Kapitel 1
Die Neueinsteiger
I
ch kämpfte mich an diesem Sonntagabend im Jahr 1972 gerade auf den Höhepunkt meiner nicht allzu ausgefeilten Predigt zu, als sich die Katastrophe ereignete. Als es geschah, wusste ich nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Mein Schwiegervater hatte mich dazu überredet, Brooklyn Tabernacle zu leiten, eine bedauernswerte Gemeinde in der Innenstadt New Yorks an der Atlantic Avenue. Sie bestand aus einem schäbigen, zweigeschossigen Gebäude und der Kirchenraum bot noch nicht einmal 200 Personen Platz – nicht, dass wir auch nur annähernd so viel Platz benötigt hätten. Die Decke war niedrig, die Wände brauchten einen neuen Anstrich, die Fenster waren schmuddelig, und der blanke Holzboden war schon seit Jahren nicht mehr versiegelt worden. Aber für solche Reparaturen stand kein Geld zur Verfügung, ganz zu schweigen von dem Luxus einer Klimaanlage. Carol, meine Ehefrau, tat an der Orgel gerade ihr Bestes, um eine andächtige Atmosphäre zu schaffen, während ich die etwa 15 Leute vor mir dazu einlud, persönlich auf meine Predigt zu antworten. Irgendjemand bewegte sich auf einer Bank zu meiner Linken, aber wohl weniger, weil ihn meine Predigt angesprochen hatte, als vielmehr, weil er keine Lust mehr hatte und sich
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