir wollen keine Statements, KEINE PAROLEN. Noch eine Sache bevor ich mich subtrahiere Denn alles was ich wirklich will, ist einfach nur ganz kurz mal Die Regierung stürzen.

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Text 2: Fragen über Fragen Ach wie schön, mal wieder ein antiker Klassiker. Verstaubt? Eine archäologische Fundgrube? Oder doch noch irgendwie aktuell? Auf jeden Fall immer noch eine offene Baustelle! Und schau, der Chor ist natürlich auch mit von der Partie. Aber Moment, was ist dieser Chor eigentlich? Ein Moralapostel? Der Erklär-Bär/die Erklär-Bärin? Oder einfach nur ein geeignetes Ventil, um mal richtig rumpöbeln zu können? Welche Freund- und Feindschaften können entstehen, wenn der Chor auftritt? Bietet er Schutz und Zuflucht für den Einzelnen oder absorbiert er Individualität? Kann sich der Einzelne, einmal vom Chor aufgesaugt und verschluckt, überhaupt noch von der Gruppe lösen? Und schließlich: Wie steht es um das Verhältnis zwischen Chor, Publikum und Raum? Aber zurück zu Antigone: Es geht natürlich um die ganz großen Fragen der Menschheit. Oder zumindest einige Fragen, mit denen sich Antigone herumschlagen muss: Revolution um welchen Preis? Leben/Tod für die Religion, für den Staat oder irgendwas dazwischen? Wann fängt Geschwisterliebe an und wo hört Fanatismus auf? Brauchen wir wieder mehr Prinzipien, Parolen und Geschrei? Oder gibt es davon gerade nicht eh schon mehr als genug?


NĂźrnberg (FOS II)

Darsteller: Tharani Arumainayagam Sarafina Ageyemang Efe Boztosun Xenia Gliuskina Lukas Messer

Victoria Ritter Anna Rosenberger Elisa Streppel Johanna Zirngibl

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Vorstellung der Theatergruppen

Berufliche Oberschule FOSBOS Schwandorf Spielleitung: Cosima Wittenzellner

Jetzt aber schnell

Ein satirischer Einakter von Holger Klän Zeit ist das kostbarste Gut, das wir haben. Werden Sie Herr über die Zeit!

Nur wer perfekt organisiert ist, ist auch erfolgreich!

Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen. Zeitoptimierung, Effizienz und das Ideal der „40- Sekunden-

Das Seminar muss aber unbedingt fortgesetzt werden, denn

Menschen, die an einem Seminar zur Zeitoptimierung teil-

wird ein „Zeiterfassungsgerät” konstruiert, an das sich alle

ßenwelt abgeschnitten. Handys, PCs, Uhren -

nehmer mit dieser „lebensbedrohlichen” Situation umgehen?

Stufe”: All das ist in dieser Satire zu finden. Eine Gruppe von

nimmt, wird plötzlich durch einen Stromausfall von der Aufunktioniert mehr!

nichts

Es spielen mit:

schließlich darf keine Sekunde verschwendet werden! Also wie an einen Strohhalm klammern. Wie werden die Kursteil-

Ist ein Leben ohne innere Stechuhr überhaupt noch möglich?

Alina Hoffmann und Seda Sakim (Leiterinnen des Seminars)

Weronika Wajda und Julia Stieglmeier (zwei junge Berufswie-

Kim Hiermann (Redakteurin)

Nicole Schultes und Julia Hest (Sekretärinnen)

Mira Wagner (Mitarbeiterin der Seminarleitung)

Cornelia Pommersberger (Managerin)

Devin Allen und Jannik Schmalzbauer (Jungunternehmer) Laura Komarek und Emely Koller (Lehrerinnen) Sophie Koller (Erzieherin)

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dereinsteigerinnen)

Sergej Avakjan und Caroline Betz (Hausmeisterehepaar) Technik: Leon Wittenzellner


Schwandorf

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Vorstellung der Theatergruppen

Berufliche Oberschule FOSBOS Schweinfurt Spielleitung: Friedemann Müller

Dracula

Das ultimative Grusical ...so der vielversprechende Titel der Vampir-Adaption von Claus Martin, erschienen im CANTUS Verlag. Dracula hat sich nach seiner Flucht aus Transsilvanien in dem beschaulichen Ort Huntington niedergelassen und versammelt nun seine Brut um sich. Die ahnungslosen Dorfbewohner werden nach und nach zu seinen Opfern. Mrs. Hawkins, eine geschäftstüchtige Immobilienmaklerin, möchte sogar den scheinbar wohlbetuchten Grafen für sich als Gatten gewinnen. Lediglich Dr. Sewart, Leiterin der Irrenanstalt, kommt dem Fürsten der Finsternis Die Personen:

Mina, Schwesternschülerin, ein sehr selbstbewusstes Mädchen Lucy, Schwesternschülerin, ein (zunächst) sehr prüdes Mädchen Jonathan, Angestellter bei Mrs. Hawkins Dr. Sewart, Leiter/in der Irrenanstalt Dr. van Helsing, Vampirforscher Graf Dracula, Herr der Vampire Mrs. Meredith Hawkins, Maklerin Renfield, Jonathans Kollege Backe und Timmy, zwei Einbrecher Mrs. Ascot, Pflegedienstleiterin in Dr. Sewarts Irrenhaus Oberschwester Janet Mrs. Nothgroschen, Renfields Vermieterin

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Alexandra Grin Lara Avutan Antonia Auer Julia Michalik Denise Spendel Louis Kamm Mila Kristandt Sarah Drignat Tahisa Mc Neil / Anna-Lena Knorr Tugba Güngör Jorina Dekkers Freya Hahner

mit tatkräftiger Unterstützung von Dr. van Helsing langsam auf die Schliche… Der rasant witzige Text wird durch ebensolche Songs bereichert. Da uns (leider) Schulorchester und Band fehlen, werden ausgesuchte Stücke von der Konserve eingespielt - gesungen wird live. Wir sind alle sehr gespannt, wie dieser Plan am Ende aufgehen wird! Zwei Notärzte Ein Notarztwagenfahrer Erzähler Draculas Vampirgirls: Eloise Françoise Bernadette Der Sittlichkeitsverein: Mister Nickelby Mrs. Nickelby Das Töchterchen Die Irren: Eine Kleptomanin Mrs. Irons, eine Querulantin Eine Teekanne Hitler Marquis de Sade Ein Piranha ohne Zähne Mr. Perkins, ein zwielichtiger Typ

Sarah Drignat / Dana Mayer Jorina Dekkers Karim Redzepi Freya Hahner Jenny Spomer Nicole Hofmann Mila Kristandt Sarah Drignat Dana Mayer Anna-Lena Knorr Denise Spendel Mila Kristandt Tahisa Mc Neil Nicole Hofmann Jenny Spomer Dana Mayer


Schweinfurt

Choreographien: Tugba Güngör / Melisa Ökcü Orgateam:

K. Ott-Gering, StRin / C. Blümm, StRin

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Vorstellung der Theatergruppen

Berufliche Oberschule FOSBOS Würzburg Spielleitung: Kerstin Sirtl

Der Menschenfeind Molière

„Ich hasse die Menschen – alle!“ - so präsentiert sich der Menschenfeind gleich zu Beginn des Stücks. Er macht keinen Hehl aus seiner Abscheu gegenüber der höfischen Lebensweise, die geprägt ist von Lästereien, Lügen und Intrigen. Stattdessen fordert er Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit in jeder Situation. Innerhalb des Hofes stößt er damit indes auf taube Ohren. Viel wichtiger als Aufrichtigkeit ist es hier, zu gefallen und beliebt zu sein! So hält es auch Célimène, eine unverheiratete, junge Frau mit vielen Verehrern. Sie steht im Zentrum des höfischen Lebens und kokettiert mit vielen Männern. Das geschieht zum großen Leidwesen des Menschenfeinds, denn ausgerechnet ihr gilt seine Liebe! Diese spannungsreiche Stellung des Menschenfeinds zwischen dem Hass auf die Gesellschaft und der Liebe zur zentralen Figur der Gesellschaft wird im Stück hauptsächlich durch Körperarbeit,

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Tanz und Bewegung herausgearbeitet. Der im Versmaß verfasste, ins Deutsche übersetzte Originaltext wird auf ein Minimum reduziert und stilisiert darge-

stellt. Eine weitere Brechungsebene bilden zwei Erzähler, die innerhalb des Stückes beliebig vor- und zurückspulen können, um widersprüchliche Verhaltensweisen pointiert aufzuzeigen. Moderatoren Menschenfeind Célimène Hofstaat

Kamali Bauer Falk Jürgensen Farnam Poorreza Eric Schmitt Rebecca Sacoto Marita Weber Beatrice Bayerlein Janina El-Abd Lukas Lenzen Leslie López N’sudila Sarah Ort


Würzburg

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Staatliche Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung Coburg und Staatliche Berufsschule Coburg I

„Wir wünschen allen unseren

Gästen einen guten Appetit!“ Klasse 11 EV (BFS Ernährung und Versorgung) Özge Atessacan

Charlotte Doppel

Nora Lausmann

Christiane Hegedus Lena Obermüller Dilan Mersin

Diana Stöhr

Viviane Steininger

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Lehrkräfte:

Berufsfachschule: Berufsschule:

Agnes Stark

Andrea Kremer Jessica Lang

Edith Gräbner

Martina Kreuzmann mit Schülern der Berufsvorbereitung Hauswirtschaft


Organisationsteam Das Organisationsteam der 7. Theatertage der

Beruflichen Oberschulen in Coburg:

hinten (v. l. n. r.): Sandra List (Schatzmeisterin TaBO, Finanzen),

Ilona Heimann und Kerstin Klose (Betreuung der Gäste), Peter Hampp (Erstellung der Programmzeitschrift);

vorne (v. l. n. r.): Marina KrauĂ&#x; (Vorsitzende TaBO, Organisation),

Johannes Hertrich (Technik)

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Artikel im Coburger Tageblatt vom 15.02.2019

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Aus Schwandorf 2018 und davor...


https://www.tabo-ev.de/

http://www.fos-coburg.de/


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