Ende, zum wirklichen Ende, bis zur Wiederkunft Jesu und dem Tausendjährigen Reich zu zählen. Natürlich würde vorher noch vieles geschehen, aber die Schwindel erregenden Ereignisse der vergangenen Wochen, die regelrecht an den Menschen vorübergerast waren, würden noch vor dem letzten Gericht Gottes vor der Schlacht von Armageddon in eine wundervolle Ruhepause übergehen. Dann würden die Geschehnisse wieder ihren Lauf nehmen. Wie sehr freute er sich auf wenigstens eine kleine Ruhepause zwischen den Krisen. Rayford kämmte sich das Haar zurück und setzte seine Kappe auf. Die kommenden Tage würden darüber entscheiden, ob er und seine Freunde bis zum Ende überleben würden.
Buck stand unter der Dusche und ließ das Wasser so heiß über sich fließen, wie er es ertragen konnte. Doch scheinbar war im Hotel „König David“ eine Regulierung eingebaut, denn nach ein paar Minuten wurde das Wasser zuerst lauwarm, dann kalt. Da Personal und Energie knapp waren, mussten sie sich augenscheinlich auf diese Weise behelfen. Buck steckte gerade so viel Geld ein, wie er brauchte, um den Wagen vollzutanken. Chaims Rat folgend, ließ er seine Brieftasche und seinen Pass im Zimmer zurück. Einen Parkplatz zu finden war noch schwieriger als am Tag zuvor, und er musste eine halbe Meile weit laufen, bis er endlich die Straße erreichte, an der noch zu beiden Seiten die verlassenen Militärfahrzeuge standen. Trotz der frühen Morgenstunde herrschte bereits ansehnlicher Betrieb auf dem Tempelberg. Riesige Fernsehmonitore hingen an jedem Aussichtspunkt, und die Menschen, die auf die für den Mittag angesetzten Festlichkeiten warteten, vertrieben sich die Zeit, indem sie die Sendungen des GC Networks verfolgten, und winkten, wann immer sie sich selbst auf dem Bildschirm entdeckten. Zu Bucks großer Erleichterung erspähte er Chaim sofort. Dieser saß nicht weit von der Stelle entfernt, an der die beiden Zeugen gesessen hatten, wenn sie sich vom Predigen ausruhten. Buck eilte zu ihm hinüber. Mit übereinandergeschlagenen Beinen saß der alte Mann da und starrte in den Himmel „Guten Morgen Chaim“, grüßte er ihn, aber sein Gegenüber ignorierte ihn. „Tut mir Leid“, fügte Buck schnell hinzu. „Micha.“ Chaim lächelte unmerklich und wandte sich ihm zu. „Cameron, mein Freund.“
88