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DIE DIERCK GROUP FÜHRT

DIE 4-TAGE-WOCHE EIN

Funktioniert die 4-Tage-Woche im ITK-Dienstleistungsgeschäft? Die Dierck Group hat die Frage für sich entschieden und führt das Modell zum 1. Juli ein. Das Kieler Systemhaus verspricht sich davon zufriedenere Mitarbeiter und mehr Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt.

Flexible Arbeitszeitmodelle sind auch in der ITK-Branche ein heißes Thema. So haben sich auch Wolfgang Ehrk, CEO der Dierck Group aus Schwentinental bei Kiel, und seine Management-Kollegen intensiv damit befasst. Und sie sind zu einem klaren Ergebnis gekommen: Die Systemhausgruppe führt zum 1. Juli dieses Jahres die 4-Tage-Woche ein. Die Abstimmung darüber im Board, dem die Geschäftsführer aller Gesellschaften angehören, fiel einstimmig aus. „Wir sind davon überzeugt, dass wir damit einen großen Schritt in die richtige Richtung gehen“, betont Ehrk. Unter dem Dach der Gruppe, die knapp 300 Mitarbeiter beschäftigt, agieren die ITKSpezialisten Dierck, HMconsult, P+S Print Service, Reese IT (alle Schwentinental), BMAnetworks (Hamburg), Gordion (Troisdorf) und IT-Kontor (Flensburg).

Für das neue Arbeitszeitmodell wird die Belegschaft in zwei Teams eingeteilt, die jeweils im Wechsel von Montag bis Donnerstag und von Dienstag bis Freitag arbeiten. Die tägliche Arbeitszeit beträgt neun Stunden. Dazu reduziert Dierck die Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden, und zwar bei vollem Lohnausgleich. Wer allerdings aus persönlichen oder familiären Gründen keine neun Stunden am Tag tätig sein möchte, darf bei der 5-TageWoche bleiben. Auch Teilzeitarbeit, bei- spielsweise fünf mal vier Stunden, ist weiterhin möglich. „Wir zwingen niemanden in das Modell, sondern stimmen uns individuell mit jedem einzelnen ab.“

Als Voraussetzung für die Einführung einer 4-Tage-Woche gilt der Wille des Managements. Tatsächlich hat bei Dierck der CEO selbst die Reform vorangetrieben, wie er berichtet. Dabei habe er sich mit den einschlägigen Studien zum Thema auseinandergesetzt. „Mich hat die Frage beschäftigt, wie wir ein attraktiver, innovativer Arbeitgeber sein können, der seiner Belegschaft ein flexibles Arbeitszeitmodell anbietet.“

Übereinstimmendes Ergebnis der Studien sei, dass sich die Mitarbeiterzufriedenheit um 60 Prozent und die Produktivität um 1 bis 2 Prozent erhöht.

Somit rechnet Ehrk nicht damit, dass durch die Verkürzung der Arbeitszeit die Produktivität bei Dierck sinkt. Vielmehr werde sie sogar leicht steigen, weil das neue Modell die Motivation der Mitarbeiter erhöhen werde. Sie würden fokussierter agieren und sich enger im Team miteinander abstimmen. Durch die Konzentration der Arbeit von fünf auf vier Tage würden sich darüber hinaus Fahr- und Rüstzeiten in Kundenprojekten verkürzen.

„Die Erhöhung der Produktivität war für uns aber nicht das Hauptmotiv, die 4-Tage-

Woche einzuführen“, betont der Unternehmer. „Viel wichtiger war uns die Mitarbeiterzufriedenheit.“ Mit der Verkürzung der Arbeitswoche erhalten die Mitarbeiter mehr Zeit, sich zu erholen, mehr Zeit, die sie mit Familie und Freunden verbringen können. Das neue Modell werde sich daher positiv auf die Gesundheit und die Ausgeglichenheit des Personals auswirken.

Die Holsteiner wollen auf diese Weise die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen stärken und die Attraktivität der Gruppe für zusätzliche Fachkräfte erhöhen. „Der demografische Wandel ist für alle Unternehmen eine Herausforderung“, führt Ehrk aus. Die Mitarbeiter aus den geburtenstarken Jahrgängen gehen in den kommenden Jahren in Rente. Ihnen folgen aber nicht genügend Fachkräfte nach. „Diese Lücke müssen wir schließen. Denn wir können uns nur weiterentwickeln, wenn wir neue Leute einstellen.“ Die Dierck Group brauche daher ein attraktives, mitarbeiter- und familienfreundliches Arbeitszeitmodell, um sich im Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können.

Mehr unter: https://voge.ly/vglaUSY/

Autor: Michael Hase

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