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KONZEPT DER PRAXISREIHE UND DER PUBLIKATION ERNST GRUBER, PETRA HENDRICH
WARUM EINE WORKSHOPREIHE Das öffentliche Interesse am gemeinsamen Bauen und Wohnen nimmt seit einigen Jahren kontinuierlich zu. Das zeigt sich nicht nur an zahlreichen Wohnprojekten und Baugruppen, die österreichweit entstehen – den Wunsch, eine Alternative zum anonymen und isolierten Wohnen in der Großstadt zu finden, tragen noch weit mehr Menschen in sich. Sie stehen damit am Anfang eines Prozesses, der vor allem Fragen aufwirft:
Wie kann ein Wohnprojekt entstehen und funktionieren? Welche Finanzierungsformen gibt es? Wie viel Mehraufwand bedeutet ein Baugruppenprojekt für die BewohnerInnen? Auf der anderen Seite gibt es eine wachsende Zahl von Personen und Gruppen, die sich bereits seit Jahren mit diesen Themen beschäftigen und über dementsprechend viel Wissen und Erfahrung verfügen. Was
PARTIZIPATIVES FORMAT Die Praxisabende sollten eine Möglichkeit bieten, um Fragen zu stellen, Antworten zu geben, Ängste abzubauen, neue Ideen auszutauschen und weiterzuentwickeln. Dafür wurde ein offenes Format geschaffen, das die Mitwirkung und Mitgestaltung durch verschiedene AkteurInnen
OFFENER RAUM des gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens erleichtert. Interessierten wird der Rahmen geboten, um selbst Themen einzubringen. Sie können die Verantwortung für die Gestaltung eines Abends übernehmen, auf die Inhalte der Workshops Einfluss nehmen und selbst zu ExpertInnen werden.
ABLAUF EINES PRAXISABENDS Nach einer einleitenden Begrüßung, bei der das übergeordnete Thema des Abends vorgestellt wird, folgen 3-4 Impulsstatements durch die ExpertInnen. Im Anschluss hat das Publikum die Möglichkeit, in moderierten
GEMEINSAM BAUEN WOHNEN IN DER PRAXIS
bislang fehlte, war die Möglichkeit eines profunden Praxisund Wissensaustausches. Aus diesem Anlass hat die Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen als Plattform und Vermittlerin die Workshopreihe „Gemeinsam Bauen und Wohnen in der Praxis“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Praxisabende ist es, interessierte Laien und erfahrenen ExpertInnen an einen Tisch zu bringen und die Grundlage für einen Austausch auf Augenhöhe zwischen beide Gruppen zu ermöglichen.
Tischdiskussionen gemeinsam mit den Vortragenden zu diskutieren. Die Ergebnisse werden durch die ModeratorInnenen präsentiert und dokumentiert. Themenbezogen kann das Format natürlich auch angepasst werden.
Der geeignete Ort für die Workshops wurde im Gemeinschaftsund Veranstaltungsraum des gerade fertiggestellten „Wohnprojekts Wien“ am Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs gefunden. Neben einem ausreichenden und flexibel gestaltbaren Raumangebot mit der notwendigen technischen Infrastruktur bot er vor allem die Gelegenheit, die Möglichkeiten einer Baugruppe in Bezug auf eine öffentliche Wirksamkeit direkt erlebbar zu machen.