workflow – Moderne Arbeitswelten in der Seestadt (01/2025)

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Moderne Arbeitswelten in der Seestadt

LINA BO BARDI. Sie war Architektin, Designerin, Grafikerin, Bühnenund Kostümbildnerin, Publizistin. Die Seestadt benannte einen Platz nach ihr.

Wo Straßen und Plätze nach Frauen benannt sind und die Zukunft ihre Handschrift trägt.

Inhalt

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In der Seestadt setzen Straßenbenennungen nach bedeutenden Frauen ein starkes Zeichen für Gleichstellung und Erinnerung.

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Takeda errichtet in aspern Seestadt unter der Projektleitung von Claudia Kaufmann ein hochmodernes pharmazeutisches F&E-Gebäude.

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Die Initiative Let’s Netz führt Kinder und Jugendliche an die Themen Strom, Energieversorgung und Nachhaltigkeit heran.

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Ingrid Soulier und Andrea Gödel geben Einblicke in die Aushängeschilder an der zukünftigen Waterfront der Seestadt: Lil-y am See und PIER05.

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Sylvia Schlagintweit und Catherine Chuchylina fühlen sich in der Seestadt den Anforderungen der WHO-Gesundheitsdefinition verpflichtet.

In dieser ‚workflow‘-Ausgabe erlauben wir uns ein besonderes Wortspiel: aspern Seestadt liegt zwar am Rand von Wien, rückt aber starke Frauen in den Mittelpunkt und wird dadurch zur attraktiven ‚Innen:Stadt‘. In der Seestadt werden Straßen und Plätze nach bedeutenden Frauen aus Wissenschaft, Kunst, Sport und Gesellschaft benannt. Erfahren Sie beim Stadtspaziergang mit Petra Unger, dass Straßennamen nicht nur Orientierungspunkte sind, sondern kollektives Gedächtnis und Symbol für unsere Werte. Die Seestadt zeigt, wie urbane Räume als Orte der Erinnerung und Inspiration gestaltet werden können – für eine Gesellschaft, die Vielfalt und Gleichstellung aktiv lebt. So auch das Projekt „Let’s Netz“, das Kindern und Jugendlichen spielerisch Wissen über Energie, Nachhaltigkeit und technische Berufe vermittelt, um das Interesse insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen zu fördern. Es nutzt die innovative Seestadt als Reallabor für Forschung und Bildung, um nachhaltige Energieversorgung sichtbar zu machen und weibliche Role Models in technischen Berufen zu präsentieren. Die Seestadt bietet auch bei den aktuell entstehenden Projekten viele ‚Macherinnen‘ – u. a. Claudia Kaufmann, Projektleiterin für die Errichtung des „Labors der Zukunft“ von Takeda, Ingrid Soulier, die „Lil-y am See“ baut, und Andrea Gödel, verantwortlich für „PIER05“. Sylvia Schlagintweit und Catherine Chuchylina erzählen vom Gründen.

Viel Freude mit diesem Heft voller Frauenpower!

IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: Wien 3420 aspern Development AG, Seestadtstraße 27/13, 1220 Wien. Chefredaktion und Koordination: Wien 3420 aspern Development AG: Ingrid Spörk. Produktion: „Die Presse“ Verlags-Ges.m.b.H. & Co KG, Hainburger Straße 33, 1030 Wien. Geschäftsführung: Herwig Langanger, Andreas Rast. Umsetzung: „Die Presse“ Spezialredaktion, Kirsten Platzer, Mag. Barbara Wallner, Marie-Theres Stremnitzer BA. Art Direction: Matthias Eberhart. Grafik: Peter Jaunig. Coverfoto: Luiza Puiu. Illustration Cover: Claudia Kozák. Produktion: Alexander Schindler. Hersteller: Druck Styria GmbH & Co KG. Herstellungsort: St. Pölten.

Roland
Rudolph, Andreas Scheiblecker, Luiza Puiu
Ingrid Spörk, Chefredakteurin workflow

1.100

neue Wohnungen sollen im neuen Seestädter Quartier Seecarré entstehen. Es wird nach dem Gebäudestandard aspern klimafit errichtet und soll ein eigenes Anergienetz bekommen. Eine Mischung aus geförderten und freifinanzierten Wohnungen – allesamt mit privaten Freiflächen – zeichnet das Quartier aus. 2 Kindergärten werden sich um die kleinsten Bewohner*innen kümmern. Für die Nahversorgung sorgt die pulsierende Flanier- und Einkaufsmeile „Co-kreative Meile“. Auch an der Sonnenallee wird es Platz für das Gewerbe geben.

Entschleunigung und umso mehr Leben in den Quartiersstraßen.

Geprägt durch die „Grüne Saite“, eine mäandrierende, grüne Wohnstraße für alle, wird das Grätzl sehr verkehrsberuhigt mit einer Fahrradstraße sowie attraktiven Geh- und Radwegen, einem Pocket Park und vielen grünen Innenhöfen zum Verweilen und Spielen.

FACTS & FIGURES

zum Seecarré

Das neue Ufer Wiens. Der Bau des Quartiers soll voraussichtlich im Jahr 2026 starten. Das Quartier Seecarré befindet sich in bester Nachbarschaft: Es wird im Westen und Norden von der Sonnenallee begrenzt, östlich von der zukünftigen Einkaufsstraße, der „Co-kreativen Meile“ zwischen dem Bahnhof Aspern Nord und dem Zaha-

CoKreat ive Meil e

Sonnenallee

Hadid-Platz am See. Südlich verläuft die Seestadtpromenade. Diese wurde extra früh angelegt, damit ihr Baumbestand einige Jahre Vorsprung auf den Hochbau bekommt.

AspernNord Pier O5

Lil-y am See siehe Seite 16/17

Sonnenallee

Ein vom wohnfonds_wien und der Wien 3420 ausgelobter Bauträger-Wettbewerb wurde im Mai 2025 entschieden. Gegenstand: 2 Bauplätze mit insgesamt rund 370 Wohneinheiten. Die Projekte haben Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft ebenso im Fokus wie altersfreundliches, soziales Wohnen sowie Gesundheit und Bewegung.

Sonnenalle e

Tipp:

Von 24. – 28. Juni zeigt eine Ausstellung im Kunstraum Seestadt die Wettbewerbsbeiträge der Architektur- und Bauträgerwettbewerbe zu acht Bauplätzen im Quartier. Ausstellungszeiten: Di – Sa jeweils 16 - 20 Uhr, Maria-TuschStraße 22, 1220 Wien

Neue Perspektive. Petra Unger, Begründerin der Wiener Frauen*Spaziergänge, führt durch die Seestadt.

Fotos: Andreas Scheiblecker, Luiza Puiu

Stolze Namen, starke Frauen: Seestadt setzt Zeichen

Stellen Sie sich vor, unsere Städte erzählen

Geschichten – doch die (Erfolgs-)Geschichten von Frauen bleiben oft unsichtbar. Nicht so in der Seestadt: Hier setzen Straßenbenennungen nach bedeutenden Frauen ein starkes Zeichen für Gleichstellung und Erinnerung.

Eine Straße nach jemandem zu benennen, ist die höchste Würdigung, die eine Gemeinde zu vergeben hat, – und Straßennamen machen etwas mit uns allen.“

Während Petra Unger das festhält, lässt sie erfreut ihren Blick schweifen. Es ist ein schöner, sonniger Tag, an dem wir mit der Begründerin der Wiener Frauen*Spaziergänge durch die Seestadt gehen, dem jungen Stadtteil im 22. Bezirk. Der Anlass ist ein erfreulicher: Zusätzlich zu zahlreichen Straßen, die hier schon jetzt Frauennamen tragen, wurde kürzlich bekannt, welche weiteren Frauen sich zukünftig in den Stadtplan einschreiben werden. Acht Namen sollen in absehbarer Zeit dazukommen.

Östlich der zukünftigen co-kreativen Meile zwischen dem Zaha-Hadid-Platz und dem Nelson-Mandela-Platz sind das die großen österreichischen Künstlerinnen Senta Wengraf und Friederike Mayröcker. Die Erfinderin Mária

Telkes und die Forscherin Edith Neumann sind die neuen Namensgeberinnen im südöstlichen Gewerbequartier. Und auf der gegenüberliegenden Seite der Seestadtstraße, angrenzend an den östlichen Grünzug der Seestadt, werden Sportbegeisterte in Zukunft an die Fußball-Pionierin Edith Klinger und die Schwimmerinnen Judith Deutsch und Bertha Zahourek denken, wenn sie zum Trainingscampus des ÖFB und ab 2030 zum neuen städtischen Hallenbad Wien spazieren. Bereits 2023 widmete die Stadt Wien im Westen der Seestadt einen Straßenzug Jina Mahsa Amini. Die nach ihr benannte Allee steht für die Solidarität mit allen Iranerinnen und Iranern, die sich für Freiheit und Demokratie einsetzen.

Starkes Zeichen. Indem sie ihr Straßen- und Wegenetz um weitere Namen großer Frauen bereichert, setzt die Seestadt ein starkes Signal. „Dadurch wird ein seit Langem

bestehender Schiefstand verbessert. Denn noch ist die fehlende Präsenz von Frauengeschichte im öffentlichen Raum erschreckend und beschämend“, beschreibt Unger. Waren es vor wenigen Jahren noch nur fünf Prozent der Straßen Wiens, die die Namen von Frauen trugen, entspricht der Anteil heute zumindest 13 Prozent aller Benennungen. Daran hat der Seestädter Beschluss, fast ausschließlich Frauen für die Straßennamensgebung in dem neuen Stadtteil heranzuziehen, einen ganz maßgeblichen Anteil. Dank des entsprechenden Commitments der Stadt Wien kommen laufend weibliche Straßenbenennungen hinzu. Inzwischen stehen in Wien rund 4.080 männliche Namensgeber für Straßen rund 620 weiblichen gegenüber.

In der Seestadt sind bereits heute 64 Straßen, Plätze und Parks nach Frauen benannt, allesamt solche, die mit ihrem Lebenswerk bleibende Spuren hinterlassen haben. Nur zwei Ausnahmen gibt es: die Sonnenallee und den Nelson-Mandela-Platz. Auch Gebäude wurden nach Frauen benannt, beispielsweise der Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus und neuerdings auch der Lotte-BraininHof, ein Gemeindebau.

Echte Bezugsorte. Wie wichtig und symbolträchtig diese Vorgehensweise ist, weiß Stadt- und Kulturvermittlerin

Sichtbar. Am Eva-MariaMazzucco-Platz findet freitags immer der gleichnamige Markt statt, auch drei Unis haben sich diese Adresse ausgesucht.

Petra Unger, die auch Akademische Referentin für feministische Bildung und Politik sowie Expertin für Gender Studies ist: „Straßenbenennungen tragen zum kollektiven Gedächtnis einer Stadt bei und haben einen hohen Symbolwert sowie politischen Wert. Sie sind Bezugsorte der Identitätsbildung – und sie geben Menschen wie mir, die Leute wissens- und geschichtsvermittelnd durch Wien begleiten, die Chance, an die historischen Persönlichkeiten, die verewigt sind, zu erinnern“, beschreibt Unger, die auf ihren Wiener Frauen*Spaziergängen gern auf berühmte Namensgeberinnen von Straßen verweist.

Während beim Rundgang durch die Seestadt an jedem Straßenschild ein Lächeln über ihr Gesicht huscht, betont sie: „Die Benennungen nach Frauen ermöglichen, dass sich diese nachhaltig in den Stadtplan und dadurch in das Stadtbild einschreiben und dass damit Frauengeschichte im öffentlichen Raum sichtbar wird. Unsere heutige Gesellschaft versteht sich als demokratisch. Das bedeutet für die Verkehrsflächenbenennung, dass sowohl Frauen als Hälfte der Bevölkerung als auch verschiedenste Minderheiten der heutigen Gesellschaft repräsentiert, abgebildet und erinnert sein sollten.“

Es ging früher viel zu oft darum, dass reiche, weiße Männer sich verewigten. „All das gehört dringend flächendeckend geändert“, appelliert sie. „Ansonsten entsteht im kollektiven, öffentlichen Gedächtnis die Vorstellung, alle Gruppen, nach denen keine Straßen benannt wurden – seien es Frauen oder auch Minderheiten –hätten an der Entwicklung ihrer Gesellschaften keinen nennenswerten Anteil. Das wäre fatal.“

Straßennamen bieten die Möglichkeit der Identifikation mit der Geschichte.

Denn, so Unger, „Straßennamen bieten die Möglichkeit der Identifikation mit der Geschichte und haben eine große Bedeutung für das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner.“ Nicht nur dadurch, dass die Namen der Gewürdigten dann auf Briefen und Bezeichnungen, im Stadtplan und auf Behördenunterlagen stehen. „Darüber hinaus verbinden sie auch jetzt lebende Menschen auf unsichtbare

Weise mit jenen aus der Vergangenheit.“ Denn wer einen Straßennamen liest, sei es auf einer Adressangabe oder einem Brief, und mehr noch, wer in dieser Straße vorbeikommt oder gar in diese zieht, befasse sich im besten Fall mit der Namensgeberin. „Straßennamen bieten so die Möglichkeit der Beschäftigung mit der Historie, die einen selbst betrifft.“

Auch ziehe die Benennung einer Straße oft weitere Namensgebungen mit sich, sagt Unger, als sie gerade an einem Plakat für den Eva-MariaMazzucco-Markt vorbeigeht: „Nach einer Straße oder einem Platz wird auch gerne schon mal ein Markt oder ein Kaffeehaus benannt. Das erhöht natürlich die Sichtbarkeit und Identifikation gleich noch mehr.“

Was Wunder, dass höchste Sorgfalt angewandt wird, wenn es darum geht, die Namensgeberinnen zu wählen.

„Hier muss man gut darauf achten, wer in Frage kommt und welche Werte mittransportiert werden, wenn man eine Benennung nutzt“, sagt Unger.

„All die Menschen, nach denen Straßen oder Ähnliches benannt werden, sollten ein Vorbild an Haltung sein und Anerkennung verdienen.“

Durchdachte Strategie. Straßennamenvergabe ist im Normalfall Bezirkssache, jeder, der möchte, kann bei der Bezirksvorstehung Vorschläge machen. Die Kulturabteilung der Stadt Wien, MA 7, leitet dann ein Prüfverfahren ein, auf eine Vorberatung in dem eigens vom Wiener Gemeinderat eingesetzten Unterausschuss für Verkehrsflächenbenennung folgt dann eben möglicherweise die endgültige Benennung durch den Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft.

In aspern Seestadt hat man sich ganz bewusst für einen zusätzlichen Weg entschieden: Das Wiener Institut für sozialwissenschaftliche Dokumentation und Methodik (WISDOM) erarbeitete initial im Auftrag der Entwicklungsgesellschaft für die Seestadt, der Wien 3420 aspern Development AG, Strategien für die Straßenbenennung im neuen Stadtteil. In einem partizipativen, wissenschaftlich begleiteten Verfahren mit 30 Expertinnen und Experten wurden sechs Namenswelten ausgearbeitet – immer unter der Prämisse, dass, wenn ein Personen -

Start. Der Lina-Bo-BardiPlatz bei der U-BahnStation ist das Eintrittstor in die Seestadt.

name zur Anwendung kommt, dieser weiblich sein muss.  „Ob in Wissenschaft, Kultur, Politik, Sport oder gesellschaftlichem Engagement –gewürdigt werden nicht nur bekannte Persönlichkeiten. Wir bringen besonders gerne jene ins öffentliche Bewusstsein, die lange zu wenig Sichtbarkeit hatten“, sagt Ingrid Spörk, Kommunikationsleiterin der Wien 3420.

Heldinnen. Besonders schön ist es, wenn Verbindungen zwischen dem Lebensweg der Person und dem Gebiet, in dem die Straße liegt, gefunden werden können. So werden der Judith-Deutsch-Weg, der BerthaZahourek-Weg und der Edith-KlingerWeg in Zukunft eben genau dort entlangführen, wo der Trainingscampus des ÖFB im Entstehen und ein neues Hallenbad der Stadt Wien geplant ist. Man kann sich hier also auf dem Weg zum Sport daran erinnern, dass Bertha Zahourek eine der ersten österreichischen Olympiamedaillen-Gewinnerinnen und eine Pionierin des heimischen Frauenschwimmsports war, dass Judith Deutsch in demselben Sport nationale Rekorde holte, 1935 zur Schwimmerin des Jahres gewählt wurde – und daran, dass sie, die Jüdin war, 1936 aus Protest auf ein Antreten bei den Olympischen Spielen in Berlin verzichtete und 1938 ins Exil ging. Edith Klinger meint nicht die um Tiere bemühte Fernsehmoderatorin, sondern die Pionierin des Frauenfußballs, die nicht nur aktive Spielerin war, sondern auch als erste Frau durch den Österreichischen Fußballbund geprüfte Schiedsrichterin wurde. Ebenso treffend: Im südlichen Gewerbequartier wird man in Zukunft auf Wegen gehen, die nach der Erfinderin Mária Telkes und der Forscherin Edith Neumann benannt sind. Hier haben sich bereits mehrere innovative Unternehmen angesiedelt. Darunter sind der Technologieriese HOERBIGER und die international erfolgreichen Biopharmazeutinnen und Biopharmazeuten von Biomay, die hier unter anderem Allergieforschung betreiben, oder das Geothermiewerk der Wien Energie.

Die Straßen der Seestadt sind weiblich

Die neuen Straßen sind in der Karte gelb hinterlegt. City Naming Stand Juni 2025.

(in Planung)

Tiefengeothermie-Anlage (in Bau)

ÖFB-Campus (in Bau)
Hallenbad

Im Technologiezentrum, entwickelt von der Wirtschaftsagentur Wien, das moderne Infrastruktur für zukunftsweisende Unternehmen und Forschungsprojekte bietet, hat sich beispielsweise das Start-up nagene niedergelassen, das sich auf die Produktion synthetischer DNABausteine spezialisiert hat. Innovation von heute wird somit symbolisch durch Straßenbenennungen im Grätzel mit Forschung von damals verbunden. Denn Mária Telkes war promovierte Chemikerin und Physikerin und entwarf unter anderem eine solarbetriebene Entsalzungsanlage, die Meerwasser trinkbar machte. Auch an der Entwicklung des ersten ausschließlich mit Solarenergie beheizten Hauses war sie beteiligt. Und die Chemikerin und Mikrobiologin Edith Neumann galt als eine der angesehensten Wissenschaft lerinnen im medizinischen Laborbe reich des 20. Jahrhunderts. Andere Formen der Erinnerung möchte man im nördlichen Teil der Seestadt anstoßen, wenn Menschen durch die Jina-Mahsa-Amini-Allee hoffentlich darauf gebracht werden, ihren Namen zu recherchieren – sie kommen dann auf das Leben der Studentin, die im Zuge ihrer Fest nahme durch die iranische Sitten

Blickrichtung. Wer in der Seestadt nach oben sieht, fndet immer eine beeindruckende Lebensgeschichte – wie diese Café-Besucherinnen hier am Wangari-Maathai-Platz. Nachzulesen in der Broschüre „Die Seestadt ist weiblich“.

polizei tödlich verletzt wurde. Weltweite Proteste gegen das MullahRegime und für Frauenrechte waren die Folge. „Auch schmerzhafte Teile der Geschichte sind oft Gründe, Straßen nach jemandem zu benennen“, erklärt Petra Unger, „es ist eine Art der Wertschätzung des zugefügten Unrechts – und es ermöglicht intensive Auseinandersetzung.“ Auch kompliziertere Namen seien, so meint Expertin Unger in diesem Zusammenhang, „gar kein Problem. Daran gewöhnen sich alle sehr rasch und im besten Fall bringt es eben viele Leute darauf, sich mit dieser Person zu beschäftigen.“ Als sie das sagt, geht sie eben vom Lina-Bo-Bardi-Platz, benannt nach einer Architektin, Designerin und Bühnenbildnerin, in Richtung See und weiter zum Zaha-HadidPlatz, der aktuell im Entstehen und ebenfalls nach einer Architektin benannt ist. Von dem wird die JinaMahsa-Amini-Allee dann ebenso wegführen wie die Senta-WengrafGasse, zu Ehren der beliebten Theaterund Filmschauspielerin. Ganz in der Nähe zur Friederike-Mayröcker-Straße, in Erinnerung an eine wichtige Stimme der österreichischen Literatur, die auch Preisträgerin des GeorgBüchner- und des Österreichischen Buchpreises war.

Den hohen Symbolgehalt einer Straßenbenennung sehe man auch daran, sagt Petra Unger, „dass bei Diskussionen zu Umbenennungen oft ein großer Widerstand herrscht. Das liegt nicht nur daran, dass die Leute ihr Briefpapier nicht neu drucken wollen, das ist oft ein Vorwand. Vielmehr zeigt es, dass die Menschen dem Namen einer Straße einen großen Symbolgehalt zuweisen und dass eine Benennung den Nimbus der Ewigkeit hat.“ Schließlich werde durch die Auswahl einer Frau für die Namensgebung „diese für lange Zeit in die kollektive Erinnerung eingeschrieben. Daraus kann man schließen: Es geht auch um Unsterblichkeit. An die Frauen, nach denen nun Straßen benannt werden, wird man sich viele, viele Jahrzehnte erinnern.“

Interview

Zur Person Nach der Ausbildung an der Höheren Technischen Lehranstalt für Biochemie und Biotechnologie in Wien begann Claudia Kaufmann ihre berufliche Laufbahn 1987 als Labor-Forschungstechnikerin im Immuno AG F&E-Zentrum in Orth an der Donau. Ihr Einstieg ins Projektmanagement erfolgte 1999 bei Baxter AG (vormals Baxter Vaccine AG) als Projektleiterin von Laborkonstruktionen für Klinikimpfstoffchargen. Aktuell wirkt Claudia Kaufmann bei Takeda (Baxalta Innovations GmbH) als Director Project Management R&D Facility (R&D Business Operations).

Begeisterung und Disziplin

In aspern Seestadt investiert das biopharmazeutische Unternehmen

Takeda einen dreistelligen Millionenbetrag in die Errichtung eines hochmodernen pharmazeutischen F&E-Gebäudes, das zum Flagship für Europa werden soll. Mit der Projektleitung ist Claudia Kaufmann betraut.

Sie sind Projektleiterin für die Errichtung des sogenannten „Labors der Zukunft“. Was sind die Eckdaten dieses Projekts und welche Visionen sind damit verbunden?

Claudia Kaufmann: Es geht um die Errichtung eines Gebäudes mit fünf Obergeschoßen und drei unterirdischen Stockwerken auf einer gesamten Nettogrundfläche von rund 28.000 Quadratmetern, das nach höchsten ökologischen Standards errichtet wird. Das Gebäude wird Labor-, Büro- und Konferenzraumflächen sowie einen flexiblen und modular gestalteten Laborbereich zur Verfügung stellen. Eingeplant ist auch ein Demo-Labor für Universitäten und Start-ups, um Kooperationen im neuen Gebäude zu fördern. Der Neubau ist das größte Investment von Takeda in ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Österreich und wird zur Heimat von bis zu 250 Forscher:innen, die an neuen innovativen Therapien für Krankheiten arbeiten, für die es bisher noch keine oder nur unzureichende Behandlungsmöglichkeiten gab.

Was sind Ihre Aufgaben als Projektmanagerin?

Das Projektteam ist unter meiner Leitung für die Kontrolle und Koordinierung der Planung und Durchführung verantwortlich, einschließlich aller Bau- und Gewerbegenehmigungen der lokalen Behörden, Logistik, Inbetriebnahme, Qualifizierung hinsichtlich der regulatorischen Anforderungen und der Qualitätssicherungssysteme von Good Laboratory Practice (GLP) und EHS (Environmental, Health and Safety) etc. Und es geht um den Material- und Personalfluss von rund 3000 bestehenden Laborgeräten und mehr als 200 Takeda-Mitarbeiter:innen in das fertige Gebäude, weil sich an die Gebäudeerrichtung das separate „Umzugsprojekt“ anschließt.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie heute mit einem solchen Mammutprojekt betraut sind?

Ich bin von der Ausbildung her Biochemikerin. Nach meinem HTL-Abschluss in Biochemie und Biotechnologie war ich viele Jahre im Labor angestellt und in Orth an der

Fotos:
Roland
Rudolph

Donau im Forschungsbereich tätig. Ich hatte das Glück, an meiner Seite einen Mentor zu haben, der Persönlichkeit und Leistung schätzte, mir Freiheit gegeben und zunehmend Verantwortung übertragen hat. Ich habe dann begonnen, als Laboratory Supervisor eine Abteilung zu führen, und nachdem jedes Projekt immer auch mit einem gewissen Umbau der Betriebsanlagen verbunden war, hat sich daraus mit der Zeit, etwa ab der Jahrtausendwende, das Managen von Projekten ergeben. Der Weg führte mich also von der operativen Laborleitung hinein ins Projektmanagement.

Haben Sie eine besondere Ausbildung abgeschlossen?

Praktische Erfahrung ist im Projektmanagement von unschätzbarem Wert. Zwar habe ich über die Jahre zahlreiche Schulungen und Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen genutzt, jedoch habe ich festgestellt: Das wirkliche Lernen findet durch die direkte Anwendung in der Praxis statt.

Wie wichtig ist spezifische Branchenkenntnis?

Ich denke, ein umfassender Überblick ist von großer Bedeutung. Mit 30 Jahren in der Pharmaindustrie kann ich auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Ich kenne aus eigenem Erleben die Abläufe in Labors und Produktionsbereichen. Dieses praktische Wissen hilft. Bei mir paart sich also meine Leidenschaft, funktionsübergreifende Teams zu leiten, mit dem Knowhow, wie man anspruchsvolle Ziele in der pharmazeutischen Industrie erreicht. Hätte ich kein branchenspezifisches Fachwissen, wäre es um einiges komplizierter. Müsste ich beispielsweise ein großes IT-Projekt umsetzen, mit wenig detaillierter Kenntnis über operative Hintergründe, würde ich mir wahrscheinlich schwerer tun.

Was zeichnet gute Projektmanager:innen aus?

In allererster Linie die Kommunikationsfähigkeit. Es gilt, auf Menschen zugehen zu können, miteinander zu reden, Personen an einen Tisch zu bringen und dabei keine Scheu vor Konflikten zu haben, die sich im Rahmen der Arbeit ergeben. Negatives klar anzusprechen ist wesentlich. Etwas unter den Tisch zu kehren, weil man eine schwierige Situation vermeiden will, zahlt sich auf lange Sicht nicht aus.  Konflikte zu vermeiden, bedeutet also nicht, Stress zu vermeiden?

Nein, auf Dauer führt die Vermeidungsstrategie eher zu Problemen und somit auch zu Stress. Man muss sich vorstellen, dass ich in einem Großprojekt mit rund 100 Personen ständig in Kontakt stehe. Da gibt es das Projektkernteam, Generalplaner, Nutzervertreter, interne und externe Fachplaner, das Personal der ausführenden Baufirmen, Verantwortliche der Finanz-, Sicherheits- und Managementabteilungen, Behördenvertreter, Bankenpartner usw., die immer wieder unterschiedliche Meinungen und Interessen haben. Das nicht anzusprechen, um gemeinsam den besten Weg zu finden, wäre fahrlässig.

Und wenn die Kommunikation trotzdem nicht klappt?

Dann muss man auch bereit sein, Konsequenzen zu ziehen. Was ich persönlich nicht akzeptieren kann, ist zum Beispiel Unehrlichkeit. Wenn sich so ein Verhalten wiederholt, kann es passieren, dass man sich von Personen im Team oder Partnern trennen muss.

Wie gehen Sie mit Kommunikations- und Konfliktstress um?

Ich bin gut organisiert und nehme mir für die Vorbereitung auf Gespräche ausreichend Zeit. Es braucht wohl auch eine gewisse grundsätzliche Belastbarkeit. Und ich habe gelernt, dass es wichtig ist, vertrauensvoll delegieren zu können. Ich muss zugeben, dass dies nicht immer leicht ist, wenn man hohe Ansprüche an sich selbst und an das Ergebnis der Arbeit hat. Aber es ist notwendig.

Spießt sich das Delegieren mit dem eigenen Wunsch nach Perfektionismus?

Immer 100 Prozent zu erwarten, ist nicht unbedingt zielführend. Manchmal muss man auch 70 Prozent akzeptieren, um weitergehen zu können. Ich habe mit der Zeit verstanden, dass es mitunter Mut zur Lücke braucht. Braucht es in dem männerdominierten Umfeld Mut, um sich hier als Frau durchzusetzen?

Es ist keine Selbstverständlichkeit. Ich musste es lernen, mich als Frau auf Baustellen oder in Besprechungen zu behaupten. Da geht es manchmal um interessante psychosoziale Details. Etwa, wenn es im Rahmen einer großen Baubesprechung darauf ankommt, den richtigen Sitzplatz am Tisch zu wählen. Ein befreundeter Generalplaner hat mir frühzeitig klargemacht, dass ich als Auftraggeberin nicht irgendwo am Rand sitzen sollte, sondern so zentral, dass ich im Mittelpunkt bin und einen Überblick habe. Hat sich am „Spiel“ zwischen Frau und Mann im beruflichen Kontext in den letzten Jahren etwas geändert? Definitiv hat sich viel verändert. In den letzten 30 Jahren haben Frauen enorme Fortschritte erzielt im Sinne von Gleichberechtigung und Wertschätzung in Unternehmen. Trotz dieser Gleichberechtigung gibt es noch Verbesserungspotenzial, besonders bei Verhaltensweisen und subtilen Interaktionen. Hier wird es wichtig sein, weiterhin klare Grenzen zu setzen, respektvolles Miteinander zu fördern und auf Veränderungen hinzuarbeiten.

Innovation & Nachhaltigkeit Das „Labor der Zukunft“ vereint die F&E-Aktivitäten von fünf Takeda-Standorten in einem modernen Gebäude in aspern Seestadt, um die Zusammenarbeit, Konnektivität und Effizienz zu verbessern sowie in Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen innovative Arzneimittel in den Bereichen Neurologie, Gastroenterologie, Onkologie und seltene Erkrankungen zu entwickeln. Dabei setzt man auf Digitalisierungstechnologien wie Robotik, Augmented Reality, KI und digitale Zwillinge, um internationale Maßstäbe zu setzen. Das Gebäude ist barrierefrei, trägt die TQB-Zertifizierung für nachhaltiges Bauen und erhält teilweise die „grün“-Zertifizierung von „My Green Lab®“.

Als Mutter zweier Kinder sind Sie auch in der Familie gefragt. Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen einem hoch intensiven Beruf und dem Leben zu Hause? Ich habe das Glück, immer familiäre Unterstützung genossen zu haben. Da gebührt meinen Eltern, Schwiegereltern und meinem wunderbaren Mann großer Dank. Und natürlich geht es auch in der Familie darum, klar zu kommunizieren. Die Kinder wussten, dass es von Montag bis Donnerstag „wenig Mama“ gibt, aber dafür eben andere Bezugspersonen. Zugleich war es mir immer wichtig, besondere private Ereignisse nicht zu versäumen. Familie und Beruf ließen sich somit in meinem Fall gut vereinbaren.

Let’s-Netz-Projektpartner:innen

• PlanSinn Planung und Kommunikation GmbH

• ABZ*AUSTRIA Verein zur Förderung von Arbeit, Bildung und Zukunft von Frauen

• Atos IT Solutions and Services GmbH

• Technische Universität Wien Pilotfabrik Industrie 4.0

• Wiener Netze GmbH

Schulen: BG/BRG Seestadt, BG/BRG Simonsgasse, Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt (MS/VS), Bildungscampus Seestadt Aspern (VS)

Das Projekt wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft unterstützt.

Energiewende in Kinderschuhen

Mit der Initiative Let’s Netz werden Kinder und Jugendliche praxisorientiert und spielerisch an die Themen Strom, Energieversorgung und Nachhaltigkeit herangeführt. Ein besonderer Fokus liegt darauf, auch Mädchen und junge Frauen für technische Berufe zu interessieren.

Unterricht. Lehrerin Alexandra Lamprecht unterrichtet am Liselotte-HansenSchmidt-Campus in der Seestadt und ist überzeugt: Kinder brauchen Unterstützung, um das Gefühl der Hilflosigkeit zu bewältigen.

Fotos: Richard Tanzer

Wie sieht Strom aus? Für die Schüler:innen der Volksschule GTVS Bildungscampus Seestadt Nord spannt er sich als Wollfäden durch ihr Klassenzimmer, wandert bei Exkursionen zu den Wiener Netzen spielerisch als „Stromball“, der über Tücher weitergeschickt wird, durch die Luft. In anderen Fällen sind die Kinder selbst die Windräder, die Wasserkraftwerke, die mit bunten Tüchern die Bewegungen der Naturkräfte imitieren. Diese spielerischen Handlungen sind Teil der Initiative „Let’s Netz“, die Kindern und Jugendlichen das Thema Energie näherbringen soll, wie sie funktioniert und wie die Zukunft der Energieversorgung aussehen könnte. Ein weiteres Ziel ist es, das Interesse von Mädchen und jungen Frauen für technische Berufe zu wecken und zu fördern. Die Initiative lief von Juni 2023 bis zum heurigen Mai in vier Schulen in der Wiener Seestadt. Strom, Energie und Nachhaltigkeit mögen abstrakte Konzepte sein – aber Kinder müssten sich im Alltag ohnehin damit befassen, erzählt Alexandra Lamprecht, die in der zuvor genannten Volksschule unterrichtet. Besonders, wenn es um den Klimawandel und seine Folgen geht, sollte man sich gemeinsam mit den Kindern damit auseinandersetzen, denn das Thema sei ohnehin präsent: „Ich glaube, die Kinder bekommen viel mehr mit, als wir denken – mehr, als uns lieb ist. Und zwar in einer sehr passiven Weise, etwa, wenn die Eltern Nachrichten im Fernsehen schauen. Sie wissen, dass etwas nicht passt, haben aber kein konkretes Bild davon. Das ist für Kinder, die in diesem Alter einen unbeschwerten Zugang zur Welt haben sollten, etwas Schwieriges.“ Dieser Verunsicherung müsse man begegnen, indem man den Kindern Werkzeug gegen ein Gefühl der Hilflosigkeit in die Hand gibt. Genau hier setzt die Initiative Let’s Netz an, in der praktisches Wissen spielerisch vermittelt und das Verstehen komplexer Zusammenhänge gefördert wird. Lamprecht ist überzeugt: „Unsere Aufgabe ist, das Thema so herunterzubrechen, dass es die Kinder verstehen,

Kinderprogramm.

Wiener Netze nutzt die Figur Mona Netz, um Kinder spielerisch über Energie und Infrastruktur zu informieren, erzählt Nicole Wagner, HR-Leiterin bei den Wiener Netzen.

aber auch wissen: Die Verantwortung liegt nicht bei ihnen – sondern bei den Erwachsenen.“

Mama, gib den Deckel drauf! Marion Koidl, Leiterin der Organisationsberatung bei ABZ*AUSTRIA, ebenfalls Projektpartnerin bei Let’s Netz, berichtet aber auch von „verkehrten Rollen“: „Die Kinder erzählen immer wieder, wie sie ihren Eltern das Energiesparen ,beibringen‘: dass man beispielsweise beim Kochen den Deckel auf den Topf geben sollte, um Strom zu sparen.“ Das Thema „Ich und Energie“ ist ein wesentlicher Bestandteil des ersten Moduls, in dem Kinder sich mit der Rolle von Strom im eigenen Alltag auseinandersetzen, „und da haben wir gesehen, dass Kinder in ihren Familien neue Impulse gesetzt haben“.

Ich und die Energiewende. Das Projekt Let’s Netz basiert auf vier Bausteinen: Einführung ins Thema Energie, Erfor-

Let’s Netz. Eine Let’s-NetzVolksschulklasse zu Besuch bei Mona Netz.

schung des eigenen Energieverbrauchs, Begegnungen mit Unternehmen und der kreative Part „Innovation“, in dem Schüler selbst Zukunftstechnologien ersinnen – in einer der höheren Schulstufen etwa wurde eine ZigarettenstummelAufsammelmaschine entworfen. Auch in der Volksschule sei die Kreativität unglaublich stark, so Lamprecht: „Innovation mag für Neun- oder Zehnjährige ein großes Wort sein. Aber eigentlich ist es das, was Kinder die ganze Zeit machen – ohne es so zu benennen. Sie sind neugierig, sie sind kreativ – genau das braucht man für Innovation. Auch wenn sie wissen, dass ihre Erfindungen vielleicht so nicht umgesetzt werden – es hilft, glaube ich, gegen diese Ohnmacht.“ Ein wesentlicher Faktor sei auch, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Umfeld der Schüler:innen sichtbar zu machen. Koidl: „Das kann man schon am Gebäude zeigen – die modernen Schulen sind viel energieeffizienter gestaltet als ältere und arbeiten mit modernen technischen Lösungen. Da gibt es automatische Verschattungen, die den Sonneneinfall minimieren und andere Maßnahmen zur Regulierung des Raumklimas.“ Die Art und Weise, wie den Kindern die Thematik Energie und Nachhaltigkeit nähergebracht wird, wurde von den beteiligten Lehrkräften und den Projektpartnern gemeinsam erarbeitet und individuell an Schulstufe und Wissensstand angepasst.

Ein Ansatz, den Lamprecht sehr schätzt: „Im Mittelpunkt standen die Workshops, an denen die Kinder aktiv teilgenommen haben – und die wir im Vorfeld gemeinsam mit allen Partnern entwickelt haben. Genau das macht den Co-Creation-Ansatz von Let’s Netz so besonders. Ein Ansatz, den ich so noch nicht gekannt habe.“ Und noch einen wesentlichen Benefit habe die Initiative, erzählt Lamprecht: „Im neuen Lehrplan ist das Konzept ,Bildung für Nachhaltige Entwicklung‘ eine verpflichtende Leitidee, an der alle Schulen arbeiten sollen – mit Let’s Netz konnte dies toll umgesetzt werden.“

Technische Inhalte und Exkursionsziele steuert Projektpartner Wiener Netze bei. Schon vor Let’s Netz richtete man sich an Kinder und Jugendliche über die Figur Mona Netz, erzählt Nicole Wagner, Hauptabteilungsleiterin Human Resources bei den Wiener Netzen. Die Figur mit den „himbeerroten Haaren und dem weißen Laborkittel“ ist fixer Bestandteil des Kinderprogramms – sei es bei Schulführungen, Kids-Days, Familienfesten oder im Wiener Ferienspiel. „Sie ist unser Role Model oder unsere Vorzeigefigur für Kinder, speziell für die jüngeren“, so Wagner. Ihr Einsatz ist vielseitig: „Sie tritt bei Events auf, im Technischen Museum, in YouTubeVideos – überall da, wo wir Kindern spielerisch Energie vermitteln wollen.“ Selbst bei Werkstattfüh -

rungen mit Schulklassen kommt Mona Netz zum Einsatz – dort erklärt sie auf Augenhöhe, wie Strom, Gas und Netzinfrastruktur zusammenhängen. „Die Kinder finden es unglaublich spannend zu erfahren, welchen Weg der Strom nimmt und wie er vom Windrad zur Steckdose findet“, erzählt Marion Koidl.

Reallabor Seestadt. Für ein Projekt wie Let’s Netz sei die Seestadt als Standort prädestiniert, sind sich die Gesprächspartnerinnen einig: Mit ASCR, der Aspern Smart City Research, läuft hier das europaweit größte Energieforschungsprojekt. Seit 2013 forscht die ASCR mit Echtdaten aus aspern Seestadt an Lösungen für die Energiezukunft im urbanen Raum. Die Pilotfabrik der TU Wien, übrigens auch einer der Projektpartner von Let’s Netz, beschäftigt sich mit der Industrie 4.0

und ressourcenschonenden Fertigungstechniken. „Wir haben hier auch viel mehr Digitalisierung als im restlichen Stadtgebiet. Das erlaubt uns, Dinge auszuprobieren, die später großflächig umgesetzt werden könnten“, so Nicole Wagner. Gleichzeitig lasse sich beobachten, wie Energieversorgung im Alltag konkret wirkt – etwa bei der Nutzung von Solaranlagen, E-Autos oder intelligenter Raumklimasteuerung.

Wir wollen Role Models greifbar machen, gerade für Mädchen.
Marion Koidl

Zukunft, die. Aber nicht nur im Bereich Energie bietet die Seestadt das ideale Umfeld für die Ziele von Let’s Netz – und die des ABZ: Die Arbeit des Vereins stellt die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, in der Wirtschaft und in der Bildung in den Mittelpunkt. „Wie Arbeiten und Leben in diesem Stadtteil gedacht wird, passt perfekt zu unserer Mission. Der Gedanke: ,Meine Karriere könnte um die Ecke sein‘ hat unglaubliches Potenzial für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – und das ist für Frauen nach wie vor ein wichtiger Faktor“, so Koidl. Dieses Potenzial möchte man auch Schülerinnen der Seestadt vor Augen führen. Bereits beim Vorgängerprojekt INA (Initiative Neues Arbeiten) stellte man das Thema gemeinsam mit der Seestadt in den Mittelpunkt: „Da ging es um berufliche Perspektiven an einem Ort. Und es kam stark heraus, wie viele tolle Frauen es in der Seestadt gibt – auch im technischen Bereich“, erzählt Koidl. Gemeinsam mit den Wiener Netzen möchte man deshalb weibliche Role Models vor den Vorhang holen, erzählt Koidl weiter: „Da gibt es viele Initiativen und beeindruckende Vorbilder. Wir wollen diese Frauen greifbar machen – gerade für Mädchen.“ Wagner ergänzt: „Die Erfahrung zeigt es und Studien belegen es auch: Wenn Mädchen und junge Frauen sehen – da gibt es eine Frau, die ist Forscherin, Technikerin oder Ingenieurin, dann ist die Hemmschwelle niedriger. Man begeistert sich leichter für Themen, die sonst vielleicht fremd wirken. Wir haben Frauen in verschiedensten Ausbildungsebenen – vom Lehrling bis zur Führungskraft –, die als Interviewpartnerinnen für Jugendliche zur Verfügung stehen.“

Potenzial. Marion Koidl ist Leiterin der Organisationsberatung bei ABZ*AUSTRIA.

Zauberhafte Schokolade. Die süße Welt von Xocolat ist nun im Gewerbehof Seestadt zu Hause. Seit Mai entstehen hier in der Manufaktur feines Konfekt und edle Schokoladen, die für ihre Authentizität, Originalität und kulinarische Tiefe bekannt sind.

In den Xocolat Kontoren finden Sie zudem eine riesige Auswahl an hochwertigen Schokoladenspezialitäten aus aller Welt. Ob handgefertigte Köstlichkeiten aus ausgesuchten Zutaten oder Schokoladen mit einzigartigem Terroir – bei Xocolat steht Qualität und Nachhaltigkeit an erster Stelle. www.xocolat.at

Lust auf Gefrorenes

In der kreativen Manufaktur des „Eissalons am Schwedenplatz“ in der Seestadt vereinen sich traditionelle italienische Eiskunst und modernste Technik, um köstliches, hochwertiges Eis zu produzieren, das in ganz Österreich begehrt ist. Bis August lädt die Manufaktur zu exklusiven Führungen ein, bei denen Sie einen Blick hinter die Kulissen werfen können. In der Seestadt gibt’s neben der Produktionsstätte auch einen Eissalon, in dem sich die köstlichen Eiskreationen genießen lassen. manifattura.gelato.at

Made in Seestadt

Von der Seestadt aus erobern die neuen Bio-Produkte der Kasnudl Stadtküche nun die SPAR-Filialen. Seit 2021 produziert das Wiener Unternehmen in aspern Seestadt hochwertige Kasnudln, Knödel und Gnocchi aus regionalen, biologischen Zutaten. Seit Frühling sind die handgemachten, österreichischen Spezialitäten in rund 1.000 SPAR-Filialen in den Tiefkühlregalen zu finden. Ob herzhafte, vegetarische oder vegane Varianten – die Kasnudl Stadtküche setzt auf Qualität, Nachhaltigkeit und regionale Rohstoffe.

Street view

Coming soon

Ende Sommer öffnet das brandneue „Vegan Kiss“ in der lebendigen Fußgängerzone am Eva-Maria-Mazzucco-Platz seine Pforten. Dieses liebevoll gestaltete vegane Bistro lädt Sie ein, eine Welt voller Geschmack und Nachhaltigkeit zu entdecken. „Vegan Kiss“ ist mehr als nur ein Bistro – es ist ein Ort für Gemeinschaft, Inspiration und bewusste Genussmomente.

Lange Nacht der Märkte

Der Mazzucco-Markt in der Seestadt hat wieder Saison – das wöchentliche Highlight für frische, regionale und nachhaltige Produkte! Jeden Freitag von 10 bis 18 Uhr verwandelt sich der Markt in ein lebendiges Erlebnis mit bunten Ständen und internationalem Flair.

Nicht vergessen: Am 29. August findet zudem die lange Nacht der Märkte gemeinsam mit dem Seestädter Straßenfest statt – ein Event, das Sie nicht verpassen sollten!

Die ‚Macherin‘ hinter PIER05

Das PIER05 an der Waterfront direkt an der U2-Station Seestadt ist ein bahnbrechendes Leuchtturmprojekt: Vier nachhaltige Gebäude, davon zwei elegante Hochhäuser mit rund 60 und 85 Metern Höhe, vereinen innovative Technik, grünes Design und das Flair großzügiger, zweigeschoßiger Arkaden als Flanier- und

chillige Lokalzone – ein spektakuläres und sehenswertes Vorbild für zukunftsweisendes Wohnen und Arbeiten!

Andrea Gödel ist Projektleiterin bei der STC Development, einem Unternehmen, das für nachhaltige Projektentwicklungen und die Errichtung fortschrittlicher, zukunftsweisender Immobilien im Rahmen der Quartiersentwicklung steht.

Gleichberechtigung von Kindesbeinen an

Lil-y am See und PIER05 sind die Aushängeschilder an der zukünftigen Waterfront der Seestadt. workflow sprach mit zwei treibenden Kräften hinter diesen riesigen Immobilienprojekten, der Geschäftsführerin Ingrid Soulier und der Projektleiterin Andrea Gödel.

Wie sehr hat Ihr Elternhaus Ihre Berufsentscheidung beeinflusst?

Andrea Gödel: Mein Vater ist Maschinenbauingenieur. Als Kind wollte ich das nie werden, aber das änderte sich mit der Zeit und heute bin ich doch Diplom-Ingenieurin. In unserer Familie war wichtig, dass bei uns unabhängig von der Rollenverteilung meiner Eltern große Gleichberechtigung herrschte. Entscheidungen trafen wir meist gemeinsam. In unserer Familie gab es nie die Aussage, dass Mädchen bestimmte Dinge nicht tun dürfen, nur weil sie Mädchen sind. Mein Vorbild war auch meine Oma, die früh in einem männerdominierten Umfeld arbeitete und sich für Frauen in der Arbeitswelt engagierte.

Wie kam es zum Architekturstudium?

Andrea Gödel: Nach dem Abitur wollte ich etwas Praktisches machen und habe mich für eine Schreinerlehre entschieden, stellte aber gegen Ende der Ausbildung fest, dass ich mehr Herausforderung benötige. Ich habe dann beschlossen, Architektur zu studieren. Danach hat mich mein Karriereweg vom kleinen Architekturbüro über verschiedene Stationen bis zu STC geführt. Bei jedem Jobwechsel habe ich mich weiter von der klassischen Architekturplanung entfernt und mich immer mehr dem Projektmanagement zugewendet.

Heute koordinieren Sie als Projektleiterin das gesamte Projekt PIER05. Wo sind die größten Herausforderungen?

Andrea Gödel: Als STC wickeln wir die gesamte Projektentwicklung im Haus ab. Das beinhaltet die Projektsteuerung genauso wie die Planung oder die Vermarktung. Natürlich haben wir gerade bei der Planung ein hervorragendes Team an unserer Seite, aber wir beteiligen uns stark am Planungsprozess. Größte Herausforderung ist, alle rechtlichen, architektonischen und wirtschaftlichen Anforderungen unter einen Hut zu bringen und eine Immobilie zu schaffen, die sich gut vermarkten lässt, nachhaltig und zukunftsfähig ist sowie gleichzeitig auch noch finanzierbar. Die Kleinteiligkeit des Projektes macht das nicht leichter – ein bisschen wie Tetris für Fortgeschrittene.

forderungen bewältigt worden sind, dann sind das echte Erfolgserlebnisse, die auch das Team eng zusammenschweißen.

STC entwickelte viele faszinierende Projekte. Wodurch hebt sich das PIER05 ab?

Andrea Gödel: Im Vordergrund stehen bei der STC immer Nachhaltigkeit, Innovation und Zukunftsfähigkeit. Das Besondere beim PIER05 ist, dass zu unseren eigenen hohen Ansprüchen noch sehr ambitionierte Vorgaben der Seestadt kommen. Die Ziele insbesondere hinsichtlich Energieeffizienz sind gar nicht so leicht umsetzbar, aber wir haben gemeinsam ein tolles Technikkonzept entwickelt, das optimal die Ressourcen vor Ort und Synergien nutzt. Bei uns wird z.B. die Abluftwärme aus den Wohnungen genutzt, um das Warmwasser zu bereiten. Wir hatten auch noch nie ein derart komplexes Projekt auf so engem Raum. Der Abstimmungsaufwand ist beim PIER05 definitiv höher als bei anderen Projekten in vergleichbarer Größe. Lassen Sie uns daran teilhaben, wie so ein Projekt entsteht. Was waren die entscheidenden Überlegungen bei PIER05?

Ein Projekt trägt immer die Handschrift aller Beteiligten.

Andrea Gödel

Andrea Gödel: Der Mikrostandort ist äußerst attraktiv. Die direkte Lage am See und unmittelbar an der U-BahnStation ist in dieser Form einmalig und hat sofort großes Potenzial erkennen lassen. Natürlich war uns auch bewusst, dass die städtebauliche Grundkonzeption wirtschaftlich nicht optimal ist. Die schlanken Gebäudeformen bringen Herausforderungen mit sich, entfalten aber auch eine ganz besondere architektonische Wirkung, die für den Standort prägend sein wird. Ein weiterer entscheidender Faktor war die Initiative aspern klimafit mit ihren klar definierten Kriterien für ökologische Qualität. Diese Anforderungen decken sich in hohem Maß mit den Zielen und der Haltung unseres Unternehmens. Was ist Ihr persönliches Highlight bei PIER05?

Kann ein Projekt eine weibliche Handschrift tragen?

Andrea Gödel: Es kommt nicht auf das Geschlecht an, sondern auf die persönlichen Fähigkeiten. Als Projektleiterin ist es wichtig, den Überblick zu bewahren, stressresistent zu sein und flexibel auf sich ändernde Situationen zu reagieren. Ein Projekt trägt immer die Handschrift aller Beteiligten. Nur so kann es am Ende ausgewogen, optimiert und gleichzeitig facettenreich sowie zukunftsfähig sein.  Was fasziniert Sie an der Projektentwicklung?

Andrea Gödel: Mich begeistert immer wieder die Möglichkeit, den Werdegang eines Projektes von Anfang an begleiten und steuern zu können – zu sehen, wie aus den ersten Ideen schließlich ein fertiges Gebäude oder Gebäudeensemble entsteht, ist einfach toll. Auch die Vielschichtigkeit der Themen und die Zusammenarbeit mit den zahlreichen unterschiedlichen Projektbeteiligten ist für mich unglaublich spannend. Wenn gemeinsam Lösungen für vermeintliche Probleme gefunden oder neue Heraus-

Andrea Gödel: Wir haben ein großartiges und engagiertes Projektteam. Es ist auch das erste Mal, dass ich bei einem Projekt mit zwei unterschiedlichen Architekten arbeite. Die Abstimmungen laufen reibungslos. Jeder denkt mit und schaut auch mal über den Tellerrand. Das hat natürlich sehr positive Auswirkungen auf die Planungsqualität. Worin sehen Sie den besonderen Beitrag des PIER05?

Andrea Gödel: PIER05 ist gewissermaßen das Tor zum gesamten nördlichen Teil der Seestadt – ein zentraler Knotenpunkt, an dem vieles zusammenläuft. Durch die unmittelbare Nähe zur U-Bahn-Station ist die Lage extrem öffentlichkeitswirksam. Hier kreuzen sich zahlreiche Wegebeziehungen, Menschen kommen ganz automatisch vorbei. Das verleiht dem Standort eine enorme Frequenz. Besonders spannend ist, dass trotz der relativ kleinen Grundstücksfläche ein großzügiges gastronomisches Angebot vorgesehen ist. Das wird dem Ort nicht nur Leben einhauchen, sondern auch eine starke urbane Atmosphäre schaffen. Wir sind überzeugt, dass genau diese Mischung aus Anbindung, Frequenz und Gastronomie dazu beitragen wird, neue Zielgruppen anzusprechen und das Quartier nachhaltig zu beleben.

Interview

Die ‚Macherin‘ hinter Lil-y am See Lil-y am See wird ein Wohnresort der Extraklasse: Ein lebendiges, grünes Meisterwerk aus Hochpunkten, einem Gebäudesockel, der das gesamte Ensemble verbindet und eine zweite grüne Ebene entlang der Promenade schafft, Dachgärten und attraktiven Gewerbeflächen. Hier verschmelzen Natur, Komfort und urbanes Leben zu einem einzigartigen Treffpunkt!

Ingrid Soulier führt gemeinsam mit ihrem Mann Philippe Soulier die Soulier Real Estate GmbH, die zur 2019 gegründeten Soulier Holding bzw. der IPSO Privatstiftung gehört, in der u.a. die Firma Maplan mit ihren weltweit tätigen Tochtergesellschaften und Niederlassungen integriert ist.

Sie kommen aus einer traditionellen Unternehmerfamilie. Wie spiegelte sich das in Ihrer Kindheit und Jugend und wie sehr hat es Ihre Berufsentscheidung beeinflusst?

Ingrid Soulier: Das Maschinenbau-Familienunternehmen Starlinger war in unserer Familie allgegenwärtig und hat immer unser Leben bestimmt. Eine ‚Work-Life-Balance‘ kannten wir nicht. Die Arbeit war nie bloß Job, sondern Leidenschaft. Wir drei Kinder erhielten kein Taschengeld, durften aber bei Bedarf im Betrieb mithelfen, wodurch wir früh unternehmerische Erfahrungen sammelten. Für mich war klar, dass ich selbst einmal Unternehmerin werde, doch damals war eine Karriere im Familienbetrieb nicht geplant.

Trotzdem landeten Sie im Familienunternehmen. Wie kam es dazu?

Ingrid Soulier: Mein Bruder entschied sich anfangs für eine künstlerische Laufbahn, daher kam die Übernahme des Familienunternehmens für ihn damals nicht in Frage. Nach der Krebsdiagnose meines Vaters 1998 übernahmen meine Schwester und ich die Leitung. Unsere Eltern lebten uns Gleichberechtigung vor – für uns selbstverständlich. Das Personal war wenig begeistert, da Frauen und Familienmitglieder in Führungsrollen oft unterschätzt werden. Wir mussten uns immer wieder beweisen. Sie sind mehrfache Mutter. Wie brachten Sie Job und Familie unter einen Hut?

Ingrid Soulier: Als unsere fünf Kinder zwischen null und acht Jahre alt waren, gingen mein Mann und ich von 1990 bis 1998 nach Südfrankreich. Dort gab es schon damals Ganztagsbetreuung und Ganztagsschulen. Es war normal, dass Mütter berufstätig sind. Ich habe mittlerweile 14 Enkelkinder. Denen erzähle ich gerne, dass mein Vater ständig in seiner Firma beschäftigt war und ich trotzdem nie das Gefühl hatte, auf ihn verzichten zu müssen. Wie ging Ihre Karriere weiter?

habe ich den Weitblick und die Erkenntnis, dass Geduld und Demut essenziell sind. Wie kam es zur Begeisterung für die Immobilienentwicklung?

Ingrid Soulier: Immobilien haben mich stets fasziniert. In Frankreich führte ich von 1990 bis 1998 ein Maklerbüro. Zwischen 1998 und 2012 erwarben, verwalteten und erweiterten mein Mann und ich mehrere Zinshäuser, doch echte Projektentwicklung war noch kein Thema. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, und als Entwickler hat man die Möglichkeit, nachhaltige, langlebige Projekte zu realisieren. Das treibt mich an. Mit der Firmenaufteilung erweiterten wir unser Immobilienportfolio und professionalisierten das Management. Neben Zinshäusern erwarben wir auch Grundstücke, darunter die ehemalige Bestattung im vierten Bezirk in der Goldeggasse. Das Projekt „Golden Gardens“ war sofort ein Erfolg. Wie kam es zur Idee für das Waterfront-Projekt?

Ingrid Soulier: Um ein wirkliches Meisterstück auf diesem Grundstück umsetzen zu können, wurde mittels eines hochkarätigen Architekturwettbewerbs ein würdiger Sieger ermittelt, nämlich F+P/Querkraft Architekten. Ich bin davon überzeugt, dass die Architekten mindestens so viel Spaß und Stolz haben wie wir, dieses außergewöhnliche Projekt zu verwirklichen. Der Name Lil-y am See ist spontan entstanden. Wir wussten, dass die Straßen in der Seestadt berühmte Frauennamen tragen. Das Brainstorming – weiblich, direkt am Wasser, Wasserblume, leicht zu merken – brachte uns zu dem Namen.

Lil-y am See wird die Seestadt in vielerlei Hinsicht bereichern.
Ingrid Soulier

Ingrid Soulier: Als mein Vater 2002 verstarb, wurde ein Beirat für das Firmengeflecht gegründet, in dem ich mit meinen Geschwistern und meiner Mutter saß. Ich wollte aber immer schon ein eigenes Unternehmen leiten. 2012 teilten wir die Firmen auf. Meine Schwester wurde alleinige Geschäftsführerin von Starlinger, mein Bruder übernahm die Firma SML und ich und mein Mann die Maschinenbaufirma Maplan, die mein Vater neben anderen Firmen gekauft hatte. Als wir Maplan übernahmen, ging es der Firma schlecht. Wir haben den Umsatz vervierfacht, Gewinne erzielt und sind auch die letzten Jahre gut durch die Krise gekommen. Sowohl Ihr Vater als auch Ihre Mutter waren unternehmerisch tätig. Von wem würden Sie sagen, haben Sie das unternehmerische Gen besonders vererbt bekommen?

Ingrid Soulier: Es ist eine Kombination aus beiden Einflüssen. Für meine Mutter stand finanzielle Selbstständigkeit an erster Stelle. Sie zeigte mir, andere Menschen niemals zu unterschätzen, da sie selbst als Ärmste im Dorf unterschätzt und unterdrückt wurde. Von meinem Vater

Warum ist die Seestadt der optimale Platz für ein Projekt wie Lil-y am See? Ingrid Soulier: Unser Bestreben ist, uns von Projekt zu Projekt zu steigern. Für unsere Neubauprojekte gehen wir auch außerhalb des Gürtels und versuchen immer, die besten Grundstücke zu erwerben. So auch in der Seestadt. Wir haben das ‚Filet-Stück‘ an der Waterfront mit der längsten unmittelbaren Wasserpromenade. Mir war klar, dass an diesem tollen Standort etwas entstehen muss, das bei Nachhaltigkeit und Lebensqualität höchste Maßstäbe setzt. Bei all unseren Immobilienprojekten spielen erneuerbare Energien eine wichtige Rolle. Wir haben schon in unseren Zinshäusern in der Innenstadt seit 25 Jahren BrunnenWärmepumpen, mit denen wir heizen und kühlen. Bei Golden Gardens haben wir das größte Erdwärmesondenfeld innerhalb des Gürtels. In der Seestadt werden wir nochmals etwas drauflegen, mit begrünten Sockelgebäuden, Dachgärten, PV-Fassaden.

Wie wird Lil-y am See die Seestadt verändern?

Ingrid Soulier: Lil-y am See wird die Seestadt in vielerlei Hinsicht bereichern. Sie verbindet das raffinierte Energiekonzept mit eleganter Architektur und Funktionalität. Sie wird mit ihrer Promenade ein Anziehungspunkt für alle Seestadtbewohner. Schon heute sind die Leute von dem Modell begeistert und unsere Projekte sehen am Ende in der Regel genauso aus wie die Renderings.

Unternehmen Gesundheit

Zwei engagierte Frauen, deren Lebensweg unterschiedlicher nicht sein kann, fühlen sich in der Seestadt den Anforderungen der WHO-Gesundheitsdefnition verpfichtet.

Zur Person: Sylvia Schlagintweit engagiert sich seit 2003 in Ihrem Verein Denkraum Donaustadt mit Kultur- und Bildungsprojekten in der Apotheke zum Löwen von Aspern. Die Vermittlung von Gesundheitsthemen für Kinder in Form von Workshops ist eines der langjährigen erfolgreichen Projekte. Seit 2015 betreibt das Ehepaar Schlagintweit in der Seestadt mit Partnern eine neue Apotheke, in der das Engagement für Kinder und Familien fortgesetzt wird.

Fotos: Richard Tanzer, Luiza Puiu

Gebürtig aus Steyr, studierte Sylvia Schlagintweit nach einem Auslandsjahr in Paris in Wien Ethnologie und Französisch, ehe sie erstmals mit Kunst in Berührung kam. Ihr erster Job führte sie in die Requisite der Vereinigten Bühnen Wien. Aber was wäre Kultur ohne entsprechende Vermittlung. Das Rüstzeug dafür holte sie sich als Schulungsleiterin in einem EDV-Trainingscenter und als Lehrerin für Deutsch und Französisch. „Mein Mann war damals angestellter Pharmazeut, der sich mit einer eigenen Apotheke selbstständig machen wollte“, schildert Schlagintweit einen entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben. 2003 wurde in Aspern die ,Apotheke zum Löwen von Aspern‘ übernommen, ein Altbau mit Stiegen und einem winzigen Verkaufsraum, kurz: alles andere als barrierefrei. Schon bald errichtete Wilhelm Schlagintweit mit dem Architektenteam ARTEC einen spektakulären ApothekenNeubau. Das transparente Gebäude mit großem Seminarraum gruppiert sich seither um ein Atrium, in dem ein Ginko-Baum steht. Zusätzlich wurde ein Heilkräutergarten integriert. „Als Vorbild diente der Klostergarten der hessischen Abtei Seligenstadt. Für Kinder und Jugendliche werden dort seit mehr als 20 Jahren Workshops abgehalten, um Aufmerksamkeit für das Thema Gesundheit zu schaffen“, erklärt Schlagintweit. „Wir treten mit dem Programm ‚Heilkräuterwerkstatt für junge ForscherInnen‘ in einen Dialog mit den Kindern, indem wir sie durch die Räume der Apotheke und den Kräutergarten führen, Salben rühren und Kräutertees herstellen.“

Kultur. Sylvia Schlagintweit ergänzt in ihrer Apotheke das Arzneimittel-Angebot mit Kultur – kreativen Apothekenprojekten und Workshops für Kinder.

Ins kalte Wasser. Vor zehn Jahren kam eine zweite Apotheke als eines der ersten Geschäfte in der Seestadt dazu. Sylvia Schlagintweit übernahm dabei die Aufgabe, die Apotheke in einem Gemeinschaftshaus von null auf einzurichten. „Da bin ich ins kalte Wasser gesprungen“, gibt sie unumwunden zu. Auch dort wurde das Arzneimittel-Angebot bald um Kultur ergänzt. „In dem Gemeinschaftshaus gibt es einen Vortragssaal, in dem wir unter anderem mit der Buchhandlung ‚Seeseiten‘ Lesungen veranstalteten“, erzählt Schlagintweit.

Innovativ. Zur selben Zeit gründeten Catherine Chuchylina und ihr Vater ein Unternehmen, das IT-basierte digitale Gesundheitsprodukte entwickelt und weltweit vertreibt. Die Familie besaß bereits ein Medizin-

und IT-Technologieunternehmen in ihrer Heimat Ukraine. 800 Krankenhäuser mit rund neun Millionen Patient:innen gehörten zu den Nutzern. Aufgrund der russischen Invasion in den Donbass im Jahr 2014 wurde beschlossen, das Unternehmen in ein anderes Land zu verlagern. Die Wahl fiel auf Österreich, nachdem die Wirtschaftsagentur ihre Unterstützung zugesagt hatte. „Es kamen viele Länder in Frage, darunter auch die USA“, berichtet Chuchylina. „Aber wir haben uns für Wien entschieden, weil die öffentliche Unterstützung hier gut mit unserer Vision übereinstimmt.“ 2018 wurden die ersten telemedizinischen Produkte von SK Telemed auf den Markt gebracht, und im selben Jahr begannen auch die Exportaktivitäten. Das junge Unternehmen nahm an Messen teil, erläuterte die Vorteile seiner Geräte und akquirierte Vertriebspartner. Chuchylina: „Unsere Kernkompetenz ist die IT für den Gesundheitsbereich, und daraus haben wir verschiedene Systeme entwickelt. Schließlich ist es für Ärzte besonders wichtig, objektive Daten über ihre Patient:innen zu erhalten.“ Rund 30 Mitarbeiter:innen arbeiten heute für SK Telemed online und vor Ort im Gewerbehof der Seestadt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Gesundheit als Zustand psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur als das Freisein von Krankheit und Gebrechen.

Medizinisches Grundinteresse. Chuchylina stammt aus einer Arztfamilie. Sie selbst hat einen Doktortitel, einen Universitätsabschluss in Soziologie und internationaler Wirtschaft, während ihr Vater über die notwendigen medizinischen Qualifikationen als Arzt und Master im Gesundheitsmanagement verfügt. Beiden gemeinsam ist der Wunsch, Zugang zur bestmöglichen medizinischen Versorgung zu schaffen und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. „Vor allem für diejenigen, für die es schwierig ist, in einem Notfall rechtzeitig ein Krankenhaus zu erreichen. Wir ermöglichen dies durch Ferndiagnose mit Hilfe digitaler Gesundheitsanwendungen“, erklärt Chuchylina.  Sie beschreibt die Aktivitäten, die dazu beitragen, das Leben eines Patienten zu verändern, als sinnstiftende Momente in ihrer Arbeit: „Obwohl ich diese Patienten niemals persönlich treffe, weil ich vielleicht 1000 Kilometer entfernt bin, hat es

Gründerinnen

einen Einfluss, was man selbst getan hat.“ Chuchylina: „Wenn ich sehe, was möglich ist, muss ich mich dafür einsetzen. Das motiviert mich, einen Weg zu finden und ihn zu gehen.“ Sie erzählt von einer schwangeren Frau von der Elfenbeinküste in Westafrika, die ohne die Ultraschallaufzeichnung, die in einem IT-Produkt für Telemedizin von SK Telemed implementiert ist, nie die Chance gehabt hätte, ein Kind zu bekommen. „Die Untersuchungen und Diagnosen wurden 500 Kilometer entfernt in der Hauptstadt Yamoussoukre durchgeführt.“ Oder von einem Angehörigen eines indigenen Stammes im brasilianischen Regenwald, dem erstmals vor Ort ein EKG geschrieben wurde und der danach eine professionelle medizinische Behandlung erhielt. Der Weg zum nächsten Krankenhaus wäre zu weit gewesen.

Wie viele technische Berufe ist auch die Medizintechnik eine Männerdomäne. Chuchylina fiel es jedoch nicht schwer, sich durchzusetzen: „Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir eine gute Ausbildung ermöglicht haben und dass ich ein gutes Selbstvertrauen entwickeln konnte, so dass ich mich nicht unterschätzt habe. Auf internationaler Ebene werde ich genauso behandelt wie meine männlichen Kollegen.“ Sie hat noch einen weiteren Ratschlag für Gründerinnen: „Sie können mehr erreichen, als Sie glauben. Auch wenn es manchmal herausfordernd ist: Setzt euren Weg entschlossen fort, dann werdet ihr erfolgreich sein.“

Sozial. In der Ukraine sind über 3.000 tragbare Telehealth Kits von SK Telemed im Einsatz. Damit wird Menschen in Kriegsgebieten geholfen, in Evakuierungsstellen oder wo die Gesundheitsversorgung und Infrastruktur zerstört sind. Sie ermöglichen in all der Not rasche Diagnose und Behandlung.

Zur Person. Catherine Chuchylina gründete das Unternehmen SK Telemed, das digitale, IT-basierte Gesundheitsprodukte entwickelt und weltweit vertreibt.

Weltweit. Ist für Catherine Chuchylina das Betätigungsfeld für ihre medizinischen Aktivitäten die ganze Welt, zählt für Sylvia Schlagintweit vor allem der Mikrokosmos Aspern. Dabei beschränken sich ihre Aktivitäten nicht nur auf Kinder und Jugendliche. Auch ältere Mitbürger:innen stehen im Fokus.  „In der Reihe ‚Dialog mit dem Altern‘ haben wir in die Apotheke zu einer Ausstellung des Fotografen Willi Puchner geladen, der die beeindruckende Fotoserie ‚Die Über-80-Jährigen‘ gemacht hat“, berichtet sie. „Mit einer Seniorengruppe waren wir bei der Schauspielerin Erni Mangold im Theater zu Gast.“ Eine Apotheke sei „primär zwar kein Ort für Kultur, aber ein Ort der Begegnung“, meint Schlagintweit, die zugibt, dass die Apotheke auch wirtschaftlich davon profitiere. „Mit der auffälligen Gestaltung der Löwenapotheke schafften wir es sogar in Architektur-Fachzeitschriften.“ ,Nie wieder bieder‘ oder ‚Aspern leuchtet‘ lauteten die Titel von zwei Zeitungsartikeln. Im Rahmen ihres Kulturprogramms ‚Denkraum Donaustadt‘ wurden mittlerweile hunderte Veranstaltungen durchgeführt, die sich alle mit Gesundheitsthemen in Verbindung mit Kunstprojekten beschäftigen. Schlagintweit: „Mein mittlerweile pensionierter Mann und ich sind eben sehr kulturinteressiert.“

Das allgemeine Kulturangebot in der Seestadt habe sich im Laufe der Jahre stark entwickelt, wohl auch der Tatsache geschuldet, dass die Innenstadt von Wien nicht gleich um die Ecke liege. Schlagintweit selbst möchte sich in Zukunft als Kulturschaffende ein wenig zurücknehmen: „Wir werden weiterhin Theateraufführungen für Kinder und Familien veranstalten. Ansonsten bin ich viel in der Seestadt Apotheke beschäftigt, wo ich mich um die Buchhaltung und Marketing kümmere.“ Außerdem denkt das Ehepaar Schlagintweit schon an morgen: Kürzlich wurde eine Apotheke besucht, in der ein Roboter in der Warenwirtschaft seinen Dienst versieht und die elektronische Preisauszeichnung eingeführt wurde. Digitalisierung, ein Zukunftsprojekt der Seestadt Apotheke.

Große Bühne für Sport & Spaß

Am 6. September findet das Sportfest Donaustadt powered by aspern Seestadt im Elinor-Ostrom-Park statt – ein buntes Event für die ganze Familie im grünen Herzen des Stadtteils. Vereine präsentieren vielfältige Sportarten. Die Gäste erwarten Mitmachstationen für Jung und Alt und Wettbewerbe. Das Fest bietet eine tolle Gelegenheit, Sport zu entdecken und Neues auszuprobieren. Infos zum Programm und Anmeldemöglichkeit für Vereine unter www.sportfest-donaustadt.at

Ausstellung. Bis zum 4. Juli ist in der VHS Kulturgarage die beeindruckende Wanderausstellung „Willy Brandt – Freiheitskämpfer, Friedenskanzler, Brückenbauer“ zu sehen.

OUTDOOR-TANZKLASSEN IN DER SEESTADT

Bis 6. Juli steht das Nordufer des asperner Sees unter dem Motto ‚Public Moves 2025‘ des Impulstanz-Festivals und ist eine Fixadresse für alle Tanzbegeisterten. Die Anmeldung ist jeweils einen Tag vor Kursbeginn ab 11 Uhr vormittags über den Kalender oder telefonisch unter 01/523 55 58-19 möglich.

what’s next

Seestadt

wird zur Festmeile

Am 29. August verwandelt sich die Seestadt beim beliebten Seestädter Straßenfest in eine bunte Festmeile voller Energie und Lebensfreude. Seestädter Betriebe öffnen ihre Türen und präsentieren ihre Angebote. Für Spaß und Action sorgen Live-Bands sowie kreative Unterhaltung für die ganze Familie. Genießen Sie mitreißende Musik, spannende Mitmachaktionen und kulinarische Highlights – die gibt es unter anderem von den Marktständen des Mazzucco-Markt, denn das Straßenfest geht ab 18:00 Uhr über in die Lange Nacht der Wiener Märkte.

Seestadt Stars

Auf der temporären Nachbarschafts-Terrasse am Pier bekommen

Musiker:innen ab 11. Juli bis zum 23. August die Möglichkeit, ihre Songs live vor Publikum zu spielen – mitten im Alltag, mitten in der Nachbarschaft. Über Instagram kann das Publikum mitentscheiden, wer am Ende auf der großen Bühne des Straßenfests am 29. August in der Seestadt steht.

www.aspern-seestadt.at/ seestadt-stars

Alle Termine finden Sie unter www. aspern-seestadt.at/ kalender

Ihr Raum für Kunst, Kultur und Events!

Ob Musiktheater, Konzerte, Kabarett, Kammerspielproduktionen, Konferenzen, Ausstellungen oder Lesungen: Die Kulturgarage ist die ideale Location für Ihre Veranstaltung in der Seestadt!

Ausgestattet mit neuester Technik, Digiwall und Streaming-Möglichkeit bietet sie Platz für bis zu 408 Personen im Zuckerkandlsaal.

Das Atrium eignet sich hervorragend für kleine Konferenzen, Vernissagen oder Lesungen und ist mithilfe von mobilen Trennwänden fexibel bespielbar. Es bietet Platz für bis zu 70 Personen.

Beratung und Kostenvoranschläge: +43 1 891 74-122 400, info@kulturgarage.at

kulturgarage.at

Am-Ostrom-Park 18 | 1220 Wien

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