Sie erreichten die Bergkuppe und jagten hinab in das nächste Tal. Ein paar Sekunden lang, vielleicht zehn, waren sie allein mit dem Brummen ihres Motors. Und dann kam der größere Landrover über den Berg und heftete sich wieder an ihre Fersen. Jason spürte, wie sich Panik in ihm breit machte. Sie würden sterben. Das wusste er mit tödlicher Sicherheit. Sein Leben würde noch an diesem Tag enden.
2 Der Jeep schaffte es, den Vorsprung von einer halben Meile zu halten. Jason verlangte dem Motor alles ab. Die graue Staubwolke hinter ihnen verhinderte, dass sie den Landrover im Blick behielten. Aber wann immer sie über eine Bergkuppe kamen, sahen sie, dass der Wagen sich einfach nicht abschütteln ließ. „Können Sie aus dieser Schrottkiste denn nicht mehr herausholen?“, fragte Leiah. „Wir sitzen nicht in einem Porsche!“ Jason spürte beinahe ihren brennenden Blick auf seinem Hinterkopf. Sie musste ziemlich abgebrüht sein; nur eine starke Frau konnte in diesem Land überleben. Aber im Augenblick war es nicht das Land, das ihr Leben bedrohte, sondern ein bewaffnetes Armeefahrzeug, das sich an ihre Fersen geheftet hatte. Allmählich tat es ihm Leid, dass er sie überhaupt mitgenommen hatte. Aber zumindest sorgte sie dafür, dass das Kind still blieb. Caleb kauerte immer noch neben ihr, den Kopf auf ihre Knie gelegt. Er gab keinen Ton von sich. „Denken Sie, die haben aufgeholt?“, fragte er. „Ich sehe nichts als Staub. Woher soll ich wissen, ob sie aufgeholt haben?“ „Ich habe Sie nur gefragt, ob Sie denken, die hätten aufgeholt.“ Sie sah kurz zurück und verkündete dann ihr Urteil. „Sie haben aufgeholt.“ „Sind Sie sicher?“, fragte Jason alarmiert. „Sie haben gefragt, was ich denke. Ich denke, sie haben aufgeholt.“ „Das ist nicht gut. Woher wissen Sie das?“ „Sie sind näher dran.“ 22