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Kapitel 9

Den Stil finden, der zu Ihnen paßt

E

s reichte ihm. Er hatte das persönliche Evangelisieren aufgegeben und wollte seine Zeit und Energie ab jetzt irgendwo anders einsetzen. Nicht, daß er es plötzlich für falsch hielt. Er wußte, daß es wichtig und biblisch ist und daß es die einzige Hoffnung für seine Mitmenschen darstellt, zu Christus zu finden. Es stand außer Frage, daß irgendwer es tun mußte. Aber nicht er. Damit war es aus und vorbei. Was hatte meinem Freund die Freude am Verbreiten des Glaubens verdorben? Er hatte zuviel davon betrieben, und zwar in einem Stil, der überhaupt nicht zu ihm paßte. Die Sache war nämlich so: Er hatte sich für einen Sommer verpflichtet, in einer Evangelisationsaktion seiner Gemeinde mitzumachen. Er fand die Gemeinde prima, verstand sich gut mit den Mitarbeitern und führte mit großem Enthusiasmus einige Gespräche mit Suchenden, die ihm begegneten. Der Haken an der Sache war die Methode, mit der seine Gruppe vorging. Die Evangelisationsmethode, die hauptsächlich angewandt wurde, bestand darin, Menschen direkt und ohne jede Vorbereitung anzusprechen und möglichst schnell zum Zuge zu kommen, bevor sie einem die Tür vor der Nase zuschlagen konnten. Die Gruppe verteilte auch Gottesdienst-Einladungen und Traktate auf der Straße an Leute, die offensichtlich nicht daran interessiert waren. Nach dieser achtwöchigen Aktion war der einzige, der zu Christus gefunden hatte, der Bruder einer Frau aus der Gemeinde. Tony hieß er, und mein Freund hatte ihn bei einem gemeinsamen Abendessen bei Tonys Schwester kennengelernt. Die beiden verstanden sich auf Anhieb gut, und durch die Freundschaft, die daraufhin entstand, konnte mein Freund ihm das Wesentliche der Frohen Botschaft vermitteln, und Tony wurde Christ. 137


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