Am Tod Anteil nehmen Der Tod ist uns so nahe, dass sein Schatten stets auf uns fällt. Johannes Geiler von Kaisersberg
Der Tod hat keinen Platz mehr in unserer Welt, das Sterben wird in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen versteckt. Umso größer sind das Erschrecken und die Ratlosigkeit, wenn wir doch mit einem Todesfall konfrontiert sind. Wie sollen wir mit den Trauernden umgehen, wie gar mit dem Toten? Der Tod entfremdet, die bisherige Vertrautheit mit dem Sterbenden weicht einer unbegreiflichen Scheu vor dem Toten. Der Tod zerstört das Leben und zerreißt die Beziehungen, die das bisherige Leben ausgemacht haben, auch unsere Beziehungen zu den Angehörigen sind durch den Tod erschwert. Viele sind unsicher, wie sie sich Menschen gegenüber verhalten sollen, die von einem Todesfall betroffen sind. Die Verunsicherung reicht bis zu der Frage, ob man in einer derartigen Ausnahmesituation eigentlich mit einem „Guten Tag“ grüßen kann, ist es doch für die vom Todesfall betroffenen Menschen überhaupt kein guter Tag. Selbst wenn das persönliche Verhältnis zu Lebzeiten nicht immer so eng wie das der nächsten Angehörigen zum Verstorbenen gewesen sein mag, besteht doch der Wunsch, die eigene Anteilnahme zutreffend und angemessen zum Ausdruck zu bringen. Was aber ist angemessen? 5