Haus der 13 Mörder

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HerausgeGeBen von

Peter Hellinger

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13 MÖRDER EIN NÜRNBERG-KRIMI

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage Februar 2014

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© 2014

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art&words – verlag für kunst und literatur Zerzabelshofstraße 41, D-90480 Nürnberg Homepage: http://art-and-words.de Twitter: http://twitter.com/#!/art_and_words Facebook: http://www.facebook.com/artandwords Idee und Lektorat: Ursula Schmid-Spreer und Anne Hassel Umschlaggestaltung: Peter R. Hellinger Druck: Schaltungsdienst Lange oHG Zehrensdorfer Straße 11 D-12277 Berlin (Marienfelde)

ISBN 978-3-943140-33-0 Auch als E-Book erhältlich.


Inhalt Nichts ist wie es scheint Anne Hassel 9 Hammerhart Alex Conrad 15

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Der Autor und der Hausmeister MichaeI Kress 25

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Strafstoß Petra Embacher 35

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Gay is schäi Inge Steinmüller 45

So schee mecht ich’s a mol ham Ursula Schmid-Spreer 55 Schlimmer kommt’s immer Simone Jöst 65

Wenn Hausmeister Krötz lächelt … Simone Jöst 75


Eine Hoffnung ärmer Gerald Kaliwoda 85 Nachtschicht Ursula Schmid-Spreer 97 Die Woche des Musikers Michael Kress 105

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Die Falle Florian Sußner 115

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Der überirdische Theodor Alex Conrad 125

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Das Leben ist ein Mordstheater Inge Steinmüller 133 Ein tragischer Held Josef Rauch 143 Die Autoren 159


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Erdgeschoss

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Hausmeisterwohnung


Nichts ist wie es scheint

Anne Hassel

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Nichts ist, wie es scheint. Niemand ist nur gut oder nur böse. Weiß oder schwarz. Es sind die Zwischentöne, die grauen, nicht sofort bemerkbar, die das menschliche Leben bestimmen, auch wenn es zuerst nicht so aussieht. Gäbe es einen Blick in das Innere eines Menschen, würden vielleicht manche Urteile anders ausfallen, differenzierter, humaner. Doch wollte ich das? Den Blick in mein Innerstes zulassen? Manchmal denke ich, mein Leben ist wie ein Film, ein unwirklicher, einer, über den ich die Kontrolle verloren habe. In dem ich reagiere statt zu agieren. Dann wieder übernehme ich die Regie, lasse andere nach meinen Regeln handeln, zwinge ihnen Rollen auf, die ich für sie vorgesehen habe. Sie merken nicht, dass sie meine Schauspieler sind, meine Geschöpfe, die meine Anweisungen ausführen. Es macht mich traurig und glücklich zugleich. Obwohl – kann man das? Trauern und freuen in einem? Es ist wirklich nichts, wie es scheint. Nicht nur schwarz und weiß, nur böse und gut. Übrigens – mein Name ist Krötz. Siegfried Krötz. Ich bin Hausmeister in einem Hochhaus am Wöhrder See. Meine Tätigkeit hier liebe ich, obwohl mir wahrscheinlich niemand der Mieter das glauben wird, wahrscheinlich das genaue Gegenteil behauptet. Aber es stimmt – irgendwie. Ja, die Mieter: Neben mir im Parterre wohnen die beiden alten Damen Leni und Edith, Schwestern. Im Grund genommen habe ich nichts 9


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gegen sie, ebenso wenig wie gegen die anderen Leute hier. Aber manchmal gehen mir Leni und Edith mit ihrer langsamen, betulichen Art derart auf die Nerven, dass ich einfach etwas tun muss. Ebenso bei diesem Möchtegernautor, der mir doch auch mal ein paar Tipps geben könnte, wie ich ein Buch schreibe oder an eine Veröffentlichung komme. Die Memoiren des Hausmeisters Krötz, das wäre doch was! Im ersten Stock wohnt die Reichel mit ihren drei Buben. Ich mag Kinder. Normalerweise. Allerdings diese Kinder kann man nicht mögen. Da muss man nicht mal Krötz heißen und Hausmeister sein. Bei den Buben Peter Lohnert und Chris Claussen, die sich für richtige Männer halten, versagt meine Toleranz oder wird zumindest auf eine schwere Probe gestellt. Na ja, was soll’s. Mit Lehrern hatte ich schon immer Schwierigkeiten. Bereits in der Grundschule. Wissen alles besser und haben immer recht. Britta und Uwe Meier - ein typisches Beispiel. Ein wenig darf ich mich doch für die ganzen Ungerechtigkeiten revanchieren, denen ich früher ausgesetzt war, oder? Bestimmt sind mir einige Schüler aus den Klassen dieser Lehrer dankbar. Im zweiten Stock wohnt Tobias, der Kriminelle. Ihn hätte ich gerne los. Ist nichts fürs Image, wenn so einer durch das Haus schleicht. Und gleich dann dazu auch noch die zwei alten Tanten neben ihm. Nicht, dass das jetzt an denen beiden liegen würde. Nein! Aber das Haus hier ist kein Altersheim! Die über Achtzigjährigen im Parterre reichen wirklich. Wissen Sie, ich wäre gerne für ein Mietobjekt zuständig, in dem viele gut situierte Menschen leben. Der in Wohnung Nummer acht, Manfred oder Manni, wie er genannt werden möchte, zählt wahrlich nicht dazu. Ist arm wie eine Kirchenmaus. In das Stockwerk drüber ist vor einiger Zeit Julia Steiner eingezogen. Eine hübsche Person. Ein wenig jung zwar noch, 10


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doch das hätte mich nicht gestört. Die ist allerdings dermaßen eingebildet, dass sie eine Lektion verdient hat. Vielleicht gefällt der ja mehr dieser Dark Resonanz, ein Musiker, ihr Nachbar. Oder der Andrea Finoccio, ein Clown. Dass man von so einer Tätigkeit überhaupt leben kann, ist mir völlig schleierhaft. Den Professor von ganz oben finde ich gar nicht so unsympathisch. Ein wenig spinnt er schon, aber tun wir das nicht alle? Allerdings wenn es zu viel wird mit dem Spinnen, dann muss man doch Einhalt gebieten, nicht wahr? Die letzte Mieterin neben dem Professor ganz oben, eine ehemalige Schauspielerin, täte mir auch gefallen, aber die trägt ihre Nase genauso hoch wie die Julia Steiner. Dabei müsste die doch gerade dankbar sein, wenn sich überhaupt noch jemand für sie interessiert. Manchmal verstehe ich die Menschen nicht! Sie verstehen mich nicht? Vielleicht doch, wenn Sie erst mal alles wissen. Denn nichts ist, wie es scheint!

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Erdgeschoss

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Wohnung 1


Hammerhart

Alex Conrad

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„Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan!“ Leni stand in der offenen Wohnungstür und stemmte die Hände in die Hüften. „Edith! Hörst du?“ „Ich hab‘s zwar im Knie, aber ich bin nicht taub.“ Leni stapfte die Kellerstufen hinunter, hob den Gehwagen an und schleppte ihn Stufe für Stufe nach oben. Anschließend hämmerte sie an die Nachbartür. „Hey Krötz! Was soll diese Schikane?“, brüllte sie. Kein Geräusch drang aus der Hausmeisterwohnung. Wahrscheinlich war Krötz mal wieder im Haus unterwegs, seine Nase in Sachen stecken, die ihn nichts angingen. „Hast du ihn?“, rief Edith von innen. „Wen? Den Gehwagen oder Krötz?“ Edith lehnte schnaufend an der Wohnungstür. „Den Gehwagen natürlich. Wir müssen los. Ich will nicht zu spät beim Arzt sein.“ Leni schob Edith die Gehhilfe hin, schnappte die Tasche von der Kommode und schloss die Tür. Als die beiden Schwestern nach ihren Erledigungen zurückkamen, stellte Edith den Gehwagen links von ihrer Wohnungstür ab. Leni steckte den Schlüssel ins Schloss. „Hatte ich nicht abgeschlossen?“ Leni stellte die Einkaufstüten auf dem Boden ab. „Keine Ahnung, aber lass mich rein, ich muss mich ausruhen.“ Edith drückte sich an ihr vorbei, humpelte ins Wohnzimmer und ließ sich in den Sessel fallen. „Machst du uns einen Tee?“ „Gleich, ich packe erst die Tüten aus.“ 15


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Erdgeschoss

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Wohnung 2


Der Autor und der Hausmeister ichaeI Kress M

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„Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan!“ Peter Urban saß an seinem Schreibtisch und blickte hinunter auf den Tullnaupark. Der Verkehr pulsierte wie immer, Straßenbahnen ratterten, überhaupt bewegte sich hier das Leben. Darum hatte er der Landluft Lebewohl gesagt und war nach Nürnberg zurückgezogen. Nur inmitten des großstädtischen Treibens fand er das, was er für seine Geschichten benötigte: Anschauungsmaterial, komische Kauze. Gerade schrieb er an einem Kriminalroman. Das Opfer lag bereits unter einer Hecke verscharrt und wartete auf seine Entdeckung. Urban kaute an seinem Bleistift und las den letzten Absatz noch einmal am Bildschirm durch. Heute war es nichts mit der Konzentration, mit dem Abtauchen in eine fremde Welt. Nicht zum ersten Mal überlegte er, ob der Umzug wirklich richtig gewesen war. Definitiv hatte er das falsche Haus erwählt. Oder den falschen Hausmeister. Siegfried Krötz, ein Kittelträger, wie er ihn nicht hätte besser erfinden können. Beim Einzug dachte Urban noch, er sei eben einem dieser Originale in die Hände gefallen. „Sie sind wohl sehr belesen“, hatte Krötz gefragt, als er die vier Wäschekörbe mit Büchern sah. „Ich schreibe selbst“, hatte ihm Urban nicht ganz frei von Stolz geantwortet. Heute verfluchte er diesen Anflug von Eitelkeit. Hätte er nur gebrummt, quasi eine knappe, fränkische Antwort gegeben, dann würde die Welt vielleicht noch in Ord25


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I. Stock

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Wohnung 3


Strafstoß

Petra Embacher

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„Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan!“ Mit Tränen in den Augen, die zitternden Hände zu Fäusten geballt, lehnte sich Anja gegen die Wand des Flurs. Sie war so aufgeregt, dass sie gar nicht merkte, wie sie ihre Nägel tief in die Handflächen bohrte. Sie fühlte sich hilflos. Gerade hatte sie Krötz die Tür vor der Nase zugeknallt. Laut scheppernd war dabei das tönerne Namensschild zu Boden gefallen, das ihre Kolleginnen aus dem Krankenhaus ihr zum Einzug getöpfert hatten. Hier wohnen Anja, Bastian, Max und Tim stand darauf. Sie zog die Nase hoch. Auch wenn das Schild zu Bruch gegangen war, so schnell würden sie und ihre Söhne nicht klein beigeben. Ihre Wut kehrte zurück, weil ihr erst jetzt eine passende Antwort auf die unverschämte Bemerkung des Hausmeisters einfiel. Was hatte er gesagt, nachdem er ihr schnaufend die Treppe hinauf gefolgt war? „Ihr Früchtchen von einem Sohn hat Glück, dass die Scheibe noch ganz ist. Wenn Sie Ihren Bastard nicht endlich in den Griff bekommen, zeig ich ihn an! Und Sie …“, dabei hatte er ihr mit seinem dreckigen rechten Zeigefinger vor dem Gesicht herumgefuchtelt und war ihr so nah gekommen, dass sie seinen unangenehmen Atem gerochen hatte, „… Sie sind auch fällig!“ Anja schloss die Augen, versuchte sich zu beruhigen, atmete tief durch. Klebrige Finger zupften an ihrer rechten Hand. „Mama, was hast du?“ Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch, blickte nach unten. Ihr Jüngster, Tim, sah sie fragend an. Wie sein ältester Bruder Bastian bot auch er immer wieder eine Angriffsfläche für Beschwerden des Hausmeisters. 35


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I. Stock

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Wohnung 4


Gay is schäi

Inge Steinmüller

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Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan! „Du liebe Güte, Hausmeisterchen, vielleicht sollten Sie mal auf ein Stößchen Prosecco vorbeikommen, ich kann Ihnen versichern, das entspannt ungemein.“ Chris Claussen, hochgewachsen, Modelfigur mit Sixpack, himmelblaues Hemd mit Rosenmuster, grinste Krötz kokett an und führte dabei die Hand zum Mund, als hielte er ein Glas, wobei er geziert den kleinen Finger abspreizte. Sie waren wieder einmal im Treppenhaus aneinandergeraten. Diesmal ging es um Cosmo, den virtuos sprechenden Graupapagei, ein Erbtier von Tante Betty, der seit einem halben Jahr bei Chris und seinem Mann Peter lebte. Cosmo konnte Arien pfeifen und hatte einen erstaunlichen Wortschatz an Schimpfwörtern. Offenbar beides Leidenschaften der verstorbenen Tante, die das Vertrauen in ihre Mitmenschen verloren und deshalb die letzten dreißig Jahre ausschließlich mit dem gelehrigen Vogel verbracht hatte. Cosmo war witzig und traf mit seinen Kommentaren auf den Punkt. Er konnte sogar herzhaft lachen, was unsichere Menschen schnell auf die Palme brachte. Krötz war im Treppenhaus herumgewuselt mit seinem uralten schmierigen Putzlappen in der Hand, da hörte er Cosmo jubeln: „Monster, Dreggsagg, Subbenhuhn hau ab. Hahaha.“ Der Hausmeister war sich sicher, das hatten die Schwulen den Papagei extra gelehrt, um ihn zu beleidigen. Er hatte sich bei dem heimkehrenden Chris sofort lautstark über „das Viech, das jetzt endgültig wech muss“ beschwert. Damit gedroht, er werde dafür sorgen, dass der Vermieter die Haltung des Tieres verbiete und, wenn er schon mal dabei sei, auch die Haltung der 45


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I. Stock

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Wohnung 5


So schee mecht ich’s a mol ham

Ursula Schmid-Spreer

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„Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan!“ Britta Meier warf entrüstet die Schultasche in die Ecke des Flurs. Das hochrote Gesicht glich der Farbe ihres Mantels. Sie wickelte den Schal ab, fuhr fahrig durch die Kurzhaarfrisur, sodass die Spitzen in alle Richtungen zeigten. Ihr Mann Uwe ließ die Zeitung sinken. „Und was hat Krötz diesmal getan?“ „Er hat gesehen, wie ich mich mit meiner Tasche und den Schulheften abmühte und gleichzeitig versuchte aufzusperren. Der Typ stand einfach da, lachte blöd, anstatt mir die Tür zu öffnen und zu helfen.“ „Ich kann mir lebhaft vorstellen wie er feixte.“ „Und dann sagte er auch noch: Nur der dumme Esel schleppt sich auf einmal tot. So ein Kotzbrocken!“ „Ein Benehmen ist das“, murmelte Uwe. „Wie bei uns an der Schule. Da glaubt der Hausmeister auch, dass er der Wichtigste überhaupt sei. Aber mit anpacken, wenn mal etwas außer der Reihe zu erledigen ist, das geht gegen seine Ehre! Er habe schließlich eine genau definierte Arbeitsplatzbeschreibung, sagte er neulich zu einem Kollegen.“ „Hat der Krötz so etwas auch?“ Brittas Mund stand offen. Sie ließ sich auf das Sofa fallen und schleuderte ihre Pumps von den Füßen. „Das fehlt noch. Aber das war ja noch nicht alles!“ Sie äffte den leicht nasalen, fränkischen Tonfall von Krötz nach, deutete übertrieben auf die Uhr. 55


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Wohnung 6


Schlimmer kommt’s immer

Simone Jöst

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Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan! Diese miese kleine Kellerassel! Das Parfum meiner Mutter stach mir sofort in die Nase, als ich meine Wohnungstür öffnete. Hausmeister Krötz hatte ihr mit dem Ersatzschlüssel die Tür geöffnet und sie eingelassen, obwohl ich ihm das letzte Mal auf meine Art deutlich gemacht hatte, was ich von solchen Aktionen hielt. Seit ich eingezogen war, versuchte dieser Mann mich aus dem Haus zu ekeln. Für ihn war ich nur ein tätowierter Ex-Knacki, ein versoffener Schläger, der zu viele Muskelpakete und zu wenig Hirn hatte. Anfangs bombardierte er mich mit verbalen Attacken, die mir nur ein müdes Lächeln entlockten. Doch in letzter Zeit überspannte Krötz den Bogen. Er fischte meine Post aus dem Briefkasten, sodass ich wegen eines verpassten Gerichtstermins in Schwierigkeiten geriet. Ein andermal sprühte er in neonrosa Schwule Sau auf meinen Wagen. Nachweisen konnte ich ihm nie etwas, aber er war auffälligerweise immer zugegen, wenn ich eines dieser Werke entdeckte. Wenn ich ihn dann am Kragen packte und Schläge androhte, lächelte er nur. Er wartete geradezu darauf, dass ich zuschlug. Damit würde ich gegen meine Bewährungsauflagen verstoßen und er könnte mich anzeigen. Mich juckte es schon lange in den Fingern. Seine Visage war da, um poliert zu werden. Krötz’ widerliches Schniefen, das er jedes Mal erzeugte, wenn er eine Brise Schnupftabak in seine Nase zog, hallte durch das Treppenhaus. Ich blickte über das Geländer nach unten und entdeckte ihn am Fuß der Treppe in seinem grauen Hausmeis65


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II. Stock

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Wohnung 7


Wenn Hausmeister Krötz lächelt …

Simone Jöst

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Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan! Der Tag war perfekt, bis zu jenem Moment, als die alte Frau den Hausmeister auf der Leiter stehen sah. Mit dem Schraubenzieher hantierte er an der Lampe über der Eingangstür. „Mist, da ist Krötz!“ Henriette wandte sich an ihre Freundin Agathe. „Sag kein Wort zu ihm. Vor allem schau ihn nicht an und folge mir unauffällig.“ Mit 84 Jahren auf dem Buckel und dem Einkaufstrolley im Schlepptau war sie zu langsam, um den unausweichlichen Kommentaren des Hausmeisters zu entkommen. Spätestens, wenn sie mit ihrem Gefährt über die Stufen im Treppenhaus nach oben polterte, würde er explodieren, sie beschimpfen, wie er es jedes Mal tat. Die alte Frau straffte den Oberkörper und marschierte mit erhobenem Haupt auf die Haustür zu. Sie hatte den Krieg und einen Ehemann überlebt. Es gab also keinen Grund, jetzt in Panik zu geraten. Agathe folgte ihr dicht auf den Fersen und vermied wie befohlen, in Krötz’ Richtung zu schauen. Henriette wunderte sich, dass er nichts sagte, als sie unter seiner Leiter hindurchliefen. Er stieß weder gemeine Kommentare noch rüde Schimpfworte hervor. Das war ungewöhnlich. Henriette blickte zu ihm auf. Der Gedanke, dass dies eine günstige Gelegenheit war, um mit dem Trolley versehentlich an der Leiter hängen zu bleiben, ihn herunterzustürzen, gewann Kontur. Doch als der Mann sie mit einem schiefen Grinsen ansah, traute sie sich nicht mehr. Krötz lächelte sonst nie. Verwirrt schaute sie zu Boden und schlurfte ins Treppen75


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II. Stock

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Wohnung 8


Eine Hoffnung ärmer

Gerald Kaliwoda

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Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan! Ein fieser, unangenehmer Kerl dieser Krötz, unser Hausmeister. Kein Wunder, dass ihn keiner leiden kann. Beim Einzug habe ich mich ihm mit Manni vorgestellt. Ihn selbst sprach ich mit seinem Vornamen, Siegfried, an. Er wies mich sofort zurecht. „Für Sie: Herr Krötz. Wenn Sie Hilfe brauchen: Herr Hausmeister. Aber nur in Notfällen bitteschön!“ Ich war damals neu in Nürnberg, alleine und hoffte auf ein friedfertiges Auskommen mit den Mitbewohnern, vor allem mit dem Hausmeister. Er hat ungefähr mein Alter, also etwa 55. Haus und Umgebung gefielen mir sehr. Den Wöhrder See vor Augen, wenn ich aus dem zweiten Stock nach unten blicke. Die Wohnung mit der hübschen Einbauküche vom Vormieter sauber hinterlassen, mit vier Tellern, ein paar Weingläsern und Besteck in den Schubladen. Und ein Nudelholz – ob ich es je benutzen würde? Nur wenn der Aufzug ausfiel, kam Stress in mein sonst ruhiges Leben. Kein Herr Krötz, kein Herr Hausmeister war dann zugegen, wenn ich mich die Treppen hochschleppen musste. Mit meinem kaputten Bein schaffte ich fast nur ein Stockwerk, dann waren die Schmerzen so heftig, dass ich mich auf die Treppenstufen setzen musste. Meinen Klappstuhl, den ich auf halber Höhe bereitstellte, hat Krötz sofort entsorgt. Dabei benutzte ihn mein Nachbar unterm Dach, dieser Sektenmensch mit dem Hüftleiden, ebenfalls gelegentlich. „Möbel nur in der Wohnung!“ Eine Erklärung ließ Krötz nicht zu. 85


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III. Stock

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Wohnung 9


Nachtschicht

Ursula Schmid-Spreer

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„Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan!“ Meine Schuhe bringen mich um! Julia überlegte blitzschnell: Schuhe ausziehen und sich die teuren Strümpfe ruinieren oder auf den hohen Hacken durchhalten, bis sie in ihrer Wohnung war. „Toch, Frau Schreiner. Heit homs aba a lange Vorlesung ghabt.“ Julia lächelte süffisant, antwortete aber nichts. Sie würde diesem Krötz keinerlei Angriffsfläche bieten. In alles steckte er seine Nase. So stöckelte sie weiter. „Ihr Briefkasten ist voll, nehmers des raus“, schrie ihr Krötz noch nach. Julia wusste, dass es ihn ärgerte, wenn sie so tat, als wäre er Luft. „Guten Abend, Julia. Machen Sie sich nichts draus. Sie kennen doch den Krötz.“ Ein Clown mir roter Nase war wie aus dem Nichts aufgetaucht. Er langte hinter ihr Ohr und zog eine einzelne Rose heraus, die er ihr überreichte. „Ach, wie schön! Herzlichen Dank, lieber Andrea. Das baut mich auf. Das war nämlich heute ein richtiger Scheißtag. Und übermorgen habe ich auch noch eine wichtige Klausur, also heißt es Nachtschicht einlegen und lernen.“ „Ihre Nachtschichten kenn i scho.“ Krötz war unbemerkt hinter die beiden getreten. Mit einem schmutzigen Lappen wischte er über den Handlauf des Treppengeländers. Julia verdrehte die Augen und trippelte weiter die Stufen hinauf. Sie wollte gar nicht erst auf den Lift warten. So schenkte sie dem Clown Andrea ein strahlendes Lächeln und Krötz bekam einen arroganten Blick, bevor sie in ihrer Wohnung im dritten Stock verschwand. 97


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III. Stock

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Wohnung 10


Die Woche des Musikers

Michael Kress „Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan!“

Montag

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Die Rastalocken schwangen im Takt der Musik. Schweißperlen glänzten auf der dunklen Stirn. Ganz in der Melodie gefangen wippte sein Oberkörper vor und zurück, lauter und lauter erklangen die Schläge, schneller und schneller flogen seine Hände auf das Fell der Trommel, wuchs alles an bis zu einer gewaltigen Eruption an Kraft. Dann war Stille und sein Kopf sank nach vorne. Einatmen, ausatmen, die Augen öffnen und wieder hören. Ein Vogel zwitscherte vor dem Fenster im Gestrüpp des Baumes. Dem gefiel es, dachte der Musiker, der sich selbst Dark Resonanz nannte. Dark stand für seine Hautfarbe, die Ebenholz glich, und Resonanz für die Instrumente. Trommeln in jeder Größe, aus allen Herren Ländern, verziert mit Fransen, bemalt, hell und dunkel bespannt, bevölkerten das Wohnzimmer. Ein altes Sofa sorgte für die einzige Abwechslung. Dahin ging er jetzt, um eine Weile den Nachklang der Musik zu erfahren. Rrrrrrrr-rings. Rrrrrrrrr-rings, durchbrach das metallene Schnarren der Wohnungsklingel die Ruhe, wechselte zu einem scheppernden Dauerton und verharrte dabei. Krgs krgs. Wie oft musste er dem Hausmeister noch sagen, dass er die Klingel reparieren sollte? Dark Resonanz wollte ihn bei nächster Gelegenheit daran erinnern. „Ich bin doch nicht schwerhörig“, Dark Resonanz riss die Tür auf. Das Klingeln erstarb. 105


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III. Stock

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Wohnung 11


Die Falle

Florian Sußner

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Jetzt reicht‘s, ich könnte ihn umbringen! Der volle Mülleimer aus Blech schepperte, als er ihn auf den feuchten, mit gelben Blättern bedeckten Boden fallen ließ. Ein Stück Eierschale landete auf dem Pantoffel. Andrea krempelte die Ärmel seiner grauen Trainingsjacke zurück. Er lehnte sich mit der Brust gegen den schwarzen Müllcontainer und fischte mit spitzen Fingern nach dem Strohpüppchen. Schnell merkte er, dass nichts mehr zu retten war. Das Männchen lag mit dem Kopf in einer Portion Müsli, an seinem linken Fuß hing ein Büschel weißer Haare. Der Strohkörper hatte eine Flüssigkeit aufgesogen, die dem Müllgeruch eine Barbecue-Note verlieh. Mit Schwung packte Andrea seinen Blecheimer und kippte den Inhalt über die Strohpuppe. Endgültig begrub er so das Ergebnis von zwei Stunden Bastelei. Er knallte den Deckel des Müllcontainers zu „Unsere Andrea“, hörte er eine ihm bekannte Stimme hinter sich. Krötz blickte ihn mit rotem Gesicht und verkniffenem Gesichtsausdruck an, das ahnte er, ohne hinzusehen. „Was für eine gute Hausfrau!“ Andrea fuhr herum. Der Hausmeister stand breitbeinig vor der Tür des Hochhauses. Wie immer trug er einen Blaumann. Seine Füße steckten in Tennissocken und Adiletten. Er hielt die Hände vor dem Bauch verschränkt. „Herr Krötz, Andrea ist in Italien ein männlicher Name. Meine Eltern stammen aus …“ „Hast du schon gesagt. Weißt du, wir sind hier nicht in Italien.“ Den letzten Satz zog Krötz in einem Singsang in die Länge. 115


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IV. Stock

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Wohnung 12


Der überirdische Theodor

Alex Conrad

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„Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan! Was bildet sich dieser unwissende Ignorant eigentlich ein?“ Schimpfend hinkte Theodor zu seiner Dachterrasse. „Ein Rausschmiss ist für diesen Möchtegernhausmeister noch zu gut.“ Theodor öffnete die Terrassentür und trat hinaus. „Ein Runterschmiss wäre passender.“ Er grinste, als er vier Stockwerke tiefer auf die Grünfläche schaute. Wie schnell passierten Unfälle. Der Wöhrder See glänzte im letzten Sonnenlicht des Tages und rundherum gingen die ersten Lichter an. Zärtlich strich Theodor über seine Funkempfangsanlage. Mit einem weichen Lappen reinigte er den Metallkörper, der einem aufgespannten Regenschirm ähnelte. Wie hatte der Krötz sich ausgedrückt? Die Installation störe die Ansicht des Hauses. Wer schaute schon bis hier hoch? Und selbst wenn, fast nichts wäre zu erkennen. Theodor nahm sein Fernglas und blickte über den See in Richtung Schoppershof und zum Observatorium Regiomontanus. Heute Nacht würde er sich wieder mit den Mitgliedern der Extra-Terrestrischen-Community treffen. Er ging hinein, setzte sich an den Computer und rieb sich seine schmerzende Hüfte. Die Arthrose wurde immer schlimmer. Mehr als jede Tablette hatte der Bildschirmschoner eine beruhigende Wirkung auf ihn. Langsam schwebte eine Abbildung des Holzschnittes von Hanns Glaser über den Monitor. Die detaillierte Darstellung des Himmelsgefechts vom April 1561 über Nürnberg faszinierte Theodor immer wieder aufs Neue. Für die armen Menschen 125


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IV. Stock

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Wohnung 13


Das Leben ist ein Mordstheater

Inge Steinmüller

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Dieser Mistkerl! Er hat es schon wieder getan! Hertha konnte es hören, obwohl es nichts zu hören gab. In der Finsternis vor ihrer Wohnungstür bemühte sich jemand kein Geräusch zu machen. Wie jede Nacht um diese Zeit, Schlag elf, sie hätte die Uhr danach stellen können. Dieser schmierige Kretin, dieser rotznasige Wicht von einem Hausmeister, diese Knallcharge Krötz, wollte nachweisen, dass sie nicht hinkte und schwerbehindert war, sondern wieselflink durch ihre Wohnung eilte, um sich ausgehfein zu machen. Ihr war zugetragen worden, dass er sie für die Stütze eines überschäumenden Nürnberger Nachtlebens hielt, das er sich mit seinen Kumpels in der billigen Eckkneipe neiderfüllt ausmalte. Sie holte tief Luft und schrie mit donnernder Stimme: „Da naht ihr wieder schwankende Gestalten. Hinfort mit Euch. Hinfort!“ Ihre freie Faust-Interpretation zeigte Wirkung. Sie hörte, wie jemand schnell die Treppe hinunterhastete. Schwer atmend blieb sie im Flur stehen. Vor sich sah sie wieder das Publikum, das ihr, nach ihrer fast schon legendären Darstellung des Gretchens in Faust, über eine halbe Stunde lang Standing Ovations geschenkt hatte. Sie war auf dem Weg nach ganz oben gewesen. Gefeiert und bejubelt. Dann hatte ein unachtsamer Bühnenarbeiter ihrer aufstrebenden Karriere am Schauspiel ein jähes Ende gesetzt. In ihren Albträumen fiel sie wieder und wieder in dieses abgrundtief dunkle Höllenloch, eine versehentlich offen gelassene Falltür, durch die Mephisto in den Orkus entschwunden war. Hüfte und Oberschenkel waren so kompli133


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Kellergeschoss

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Hausmeisterwerkstatt


Ein tragischer Held

Josef Rauch

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Mir fiel es wie Schuppen von den Augen – endlich hatte ich die Zusammenhänge begriffen, endlich fügten sich alle Puzzleteile ineinander, endlich hatte ich den Plan, der hinter all dem steckte, der alles erklärte und allem eine völlig neue Bedeutung verlieh, erkannt. Diesen unglaublich perfiden Plan. Und jetzt musste ich handeln – schnell handeln, bevor es zu spät war, bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte. Ich verließ das Versicherungsbüro, in dem ich das letzte Puzzle­ teil erfahren hatte. Ich steckte den gefälschten Ausweis wieder ein, demzufolge ich Ombudsmann war – und der mich dazu berechtigt hatte, dass ich den gewünschten Vertrag durchlesen durfte. Zuvor hatte mir schon der andere gefälschte Ausweis, der mich als Gutachter des Medizinischen Dienstes der bayerischen Krankenkassen auswies, in den Praxen des Hausarztes und des Psychotherapeuten zur Einsicht in die für mich interessanten Krankenakten verholfen. Es geht doch nichts über eine gutsortierte Sammlung gefälschter Papiere. Ich hastete zur nächsten U-Bahn-Station, weil ich im Feierabendverkehr damit sicherlich schneller war als mit dem Auto, und fuhr mit der U1 und der U2 bis zur Haltestelle Wöhrder Wiese. Dort stieg ich aus und marschierte, so schnell ich konnte, am Pegnitzufer erst den Johann-Soergel-Weg und dann den Wöhrder Wiesenweg entlang zu meinem Ziel, einem schmucklosen Hochhaus am Südufer des Wöhrder Sees. Der Wöhrder See wurde vor einigen Jahrzehnten mit angestautem Wasser aus der Pegnitz künstlich angelegt. Er ist mit seiner schätzungsweise 50 Hektar großen Fläche und den ihn 143


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umgebenden weitläufigen Wiesen eine riesige „Grüne Lunge“ im Herzen Nürnbergs und wertete mit seinen Möglichkeiten zum Picknicken, Spazierengehen, Joggen, Radeln, Angeln und Tretbootfahren eine vormals triste Industriesiedlung zu einem Naherholungsgebiet auf. Mir war allerdings alles andere als nach Naherholung zumute. Ich wollte einfach nur eine Katastrophe verhindern. Als ich endlich angekommen war, betrat ich das mir wohlbekannte Haus und ging zur Tür im Erdgeschoss, an der das Schild Sprechzeiten des Hausmeisters nur nach Vereinbarung hing. Ich drückte auf den Klingelknopf, neben dem der Name Krötz stand. Nichts rührte sich. Ich holte aus meiner Brieftasche die Scheckkarte, mit der ich mir schon einmal heimlich Zutritt zu dieser Wohnung verschafft hatte, und öffnete damit die Tür. Ich ging durch alle Zimmer der Wohnung, aber Krötz war nicht da. Ich verließ die Wohnung, klingelte bei den beiden anderen Parteien im Erdgeschoss. Niemand zuhause. Ich ging nach oben in den vierten Stock, klingelte mich nach unten durch. Überall dasselbe. Das ganze Haus verwaist. Wie ausgestorben. Aus-gestorben. Kein gutes Omen. Lediglich im ersten Stock hatte ich Erfolg. Bei Familie Reichel wurde geöffnet. Ein kleiner Junge lugte durch einen schmalen Türspalt. „Hallo. Ist deine Mutter zuhause? Ich würde sie gerne sprechen.“ Er antwortete stotternd, machte einen verstörten, verängstigten Eindruck. „Sie ist im Keller. Da ist irgendwas passiert.“ Verdammte Scheiße! Wie ein Derwisch stürzte ich nach unten in den Keller, wo sich Krötz’ Werkstatt befand. 144


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Die Autoren

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Alex Conrad *1965, lebt seit 2000 auf Mallorca. Im Sommer 2010 trat sie als Gründungsmitglied dem Autorenkreis Son Baulo bei. Angeregt durch das Leben auf Mallorca entstanden die Mallorca Schattengeschichten als Gemeinschaftsprojekt mit Elke Becker. Im Magira Jahrbuch zur Fantasy 2012 erschien ein Beitrag zu einer Fantasytrilogie, sie ist mit der Kurzgeschichte Schuldig in der Anthologie Nürnberg auf die kriminelle Tour vertreten und 2013 wurde die Kurzgeschichte Der Buchliebhaber in der Anthologie Schreibaffären veröffentlicht.

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Petra Embacher *1956, Nürnberg, schon früh der Leselust verfallen, die sie unter anderem als Lesepatin weitergeben möchte, schreibt sie seit einigen Jahren auch, hauptsächlich Kurzgeschichten und lyrische Prosa. Veröffentlichungen in Anthologien sowie mit winterlichen Texten im Band winterwärts. Anne Hassel Mitglied bei den Mörderischen Schwestern und im Syndikat: Bisherige Veröffentlichungen: zwei Kriminalromane, zwei Märchenbücher, ein Kinderbilderbuch, viele Beiträge in Anthologien sowie Kindergeschichten in Tageszeitungen und Kinderzeitschriften, Kindertheaterstücke, Mitherausgeberin von sechs Krimianthologien Simone Jöst ist Krimiautorin und lebt im Odenwald. Das Handwerk des Schreibens, bis hin zum Buchsatz ist ihre Leidenschaft. Sie 159


absolvierte ein Belletristikstudium und publizierte zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien. Sie sammelte Erfahrungen im Verlagswesen, veranstaltet Lesungen, ist Herausgeberin diverser Krimibände und Mitglied bei den Mörderischen Schwestern. In Internet zu finden unter www.simonejoest.de

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Gerald Kaliwoda *1944, Nürnberg, vom Humanistischen- ins Real-Gymnasium geflohen, erste Kurzgeschichten und Gedichte (in strengen Hexa­metern) geschrieben, teils publiziert. In Erlangen Pharmazie studiert, promoviert. In der Forschung an der Universität, dann in der internationalen Pharmaindustrie nur wissenschaftliche Texte geschrieben. Seit 1995 am Niederrhein soll sich das Erlebte auf das Wesentliche verdichten, auf die zwischenmenschlichen Beziehungen mit ihren Tücken und Glücksmomenten. So beschrieben in Erzählungen unter dem Pseudonym Bruno Woda in Feste feiern, wohin sie fallen, ImPrint Verlag, Münster, 3. Auflage 2013 und in mehreren Kurzgeschichten im Internet. Mitautor von Anthologien. Michael Kress *1964, in Stuttgart geboren, wohnt seit 1994 in Nürnberg, und fühlt sich in beiden Städten sehr wohl. Seine Geschichten über Alltägliches, wie Mord und andere Unglücke, sind in mehreren Anthologien vertreten. Josef Rauch *1968, Eichstätt, arbeitet hauptberuflich im Klinikum Fürth. Der Protagonist seiner Krimis ist eine fränkische Variante des hartgesottenen Privatdetektivs anglo-amerikanischer Prägung, heißt Philipp Marlein und hat bisher in den drei Romanen Der Fall Urbas, Rickeracke und Der tiefe Fall sowie in verschiedenen 160


Anthologien (Tatort Franken-Serie, Schreibaffären) vertrauliche Ermittlungen durchgeführt.

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Florian Sußner *1979, Erlangen, nach ein paar Ausflügen nach Süden und Westen wohnt er seit einigen Jahren wieder in Nürnberg. Als Schauspieler und Autor Mitwirkung beim Kulinartheater Allmächd Albrecht und beim Nürnberger Ladentheater. Außerdem Improvisationstheater bei 6 auf Kraut. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Verfasser des Spielbuches Das Feuer des Mondes, das demnächst veröffentlicht wird. Daneben Tätigkeit als beruflicher Trainer und im Kulturmanagement.

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Inge Steinmüller Geboren in Fürth, Studium in Erlangen, Duisburg und Hamburg, lebt nach langen Jahren in Hamburg wieder in Franken. Sie schreibt für Zeitschriften und Wirtschaftsunternehmen, macht systemische Aufstellungen und coacht als Symbolon­ Therapeutin. In der Anthologie Nürnberg auf die kriminelle Tour, hat sie zwei Kurzkrimis veröffentlicht. Ursula Schmid-Spreer Lehrerin im Gesundheitswesen, zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien, Fernseh- und Literaturzeitschriften, Regionalkrimis Die Nürnbergerin und Der Tote im Silbersee, Herausgeberin von Krimi- und Märchenanthologien, Mitglied bei den Mörderischen Schwestern und im Syndikat, Organisatorin von Seminaren und dem Nürnberger Autorentreffen, näheres unter: www.schmid-spreer.de

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Mehr Geschichten mit den Autoren dieser Anthologie?

Schreibaffären Ursula Schmid-Spreer & Kerstin Lange

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Sie wollten schon immer einmal wissen, wie und wo Autoren ihre Inspiration erhalten? Man nehme eine Portion Frühlingserwachen, eine Pistole oder einen Kommunikator und schon gibt es eine Fehlbesetzung am Richard-Wagner-Platz. Ein berühmter Detektiv beschäftigt sich mit rauchenden Adlern, mancher Poet verfällt in einen Goldrausch oder klärt Morde literarisch auf. Schuldig ist nie der Autor – er ist unfehlbar und genial!

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ISBN 978-3-943140-27-9 – Als Taschenbuch und E-Book

Zärtliches Tabu Ursula Schmid-Spreer

Erotische Kurzgeschichten, eine (Bett)Lektüre, die man auch zu zweit (vor)lesen kann: Ein bisschen frivol, prickelnd sowieso, zärtlich, sinnlich und manchmal auch ein klein wenig mörderisch. Schicken Sie Ihre Fantasie auf Reisen. Aber Vorsicht! Nicht immer ist alles so, wie es scheint … ISBN 978-3-943140-38-5 – Nur als E-Book


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