Jahrbuch der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne 2013/14

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a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne Graduiertenschule der Philosophischen Fakultät

anthropologie rezeption

Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

transkulturation episteme sprache

Universität zu Köln | Philosophische Fakultät | Graduiertenschule University of Cologne | Faculty of Arts and Humanities | Graduate School



jahrbuch Berichtszeitraum: 03/2013 bis 02/2014


Inhalt 4

Editorial Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer Direktor der a.r.t.e.s. Graduate School . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Grußwort Prof. Dr. Stefan Grohé Dekan der Philosophischen Fakultät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Promovieren an der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne Dr. Artemis Klidis-Honecker Geschäftsführerin der a.r.t.e.s. Graduate School . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Grußwort und Rückblick des a.r.t.e.s. SprecherInnenteams 2013/14 Birte Ruhardt und Alexander van Wickeren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Neugierde als Antrieb – Von der Forschungsschule zur integrierten Graduiertenschule der Philosophischen Fakultät Silke Feuchtinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Alles in Bewegung – Das a.r.t.e.s. Research Lab forscht zum Thema Transformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

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Forschungsorientiert Studieren: Der a.r.t.e.s. Research Master . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Das a.r.t.e.s. Promotionsvorbereitungssemester 2013/14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Jahresthema "Sprache" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 S wie Sprache Silke Feuchtinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Verstehen Hunde menschliche Kommunikation? Susanne Grassmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Tagungsbericht: Der TABU Dag 2013 Groningen Dominik Baumgarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 The Birth of Cultural Awareness: Shifts in German Translation Theory During the Long 18th Century Paula Niemeier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

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Die Tagung „Stimmungen des Todes und ihre Bestimmung. Ein Experiment.“ – Eine Kooperation des IK Morphomata und der a.r.t.e.s. Graduate School Gerardo Scheige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 6

Weltweit Promovieren mit a.r.t.e.s. international . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Lost in Cairo – Reisebericht a.r.t.e.s. international Judith Bihr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Moscheen, Menschen und macarons – Ein Jahr Reisen durch Europa mit a.r.t.e.s. international Julia Maxelon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Die a.r.t.e.s. galerie – Kunst und Wissenschaft im Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 „Das Büro: Interferenzen von Kunst- und Wissensraum“ Johanna Cremer, Anna-Helena Klumpen, Julia Maxelon, Laura Morris . . . . . . . . . . . 96 a.r.t.e.s. kolloquium in Venedig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Arts, Humanities and the Value of Interdisciplinary Thinking Jule Schaffer, Francesca Valentini . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 a.r.t.e.s. kolloquium in Schloss Wahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

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a.r.t.e.s. alumni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 AbsolventInnenbericht Asuman Lätzer-Lasar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Doktorandinnen und Doktoranden im Integrated Track . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Vorträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Veröffentlichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 Lehrveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 Die Forscherinnen und Forscher im a.r.t.e.s. Research Lab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Die a.r.t.e.s. Kommission . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 Wissenschaftliche Betreuerinnen und Betreuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Beteiligte Institutionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

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Editorial 8

Das fünfte Jahrbuch verknüpft in mehrfacher Weise die bisherige a.r.t.e.s. Forschungsschule mit der neuen a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne, die aus der Exzellenzinitiative hervorgegangen ist. Das Jahrbuch steht somit auch für den reibungslosen Übergang von »a.r.t.e.s. I« zu »a.r.t.e.s. II« – organisatorisch wie inhaltlich. Der inhaltliche Schwerpunkt »Sprache« nimmt das letzte Element des alten Akronyms von a.r.t.e.s. auf, das auch die inhaltlichen Schwerpunkte der a.r.t.e.s. Forschungsschule markierte: Anthropologie – Rezeption – Transkulturation – Episteme – Sprache. Zugleich lassen wir die Eröffnungsfeier der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne vom April letzten Jahres noch einmal Revue passieren, die an den Erfolg in der Exzellenzinitiative erinnert, der die Basis für den Ausbau von a.r.t.e.s. zur Graduiertenschule der Philosophischen Fakultät war und ist. Dieses – wenn man auf den Verlauf blickt – durchweg reibungslose und harmonische Übergangsszenario gilt auch für die neu zugeschnittenen Klassen ebenso wie für die neu hinzugekommenen Strukturen und Angebote, die a.r.t.e.s. zu einer integrierten Graduiertenschule für die gesamte Philosophische Fakultät machen. »Integriert« bedeutet ein dreifaches: (i) a.r.t.e.s. bietet das organisatorische und inhaltliche Dach für alle Promotionen an der Philosophischen Fakultät, zum einen als Promotionsbüro, das künftig alle Promotionen und Promovenden von Anfang bis Ende – gleichsam aus einer Hand – betreut, zum anderen durch eine duale Betreuungsstruktur im sogenannten »Regular Track« und im »Integrated Track«, die auf die unterschiedlichen Modalitäten der Promotionen und auf die Anforderungen seitens der Promovenden eingeht. (ii) Als Graduiertenschule versteht a.r.t.e.s. die graduate studies vollumfänglich vom Master über die eigentliche Promotion bis zur Postdoc-Phase. Deshalb sind wir in der Exzellenzinitiative mit einem Konzept angetreten, das zum einen die Master-, Promotions- und Postdoc-Phase, darüber hinaus aber auch Konzepte für die Übergangsphasen zwischen den drei Hauptsäulen der graduate studies umfasst: etwa ein Promotionsvorbereitungssemester (PreDoc-Stipendium) oder die Verknüpfung von Postdoc-Phase in einem Research Lab mit dem Research Master-Programm. (iii) Als Graduiertenschule der gesamten Fakultät hat sich a.r.t.e.s. schließlich von Anfang an das Thema »Interdisziplinarität« auf die Fahnen geschrieben. Das bedeutet, das Potential einer großen Fakultät und die große inhaltliche und methodische Vielfalt offensiv zu nutzen

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(und nicht zu beklagen) und neue Verknüpfungen und Brückenschläge zu ermöglichen. Dazu dienen die Klassen mit ihren thematischen Profilen, das a.r.t.e.s. forum mit seinem bewusst weit gefassten Verständnis von Interdisziplinarität und das Reseach Lab mit den beiden Forschergruppen »Transformations of Knowledge« und »Transformations of Life« und ihren neuen interdisziplinären Querschnittprofilen und Fragestellungen. Hierbei hat sich gezeigt, dass auch die disziplinäre Kernkompetenz, die die Basis jeder Promotion bildet, vom interdisziplinären Austausch profitiert. Die Umsetzung dieses Konzepts einer integrierten Graduiertenschule für die gesamte Philosophische Fakultät ist trotz der Komplexität der Aufgabe im Berichtszeitraum zügig vorangeschritten. Hierbei hat uns die Erfahrung, die wir in der a.r.t.e.s. Forschungsschule haben sammeln können, sehr geholfen. So konnte im vergangenen Jahr die neue Promotionsordnung in Kraft treten, ebenso die Zulassungsund Vergabeordnungen für die verschiedenen Auswahlverfahren für Stellen und Stipendien, sowie die Geschäftsordnung unserer Graduiertenschule. Neben der bisherigen Doktorandenauswahl kamen die Auswahlen für den Research Master und für das Promotionsvorbereitungssemester hinzu sowie die Ausschreibung der Postdoc-Stellen und die Berufungskommissionen für die beiden Junior-Professuren. Es ist schön zu sehen, wie viele dieser Ideen nun Realität werden und wie sie ineinandergreifen. Das Jahrbuch mag hiervon einen ersten Eindruck zu vermitteln. An dieser Stelle möchte ich allen danken, die mitgeholfen haben, diese vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen so reibungslos und erfolgreich zu meistern: den Kolleginnen und Kollegen und dem Dekanat der Philosophischen Fakultät, den Mitarbeiterinnen

und

Mitarbeitern

der

Kölner

Universitätsverwaltung

in

den

verschiedenen

Dezernaten und nicht zuletzt der Hochschulleitung, die uns stets unterstützt hat, vor allem aber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von a.r.t.e.s. selbst, die mit großem Engagement die Umsetzung unserer Ideen vorangetrieben haben. Zur Zeit stehen wir vor dem Einzug in eine neue Etage in unserem a.r.t.e.s.-Gebäude, die uns neue Möglichkeiten des miteinander Forschens, Studierens und Diskutierens ermöglichen wird. Bei all diesen Aufbauarbeiten unserer Graduiertenschule ist jedoch – auch darauf können wir mit Genugtuung zurückblicken – die eigentliche Arbeit in der Graduiertenschule nicht zu kurz gekommen. Und diese blieb nicht auf Köln beschränkt. So ist die Internationalisierung der a.r.t.e.s. Graduate School

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im Berichtszeitraum weiter vorangeschritten: in Gestalt von Cotutelle-Promotionen, dem neuen Doctor Europeus, Summer Schools und internationalen Graduiertenseminaren, dem Programm a.r.t.e.s international, das seitens des DAAD noch einmal verlängert wurde und das in jedem Fall weitergeführt werden soll, und die wunderbare Abschlussfahrt nach Venedig in Kooperation mit der Ca’Foscari Universität. Auch davon möchte das Jahrbuch berichten. Im Zentrum der Arbeit von a.r.t.e.s. standen und stehen jedoch die Forschungsprojekte der Doktorandinnen und Doktoranden. Diese vermitteln einen Eindruck von dem methodischen und inhaltlichen Spektrum in unserer Graduiertenschule. Gleiches gilt für die Forschungsprojekte der beiden Arbeitsgruppen des Research Lab, aber auch für die PreDocs im Promotionsvorbereitungssemester und für die Studierenden im Research Master. Weitere Informationen zu den Promotionsprojekten sowie den Forschungsprojekten des Research Lab finden Sie auf unserer stets aktuellen a.r.t.e.s.-Homepage (www. artes.uni-koeln.de). Unsere Türen stehen aber nicht nur digital, sondern auch real offen: während der täglichen Öffnungszeiten, bei einer Vernissage unserer a.r.t.e.s. galerie und auch bei unserem diesjährigen a.r.t.e.s. forum am 27. Juni, das mit einer neuen Stichwortfolge der Auflösung unseres Akronyms beginnt, nämlich »area studies«. Damit verbinden wir erstmals auch eine ausdrückliche Einladung an unsere Alumni. Künftig soll das a.r.t.e.s. forum ein jour fixe für unsere Alumniarbeit werden, an dem sich alle ehemaligen und aktuellen Artistinnen und Artisten treffen und sich austauschen können.

Diese Ausgabe unseres Jahrbuchs möchte auf a.r.t.e.s. neugierig machen. Begleiten Sie uns und schauen Sie einmal bei uns herein – uns würde es freuen! Mir bleibt am Ende allen meinen besonderen Dank zu sagen, die zu diesem fünften Jahrbuch beigetragen haben, aber auch allen, die unsere Arbeit im Berichtszeitraum unterstützt haben. Den Lesern dieses neuen Jahrbuches dankt das Redaktionsteam für das Interesse. Wir hoffen, dass auch dieses fünfte a.r.t.e.s. Jahrbuch gefällt.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer Sprecher der a.r.t.e.s. Forschungsschule Direktor und wissenschaftlicher Koordinator der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne

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Grußwort 12 Es ist mir eine besondere Freude, den Artistinnen und Artisten unserer Graduate School

anlässlich des Erscheinens des Jahrbuchs 2014 einen herzlichen Gruß zukommen zu lassen. Im fünften a.r.t.e.s. Jahrbuch kann zurückgeblickt werden auf das Jahr, in dem sich das Akronym a.r.t.e.s mit dem Jahresthema „Sprache“ zu Vollständigkeit rundete und das zugleich das erste Jahr war, in dem a.r.t.e.s als Graduiertenschule nun endgültig integraler Bestandteil der Philosophischen Fakultät geworden ist. Persönlich hatte ich bereits seit einigen Jahren das große Vergnügen, als Betreuer einer der Klassen tätig sein zu dürfen und im Zusammenwirken mit den Kollegen die spannende, aufgeschlossene und produktive Atmosphäre unmittelbar zu erleben und mitzugestalten. Eine um so größere Ehre und Freude war es daher, dass ich als frisch gewählter Dekan im April 2013 an der festlichen Eröffnung der „neuen“ a.r.t.e.s. Graduate School beteiligt war. Diese „neue“, seit Herbst 2012 im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderte Graduiertenschule ist allerdings die alte, die mit den hinzu gekommenen Mitteln gewissermaßen ihre Bestimmung erreicht hat. Denn dass die Philosophische Fakultät der Universität zu Köln sich darauf verpflichtet hat, eine ‚graduate faculty‘ zu werden, für die die Betreuung und die Qualität der Doktorandinnen und Doktoranden einen wesentlichen Bestandteil ihres wissenschaftlichen Selbstverständnisses ausmacht, war eine folgerichtige Entscheidung, die schon mit der Einrichtung von a.r.t.e.s. 2008 als Ziel vor Augen stand. Die gewählte Struktur hat sich bewährt, die Qualität hat überzeugt und so ist die Doktorandenausbildung an unserer Fakultät für die nächsten Jahre auf ein sicheres Fundament gestellt. Doch a.r.t.e.s. ist auch gewachsen: ergänzt um den Research Master, für dessen Koordination Kollege Ralph Jessen verantwortlich ist, und das Research Lab, dessen zwei Forschergruppen von den neu hinzu gekommenen Juniorprofessoren Thiemo Breyer („Transformations of Knowledge“) und Martin Zillinger („Transformations of Life“) geleitet werden, stellt die Graduate School nun eine eng verschränte Struktur zur Verfügung, in der unser wissenschaftlicher Nachwuchs von der fortgeschrittenen Phase des Masterstudiums über die Promotion bis zu den ersten Schritten der Postdoc-Phase optimale Bedingungen vorfindet. Für die Philosophische Fakultät ist dies ein großer Gewinn, auf dessen Erträge in Gestalt herausragender Forschungsleistungen wir uns jetzt schon freuen dürfen.

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Inzwischen hat auch das bei a.r.t.e.s angesiedelte Promotionsbüro die administrative Betreuung aller 13 Promotionsverfahren übernommen. Im Jahr 2014 an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln zu promovieren, heißt also, bei a.r.t.e.s. zu promovieren – ob mit einem Stipendium im Rahmen des Integrated Track gefördert oder nicht. So wichtig und erfreulich es ist, dass dieses Verfahren nun selbstverständlich geworden ist, so wichtig erscheint es mir, dennoch darauf hinzuweisen, wie besonders der spezielle Rahmen dabei immer bleibt. Das gilt für die Bedingungen der Artistinnen und Artisten, die vom vielfältigen Angebot und der immensen fachlichen Breite profitieren. Es gilt in ähnlichem Maße auch für die Fakultät, die nur davon profitieren kann, dass das individuelle Betreuungsverhältnis, welches die Grundlage einer guten Promotion bildet, um die Möglichkeiten von a.r.t.e.s ergänzt wird. In diesem Sinne freue ich mich auf die Impulse, die in den kommenden Jahren von a.r.t.e.s ausgehen werden und bedanke mich bei allen, die bereit sind, sich dafür zu engagieren.

Prof. Dr. Stefan Grohé Dekan der Philosophischen Fakultät

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Nach den einleitenden Grußworten des Direktors der a.r.t.e.s. Graduate School und des Dekans der Philosophischen Fakultät gibt die Geschäftsführung auf den folgenden Seiten einen detaillierteren Einblick in einzelne Programmteile der a.r.t.e.s. Graduate School – etwa zum Angebot von a.r.t.e.s. praxis und der Familienförderung – sowie einen statistischen Überblick über das Bewerbungsverfahren und die Ergebnisse der im Berichtszeitraum stattgefundenen Auswahl des neuen a.r.t.e.s. Jahrgangs, der im April 2014 seine Arbeit aufnehmen wird. Im Sommersemester 2013 wurde an der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne, der Graduiertenschule der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln, mit der Einrichtung des a.r.t.e.s. office ein weiteres umfangreiches Angebot sowohl für Promovierende des Regular Track als auch des Integrated Track geschaffen. Neben zahlreichen Workshops, etwa zu Drittmitteleinwerbung, Wissenschaftskommunikation oder Präsentationstechniken in englischer und deutscher Sprache, gibt es auch Unterstützung bei der Planung von Auslandsaufenthalten sowie zur Vernetzung mit anderen Graduiertenschulen. Der neue Bereich a.r.t.e.s. chancen auf der Homepage informiert über aktuelle Stipendienausschreibungen und Stellenangebote und bietet eine Übersicht der wichtigsten OnlineStellenbörsen und weiterer Fördermöglichkeiten.

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Promovieren an der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne Dr. Artemis Klidis-Honecker Zurzeit umfasst die a.r.t.e.s. Graduate School 61 Mitglieder, wobei der Frauenanteil mit 32 Doktorandinnen bei 52 % liegt. Durch die Exzellenzinitiative konnten nun zahlreiche Familienfördermaßnahmen umgesetzt werden, wie zum Beispiel die verlängerte Fördermöglichkeit bei der Geburt eines Kindes sowie ein Förderzuschuss für Eltern. Neben dem in den a.r.t.e.s. Räumen eingerichteten Familienzimmer können während der a.r.t.e.s. Veranstaltungen „Back Up“-Betreuungsangebote in Anspruch genommen werden. Über das neu eingerichtete Alumni-Netzwerk können die ehemaligen StipendiatInnen a.r.t.e.s. weiter verbunden bleiben. Das Mentorenprogramm ist in diesem Jahr erfolgreich gestartet und bietet den DoktorandInnen die Möglichkeit, sich mit den Alumni zu vernetzen. Mit dem neu eingerichteten Alumni-Managment werden seit diesem Jahr zudem spezielle Veranstaltungen und Angebote für a.r.t.e.s. alumni entwickelt. Die Internationalisierung der Graduiertenschule konnte mit dem Programm a.r.t.e.s. international fortgeführt und weiter ausgebaut werden. Im Jahr 2013 unternahmen insgesamt 28 StipendiatInnen und KollegiatInnen längere Forschungsaufenthalten im Ausland und reisten für Gastaufenthalte an internationale Forschungsinstitute, unter anderem nachTansania, China, in die USA und dieTürkei. ImWintersemester wur-

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de im Rahmen der von den DoktorandInnen der a.r.t.e.s. galerie organisierten Ausstellung „Khaled Hafez – Deciphering the Past Within the Present“ der ägyptische Künstler Khaled Hafez eingeladen, der sowohl an einem Künstlergespräch zur Vernissage der Ausstellung teilnahm als auch an dem anschließenden Symposium „Beyond Visual Differences“, an dem etwa mit Dr. Gemma Tully aus Istanbul 16

auch eine Reihe internationaler WissenschaftlerInnen teilnahm. Im Rahmen des umfangreichen a.r.t.e.s. praxis Angebots konzipierten die StipendiatInnen und KollegiatInnen auch wieder eigenständig die Jahrestagung der Graduiertenschule, die sich in diesem Jahr mit dem Thema „Sprache“ befasste und ihren Abschluss in einem Filmabend im Kino des Filmclub 813 e.V. des Kölnischen Kunstvereins mit anschließender Gesprächsrunde fand. Die Nutzung des a.r.t.e.s. Angebots im Web 2.0 ist weiterhin sehr erfolgreich. Im Jahr 2013 wurde das iTunes U-Angebot von 1200 Usern genutzt, die dort eingestellten Vorträge und Filme wurden 200 Mal angeklickt. Das a.r.t.e.s. YouTube-Angebot verzeichnet einen starken Nutzungsanstieg von 1800 Aufrufen im vorangegangenen Jahr auf 2790 Aufrufe im Jahr 2013. Ebenso wurde die a.r.t.e.s. Facebook-Präsenz von unserer Zielgruppe (Männer und Frauen zwischen 25 und 34 Jahren) im Jahr 2013 aktiv genutzt. Bis Ende des Jahres konnten wie im Vorjahr rund 120.000 Aufrufe verzeichnet werden. Zusammenarbeit mit dem Internationalen Kolleg Morphomata In diesem Jahr fand das zweite „Speed-Dating“ statt, in dessen Rahmen sich die Doktorandinnen und Doktoranden in themenoffenen kurzen Einzelgesprächen mit Fellows des Kollegs austauschen konnten. Neben den DoktorandInnen nahmen auch PostdoktorandInnen des Research Labs an der Veranstaltung teil. Im Juni hatten Eva-Maria Hochkirchen und Gerardo Scheige die Möglichkeit, mit Professor Blamberger die Tagung „Stimmungen des Todes und ihre Bestimmung“ zu organisieren und ihre Forschungsergebnisse gemeinsam mit renommierten internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu präsentieren. Die a.r.t.e.s. StipendiatInnen nutzten in diesem Jahr auch wieder die Möglichkeit der Vernetzung mit den Fellows des Kollegs und besuchten vermehrt die Veranstaltungen des Internationalen Kollegs, so dass sich die angestrebte Vernetzung zwischen Morphomata und a.r.t.e.s. weiterhin erfolgreich gestaltet. Erste Ausschreibung des Stipendiums zur Promotionsvorbereitung Im

Jahr

2013

wurden

erstmalig

Stipendien

zur

Promotionsvorbereitung

für

das

Wintersemester ausgeschrieben. Ziel des Stipendiums ist es, die Übergangszeit zwischen Masterabschluss und einer möglichen Promotionsförderung zu finanzieren. Das Stipen-dium soll den Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit geben, in sechs Monaten

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ihr Projekt vorzubereiten und ein umfangreiches Exposé erstellen zu können. Die DoktorandInnen des Promotionsvorbereitungssemesters hatten die Gelegenheit, am Kolloquium in Schloss Wahn teilzunehmen, die Arbeitsräume in der Graduate School zu nutzen und auch eigene Veranstaltungen zu organisieren. Zweite Stipendienausschreibung im Rahmen der Exzellenzinitiative Stipendienauswahl 2013/2014 Für die ausgeschriebenen 20 Stipendien bewarben sich in diesem Jahr bei der a.r.t.e.s. Graduate School wieder eine große Anzahl (insgesamt 189) von Bewerberinnen und Bewerbern. Knapp die Hälfte der Bewerbungen wurde zur Begutachtung in die Fakultät gegeben. Bei der abschließenden Sitzung der Kommission wurden aufgrund der hervorragenden Bewerbungen zwanzig Stipendien und vier KollegiatInnenplätze vergeben. Aus dem Kreis der PreDoc-StipendiatInnen hatten sich sechs für ein Stipendium beworben, vier erhielten eine Zusage. Ebenso war eine KollegiatInnenbewerbung erfolgreich. Eines der Ziele von a.r.t.e.s. ist es, junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler anzusprechen und zu fördern. Im Jahr 2014 sind alle StipendiatInnen 28 Jahre alt oder jünger. Bei den BewerberInnen waren 54 % jünger oder 28 Jahre alt. Alter der BewerberInnen 2013/14:

1 1% 36 19 %

50 26 %

16 8% 34 18 %

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52 28 %

< 27 27 - 28 29 - 30 31 - 32 > 32 keine Angabe

17


Alter der StipendiatInnen 2013/14:

18

10 50 %

10 50 %

< 27 27 - 28

a.r.t.e.s. Stipendiaten und Stipendiatinnen schlieĂ&#x;en ihr Studium in der Regel mit sehr guten Noten ab. Im Jahr 2013 waren es 85 % der StipendiatInnen, die einen Notendurchschnitt von 1 bis 1,5 erreichten. Bei den Bewerberinnen und Bewerbern waren es 55 %. Examensabschlussnoten der StipendiatInnen 2013/14:

3 15 % 8 40 % 9 45 %

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1,0 1,1 - 1,5 1,6 2,0


a.r.t.e.s. hat sich zum Ziel gesetzt, maximal die Hälfte der Stipendienplätze an Kölner KandidatInnen zu vergeben, was auch erfüllt werden konnte. Im Jahr 2013 haben sich 83 % auswärtige KandidatInnen für ein a.r.t.e.s. Stipendium beworben. Aus dem Ausland kamen 37 % der Bewerbungen und knapp 20 % der StipendiatInnen sind ausländische DoktorandInnen. Somit konnte der gewünschte Prozentsatz ausländischer Stipendiatinnen und Stipendiaten erreicht werden. In diesem Jahr lag der Prozentsatz der Bewerbungen aus bildungsfernen Elternhäusern bei 10 %. Ein ebenso hoher Prozentsatz der BewerberInnen hat ein Stipendium erhalten. In diesem Auswahlverfahren kamen 54 % der Bewerbungen von Frauen. Zu den Auswahlgesprächen wurden aufgrund der fachlichen Exzellenz des Antrags 22 Frauen und 19 Männer eingeladen. Zehn Bewerberinnen und zehn Bewerber erhielten ein Stipendium, womit der Frauenanteil bei 50 % liegt. Geschlechterverhältnis StipendiatInnen 2013/14:

10 50 %

10 50 %

weiblich männlich

Im Jahr 2013 hatten sich Absolventen aus 15 unterschiedlichen Fachrichtungen bei a.r.t.e.s. beworben. Besonders hohe Bewerberzahlen gab es in der Geschichte (22), der Germanistik (22) sowie den Philologien (22) und den Medienwissenschaften (26). Es wurden sieben Stipendien für BewerberInnen aus der Geschichte sowie jeweils zwei Stipendien für BerwerberInnen aus den Philologien, der Germanistik und den Medienwissenschaften sowie der Kunstgeschichte vergeben.

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Fachbereiche* der BewerberInnen und StipendiatInnen 2013/14 (Auswahl):

20

* BewerberInnen aus den verschiedenen ‚Philologie‘ zusammengefasst dargestellt.

Philologien

(außer

der

Germanistik)

wurden

unter

Erfahrungswerte und strategische Ziele Die Gender- und Diversity- Ziele der Graduiertenschule konnten auch in diesem Jahr erfolgreich umgesetzt werden. Insbesondere können durch die Exzellenzinitiative Familien nun auch finanziell stärker gefördert und entlastet werden. Die

Ziele

der

Auswahlkriterien,

junge

Nachwuchswissenschaftler

mit

hervorragenden

Abschlussnoten für a.r.t.e.s. zu gewinnen, sowie nur maximal 50 % Kölner Absolventen zu fördern, wurden auch in diesem Jahr erreicht. Der Ausbau der internationalen Kooperationen mit ausländischen Graduiertenschulen schritt im Jahr 2013 weiter fort. Im November fand das erste „Cologne-Toronto Graduate Student Colloquium“ statt, ein regelmäßig stattfindender DoktorandInnenworkshop der a.r.t.e.s. Graduate School gemeinsam mit dem Centre of Medieval Studies der University of Toronto. Im Wintersemester 2013/14 starteten das Research Lab sowie das Research MasterProgramm. Mit der Fast-Track Option, die im Sommersemester 2014 eingerichtet werden wird und dem Stipendium zur Promotionsvorbereitung haben forschungsorientierte Studierende die Möglichkeit, unmittelbar nach ihrem Abschluss ihre Promotion zu beginnen. Mit dem Research Lab wird der unmittelbare Übergang von der Promotion zu einer weiterführenden wissenschaftlichen Karriere gefördert, die sich mit einer thematischen Profilbildung an der a.r.t.e.s. Graduate School orientiert.

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„Große Errungenschaften entstehen dann, wenn ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird. Die a.r.t.e.s. Graduate School schafft genau diese Bedingungen.“ Timo Röttger a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 Klasse 2 Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


Grußwort und Rückblick des a.r.t.e.s. SprecherInnenteams 2013/14

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Das erfolgreiche erste Jahr der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne als Graduiertenschule der Philosophischen Fakultät liegt hinter uns. Zudem war es das fünfte Jahr der a.r.t.e.s.-Forschungsgemeinschaft und somit „das Jahr der Sprache“. Für uns als gewähltes SprecherInnenteam der a.r.t.e.s. DoktorandInnen war es daher eine ganz besondere Freude, die Promovierenden mit Rat und Tat – ganz individuell oder in Gruppen – zu unterstützen sowie in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Graduiertenschule bestmögliche Voraussetzungen für eine höchsten internationalen Ansprüchen genügende Promotion zu schaffen. Auch im Jahr 2013 gab es für uns alle zahlreiche Herausforderungen und gleich zu Beginn eine besondere Veränderung für das neue SprecherInnenteam: Das ehemals aus drei SprecherInnen bestehende Team wurd auf zwei VertreterInnen aus den Reihen der DoktorandInnen reduziert. Nachdem wir also als neues Zweierteam bestätigt wurden, war es uns im Kontext unserer wissenschaftlichen Arbeit als Archäologin und Historiker ein ganz besonderes Anliegen, den ArtistInnen die über 2000-jährige Stadtgeschichte Kölns näher zu bringen. Daher organisierten wir Ende Juni 2013 eine Führung in unsere unmittelbare Nachbarschaft – den Melatenfriedhof. Im 12. Jahrhundert noch ein Leprosenheim, im Mittelalter eine öffentliche Hinrichtungsstätte und erst Anfang des 19. Jahrhunderts durch Ferdinand Franz Wallraf in einen Friedhof umgewandelt, lassen sich an diesem Ort ganz besonders gut die sozialgeschichtlichen und kunsthistorischen Entwicklungen Kölns aufzeigen. So trafen wir nicht nur auf den Sensenmann und den Erfinder des Eau de Cologne, sondern auch auf die berühmte Klosterfrau mit dem Melissengeist. Anfang November 2013 ging es dann noch weiter in der Geschichte zurück. Mit dem Besuch des alten Statthalterpalastes, dem Praetorium, begaben wir uns in die Gründungszeit der Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Durch den römischen Abwasserkanal erkundeten wir – im wahrsten Sinne des Wortes – die tiefsten Abgründe der Stadt. Einen deutlichen Kontrast dazu bildete der anschließende Besuch des mittelalterlichen jüdischen Ritualbades, der Mikwe auf dem Rathausplatz. Nach den eindrucksvollen Erlebnissen im Kölner Untergrund ging es wieder zurück ans Tageslicht und in das quirlige Leben der a.r.t.e.s. Graduate School. Sowohl die Begrüßung der neuen StipendiatInnen als auch die Verabschiedung und Ehrung der frisch Promovierten sind dabei regelmäßig stattfindende Festlichkeiten, die das a.r.t.e.s.-Jahr prägen. Den

erfolgreichen

a.r.t.e.s.

AbsolventInnen

bereiteten

wir

einen

kleinen

Emp-

fang und in einer feierlichen Zeremonie überreichten wir ihnen zusammen mit Andreas

Speer

die

hart

erarbeiteten

Doktorhüte.

Im

Anschluss

wurde

zudem

in

diesem Jahr Rudolf Drux als langjähriges Mitglied der a.r.t.e.s. Kommission für sein besonderes Engagement ausgezeichnet. Für eine fröhliche Stimmung während der Feierlichkeiten trug er mit seiner kreativen Umdeutung des a.r.t.e.s. Akronyms bei, mit der er sich bei allen Beteiligten bedankte: „A.llen R.echtmäßigen T.itulanten E.in S.alut!“ Um auch zukünftigen „rechtmäßigen Titulanten“ den Einstieg in eine akademische Laufbahn nach der Promotion zu erleichtern, veranstalteten wir im November 2013 zusammen mit der Gerda Henkel Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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Stiftung einen Workshop, der uns nicht nur verschiedene Anschlussförderungen und Diskussionsplattformen – insbesondere für GeisteswissenschaftlerInnen – aufzeigte, sondern auch das Berufsfeld „Stiftungswesen“ näher brachte. Für die kommenden Jahre ist ein noch stärkerer Austausch über berufliche und wissenschaftliche Erfahrungen in den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen unter den ArtistInnen geplant. Dazu möchten 24 wir das von a.r.t.e.s. StipendiatInnen initiierte „Peer-Mentoring“ weiter ausbauen und online zugänglich

machen. Durch die Vernetzung der a.r.t.e.s. DoktorandInnen soll so nicht nur die gegenseitige Unterstützung auf dem Weg in eine Wissenschaftskarriere ermöglicht werden, sondern auch ein noch intensiverer wissenschaftlicher Diskurs stattfinden.

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Nur durch die gute Zusammenarbeit mit dem a.r.t.e.s. Vorstand und den vielen freiwilligen HelferInnen aus dem Kreis der DoktorandInnen konnten wir abwechslungsreiche Veranstaltungen auch im fünften a.r.t.e.s. Jahr organisieren und durchführen. Wir möchten uns daher bei allen herzlich bedanken und wünschen unseren NachfolgerInnen viel Freude und Erfolg bei ihrer Tätigkeit. Birte Ruhardt und Alexander van Wickeren Das SprecherInnenteam der a.r.t.e.s. DoktorandInnen 2013/14

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Neugierde als Antrieb – Von der Forschungsschule zur integrierten Graduiertenschule der Philosophischen Fakultät Feierliche Eröffnung der a.r.t.e.s. Graduate School 11. April 2013

Silke Feuchtinger

PROGRAMM Begrüßung

Prof. Dr. Axel Freimuth | Rektor der Universität zu Köln Prof. Dr. Stefan Grohé | Dekan der Philosophischen Fakultät

Eröffnung Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer | Direktor und wissenschaftlicher Koordinator der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne Festvortrag Prof. Dr. Thomas Y. Levin | Princeton University »Voice-o-Graph, Phonopost, Recordiogram: Personal Gramophonic Recording and the Media Archaeology of Voice Mail« Musikalische Gestaltung:

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Seit Oktober 2012 hat die Philosophische Fakultät der Universität zu Köln mit

a.r.t.e.s. eine fakultätsweite, integrierte Graduiertenschule. Als Graduate School for the Hu-

manities Cologne gehört a.r.t.e.s. zu den fünf Kölner Exzellenzprojekten, die im Juni 2012 bewilligt wurden. Seit 2008, als a.r.t.e.s. zunächst als Forschungsschule gegründet wurde, hat Prof. Dr. Andreas Speer zusammen mit seinem Team das Konzept stetig weiterentwickelt und der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder schließlich ein fast 300 Seiten umfassendes, ausführliches Konzept vorgelegt. Die Bewerbung war erfolgreich: Als exzellenzgeförderte Graduiertenschule der Philosophischen Fakultät konnte a.r.t.e.s. im Oktober 2012 offiziell die Arbeit aufnehmen. Die Neuaufnahme des mittlerweile fünften Jahrgangs von Stipendiaten und Stipendiatinnen nahmen die „Artisten“ und „Artistinnen“ Anfang April 2013 zum Anlass, die Eröffnung feierlich zu begehen. Der Vielfalt gerecht werden Das Zusammenspiel der Musiker und Musikerinnen des Cölner Barockorchesters, das die Veranstaltung musikalisch untermalte – und zu dem mit der Cellistin Evelyn Buyken auch eine a.r.t.e.s.-Doktorandin gehört – könnte programmatisch für den Anspruch des Gemeinsamen stehen, den sich a.r.t.e.s. von Beginn an zueigen gemacht hat: vielfältiges Können und Wissen zusammenführen und im interdisziplinären Austausch wirken lassen. Als fakultätsübergreifende Graduiertenschule greift a.r.t.e.s. damit

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die Mannigfaltigkeit der geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächer an der Universität zu Köln auf und führt sie, so Prof. Dr. Stefan Grohé, Dekan der Philosophischen Fakultät, in seiner Ansprache zur Eröffnung, im Sinne des Prinzips einer „permanenten Konferenz, eines durch eine Schule institutionalisierten Gesprächs“ zusammen. „Die Graduiertenschule steht für das Angebot der strukturierten Promotion, will aber auch die Individualität jedes einzelnen Projekts berücksichtigen“, führt Grohé aus. a.r.t.e.s. ist sich dabei der hohen Erwartungen sehr bewusst: „Die Reputation einer Universität korreliert mit der Qualität ihrer Promotionen“, so Grohé. Auch Rektor Prof. Dr. Axel Freimuth dankt in seiner Eröffnungsrede insbesondere den Doktorandinnen und Doktoranden für ihr Engagement: „Ihre Ideen sind die Zukunft unserer Universität.“ Neugierde als Grundlage der Wissenschaft „Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen.“ Diesen berühmten Satz aus dem ersten Buch der Metaphysik des griechischen Philosophen Aristoteles bildet für a.rt.e.sDirektor Andreas Speer das Motto, mit dem er das Gründungsmotiv von a.r.t.e.s. beschreibt: „Es ist die theoretische Neugierde, die uns Menschen antreibt und keine Denkprozesse unerlaubt lässt“, erklärt Speer. „Entsprechend wollen wir den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei a.r.t.e.s. keine Fragen oder Problemstellungen vorgeben. Doktoranden und Doktorandinnen sollen, ja sie müssen ihre eigenen Fragen stellen.“ Ein

gelungenes

Beispiel

wissenschaftlicher

Neugierde

liefert

am

Abend

der

Eröff-

nung der Festvortrag des Medienwissenschaftlers Prof. Dr. Thomas Levin von der Princeton University. Levin, der sich in seiner Forschung unter anderem Formen und Theorien der „Surveillance“ widmet, lässt in seinem Vortrag ein fast in Vergessenheit geratenes Phänomen wieder auferstehen: Das Versenden akustischer Briefe, sogenannter „voicemail“, erfreute sich während der 1920er, 1930er und 1940er Jahre in den USA, in weiten Teilen Europas und in Argentinien großer Beliebtheit. In Form von kleinen Schallplatten wurden in jenen Jahrzehnten zahlreiche gesprochene www.artes.uni-koeln.de


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Grußnachrichten als „phonopost“ versandt. Levin befasst sich mit der Frage, welche medien- und gesellschaftsgeschichtlichen Voraussetzungen zum Entstehen sowie zum plötzlichen Verschwinden dieses Kommunikationsmittels beigetragen haben könnten. Seine Darlegung des Themas fand bei den Artistinnen, Artisten und „artistischen“ Freunden regen Anklang. Projekte für die Zukunft Mit Erreichen des Exzellenzstatus beginnt für die a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne nun eine neue Förderperiode. Neben der Vergabe von Stipendien ist so auch die Einrichtung eines Research Master-Programms und eines Research Lab möglich geworden. Interdisziplinarität als Charakteristikum wird bei a.r.t.e.s. dabei weiterhin groß geschrieben:

Die

beiden

fächerübergreifenden

PostDoc-Nachwuchsforschergruppen

„Transformations of Life“ und „Transformations of Knowledge“, die im Rahmen desResearch Lab im Oktober 2013 ihre Arbeit aufgenommen haben, stellen sicher, dass kreativer wissenschaftlicher Forschung an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln auch in Zukunft der gebührende Platz eingeräumt werden wird. Der Artikel wurde erstmals in der Kölner Universititätsszeitung 3/2013 abgedruckt.

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«


Alles in Bewegung

– Das a.r.t.e.s. Research Lab forscht zum Thema Transformation

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Silke Feuchtinger

Im Wintersemester 2013/2014 hat das a.r.t.e.s. Research Lab seine Arbeit aufgenommen. Mit zwei Post-DoktorandInnengruppen zu den Themen „Transformations of Knowledge“ und „Transformations of Life“ bereichert es die Forschungsarbeit bei a.r.t.e.s. und trägt auch innerhalb der Philosophischen Fakultät zu einer Erweiterung interdisziplinärer Fragestellungen bei. Ein Gespräch über Ideen, Ziele und Kontroversen. Martin und Thiemo, als a.r.t.e.s. Juniorprofessoren leitet und beratet Ihr gemeinsam das Lab. Könnt Ihr bereits von gemeinsamen Arbeitsformen sprechen? Thiemo Breyer: Mit insgesamt sieben Personen sind wir bereits jetzt eine sehr große Gruppe. Unsere Arbeit ist dadurch gekennzeichnet, dass zwar jeder sein eigenes, disziplinär spezialisiertes Projekt vorantreibt, wir aber mittels gemeinsamer Veranstaltungs-formate gleichzeitig eine interdisziplinäre Öffnung anstreben. Das betrifft nicht nur das Lab selbst. Unsere Themen und Diskussionen sollen auch in die a.r.t.e.s. Graduate School und darüber hinaus in die Fakultät ausstrahlen. Wie sieht das konkret aus? Thiemo

Breyer: Für

unsere

interne Vernetzung

haben

wir

bereits

im Winterseme-

ster 2013/2014 unterschiedliche Instrumente etabliert. Wir treffen uns zum Beispiel regelmäßig in einem Lesekreis, wo wir uns mit methodologischen Texten auseinandersetzen, die in Bezug auf unsere unterschiedlichen Ansätze einen gemeinsamen Boden bieten www.artes.uni-koeln.de


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können. Wir organisieren außerdem gemeinsam mit den Studierenden aus dem Research Master-Programm Werkstattkolloquien, in denen eigene Texte miteinander besprochen werden. Das Lab steht momentan noch ganz am Anfang, Ihr könnt es gemeinsam gestalten. Wie formuliert Ihr Eure Zielsetzung? Martin Zillinger: Ich entdecke in a.r.t.e.s. und speziell im Research Lab das Humboldtsche Ideal, in den „wissenschaftlichen Anstalten“ Forschung und Lehre zu verzahnen. Das bedeutet nicht nur, dass wir Seminare für Studierende anbieten, sondern auch, dass wir in der direkten Zusammenarbeit miteinander forschen und voneinander lernen wollen. Denken entlang von Transformationen im interdisziplinären Kontext kann gerade nicht von gesicherten Kategorien ausgehen. Insofern bietet das Lab erst einmal einen wunderbaren Freiraum für das Abenteuer Forschung. Der Begriff „Transformation“ bildet für beide Gruppen des Research Lab die große thematische Überschrift. Wie nähert Ihr Euch diesem Begriff in Euren jeweiligen Projekten? Stefan Niklas: Ich sehe den Begriff der Transformation zunächst einmal als eine Aufgabe. Dieser Aufgabe versuche ich weniger mit einer Begriffsdefinition, sondern eher methodisch zu begegnen. In meinem Forschungsvorhaben beschäftige ich mich mit dem kulturellen

Umgang

mit

Ungewissheit.

Dabei

beobachte

ich,

in

welchen

verschie-

denen Medien oder ästhetischen Formen Ungewissheit verhandelt wird. Von Medium zu Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


Medium gibt es sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. Diese medialen Übergänge will ich als Transformation verstehen. Doch auch in historischer Hinsicht stellt sich die Frage: Wie transformiert sich die Suche nach Gewissheit in einer ganz und gar unsicheren Welt? Worin bestehen die Unterschiede im Umgang mit Unsicherheit, zum Beispiel in Romanen, in Filmen oder auch in anderen Bereichen wie dem wissenschaftlichen Experimentieren? Das 32

sind Fragestellungen, die mich interessieren. Johannes Schick: Mir geht es beim Transformationsbegriff vor allem darum zu erkunden, was das überhaupt für ein Phänomen ist. Lässt sich dieses nur biologisch oder physikalisch beschreiben oder kann man Transformation auch erkenntnistheoretisch erfassen? Gibt es so etwas wie eine Erfahrung der Transformation oder ist Erfahrung möglicherweise selbst transformativ? Inwiefern führen die verschiedenen technologischen und medialen wissenschaftlichen Praktiken dazu, dass auch philosophische Begriffe Transformationen unterliegen? Was Henri Bergson 1907 in seinem Werk „L’Évolution créatrice“ als Homo Faber bezeichnet hat, hat sich durch die technischen und medialen Entwicklungen inzwischen verändert. Heute kann man, mit Gilbert Simondon, wohl eher vom Homo Coordinans sprechen, der inmitten der technischen Objekte nicht mehr unilateral auf sie wirkt, sondern sie ständig neu erfinden und koordinieren muss. Susanne Schregel: Vielleicht kann ich hier noch eine weitere Facette ergänzen, die mich als Historikerin an dem Konzept der Transformation besonders interessiert. Transformation ist natürlich auch etwas, was sich als Prozessualität, besonders im Hinblick auf Zeitlichkeit und Veränderungsprozesse, denken lässt. Mein Projekt hat zum Ziel, eine Geschichte der Intelligenz im deutsch-britischen Vergleich zu schreiben. Der Begriff der Intelligenz, den ich mir dabei anschaue, bildet dabei eine begriffliche Klammer, die sich erstmal nicht verändert. Transformation findet hier also unter einer gleichbleibenden Größe statt. Ist „Transformation“ für Euch ein gänzlich neuer Forschungsgegenstand oder habt Ihr Euch bereits in früheren Projekten mit dem Begriff beschäftigt? Bernhard Hollick: Als Mediävist wurde und werde ich in meiner Beschäftigung mit mittelalterlicher Literatur permanent mit unterschiedlichsten Transformationsprozessen konfrontiert: Historische Transformationen bei der Beschäftigung mit Fragen der Rezeptionsgeschichte, literarischmediale bei der Analyse des Wechsels zwischen Prosa, Dichtung und spielerischen Formen wie dem Zahlenkampfspiel – oder auch ganz einfach sprachliche Transformationen durch die Parallelität von Lateinisch, Mittelenglisch und Anglonormannisch im spätmittelalterlichen England. Das alles ist ja bereits eine ständige Bewegung. Für mich besteht das Problem vor allem darin, innerhalb dieses Wirrwarrs verschiedener Transformationsprozesse vergleichbare Strukturen zu finden – oder zumindest ein Modell von Transformation, unter das ich diese subsumieren kann.

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Thiemo Breyer: Noch radikaler gesagt: Es gibt eigentlich keinen einzigen Gegenstand geisteswissenschaftlicher Forschung, der völlig statisch wäre. Wir haben es immer schon mit Transformationen unterschiedlichster Art zu tun. Die Frage ist vielmehr, was der Begriff der Transformation in methodologischer Sicht zum Fundus der operativen Verfahren in den Geisteswissenschaften aktuell beitragen kann. Martin Zillinger: Wenn wir Transformationen in den Blick nehmen, dann haben wir es häufig mit retrospektiven Kategorisierungen zu tun. Eine Herausforderung wäre es daher, den transformierenden Aspekt selbst zu betrachten und zu überlegen, wo Ordnungen und Strukturierungen emergieren. Transformationen werden immer von Kontroversen begleitet: Institutionen werden auf den Prüfstand gestellt, konkurrierende Ansprüche müssen legitimiert, Ordnungen verhandelt werden. Diese Kontroversen kann man sich anschauen und so überlegen, wie Transformation selbst in den Blick zu bekommen ist. Nina Engelhardt: Was gerade das Knowledge Lab und damit auch mein Projekt zur literarischen Rezeption von Mathematik kennzeichnet, ist der Fokus auf die Popularisierung von Wissen. Dabei betrachten wir automatisch auch die Transformationsbewegungen, die dabei stattfinden. Indem wir aus unseren unterschiedlichen Perspektiven diskutieren, erleben wir diesen Prozess permanent selbst. Unser disziplinäres Wissen wird in der Kontroverse aus den Kontexten genommen und aus nichtfachspezifischen Perspektiven neu betrachtet. Wir erfahren so unsere Forschung – im wahrsten Sinne. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch unsere Arbeit mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des a.r.t.e.s. Research Master-Programms, weil wir hier unsere eigenen Texte vorstellen und mit den Studierenden diskutieren können. Das Research Lab hat sich gerade erst formiert, dennoch habt Ihr Eure Forschung schon intensiv in den Blick genommen. Wie geht es in Zukunft weiter?

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Martin Zillinger: Auch als Gruppe unterliegen wir ja einer fortwährenden Transformation. Im Laufe des Jahres 2014 werden noch weitere Post-Doktorandinnen und -Doktoranden sowie ein Humboldt-Stipendiat zu uns stoßen. Es kommen also immer wieder neue Perspektiven

aus

unterschiedlichen

Disziplinen

zusammen.

Genau

das

brauchen

wir

auch, wenn wir uns mit einem Phänomen wie dem der Transformation beschäfti34

gen. Keine Disziplin kann für sich beanspruchen, dass sie die Fragestellungen, die sich hier ergeben, alleine bewältigen kann. Glücklicherweise sind wir an einer sehr vielseitig aufgestellten Fakultät situiert. Auch die Studierenden bringen hier einen breiten fachlichen Hintergrund mit. Als Research Lab wollt Ihr nicht nur innerhalb der Universität zu Köln mit Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutieren, sondern Euch auch nach außen öffnen. Welche Veranstaltungen sind denn für die nächsten Monate konkret geplant? Martin

Zillinger: Wir

werden

in

Zukunft

zahlreiche

Veranstaltungsformate

organisie-

ren, von denen wir uns einen intensiven wissenschaftlichen Austausch erhoffen. Bereits im Mai wird ein Workshop zur Frage „Was leistet die Praxistheorie?“ stattfinden, auf dem wir uns anschauen, wie Transformation angemessen theoretisiert werden kann. Hierzu werden wir Fachleute einladen und gemeinsam mit interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutieren. Im Sommersemester 2014 startet außerdem eine interdisziplinäre Vorlesungsreihe mit dem Titel „Was ist Anthropologie? Die Frage nach dem Menschen und seiner Praxis in den Wissenschaften.“ Wir konnten zahlreiche an der philosophischen Fakultät beheimatete Fächer dafür gewinnen, an der Vorlesungsreihe teilzunehmen. Mit einem auswärtigen Referenten, David Wengrow vom University College London, wollen wir auf einem Arbeitstreffen eine der großen Transformationen der Menschheit diskutieren – die Schwelle zur Domestizierung und Sesshaftigkeit bei Jäger-und-SammlerGesellschaften. Und besonders wichtig ist uns natürlich unsere Jahrestagung im November. Deren Format ist ganz auf die verschiedenen PostDoc-Projekte zugeschnitten, die wir dann mit externen Gästen diskutieren wollen. Nina Engelhardt: Die Planungsphase dieser Jahrestagung ist für uns besonders produktiv. Wir müssen uns vorab intensiv mit den Projekten der anderen Mitglieder des Labs auseinandersetzen. Da ergeben sich plötzlich sehr spannende Schnittmengen. Bernhard Hollick: Es ist für uns alle ja zunächst nicht ganz leicht gewesen zu verstehen, was die anderen machen. Aber wenn man die Problemstellungen erstmal ein bisschen kennengelernt hat, sind die Verbindungen viel stärker als gedacht. Das Besondere am a.r.t.e.s. Research Lab ist ja, dass gerade die Zusammenarbeit untereinander sehr stark fokussiert wird. Das habe ich in dieser Form zuvor nicht kennengelernt. Der Austausch steht hier wirklich ganz besonders stark im Vordergrund. Nur ganz selten ziehen wir uns in unsere fachlichen Nischen zurück. www.artes.uni-koeln.de


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Johannes Schick: Das Interessante dabei sind die Kontroversen, die wir in der Arbeit miteinander permanent erzeugen. Gerade diese Reibungsflächen bieten dann das Potential, dass etwas Neues entsteht. In unserer Lektüregruppe tauchen immer wieder ganz unterschiedliche methodische Zugänge auf, in die man sich manchmal erst intensiv hineinversetzen muss, um zu verstehen, wie der andere denkt. Auf ganz produktive Weise entstehen dann Kontroversen, die auch auf das eigene Denken und die eigene Arbeitsweise transformierend wirken. Das Gespräch führte Silke Feuchtinger.

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Forschungsorientiert Studieren: Der a.r.t.e.s. Research Master Aiko Wolter Mit dem a.r.t.e.s. Research Master wird die a.r.t.e.s. Graduate School seit dem Wintersemester 2013/14 um ein weiteres Programm ergänzt, das bereits in einer frühen Ausbildungsphase ansetzt. Forschungsinteressierten Masterstudierenden der Philosophischen Fakultät bietet es die Möglichkeit, schon während der Masterphase mit den Forscherinnen und Forschern der a.r.t.e.s. Graduate School in Kontakt zu treten. Auf diese Weise umfasst die Graduiertenschule nun neben dem Promotions- und dem PostdocProgramm auch die Masterausbildung und deckt damit alle Bereiche der Graduiertenausbildung ab. Das Research Master-Programm versteht sich als ein Zusatzangebot zu den regulären Fachcurricula der teilnehmenden Masterstudiengänge der Fakultät, die ein hohes fachliches und wissenschaftliches Niveau gewährleisen. Durch den Besuch von eigens hierfür von den Juniorprofessoren und den Postdocs des a.r.t.e.s. Research Lab konzipierten Lehrveranstaltungen wird den Studierenden schon während der Masterphase ein unmittelbarer Forschungsbezug und damit ein guter Einblick in innovative und interdisziplinäre Forschungsdesigns und Methoden in den Geistes- und Kulturwissenschaften ermöglicht. Ein besonderes Anliegen des Programms besteht zudem darin, die Studierenden schon frühzeitig in der Konzeption und Ausarbeitung des Themas der Masterarbeit zu unter-stützen – und dies bereits mit Blick auf eine mögliche anschließende Promotion. Auf diese Weise soll auch ein rascher und lückenloser Übergang zu einem Promotionsstudium gewährleistet werden. www.artes.uni-koeln.de


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Der erste der von nun an jährlich ausgeschriebenen Research Master-Jahrgänge nahm im Herbst 2013 das Studium auf. 25 Studierende aus sämtlichen Fächergruppen der Fakultät füllten das bislang nur auf dem Papier existierende Programm mit Leben und sorgten im engen Austausch mit den Lehrenden des Research Labs dafür, dass das Programm und die verschiedenen Veranstaltungsformate erfolgreich erprobt werden konnten. Die fruchtbringende Arbeitsatmosphäre in den kleinen Arbeitsgruppen sowie das besondere Engagement der Studierenden, für die ab dem Sommersemester auch ein eigener Raum in der a.r.t.e.s. Graduate School zur Verfügung stehen wird, bezeugen den erfolgreichen Programmstart und eröffnen vielversprechende Aussichten für die weitere Zukunft des a.r.t.e.s. Research Master. Programmkoordination: Prof. Dr. Ralph Jessen (Historisches Instiut)

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Das a.r.t.e.s. Promotionsvorbereitungssemester 2013/14 Silke Feuchtinger Seit dem Wintersemester 2013/14 ist die Familie der a.r.t.e.s.-Programme um eine weitere Gruppe gewachsen: Bis 2017 werden von nun an jedes Wintersemester jeweils acht Absolventinnen und Absolventen der Geisteswissenschaften mit einem sechsmonatigen Promotionsvorbereitungsstipendium gefördert. Das so ermöglichte halbe Jahr an der a.r.t.e.s. Graduate School soll gezielt genutzt werden, um ein Dissertationsprojekt zu entwickeln und zu fokussieren. So wird ein schneller Übergang zur Promotionsphase möglich. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Wintersemesters 2013/14 kommen – den Leitlinien von a.r.t.e.s. entsprechend – aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen Fachdisziplinen und bearbeiten Themen, die den interdisziplinären Diskurs weiter befördern. Durch die Vergabe eines zusätzlichen Sonderstipendiums und der Aufnahme eines assoziierten Mitglieds besteht die Gruppe in diesem Semester aus zehn neuen Artistinnen und Artisten.

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Die rege Teilnahme der neuen Artistinnen und Artisten beim a.r.t.e.s. Kolloquium im Oktober 2013 zeugt von einem großen, gegenseitigen Nutzen: Das Promotionsvorbereitungssemester lernte hier nicht nur die Themen und Ansätze der Doktorandinnen und Doktoranden kennen, sondern bereicherte mit frischem Blick auch seinerseits die Diskussion. Voll von wissenschaftlichem Tatendrang trifft sich die Gruppe nun regelmäßig innerhalb eines selbst organisierten Kolloquiums. Mögliche eigene Dissertationprojekte werden hier gemeinsam besprochen, auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft und vor dem Hintergrund der Möglichkeiten und Methoden unterschiedlicher Fächer kritisch unter die Lupe genommen – ganz im Geiste „artistischer“ Neugierde und Interdisziplinarität. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Promotionsvorbereitungssemesters gutes Gelingen.

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Jahresthema »Sprache« Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


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„a.r.t.e.s. bietet mir durch ein vielfältiges Betreuungskonzept genau die Unterstützung, die ich für meine Arbeit brauche. Die Kolloquien geben mir immer neue Denkanstöße, auf die man alleine gar nicht kommen kann. Und auch die kooperativen, immer um schnelle und effektive Lösungen bemühten Ansprechpartner für Auslandsaufenthalte, Organisatorisches und Papierkram ermöglichen es mir, mich voll und ganz auf meine Promotion konzentrieren zu können!“ Viviane Huppertz, a.r.t.e.s. Jahrgang 2013, Klasse 5

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Silke Feuchtinger Wie nutzen wir tagtäglich unsere Sprache? Welche Möglichkeiten der Übersetzung gibt es? Wie formt Sprache die menschliche Identität? Und was geschieht, wenn Sprache einfach fehlt? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der fünften Jahrestagung der a.r.t.e.s. Graduate School, die am 21. Juni 2013 im Neuen Seminargebäude der Universität zu Köln stattfand. Mit dem Thema „Sprache“ widmete sich das a.r.t.e.s. forum nach „Anthropologie“, „Rezeption“, „Transkulturation“ und „Episteme“ nun dem letzten der fünf Leitbegriffe, die das Akronym von a.r.t.e.s. bilden. Von

einem

Team

aus

Stipendiatinnen

und

Stipendiaten

verschiedener

Fachrich-

tungen organisiert, stand auch diesmal das Bemühen um einen interdisziplinären Diskurs im Vordergrund. So brachte die gut besuchte Veranstaltung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachdisziplinen – auch aus Bereichen jenseits der Geisteswissenschaften – miteinander ins Gespräch und ermöglichte einen regen Austausch aus unterschiedlichen Perspektiven. Neben philosophischen, soziologischen und linguistischen Ansätzen kamen dabei auch Forschungsergeb-

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nisse aus dem Bereich der Genetik und Bioinformatik sowie der Psychologie zum Tragen. In vier Panels gegliedert und jeweils mit den Begriffen Relativität, Übersetzung, Evolution und Identität in Zusammenhang gesetzt, konnten auf diese Weise vielfältige Zugänge zum Thema „Sprache“ vorgestellt und debattiert werden. Ob es dabei um die Frage nach kulturellen Gewohnheiten beim Erlernen von sprachlichen Referenzrahmen ging (PD Dr. Gabriele Janzen, Nijmegen), um die „Allgegenwart der Fremdsprache“ (Prof. 44

Dr. Joachim Renn, Münster), um John Deweys Bedeutung für die Entwicklung der Sprachphilosophie (Prof. Dr. Roberta Dreon, Venedig), um die „Sprache der Gene“ (Prof. Dr. Thomas Wiehe, Köln) oder um den Zugang von Tieren zu menschlicher Kommunikation (Dr. Susanne Grassmann, Zürich) – das a.r.t.e.s. forum bot mannigfaltige Ansätze zur Diskussion, die vom Publikum angeregt aufgegriffen wurden. Prof. Dr. Ellen Fricke (Chemnitz), Prof. Dr. Durk Gorter (San Sebastián) und Peter Honnen (Bonn) vervollständigten das Programm mit originär linguistischen Überlegungen wie der Frage nach den sprachlichen Charakteristika von Handbewegungen, den Erscheinungsformen von Mehrsprachigkeit sowie aktuellen Forschungen zu Dialekten und Geheimsprachen im Rheinland. Ganz ohne Sprache, dafür aber begleitet von Klaviermusik, präsentierte sich die Vorführung des Stummfilmklassikers „Schuhpalast Pinkus“ von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1916 im Kino des Filmclub 813 e.V. (die BRÜCKE) des Kölnischen Kunstvereins. Mit einer anschließenden Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Frank Hentschel, Prof. Dr. Peter W. Marx und Prof. Dr. Andreas Speer, zu der sich spontan auch der Filmkritiker und Stummfilmpianist Daniel Kothenschulte gesellte, endete die Veranstaltung in inspirierender Atmosphäre.

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Den

Referentinnen

und

Referenten

sowie

dem

gesamten

Organisationsteam

sei

an

dieser Stelle herzlich für das gelungene Programm gedankt. Auch 2014 wird die Reihe der a.r.t.e.s. foren fortgesetzt, dann orientiert an den englischsprachigen Begriffen, für die a.r.t.e.s. ebenfalls stehen kann: Area Studies and Diversity, Reception and Transculturation, Text – Language – Media, Environment and Agency sowie Societies and Social Practices. Wir merken uns das Datum des 27. Juni 2014 vor und dürfen gespannt sein! Auf den folgenden Seiten geben eine wissenschaftliche Ausführung der Referentin Dr. Susanne Grassmann aus Zürich sowie atmosphärische Fotografien stellvertretend die unzähligen Beiträge wieder, die das a.r.t.e.s. forum 2013 haben gelingen lassen. Darüber hinaus befassen sich auch zwei „artistische“ Beiträge mit dem diesjährigen Titelthema: Mit Dominik Baumgartens Revue seiner Teilnahme am Groniger TABU Dag sowie Paula Niemeiers Aufsatz „The Birth of Cultural Awareness: Shifts in German Translation Theory during the Long 18th Century“ komplettieren zwei ganz unterschiedliche Blickwinkel auf das Thema Sprache das Hauptkapitel dieser Ausgabe.

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Dr. Susanne Grassmann, Universität Zürich 46

Mensch und Hund Mensch und Hund leben seit etwa 10.000–15.000 Jahren miteinander. In unserer gegenwärtigen Zeit findet dieses Zusammenleben im Großen und Ganzen in zwei verschiedenen Formen statt: Zum einen haben wir Familienhunde, das heißt Hunde, die im Haushalt ihrer Halter leben und zum Anderen haben wir Arbeitshunde, das heißt Hunde, die verschiedenste Aufgaben für Menschen übernehmen: Hütehunde halten Schafherden zusammen, Such- und Spürhunde finden Verunglückte am Berg oder Drogen und andere illegale Waren, Begleithunde unterstützen blinde Menschen im Alltag und so weiter. Solch enges Zusammenleben von Mensch und Hund erfordert beiderseits die Fähigkeiten, miteinander zu kommunizieren. Dies ist, da es sich bei den Kommunikationspartnern um Individuen evolutionär weit voneinander entfernter Spezies handelt, nicht ganz trivial. Und man kann sich mit Fug und Recht fragen: (Wie) funktioniert das eigentlich? Verstehen Hunde menschliche Kommunikation? Ja, Nein oder ein bisschen? Und wenn Ja, dann kann man weiterfragen: Verstehen Hunde menschliche Kommunikation in ähnlicher Weise wie Menschen?

Was ist Verstehen? Um die Frage nach den Fähigkeiten zum Verstehen menschlicher Kommunikation zu beantworten, muss man sich zunächst fragen, was als Verstehen gelten soll. Untersuchungen ergaben, dass Hundehalter meinen, dass ihre Hunde etwa 30 Kommandos kennen – und etwa zehn jederzeit befolgen (Pongracz et al., 2001). Ich möchte der Anschauung halber den Unterschied von Verstehen und Befolgen an drei kleinen Beispielen deutlich machen. In den folgenden Szenarien wird jeweils von einem Sprecher etwas gesagt und von dem Hörer angemessen reagiert: 1) Ein Hundehalter sagt zu seinem Hund: „Gib Laut.“ – und der Hund bellt. 2) Eine Mutter sagt zu ihrem acht Monate altem Baby: „Sag mal dada.“ – und das Baby

brabbelt: „Dadadadada.“

3) Ein Hotelier sagt zu einer anreisenden Dame: „Sag mal Auto.“ – und die Dame sagt:

„Auto.“ (aus einem Sketch von Dieter Krebs aus der Serie „Voll daneben“).

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Man kann diese Beispiele je als gelungene Kommunikation beschreiben: Auf eine Äußerung folgt die erbetene Reaktion. In allen drei Fällen – Hund, Baby und erwachsene Dame – sehen wir das gleiche Muster. Da wohl jeder gewillt ist, einer erwachsenen Dame Sprachverstehen zuzuschreiben, könnte man analoges Verhalten bei anderen Individuen als Anzeichen von Sprachverstehen deuten. Dennoch wird sich bei den meisten etwas Unmut ausbreiten. Versteht das Baby wirklich, was die Mutter gesagt hat? Versteht es der Hund? Um zu illustrieren, wie Verstehen und Befolgen auseinandergehen, soll das dritte der obigen Beispiele etwas modifiziert werden: Stellen sie sich vor, jemand sagt zu ihnen, „Sag mal Auto.“ – Wie würden Sie in einer solchen Situation reagieren? Ich würde behaupten, dass die meisten nicht etwa „Auto“ sagen, sondern fragen würden: „Warum?“ Dass heißt, obwohl man verstanden hat, was der Sprecher gesagt hat und von einem will, wird man seiner Aufforderung zunächst nicht nachkommen. Ein Grund dafür könnte sein, dass einem unklar ist, warum man „Auto“ sagen soll (und man offensichtlich dem Sprecher nicht blind vertraut und es dennoch tut). Kurz und gut: Man sieht, dass Verstehen von Kommunikation findet im Kopf des Hörers statt und man kann Verstehen von Kommunikation schlecht am Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein einer angemessenen Reaktion festmachen. Dies führt notgedrungen zu Problemen, wenn man das Verstehen menschlicher Kommunikation bei Hunden untersuchen will. Wissenschaftler stehen vor der Herausforderung, Methoden zu entwickeln, mit denen man messen kann, ob Hunde menschliche Kommunikation verstehen. Einzige Datenquelle bleibt dabei das Verhalten von Hunden: Durch ausgetüftelte Versuchsdesigns versucht man aus der An- und Abwesenheit von Reaktionen zu schließen, ob Hunde wirklich verstehen. Dazu komme ich später zurück.

Was macht den Mensch zum Menschen? Bevor ich einen Überblick über die recht erstaunlichen kommunikativen Fähigkeiten bei Hunden geben werde, möchte ich noch kurz die Frage diskutieren, warum es überhaupt eine interessante Frage ist, ob Hunde menschliche Kommunikation wirklich verstehen oder einfach nur gelernt haben, angemessen auf eine Reihe wichtiger Kommandos zu reagieren. Ich denke, dass diese Frage in erster Line darum interessant ist, weil ihre Beantwortung uns zu verstehen hilft, was den Menschen zum Menschen macht. Neben dem aufrechten Gang und dem Gebrauch von Werkzeugen ist die Sprache, die Kommunikationsfähigkeit des Menschen ein Charakteristikum, welches Philosophen und Wissenschaftler seit Alters her als spezifisch menschlich bezeichnen. Der Frage nach den kommunikativen Fähigkeiten bei anderen Arten liegt also die Frage nach dem Wesen der menschlichen Sprach- und Kommunikationsfähigkeit zugrunde: Woher kommt diese Fähigkeit? Was sind ihre evolutionären und kognitiven Grundlagen? Ist die Sprache dem Menschen Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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angeboren? Ist Sprache etwas, das Menschenkinder (nur) in den ersten Lebensjahren lernen können? Mit dem Aufschwung der empirischen Wissenschaft und Darwins Evolutionstheorie stellte man sich vermehrt die Frage: Wenn denn Sprache und menschliches Verhalten von Kindern erlernt werden, können dann Tiere, bei entsprechendem Training, menschliche Fähigkeiten entwickeln? Würden Tiere (insbesondere Affen) menschenähnlich wer48

den, wenn sie in einem menschlichen Kontext aufwachsen? In den 1930er Jahren wurde ein interessantes Experiment unternommen, um dieser Frage nachzugehen. Dr. Winthrop Kellogg zog seinen Sohn Donald gemeinsam mit dem Schimpansenbaby Gua auf. Dieses Experiment – wie auch ein ähnliches der russischen Verhaltensforscherin LadyginaKots – zeigte einerseits große Ähnlichkeiten in der Entwicklung von Menschenkind und Affenkind, andererseits auch Unterschiede (Kellogg & Kellogg, 1933). Insbesondere hinkt Guas Sprachfähigkeit der von Donald hinterher. Schlimmer noch, Donald beginnt Affenlaute zu produzieren und so wird das Experiment von den besorgten Eltern vorzeitig abgebrochen. Moderne Forschung zeigt, dass die Unterschiede zwischen Mensch und Affe vor allem im sozialen Bereich liegen (siehe Hermann et al. 2007): Während Affen eher individualistisch sind, Probleme eher alleine lösen und weniger kooperieren, tendieren wir Menschen dazu, unsere Köpfe zusammen zu stecken, Probleme gemeinsam zu lösen, Workshops zu organisieren, uns gegenseitig zu inspirieren und – last but not least – einander zu helfen und miteinander zu kooperieren (Tomasello & Herrmann, 2010). Da auch die menschliche Kommunikation kooperativ ist, nimmt es nicht Wunder, dass Affen einige Schwierigkeiten damit haben.

Affen und Hunde – Zwei Überraschungen Es sind auch einige Versuche unternommen worden, Schimpansen, Bonobos oder Gorillas eine Sprache oder doch zumindest ein sprachähnliches Kommunikationssystem beizubringen (z. B. Savage-Rumbaugh et al., 1993). So erstaunlich die Fähigkeiten der trainierten Individuen sind, so kann man im Großen und Ganzen den Versuch, mit Affen in Kommunikation zu treten, als gescheitert ansehen. Interessanterweise scheinen nicht nur gesprochene Sprache, sondern auch menschliche Gesten für Affen schwer zu verstehen zu sein (Call & Tomasello, 2008). Letzteres ist insbesondere interessant, weil Affen untereinander mittels Gesten kommunizieren (Arib, Liebal & Pika, 2008). Überraschenderweise scheint die Lage bei Hunden und der Mensch-Hund-Kommunikation anders zu sein. Des Menschen bester Freund versteht menschliche Gesten (Bräuer et al., 2006; Hare et al., 2002; Kirchhofer et al., 2012). Dieser Befund war für die Wissenschaftswelt eine Überraschung: Der Hund versteht etwas, das der Affe nicht versteht! Der dem Menschen evolutionsgeschichtlich so entfernte Hund zeigt menschenähnlichere Fähigkeiten als der dem Menschen so nah verwandte Affe! www.artes.uni-koeln.de


Am Anfang war die Zeigegeste Wie jeder Hundehalter bestätigten kann: Man zeige auf eine bestimmte Stelle oder in eine bestimmte Richtung und ein Hund wird hinlaufen. In einem Überblicksartikel fassen Miklosi und Soproni (2006) zusammen: Hunde verstehen Zeigegesten recht flexibel. Sie reagieren auf verschiedene Formen des zeigenden Arms (ausgestreckt oder angewinkelt) und folgen der Zeigegeste bei verschiedenen Distanzen vom angezeigten Objekt – unabhängig davon, wo der zeigende Mensch 49 steht. Dabei fällt es Hunden lediglich schwer, solche Zeigegesten zu verstehen, die zwar eine Richtung anweisen, aber nicht über den Körper des Zeigenden hinausgehen. Eine Reihe von Studien deutet außerdem an, dass Hunde wahrscheinlich ein rudimentäres Verstehen von kommunikativen Absichten haben. Zum Beispiel haben Kaminski et al. (2012) gezeigt, dass Hunde eine „Zeigegeste“ nicht befolgen, wenn sie keine Anzeichen erkennen, dass die Geste kommunikativ an sie gerichtet ist. Das heißt, wir können aus der Abwesenheit einer Reaktion schließen, dass Hunde etwas verstehen: In Kaminskis Untersuchung wurden Hunden zunächst je zwei Becher gezeigt. Nachdem die Versuchsleiterin in einem der Becher Futter versteckt hatte, schaute sie in einer Bedingung den Hund an und zeigte danach mit einem angewinkelten Arm auf einen der beiden Becher. In einer zweiten Bedingung machte sie die gleiche Geste, schaute den Hund jedoch nicht an. In letzterer Situation haben die Hunde nicht auf die Zeigegeste reagiert. Wahrscheinlich weil sie sie nicht für relevant/kommunikativ erachten. Wie wichtig die situative Relevanz der Zeigegeste ist, zeigt sich auch in einer anderen Studie von Scheider et al. (2011). In dieser Studie konnte ein Hund für einige Zeit einen kleinen Raum erkunden. In einer Bedingung fand der Hund ein Leckerli und in einer zweiten Bedingung gab es nichts zu finden. Der eigentliche Test erfolgte, als der Hund mit der Versuchsleiterin später wieder in den Raum zurückkehrte. In beiden Bedingungen stellte sich die Versuchsleiterin an einen vorgegebenen Ort, zeigte in den leeren Raum auf den Fußboden und sagte „da“. Es zeigte sich, dass nur jene Hunde, die zuvor Futter gefunden hatten, sich in die angezeigte Richtung bewegten. Die anderen Hunde, denen der relevante Kontext fehlte, folgten der Zeigegeste nicht oder auf andere Weise: Sprach die Versuchsleiterin mit einer tiefen Befehlsstimme, dann setzten sich die Hunde hin, sprach sie jedoch mit freundlicher Stimme, blieben die Hunde meist stehen (zum Teil schauten sie auch die Versuchsleiterin an, als würden sie auf mehr Information warten). Hunde und menschliche Sprache Wenn man über menschliche Kommunikation spricht, denkt man weniger an Zeigegesten, sondern in erster Linie an Sprache. Durch die Nähe zum Menschen im Alltag haben Hunde hinreichend Kontakt mit der menschlichen Sprache. Die meisten Familienhunde reagieren zumindest auf einige sprachliche Kommandos, setzen sich auf Befehl oder laufen „bei Fuß“. Arbeitshunde und Blindenhunde lernen weitere, je für sie relevante Befehle zu befolgen. Wissenschaftler haben in den letzten Jahren begonnen, zu untersuchen, ob das Sprachverstehen von Hunden mehr ist als reine Dressur, reine Reiz-Reaktion oder reines Belohnungslernen. Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


In den drei Beispielen zu Beginn dieses Kapitels habe ich dargelegt, dass allein aus der angemessenen Reaktion auf einen sprachlichen Ausdruck noch nicht auf Verständnis geschlossen werden kann. Im Abschnitt über die Zeigegeste habe ich kurz dargelegt, wie man aus der Abwesenheit und der Unterschiedlichkeit von Reaktionen auf die selbe Geste auf ein gewisses Verständnis kommunikativer Absichten bei Hunden schließen kann. Für ein Sprachverständnis braucht es über das 50

Verstehen kommunikativer Absichten hinaus noch ein Symbolverständnis, Kategorisierungsfähigkeiten und grammatikalisch-kombinatorische Fähigkeiten. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Studien zum Verstehen der Zeigegeste, wurden die im Folgenden beschriebenen Untersuchungen zur Fähigkeit, menschliche Sprache zu verstehen, nur an wenigen, sehr speziellen Hundeindividuen durchgeführt; solchen nämlich, die mehrere Dutzend bis zu Eintausend verschiedene Objekte an der Bezeichnung unterscheiden können. Der erste derart sprachbegabte Hund, der auch international bekannt wurde, war der Border Collie Rico. Kaminski, Call und Fischer (2004) demonstrierten, dass Rico nicht nur zuverlässig Objekte identifizierte, die benannt wurden, sondern darüber hinaus ein Verständnis entwickelt hatte, dass Objekte benannt werden können, und dass zu jedem Objekt genau eine Bezeichnung gehört. Dieses Verständnis ermögliche Rico neue Wörter per Ausschlussverfahren zu lernen: Wenn er ein neues Wort hörte und unter einer Reihe von bekannten Objekten auch ein unbekanntes war, identifizierte er letzteres als zu dem neuen Wort gehörend. Zu der Frage, ob das Wortlernen bei Hunden und das Identifizieren benannter Objekte ein gewisses Verstehen kommunikativer Absichten beinhaltet, haben wir eine Studie durchgeführt (Grassmann, Kaminski & Tomasello, 2012). In dieser Studie nutzen wir die Tatsache, dass Hunde die Zeigegeste verstehen: Die Versuchsleiterin zeigte je auf ein Objekt und äußerte währenddessen bekannte oder unbekannte Objektbezeichnungen. Dahinter verbirgt sich die Auffassung, dass wenn Hunde kommunikative Absichten verstehen (und die Studien zum Verständnis der Zeigegeste deuten dies ja an), dann sollten sie annehmen, dass die Versuchsleiterin, eine kohärente kommunikative Absicht ausdrückt. Und es zeigte sich, dass die zwei Border Collies, die für diese Untersuchung zur Verfügung standen, genau dies taten: Sie nutzten die Zeigegeste, um zu entschieden welches von zwei unbekannten Objekten von der Versuchsleiterin mit einem unbekannten Wort gemeint war. In weiteren Tests haben wir genauer untersucht, ob die Hunde Wörter und die gleichzeitige Zeigegeste auf eine ähnliche Weise integrieren, wie Menschen es tun: In einer Reihe von Untersuchungen zum Wortlernen bei Kindern (Grassmann & Tomasello, 2009; Grassmann, Magister & Tomasello, in prep) zeigte sich, dass Zwei- und Vierjährige Zeigegesten nicht nur nutzen, um neue

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Wörter zu lernen, sondern auch, um ihr Wissen über bekannte Wörter zu erweitern; das heißt, eine bekannte Objektkategorie auf neue Exemplare auszuweiten oder eine Objektkategorie als Über- oder Unterkategorie einer anderen zu klassifizieren. In unseren Studien mit Kindern zeigte sich, dass sie für beide dieser Möglichkeiten offen sind: Wenn zum Beispiel ein Erwachsener auf ein unbekanntes Objekt zeigt, welches neben einem Auto liegt und dazu sagt „Lass uns mit dem Auto spielen“, nehmen Kinder das unbekannte Objekt und dehnen ihr Verständnis davon, was ein Auto ist, derart aus, dass das neue Objekt darunter fällt. Für Hunde ist dies eventuell schwierig, weil unklar ist, ob und wie sie Objekte klassifizieren. In unserer Untersuchung zeigte sich dann auch, dass Hunde in der Regel eher das Objekt wählten, welches zu der Bezeichnung passt, und nicht das, worauf gezeigt wird. Dennoch wird im Verhalten der Hunde ein Verständnis für die kommunikativen Absichten der Versuchsleiterin deutlich: Es ist nämlich so, dass die Hunde die Zeigegeste nicht einfach ignorierten. Im Gegenteil: Sie schienen davon auszugehen, dass die Versuchsleiterin ihnen mit der Zeigegeste helfen will, das benannte Objekt in der angezeigten Richtung zu finden. Die beiden Hunde bewegten sich nämlich zunächst zum angezeigten Objekt, wählten dann jedoch das nebenher liegende benannte Objekt. Dieses Ergebnis legt nahe, dass Hunde möglicherweise Schwierigkeiten mit Objektklassifizierungen haben. Zwei aktuelle Studien deuten an, dass Border Collies nach entsprechendem Training Objektkategorien und -taxonomien meistern können. Pilley und Reid (2011) zeigen, dass ihr Hund Chaser sowohl verschiedene Bälle beim „Namen“ kennt als auch jeden Ball als Referent des Überbegriffs „Ball“ akzeptiert. Nicht getestet wurde von Pilley und Reid, ob Chaser auch einen völlig neuen unbekannten Ball selbständig als solchen identifizieren würde. Eine solche Generalisierungsfähigkeit wurde bisher nur bei einem einzigen Hund untersucht. Van der Zee und Kollegen zeigen, dass der von ihnen trainierte Border Collie Bezeichnungen, die er für ein Objekt gelernt hatte, auf neue Objekte überträgt. Allerdings tut der Hund dies auf eine leicht andere Weise als Kinder: Während bei Kindern eine starke Tendenz beobachtet wurde, Objekte nach der Form zu klassifizieren (Samuelson & Smith, 2005), zeigen van der Zee et al. (2012), dass Hunde möglicherweise mehr auf Größe und Textur achten. Über die Fähigkeit, Objektkategorien zu bilden und zu verstehen, dass Wörter für alle Objekte der Kategorie angewendet werden können, ist die Fähigkeit, Wörter zu kombinieren und Sätze zu bilden, essentiell für die menschlichen Sprachen. Es stellt sich daher zuletzt noch die Frage, ob Hunde eine Form von „Grammatik“ verstehen. Die Untersuchungen von Pilley und Reid (2011) und Ramos und Ades (2012) deuten auf das Vorhandensein von entsprechenden Grundvoraussetzungen

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hin. In beiden Fällen wurde gezeigt, 1) dass Hunde referentielle Ausdrücke (z. B. „Ball“) und Handlungsanweisungen (z. B. „bring“) unterscheiden können, und 2) dass Hunde Handlungen, die sie mit einem Objekt gelernt haben, auf andere Objekte übertragen können. Das heißt, nachdem ein Hund zum Beispiel gelernt hat, auf Befehl ein Stöckchen mit der Pfote zu berühren („paw stick“), einen Ball zu bringen („fetch ball“) und ein Frisbee mit der Nase zu berühren („nose frisbee“), 52

kann er auf entsprechenden Befehl, obwohl er ihn in der Kombination nie gehört hat, auch den Ball mit der Pfote berühren oder den Ball mit der Nase berühren. Ob dies grammatikalische Fähigkeiten widerspiegelt, kann nur in größer angelegten Studien ergründet werden.

Woher kommen die erstaunlichen Fähigkeiten bei Hunden? Auf den vorangegangenen Seiten habe ich einige beeindruckende Fähigkeiten beschrieben, die darauf hindeuten, dass Hunde ein recht gutes Verständnis menschlicher kommunikativer Signale haben. In diesem letzten Abschnitt möchte ich darauf eingehen, wie diese Fähigkeiten erklärt werden können, welche Rolle dabei einerseits speziesspezifische evolutionäre Prozesse und andererseits individuelle Lernprozesse spielen. Die Frage danach, welcher dieser beiden Prozesse die wichtigere Rolle spielt, wird in der vergleichenden Forschung heiß diskutiert. Einige Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass Hunde die menschliche Zeigegeste so gut verstehen, weil sie im Laufe ihres Lebens lernen, dass die menschliche Hand wichtig ist. Deswegen seien Hunde besonders aufmerksam demgegenüber, was die menschliche Hand macht und reagieren vorzugsweise auf Handbewegungen (Bentosola et al., 2008; Dorey et al., 2010; Elgier et al., 2009). Eine alternative Theorie vertritt, dass die Fähigkeit der Hunde, die Zeigegeste zu verstehen, in irgendeiner Form angeboren ist. Das heißt, dass die Fähigkeit, die Zeigegeste zu verstehen, irgendwann während des Domestikationsprozesses vom Wolf zum Hund entstanden ist (Hare & Tomasello, 2005; Miklosi et al., 2003). Die Domestikationstheorie ist aufgrund vielfacher empirischer Befunde gut gestützt. Zum Einen verstehen Wölfe die Zeigegeste auch nach extensivem Training nicht oder nur sehr schlecht (Hare et al., 2002; Miklosi et al., 2003; Gacsi et al. 2009a; Miklosi & Topal, 2011). Zum Anderen verstehen schon wenige Wochen alte Welpen, die noch keinen Kontakt mit Menschen hatten, die Zeigegeste (Agnetta et al., 2000; Riedel et al. 2008). Aus beiden Erkenntnissen lässt sich schlussfolgern, dass das Verständnis der Zeigegeste wahrscheinlich im ersten Domestikationsschritt vom Wolf zum Hund entstanden ist. Die Frage ist nun natürlich, ob Hunde vom Menschen direkt danach selektiert wurden, ob sie kommunikative Gesten verstanden, oder ob die kommunikativen Fähigkeiten von Hunden ein Nebenprodukt anderer Selektionsprozesse sind. Dazu lässt sich sagen, dass es wenig Evidenz dafür gibt, dass direkte Selektion für das Verstehen von Gesten eine Rolle gespielt hat. Der einzige mir bekannte Befund, der darauf hindeutet, ist, dass kooperative Arbeitshunde die Zeigegeste besser verstehen als Schoßhunde (Wobber et al., 2009). Es gibt weitere Rasseunterschiede bezüglich des Verstehens der Zeigegeste, aber die deuwww.artes.uni-koeln.de


ten eher darauf hin, dass bessere oder schlechtere Fähigkeiten ein Nebenprodukt anderer Selektionsprozesse sind: Zum Beispiel verstehen größere Rassen die Zeigegeste besser als kleinere Rassen (Helton & Helton, 2010), und Hunde mit kürzeren Köpfen (z. B. ein Mops) verstehen die Zeigegeste besser als Hunde mit längeren Köpfen (z. B. ein Collie) (Gacsi et al., 2009b). Weitere Evidenz für die Nebenprodukt-Hypothese kommt von Untersuchungen, die zeigen, dass auch andere domestizierte Arten die Zeigegeste verstehen: Pferde (McKinley & Sambrook, 2008), Katzen (Miklosi et al. 2005) und Ziegen (Kaminski et al., 2005). Zutraulichkeit ist ein wahrscheinlicher Kandidat für ein Selektionskriterium, das als Nebenprodukt ein Verständnis der Zeigegeste mit sich gebracht haben könnte. Eindringliche Evidenz dafür sind Unterschiede im Verständnis der Zeigegeste bei zahmen und wilden Frettchen (Hernadi et al., 2012) und zahmen und wilden Füchsen (Hare et al., 2005). Der Fall der Füchse ist besonders interessant, weil man glaubt, auf einer sibirischen Silberfuchsfarm einen der Domestikation von Hunden ähnlichen Prozess beobachten zu können. In den 1950er Jahren wurde dort angefangen, Fuchswelpen danach zu selektieren, ob sie freundlich oder besonders aggressiv sind. Mittlerweile ist diese Auswahl über 50 bis 60 Generationen fortgeführt worden. Das interessante ist nun, dass die freundlichen Füchse nicht nur die Zeigegeste verstehen, sondern auch Schlappohren und Ringelschwänze bekommen haben und mit dem Schwanz wedeln, wenn Menschen in die Nähe kommen (Trut, Plyusnina & Oskina, 2004). Es scheint also, dass eine Selektion für Freundlichkeit oder gegen Aggressivität evolutionär dazu geführt hat, dass Mensch und Hund sich einander annäherten, miteinander in kommunikative Interaktion traten und auf diese Weise Kooperation möglich wurde.

Schluss Zusammenfassend kann man sagen, dass Hunde erstaunliche Fähigkeiten im Verstehen menschlicher Kommunikation zeigen. Diese Fähigkeiten gehen zum Großteil über die Fähigkeiten hinaus, die bei Affen beobachtet wurden. Eine mögliche Erklärung für diese Fähigkeit bei Hunden liegt in ihrer Zahmheit und der damit verbundenen Möglichkeit zu kooperativem Verhalten. Zukünftige Forschung wird zeigen, ob die menschliche Kommunikationsfähigkeit qualitativ oder quantitativ verschieden ist von den Fähigkeiten anderer Arten. Eine äußerst spannende und vielleicht unerwartete Erkenntnis aus der Forschung zum Verstehen menschlicher Kommunikation bei Hunden ist, dass geringe Aggression und hohe Zutraulichkeit die Bedingungen der Möglichkeit von Kommunikation sind. Äusserst interessant, aber über das Thema dieses Beitrags hinausgehend, ist die Frage, inwieweit dasjenige, was den Menschen zum Menschen macht und ihn vom Affen unterscheidet, ebenfalls mit geringerer Aggressivität und größerer Zutraulichkeit einhergeht.

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Der TABU-Dag ... ... ist eine traditionsreiche jährliche Konferenz der Rijksuniversiteit Groningen, die im Juli 2013 bereits zum 34. Mal in Groningen stattfand. TABU steht hier übrigens als Kurzform für Taalbulleteijn, eine linguistische Zeitschrift der Universität, die die Tagungsreihe einstmals in Leben gerufen hat. Die Tagung hat es sich zum Ziel gemacht, die diversen sprachwissenschaftlichen Strömungen zu versammeln und somit den Dialog gerade an den Schnittstellen zu fördern. Diesmal dabei: ein A1-Poster voller Werbefotos, über die ich in meiner Dissertation geschrieben habe, und ich. Ein Erfahrungsbericht. Der Harmoniecomplex... ... eine schöne Benennung für ein neues Seminargebäude, dessen Architektur sich zuweilen erst im Laufe der Zeit erschließt. Erwähnenswert sind hier die Schwingtüren zu den Vortragsräumen, deren ungeahnt großer Radius den einen oder anderen Vortragenden beim Eintritt von Nachzüglern vom www.artes.uni-koeln.de


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Der TABU Dag 2013

in Groningen

Dominik Baumgarten nahegelegenen Rednerpult zurückweichen ließ. Wunderbar klassisch-niederländisch dagegen das Hauptgebäude der Universität gleich gegenüber, dem zentralen Knotenpunkt auch für die Teilnehmer der Konferenz. Die Gäste ... ... kamen gefühlt von überall her. Neben einer breiten gesamtniederländischen Basis waren Sprecher aus ganz Europa, aber auch aus Nord- und Südamerika vertreten. Neben universitären Vertretern wurden auch Gäste aus diversen weiteren Forschungseinrichtungen (Max-Planck-Institut, Fryske Academy etc.) begrüßt, die den Rahmen um praxisorientiert-wissenschaftliche Erkenntnisse bereichern konnten. Spannend fand ich die teilweise kuriosen Konstellationen aus Wissenschaftlern aller Qualifikationsstufen, die sich zu einzelnen Projekten zusammengefunden hatten – und harmonische Forschergruppen bildeten. Das exotische Friesland ... Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


... entpuppte sich als Ansichtssache. Während ich bei a.r.t.e.s. eher an fernöstliche oder zentralafrikanische Regionen als Ziel ethnologisch-linguistischer Forschung gewöhnt war, stellt für Nachwuchsforscher aus dem amerikanischen Raum das idyllische (Ost-)Friesland ein vergleichbar „fremdes“ Feld dar. In Kooperation u. a. mit der Leeuwardener Fryska Academy wurden beispielsweise Forschungsprojekte der Pennsylvania State University vorgestellt, deren Mitarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zelte 60

auf kleinen Nordseeinseln aufgeschlagen hatten. Eine klare Perspektivfrage also ... Das Balletje-Balletje-Experiment ... ... beschreibt tatsächlich ein Unterhaltungsspiel, das mir bisher eher als „Hütchen-Spiel“ bekannt war. Mit diesem Konzentrationsspiel konnte eine Gruppe Groninger Bachelor-Studenten in einem separaten Forschungsbeitrag spannende Erkenntnisse zur Dialogforschung mit Kleinkindern im Kindergartenalter präsentieren. Anhand diverser Videobeispiele (mit hütchenspielenden Kindern) wurde gezeigt, welche Formen von Eigen- und Fremdwahrnehmung sich in etwa in welchem Lebensjahr auszubilden scheinen – und wie diese verbal und gestisch kommuniziert werden können. Für die Bachelorphase ein erstaunliches Projekt!

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Das Resümee ... ... eine bestens gelungene und unbedingt empfehlenswerte Konferenzreihe, die die gesamte Bandbreite sprachwissenschaftlicher und (ansatzweise auch) literaturwissenschaftlicher Forschung abdecken kann, und hierbei alle Stadien des Wissenschaftlertums vom frühen Bachelorstudent bis zum emeritierten Professor berücksichtigt. Gerade die Fülle der unterschiedlichen beteiligten Universitäten ermöglicht diverse Blicke über den Tellerrand hinaus und bietet interessante Perspektivwechel (Man 61 denke nur an die Sache mit Ostfriesland!). Also: Unbedingte Empfehlung meinerseits für alle linguistisch interessierten Neu-Artisten!

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Paula Niemeier, a.r.t.e.s. Klasse 5 The early 18th century saw a significant expansion of translations published in German speaking territories, which soon accounted for approximately one third of the titles available on the book market. The reasons for this development were manifold. Increasing literacy among the population resulted in a growing book demand which could no longer be satisfied by original German texts alone [1]. The increase in the number of available translations also reflected the broader impact of the Enlightenment movement upon the book market and its broader attempt to spread knowledge hitherto unavailable to those who could not read Latin or other European languages [2]. Finally, political authorities started to actively commission translations for political reasons, as they sought to spread knowledge hitherto unavailable to the population of their territories. Disseminating translations, they began to realise, was a useful and comparatively inexpensive tool to educate and instil a set of moral values among their subordinates, make their states economically and technologically more efficient, and thereby stabilize their regimes [3]. By the early 18th century, however, translating was still a highly parochial profession. The majority of the translators came from the educated middle classes and were financially independent amateurs, who translated texts mostly for leisure or as a purely intellectual exercise [4]. Many worked on one or two texts only in their lifetime and could often boast few other linguistic qualifications than that of being bilingual emigrants [5]. There were, to be sure, a number of professional translators who were paid for translating, but they usually had to complement this source of income with additional employment [6]. It is therefore unsurprising that the profession, amateurish and materially unrewarding as it was, enjoyed only a very low social prestige and their names were regularly omitted in the respective publications [7]. Professionalization followed commercial success. Thus, the increasing number of transwww.artes.uni-koeln.de


lations proliferating the German book market during the 18th century led to a slow, but growing awareness among learned circles about the need to codify and standardize the profession. While many of the 18th century German translators appear to have been exclusively concerned with their presumably commonsensical job of transferring a text from one language into another, a small number of practitioners and philologists started to reflect in greater depth about the theoretical implications of what they were actually doing. The following article analyses the key German theoretical literature on translation produced during the long 18th century. Through a birds-eye perspective, it traces the development of this professional discourse and seeks to dissect different phases in German translation theory. In doing so, it tries to demonstrate the growing awareness in the early theoretical literature for the unbridgeable differences between language communities and the changing role of ‘culture’ as an epistemological category. It argues that the late 18th century witnessed a crucial shift in translation theory from a universalist understanding of language which neglected the locality and temporality of texts to an explicit emphasis upon the influence of cultural factors upon languages. Until the 18th century, German translators disposed of almost no theoretical texts which they could consult for guidance [8]. Georg Venzky, a translator of English texts and the author of the highly influential treatise Das Bild eines geschickten Übersetzers (1734) therefore claimed with some justification that he had searched in vain for a text which would demonstrate ‘to the beginner […] how to translate with skill’ [9]. After the publication of his pioneering work, two further theoretical texts appeared in short succession trying to fill the gap in the professional translation literature. Johann Christoph Gottsched, a leading Germanist of the Enlightenment whose work had a crucial impact on the standardization of the German vernacular in the 18th century, published a treatise Von den Übersetzungen in his Ausführliche Redekunst (first ed. 1736) [10]. A few years later, the Swiss philologist, translator of English texts and publisher of a ‘moral’ weekly journal, Johann Jacob Breitinger published Von der Kunst der Übersetzung in his Fortsetzung der Critischen Dichtkunst (1740) [11].

The three authors shared a similar concern for the broader theoretical pro-

blems of translation. The purpose of translations was one of their main preoccupations. Significantly, they did not see the translation of foreign texts as a service towards the German language community. Rather, its sense lay primarily in the translator’s intellectual self-improvement. Thus, Gottsched saw translating exclusively as part of learning the ‘art of literary expression’. Based on his study of Pliny’s (the Younger) writings on translation, he regarded translation primarily as a useful exercise for perfecting one’s own linguistic and rhetorical skills in the German vernacular. In his analysis, translation was not about mastering a foreign language, but about developing a more refined German [12]. Both Venzky and Breitinger essentially agreed with Gottsched’s key idea Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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about translation as an education in eloquence, though with some small qualifications [13]. Venzky, for example, believed that translations also served the greater goal of learning how languages worked in general, including foreign languages [14]. What the three authors had in common, however, was that they regarded translations essentially as useful practical linguistic exercises, but never explicitly as tools for spreading foreign 64

texts and knowledge or learning about foreign cultures.

It was in accordance with this linguistic, rather than epistemological postulate

that the theorists wished texts to be selected for translation. Thus, they considered any text written in an ancient or modern language to be worthy of translation as long as it met the main, but highly subjective criteria of possessing a high quality, because only in that case would its translation make sense as a literary exercise. A translator was therefore expected to check in advance whether the respective text was ‘useful, edifying, ethical, thorough, and scholarly’. Exotic texts posed a particularly welcome challenge for the dedicated philologist. The more ‘peculiar’ and ‘rare’ a foreign book was, the better [15]. At the same time, Gottsched in particular maintained that it was only appropriate to translate from a foreign language into one’s own vernacular, and never the other way around, because he believed that it was impossible to achieve full command of a language other than one’s mother tongue. Those who ignored this basic rule would clearly ‘love foreign or old languages more than their own; and rather live among other nations than among their own people’ [16].

The three philologists also agreed on what should be the central goal of any

translation. This, in their view, was that a translation needed to be ‘faithful’ and as close as possible to the original text. As Breitinger proclaimed, a translation should constitute an exact ‘copy’ of the original [17]. The implementation of this general aim could, however, be reached by different methods. Gottsched contended that a translation should not be conducted word by word, but that it should rather convey the correct meaning of each individual sentence. Translators had to use expressions common in their own language and concentrate on expressing the meaning, and not necessarily the literal translation of a foreign term. A text should also be translated in such a way that the distinctive literary style of the original author would not be lost. The overall readability was given priority, which implied that the structure and length of sentences could be changed according to the necessities of the translator [18]. Venzky, who was close to the intellectual circle of Gottsched, shared the latter’s general methodological approach, but advocated a more open translation technique. As such, he argued that a translator should make improvements, additions, and comments to the original whenever he saw the need to do so [19]. Flawed literal translations should be avoided as they would serve to corrupt a translator’s own vernacular in the long-term [20]. Breitinger, in turn, extended Venzky’s and Gottsched’s insistence on a ‘faithful’ translation. For him, it was equally important to convey the emotional effect of the original upon the reader. He regarded www.artes.uni-koeln.de


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Gottsched, Johann C.: Ausführliche Redekunst: nach Anleitung der alten Griechen und Römer. 5. Aufl. (Leipzig, 1759), Titelblatt. (Bildquelle: Münchener DigitalisierungsZentrum – Bayerische Staatsbibliothek. Signatur: L.eleg.g. 176 c.) Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


alterations, reductions, and comments to the original as damaging to a good translation and believed that a translator should not only attempt a precise transfer of meaning, but also of expression. ‘Thoughts’ and ‘form and style’ of the translation, he argued, ‘should remain unchanged and keep a same degree of light and strength’, while the overall ‘character’ had to be preserved without altering the original’s ‘beauty’ [21]. 66

Breitinger considered that ‘character’ to be shaped by what in modern terms

might be described as the cultural context of a language. The general divergences between languages and, in particular, the existence of different idiomatic expressions had to be understood as the result of ‘different customs’ and ‘different ways of life’ among ‘peoples’. As such, ‘different temperaments and ways of thinking of different nations’ had an impact on the respective languages [22]. A similar link between linguistic variations and ‘peoples’ was present in the preface to Breitinger’s work written by his close collaborator Johann Jacob Bodmer, a Swiss historian, poet, and translator. Bodmer argued that the differences between German dialects had their origins in the ‘varying extents to which climate, air and soil had instilled […] a certain consistency of tenderness’ [23]. In the same vein, Breitinger understood the task of a translator as that of taking expressions and ideas intelligible to one people and transferring them into information understandable to another without changing the ‘mood’ of the text [24]. The central idea behind this body of theory was that all languages worked in a similar way and that therefore expressing a specific thought was possible in any given language [25]. Thus, in the revealing words of Breitinger, translations were feasible because the things, which humans treat in their thoughts, are the same and equal all over the world; because the truth, which they seek to find through this preoccupation, is only of one kind; and because the possibilities of the human mind are limited in the same manner; thus there must be a necessary sameness among the ideas of humans […] [26]. Such a typically positivist statement indicates that early German translation theory was still missing an emphatic inclusion of ‘culture’ as a core analytical category. Thus, the manifold epistemological problems involved in trying to transfer ideas from one language into another were neither mentioned nor examined in these texts. As the above quotation suggests, philologists believed in the sameness of different languages which implied an automatic similitude in ways of thinking throughout different language communities. This universalism did not mean that the theorists entirely disregarded the importance of cultural factors. What they never did, however, was to question whether the ‘faithful’ translation they so staunchly demanded was actually possible. Nor did they reflect in greater detail about the deeper intricacies of translating textual artefacts produced by one culture into the language of another.

I would suggest that such an awareness for the problems of ‘cultural transla-

tion’ only started to develop in the 1770s and that it was first openly formulated in the work of Johann Gottfried Herder, who wrote extensively on the relationship between www.artes.uni-koeln.de


languages, nations, and culture. For Herder, languages, while always evolving, were to be understood as expressions of different ‘nations’ which encapsulated their entire cultural production. As he argued, ‘each nation has its own storehouse of thoughts turned into symbols, this is her national language’ [27]. Such an interpretation of language had crucial implications for the practice of translation. Herder maintained that sentence structure, conjunctions, and the grammatical gender of words varied strongly between different languages and thus had a crucial impact on the way thoughts were organised and expressed. Most importantly, such differences testified to broader culturally determined ‘diverging world outlooks’ [28]. In general, therefore, Herder believed that truly ‘faithful’ translations were ultimately impossible, and that translations had to be understood as approximations to the original which could never be fully ‘copied’ as his predecessors had believed. Thus, in a discussion of the possibilities for German authors to ‘reproduce’ and completely understand the literature of the antiquity, he concluded that this was ultimately unfeasible because customs, religious beliefs, and social attitudes had changed dramatically [29]. No reader, no matter how well acquainted with the society that had produced a text, was able to liberate themselves from their own language and culture. Hoping to fully understand an original text was, therefore, nothing more than an illusion. Herder was thus among the first to recognise that texts were intrinsically tied to the specific place and period in which they had been produced, and that this made the act of translation always problematic [30]. By formulating these ideas, Herder distanced himself clearly from the universalistic linguistic approach of the early translation theorists. His considerations, however, were not meant to imply that translation was a futile exercise. Instead, he innovatively suggested that the task of a translator was to function as an intermediary between original text and vernacular reader. A translator should thus fulfil the role of a scholar who communicated his expert, yet subjective understanding of a text and its broader socio-cultural context to the reader. In the process, the reader would be lifted to the translator’s level of knowledge. Crucial to this approach and to what has been called the ‘hermeneutic’ role of the translator was that authors should always openly highlight the distance between their translation and the original. In his own translations, Herder tried to stick to this rule by providing the reader with annotations and commentaries which he used to explain and justify his personal choices [31].

Herder’s novel approach towards translation has to be understood in the con-

text of the increasing exchanges and intercultural contacts between Europeans and nonEuropeans occurring during the second half of the 18th century [32]. Especially the appearance of German translations of English travel literature during that time stimulated wider reflection about the differences between cultures [33]. Herder’s negation of linguistic universalism as the theoretical legitimation for translation might also be regarded as part of a broader attempt among learned German elites to establish clear boundaries Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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Breitinger, Johann J.: Fortsetzung der Critischen Dichtkunst. Band 2 (Zurich, 1740), Titelblatt. (Bildquelle: Mßnchener DigitalisierungsZentrum – Bayerische Staatsbibliothek. Signatur: L.eleg.g. 59-2.) www.artes.uni-koeln.de


between their ‘national language’ and the vernacular ‘other’. This was fundamentally intertwined with the project of nationalist elites to create a ‘nation’ by postulating a presumably natural nexus between linguistic unity and political territory. An important motive for translations was therefore a form of ‘cultural nationalism’ which tried to demarcate and showcase linguistic differences [34]. I would thus argue that this major shift in translation theory did not merely take place at this precise historical moment because of a purely intellectual paradigm change. Rather, redefining the essence of translation was crucially linked to wider political ambitions pursued during Germany’s proto-nationalist period [35].

Herder’s ideas were refined by other scholars in the subsequent decades. In his

lecture Ueber die verschiedenen Methoden des Uebersezens held before the Royal Academy of Sciences in Berlin in 1813, Friedrich Schleiermacher, one of the leading German intellectuals at the turn of the century, stressed the importance of language as a means for national identification. Thus, he declared that ‘such as he has to belong to a country [Lande], men has to decide to either belong to one language or another, otherwise he floats anchorless in an unpleasant middle space’ [36]. Such a combination of early nationalist ideas with language did not necessarily have to correlate with a degradation of other languages. As Schleiermacher contended, the German vernacular was subjected to a lesser degree of internal change due to a ‘nordic idleness’. Yet, it would flourish through its contact with foreign languages. By ‘respecting the foreign and through its mediating nature, our people [Volk] might be destined to collect all the treasures of foreign sciences and arts […] and combine these in its own language into a great, historical total, stored in the centre and heart of Europe’ [37]. Such a striking combination of a validation of the own language with an appreciation of the ‘other’ was present in many theoretical treatises of the time. Wilhelm von Humboldt, for instance, believed that ‘a language lives and spins within a nationality […] and can only be thought in combination with a people’, but at the same time claimed that ‘learning a foreign language should mean gaining a novel perspective which expands the hitherto established way of perceiving the world’ [38]. As these statements suggest, German scholars at the turn of the century, influenced by core ideas of the Enlightenment, stopped seeing translations as mere literary exercises. Instead, they increasingly stressed that the value of doing (and reading) translations lay in expanding one’s general knowledge about different cultures [39]. As such, during the Enlightenment translation became increasingly important as a means to transfer ideas about cultural diversity and different ‘national’ characteristics to broader populations [40]. Like Herder, Schleiermacher understood the cultural complexity of languages and believed that the customs of a certain people during a particular period were always reflected in language. The ‘art’ of translation consisted in bridging the gap between the original text and the German reader. This included transmitting the ‘spirit of the language’ as well Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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as the original author’s ‘ways of thinking and feeling’ [41]. In doing so, a translator should always make explicitly clear to the reader that ‘the [original] author had lived in another world and had written in another language’. Translating was about ‘pure indulgence of foreign works’ by using a method which did not impose on an original text ‘the spirit of a foreign language [i.e. German]’ [42]. The translator’s business was therefore ‘to bring the 70

reader to the author’, and not the other way around [43]. In brief, Schleiermacher was advocating a translation method which did not fall into the pitfalls of domestication, but rather openly foreignised the original [44]. Like Herder, Schleiermacher had no illusions about the possibility of making a translated ‘reproduction’ (Abbild) of a text. Instead, he claimed that languages were irrational and different, so that only an ‘after-image’ (Nachbild) representing the total and never the individual parts of the original text was possible. Such an ‘after-image’, he explained, ‘is no longer the very [original] work itself’, but rather a representation of the text which transmits to the reader both the ‘foreign’ qualities of the text and its broader cultural baggage, while achieving a general effect which resembled the impact of the original upon its contemporary audience [45]. In many respects, therefore, achieving ‘cultural authenticity’ or, in the words of Susan Bernofsky, finding ‘ways of making the foreign culture feel more immediate to the German reader’ became the postulated goal for translators [46]. While translators had always performed the role of ‘go-betweens’, they now became social intermediaries whose task was to accurately present and contextualise foreign cultures for their vernacular audiences [47].

To conclude, an analysis of the key German theoretical texts about translation

produced between c. 1730 and 1830 demonstrates that a crucial theoretical shift occurred at the turn of the century. Thus, this period saw an increase in the preoccupation with translation theory as such rather than a decrease as has been sometimes suggested in the literature [48]. At the same time, ideas on cultural aspects and ‘cultural translation’ were for the first time coherently introduced into the German theoretical literature. This crucial change did not escape the attention of perceptive contemporaries. Johann Wolfgang von Goethe observed in 1819 that there had been three historical periods of translation. During the first period, he argued, foreign texts had been introduced to German readers for the first time through a purely literal translation which eschewed any poetic pretensions. In a second epoch, texts had been completely domesticised and adapted to local expectations and customs. Finally, the third and ‘highest’ stage had been reached, in which the translator approximated the reader to the original and its wider cultural context, poetic quality and broader meaning. Now, the translator would stick closely to the original, and ‘give up the originality of his nation’ [49]. I would argue that what Goethe detected as having changed in his lifetime amounts to what Anthony Pym has called a translation ‘regime’ change: a fundamental shift in the laws, styles, and modes of translation [50]. Learned translators were quick to adapt to the theoretical paradigm shift occurring duwww.artes.uni-koeln.de


ring their lifetime and an analysis of their work demonstrates striking differences in comparison to previous translations [51]. Yet, this shift in translation theory did not necessarily have an immediate impact upon the general practice of translation. Authors detached from the intellectuals elites of the time seem to have often been unaware of any of these theoretical considerations, so that a discrepancy between image and reality might be said to have persisted at the end of the long 18th century [52]. However, in the course of the 19th century, such intellectual postulates would eventually trickle down to ordinary translators and thereby fundamentally shape the art of translation. References [1] Stockhorst, Stefanie: ‘Introduction’, in Idem (ed), Cultural Transfer through Translation: The Circulation of Enlightened Thought in Europe by Means of Translation (Amsterdam, 2010), 7–26, here 13; Wittmann, Reinhard: Buchmarkt und Lektüre im 18. und 19. Jahrhundert (Tübingen, 1982), 119. [2] Konopik, Iris: Leserbilder in französischen und deutschen Übersetzungskonzeptionen des 18. Jahrhunderts (Tübingen, 1997), 99; Fränzel, Walter: Geschichte des Übersetzens im 18. Jahrhundert (Leipzig, 1914), 27–28. [3] Burke, Peter: ‘Cultures of Translations in Early Modern Europe’, in Peter Burke and Ronnie P. Hsia (eds), Cultural Translation in Early Modern Europe (Cambridge, 2009), 7–38, here 18. [4] Willenberg, Jennifer: Distribution und Übersetzung englischen Schrifttums im Deutschland des 18. Jahrhunderts (Munich, 2008), 216–17. [5] Spieckermann, Marie-Luise: ‘Übersetzer und Übersetzertätigkeit im Bereich des Englischen in Deutschland im 18. Jahrhundert’, in Konrad Schröder (ed), Fremdsprachenunterricht 1500-1800 (Wiesbaden, 1992), 191–203, here 198; Burke, Peter: ‘Lost (and Found) in Translation: A Cultural History of Translators and Translating in Early Modern Europe’, European Review 15 (1) 2007, 83–94, 88; Burke in Idem and Hsia (eds) 2009, 11. [6] Burke in Idem and Hsia (eds) 2009, 13. [7] Willenberg 2008, 219. [8] Huber, Thomas: Studien zur Theorie des Übersetzens im Zeitalter der deutschen Aufklärung 17301770 (Meisenheim am Glan, 1968), 4. [9] Venzky, Georg: ‘Das Bild eines geschickten Übersetzers’, in Deutsche Gesellschaft Leipzig and Johann C. Gottsched (eds), Beyträge zur critischen Historie der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit: Neuntes Stück (Leipzig, 1734), 59–114, 61. [10] Gottsched, Johann C.: Ausführliche Redekunst: nach Anleitung der alten Griechen und Römer.5. Aufl. (Leipzig, 1759); Goodman, Katherine: ‘Gottsched’s Literary Reforms: The Beginning of Modern German Literature’, in Barbara Becker-Cantarino (ed), German Literature of the Eighteenth Century (Rochester, 2005), 55–78, 62–63. For a dated, but still valuable study on Gottsched and his circle, see Waniek, Gustav: Gottsched und die deutsche Literatur seiner Zeit (Leipzig, 1897). [11] Breitinger, Johann J.: Fortsetzung der Critischen Dichtkunst (Zurich, 1740); Bender, Wolfgang F.: Johan Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger (Stuttgart, 1973). Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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[12] Gottsched 1759, 413–14. [13] Venzky 1734, 70–71; Breitinger 1740, 137-138, 172. [14] Venzky 1734, 70, and passim. [15] Venzky 1734, 79, 81, quote 97-98. [16] Gottsched 1759, 415. 72

[17] Breitinger 1740, 139. [18] Gottsched 1759, 416-417, 143. [19] Venzky 1734, 64–65; Senger, Anneliese: Deutsche Übersetzungstheorie im 18. Jahrhundert (1734-1746) (Bonn, 1971), 47. [20] Venzky 1734, 71. [21] Breitinger 1740, 139-141, quote 139. [22] Ibid., 143-144, 145. [23] Bodmer, Johann J.: ‘Vorrede’, in Johann J. Breitinger, Fortsetzung der Critischen Dichtkunst (Zurich, 1740), i-x, here i. [24] Breitinger 1740, 139. [25] Venzky 1734, 67. [26] Breitinger 1740, 138–39. [27] Herder, Johann G.: Sämmtliche Werke - Zur schönen Literatur und Kunst - Erster Theil: Fragmente zur Deutschen Literatur - Erste Sammlung (Karlsruhe, 1821), 10. [28] Costazza, Alessandro: ‘Herders Übersetzungstheorie zwischen Linguistik, Ästhetik und Geschichtsauffassung’, Germanisch-Romanische Monatsschrift 57 (1) 2007, 135–49, here 143. [29] Herder, Johann G.: Sämmtliche Werke - Zur schönen Literatur und Kunst - Zweiter Theil: Fragmente zur Deutschen Literatur - Zweite und Dritte Sammlung (Karlsruhe, 1821), 54–140; Costazza 2007, 144, 146. [30] Willenberg 2008, 267. [31] Costazza 2007, 146–49. As extensive research into his many translations has shown, Herder also tried to live up to his newly defined standard of a ‘tone-keeping’ translation, which sought to transmit the sound, rhythm, rhyme, and general acoustic modulations of the original. See Kelletat, Andreas F.: Herder und die Weltliteratur: Zur Geschichte des Übersetzens im 18. Jahrhundert (Frankfurt am Main, 1984), 186–87. [32] Outram, Dorinda: The Enlightenment (New York, 2005), 9. [33] On this in general, see the essays in Lüsebrink, Hans-Jürgen (ed): Das Europa der Aufklärung und die außereuropäische koloniale Welt (Göttingen, 2006). [34] Burke in Idem and Hsia (eds) 2009, 19. [35] Hobsbawm, Eric J.: Nations and Nationalism Since 1780: Programme, Myth, Reality (Cambridge, 1992), 51–59. [36] Schleiermacher in Störig (ed) 1963, 63. [37] Ibid., 69. [38] Humboldt, Wilhelm von, and Königlich Preussische Akademie der Wissenschaften (ed): Gewww.artes.uni-koeln.de


sammelte Schriften, Vol. VI (Berlin, 1907), 189; Humboldt, Wilhelm von: Gesammelte Werke, Vol. VI (Berlin, 1848), 60. [39] Fränzel 1914, 103. [40] Stockhorst in Idem (ed) 2010, 8. [41] Schleiermacher, Friedrich: ‘Ueber die verschiedenen Methoden des Uebersetzens 24. Juni 1813’, in Hans J. Störig (ed), Das Problem des Übersetzens (Stuttgart, 1963), 38–69, here 66, quotes 40, 45. [42] Ibid., 67. [43] Ibid., 47, 69. [44] On these two concepts, see Venuti, Lawrence: The Translator’s Invisibility: A History of Translation (London, 1995), 20. [45] Schleiermacher in Störig (ed) 1963, 46–47. [46] Bernofsky, Susan: ‘What Did Don Quixote Have For Supper? Translation and Cultural Mediation in Eighteenth-Century Germany’, Monatshefte 97 (1) 2005, 1–17, 2–3. [47] Fränzel 1914, 6; Burke, Peter: ‘The Renaissance Translator as Go-Between’, in Andreas Höfele and Werner von Koppenfels (eds), Renaissance Go-Betweens: Cultural Exchange in Early Modern Europe (Berlin, 2005), 17–31. [48] See eg. Huber 1968, 102; Fränzel 1914, 140. [49] Goethe, Johann W. von: West-östlicher Divan (Stuttgart, 1819), 526–29. Modern scholarship has come to a similar ‘periodisation’ of translation theory. See Burke 2007, 91. [50] Pym, Anthony: Method in Translation History (Manchester, 1998), 125–42. [51] For a case study demonstrating this shift in translation practice, see Bernofsky 2005. [52] This is the conclusion of Knufmann, Helmut: ‘Das deutsche Übersetzungswesen des 18. Jahrhunderts im Spiegel von Übersetzer- und Herausgebervorreden’, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel - Frankfurter Ausgabe 91, 1967, 2676–2716, 2695–2701.

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Die Tagung „Stimmungen des Todes und ihre Bestimmung. Ein Experiment“ – Ein Projekt des IK Morphomata in Kooperation mit der a.r.t.e.s. Graduate School Gerardo Scheige

Der Versuch, die unterschiedlichen Stimmungen einer Tagung über Todesstimmungen zu verschriftlichen, kann nur misslingen. Und doch bietet eine solche Reflexionsplattform die Möglichkeit, Tagungsplanung, -organisation, -durchführung und -ergebnis gewissermaßen mithilfe eines – aus der Distanz – Nähe erzeugenden Brennglases etwas deutlicher zu sehen. Bis zur konkreten Umsetzung der Tagung „Stimmungen des Todes und ihre Bestimmung. Ein Experiment“ war es ein langer und wendungsreicher Weg: Ihren Anfang nahm eine erste Skizzierung der Konzeption 2011 auf Anregung von Eva-Maria Hochkirchen (geb. Tönnies), die sich im Rahmen ihres Dissertationsprojekts „Lautspiel und Präsenzeffekte. Der Vogel in der deutschen und französischen Liedlyrik des Hochmittelalters“ explizit mit Struktur, Charakterisierung sowie Rezeption von Stimmungen auseinandersetzt. Der Konnex zum Phänomen des Todes lag offenkundig auf der Hand, nicht allein aufgrund des Themas meiner Arbeit „Requiem aeternam? Kompositorische Reflexionen des Todes in der Neuen Musik“, sondern ebenfalls – und vor allem – aufgrund der epistemischen Flüchtigkeit, die Todesstimmungen beispielhaft kennzeichnet. Ein Umstand, der uns hinsichtlich der wissenschaftlichen Herangehensweise vor eine schwierige Aufgabe stellte. Was macht Stimmungen im Allgemeinen und Todesstimmungen im Besonderen aus? Lassen sie sich adäquat charakterisieren? Lässt sich ihre singuläre Greifbarkeit gar ,bestimmen‘? Mit Jan Söffner – Komparatist und Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Internationalen Kollegs Morphomata, wo die Tagung am 12. und 13. Juni 2013 stattfand (integriert im aktuellen Triennium Morwww.artes.uni-koeln.de


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phome des Todes) – haben wir unterschiedliche Ansätze ausgelotet und hinterfragt, bis das endgültige Konzept feststand. Zentral dabei war der interdisziplinäre Aspekt, welcher sich jedoch nicht auf eine wissenschaftliche Ebene beschränken, sondern durch die konsequente Verknüpfung von Praxis und Theorie geprägt sein sollte. Dementsprechend trafen in den fünf Panels Theater (Signa Köstler) und Theaterwissenschaft (Doris Kolesch), Komposition (Mark Andre) und Musikwissenschaft (Jin Hyun Kim), Bestattung (Ruth Maria Korte, Oliver Wirthmann) und Religionswissenschaft (Oliver Krüger), Seelsorge (Heiner Weniger) und Komparatistik (Jan Söffner), Soziologie (Carlos Watzka) und Religionswissenschaft (Katharina Poggendorf-Kakar) aufeinander. Um den Austausch unmittelbarer zu gestalten, wurde das Format des ‚Gesprächs‘ ausgearbeiteten Vorträgen vorgezogen. In 90-minütigen moderierten Diskussionen hatten die einzelnen Teilnehmer und das Auditorium die Möglichkeit, diversen Fragenstellungen zur Begrifflichkeit, zu den Erscheinungsformen und -kontexten von Todesstimmungen nachzugehen. Als einziges Gerüst dienten lediglich drei bis fünf ausgearbeitete Fragen, die ,Praxis‘ und ,Theorie‘ bereits im Vorfeld den Moderatoren hatten zukommen lassen. Als ‚Moderatoren‘ wurden solche Kollegen eingeladen, deren Werdegang sich durch eine besondere Aufgeschlossenheit gegenüber dem kommunikativen Austausch von Theorie und Praxis, wie in den Wissenschaftsperformances Walter Siegfrieds, auszeichnen. So bildete beispielsweise das Stück „hij 2“ für 24 Stimmen und Elektronik des Komponisten Mark Andre Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


– der bedauerlicherweise krankheitsbedingt fehlte – die Grundlage für Fragen nach Möglichkeiten einer klanglich-zeitlichen Gestaltung von Todesstimmungen, die sich am Eindringlichsten in Form akustischer Leerstellen manifestieren; Leerstellen, die als Umbrüche, als Schwelle zwischen teilweise diametral entgegengesetzten Stimmungen wahrgenommen werden können. Die dänische Performancekünstlerin Signa Köstler (SIGNA) zeigte wiederum einen Filmausschnitt des auf Franz Kafkas Romanfragment „Der 76

Proceß“ basierenden Projekts „Die Hundsprozesse“, in dem die Zuschauer zu Beginn der interaktiven Aufführung angeklagt und somit Teil des an die eigenen Grenzen gehenden Spiels wurden. Eingebettet in von Schmutz und Verwesung durchsetzten Settings erzeugten unscharfe Bilder und Lichtverhältnisse – die musikalische Soundtracks untermauerten beziehungsweise konterkarierten – Situationen,

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die Stimmungen förmlich greifbar werden ließen. Exemplarisch vereinten sich hierin drei wesentliche, Todesstimmungen kennzeichnende Merkmale: ihre Unterschwelligkeit, ihr partizipatorisches Moment und ihre handlungsorientierende Ausrichtung. Eng damit verknüpft war das Moment des Zwanghaften, konnten sich sowohl die Teilnehmer der Hundsprozesse als auch die Tagungsbesucher der Intensität ebendieser Stimmungen kaum bis gar nicht entziehen. Schwierig blieb indes nicht nur die Bestimmbarkeit, sondern ebenfalls eine überzeugende Definition von Todesstimmungen im Zusammenhang mit künstlerischer Produktion, da sich diese stets im Diesseitigen bewegen.

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Einen etwas anderen Zugang zu liefern, vermochten die Erfahrungsberichte von Heiner Weniger und Ruth Maria Korte, die als Seelsorger respektive Bestatterin fortwährend mit Todesstimmungen konfrontiert werden. Für beide Bereiche ist Fingerspitzengefühl unerlässlich, denn jedes deplatzierte Detail kann die jeweilige Stimmung augenblicklich verändern.

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Gewissermaßen umklammert wurden die vier Panels auf der einen Seite von einem einleitenden Gespräch zwischen Katharina Poggendorf-Kakar und Carlos Watzka. Aus religionsethnologischer und soziologisch-statistischer Sicht haben sich beide der Frage nach fruchtbaren Methoden hinsichtlich der Bestimmbarkeit von Todesstimmungen genähert. Auf der anderen Seite bildete das Konzert von Maria Jonas (Gesang, Drehleier) und Fabio Accurso (Laute) mit mittelalterlichen Marienklagen eine gelungene Zusammenfassung der in den Diskussionen erörterten Aspekte. So durften die Zuhörer in intimer Atmosphäre an der Stimmung teilhaben, die im Zuge der musikalischen Darbietung allmählich von der Krypta von St. Michael Besitz ergriff. Das eingangs erwähnte Brennglas hat wahrscheinlich einiges klarer sehen lassen. Ungeklärt bleibt allerdings die Frage nach der eindeutigen Bestimmbarkeit von Stimmungen. Wie könnte es anders sein? Dass diesbezüglich immer eine epistemische Wunde klaffen wird, bedarf keiner eingehenden Ausführung. Und doch hat die Tagung, für deren Gelingen dem IK Morphomata ein ganz großer Dank gilt, dazu beigetragen, unbekanntes Terrain – zumindest ansatzweise – genauer zu kartieren. Topographisches Material soll demnächst in Form eines Interviewbandes (in der Reihe Morphomata) erhältlich sein.

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Weltweit Promovieren mit a.r.t.e.s. international Aiko Wolter Mit a.r.t.e.s. international verfügt die a.r.t.e.s. Graduate School über ein Programm, das den Doktorandinnen und Doktoranden sowohl des Integrated Track als auch des Regular Track

vielfältige Angebote

für

die

frühzeitige

internationale Vernetzung

der

eigenen Forschung zur Verfügung stellt. Ins Leben gerufen wurde a.r.t.e.s. international durch die seit 2010 im Rahmen des IPID-Programms („International Promovieren in Deutschland“) in der Programmlinie 1 zur Internationalisierung der Doktorandenausbildung in Deutschland bereitgestellte umfangreiche Förderung des DAAD. Auch nach deren Auslaufen im Sommer 2014 wird a.r.t.e.s. das Programm möglichst umfassend durch Mittel aus der Förderung durch die Exzellenzinitiative fortführen. Zu den zentralen Instrumenten des Programms zählt insbesondere die Vergabe von Reisestipendien für internationale Forschungsreisen an die Promovierenden des Integrated Track. Mit deren Hilfe können die Doktorandinnen und Doktoranden Feldforsch-ungen, Archiv- und Konferenzreisen unternehmen sowie Forschungsaufenthalte an internationalen Partnerinstituten absolvieren. Die Promovierenden greifen hierbei zurück auf ein umfangreiches europa- und weltweites Netzwerk an www.artes.uni-koeln.de


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Kooperationen mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und internationalen Graduiertenschulen, welches kontinuierlich ausgebaut wird und die Attraktivität der a.r.t.e.s. Graduate School als internationale Graduiertenschule weiter befördern möchte. Dazu beitragen sollen zudem besondere Angebote von a.r.t.e.s. international für ausländische Promovierende, die einen reibungslosen Start des Promotionsstudiums in Köln unterstützen (beispielsweise durch Mentorenprogramme und Sprachkurse). Ferner hilft a.r.t.e.s. international bei der Anbahnung von Cotutela-Promotionen mit ausländischen Universitäten und unterstützt neuerdings auch das „Doctor Europaeus“-Programm der European University Association. Insgesamt bietet a.r.t.e.s. international ein vielfältiges Internationalisierungsangebot, das für deutsche wie für ausländische Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gleichermaßen zahlreiche Möglichkeiten bietet, in einem internationalen Kontext zu forschen und die eigene Arbeit frühzeitig international zu vernetzen.

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Lost in Cairo

Reisebericht a.r.t.e.s. international Judith Bihr „Cairo is Egypt and Egypt is Cairo.” David Sims, Understanding Cairo. The Logic of a City out of Control, 2010.

Mögen einer traditionellen Redewendung nach auch alle Wege nach Rom führen, in Kairo passieren sie zunächst allesamt den Tahir-Platz. Und so führt auch mein erster Weg vom Kairoer Flughafen zu meiner Unterkunft auf der zentral gelegenen Nilinsel Zamalek über den berühmtesten Platz Ägyptens, der sich während der Revolution von 2011 zur symbolischen Ikone des Widerstands gegen Präsident Hosni Mubarak und zum idealisierten Zeichen für eine befreite Gesellschaft geformt hatte, bis zum Zeitpunkt meiner Reise zum Jahreswechsel 2013/2014 aber immer mehr zum Sinnbild für die anhaltenden politischen Spannungen und Polarisierungen Ägyptens geworden ist. Im Moment ist der Tahir ruhig, wenn man einmal von dem wie so oft zusammengebrochenen Verkehr mit seinen lautwww.artes.uni-koeln.de


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stark hupenden Fahrzeugen absieht. Nur vereinzelt sieht man Schilder in die Höhe haltende Demonstranten, die jedoch lediglich gemäß den hinter ihnen hoch aufragenden Wahlplakaten für ein „Ja“ zur neuen Verfassung, für die bald abgestimmt werden soll, plädieren. Etwas anderes würde das Militär im Moment wohl auch kaum zulassen. Nach einer halben Ewigkeit erreiche ich Zamalek, voller enthusiastischem Tatendrang auf die bevorstehenden Interviews und Recherchen meines abschließenden kurzen Forschungsaufenthalts. Kairo, was auf deutsch soviel wie „die Siegreiche“ heißt, zieht mich mit ihrer pulsierenden Kunst- und Kulturlandschaft jedes Mal in ihren Bann – und lässt mir zugleich kaum Luft zum Atmen. Der Smog, der sich wie eine überdimensionale Dunstglocke über die ganze Stadt legt, wird jedes Jahr schlimmer. Doch daran werde ich mich die nächsten Wochen gewöhnen müssen. Für meinen Aufenthalt ist die Nilinsel ZamaJahrbuch 03/2013 bis 02/2014


lek der ideale Ort. Neben den zahlreichen Botschaften, die in alten Kolonialbauten residieren, befinden sich hier die bereits 1908 eröffnete ägyptische Kunstakademie, das Museum für Moderne Ägyptische Kunst, der staatliche Kunstpalast mit seinen wechselnden Ausstellungen sowie zahlreiche Galerien und Künstlerstudios. Außerdem ist es in Zamalek weitaus ruhiger als im quirligen Downtown, dem unter Khedive Ismail im neunzehnten Jahrhundert nach Pariser Vorbild errichteten Zentrum Kairos. Wobei hier 84

die Betonung auf ruhiger liegt, denn wirklich ruhig ist in Kairo gar nichts. Im Kunstpalast findet im Moment der 24. Salon der Jugend statt, der 1989 vom damaligen Kulturminister initiiert wurde, um Kunststudenten aus den Akademien eine öffentliche Plattform zu bieten. Der Salon ist als jährlicher Wettbewerb aufgebaut, bei dem eine Jury Preise an herausragende Werke in unterschiedlichen Kategorien verleiht. Obwohl der Salon – wie generell die staatlichen Kulturaktivitäten in Ägypten – sehr umstritten ist, hat er sich im Laufe der Jahre zu einer festen Institution in der ägyptischen Kunstlandschaft und zu einem Seismograph für die Entdeckung junger Talente entwickelt. Beispielsweise gewann der international erfolgreiche Künstler Wael Shawky, der 2012 bei der dOCUMENTA(13) ausstellte, 1994 den Preis des Salons. Das nebenan gelegene Museum für Moderne Ägyptische Kunst ist im Moment geschlossen. Aufgrund von Renovierungsarbeiten, wie mir ein Mitarbeiter am Eingang des Museums versichert. Einen Blick in die große Eingangshalle mit ihrer mehrstöckigen Empore erhaschend, kann ich allerdings keine Anzeichen von Baumaßnahmen entdecken. Vielleicht sei das Museum auch aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich, wie einige meiner Freunde mutmaßen. Aus dem im Stadtteil Dokki liegenden und nun ebenfalls zeitweise geschlossenen Mahmud Khalil Museum, der ersten privaten Sammlung Ägyptens, die inzwischen in staatlichem Besitz ist, sollen seit der Revolution von 2011 einige Kunstwerke gestoh-

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len oder zerstört worden sein. Während meiner früheren Aufenthalte in Kairo hatte ich jedoch beide Museen mehrmals besuchen können. Eine weitere wichtige Station meiner Forschung bildet die Townhouse Gallery, ein im Herzen von Downtown in einem traditionellen Arbeiter- und Mechanikerviertel gelegenen Kunst- und Kulturzentrum. Die Non-Profit-Galerie wurde 1998 gegründet und besteht heute aus mehreren Ausstellungsräumen für junge und etablierte Künstler, Probe- und Arbeitsräumen für Theater- und Filmschaffende sowie einer Kunstbibliothek. In der großen Ausstellungshalle präsentiert die Künstlerin Huda Lutfi im Moment ihre Installations- und Collagearbeiten „Cut and Paste“. In ihren Werken reflektiert Lutfi Diskurse der Macht und Ideologie im postrevolutionären Ägypten, immer wieder tauchen Polizei und Militär in repetitiven Darstellungen auf. Ein weiterer Ort, der in einer Art offenem Archiv die Kunstproduktion nach 2011 präsentiert, ist die Ausstellung „Revolution Museum“ der Künstler Hany Rashed, Ganzeer, Ahmed Hefnawy und Ammar Abu Bakr im verlassenen Hotel Viennoise, das mit seinen abbröckelnden Stuckdecken, knarrenden alten Dielen und staubig zerfetzen Vorhangstolen eine dämmrig-dunkle Atmosphäre verströmt. Die 2012 entstandene Idee Rasheds, die gegenwärtige Graffiti- und Streetartbewegung in Kairo zu dokumentieren, gewinnt angesichts des jüngst in Kraft getretenen Anti-Graffiti-Gesetzes und der ständigen Übermalungen an Relevanz, die ägyptische Kunst als Mittel zur öffentlichen soziopolitischen Kritik zu bewahren. Da wissenschaftliche Recherchen und Ausstellungsbesuche gemeinhin auch sehr hungrig machen, greife ich während meines Aufenthalts mehrmals auf mein ägyptisches Lieblingsessen zurück: Koshari,

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bestehend aus Reis, Nudeln, Linsen, Kichererbsen, gerösteten Zwiebeln und würziger Tomatensoße. In den traditionellen Koshari-Restaurants, von denen Tahir Koshari und Abu Tarek in Downtown den besten Ruf genießen, findet sich dann auch nur dieses eine Gericht auf der Speisekarte. Mehr braucht es eben nicht, um sich wohlig satt und gestärkt zu fühlen. Bei meinen Interviews und Gesprächen mit Künstlern, Kuratoren und Kulturschaffenden darf natürlich auch unser a.r.t.e.s. Künstler Khaled Hafez nicht fehlen. Kurz vor meiner Abreise besuche ich ihn in seinem neuen Studio im außerhalb von Kairo gelegenen Stadtteil Obour. Hier hat er sich in einem neu errichteten Haus eine Oase der künstlerischen Kreativität geschaffen. Der Weg dorthin war allerdings von viel Geduld geprägt, da ich den Kairoer

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Verkehr wieder einmal völlig unterschätzt hatte – und damit meine ich einen Verkehr, der so eng und dicht ist, dass die Fahrer beginnen, ihre Seitenspiegel einzuklappen, um nicht aneinander hängen zu bleiben. Aber wie sagt man so schön im Ägyptisch-Arabischen: „Malesh“, was soviel heißt wie: Macht nichts, so ist es eben.

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Der KĂźnstler Khaled Hafez in seinem Studio auĂ&#x;erhalb von Kairo

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Moscheen, Menschen und macarons Ein Jahr Reisen durch Europa

mit a.r.t.e.s. international

Julia Maxelon Mein Promotionsprojekt, die architekturhistorische Untersuchung von europäischen Moscheen unter dem Aspekt des Kulturtransfers, bedeutete im ersten Jahr meiner Promotion vor allen Dingen: Reisen. Ungefähr 15 Moscheen sollen untersucht werden, fünf sind bisher besucht worden, und die restlichen zehn müssen bis zum Sommer 2014 folgen. Die großzügige Unterstützung durch a.r.t.e.s. international ermöglichte es mir auf den bisher erfolgten Reisen, ungefähr eine Woche in der Stadt der jeweiligen Moschee zu bleiben, um dort den Bau, die Gemeinde und diverse Archive und Ämter zu besuchen. In meinem ersten Jahr bei a.r.t.e.s. führten mich meine Recherchen nach Paris, Zürich, London, Birmingham und Kopenhagen. Die Gastfreundschaft der beteiligten Moscheegemeinden war dabei der rote Faden, der sich durch alle Reisen zog und mir immer wieder bestätigt hat, dass ich ein faszinierendes Thema bearbeite, das nicht nur Bedeutung für die Wissenschaft hat, sondern ganz konkret auch Menschen und Gemeinden weiterhilft. Anfängliche Irritation und Ratlosigkeit angesichts meiner Rechercheanfragen wich in allen Gemeinden nach kürzester Zeit großer Hilfsbereitschaft und regem Interesse an meiner Forschungsarbeit. In London führte mich Hana Mussaid erst durch die beeindruckende Central Mosque, um mir später bei einem Tee zu erzählen, warum sie von Saudi Arabien nach London gezogen war, um als Assistentin des Direktors zu arbeiten. Als mich das Orkantief „Xaver“ im Dezember in der Kopenhagener Nusrat Djahan Moske daran hinderte, mit dem Bus zurück zum Hostel zu fahren, wurde kurzerhand erst einmal Pizza zum Abendbrot bestellt, nur kurz unterbrochen vom Abendgebet, während dem ich mit www.artes.uni-koeln.de


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Nusrat Djahan Moske, Kopenhagen, wArchitekt: Johan Zachariassen, Ansicht der Nord-Fassade, o. D., Nachweis: Archiv der Nusrat Djahan Moske, Kopenhagen dem Fuß wippend weiter Pizza aß und der arabischen Rezitation des Imams im Nebenzimmer zuhörte. Im dänischen Küstenort Nakskov bestanden Imam Nehmatullah Bascharat und seine Frau nach meiner Ankunft darauf, zuerst eine Stadtrundfahrt zu machen, um mir die Strandpromenade zu zeigen. Und mit der Bilal-Moschee in Aachen, die ich bereits im Rahmen meiner Magisterarbeit untersucht habe, verbindet mich bis heute ein reger Kontakt, der insh’allah im Mai 2014 in einer Publikation über die Baugeschichte der Moschee enden wird. Darüber hinaus konnte ich während meiner Reisen auch immer Menschen treffen, die nicht in direktem Zusammenhang mit meinen Recherchearbeiten stehen: In Zürich hielt ich einen Vortrag beim 84. Kunsthistorischen Studierendenkongress und lernte dort Studierende und Promovierende deutschsprachiger kunsthistorischer Institute kennen, die mit Enthusiasmus und Neugierde über ganz unterschiedliche Themen forschen. In Luzern besuchte ich Andreas TungerZanetti am Zentrum Religionsforschung, um mich mit ihm über die verschiedenen Religionsgemeinschaften in der Schweiz auszutauschen. Und in Paris traf ich Misha Kramer, den Sohn des Architekten der Aachener Bilal-Moschee, der mir von dem architektonischen Erbe seines Vaters erzählte. Ganz abgesehen von dem Nutzen der Reisen für mein Promotionsprojekt waren es immer die persönlichen Begegnungen, die bis heute nachwirken und die zweckorientierten Forschungsreisen zu bereichernden Erlebnissen werden lassen. Die Unberechenbarkeit meines Forschungsvorhabens wurde auf den Reisen vor allem an den verschiedenen zu besuchenden Archiven und ihren unendlich differierenden Bestell- und RecherchemoJahrbuch 03/2013 bis 02/2014


dalitäten, Öffnungszeiten, Ansprechpartnern und Gebühren deutlich. Zwar wurden beispielsweise Recherche und Einsicht der Akten in den London Metropolitan Archives geradezu mustergültig durch ein Heer an freundlichen MitarbeiterInnen unterstützt, dieses angenehme Erlebnis wurde angesichts der Rechnung über 240 £ am Ende meiner Recherchen jedoch merklich getrübt. In Kopenhagen hatten alle Archive und Ämter aufgrund des Orkantiefs vorsichtshalber die gesamte Dauer meiner Reise lang 92

geschlossen. [Generell konnte ich während meines Aufenthalts in Kopenhagen feststellen, dass man sich in Dänemark bei Unwetterwarnungen mindestens genau so panisch verhält wie in Deutschland. Kommentar des Hostelbesitzers zum Orkan: „Ah nein, drüben in Schweden können sie mit Schnee umgehen! Wir hier in Dänemark haben keine Erfahrung mit solchem Wetter.“] Im Zürcher Hochbauamt dagegen galt es in erster Linie, die detaillierten Bestellformulare korrekt auszufüllen und an der richtigen Stelle abzugeben – um danach eine ebenso horrende Rechnung wie in London zu erhalten. Am Ende der Odysseen durch die Archivwirren der verschiedenen Städte winkten jedoch fast jedes Mal wertvolle Dokumente zur Baugeschichte oder unbekannte Bauentwürfe, die mein Promotionsprojekt substantiell voran bringen. Das Motto für die Archivarbeiten der kommenden Monate bleibt daher: Nicht aufgeben, und bereits im Vorfeld so gut wie möglich informieren. Dabei von unübersichtlichen Homepages in Landessprachen auf gar keinen Fall abschrecken lassen, im Zweifelsfall E-Mails an alle möglichen Ansprechpartner schicken. Nur ein persönlich besuchtes Archiv ist ein hilfreiches Archiv. Auch die Praktikabilität des öffentlichen Nahverkehrs differierte in den besuchten Städten eklatant. Beispiel Zürich: Auf der einen Seite des Flusses fahren die Bahnen in die eine Richtung, auf der anderen Seite in die andere Richtung, und wenn man Querverbindungen braucht, nimmt man am besten das Taxiboot über den See. Effizient, praktisch – so stellt man sich den Schweizer ÖPNV vor. In Birmingham dagegen gibt es zwar an die hundert Buslinien, die sich alle ständig kreuzen und überlappen, aber wenn man umsteigen möchte, muss man auf jeden Fall zu einer anderen, unauffindbaren Haltestelle wechseln. Darüber hinaus gibt es verschiedene Bahnhöfe, die sich nicht etwa nach Zielen, sondern nach den dort stationierten Verkehrsunternehmen unterscheiden. Am Ende bin ich Taxi gefahren. Im beschaulichen Kopenhagen fährt man dagegen am besten direkt mit dem Fahrrad durch die schmalen Gassen der Altstadt. Pluspunkte gibt es, allen Klischees über den skandinavischen Lebensstandard entsprechend, für kostenloses WLAN in den S-Bahnen. Insgesamt glichen meine Forschungsreisen immer auch kleinen kulinarischen Expeditionen: Für Museen und Sightseeing blieb in den meisten Städten aufgrund der vollen Recherche-Terminpläne keine Zeit, die Spaziergänge von Archiv A zu Moschee zu Archiv B mussten für die Erkundung der Städte reichen. Essen dagegen muss man immer – warum es also nicht direkt angenehm gestalten? In Kopenhagen probierte ich außer kanelsnegle auch die typisch dänischen roten Hot Dogs, die es an jeder Straßenecke in Bio-Qualität zu kaufen gibt. Zürich konnte mit Kalbsgeschnetzeltem und Rösti aufwarten, in England dagegen lockten vor allem warme crumpets, würziger Stilton und eine gute Portion comfort food im Pub. In Paris erstand ich macarons für die gesamte WG, die anschließend auf der Heimfahrt im Thalys von tobenden Kindern zerquetscht wurden. www.artes.uni-koeln.de


Am Ende meines ersten Reisejahres habe ich folgende drei Grundregeln gelernt: Was die Kosten einer Forschungsreise betrifft, führen nicht etwa Metropolen wie London und Paris, sondern Großstädte mit hohem Lebensstandard wie Kopenhagen und Zürich. Ein Sechs-Bett-Zimmer im Hostel ist für Konzentration und Erholung unter allen Umständen zu vermeiden. Und: In der Grundausstattung jedes Forschungsreisenrucksacks sollten Visitenkarten, Steckdosenadapter und Ohropax auf gar keinen Fall fehlen.

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Mahmud-Moschee, Zürich, Architekt: Ernst Göhner, Ansicht der Südwest-Fassade, 1963 Bildnachweis: Amt für Baubewilligungen, Hochbaudepartement, Stadt Zürich (Digitalisierung: Helmar Mildner, Kunsthistorisches Institut, Universität zu Köln) Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


Das a.r.t.e.s. galerie-Team: Anna-Helena Klumpen, Johanna Cremer, Laura Morris, Julia Maxelon (v.l.)

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Die a.r.t.e.s. galerie – Kunst und Wissenschaft im Dialog Die a.r.t.e.s. galerie wurde als DoktorandInnenprojekt in Eigeninitiative von Stipendiat-Innen der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne gegründet und bietet seither Raum, um Kunst und Wissenschaft miteinander in einen produktiven Dialog zu bringen. Ziel der Galerie ist es, jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Fläche zu bieten, sich und ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsenwww.artes.uni-koeln.de


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tieren sowie den interdisziplinären Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft zu fÜrdern. Seit April 2013 widmen sich Johanna Cremer, Anna-Helena Klumpen, Julia Maxelon und Laura Morris als das neue Galerieteam diesen Leitgedanken. Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


Johanna Cremer, Anna-Helena Klumpen, Julia Maxelon, Laura Morris

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„Das Büro: Interferenzen von Kunstund Wissensraum“ 6. Mai bis 8. Juli 2014 im Kanzlerflur der Universität zu Köln Mit ihrem sechsten Ausstellungsprojekt rückt die a.r.t.e.s. galerie den Ort, wo alles begann – die langen, hellen Flure der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne – ins Zentrum ihrer Überlegungen und geht dabei gleichzeitig neue Wege. Unter dem Titel „Das Büro: Interferenzen von Kunst- und Wissensraum“ wollen wir die Topographie des „Büros“ zum Gegenstand der Ausstellung und Untersuchung erheben. Neu ist dabei vor allem der Ausstellungsort selbst: Nicht mehr die eigenen Büroräume sollen eine Plattform für junge Künstler- und WissenschaftlerInnen schaffen, sondern der im Herzen der Universität im Hauptgebäude gelegene Kanzlerflur. Als Bindeglied zwischen Kunst und Wissenschaft soll er ein breiteres Publikum dazu einladen, sich mit dem Thema der Ausstellung auseinanderzusetzen. Ausgehend von der Leitthematik des „Büros“ wollen wir der Frage nach möglichen Interferenzen zwischen Kunst- und Wissensräumen sowie ihren jeweiligen Medialitäten nachgehen. Gleichzeitig bestimmt der Dialog zwischen den einzelnen Akteuren aus Wissenschaft und Kunst das Konzept des Ausstellungsprojekts. Entgegen dem zeitgenössischen Ausstellungsprinzip des White Cube, das den Raum deutlich hinter das Kunstwerk stellt und eine Interaktion zwischen Architektur und Kunstwerk vermeidet, als auch in Opposition zu dem von Neutralität, Ordnung, Stille und häufig auch monotonen Abläufen gekennzeichneten Büroraum, setzt sich unsere Ausstellung zum Ziel, die ambivalente Beziehung zwischen Kunstwerk und (Büro-)Raum zu reflektieren und mögliche Schnittstellen auszuloten. Vielmehr als das Büro zu „dekorieren“, gilt es, das Ordnungs- und Strukturprinzip des Büros zu sabotieren, zu konterkarieren und zu reflektieren. Die Ausstellung reiht sich damit bewusst in eine lange künstlerische Tradition ein: Bereits die avantgardistische Kunstpraxis des frühen 20. Jahrhunderts reflektierte die Ordnungsmuster von „Wissensräumen“ wie Bibliotheken, Archiven und Büros – eine Aversion/Affinität, die auch in der zeitgenössischen Kunst zu finden ist, wie etwa bei Florian Slotawa. In seiner Installation/Intervention BONN ORDNEN www.artes.uni-koeln.de


(2004) räumte der Künstler den Bürotrakt des Bonner Kunstvereins leer und funktionierte ihn kurzerhand zur Ausstellungsfläche um – das Büro der Kunstinstitution wurde wiederum in die eigentlichen Ausstellungsräume verlagert und erhielt somit improvisierten, hierarchielosen Charakter. Gleichermaßen wurden durch die Aktion im wahrsten Sinne „alteingesessene“ Hierarchien ausgehebelt. Die Arbeiten der jungen KünstlerInnen, die wir für unsere Ausstellung gewinnen konnten, setzen sich mit den unterschiedlichen ästhetischen, sozialen und politischen Dimen-sionen des „Büros“ auseinander. Angeführt wird die Ausstellung von dem „Bürokünstler“ par excellence Ignacio Uriarte. Nach abgeschlossenem BWL-Studium und ein paar Jahren Büropraxiserfahrungen in unterschiedlichen Firmen verschrieb er sich ganz der Kunst – und dies mit den ihm – wie auch uns ArtistInnen – sehr vertrauten Mitteln: Kugelschreiber, Klammern, Aktenordner, Papier und Post-it-Notizen sind es, die sein künstlerisches Schaffen prägen, das in Ausstellungen weltweit eine positive Resonanz erfährt. Zu seinen bekanntesten Werken zählt die Videoarbeit ARCHIVADORES EN ARCHIVO (2007), eine Stop-MotionAnimation, die anhand eines ca. 6.000 (!) Seiten umfassenden Skripts geschaffen wurde. Neben dieser Arbeit werden wir im Rahmen unserer Ausstellung noch zwei weitere Werke präsentieren können. Saskia Groneberg (Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig) führt dagegen mit ihrem Projekt BÜROPFLANZE (2012) deutsche Bürokultur ad absurdum. In der dreiteiligen Arbeit, für die sie jüngst mit dem Nachwuchspreis für zeitgenössische Fotokunst „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2012/2013“ ausgezeichnet wurde, nutzt Groneberg die Fotografie zu Recherche und Forschungszwecken. Das serielle Prinzip ihrer Fotocollagetechnik zeichnet dabei zugleich ein Ordnungsmuster

Ignacio Uriarte: ARCHIVADORES EN ARCHIVO, 2007, Video, 16’’

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des Wissensraums nach – womit die Arbeit an die Industriebauten-Typologien von Bernd und Hilla Becher sowie an die „forschenden“ Bildkonstellationen von Aby Warburgs berühmtem Bilderatlas MNEMOSYNE erinnert. Auf ähnliche Weise hat sich Akiro Hellgardt von der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) mit seiner Installation O.T. (BÜRO) (2010) dem deutschen Bürodschungel verschrieben. Im Rahmen des Medien98

kunstfestivals „ISEA 2010“ spürte er der „eigenartigen“ Beziehung zwischen Mensch und Natur nach, indem er die Büropflanzen verschiedener Ämter und des Dortmunder Rathauses auslieh und diese zu einer dichten Rauminstallation organisierte. Bei einer anderen Arbeit „entführte“ er alle in den Büros der Kunsthochschule auffindbaren, rollbaren Gegenstände und versammelte diese im Innenhof des

Saskia Groneberg: aus der Serie BÜROPFLANZE, 2012

Gebäudes. Speziell für die im Mai beginnende Ausstellung plant er nun eine neue performative Arbeit. „What would you do if this is your room?“ fragten Julia Stefanovici und Lara Plüschke (KHM) im Rahmen ihrer gemeinsamen Arbeit TRANSMEDIALER-RAUM-KOPIE (2012). Die Arbeit widmet sich der Problematik des Raumes, in dem Kunst ausgestellt wird. Statt sich mit den starren, räumlichen Begebenheiten des „Transmedialen Raums“ auseinanderzusetzen, kopierten sie den Atelier- und Seminarraum der KHM und modellierten einen eigens für das Werk konzipierten Raum, der nach Belieben (um-)gestaltet und bepflanzt werden konnte. Speziell für die geplante Ausstellung schaffen die beiden Künstlerinnen nun jeweils eigene Arbeiten: während Julia Stefanovici die „bürokratische“ Kleiderordnung in Form einer Krawatten-Video-Installation thematisiert, setzt sich Lara Plüschke zeichnerisch mit den Oberflächen und Strukturen des Bürodispositivs auseinander. Bei Lea Letzels (KHM) Klang-/Lichtinstallation AU-DELÀ DE L’ALÉA (2013) hängen nicht Pflanzen, sondern Leuchtstoffröhren im Vordergrund. Die elektro-akustische Komposition basiert auf zwölf Leuchtstoffröhren – einem zentralen Element sowohl des Ausstellungs- als auch des Büroraums – die beim Zünden der Starter und beim An- und Ausgehen akustisches Material erzeugen. Die auf diese Weise generierte, fünfminütige Sequenz folgt einer genauen Dramaturgie und inszeniert so nicht nur die www.artes.uni-koeln.de


Komposition selbst, sondern auch den Aufführungsort und die Körper des Publikums. Wie jedes Jahr wird auch die kommende Ausstellung in ein umfassendes Rahmenprogramm eingebettet sein. Flankiert von Vernissage (Mittwoch, 06.05.2014 im Kanzlerflur) und Symposium (Freitag, 04.07.2014), planen wir, nach dem Kooperationsprojekt mit der dOCUMENTA(13) im Jahr 2012, das diesjährige Ausstellungsprojekt in Zusammenarbeit mit zwei Vertretern der KHM: dem ehemaligen Artisten Konstantin Butz und Heike Ander, der Kuratorin des glasmoog. Im Zentrum der Kooperation steht dabei vor allem das interdisziplinäre Symposium (Freitag, 04.07.2014) im glasmoog, dem zentralen Ausstellungsraum der KHM. Hier werden wir die Fragen der Ausstellung in einem Dialog aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektiven beleuchten.

Akiro Hellgardt: ENTFÜHRUNG, 2011, Performance

RAHMENDATEN: „Das Büro: Interferenzen von Kunst- und Wissensraum“ Ausstellung: 6. Mai bis 8. Juli 2014, Kanzlerflur im Hauptgebäude der Universität zu Köln, AlbertusMagnus-Platz, mit einer Vernissage am Mittwoch, dem 6. Mai 2014 Symposium: Freitag, 4. Juli 2014 im glasmoog der Kunsthochschule für Medien Köln, Filzengraben 2a Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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a.r.t.e.s. kolloquium kolloquium2013 2012 a.r.t.e.s. in Venedig www.artes.uni-koeln.de


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Abschlusskolloquium des Jahrgangs 2010 vom 20. bis 26. Mai 2013 Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


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Arts, Humanities and the Value of Interdisciplinary Thinking a.r.t.e.s. PhD Candidates present their research in Venice May 20-26, 2013

Jule Schaffer | Francesca Valentini

In the last year of the a.r.t.e.s. PhD program, the students present the results of their research to their peers within the framework of a conference which they conceive of amongst themselves and then organize together. a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 had the chance to do this in Venice. It meant intertwining intense scholarly exchange with different cultural experiences in a fascinating city full of history and art. We were furthermore offered the chance of coming into close contact with some prestigious institutions and being hosted by one of the most active students’ communities of the city. the concept The title of the closing conference of a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 – „Arts, Humanities and the Value of Interdisciplinary Thinking“, was chosen to communicate and at the same time to challenge the main goal of a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne. Every a.r.t.e.s. PhD candidate spends at least three years developing a research project within a community of peers who work – with very different topics and methodologies – in the vast range of the Humanities. After coming together in the first year to get to know each other‘s projects, the Venetian conference represented not only the possibility to share the results of our research but also the opportunity to sit down together, at a later point of our academic and personal growth, and ask the question: What is the value of interdisciplinary thinking? After three years of research, meeting within a.r.t.e.s. classes and symposia, as well as after four days www.artes.uni-koeln.de


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of discussing the multifaceted themes of our PhD projects, we could approach the question from different perspectives. These are a few of the points brought up; points which are mostly interweaved with each other: • Gaining an idea of the different academic disciplines, getting to know different met hods and how these are implemented within the frame of the various disciplines • Gaining a sort of humility with the growing awareness that knowledge is broad and varied • Inspiring for students because one becomes acquainted with subjects which are often outside the reach of one’s own „closed discipline“ • Gaining the possibility of sharpening the borders of our own disciplines the program After landing in Venice Marco Polo, we flanked the Venetian lagoon on a bus to Piazzale Roma. Here, the bus wheels stopped and the wheels of our trolleys began to roll across bridges and ‚calli‘ to reach our beautiful guesthouse, Ostello Santa Fosca in Cannaregio, one of the six areas into which the city is divided. The complex of Santa Fosca was founded as a monastery in 1314 by Servi di Maria. After having been the home of illustrious scholars such as Paolo Sarpi and Galileo Galilei (who experimented there with the lenses to be used for his telescope!). it now houses the student community of Santa Fosca which also runs the homonymous hostel. Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


We spent the next day in the garden and in the medieval Lucchesi chapel, in which our conference started. This first day full of engaged discussions found a colorful ending with the sunset we enjoyed on the Fondamenta della Misericordia, where we visited the Madonna dell’Orto church. In the evening, the student community gave us a tour of the wonderful building and welcomed us with drinks and pizza. 104 On

Wednesday

morning,

our

conference

was

hosted

by

Ca’

Foscari

Universi-

ty of Venice. In the early afternoon, after tasting Venetian ‚cicchetti‘ in front of the Tolentini church, we slowly headed back to the Lucchesi chapel where the last talks of the day were held. Spritz, make-up, and long-sleeved shirts preceded our stroll towards La Fenice, the impressive opera theater in which we got to experience a contemporary staging of Mozart’s „Le Nozze di Figaro“. Ca’Foscari University also welcomed us on Thursday, an intense day of discussion which was enriched by a visit to the school of San Rocco where we admired the paintings by Tintoretto. We spent the evening in Campo Santa Margherita, enjoying plenty of Venetian specialties, good prosecco and red wine. On Friday morning we got to attended lectures in the gothic Ca’ Foscari Palace, the main building of the Venetian athenaeum, directly on the Grand Canal. We spent the afternoon at the wonderful Fondazione Querini Stampalia, where Fondazione Querini Stampalia’s team member, Babet Trevisan, accompanied us through the museum and the library. The Querini Stampalia collection, amongst which one can find important works by Giovanni Bellini, Giandomenico Tiepolo, Pietro and Alessandro Longhi, is on view in the original apartment of the family. The library is every student’s dream. Besides being hosted in a beautiful Venetian palace, it has extended opening times and, as Count Giovanni wished in his testament (1868), it is open also when the other libraries in the city are closed. One of the highlights of our visit was the workshop held especially for us by Fondazione Querini Stampalia’s book specialist, Angela Munari, who offered us the possibility to flip through the pages of some of the most precious and important books of the library collection, including a couple of incunabula! We dedicated our Saturday to exploring the Lido by bike. Discovering some of the places described by Thomas Mann in his „Der Tod in Venedig“, we passed the cinema in which the Venice Film Festival takes place every summer and reached a quiet area to relax on the beach and swim. On Sunday we cruised the lagoon, visiting the medieval church of Santa Fosca on the island of Torcello and strolling through the colorful Burano. Then it was time to say our goodbyes to Venice and head back to the airport.

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Thanks to: Università Ca’ Foscari of Venice: Prof. Dr. Luigi Perissinotto Fondazione Querini Stampalia: Marigusta Lazzari, Tiziana Bottecchia, Dora De Diana, Angela Munari, Babet Trevisan Teatro La Fenice: Nadia Buoso Casa Studentesca Santa Fosca – www.santafosca.com Hostel Santa Fosca – www.ostellosantafosca.it Gianni Bacci Don Vittorio Buset Maria Giada Ferrari Francesco Tessaro and thanks to a.r.t.e.s. Graduate School for making this possible! And last but not least, a heartfelt thank you from everybody in a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 to Francesca Valentini for the excellent organization and the dedication of so much of her time!

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a.r.t.e.s. kolloquium kolloquium2013 2013 a.r.t.e.s. auf Schloss Wahn

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Impressionen vom Kolloquium des Jahrgangs 2013 nach dem Orientierungssemester 07. bis 10. Oktober 2013

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a.r.t.e.s. alumni

Sommersemester 2013 & Wintersemester 2013/14 Dominik Baumgarten Ästhetische Transfers zwischen Literatur und Werbung Luca Benelli Sapphostudien zu ausgewählten Fragmenten Emanuele Caminada Plurale Habitus. Eine Soziologisierung der phänomenologischen Philosophie Jin Cui Assoziative Anapher, Frametheorie und Definitheit. Eine kontrastive Untersuchung über assoziative Anaphern und Definitheitstheorien im Deutschen und im Chinesischen Diana Di Segni Moses Maimonides and the Latin Middle Ages. Critical edition of Dux neutrorum I, 1-59 Tobias Davids Anthropologische Differenz und Animalische Konvenienz. Tierphilosophie bei Thomas von Aquin Christiane Elster Die textilen Geschenke Papst Bonifaz‘ VIII. (1294–1303) an die Kathedrale von Anagni – päpstliche Paramente des späten Mittelalters als Medien der Repräsentation, Gaben und Erinnerungsträger Marianne Kreuels Ist die Sterblichkeit konstitutiv für den Wert des menschlichen Lebens?

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Asuman Lätzer-Lasar Kultureller Austausch in Kleinasien. Studien zu pergamenischer Importkeramik in Ephesos (Archäometrie und Kulturwissenschaften) Sophie zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg Mythologische Darstellungen auf den spätantiken applikenverzierten Sigillata C3/C4Gefäßen Michael Müller Tod und Auferstehung Christi im Bibelepos des Iuvencus (IV 570-812) Stefan Niklas Die Kopfhörerin. Eine philosophische Untersuchung des mobilen Musikhörens als ästhetische Erfahrung Uta Reinöhl Grammaticization and Configurationality: The Emergence of Postpositional Phrases in IndoAryan Hervé de Paul Tamko Kuate Sprachgebrauch in mehrsprachigen Familien: Eine exemplarische Darstellung am Beispiel von kamerunischen Migrantenfamilien in Deutschland Andrea Wolvers Words, Sound and Power: A Cognitive-Linguistic Study of Cultural Conceptualizations in Jamaican Martin Zingsheim Karlheinz Stockhausens „Intuitive Musik“

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In jeder Lebenslage... ... a.r.t.e.s.

AbsolventInnenbericht von Asuman Lätzer-Lasar

Davor Vor nicht allzu langer Zeit – als ich noch nicht mal einen Doppelnamen besaß – fing es an; mit einem lauten Jubelschrei auf der Kölner Domplatte. Mein Freund hatte mir am Telefon erzählt, dass ich Post von der a.r.t.e.s. Graduate School bekommen hatte. Ich zwang ihn das Briefgeheimnis zu verletzen und mir endlich vorzulesen, was im Schreiben stand. Er konnte den Satz noch nicht einmal zu Ende sprechen, schon ertönte ein schallender Siegesruf über die Domplatte. Erstaunte Gesichter drehten sich nach mir um. Aber das war mir egal. Dem kurzen, doch intensiven Freudentaumel gefolgt, fiel schlagartig eine große Last von mir ab. Zweifel an dem richtigen Lebensweg (meinen Eltern ist zum Teil bis heute

nicht

klar,

wie

man

überhaupt

mit

Archäologie

ernsthaft

Geld

verdienen

möchte) und Existenzängste lösten sich in Luft auf. Ich hatte nun einen gesicherten Platz... für ganze drei Jahre! Zudem hatte ich jetzt DAS Sprungbrett um tatsächlich Wissenschaftlerin zu werden – ein Herzenswunsch. Der Anfang So fing das erste Förderjahr für mich äußerst enthusiastisch an. Ich nutze vor allem das Angebot des internen Weiterbildungsprogramm von a.r.t.e.s., wie zum Beispiel die Seminare zu Wissenschaftskommunikation, Drittmitteleinwerbung oder die praktische Übung der Tagungskonzeption und -organisation. Denn so etwas wird einem nicht unbedingt während des Promotionsstudiums beigebracht. Ich kenne viele Kommilitonen, die sich oft ins kalte Wasser geschmissen fühlen, wenn sie nach der Promotion auf einmal die erste Tagung ausrichten sollen, oder schauen müssen, wie sie weiter finanziert werden (nach dem Motto: wo ist das nächste Postdoc-Stipendium?)
Die Freiheit des ersten Förderjahrs half mir auch bei einer ersten fachlichen Orientierung. So habe ich einzelne Aspekte aus meinem Dissertationsprojekt

auf

internationalen

Fachtagungen

vorstellen

können.

Die

a.r.t.e.s.

Graduate School deckte glücklicherweise die Reisekosten ab. Mit der Einführung von „a.r.t.e.s. international“ im Rahmen der IPID-Förderung des DAAD konnte die Übernahme von Kosten weiterer Reisen ermöglicht werden. Dadurch konnte ich nicht nur an internationalen Tagungen teilnehmen, sondern ebenfalls meine archäologischen Feldkampagnen inEphesos/ Türkei realisieren. Da mein Dissertationsprojekt materialbasiert ist, war es unerlässlich, die mindestens 100 Kisten voll von alter zerbrochener Keramik vor Ort durchzuschauen und das Material zu untersuchen. www.artes.uni-koeln.de


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Mittendrin mit Familie Ungefähr zur Halbzeit der Förderung bekam ich eine unendlich süße Tochter. a.r.t.e.s hat mich auch hierbei nicht mir selbst überlassen. Mir wurden sehr gute Möglichkeiten gegeben, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. So geschah es, dass meine Tochter mit drei Monaten schon ihre ersten Vorträge hörte und an den internen Sitzungen teilnehmen durfte. Mit fünf Monaten besuchten wir eine internationale Tagung in Florenz. Doch besonders wichtig für mich war, dass ich meine Tochter mit auf die Grabungskampagne nehmen konnte, da ich sie noch teilweise stillte. Auch hier war das a.r.t.e.s. international-Programm wieder Gold wert. So habe ich es tatsächlich geschafft, in drei Jahren das komplette Material vor Ort aufzunehmen und für meine Dissertation zu analysieren. Ein krönender Abschluss dieser Auslandsaufenthalte war die Abschlussfahrt nach Kroatien mit den Doktoranden meines Jahrgangs. Jeder konnte seine vorläufigen Ergebnisse vorstellen. Für a.r.t.e.s. schien es selbstverständlich, dass ich meine Familie mitnehmen würde. Meine Kleine war neun Monate alt und mein Mann hatte sich passenderweise kurz vorher den Fuß verletzt, so dass er auf zwei Krücken laufen musste und nicht wirklich eine Hilfe war. Ich bin nur froh, dass uns die kräftigen Kommilitonen stets mit helfender Hand zur Seite standen. DANKE! Das Ende Dann kam die Promotion: Abgabe und Defensio. Gut, dass jetzt alles vorbei ist, sage ich da nur. So richtig realisiert hatte ich erst nichts. Auch jetzt noch kommt es mir unwirklich vor. Es gab jedoch zwei besondere Momente, in denen ich meinen Erfolg spüren und richtig erleben konnte. Beide passierten Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


am gleichen Tag. Zunächst war da die Promotionsfeier der Philosophischen Fakultät. Alle Absolventen des Semesters wurden unter den Augen von Familien, Freunden und Professoren einzeln auf die Bühne gebeten, wo ihnen vom Dekan und Andreas Speer, als Prodekan, die vorläufige Urkunde ausgehändigt wurde. Sehr feierlich! Aber auch nervenaufreibend. Schließlich will man ja nicht über die Treppenstufen stolpern oder sich am Mikrofon verhaspeln. Der zweite Moment war der coolere und erlösende: die 112

Feier in der a.r.t.e.s.-Zentrale, Gebäude 210. Alkohol, Büffet, Musik, lautes Lachen und ein Polyester-Hut – so ein schwarzer, viereckiger Hut mit Bömmelken. Neun weitere Stipendiaten und Kollegiaten hatten mit mir zusammen abgeschlossen. Es war ein großartiges Gefühl dazuzugehören! Danach Die a.r.t.e.s. Graduate School hat mich in vielerlei Hinsicht „trainiert“. Das Angebot der Klassen sowie das interdisziplinäre und interkulturelle Diskutieren mit anderen Nachwuchswissenschaftlern und Wissenschaftlern ebneten mir den Weg für meine bisherige berufliche Entwicklung. Vor Kurzem bin ich zur Geschäftsführerin des Internationalen Kollegs Morphomata der Universität zu Köln ernannt worden. Morphomata ist ein internationales geisteswissenschaftliches Forschungskolleg, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Käte Hamburger Kolleg gefördert wird und wie die a.r.t.e.s. Graduate School der Philosophischen Fakultät zugeordnet ist. Dorthin werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt eingeladen, um interdisziplinär und in einer Lerngemeinschaft zusammen zu forschen. Es geht also erst einmal ähnlich weiter... Doch neben den ganzen finanziellen, wissenschaftlichen und beruflichen Vorteilen, die die a.r.t.e.s. Graduate School gebracht hat, und die – keine Frage – ganz toll sind, hängen mir doch die Freundschaften sehr am Herzen, die während der Förderzeit entstanden sind. Fazit: In jeder Lebenslage und auf jeder Linie gab es für mich wunderschöne Erfahrungen.

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„Durch Kolloquien, Tagungen und den stetigen Austausch mit Gleichgesinnten bietet mir a.r.t.e.s. die Möglichkeit, meine Forschung schon während des Schreibens der Dissertation in die Wissenschaftswelt zu tragen und mit aktuellen Diskursen zu verknüpfen.“ Julia Maxelon, a.r.t.e.s. Jahrgang 2013, Klasse 5 Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


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Doktorandinnen und Doktoranden im Integrated Track 115


Lilith Apostel (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 6) Arbeitstitel: Schlaf – Traum – Tod. Wandel und Kontinuität dreier wesensverwandter Konzepte in der Ur- und Frühgeschichte

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(Betreuer: Prof. Dr. Andreas Zimmermann)

Dominik Baumgarten (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 3) Ästhetische Transfers zwischen Literatur und Werbung (Betreuer: PD Dr. Bernd Hamacher)

Elisa Bazzechi (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 1) Arbeitstitel: Kultur, Gesellschaft und Stadtentwicklung im spätantiken Athen (Betreuer: Prof. Dr. Dietrich Boschung)

Judith Bihr (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 4) Arbeitstitel: Aufbruch ins Ornament. Die ägyptische Kunst der Gegenwart im interkulturellen Dialog. (Betreuerin: Prof. Dr. Ursula Frohne)

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Stefanie Bölts (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 5) Arbeitstitel: „Sprachen des Leidens“ – Das Verhältnis von Medizin und Literatur um 1800 unter gattungsspezifischen Aspekten (Betreuer: Prof. Dr. Walter Pape)

Johannes Breuer (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 3) Arbeitstitel: Das Binäre, das Dritte, das Viele. Diskursstrategien im Umgang mit Krisen der Kategorisierung anhand von Genre- und Gendertransgressionen im aktuellen Musical (Betreuerin: Prof. Dr. Irmela Schneider)

Martin Breul (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 6) Arbeitstitel: Religiöse Überzeugungen und öffentliche Vernunft. Kriterien für einen vernunftgemäßen Umgang mit religiösen Argumenten in einer postsäkularen Gesellschaft (Betreuerin: Prof. Dr. Saskia Wendel)

Evelyn Buyken (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 3) Arbeitstitel: In memoriam J. S. Bach – Bacherinnerungen nach 1750 als Präfigurationen der Bachrezeption um 1829 (Betreuer: Prof. Dr. Frank Hentschel)

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Stefanie Coché

(a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 5) Arbeitstitel: Psychiatrische Einweisungspraxis in National-sozialismus, BRD und DDR (1941–1963)

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(Betreuer: Prof. Dr. Ralph Jessen)

Johanna Cremer (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 1) Arbeitstitel: Sprichwörter und Fabeln auf Emailgläsern des 16. und 17. Jahrhunderts (Betreuerin: Prof. Dr. Susanne Wittekind)

Elisa Dal-Chiele (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 1) Arbeitstitel: Nachforschungen zum Wortschatz der Vorsehung von Augustinus (Betreuer: Prof. Dr. Andreas Speer)

Diana Di-Segni (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 1) Moses Maimonides and the Latin Middle Ages. Critical Edition of Dux Neutrorum I, 1-59 (Betreuer: Prof. Dr. Andreas Speer)

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Kai Enzweiler (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011/ Klasse 4) Arbeitstitel: Visual Propaganda in Contemporary China (Betreuerin: Prof. Dr. Dorothea E. Schulz)

Anne-Maria Fehn (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 2) Arbeitstitel: Beschreibung des Ts’ixa unter Berücksichtigung von Sprache-mit-Gesten Interaktion bei Bewegungsverben und deiktischen Ausdrücken (Betreuer: Prof. Dr. Bernd Heine)

Katarina Fritzsche (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 6) Arbeitstitel: Ethnologie, menschliche Diversität und Schule. Konzeptionelle und pragmatische Aspekte für eine systematische Integration von ethnologischem Wissen in deutschen Schulen unter Berücksichtigung von Ansätzen aus dem angelsächsischen und USamerikanischen Raum (Betreuer: Prof. Dr. Michael Bollig)

Luke Galea (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 2) Arbeitstitel: Analysing Syllable Structure and Syllabification Strategies in Maltese (Betreuerin: Prof. Dr. Martine Grice)

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Felix Hedderich (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 3) Arbeitstitel: James Tenneys elektronisches Oeuvre (Betreuer: Prof. Dr. Christoph von Blumröder)

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Kim-Kristin Hemmers (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 1) Arbeitstitel: „Aucoritas“. Kirchliche Hierarchie und Gelehrsamkeit im Kontext des Prädestinationsstreits (Betreuer: Prof. Dr. Karl Ubl)

Patrick Hohlweck (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 3) Arbeitstitel: Kristallzeit. Poetologien der Latenz in der Moderne (Betreuer: Prof. Dr. Erich Kleinschmidt)

Michael Homberg (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 3) Arbeitstitel: Reporter-Streifzüge. Metropolitane Nachrichtenkultur und die Wahrnehmung der Welt 1870–1918 (Betreuer: Prof. Dr. Torsten Hahn)

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Viviane Huppertz (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 5) Arbeitstitel: Der Eingang als Entwurfsaufgabe – untersucht an Wohnhauskonzepten des Neuen Bauens (Betreuer: Prof. Dr. Norbert Nußbaum)

Anna-Helena Klumpen (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 3) Arbeitstitel: Knowledge on the Move: Cinematic Thinking at the Intersection of Art and Theory (Betreuerin: Prof. Dr. Ursula Frohne)

Marta Kondracka (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 2) Arbeitstitel: Multimodales Erzählen im interkulturellen Vergleich (Betreuerin: Prof. Dr. Claudia Riehl)

Marianne Kreuels (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 6) Ist die Sterblichkeit konstitutiv für den Wert des menschlichen Lebens? (Betreuer: Prof. Dr. Thomas Grundmann)

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Wolfgang Lange (a.r.t.e.s. Jahrgang 20011 / Klasse 2) Arbeitstitel: Der Diskurs der Beine. Das Zeichensystem der Capoeira (Betreuerin: PD Dr. Leila Behrens)

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Ana-Laura Lemke (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 4) Arbeitstitel: Der Einfluss der Transkulturationsprozesse der frühen Kolonialzeit auf die religiösen Wert und Traditionen der P‘urhépecha (Betreuerin: Prof. Dr. Barbara Potthast)

Andreas Lerch (a.r.t.e.s.-Jg. 2011 / Klasse 1) Arbeitstitel: De revolutionibus mundi: Theorien und Methoden der Mundanastrologie in lateinischsprachigen Handbüchern und Ephemeriden von 1470 bis 1660 (Betreuer: Prof. Dr. Andreas Speer)

Thomas Lienkamp (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 5) Arbeitstitel: Die Fotoproduktion der Propagandakompanien der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Eine Untersuchung am Beispiel der Heeres-Propagandakompanie 689. (Betreuer: PD Dr. Jens Jäger)

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Valerie M. Lukassen (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 1) Arbeitstitel: Edition und Kommentierung der einstimmigen Lieder Oswalds von Wolkenstein (Betreuer Prof. Dr. Hans-Joachim Ziegeler)

Santiago Maraia (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 4) Arbeitstitel: Public Images and Self-Perceptions of US Latinos in Contemporary Novels: Translational Migrations, Identities and Narratives (Betreuer: Prof. Dr. Hanjo Berressem)

Laura Massetti (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 1) Arbeitstitel: Phraseologie und indogermanische Dichtersprache in der Sprache der griechischen Chorlyric und Tragödie (eng. Phraseology and Indo-European Dichtersprache in the language of Greek choral lyric and tragic poetry) (Betreuer: Prof. Dr. José Luis García-Ramón)

Julia Maxelon (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 5) Arbeitstitel: Paradigmen der Moderne im europäischen Moscheebau (Betreuerin: Prof. Dr. Stefanie Lieb)

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Laura Morris (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 3) Arbeitstitel: The Emancipated Reader. Rediscovering Aesthet(h)ics in David Foster Wallace‘s Work

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(Betreuer: Prof. Dr. Hanjo Berressem)

Michael Müller (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 1) Tod und Auferstehung Christi im Bibelepos des Iuvencus (IV 570-812) (Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt)

Paula Niemeier (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 5) Arbeitstitel: Wissenstransfer in der Frühen Neuzeit: Die deutschsprachige Ratgeberliteratur, 1600–1750 (Betreuerin: Prof. Dr. Gudrun Gersmann)

Bastian Persohn (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 2) Arbeitstitel: The Verb in ikiNyakyusa. With focus on TAM categories in a sparsely described language (Betreuer: Prof. Dr. Gerrit J. Dimmendaal)

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Stephan Regh (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 6) Arbeitstitel: Rotsehen im Angesicht einer farblosen Welt. Untersuchung zur Ontologie der wahrgenommenen Farben unter besonderer Berücksichtigung des Dispositionsbegriffs (Betreuer: Prof. Dr. Andreas Hüttemann)

Gregor Reimann (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 6) Arbeitstitel: Gottes Erkenntnis. Eine religionsphilosophische Untersuchung zur epistemischen Relation von Gott und Mensch anhand des Dilemmas von Allwissenheit und Freiheit (Betreuer: Prof. Dr. Hans-Joachim Höhn)

Uta Reinöhl (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 2) Grammaticization and Configurationality: The Emergence of Postpositional Phrases in Indo-Aryan (Betreuer: Prof. Dr. Nikolaus P. Himmelmann)

Matthias-Josef Reith (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 5) Arbeitstitel: Der inner- und transkulturelle Handel islamischer Kaufleute (1517–1798). Ägyptische Handelspraktiken vor dem Hintergrund religiöser, politischer und sozialer Normen (Betreuer: Prof. Dr. Hillard von Thiessen)

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Timo Röttger (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 2) Arbeitstitel: Tonal association in Tashlhiyt Berber (Betreuerin: Prof. Dr. Martine Grice)

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Birte Ruhardt (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 1) Arbeitstitel: Grabarchitektur im hellenistischen Apulien. Untersuchungen zu den apulischen Monumental- und Kammergräbern vom 4. bis zum 1. Jhd. v.Chr. (Betreuer: Prof. Dr. Michael Heinzelmann)

Jule Schaffer (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 3) Arbeitstitel: Konzepte von Sakralität und Heiligkeit in der Fotografie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Betreuer: Prof. Dr. Stefan Grohé)

Alexander Scheufens (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 1) Arbeitstitel: Interaktion und Interrelation von Personen, Gruppen und Gesellschaft im altsächsischen Heliand (Betreuer: Prof. Dr. Hans-Joachim Ziegeler)

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Pascal Schillings (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 5) Arbeitstitel: Das Ende des letzten Fleckens auf der Landkarte. Europäische Antarktisexploration und -vorstellungen 1772–1916 (Betreuer: Prof. Dr. Jakob Vogel)

Björn Schmidt (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 5) Arbeitstitel: Die Angst vor der „gelben Rasse“ – Yellow Peril und Migration im US-amerikanischen Film zwischen den beiden Weltkriegen (Betreuer: Prof. Dr. Norbert Finzsch)

Judith Schulte (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 5) Arbeitstitel: Massenmediale Bildstrategien fotografischer Kriegsdarstellung seit dem Vietnamkrieg (Betreuerin: PD Dr. Ekaterini Kepetzis)

Matilde Serangeli (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 2) Arbeitstitel: Sprachkontakt im Alten Anatolien. Das lykische aus einer synchronen und diachronen Perspektive (Betreuer: Prof. Dr. José Luis García-Ramón)

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Rosalie Stolz (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 4) Arbeitstitel: Verwandtschaftliche Konzepte und Praktiken im Hochland Festland-Südostasiens

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(Betreuer: Prof. Dr. Martin Rössler)

Katharina Stövesand (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 1) Arbeitstitel: Der Sarg als kommunikatives Medium für religiöse Bildstrategien (Betreuerin Prof. Dr. Françoise Labrique)

Felix Thies (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 2) Arbeitstitel: Die altlitauische Sprachform des Mikalojus Dauksa und des Merkelis Petkevicius. Eine phonologische, morphologische und syntaktische Analyse (Betreuer: Prof. Dr. José Luis García-Ramón)

Eva-Maria Tönnies (jetzt: Hochkirchen) (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 1) Arbeitstitel: Lautspiel und Präsenzeffekte. Der „Vogel“ als Paradigma für Ästhetik, musikalische Performanz und Klangsemiosen der deutschen und französischen Liedlyrik des Mittelalters (Betreuerin: Prof. Dr. Ursula Peters)

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Stefan Udelhofen (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 4) Arbeitstitel: Internet Anderswo. Zur Mediengeschichte und Medienkultur von InternetcafĂŠs (Betreuerin Prof. Dr. Irmela Schneider)

Sandra Vacca (a.r.t.e.s. Jahrgang 2011 / Klasse 5) Arbeitstitel: Remembering, Narrating and Representing Immigration: Immigration Museums and Exhibitions in Germany, France and the UK (Betreuer: Prof. Dr. Jakob Vogel)

Eleana Vaja (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 3) Arbeitstitel: Gift or Stigma: Epilepsy in American Literature (Betreuer: Prof. Dr. Hanjo Berressem)

Francesca Valentini (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 3) Arbeitstitel: Mapping the Aesthetic Space: Revisioning the Book in Contemporary Art (Betreuerin: Prof. Dr. Ursula Frohne)

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Rogier van Bemmel (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 6) Arbeitstitel: Zizek und das Subjekt 130

(Betreue: Prof. Dr. Andreas Speer)

Alexander van Wickeren (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 5) Arbeitstitel: Die Zirkulation von Wissen 端ber den Tabakanbau in Baden und im Elsass (1760-1870) (Betreuer: Prof. Dr. Jakob Vogel)

Moritz von Stetten (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 3) Arbeitstitel: Kultur als Reflexion der Gesellschaft. Niklas Luhmanns Kulturbegriff im Kontext des cultural turn (Betreuer: Prof. Dr. Andreas Speer)

Katarina Wagner (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 2) Arbeitstitel: Mehrsprachige peer-Interaktion im Kindergarten. Eine multimodale Analyse (Betreuerin: Prof. Dr. Claudia Riehl)

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Julius Wilm (a.r.t.e.s. Jahrgang 2013 / Klasse 4) Arbeitstitel: Siedlerimperialismus als Gouvernementalität: Weiße Subjekte und koloniale Landnahme in Florida und im Oregon-Territorium, 1842-1860 (Betreuer: Prof. Dr. Norbert Finzsch)

Andrea Wolvers (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 2) Words, Sound and Power: A Cognitive-Linguistic Study of Cultural Conceptualizations in Jamaican (Betreuerin: Prof. Dr. Anne Storch)

Martin Zingsheim (a.r.t.e.s. Jahrgang 2010 / Klasse 3) Karlheinz Stockhausens „Intuitive Musik“ (Betreuer: Prof. Dr. Christoph von Blumröder)

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Vorträge

der a.r.t.e.s. DoktorandInnen Dominik Baumgarten

_______________________________________________________________________ „Product Placement als Mittel der Realitätskonstruktion in Daniel Glattauers Romanwerk“ (Vortrag im Rahmen der „10th annual postgraduate conference on Austrian Literature“ am Ingeborg Bachmann Centre for Austrian Literature der University of London, 03. Juni 2013) „Phrasal structures in advertising imagery“ (Posterpräsentation im Rahmen des 34. TABU DAG an der Rijksuniversiteit Groningen, 14. Juni 2013) „The ‘advertising novel‘ – multimodal product placement in contemporary fiction“ (Vortrag im Rahmen der Konferenz COLDOC 2013, «La question des genres à l’écrit et à l’oral», Université Paris-Ouest Nanterre La Défense, 14. November 2013)

Judith Bihr

_______________________________________________________________________ „Subversive Patterns - Ambivalent Lines. (Re)Considering Calligraphical Structures in Post-Revolutionary Egyptian Art“ (Vortrag im Rahmen der Internationalen Konferenz „SEN. On Lines and Non-Lines“ (Tokyo, 19-21.09.), University of Tokyo (Kunsthistorisches Institut in Florenz in Kollaboration mit der University of Tokyo) „The Art of Transdifference“. (Vortrag im Rahmen der Third Annual AMCA (Association for Modern and Contemporary Art of the Arab World, Iran and Turkey) Konferenz „On Likeness and Difference. Modern Art of the Middle East and the Confines of Modernism“ (New York, 18.-19. Oktober 2013), Hagop Kevorkian Center, New York University) „Artistic Strategies and Forms of Expression in Post-Revolutionary Egypt“. (Vortrag im Rahmen des interntionalen Workshops „Invitation to Discourse. Normative Concepts of Transformation in the Arab Spring and Beyond“ (Berlin, 16.-24. November 2013), Freie Universität Berlin in Kooperation mit der Cairo University und dem Exzellenzcluster „Normative Orders“ der GoetheUniversität Frankfurt) www.artes.uni-koeln.de


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Stephanie Bölts

_______________________________________________________________________ „Rhapsodisches Wissen“ (Vortrag im Rahmen des Workshops „Wissenstexturen. Literarische Gattungen als Organisationsformen von Wissen“, Universität Konstanz, 21.-22. März 2013)

Johannes Breuer

_______________________________________________________________________ „‘Als der Film das Schreiben lernte…’ – Eine mediengenealogische Spurensuche zum Verhältnis von Ton, Bild und Schrift im Film“ (Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung des ZfMK der Universität zu Köln, 17. Juni 2013)

Martin Breul

_______________________________________________________________________ 21.02.2013: Vortrag „Öffentliche Gründe und die Doktrin der Selbstbeschränkung“, Vortrag im Rahmen der Internationalen Fachtagung „Rethinking Europe with(out) Religion, Universität Wien. 03.-07.06.2013: Teilnahme am „Internationalen Meisterkurs ‚Religion and Secularism in Modern Democracies‘ mit Charles Taylor“, Forum Scientiarum der Universität Tübingen. 07.09.2013: Vortrag „Was ist und wie entsteht demokratische Identität?“, Vortrag im Rahmen der Verleihung des Wissenschaftlichen Preises des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover. 08.11.2013: Vortrag „Religiöse Gründe in öffentlichen Diskursen“, im Rahmen des Doktorandenkolloquiums der Professur für Religionsphilosophie, Goethe-Universität Frankfurt a.M.

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Stefanie Coché

_______________________________________________________________________ „Psychiatrische Einweisungspraxis in NS, BR und DDR (1941-63)“ (Vortrag im Rahmen des Stuttgarter Fortbildungsseminars am Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung zum Thema „Praktiken von Gesundheit und Krankheit“, Stuttgart, 03. - 05. April 2013) 134 „Arbeit und Gesundheit in der Psychiatrischen Einweisungspraxis des 2. Weltkriegs „

(Vortrag im Rahmen der Tagung „Arbeitsrhythmus und Anstaltsalltag. Arbeit als Therapie in psychiatrischen Anstalten der Weimarer Zeit“, Hamburg, 11. - 12. April 2013 „Zum Verhältnis von Arbeit und Gesundheit in der psychiatrischen Einweisungspraxis in Nationalsozialismus, DDR und BRD (1941-1963)“ (Vortrag im Rahmen des Kolloquiums der Allgemeinen Geschichte der Neuesten Zeit an der Enst Moritz Arndt Universität Greifswald, 30. April 2013 „Psychiatrische Einweisungspraxis in NS, DDR und BRD (1941-1963)“ (Vortrag im Rahmen des Doktoranden-Seminars am Fritz Bauer Institut in Frankfurt (09.-11. September 2013)) „Die Grenzen der ‚Volksgemeinschaft‘: Psychiatrische Einweisungspraxis 1941-1945“ (Vortrag im Doktoratskolleg „Naturwissenschaften im historischen, philosophischen und kulturellen Kontext“ der Universität Wien, 16. Oktober 2013) „Psychiatrische Einweisungspraxis in NS, DDR und BRD (1941-1963)“ (Vortrag am Institut für Zeitgeschichte (Lehrstuhl Prof. Sybille Steinbacher) der Universität Wien, 24. Oktober 2013) „Psychiatrische Einweisungspraxis im Zweiten Weltkrieg: Zur Rolle von Sicherheit, Arbeit und Geschlecht“ (Vortrag im Kolloquium des Historischen Instituts der RWTH Aachen, 14.01.2014)

Elisa Dal-Chiele

_______________________________________________________________________ „Die Sprache der Vorsehung in Augustinus“ (Vortrag im Rahmen des Doktorandenkolloquiums des Thomas Instituts der Universität zu Köln, 09.07.2013) The Interaction of Sources in Augustine’s Vocabulary with regard to Divine Providence, (Vortrag im Rahmen des “Cologne Toronto Graduate Student Colloquium”, Universität zu Köln, 14.-16. November 2013.) Tradurre il mai tradotto: la Vita Platonis di Apuleio (Plat. 1, 180-189) (Vortrag im Rahmen der Werkstatt über die wissenschaftliche Übersetzung aus den antiken Sprachen „TraSLA“) „Laboratorio di Traduzione Specialistica dalle Lingue Antiche“- Alma Mater Studiorum - (Università di Bologna, 16. Dezember 2013)

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Diana Di Segni

_______________________________________________________________________ „Moses Maimonides and the Latin Middle Ages“ (Kolloquium A.r.t.e.s., Università Ca’ Foscari, 22.05.13) „The involvement of a vernacular language in the Latin translation of Moses Maimonides’ Guide of the Perplexed“ 135 (Cologne-Toronto Colloquium, 16.11.13)

Kai Enzweiler

_______________________________________________________________________ Affect and Fiction: The example of Peking‘s ‚100 Day Campaign to Clean Up‘ (Vortrag im Rahmen der Summer School „Situating Media. Ethnographic Inquiries into Mediation“ in Siegen, 17. Juli 2013)

Michael Homberg

_______________________________________________________________________ „Human Interest Stories. Sex and crime im Diskurs populärer (Bild-)Medien“ (Vortrag, inkl. Workshop im Rahmen der Fachschaftstagung Geschichte des Cusanuswerks „anders = böse? Deviantes Verhalten und gesellschaftliche Reaktionen“ in Hannover, 16.-19.01.2014)

Anna-Helena Klumpen

_______________________________________________________________________ „Knowledge on the Move: Cinematic Thinking With and Through the Film GLUB (Hearts) (2004) by Mieke Bal and Sharam Enthekabi“ (Vortrag im Rahmen des interdisziplinären Symposiums „LaborARTorium - Forschung in Kunst und Wissenschaft“ des Promotionsprogramms ProART der Ludwig-Maximilians-Universität München, 06.07.11.)

Ana-Laura Lemke

_______________________________________________________________________ „Der Einfluss der Transkulturationsprozesse der frühen Kolonialzeit auf die religiösen Werte und Traditionen der Tarasken“ (Vortrag im Rahmen der 3. ADLAF Nachwuchstagung an der Universität zu Köln, 16. Mai.)

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Valerie M. Lukassen

_______________________________________________________________________ „Musik und Text bei Oswald von Wolkenstein. Vom Nutzen einer interdisziplinären Edition spätmittelalterlicher Lieder“ Vortrag im Rahmen der Tagung Vom Nutzen der Editionen am 19.-22. Februar 2014 an der RWTH Aachen – anschließend Publikation als Aufsatz. „Mulier taceat in ecclesia? Der Ausschluss der Frauen aus der Kirchenmusik in Köln 1863“ Vortrag im Rahmen der Tagung 1863: Der Kölner Dom und die Musik am 7./8. November 2013 organisiert von 136 der Hochschule für Musik und Tanz Köln und dem Arbeitskreis Rheinische Musikgeschichte Köln – anschließend Publikation als Aufsatz. [zusammen mit Dr. Gesa Finke] „Musik sehen, (Schrift-)bilder hören. Klangvorstellung und Musiknotation im Spätmittelalter“ Vortrag im Rahmen der Tagung Geschichten sehen, Bilder hören. Bildprogramme im Mittelalter am 12./13. Juli 2013, am Zentrum für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. „Minnesang im 13. Jahrhundert – Minnesang im 19. Jahrhundert“ Vortrag im Rahmen des Nachwuchstagung Richard Wagner – neu gedacht am 25. Januar 2013, Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Julia Maxelon

_______________________________________________________________________ „Die Bilal-Moschee in Aachen (1964–71) als Beispiel für Kulturtransfer im europäischen Moscheebau“ (Vortrag im Rahmen des 84. Kunsthistorischen Studierendenkongresses (KSK) 2013 in Zürich.) „‘Ein Karawanserail, ein Stück heimatlich anmutenden Bodens‘. Kulturtransfer im europäischen Moscheebau der 1960er Jahre“ (Vortrag im Rahmen des Deutschen Orientalistentages am 26. September in Münster) „Philosophie der Farben“, Doktorandentagung „Wissenschaftsphilosophie“ (27.03.-28.03.2013), Leibniz Universität Hannover, 28. März 2013.

Stephan Regh

_______________________________________________________________________ „Ein Dilemma in der Metaphysik der Farben“ (Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums von Prof. A. Hüttemann, Köln, 25. April 2014) „Farben – Primäre oder Sekundäre Qualitäten?“ (Vortrag im Doktorantenkolloquium des Thomas Instituts, Köln, 14. Mai 2013) „Reply to Andreas Speer on: ‚Thomas Aquinas on Omnipresence‘“ (Conference on Omnipresence, Excellence Cluster „Topoi“ (26.07. - 27.07. 2013), Berlin, 27. Juli 2013) „Color Realism and the Objection from Perceptual Variation” (Vortrag im Kolloquium „MATTI” am Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (MA), 30. September 2013)

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Timo Röttger

_______________________________________________________________________ RÖTTGER, Timo B. & DOMAHS, Frank. „The spatial representation of grammatical number“ oral presentation at the 33rd Annual Conference of Cognitive Science Society, Berlin. RÖTTGER, Timo B., RIDOUANE, Rachid & GRICE, Martine. „Phonetic alignment and phonological association in Tashlhiyt Berber“; poster presentation at 21st International Congress on Acoustics, Montréal.

Birte Ruhardt

_______________________________________________________________________ „The Tarantine chamber tombs. Development of the funerary architecture, furniture and grave goods in the Hellenistic period Einweisungspraxis des 2. Weltkriegs“ (Vortrag im Rahmen des „18th International Congress of Classical Archaeology“ vom 13. bis zum 17. Mai in Mérida (Spanien).

Jule Schaffer

_______________________________________________________________________ „Konzepte von Heiligkeit in der zeitgenössischen Fotografie“ (Vortrag im Rahmen der Studientage für Fotografie: Ethik & Ästhetik. Die Verantwortung der Fotografie, Interdisziplinäres Forschungskolloquium für Promovierende des Bildarchiv Foto Marburg und der Deutschen Gesellschaft für Photographie, 6.4.2013)

Pascal Schillings

_______________________________________________________________________ „Die Produktion des Südpols: Die norwegische Antarktisexpedition von 1910-12“ (Vortrag im Rahmen des Doktorandenworkshops „Die Dinge des Wissens und ihre Räume, 1750-2000. Europäische und außereuropäische Perspektiven“ des Zentrums für Vergleichende Europäische Studien (ZEUS) der Universität zu Köln, 19. Oktober 2013.) „The Networks of European Antarctic Exploration around 1900“ Vortrag im Rahmen der Summerschool From the Margins: Revisiting European History, ca. 1400 to Present (GRAINES Menton, 19. Juni 2013)

Matilde Serangeli

_______________________________________________________________________ Die lykischen Fluchformeln: Der Fall von Malija. (1. Grazer Kolloquium der Indogermanischen Altertumskunde (Graz, 14.-15. November 2013)).

‚Doppelter Dativ‘ und Dativ mit Infinitiv im Lykischen. (32. Deutscher Orientalistentag (Münster, 23.-27. September 2013)).

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Katharina Stövesand

_______________________________________________________________________ „Picturing transition. The unusual iconography of a late Third Intermediate Period anthropoid coffin from Abusir al Malaq in the University collection in Rostock, Germany“ (Vortrag im Rahmen der „First Vatican Coffin Conference“ im Musei Vaticani in Vatikanstadt, 21. Juni 2013) 138 Regional Variations in the Decorative Programmes on Coffins of the Late and Ptolemaic Period (Bir-

mingham Egyptology Forum, 31.01.2014 University of Birmingham)

Coffins as Communicative Media for Religious Visual Strategies: Lower and Middle Egyptian Coffins of the Late and Ptolemaic Period (Graduate Seminar, Oriental Institute, 07.02.2014 University of Oxford) Poster Presentation: Egyptian coffins as ritual spaces. Symbolic meanings and ritual contexts of anthropoid coffins (Birmingham Egyptology Annual Symposium, 21.02.2014 University of Birmingham)

Stefan Udelhofen

_______________________________________________________________________ „Visionen, Prognosen und leere Versprechungen. Medien in der Wissenschaftsgeschichte der Meteorologie“ (Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung des ZfMK der Universität zu Köln.)

Francesca Valentini

_______________________________________________________________________ Mapping the Aesthetic Space. Revisioning the Book in Contemporary Art (Annual Symposium, Institute of Art History, University of Cologne, January 12, 2013.) „Formen der Existenz innerhalb und außerhalb gegenwärtiger Kunst“ (Vortrag im Rahmen der Tagung „Existentia“, ART ET FAKT | Kunstverein Leipzig, 20. April 2013.) Focus on Tino Sehgal, “Two Shots: Between Media and Performance Art,” (conference organized in the frame of the activities of the Inter-University Research Doctorate in History of the Arts | Ca’ Foscari University of Venice, IUAV – University of Venice, University of Verona), Ca’Foscari University of Venice, June 13, 2013. Mapping the Aesthetic Space. Revisioning the Book in Contemporary Art, “Arts, Humanities and the Value of Interdisciplinary Thinking, a.r.t.e.s. PhD Candidates present their research in Venice,” Ca’ Foscary University of Venice, May 24, 2013.

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Alexander van Wickeren

_______________________________________________________________________ „Die Zirkulation des Wissens über den Tabakanbau in Baden um im Elsass um 1800“ (Vortrag im Rahmen des Doktorandenworkshops „Die Dinge des Wissens und ihre Räume, 1750-2000. Europäische und außereuropäische Perspektiven“ des Zentrums für Vergleichende Europäische Studien (ZEUS) der Universität zu Köln, 19. Oktober2013.) 139

Moritz von Stetten

_______________________________________________________________________ „Sind virtuelle Realitäten eine neue Form der Wirklichkeit? Eine sozialtheoretische Perspektive“ (Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung des ZfMK der Universität zu Köln, 2. Dezember 2013) „Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme“ (Vortrag im Rahmen des Forum Kulturgeschichte, Historisches Institut, Universität zu Köln, 11. Januar

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Veröffentlichungen

der a.r.t.e.s. DoktorandInnen Lilith Apostel

_______________________________________________________________________ Lilith Apostel: Die Interpretationsgeschichte von Stonehenge. In: Das Altertum 57,4.2012, 241–278.

Dominik Baumgarten

_______________________________________________________________________ Product-Placement in der (digitalen) Gegenwartsliteratur: Ein Commercial Turn? In: LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, Ausgabe 172/2013, Stuttgart: Metzler, S. 128-131.

Stephanie Bölts

_______________________________________________________________________ „Ueber die Neigung des Menschen zum Wunderbaren“ Aberglaube, Geisterseherei und Ahnungsvermögen in medizinisch-anthropologischen und erfahrungsseelenkundlichen Zeitschriften des ausgehenden 18. Jahrhunderts. In: Bremer, Thomas (Hrsg.): Vernunft, Religionskritik, Volksglauben in der Aufklärung. Wissenszirkulation und Öffentlichkeit in den deutschsprachigen Gebieten. Halle an der Saale: Universitätsverlag Halle-Wittenberg 2013 (Wissensdiskurse im 17. und 18. Jahrhundert. Discours et savoirs aux XVIIe et XVIIIe siècles.2.).

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Johannes Breuer

_______________________________________________________________________ Johannes Breuer: THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW – Queere Theorien und mediale Transformationen. In: Elke Kleinau/Dirk Schulz/Susanne Völker (Hrsg.): Gender in Bewegung. Aktuelle Spannungsfelder der Gender und Queer Studies. Transcript: Bielefeld 2013, S. 323-333.

Elisa Dal-Chiele

_______________________________________________________________________ ‘Mirabilis Ordinatio. Soul and Body in Augustine‘s Sermo de Providentia Dei (S. Dolbeau 29, 4-5), Online-Publikation in: Rosetta 13: 16-31. Il mondo è creato per l’uomo, in Dionigi I., Condello F., Tomasi F., Citti F., Pasetti L., Pieri B., Nonni C., Neri C., Scopece F., Ziosi A. (a c. di), Res novae, Bologna: Bononia University Press 2013, pp. 130-135 [Übersetzung von Cic. nat. deor. 2,154-162].

Diana Di Segni

_______________________________________________________________________ „Per un’edizione critica del Dux neutrorum di Mosè Maimonide“, in Medioevo in formazione. I giovani storici e il futuro della ricerca, Debatte editore, Livorno, 2013, pp. 149-155.

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Viviane Huppertz

_______________________________________________________________________ Der Naumburger Dom: Kathedralbauweise der „starken Wand“. in: INSITU. Zeitschrift für Architekturgeschichte. 5.2013, Heft 2, S.149-164

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Valerie M. Lukassen

_______________________________________________________________________ „Mulier taceat in ecclesia? Der Ausschluss der Frauen aus der Kirchenmusik in Köln 1863“ Tagungsband der Tagung 1863: Der Kölner Dom und die Musik am 7./8. November 2013 organisiert von der Hochschule für Musik und Tanz Köln und dem Arbeitskreis Rheinische Musikgeschichte Köln. [zusammen mit Dr. Gesa Finke] – erscheint Sommer 2014 „Musik sehen, (Schrift-)bilder hören. Klangvorstellung und Musiknotation im Spätmittelalter“ Tagungsband der Tagung Geschichten sehen, Bilder hören. Bildprogramme im Mittelalter am 12./13. Juli 2013, am Zentrum für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. – erscheint Sommer 2014 Musikalische Varianz in den einstimmigen Liedern Oswalds von Wolkenstein. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft Band 19 (2013), S. 321-338. Edition und Fiktion. Die Rezeption der Werke Oswalds von Wolkenstein (1377 – 1445) im 19. Jahrhundert. In: Ein/Auf/Be/ZuSchreiben - Praktiken des Wissens und der Kunst. Tagungsband zur Musikwissenschaftlichen Nachwuchstagung an der Universität der Musik Wien 2011 – erscheint in Kürze. Rezension zu: Musik und Gender. Ein Reader. Hrsg. von Florian Heesch und Katrin Losleben. Wien/Köln/ Weimar 2012. In: Forum Musikbibliothek, Heft II/2013, S. 84-85. Rezension zu: Iris Winkler: Schönheit, Glanz, Wahn. Richard Wagner und die Magie der Musik. Mit Illustrationen von Hans Baltzer. Berlin 2012. In: Forum Musikbibliothek, Heft II/2013, S. 69-70. Rezension zu: Vera Minazzi (Hg.): Musica. Geistliche und weltliche Musik des Mittelalters. Freiburg 2011. Auf: www.literaturkritik.de, Ausgabe Mai 2013.

Timo Röttger

_______________________________________________________________________ (accepted) Ritter, Simon & Röttger, Timo B. Speakers modulate noise-induced pitch according to intonational context. Submitted to 7th International Conference on Speech Prosody. (accepted) Röttger, Timo B. & Domahs, Frank. The spatial representation of grammatical number. Proceedings of the 33rd Annual Conference of Cognitive Science Society, Berlin. Röttger, Timo B., Ridouane, Rachid & Grice, Martine. Phonetic alignment and phonological association in Tashlhiyt Berber. Proceedings of the 21st International Conference of Acoustics, Montréal. Röttger, Timo B. & Domahs, Frank. Grammatical Number elicits SNARC and MARC effects as a function of processing depth (submitted to Quarterly Journal of Experimental Psychology). (Under review) Grice, Martine, Ridouane, Rachid, & Röttger, Timo B. Tonal association in Tashlhiyt Berber (submitted to Phonology). www.artes.uni-koeln.de


(In press) Mücke, Doris, Becker, Johannes, Barbe, Michael T., Röttger, Timo B., Meister, Ingo, Liebhart, Lena, Timmermann, Lars & Grice, Martine. The effect of Deep Brain Stimulation on the speech motor system in Essential Tremor Patients. Journal of Speech, Language, and Hearing Research. (In press) Röttger, Timo B., Winter, Bodo, Kirby, James, Grawunder, Sven, & Grice, Martine. Assessing incomplete neutralization of final devoicing in German Journal of Phonetics. Röttger, Timo B., Ridouane, Rachid, & Grice, Martine. Phonetic alignment and phonological association 143 in Tashlhiyt Berber. Journal of Acoustical Society of America 133(5), 3572.

Stefan Udelhofen

_______________________________________________________________________ „Mit Tarantino durch die Straßen von Los Angeles und Delhi. Zur Imitation und Aneignung von Komik und Gewalt im aktuellen Hindi-Gangsterfilm. In: Christian Hoffstadt, Nils Bothmann (Hrsg.): Quentin Tarantino (Reihe: Komik und Gewalt). Bochum/Freiburg: Projekt Verlag (im Erscheinen, vorr. Februar/ März 2014). Handbuchartikel: „Breaking the Waves“, „Gregory‘s Girl“ und „Gregory‘s Two Girls“. In: Bob Nowlan, Zachary Finch (eds.): Directory of World Cinema: Scotland. Bristol: Intellect Books (im Erscheinen, vorr. Herbst 2014).

Moritz von Stetten

_______________________________________________________________________ Der Konsens ist das Ende des Gesprächs. In: Die Epilog. Zeitschrift zum Gesellschaftswandel, 3, Januar 2014, S. 42-49.

Julius Wilm

_______________________________________________________________________ Wilm, Julius: Die gewerkschaftlichen und politischen Aktivitäten des Engels-Neffen William Burns in Boston 1886–1895. In: Marx-Engels-Jahrbuch 2012/13. hg. v. d. Internationalen Marx-Engels Stiftung Amsterdam. Berlin 2013. S. 46–59.

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Lehrveranstaltungen

der a.r.t.e.s. DoktorandInnen Sommersemester 2013 Martin Breul ________________________________________________________________ Übung: „Einführung in die Geschichte und Disziplinen der Theologie“, Institut für Katholische Theologie der Universität zu Köln

Ana-Laura Lemke ________________________________________________________________ Seminar: „Indigene Einflüsse und das Andere in frühkolonialen Texten“, Romanisches Seminar I der Universität zu Köln

Laura Morris ________________________________________________________________ Übung: „American Fiction from the 1960s to 2010“, Englisches Seminar I der Universität zu Köln

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Jule Schaffer ________________________________________________________________ Seminar: „‚Dokumentarische‘ und ‚inszenierte‘ Fotografie“, Fachbereich Theorie und Geschichte der Fotografie der Folkwang Universität der Künste

Matilde Serangeli ________________________________________________________________ Seminar: Das griechische Epos: Die Sprache Homers (Dichtersprache), Universität zu Köln - Institut für Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft Modul: Antike Sprachen des Mittelmeerraums–synchron und diachron, Universität zu Köln - Institut für Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft

Felix Thies ________________________________________________________________ Seminar: „Litauisch II: Litauische Lektüre“, Institut für Linguistik der Universität zu Köln Seminar: „Historische Grammatik des Altindischen II“, Institut für Linguistik der Universität zu Köln Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


Stefan Udelhofen ________________________________________________________________ Doktoranden-Ringvorlesung (mit Carola Hilbrand und Johannes Breuer): „Intentionally Blank Page. Mediale Leerstellen als Leerstellen der Medien|Wissenschaften.“, Institut für Medienkultur und Theater, Universität zu Köln 146 (In Kooperation mit Sebastian Gießmann (Universität Siegen) und Marcus Burkhardt (Leuphana Univer-

sität Lüneburg)): Workshop für die AG Daten und Netzwerke der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) zum Thema „Was ist Datenkritik?“, Universität zu Köln

Francesca Valentini ________________________________________________________________ (zusammen mit Frau Prof. Dr. Frohne und Frau Dr. Haberer) Hauptseminar: „Sammeln, Ausstellen und Forschen: kuenstlerische Positionen und kuratorische Konzepte seit 1945“ (mit 10-tägiger Exkursion zur Biennale di Venezia), KHI der Universität zu Köln

Moritz von Stetten ________________________________________________________________ Leitung des Seminars „Was ist eigentlich Kultur? Soziologische Perspektiven“ am Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg

Wintersemester 2013/14

Martin Breul ________________________________________________________________ Proseminar (zusammen mit Prof. Dr. Saskia Wendel): „Kritik der Freiheit - Krise der Identität? Anthropologische Perspektiven.“ Institut für Katholische Theologie der Universität zu Köln Übung: „Einführung in die Geschichte und Disziplinen der Theologie.“, Institut für Katholische Theologie der Universität zu Köln

Kim-Kristin Hemmers ________________________________________________________________ Seminar: „Die Christianisierung Westeuropas im frühen Mittelelter“, Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn www.artes.uni-koeln.de


Andreas Lerch ________________________________________________________________ „Aristotelische Naturphilosophie: Über das Werden und Vergehen.“, Philosophisches Seminar I, Universität zu Köln.

Laura Morris ________________________________________________________________ Hauptseminar (mit Prof. Dr. Hanjo Berressem und Prof. Dr. Wolfram Nitsch): „Ästhetik und Politik: Rancière Lektüren “, Englisches Seminar I, Universität zu Köln.

Matilde Serangeli ________________________________________________________________ “Griechische Lektüre” innerhalb des Kurses „Antike Sprachen: Griechische Sprachwissenschaft” (Dr. A. Vegas Sansalvador), Universität zu Köln – Institut für Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft

Stefan Udelhofen ________________________________________________________________ Doktoranden-Ringvorlesung (mit Carola Hilbrand und Johannes Breuer): „Do-it-yourself. Medien|Wissenschaften als Werkstätten“, Institut für Medienkultur und Theater, Universität zu Köln

Eleana Vaja ________________________________________________________________ Übung: „Disabilities in American Literature and Film “, Englisches Seminar I, Universität zu Köln.

Moritz von Stetten ________________________________________________________________ Leitung des Seminars „Kommunikation und Interaktion“ am Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg

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Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

Forscherinnen und Forscher im a.r.t.e.s. Research Lab 149


Jun.-Prof. Dr. Thiemo Breyer Transformations of Knowledge 150

a.r.t.e.s. Graduate School Aachener Str. 217, D-50931 Kรถln Tel.: +49 221 / 470-1235 thiemo.breyer@uni-koeln.de

Jun.-Prof. Dr. Martin Zillinger Transformations of Life a.r.t.e.s. Graduate School Aachener Str. 217, D-50931 Kรถln Tel.: +49 221 / 470-1236 martin.zillinger@uni-koeln.de

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Dr. Nina Engelhardt

Postdoc Transformations of Knowledge

Dr. des. Bernhard Hollick

Postdoc Transformations of Knowledge

Stefan Niklas

Postdoc Transformations of Life

Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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Dr. Johannes Schick 152

Postdoc Transformations of Life

Dr. Susanne Schregel

Postdoc Transformations of Knowledge

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Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


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Die a.r.t.e.s. Kommission Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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Prof. Dr. Hanjo Berressem Englisches Seminar I Forschungsschwerpunkte: 156

Moderne und postmoderne amerikanische Literatur und Kultur, Poststrukturalismus, Semiotik, Filmwissenschaft, Literatur und Wissenschaft

Prof. Dr. Stefan GrohÊ Kunsthistorisches Institut Forschungsschwerpunkte: Niederländische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts

Prof. Dr. Frank Hentschel Musikwissenschaftliches Institut Forschungsschwerpunkte: Musik des 19. und 20. Jahrhunderts Musik in der Sozial-, Politik- und Ideologiegeschichte Musik und Musiktheorie des Mittelalters

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Prof. Dr. Nikolaus P. Himmelmann Institut f端r Linguistik Forschungsschwerpunkte: Typologie und Universalienforschung (insbesondere sprachvergleichende Diskurs- und Konversationsanalyse), Grammatikalisierungstheorie, Sprachtheorie, Prosodie und Grammatik Sprachdokumentation und Sprachbeschreibung (Feldforschung), Sprachen: Austronesisch, Papuasprachen, Australisch, Salish/Wakashan

Prof. Dr. Andreas H端ttemann Philosophisches Seminar Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftstheorie Philosophie des Geistes Metaphysik Fr端he Neuzeit

Prof. Dr. Ralph Jessen Historisches Institut Forschungsschwerpunkte: Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere Zeitgeschichte nach 1945

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Prof. Dr. Peter W. Marx Institut für Medienkultur und Theater / terwissenschaftliche Sammlung

Thea-

Forschungsschwerpunkte:

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Jüngere Theatergeschichte/ Gegenwartstheater Interkulturelle Studien Shakespeare in Performance Metropolitane Kultur

Prof. René Nünlist Institut für Altertumskunde Forschungsschwerpunkte: Homer (Mitbegründer des Basler Homerkommentars) Frühgriechische Dichtung Antike und moderne Literaturwissenschaft Papyrologie (insbes. Menande)

Prof. Dorothea Schulz, PhD Institut für Ethnologie Forschungsschwerpunkte: Islam in Afrika, Religionsethnologie, Gender Studies, Medien, Public Culture, Anthropologie des Staates

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Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer Philosophisches Seminar / Thomas-Institut Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Wissenschaften und der Philosophie, insbes. im Mittelalter; Geschichte der Epistemologie und Wissenschaftstheorie, Philosophie und Weisheit, der Theologiediskurs im Schnittfeld von Philosophie und Religion, Ästhetik und Kunst

Prof. Dr. Klaus von Heusinger Institut für deutsche Sprache und Literatur I Forschungsschwerpunkte Grundlagen der Sprachwissenschaft Semantik / Pragmatik Syntax / Morphologie Prosodie / Diskurs- und Informationsstruktur Historische Sprachwissenschaft Kontrastive Linguistik / Typologische Ansätze

Prof. Dr. Susanne Wittekind Kunsthistorisches Institut Forschungsschwerpunkte: Text-Bild-Forschung (Mittelalterliche Buchmalerei) Kunst, Liturgie und Heiligenverehrung (Mittelalterliche Schatzkunst) Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts

Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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Prof. Dr. Andreas Zimmermann Institut für Ur- und Frühgeschichte Forschungsschwerpunkte 160

Meso- und Neolithikum Landschafts- und Wirtschaftsarchäologie Diachrone Vergleiche Quantitative und GIS-Methoden Anwendungsorientierte Theorien Schätzungen zur Bevölkerungsdichte

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Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

Wissenschaftliche Betreuerinnen und Betreuer 161


Prof. Dr. Claudia Albert Freie Universität Berlin Institut für Deutsche und Niederländische Philologie / Neuere deutsche Literatur Prof. Dr. Mitchell Ash Universität Wien 162 Institut für Geschichte

Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet Rheinische Friedrichs-Wilhelm-Universität Bonn Institut für Kunstgeschichte und Archäologie Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle Universität Bern Institut für Kunstgeschichte / Abt. Geschichte der textilen Künste

Prof. Dr. Mieke Bal Universität von Amsterdam Amsterdam School for Cultural Analysis

Prof. Dr. Dietrich Boschung Universität zu Köln Internationales Kolleg Morphomata

Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst Universität zu Köln Institut für Afrikanistik

Prof. Dr. Michael J. Casimir Universität zu Köln Institut für Ethnologie

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek Universität zu Köln Institut für Deutsche Sprache und Literatur II

Prof. Dr. Rudolf Drux Universität zu Köln Institut für deutsche Sprache und Literatur I

PD Dr. Leila Behrens Universität zu Köln Institut für Linguistik

Prof. Dr. em. Heiner Eichner Universität Wien Institut für Sprachwissenschaft

Prof. Dr. Hanjo Berressem Universität zu Köln Englisches Seminar I

Prof. Dr. Suraiya Faroqhi Ludwig-Maximilians-Universität München Institut für den Nahen und Mittleren Osten

Prof. Dr. Günter Blamberger Universität zu Köln Institut für deutsche Sprache und Literatur I

Prof. Dr. Norbert Finzsch Universität zu Köln Historisches Seminar / Anglo-Amerikanische Abteilung

Prof. Dr. Marita Blattmann Universität zu Köln Historisches Seminar I / Mittlere und Neuere Geschichte Prof. Dr. Christoph von Blumröder Universität zu Köln Musikwissenschaftliches Institut Prof. Dr. Michael Bollig Universität zu Köln Institut für Ethnologie www.artes.uni-koeln.de

Prof. Dr. Thomas Fischer Universität zu Köln Archäologisches Institut Prof. Dr. Jürgen Friedrichs Universität zu Köln WISO-Fakultät / Forschungsinstitut für Soziologie Prof. Dr. Ursula Anna Frohne Universität zu Köln Kunsthistorisches Institut


Prof. Dr. Josef Früchtl Universiteit van Amsterdam Amsterdam School for Cultural Analysis

Prof. Dr. Michaela Hampf Freie Universität Berlin John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien

Prof. Dr. Natascha Gentz University of Edinburgh Chinese Studies

Prof. Dr. Dag Nikolaus Hasse Julius-Maximilians-Universität Würzburg Institut für Philosophie

Prof. Dr. Gudrun Gersmann Universität zu Köln Historisches Institut

Prof. Dr. Heiner Hastedt Universität Rostock Institut für Philosophie

Prof. Dr. Martine Grice Universität zu Köln Institut für Linguistik / Phonetik

Prof Dr. Bernd Heine Universität zu Köln Institut für Afrikanistik

Prof. Dr. Stefan Grohé Universität zu Köln Kunsthistorisches Institut

Prof. Dr. Michael Heinzelmann Universität zu Köln Institut für Klassische Archäologie

Prof. Dr. Monika Gronke Universität zu Köln Orientalisches Seminar

Prof. Dr. Karl Gerhard Hempel Università del Salento Dipartimento di Studi Umanistici

PD Dr. Andreas Grüner Ludwig-Maximilians- Universität München Institut für Klassische Archäologie

Prof. Dr. Frank Hentschel Universität zu Köln Musikwissenschaftliches Institut

Prof. Dr. Thomas Grundmann Universität zu Köln Philosophisches Seminar

Prof. Dr. Nikolaus P. Himmelmann Universität zu Köln Institut für Linguistik

Prof. Dr. Torsten Hahn Universität zu Köln Institut für deutsche Sprache und Literatur I

Prof. Dr. Wilfried Hinsch Universität zu Köln Philosophisches Seminar

PD Dr. Bernd Hamacher Universität Hamburg Institut für Germanistik II

Prof Dr. Hans-Joachim Höhn Universität zu Köln Institut für Katholische Theologie

Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt Universität zu Köln Institut für Altertumskunde / Klassische Philologie Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

Prof. Dr. Ralph Jessen Universität zu Köln Historisches Seminar I / Neuere Geschichte

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164

Prof. Dr. Ekaterini Kepetzis Universität zu Köln Kunsthistorisches Institut

Prof. Dr. Dieter Lohmar Universität zu Köln Philosophisches Seminar / Husserl-Archiv

Prof. Dr. Erich Kleinschmidt Universität zu Köln Institut für deutsche Sprache und Literatur I

Prof. Dr. Horst Lohnstein Universität zu Köln Institut für deutsche Sprache und Literatur I

Prof. Dr. Doris Kolesch Freie Universität Berlin Institut für Theaterwissenschaft

Prof. Dr. Peter W. Marx Universität zu Köln Institut für Medienkultur und Theater

Prof. Dr. Frauke Kraas Universität zu Köln Geographisches Institut

Prof. Dr. Andreas Michel Universität zu Köln Institut für Katholische Theologie

Prof Dr. Annette Kreuziger-Herr Hochschule für Musik und Tanz Köln Musik und Kulturwissenschaft

Prof. Dr. Nine Miedema Universität Duisburg-Essen Fachgebiet Ältere deutsche Literaturwissenschaft

PD Dr. Silvia Kutscher Universität zu Köln Institut für Linguistik / Abt. Allgemeine Sprachwissenschaft

Prof. Dr. Peter F. Mittag Universität zu Köln Historisches Seminar I Lehr- und Forschungszentrum für die antiken Kulturen des Mittelmeerraumes

Prof. Dr. Françoise Labrique Universität zu Köln Institut für Ägyptologie

Prof. Dr. Barbara Mittler Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Institute of Chinese Studies

Apl. Prof. Dr. Stefanie Lieb Universität zu Köln Kunsthistorisches Institut

Prof. Dr. Roberta De Monticelli Istituto Italiano di Scienze Umane, Mailand Laboratorio di Fenomenologia e Scienze della Persona

Prof. Dr. Claudia Liebrand Universität zu Köln Institut für Sprache und Literatur I Prof. Dr. Heike Lindner Universität zu Köln Institut für Evangelische Theologie Prof. Dr. Enzo Lippolis Università di Roma La Sapienza Dipartimento di Scienze dell‘Antichità

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Prof. Dr. Katharina Niemeyer Universität zu Köln Romanisches Seminar Prof. Dr. Norbert Nußbaum Universität zu Köln Kunsthistorisches Institut Prof. Dr. Luigi Perissinotto Ca‘ Foscari University of Venice Philosophy of Language


Prof. Dr. Tiago de Oliveira Pinto Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar Institut für Musikwissenschaft

Prof. Dr. Klaus Schneider Universität zu Köln Ethnologisches Institut

Prof. Dr. Jan Opsomer Universität zu Köln Philosophisches Seminar

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer Universität zu Köln Philosophisches Seminar / Thomas-Institut

Prof. Dr. Walter Pape Universität zu Köln Institut für Deutsche Sprache und Literatur I

Prof. Dr. Wolfram Steinbeck Universität zu Köln Musikwissenschaftliches Institut

Prof. Dr. Ursula Peters Universität zu Köln Institut für Deutsche Sprache und Literatur I

Prof. Dr. Anne Storch Universität zu Köln Institut für Afrikanistik

Prof. Dr. Barbara Potthast Universität zu Köln Historisches Seminar I / Abt. für iberische und lateinamerikanische Geschichte

Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke Universität Trier Kunsthistorisches Institut

Prof. Dr. Beatrice Primus Universität zu Köln Institut für Deutsche Sprache und Literatur I Prof. Dr. Jürgen Richter Universität zu Köln Institut für Ur- und Frühgeschichte Prof. Dr. Claudia M. Riehl Ludwig-Maximilians-Universität München Institut für Deutsch als Fremdsprache Prof. Dr. Martin Rössler Universität zu Köln Institut für Ethnologie

Prof. Dr. Christoph Schmidt Universität zu Köln Historisches Seminar I / Abt. für iberische und lateinamerikanische Geschichte

Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

Dr. John H. Taylor British Museum Prof. Dr. Karl Ubl Universität zu Köln Historisches Institut Prof. Dr. Helmholt Vittinghoff Universität zu Köln Ostasiatisches Seminar Prof. Dr. Jakob Vogel SciencesPo Paris Centre d‘histoire Prof. Dr. Kai Vogeley Universität zu Köln Klinik für Psychiatrie

Prof. Dr. Saskia Wendel Universität zu Köln Institut für Katholische Theologie

165


Prof. Dr. Gerd-Christian Weniger Neanderthal Museum

166

Prof. Dr. Susanne Wittekind Universität zu Köln Kunsthistorisches Institut / Abt. Allgemeine Kunstgeschichte PD Dr. Peter Wollny Universität Leipzig Institut für Musikwissenschaft Prof. Dr. Bodo Zelinsky Universität zu Köln Slavisches Institut Prof. Dr. Michael Zeuske Universität zu Köln Historisches Seminar I / Abt. für iberische und lateinamerikanische Geschichte Prof. Dr. Hans-Joachim Ziegeler Universität zu Köln Institut für Deutsche Sprache und Literatur I Prof. Dr. Andreas Zimmermann Universität zu Köln Institut für Ur- und Frühgeschichte

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Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


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Beteiligte Institutionen Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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EGSAMP - European Graduate School for Ancient and Medieval Philosophy http://www.egsamp.uni-koeln.de/wp/ Internationales Kolleg Morphomata http://www.ik-morphomata.uni-koeln.de/ Lehr- und Forschungszentrum Lateinamerika http://www.lateinamerika.uni-koeln.de Zentrum für die antiken Kulturen des Mittelmeerraums http://www.archaeologie.uni-koeln.de/zentrum/ Zentrum für Inter- und Transkulturelle Studien (CITS) http://www.uni-koeln.de/phil-fak/cits/ Zentrum für Medienwissenschaften http://www.zfmk.uni-koeln.de/ Zentrum für Mittelalterstudien http://www.zfms.uni-koeln.de/ Zentrum für Moderneforschung http://www.zfmod.uni-koeln.de/ Zentrum für Osteuropa http://www.uni-koeln.de/phil-fak/zoe/ Centre of Quaternary Science and Geoarchaeology http://www.qsga.de/ Zentrum für Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit http://www.zsm.uni-koeln.de/ Zentrum für vergleichende europäische Studien http://www.zeus.phil-fak.uni-koeln.de/ Cologne African Studies Centre http://www.casc.uni-koeln.de/

Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 173


Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer Direktor und wissenschaftlicher Koordinator

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a.r.t.e.s. Graduate School Aachener Str. 217, D-50931 Köln Tel.: +49 221 / 470-2309 Tel.: +49 221 / 470-1964 andreas.speer@uni-koeln.de

Prof. Dr. Saskia Wendel Stellvertretende Direktorin a.r.t.e.s. Graduate School Aachener Str. 217, D-50931 Köln Tel.: +49 221 / 470-3845 Tel.: +49 221 / 470-1964 saskia.wendel@uni-koeln.de

Dr. Artemis Klidis-Honecker Geschäftsführerin a.r.t.e.s. Graduate School Aachener Str. 217, D-50931 Köln Tel.: +49 221 / 470-1963 Tel.: +49 221 / 470-1964 artemis.klidis-honecker@uni-koeln.de

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Dr. Dominik Baumgarten

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (bis Februar 2014)

Emanuele Caminada, M. A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Silke Feuchtinger, M. A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014

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Dr. Sabine Folger-Fonfara 176

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Dr. Katrin Schaumburg

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Dipl.-Betriebsw. (FH) Janine Stamm

Finanzkoordinatorin

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Aiko Wolter, M. A. 177

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Anna-Maria Gottschalk

Verwaltungsangestellte (bis M채rz 2014)

Julia Maxelon, M. A.

Wissenschaftliche Hilfskraft

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Stefan Niklas, M. A. 178

Wissenschaftliche Hilfskraft (bis September 2013)

Annalena Wasiri-Boecker, M. A.

Wissenschaftliche Hilfskraft

Sandra Altdรถrfer, B. A.

Studentische Hilfskraft

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Johannes Bergmann 179

Studentische Hilfskraft

Simona Bรถckler, B. A.

Studentische Hilfskraft

Lars Juschka Studentische Hilfskraft

Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


Notizen

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Notizen

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Notizen

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Bildnachweis Lisa Beller KISD: 36f.; Judith Bihr & Bjorn Schmidt: 100-103, 105; Evi Blink: 4f., 14f., 30f., 33, 35, 38f., 42, 106f., 132f., 150-152, 170, 175 Mitte u. unten; Silke Feuchtinger: 6-7, 28, 29 rechts; Sebastian Grote: 21, 113; KĂślnTourismus GmbH / Dieter Jacobi: 80f.; Roman Oranski: 11, 13, 108f., 116-131, 144f., 156 Mitte, 157 Mitte u. unten, 158 Mitte u. unten, 159 oben u. unten, 174 oben u. unten, 175 oben, 176 oben, 177 oben u. unten, 178 oben, 179 oben; Frieder Schnock, Berlin: 28 links. Die Bildquellen innerhalb der einzelnen Artikel sind jeweils separat angefĂźhrt. Falls nicht anders angegeben, liegen die Bildrechte bei den jeweiligen Autoren beziehungsweise bei den abgebildeten Personen.

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Impressum Herausgeber: a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne Universität zu Köln | Albertus-Magnus-Platz | 50923 Köln

Redaktion: Dominik Baumgarten | Silke Feuchtinger | Artemis Klidis-Honecker |

Andreas Speer | Aiko Wolter

Gestaltungskonzept: Ulrike Kersting

Layout: Dominik Baumgarten

Druck: www.flyeralarm.de

Stand: März 2014

Jahrbuch 03/2013 bis 02/2014


anthropologie rezeption transkulturation episteme sprache Direktor | Director Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer Universität zu Köln | Albertus-Magnus-Platz | D-50923 Köln Tel.: +49 221 470-2309 | Fax: +49 221 470-5011 andreas.speer@uni-koeln.de

Geschäftsführerin | Managing Director Dr. Artemis Klidis-Honecker Universität zu Köln | Albertus-Magnus-Platz | D-50923 Köln Tel.: +49 221 / 470-1963 | Fax: +49 221 / 470-1964 artemis.klidis-honecker@uni-koeln.de

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