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OZG: Schleswig-Holstein und Bayern kooperieren

from eGovernment 6/2023
by vit
Die Länder Bayern und Schleswig-Holstein wollen OZG-Leistungen künftig schneller ausrollen. Zentrales Werkzeug dieser „Nord-SüdKooperation“ ist die Cloud.
DieDigitalisierungstellthoheAnforderungenan öffentliche Einrichtungen, Daten zu sichern und zuschützen.Backup-StrategieundAutomatisierunghelfen,Cyber-Risikenzureduzieren,dieVerfügbarkeit zu erhalten und KRITIS-Auflagen zu erfüllen.
Am Beispiel Veeam Backup und Replication und ergänzenden Lösungen wird gezeigt, wie moderne Datensicherung – Backup, Replikation und Wiederherstellung – sowie Disaster Recovery einheitlich organisiert und automatisiert werden können; wie öffentliche Einrichtungen ihre Notfallpläne organisierenundOrganisationenderkritischenInfrastrukturzentraleKRITIS-Anforderungenerfüllenkönnen. Es wird dargestellt, wie diese Aufgaben mit moderner Software abgebildet, implementiert und vor allem auch automatisiert werden können, um den administrativen Aufwand von IT-Teams zu reduzieren, Ressourcen effizient einzusetzen und auch externeDienstleisterzielführendeinzubinden.

IhreVorteile:
•Datensicherung wird zuverlässig organisiert und automatisiert
•SchnelleWiederherstellungsichertdenlaufenden Betrieb
•Umfassendes Disaster Recovery erfüllt KRITISAuflagen
Schleswig-Holstein und Bayern werden künftig eng zusammenarbeiten, um die Digitalisierung in den Verwaltungen zu beschleunigen. Hierfür wollen die Länder Cloud-Techniken nutzen. „Die Digitalisierung der Verwaltung ist bei der Umsetzung des OZG der nächste Schritt. Dazu leistet die Cloud einen wichtigen Beitrag", kommentiert Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter und verweist damit auf eine in seinem Bundesland entwickelte Lösung. Mit der „OZG-Cloud“ können Kommunalverwaltungen online gestellte Anträge und Anfragen von Bürgern und Unternehmen bündeln und anschließend digital zügig bearbeiten. Wie Schrödter betont, sei die OZGCloud aus einer breiten Initiative mit vielen Akteuren in SchleswigHolstein entstanden und werde bereits in vielen Kommunen eingesetzt. „Um zu zeigen, dass diese Lösung nicht nur im Norden, sondern auch in anderen Ländern und
Fortsetzung von Seite 3 kommunalen Verwaltungen angewendet werden kann, haben wir mit Bayern eine strategische Partnerschaft vereinbart", so Schrödter. Damit werde auch der föderale Charakter dieser Lösung betont:
„Beide Länder erfüllen so die Idee des ,Einer-für-Alle'-Prinzips bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes mit Leben.“
„Es kommt nicht nur darauf an, dass Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ihre Anträge online erledigen. Zu einer vollständigen Digitalisierung des Verwaltungsprozesses ist es erforderlich, dass diese Daten digital bearbeitet und auch digital beschieden werden können", erklärt Schrödter. Aber vielen Kommunen fehle hierfür die entsprechende Technik. Die OZG-Cloud schließe diese Lücke, indem den Verwaltungen eine dafür entwickelte spezialisierte Software bereitgestellt werde. Und: Die Cloud lasse sich auch für weitere Fachanwendungen oder Querschnittsdienste nutzen.
ELSTER statt ePA
Sie haben sich dafür ausgesprochen, ELSTER als sichere Identifizierung gegenüber Behörden weiterhin zu nutzen, statt nur auf den elektronischen Personalausweis zu setzen. Warum?
Gerlach: Unser Ziel muss sein, den Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen und unkomplizierten Zugang zur digitalen Verwaltung zu ermöglichen. Behördengänge müssen so schnell und einfach wie Online-Shopping sein. Dafür brauchen wir eine einfache Möglichkeit, sich digital auszuweisen. Die Bundesregierung wollte hier exklusiv auf den elektronischen Personalausweis setzen, obwohl dieser aufgrund seiner umständlichen Handhabung nur äußerst unzureichend akzeptiert wird. Deshalb ist mir wichtig, dass wir weiterhin ELSTER nutzen können, bis wir eine nutzerfreundliche, deutschlandweite Bürger-ID haben.
Wie schätzen Sie in diesem Zusammenhang die Erfolgsaussichten der BundID ein?
Konferenz-Hotline: 08212177-174
Gerlach: Sehr groß. Denn für mich führt kein Weg an einer nutzerfreundlichen und deutschlandweit einheitlichen Bürger-ID vorbei. Das Fundament dafür ist bereits mit dem Nutzerkonto Bund vor- handen – welches übrigens auf bayerischer Technologie basiert. Das muss nun mit den Ländern zusammen weiterentwickelt werden. Bayern steht gerne bereit, auch weiterhin seine Erfahrungen im Bund einzubringen.
Wichtig ist, dass die einheitliche Bürger-ID auch ein einfach zu nutzendes, sicheres und für alle verfügbares Authentifizierungsmittel erhält – die ELSTER-Zertifikate sollten hierzu eine Brückenlösung bleiben. Der Bund muss seine Hausaufgaben erledigen und die lange angekündigte Smart-eID für alle Geräte und mit einfacher Handhabung verfügbar machen.
Bayern hat ein eigenes Digitalministerium, während auf Bundesebene die Digitalisierung im Verkehrsministerium angesiedelt ist. Ist die bayerische Lösung smarter?
Gerlach: Ja, denn mein Haus ist klar zuständig und treibt für die Staatsregierung die Digitalisierung an, über Ressortgrenzen hinweg. Das beschleunigt die effektive Umsetzung der Ziele. In der Bundesregierung fehlt leider diese klare Zuständigkeit. Das Digitale ist dort nur ein Anhängsel an das Bundesverkehrsministerium, die Verwaltungsdigitalisierung läuft dagegen im Bundesinnenministerium. Die
Auch in Bayern ist man von der Lösung überzeugt. Digitalministerin Judith Gerlach sagte: „Wir müssen in Deutschland endlich Schluss machen mit der Zettelwirtschaft! Deshalb ist wichtig, dass wir alle Kräfte bündeln, um die Digitalisierung der Verwaltungen gerade auch in den Kommunen voranzubringen. Mit der OZG-Cloud wollen wir gemeinsam mit Schleswig-Holstein die Kommunikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Kommune verbessern, beispielsweise über die Bayern-ID.“ Gerlach erklärte, wie die Zusammenarbeit nun weitergeht: „Wir werden in Bayern jetzt die bisherigen Funktionen der OZG-Cloud einbinden und dann gemeinsam weitere Anwendungen entwickeln.“ Auch andere Bundesländer seien als Partner herzlich willkommen. „Die Verwaltungsdigitalisierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die alle betrifft –Bund, Länder und Kommunen: Bayern und Schleswig-Holstein gehen hier gerne voran.“ su
Verantwortung ist also vollkommen zerfasert und keiner ist wirklich zuständig. Hier sollte dringend nachgebessert werden. Denn aktuell geht auf Bundesebene beim wichtigen Zukunftsthema Digitalisierung einfach zu wenig voran. Deutschland verspielt seine Zukunftsfähigkeit.
Das Interview führte Susanne Ehneß
Digitalplan Bayern
Der„Digitalplan Bayern“ ist online als PDF abrufbar:
[ https://voge.ly/vgl7K5s/ ]
Übersicht aller Einzelmaßnahmen des Digitalplans:
[ https://voge.ly/vglqpTP/ ]
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