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Kapitel 2

Das Opfer der Anbetung Opfer. Nicht gerade ein sehr sympathischer Begriff. Eigentlich bräuchte diese ganze Opfer-Geschichte mal eine richtige Imagekampagne für die breite Öffentlichkeit. Im Moment ist das Bild ziemlich übel und rangiert irgendwo zwischen „wohltätige Spende“ und „älteren Menschen im Bus seinen Platz anbieten“. Sobald das O-Wort in einer Unterhaltung fällt (und sich nicht gerade auf einen Unfall oder einen Anschlag bezieht), erntet man wahrscheinlich von den meisten Leuten ungläubige Blicke. Opfer sind heutzutage beinahe überhaupt kein Thema mehr. Aber mit ein paar Kniffen und einigen Tricks, einer spritzigen Werbekampagne und geschicktem product placement könnten wir es wieder hip machen. Vielleicht aber auch nicht. Wie man sieht, machen Opfer normalerweise keinen Spaß. Man erhält in der Regel nicht einmal eine Belohnung; es ist mit ziemlicher Sicherheit eine Ein31


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