Max Lucado
Wie man Riesen besiegt Eine ermutigende Anleitung, wie Sie die Schwierigkeiten des Lebens meistern.
Kapitel 2: Wenn das Telefon stumm bleibt (Auszug) Viele Ereignisse aus den Tagen, als ich in die sechste Klasse ging, sind im Nebel der Zeit verschwunden. Ich erinnere mich nicht mehr an meine Schulnoten oder daran, was wir als Familie in den Ferien gemacht haben. Etwas, woran ich mich allerdings noch gut erinnern kann, ist zum Beispiel der Name des braunhaarigen Mädchens, auf das ich ein Auge geworfen hatte, oder der Direktor der Schule. Und dann ist da jener Abend im Frühjahr 1967. Es steht mir alles noch glasklar vor Augen, als wäre es gestern gewesen. Ich sitze im Schlafzimmer meiner Eltern. Über den Flur höre ich die Gespräche am Abendbrottisch. Wir haben Besuch und ich bin schon vom Tisch aufgestanden. Mama hat zum Nachtisch einen Kuchen gebacken, aber ich mache mir nichts daraus. Mir ist nicht nach Gesellschaft zumute und ich habe überhaupt keinen Appetit. Keine Zeit für solche Banalitäten. Ich muss mich aufs Telefon konzentrieren. Eigentlich hatte ich den Anruf bereits vor dem Abendessen erwartet, aber er war nicht gekommen. Das Telefon war stumm geblieben. Nun sitze ich da und starre das Telefon an wie der Hund den Knochen in der Hoffnung, dass der Trainer anruft und mir mitteilt, dass ich in die Baseballmannschaft aufgenommen wurde. Und so sitze ich auf dem Bett, den Baseballhandschuh neben mir. Ich höre meine Freunde draußen spielen, aber das ist mir im Augenblick völlig gleichgültig. Mich interessiert nur das Telefon. Ich will, dass es endlich klingelt. Aber es bleibt stumm. Die Gäste machen sich auf den Heimweg. Ich helfe mit dem Abwasch und mache