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1. Kapitel

Unheilbar krank?! Erlebnisse des Verfassers mit Hermann Zaiss Wer immer wieder erlebt, wie sein Kind bewusstlos zusammenbricht, weil dessen Herz versagt, wer vorher in die angstvollen Augen und das schmerzverzerrte Gesicht seines Kindes geschaut hat, der wird, wenn er kein steinernes Herz hat, alles unternehmen, um seinem Kind Hilfe zu bringen. Genau das ist meine Geschichte: Mein Vater kam aus russischer Kriegsgefangenschaft als ein Wrack zurück. Er, wie meine Mutter, waren Haut und Knochen, aber sie gönnten sich selbst nichts, um ihrem ersten Kind, meinem Bruder Walter, das Beste zu geben. Dann wurde ich geboren, aber bald war ihre Elternfreude getrübt, denn bei mir stellten sich Gelenkrheuma und schwere Herzbeschwerden ein. Es war so schlimm, dass ich keinen Tag normal mit anderen Kindern spielen konnte. Alle medizinischen Bemühungen brachten keine Besserung. Tatsächlich waren meine Eltern zu jedem Opfer bereit, um mir das Leben zu erhalten. Verschiedene Ärzte aber erklärten ihnen, dass sie keine Hoffnung für mich hätten. Spätestens mit der Pubertät sollte mein Leben ein Ende haben. Auch mir selbst war damals schon bewusst, wie schlimm es um mich stand, obwohl ich noch ein Kind war. Immer häufiger brach ich zusammen und hatte schreckliche Angst vor diesem stechenden Schmerz und dieser würgenden Beklemmung. Außerdem verschlimmerte sich das Gelenkrheuma derartig, dass ich mich oft weinend vor Schmerzen am Boden wand. 13


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