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Schwimmen AUSGABE MĂœNCHEN OKTOBER/2020
SpaĂ&#x; und Sport fĂźr alle LEBEN Seite 3
Trauma Tabu im Kopf DOSSIER Seite 4 + 5
KĂźnstliche Intelligenz (KI) KĂźnstlich und intelligent? WIR ZUSAMMEN Seite 8
/LHEHV × ZDV LVW ORV PLW GLU" TEXT ERYN REISS + DAVID J. OFFENWANGER 'LHVHU 7H[W LVW HLQ 8SGDWH ½EHU HLQ ereignisreiches Jahr. So etwas, wie eine :DVVHUVWDQGVDQ]HLJH. Denn vielen steht im Jahr 2020 GDV :DVVHU ELV ]XP +DOV *DVWURQRP LQQHQ .½QVWOHU LQQHQ 6FKDXVWHOOHU LQnen, Eltern, ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen. Und GDQQ JLEW HV GLHMHQLJHQ I½U GLH HKHU HLQH &KDQFH ZDU ZHQLJHU EHdrohlich. Die /HEHQV]HLW gewonnen KDEHQ ZHLO VLH QLFKW W¼JOLFK GXUFK die Innenstädte ins Bßro pendeln PXVVWHQ 'LH LKUH $UEHLW SUREOHPlos vom Kßchentisch aus erledigen NRQQWHQ 'LH =HLW I½U QHXH +REE\V JHIXQGHQ KDEHQ QHXH ,QWHUHVVHQ HQWGHFNW KDEHQ
E
s gibt Ereignisse, die Menschen auf der ganzen Welt prägen. Man spricht von globalen Generationen. Kriege sind meistens solche gemeinsamen Erlebnisse: man spricht z. B. von einer Kriegsgeneration, oder einer Nachkriegsgeneration. Auch der 11. September 2001 war so ein globaler Moment. Bedeutende Ereignisse, an die sich Menschen erinnern und sich fragen: WeiĂ&#x;t du noch, was du an diesem Tag gemacht hast? Die meisten Menschen kĂśnnen diese Frage beantworten, vielleicht auf der ganzen Welt. Das Corona-Jahr 2020 ist sicherlich auch etwas, an das man sich sehr lange erinnern wird. Ein Jahr, das schon jetzt Geschichte geschrieben hat. Und wir sind mittendrin. Es ist Zeit, eine Zwischen-Bilanz zu ziehen.
Thema sehr unterschiedlich. Man konnte beobachten, dass es zwei Gruppen von Menschen gibt. Diejenigen, die das Corona-Virus ernst nehmen. Die Masken tragen, vorsichtig sind und den MaĂ&#x;nahmen und Einschränkungen der Regierung zustimmen. Diese Gruppe war die groĂ&#x;e Mehrheit der BĂźrger*innen. Die meisten Menschen in Deutschland sind und waren sehr zufrieden mit der Arbeit der Politiker*innen während dieser Krise. Man nennt das: hohe Zustimmungswerte. Schauen wir uns die Zahlen an, scheinen sie recht zu haben: Deutschland geht es im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut. Es sind viel weniger Menschen gestorben, als in anderen Ländern. Die Krankenhäuser waren nicht Ăźberlastet. Viele Menschen konnten ihren Job durch staatliche Hilfen behalten. Die Wirtschaft beginnt langsam wieder zu wachsen. Eine wirtschaftliche Katastrophe konnte bisher verhindert werden.
2020 – das Corona-Jahr. So wird es in die Geschichte eingehen.
Aber es gibt auch eine Gruppe von Menschen, die mit dem aktuellen Umgang mit dem Corona-Virus nicht einverstanden sind. Menschen, die das Virus QLFKW JHIÂĽKUOLFK Ä QGHQ 6LH VDJHQ RIW 'LH SchutzmaĂ&#x;nahmen gegen Corona sind viel gefährlicher und schaden mehr als die Krankheit. Denn es gibt auch einige Menschen, die ihren Job verloren haben. Die seit dem Beginn der Krise ihre Arbeit nicht mehr machen kĂśnnen. Die ihre Verwandten lange Zeit nicht mehr besuchen konnten. Deren Kinder Monate lang zu Hause bleiben mussten. Es sind kleine und grĂśĂ&#x;ere Dramen, die in diesem Jahr bis jetzt geschehen sind. Und sie sind noch nicht Ăźberstanden. Die Menschen haben sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht mit der Corona-Pandemie. Und so werden sie auch in Zukunft unterschiedlich Ăźber dieses Jahr sprechen.
Was haben wir in diesem Jahr bisher erlebt? Die weltweite Corona-Pandemie hat die deutsche BevĂślkerung politisch weiter polarisiert. Das bedeutet, die Meinungen der Menschen sind bei diesem
Aber trotz aller Teilung, haben sich auch viele Leute miteinander verbunden gefßhlt. Sie haben entdeckt, dass sie zusammen stärker sind. Viele Menschen haben ehrenamtlich gearbeitet. Sie ha-
I L LU S T R AT ION M A R I O N B LO M E Y E R ben an Projekten teilgenommen, um der Gesellschaft zu helfen. Wohnheime fĂźr Obdachlose, Tafeln, Projekte zur Bekämpfung der Einsamkeit – alle sind wichtig während der Pandemie. Viele Menschen haben viel Zeit, Energie, und Geld gegeben, um sich gegenseitig zu unterstĂźtzen. Solidarität, Video-Chats und HomeRIÄ FH :LU KDEHQ DXFK GD]XJHOHUQW FĂźr viele war und ist es in diesem Jahr sehr schwer, keinen Kontakt zu anderen Menschen zu haben. Viele Menschen waren und sind immer noch sehr einsam. Aber es gibt auch die andere Seite. Ob durch Briefe, E-Mails, per Video, oder durch das Telefon: Wir haben Abstand gehalten, aber waren oft virtuell zusammen. Viele haben Briefe wiederentdeckt. Haben Ăśfter Ăźber Telefon mit anderen gesprochen. Viele Menschen, Unternehmen und BehĂśrden haben viel durch dieses Jahr gelernt. Man spricht von Innovation. Zum Beispiel haben viele Firmen gelernt, dass man mit moderner Technik auch gut von zu Hause arbeiten kann. Bemerkenswert ist: wir wissen jetzt, welche Berufe wichtig sind. KrankenSÄ‚HJHU LQQHQ Â…U]WH XQG Â…U]WLQQHQ Lehrer*innen, Kassierer*innen, MĂźllwerker*innen, Briefträger*innen – alle (und mehr!) waren und sind auch unter Corona-Bedingungen da und haben gearbeitet. Vor der Pandemie waren viele dieser Jobs oft unterschätzt. Auch jetzt sind die meistens unterbezahlt. Ob man sich auch nach der Zeit mit dem Virus noch daran erinnert, wie wichtig viele Berufe fĂźr uns alle waren? Und ob sie deshalb endlich besser bezahlt werden? Es sieht eher nicht so aus. $XFK 5DVVLVPXV XQG GLH .OLPDNULVH EHgleiten uns weiter Das Virus hat sich in diesem Jahr in den Vordergrund gedrängt. Themen wie die aktuelle Klimakrise sind in den Hinter-1-
Zweiradmechatroniker*in Reparieren, was 2 Räder hat ARBEIT Seite 6 + 7
grund gerĂźckt, obwohl sie sehr dringend sind. Ein Thema hat die Menschen weltweit aber trotzdem in diesem Jahr stark bewegt: die Black Lives Matter-Bewegung. Ein afroamerikanischer Mann in den USA wurde von Polizisten getĂśtet. Der Mord wurde von Handy-Kameras aufgenommen und auf der ganzen Welt gesehen. Der Vorwurf: Die Polizisten haben den Mann getĂśtet weil er schwarz war. Seit dem kommen die USA nicht mehr zur Ruhe. Und eine Diskussion Ăźber Rassismus ist auf der ganzen Welt gestartet. In vielen Ländern sind Menschen auf die StraĂ&#x;en gegangen und haben protestiert. Das Thema Rassismus ist nicht erst in diesem Jahr entstanden. Es gibt ihn schon immer und wird es wahrscheinlich immer geben. Aber man wird sich hoffentlich noch lange an den Namen Georg Floyd erinnern. Wo stehen wir momentan in 2020? Die Probleme sind nicht weniger geworden. Auch global bringt das Jahr mit dem Virus natĂźrlich viel Leid, Chaos und Veränderung. Weltweit sind bisher Ăźber 1 Millionen Menschen an dem Corona-Virus gestorben. Viele Länder haben starke wirtschaftliche Probleme. Ganze Wirtschafts-Branchen leiden stark unter den VorsichtsmaĂ&#x;nahmen – vor allem der Tourismus. In den USA wird im November ein neuer Präsident gewählt – der VLFK JHUDGH DXFK PLW &RURQD LQÄ ]LHUW hat. Was das bedeutet fĂźr die Wahl, kann noch niemand sagen. Die 1. Runde der Pandemie haben wir mehr oder weniger Ăźberstanden – zumindest in Deutschland. Die 2. Runde beginnt gerade. Ob wir nochmal zusammenhalten werden, auch wenn die Corona-Zahlen steigen? Was wird nach diesem Jahr anders sein? Was werden wir nach dem Jahr 2020 gelernt haben? Was werden wir gewonnen haben? Was werden wir verloren haben? Die nächsten Monate werden es zeigen. Das Jahr ist noch lange nicht vorbei und hatte schon so viel zu bieten.
die Wasserstandsanzeige, -n
etwas, das zeigt wie hoch das Wasser steht; Anzeige der WasserhĂśhe
jemandem steht das Wasser bis zum Hals
jemand hat groĂ&#x;e Schwierigkeiten oder Geldprobleme
die Vorerkrankung, -en Krankheit, die man frĂźher schon hatte die Lebenszeit, -en
Dauer eines Lebens
pendeln
zu der Arbeit fahren
die globale Generation, Generationen von Leuten, globalen Generationen die zusammen etwas weltweit erlebt haben – z. B. Krieg Geschichte schreiben
in Erinnerung bleiben, von groĂ&#x;er Bedeutung sein
die Zwischenbilanz, -en <YKUEJGPHC\KV XQTNČ&#x2021;WĆ&#x2019;IGT Ă&#x153;berblick polarisieren
Gegensätze schaffen, spalten, trennen
das Gewitter, Gewitter sehr schlechtes Wetter; Blitz, Donner, Regen die Tafel, -n
eine Organisation, die Lebensmittel kostenlos an BedĂźrftige verteilt
virtuell
online, im Internet
die Innovation, -en
neue Entwicklungen und Ideen
unterschätzen
zu gering einschätzen, den Wert zu niedrig einschätzen, benachteiligen
unterbezahlt
schlechter bezahlt, als es der Leistung entspricht
der Vorwurf, VorwĂźrfe jemanden fĂźr etwas beschuldigen; sagen, dass etwas schlecht ist die Wirtschafts-Branche, -n
verschiedene Teile der Wirtschaft, z. B. Automobil-Branche, Tourismus-Branche, Finanz-Branche Scanne den QRCode und hĂśre dir viele Texte aus der ArrivalNews auf deinem Handy an. Jeden Monat kommen unter www. soundcloud.com/ arrivalnews neue Texte hinzu.
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