Ausgabe 10/2020 Köln/Düsseldorf

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einfach besser verstehen WWW.ARRIVALNEWS.DE

Schwimmen AUSGABE KĂ–LN + DĂœSSELDORF OKTOBER/2020

SpaĂ&#x; und Sport fĂźr alle LEBEN Seite 3

Trauma Tabu im Kopf DOSSIER Seite 4 + 5

KĂźnstliche Intelligenz (KI) KĂźnstlich und intelligent? WIR ZUSAMMEN Seite 8

/LHEHV Ă— ZDV LVW ORV PLW GLU" TEXT ERYN REISS + DAVID J. OFFENWANGER 'LHVHU 7H[W LVW HLQ 8SGDWH ½EHU HLQ ereignisreiches Jahr. So etwas, wie eine :DVVHUVWDQGVDQ]HLJH. Denn vielen steht im Jahr 2020 GDV :DVVHU ELV ]XP +DOV *DVWURQRP LQQHQ .½QVWOHU LQQHQ 6FKDXVWHOOHU LQnen, Eltern, ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen. Und GDQQ JLEW HV GLHMHQLJHQ I½U GLH HKHU HLQH &KDQFH ZDU ZHQLJHU EHdrohlich. Die /HEHQV]HLW gewonnen KDEHQ ZHLO VLH QLFKW WÂĽJOLFK GXUFK die Innenstädte ins BĂźro pendeln PXVVWHQ 'LH LKUH $UEHLW SUREOHPlos vom KĂźchentisch aus erledigen NRQQWHQ 'LH =HLW I½U QHXH +REE\V JHIXQGHQ KDEHQ QHXH ,QWHUHVVHQ HQWGHFNW KDEHQ

E

s gibt Ereignisse, die Menschen auf der ganzen Welt prägen. Man spricht von globalen Generationen. Kriege sind meistens solche gemeinsamen Erlebnisse: man spricht z. B. von einer Kriegsgeneration, oder einer Nachkriegsgeneration. Auch der 11. September 2001 war so ein globaler Moment. Bedeutende Ereignisse, an die sich Menschen erinnern und sich fragen: WeiĂ&#x;t du noch, was du an diesem Tag gemacht hast? Die meisten Menschen kĂśnnen diese Frage beantworten, vielleicht auf der ganzen Welt. Das Corona-Jahr 2020 ist sicherlich auch etwas, an das man sich sehr lange erinnern wird. Ein Jahr, das schon jetzt Geschichte geschrieben hat. Und wir sind mittendrin. Es ist Zeit, eine Zwischen-Bilanz zu ziehen.

Thema sehr unterschiedlich. Man konnte beobachten, dass es zwei Gruppen von Menschen gibt. Diejenigen, die das Corona-Virus ernst nehmen. Die Masken tragen, vorsichtig sind und den MaĂ&#x;nahmen und Einschränkungen der Regierung zustimmen. Diese Gruppe war die groĂ&#x;e Mehrheit der BĂźrger*innen. Die meisten Menschen in Deutschland sind und waren sehr zufrieden mit der Arbeit der Politiker*innen während dieser Krise. Man nennt das: hohe Zustimmungswerte. Schauen wir uns die Zahlen an, scheinen sie recht zu haben: Deutschland geht es im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut. Es sind viel weniger Menschen gestorben, als in anderen Ländern. Die Krankenhäuser waren nicht Ăźberlastet. Viele Menschen konnten ihren Job durch staatliche Hilfen behalten. Die Wirtschaft beginnt langsam wieder zu wachsen. Eine wirtschaftliche Katastrophe konnte bisher verhindert werden.

2020 – das Corona-Jahr. So wird es in die Geschichte eingehen.

Aber es gibt auch eine Gruppe von Menschen, die mit dem aktuellen Umgang mit dem Corona-Virus nicht einverstanden sind. Menschen, die das Virus QLFKW JHIÂĽKUOLFK Ä QGHQ 6LH VDJHQ RIW 'LH SchutzmaĂ&#x;nahmen gegen Corona sind viel gefährlicher und schaden mehr als die Krankheit. Denn es gibt auch einige Menschen, die ihren Job verloren haben. Die seit dem Beginn der Krise ihre Arbeit nicht mehr machen kĂśnnen. Die ihre Verwandten lange Zeit nicht mehr besuchen konnten. Deren Kinder Monate lang zu Hause bleiben mussten. Es sind kleine und grĂśĂ&#x;ere Dramen, die in diesem Jahr bis jetzt geschehen sind. Und sie sind noch nicht Ăźberstanden. Die Menschen haben sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht mit der Corona-Pandemie. Und so werden sie auch in Zukunft unterschiedlich Ăźber dieses Jahr sprechen.

Was haben wir in diesem Jahr bisher erlebt? Die weltweite Corona-Pandemie hat die deutsche BevĂślkerung politisch weiter polarisiert. Das bedeutet, die Meinungen der Menschen sind bei diesem

Aber trotz aller Teilung, haben sich auch viele Leute miteinander verbunden gefßhlt. Sie haben entdeckt, dass sie zusammen stärker sind. Viele Menschen haben ehrenamtlich gearbeitet. Sie ha-

I L LU S T R AT ION M A R I O N B LO M E Y E R ben an Projekten teilgenommen, um der Gesellschaft zu helfen. Wohnheime fĂźr Obdachlose, Tafeln, Projekte zur Bekämpfung der Einsamkeit – alle sind wichtig während der Pandemie. Viele Menschen haben viel Zeit, Energie, und Geld gegeben, um sich gegenseitig zu unterstĂźtzen. Solidarität, Video-Chats und HomeRIÄ FH :LU KDEHQ DXFK GD]XJHOHUQW FĂźr viele war und ist es in diesem Jahr sehr schwer, keinen Kontakt zu anderen Menschen zu haben. Viele Menschen waren und sind immer noch sehr einsam. Aber es gibt auch die andere Seite. Ob durch Briefe, E-Mails, per Video, oder durch das Telefon: Wir haben Abstand gehalten, aber waren oft virtuell zusammen. Viele haben Briefe wiederentdeckt. Haben Ăśfter Ăźber Telefon mit anderen gesprochen. Viele Menschen, Unternehmen und BehĂśrden haben viel durch dieses Jahr gelernt. Man spricht von Innovation. Zum Beispiel haben viele Firmen gelernt, dass man mit moderner Technik auch gut von zu Hause arbeiten kann. Bemerkenswert ist: wir wissen jetzt, welche Berufe wichtig sind. KrankenSÄ‚HJHU LQQHQ Â…U]WH XQG Â…U]WLQQHQ Lehrer*innen, Kassierer*innen, MĂźllwerker*innen, Briefträger*innen – alle (und mehr!) waren und sind auch unter Corona-Bedingungen da und haben gearbeitet. Vor der Pandemie waren viele dieser Jobs oft unterschätzt. Auch jetzt sind die meistens unterbezahlt. Ob man sich auch nach der Zeit mit dem Virus noch daran erinnert, wie wichtig viele Berufe fĂźr uns alle waren? Und ob sie deshalb endlich besser bezahlt werden? Es sieht eher nicht so aus. $XFK 5DVVLVPXV XQG GLH .OLPDNULVH EHgleiten uns weiter Das Virus hat sich in diesem Jahr in den Vordergrund gedrängt. Themen wie die aktuelle Klimakrise sind in den Hinter-1-

Zweiradmechatroniker*in Reparieren, was 2 Räder hat ARBEIT Seite 6 + 7

grund gerĂźckt, obwohl sie sehr dringend sind. Ein Thema hat die Menschen weltweit aber trotzdem in diesem Jahr stark bewegt: die Black Lives Matter-Bewegung. Ein afroamerikanischer Mann in den USA wurde von Polizisten getĂśtet. Der Mord wurde von Handy-Kameras aufgenommen und auf der ganzen Welt gesehen. Der Vorwurf: Die Polizisten haben den Mann getĂśtet weil er schwarz war. Seit dem kommen die USA nicht mehr zur Ruhe. Und eine Diskussion Ăźber Rassismus ist auf der ganzen Welt gestartet. In vielen Ländern sind Menschen auf die StraĂ&#x;en gegangen und haben protestiert. Das Thema Rassismus ist nicht erst in diesem Jahr entstanden. Es gibt ihn schon immer und wird es wahrscheinlich immer geben. Aber man wird sich hoffentlich noch lange an den Namen Georg Floyd erinnern. Wo stehen wir momentan in 2020? Die Probleme sind nicht weniger geworden. Auch global bringt das Jahr mit dem Virus natĂźrlich viel Leid, Chaos und Veränderung. Weltweit sind bisher Ăźber 1 Millionen Menschen an dem Corona-Virus gestorben. Viele Länder haben starke wirtschaftliche Probleme. Ganze Wirtschafts-Branchen leiden stark unter den VorsichtsmaĂ&#x;nahmen – vor allem der Tourismus. In den USA wird im November ein neuer Präsident gewählt – der VLFK JHUDGH DXFK PLW &RURQD LQÄ ]LHUW hat. Was das bedeutet fĂźr die Wahl, kann noch niemand sagen. Die 1. Runde der Pandemie haben wir mehr oder weniger Ăźberstanden – zumindest in Deutschland. Die 2. Runde beginnt gerade. Ob wir nochmal zusammenhalten werden, auch wenn die Corona-Zahlen steigen? Was wird nach diesem Jahr anders sein? Was werden wir nach dem Jahr 2020 gelernt haben? Was werden wir gewonnen haben? Was werden wir verloren haben? Die nächsten Monate werden es zeigen. Das Jahr ist noch lange nicht vorbei und hatte schon so viel zu bieten.

die Wasserstandsanzeige, -n

etwas, das zeigt wie hoch das Wasser steht; Anzeige der WasserhĂśhe

jemandem steht das Wasser bis zum Hals

jemand hat groĂ&#x;e Schwierigkeiten oder Geldprobleme

die Vorerkrankung, -en Krankheit, die man frĂźher schon hatte die Lebenszeit, -en

Dauer eines Lebens

pendeln

zu der Arbeit fahren

die globale Generation, Generationen von Leuten, globalen Generationen die zusammen etwas weltweit erlebt haben – z. B. Krieg Geschichte schreiben

in Erinnerung bleiben, von groĂ&#x;er Bedeutung sein

die Zwischenbilanz, -en <YKUEJGPHC\KV XQTNȇWĆ’IGT Ăœberblick polarisieren

Gegensätze schaffen, spalten, trennen

das Gewitter, Gewitter sehr schlechtes Wetter; Blitz, Donner, Regen die Tafel, -n

eine Organisation, die Lebensmittel kostenlos an BedĂźrftige verteilt

virtuell

online, im Internet

die Innovation, -en

neue Entwicklungen und Ideen

unterschätzen

zu gering einschätzen, den Wert zu niedrig einschätzen, benachteiligen

unterbezahlt

schlechter bezahlt, als es der Leistung entspricht

der Vorwurf, VorwĂźrfe jemanden fĂźr etwas beschuldigen; sagen, dass etwas schlecht ist die Wirtschafts-Branche, -n

verschiedene Teile der Wirtschaft, z. B. Automobil-Branche, Tourismus-Branche, Finanz-Branche Scanne den QRCode und hĂśre dir viele Texte aus der ArrivalNews auf deinem Handy an. Jeden Monat kommen unter www. soundcloud.com/ arrivalnews neue Texte hinzu.

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PERSPEKTIVEN

Wo man zufrieden ist – ist das Heimat?

durch einen Studienplatz zu bekommen. Und die Erfahrungen, die ich jeden Tag mache, machen aus mir einen starken Mann.

TEXT SAMH YOUSEF

FO TO PR IVAT

I NeuLand-Autor Samh Yousef schreibt gerne und ist auĂ&#x;erdem als Sänger und Kulturmoderator tätig

mmer wieder stellen mir Deutsche die Frage: „Willst du in Deutschland bleiben oder nach Syrien zurĂźckkehren?“ Es ist eine Frage, die zu schwierig ist, um sie einfach zu beantworten. Allein zu leben ist enorm hart und traurig. Der Mensch ist so geschaffen, dass er sein Leben nicht alleine fĂźhren kann. Ich bin seit 3 Jahren in MĂźnchen. Bedauerlicherweise konnte meine Familie mich nicht nach Deutschland begleiten. DafĂźr fehlte ihnen das Geld. Ich habe diesen Weg gewählt, da ich keine andere Alternative hatte: Entweder blieb ich in Syrien, was fĂźr mich nicht in Frage kam. Denn die Lage war dort sehr schlecht. Oder ich verlieĂ&#x; das Land. Doch wohin mich meine FĂźĂ&#x;e tragen wĂźrden, das wusste ich nicht. Das von mir und meiner Familie gesparte Geld reichte nur bis in die TĂźrkei. Nur mithilfe meines Onkels konnte ich meine Reise vollenden. Obwohl ich gar nicht weiĂ&#x;, wohin ich ganz genau gehĂśre. Ich bin als FlĂźchtling geboren. Das GefĂźhl hatte ich in meiner Kindheit selten, vielleicht weil Kinder die Welt auf eine andere Art und Weise betrachten. Oder weil wir ähnlich aussahen, wie die Leute um uns herum. Ich bin halb Syrer und halb Palästinenser. Da viele Länder Palästina nicht als Staat anerkennen, bin ich staatenlos. Aber welche Konsequenzen hat das fĂźr mein Leben? In Syrien hatte ich keinen Pass und das bedeutete, dass ich das Land nicht verlassen durfte. Im Arbeitsleben hatten wir weniger Chancen und trotzdem mussten wir Militärdienst ableisten. Das ist 3Ä‚ LFKW XQG HWZDV GDV LFK QLH YHUVWDQGHQ KDEH

Wer bin ich? Diese Frage habe ich mir selber oft geVWHOOW XQG LFK NRQQWH QLH HLQH $QWZRUW GDUDXI Ä Q GHQ :RKOEHÄ QGHQ XQG HLQ JXWHU $OOJHPHLQ]XVWDQG Ă— bedeutet das Heimat? Wo man zufrieden ist – ist das Heimat? Seit ich geboren wurde habe ich mich nirgendwo wohl gefĂźhlt. Vielleicht liegt mein Problem in Deutschland darin, dass ich ganz alleine lebe, dass ich bis jetzt dafĂźr kämpfe, ein gutes Leben aufzubauen. Ich mĂśchte noch einmal die Frage nach der RĂźckkehr und dem Bleiben aufgreifen. Wenn ich die Entscheidung treffen wĂźrde, zurĂźckzukehren, mĂźsste ich viele Konsequenzen in Kauf nehmen. Unter anderem mĂźsste ich wieder von Null anfangen und neue Freunde suchen. Denn meine alten Freund*innen und Nachbar*innen haben sich daran gewĂśhnt, dass ich nicht mehr da bin. Der Alltag dort wĂźrde fĂźr mich ganz anders aussehen. Auch die alten Gewohnheiten wĂźrden fĂźr mich nicht mehr ganz normal sein. Das nennt man Kulturschock. Wenn ich hier bleibe, dann kann ich mein Studium abschlieĂ&#x;en und danach eine $UEHLW Ä QGHQ AnschlieĂ&#x;end kann ich eine Familie grĂźnden. Am Ende meines Lebens mĂśchte ich nicht in einem Altenheim enden. Einsam, verloren und darauf wartend, dass mein Leben zu Ende geht. Das mag ich nicht erleben. Doch so trĂźb ist das Leben nicht. Ich habe Gott sei Dank ein solides Dach Ăźber dem Kopf, während sich andere Menschen ein kleines Zelt wĂźnschen. Ich esse und bin gesund und weiĂ&#x;, was Geborgenheit ist. Das alles haben viele nicht.

Es mag sein, dass ich unter der Einsamkeit wegen des Alleinlebens und der wenigen Freund*innen leide, aber ich habe um mich herum wichtige Menschen, die mich unterstĂźtzen. Das habe ich auch hier in Deutschland gelernt: Die Menge ist nicht wichtig, sondern die Qualität. Dieser Text wurde ArrivalNews mit freundlicher UnterstĂźtzung von NeuLand e.V. zur VerfĂźgung gestellt. Der Artikel wurde fĂźr die ArrivalNews NGKEJV DGCTDGKVGV &GP 1TKIKPCNVGZV Ć’ PFGP 5KG WPVGT www.neulandzeitung. com.

bedauerlicherweise

leider

die Alternative, -n

andere MĂśglichkeit, andere Option

die Lage, -n

Situation

betrachten

sehen, ansehen

die Konsequenz, -en

Folgen

aufgreifen

auf etwas eingehen, sich auf etwas beziehen

etwas in Kauf nehmen negative Folgen oder Veränderungen akzeptieren von Null anfangen

neu anfangen

anschlieĂ&#x;end

danach

solide

fest, sicher, zuverlässig

die Geborgenheit

Schutz, Sicherheit, persÜnliche Nähe

In letzter Zeit habe ich viel geschafft. Daran sollte ich mich immer wieder erinnern, damit ich die Hoffnung nicht verliere: Ich habe es schneller als viele andere geschafft, die deutsche Sprache zu lernen und daILLUSTRATION FREEPIK + JUTTA FEGERT

Das ist NeuLand NeuLand e.V. gibt geflĂźchteten Menschen und Migrant*innen eine Stimme, um Begegnung und Dialog auf AugenhĂśhe zu initiieren. Die MĂźnchner NeuLand-Zeitung, der NeuLand-Blog sowie Ăśffentliche Lesungen und Autorentage dienen geflĂźchteten Menschen und Migrant*innen als 5RTCEJTQJT HČœT KJTG )GUEJKEJVGP 'ORĆ’ PFWPIGP WPF 6TȇWOG 0GW.CPF #WVQTGP GPVYKEMGNP WPF schreiben ihre Geschichten selbst und setzen der medialen Berichterstattung Ăźber GeflĂźchtete eine authentische Stimmen entgegen. So vermitteln sie etwas von sich an die einheimische $GXČ˜NMGTWPI 5Q YKTF (TGOFGU \W $GMCPPVGO WPF 6GKNJCDG OČ˜INKEJ &KG 0GW.CPF <GKVWPI GTUEJGKPV FTGKOCN LȇJTNKEJ KP GKPGT #WHNCIG XQP 5VČœEM WPF KUV CP GVYC #WUNCIGUVGNNGP KP /ČœPEJGP MQUVGPNQU GTJȇNVNKEJ Weitere Informationen unter: www.neulandzeitung.com

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Ăœ Du bist neu in Deu tschland? Ăœ Du hast viel erlebt? Ăœ Du mĂśc htest von deinen Erf ahrungen GT\ȇJNGP! Ăœ Wir freu en uns au f dich! Kontakt: neuland-z eitung@w eb.de 0160/930 50896


LEBEN

Schwimmen: SpaĂ&#x; und Sport fĂźr alle TEXT SEBASTIAN UNSINN

Im KOMPASS dieser Ausgabe ƒPFGUV FW 5EJYKOODȇFGT KP FGKPGT 0ȇJG

Gespräch mit Elisabeth Rupprecht, Schwimmtrainerin

Sie hat ein paar gute Tipps fßr alle Schwimmanfänger*innen:

Schon in der Steinzeit konnten Menschen schwimmen. Schwimmen war auf der Jagd wichtig. Wer in der Nähe von Wasser lebte, war als Schwimmer*in sicherer. Die ersten Schwimmbäder gab es bei den alten Griechen. In heiĂ&#x;en Dampf bädern ruhten sie sich aus. Die ersten Malereien mit Schwimmer*innen fand man woanders: In der HĂśhle des Gilf Kebir in der Libyschen WĂźste. Dort, wo es heute trocken ist.

t Gehe am Anfang nicht sofort in das tiefe Wasser! t An Seen immer aufpassen: In Baggerseen wird der See sehr schnell tief. Wenn du nicht schwimmen NDQQVW LVW GDV JHIÂĽKUOLFK t Lerne tauchen und gewĂśhne dich daran unter Wasser zu sein. Ăœbe das am besten in einem niedrigen Becken. Dann fĂźhlst du dich auch im tiefen Wasser sicher. t Kauf dir eine Schwimmbrille. Mit ihr schwimmst GX YLHO YLHO EHVVHU t Pass auf mit 6FKZLPPÄ‚½JHOQ /XIWPDWUDW]HQ RGHU Luftreifen. Wenn du Nichtschwimmer*in bist: Nie damit ins tiefe Wasser schwimmen. Wenn irgendHWZDV PLW ,KQHQ SDVVLHUW JHKVW GX XQWHU

Schwimmunterricht schon in der Schule

Elisabeth Rupprecht sagte im Interview: „In Deutschland ist man ULFKWLJ DQJHNRPPHQ ZHQQ PDQ 0LWJOLHG LQ HLQHP 9HUHLQ LVW Ăœ (V JLEW QLFKW XPVRQVW GHQ :LW] :HQQ VLFK 'HXWVFKH WUHIIHQ GDQQ JU½QGHQ VLH HLQHQ 9HUHLQ $OVR DE LQ HLQHQ 6FKZLPPYHUHLQ

IVAT

FĂźr viele Menschen ist es normal schwimmen zu kĂśnnen. Kinder lernen es in Deutschland seit den 1960er Jahren in der Schule. Schwimmen geK¡UW ]X GHQ 3Ä‚LFKWVSRUWDUWHQ LP 6SRUWXQWHUULFKW Die Kinder lernen den Beinschlag, verschiedene Schwimmtechniken und das Tauchen. Sie machen verschiedene Sportabzeichen: Seepferdchen, Bronze, Silber und Gold. Mit Bronze gilt man als gute*r Schwimmer*in. Trotzdem sind viele Kinder am Ende der Grundschule noch Nichtschwimmer*innen. Manche Kinder sind nicht vertraut genug mit dem Wasser. Kinder sollten sich am besten schon sehr jung an Wasser gewĂśhnen.

FO TO P R

L

angsam kommt die kalte Jahreszeit. Es wird frĂźh dunkel. Die Tage werden kĂźrzer. Die Temperaturen sinken. Wie kann man jetzt gut gelaunt bleiEHQ" (LQ $XVÄ‚XJ PLW GHU )DPLOLH oder Freund*innen? Oder doch besser Sport machen? Bei Regenwetter wird man dabei meistens nass. Ein Schwimmbadbesuch ist genau das Richtige. Hier wird man nass, aber ohne zu frieren.

Elisabeth Rupprecht ist Schwimmtrainerin. Sie leitet den Schwimmverein UnterfĂśhring. Sie bietet einen Schwimmkurs fĂźr (UZDFKVHQH DQ 'RUW PHOGHQ VLFK VHKU YLHOH *HÄ‚½FKWHWH DQ HUzählt sie im Interview den ArrivalNews. So ergab sich eine Kooperation mit dem Helferkreis “Gemeinsam fĂźr FlĂźchtlingeâ€? in UnterfĂśhring. Der Kurs ist sehr beliebt. FĂźr ihr Engagement hat Elisabeth Rupprecht den Ehrenamtspreis des „Bayerischen Landessportverbandes“ erhalten. Die ArrivalNews haben sie interviewt. FĂźr manche SchwimmschĂźler*innen war es schwer zu allen Terminen zu kommen. Sie erzählte mit viel Humor GDYRQ ZLH ihre SchĂźler*innen beim ersten Termin oft keine Badekleidung dabeihaben. Oft springen die SchĂźler*innen sofort in das tiefe Becken. Dabei kĂśnnen manche nicht gut schwimmen. Aber bisher konnte sie jede*n retten.

Schwimmkurse fĂźr jung und alt

In der Olympia-Schwimmhalle in MĂźnchen gibt es eine 10-MeterSprunganlage.

Deshalb bieten Vereine Kurse fĂźr kleine Kinder an. Dort werden die verschiedenen Schwimmstile unterrichtet. Manche Kinder machen nach den Kursen weiter. Sie betreiben dann Schwimmen als Wettkampfsportart. Wie beim FuĂ&#x;ball gibt es Z¡FKHQWOLFKHV 7UDLQLQJ $P :RFKHQHQGH Ä QGHQ Turniere statt. Es gibt aber auch Schwimmkurse fĂźr Erwachsene. Einige Vereine bieten Kurse speziell fĂźr Frauen an. Manche Schwimmbäder bieten ganze Tage fĂźr Frauen an. Im Schwimmbereich arbeitet an diesen Tagen nur weibliches Personal. Wenn du dir unsicher bist: Frag am besten vorher nach. Die Regeln fĂźr Badekleidung sind in machen Schwimmbädern unterschiedlich. Frag einfach im Schwimmbad nach.

Schwimmen ist mehr als nur Sport

&KG /ČœPUVGT 6JGTOG KP &ČœUUGNFQTH &CU 8QNMUDCF YWTFG GTČ˜HHPGV

Wer geht nicht gerne im Sommer an einen See? Kinder und Jugendliche treffen sich im Sommer oft am See. Sie spielen zusammen und entspannen. Oder sie gehen in ein Freibad. Hier gibt es Rutschen, Spielbecken oder auch einen Beachball Platz. Ein Tag dort im Sommer macht SpaĂ&#x; und kĂźhlt ab. Auch da ist es sehr wichtig, gut schwimmen zu kĂśnnen. Wenn das Wetter schlechter ist, sind Hallenbäder eine gute Alternative. Dort ist es auch bei schlechtem Wetter warm. Das Hallenbad LVW HLQ JXWHU 2UW I½U HLQHQ )DPLOLHQDXVÄ‚XJ DP :Rchenende. Die Kinder kĂśnnen sich bewegen und plantschen.

Elisabeth Rupprecht leitet den Schwimmverein in UnterfĂśhring

die Steinzeit

frĂźheste Epoche der Menschheitsgeschichte

die alten Griechen

das alte Griechenland (auch antikes Griechenland) bezeichnet FKG GWTQRȇKUEJG )GUEJKEJVG XQP X ǥ%JT DKU X ǥ%JT

das Dampfbad, Dampfbäder ein Raum mit einer Temperatur von ca. 45-50°C das Sportabzeichen, Sportabzeichen

ein Abzeichen fĂźr bestimmte sportliche Leistungen

der Verein, -e

Organisation, in der sich Personen mit gemeinsamen Interessen und Zielen zusammengeschlossen haben

die Wettkampfsportart, -en eine Sportart, in der verschiedene Mannschaften oder Sportler gegeneinander antreten der Ehrenamtspreis, -e

den Preis bekommen Menschen, die sich sozial engagieren

der Humor

Fähigkeit, auf bestimmte Dinge gelassen zu reagieren

der Baggersee, -n

ein See, der kĂźnstlich ausgegraben wurde

die SchwimmflĂźgel, SchwimmflĂźgel

ein mit Luft gefĂźlltes Kissen am Oberarm als Hilfe zum Schwimmen lernen

FOTOS MARION BLOMEYER (2), MĂœNSTER-THERME DĂœSSELDORF GRAFIKEN FLATICON

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DOSSIER

Trauma: Tabu im Kopf

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TEXT ORYNA REICHERT

FOTOS MARION BLOMEYER

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DOSSIER

E

s wird Herbst, die Tage werden kßrzer und kßhler. Einige Menschen mßssen oft an die Vergangenheit denken, egal ob die Sonne scheint oder der Regen fällt. Diese Erinnerungen kÜnnen durch ein schlimmes Erlebnis hervorgerufen worden sein, das noch nicht verarbeitet wurde. Die Rede ist dabei von einem seelischen Trauma. Frau Dr. Ulrike Wichtmann ist Intensivmedizinerin und Psychoanalytikerin. Trauma ist eines ihrer Fachgebiete. Im folgenden Interview gibt sie uns einen Einblick in dieses Thema.

:DV EHGHXWHW 7UDXPD" Trauma bedeutet “Wundeâ€? oder “Verletzungâ€?. In der Medizin unterscheidet man zwischen dem kĂśrperlichen und dem seelischen Trauma. Beide kĂśnnen sich auf den gesamten Organismus auswirken.

Aktuell bilden wir wieder neue Trauma-Ersthelfer*innen aus. Wir freuen uns, dass sich viele Menschen von dem Konzept angesprochen fĂźhlen und es erlenen mĂśchten. Jede*r kann Trauma-Ersthelfer*in werden. Es sind keine psychologischen Vorkenntnisse erforderlich. Wenn du dich fĂźr die Methode interessierst, melde dich gerne bei uns: faith@arrivalaid.org

:LH HQWVWHKW 7UDXPD XQG ZLH HPSÄ QGHQ HV GLH Betroffenen" Ein kĂśrperliches Trauma entsteht zum Beispiel bei einem Autounfall, wenn man schwer am Kopf verletzt wird und stark blutet. Beim seelischen Trauma sind Menschen alleine (individuell) oder in einer Gruppe (kollektiv) betroffen. Viele Ereignisse im Leben sind traumatisierend, wie ein Autounfall, kĂśrperliche oder psychische Gewalt und Flucht. Es ist sehr wichtig, nach einer Traumatisierung Erste Hilfe zu erfahren. So kann es den Betroffenen bald besser gehen und bleibende Folgen kĂśnnen eventuell vermieden werden.

:DUXP LVW HV JHUDGH ZLFKWLJ QDFK schockierenden Erfahrungen Erste +LOIH ]X HUIDKUHQ" 8QG ZLH VLHKW GLHVH +LOIH DXV" Betroffene stehen nach einer seelischen Traumatisierung unter groĂ&#x;em innerlichen Druck. Sie denken viel Ăźber die Ereignisse nach. Sie isolieren sich, frieren und kĂśnnen vielleicht nur wenig oder gar nicht mehr darĂźber sprechen. Daraus kĂśnnen sich schwere Folgen entwickeln. Es kann zu einer Posttraumatischen BelastungsstĂśrung (PTBS) kommen. Dabei kann sich das Erlebte im KĂśrper festsetzen und die Wahrnehmung und das LebensgefĂźhl dauerhaft verändern. Es ist wichtig, den Betroffenen zu vermitteln, erst einmal im Hier und Jetzt anzukommen. KĂśrperĂźbungen helfen dabei, den eigenen

KĂśrper wieder wahrzunehmen. Sie schärfen die Achtsamkeit fĂźr die Umgebung. Das Ziel der Erste Hilfe MaĂ&#x;nahme ist, sich selbst und seine Umgebung wieder zu spĂźren. So kĂśnnen die Betroffenen merken, dass die Gefahr vorbei ist und dass sie nicht alleine sind. )UDX 'U :LFKWPDQQ 6LH KDEHQ GDV 7UDXPD (UVWH +LOIH .RQ]HSW “FAITHâ€? entwickelt und ein Buch GD]X JHVFKULHEHQ :LH LVW HV GD]X JHNRPPHQ" Durch meine Erfahrung als Notärztin weiĂ&#x; ich, wie dringend notwendig Erste Hilfe-MaĂ&#x;nahmen oft sind. Erste Hilfe ist auch bei psychischen Notfällen sehr wichtig. Leider gibt es mehr Betroffene als Therapie-Plätze und es kommt zu langen Wartezeiten. Als 2015 weltweit 65 Millionen Menschen auf der Flucht waren, ist FAITH entstanden. FAITH steht fĂźr “First Aid International Trauma Helpersâ€?, aber FAITH bedeutet auch, Vertrauen und Zuversicht. Es ist uns wichtig, Hoffnung zu geben, und wieder Vertrauen in Hilfe und Menschlichkeit zu schaffen. Das wollen wir dem erfahrenen Schrecken entgegensetzen. Mit wenigen und einfachen Mitteln kann man viel bewirken. Das Begleitbuch „Ein Kurs in Erster Hilfe fĂźr traumatisierte Menschenâ€? gibt es in 20 Sprachen online als kostenfreien Download auf der Website faithinternational.net. Trauma-Erste Hilfe braucht nicht nur gute Absichten, sondern auch genug Wissen, um keine Fehler zu machen.

Traumata sind oft die Ursache fĂźr eine Flucht, aber auch die Flucht selbst kann neue Traumata schafIHQ 9LHOH GHU *HÄ‚½FKWHWHQ VLQG nach der Ankunft auf Trauma-Erste Hilfe angewiesen, bis sie in sichere Verhältnisse kommen. Ohne einen stabileren Allgemeinzustand ist fĂźr die meisten der Auf bau einer neuen Lebensperspektive viel schwerer. :DV JHQDX LVW GLH )$,7+ 0HWKRGH" Im FAITH Programm werden Trauma-Ersthelfer*innen und Multiplikator*innen ausgebildet, die Trauma Erste Hilfe-MaĂ&#x;nahmen leisten. Dabei handelt es sich bei FAITH um eine Methode, die auf Aufklärung und einfachen KĂśrperĂźbungen basiert. Es ist keine Therapie und kann diese auch nicht ersetzen. Durch Bewegung, Atem- und StimmĂźbungen lĂśsen sich physische und mentale Strukturen. Das grundlegende :RKOEHÄ QGHQ wird wieder spĂźrbar. Es hilft dem Organismus, sich selbst wieder besser zu regulieren.

ben oft Angst und Scham sofort psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Begegnung auf AugenhĂśhe mit einem Mitmenschen ist dann sehr hilfreich. Aufgrund der Corona Pandemie waren und sind viele Menschen voneinander immer noch isoliert. Das kann zu weiterer Traumatisierung fĂźhren. Wir haben auch während des Lockdowns Multiplikator*innen online ausgebildet. 1DW½UOLFK SURÄ WLHUHQ GLH KHOIHQGHQ Personen selbst auch von dem Wissen. Sie kĂśnnen es fĂźr sich selbst nutzen. Was den Traumatisierten hilft, hilft auch den Helfer*innen. +HU]OLFKHQ 'DQN I½U ,KUHQ (LQVDW] XQG ,KUH =HLW GLH 6LH VLFK JHQRPPHQ KDEHQ XP PLW XQV ½EHU GDV ZLFKWLJH XQG VHQVLEOH 7KHPD ]X VSUHFKHQ Das kann ich nur zurĂźckgeben. Es bereitet mir persĂśnlich immer wieder groĂ&#x;e Freude zu sehen, dass die Betroffenen nach der Trauma- Ersthilfe gelĂśster, humorvoller und entspannter sind.

Die ausgebildeten Ersthelfer*innen betreuen innerhalb von 2-3 Terminen fĂźr jeweils 1 Stunde einzelne Betroffene oder kleine Gruppen. Sie erklären, was Trauma ist und zeigen die Ăœbungen. In folgenden Terminen ĂźberprĂźfen wir, ob die Ăœbungen richtig verstanden und gemacht werden, und ob noch weitergehende ärztliche, therapeutische Hilfe nĂśtig sein kĂśnnte. .DQQ MHGH U 7UDXPD (UVWKLOIH OHLVWHQ" 3URÄ WLHUHQ DXFK GLH +HOIHU LQQHQ GDYRQ" Ja. Gerade Privatpersonen oder Ehrenamtliche eignen sich als Trauma-Ersthelfer*innen. Betroffene ha-5-

Oryna Reichert im Gespräch mit Dr. Ulrike Wichtmann

das Tabu, -s

Verbot, etwas Ăźber das niemand gerne spricht

das Erlebnis, -se

Erfahrung, Situation

verarbeiten

verstehen, zuordnen

Intensivmediziner, Arzt, Ă„rzte / Intensivmediziner / Ă„rztin,-nen Intensivmedizinerin, -nen Psychoanalytiker, Psychologe, -n / Psychoanalytiker / Psychologin, Psychoanalytikerin, -nen -nen das Fachgebiet, -e

FOTO PETRA ROTH

Bei einer Verletzung am Kopf muss die Blutung gestoppt werden. Bei einer seelischen Traumatisierung brauchen die Betroffenen wohlwollende Betreuung durch eine andere Person. Sie brauchen das GefĂźhl von Sicherheit und Zuwendung. Denn auch seelische Traumatisierung hinterlässt Spuren im gesamten Nervensystem. Trauma fĂźhrt zu groĂ&#x;em Stress im KĂśrper. Schlimme Erlebnisse werden wie alle anderen als Informationen im Gehirn verarbeitet. Manche von ihnen kĂśnnen so schlimm sein, das es zum Tabu im Kopf, einer Blockade, kommt. Diese Informationen kĂśnnen nicht mehr im Gehirn verarbeitet werden und bleiben an einem Punkt stehen. Man kann sich nicht mehr zeitlich, Ăśrtlich und persĂśnlich orientieren, wie vor dem Ereignis.

Bereich, Spezialisierung

das Interview, -s

Befragung

der Betroffene, -n

Patient*in, Opfer

vermeiden

etwas nicht zulassen, umgehen

wohlwollend

nett, hilfsbereit

die Zuwendung, -en

Aufmerksamkeit, ZuhĂśren, Hilfe

das Nervensystem, -e

Nervenzellen im ganzen KĂśrper

isolieren

sich zurĂźckziehen, alleine sein wollen

akut

schnell, dringend

die Grundsicherung

Unterkunft, Essen, Trinken, Arbeit

physisch und mental

kĂśrperlich und geistig

FCU 9QJNDGĆ’PFGP

die eigene Gesundheit, der kĂśrperliche und geistige Zustand

die Scham

etwas ist einem peinlich, unangenehm


ARBEIT

Zweiradmechatroniker*in Halb so viele Räder wie ein Auto, aber doppelt so viel Spaß

F

TEXT MARTIN RUBIN

½U YLHOH *HĂ½FKWHWH ist das erste Fahrzeug, das sie in Deutschland besitzen, ein Fahrrad. Im Vergleich zu einem Auto ist ein Fahrrad viel günstiger. Man ist damit schneller als zu Fuß und muss nie nach einem Parkplatz suchen. Ein Fahrrad braucht kein Benzin und es kostet keine Steuern oder Versicherung. Fahrräder begleiten uns unser ganzes Leben lang. Vom kleinen Kind bis zum Großvater – fast jede*r hat ein Fahrrad.

STECKBRIEF

Zweiradmechatroniker*in /CPIGNDGTWH KP &GWVUEJNCPF Nein ' #WUDKNFWPIUFCWGT 3,5 Jahre ' 8QTCWUUGV\WPIGP sehr guter Haupt- oder Realschulabschluss

Wer etwas schneller fahren möchte, der kann sich auch ein Moped, einen Motorroller oder ein Motorrad kaufen. Auch das ist oft noch günstiger als ein Auto. Und es macht sehr viel Spaß, damit unterwegs zu sein.

' 5EJYGTRWPMVG Zweiräder montieren, reparieren, warten und pflegen, mit Zubehör ausrüsten, Kundenkontakt und -beratung

So viele Zweiräder – und irgendjemand muss sie zusammenbauen, verkaufen und reparieren. Dafür gibt es einen Ausbildungsberuf: Zweiradmechatroniker*in.

' &CU UQNNVGUV FW OKVDTKPIGP Handwerkliches Geschick, Freude an Fahrrädern oder Motorrädern, keine Angst vor Schmutz und Öl, sorgfältiges und selbstständiges Arbeiten, Freude am Umgang mit Menschen

Die Technik bei Fahrrädern ist überschaubar, selbst bei E-Bikes Silvio sitzt in seiner Werkstatt bei Radsport Mayer in Stuttgart. Er tippt Kundenaufträge in einen Computer. Über ihm hängen unzählige Fahrradfelgen, hinter ihm schrauben seine Kollegen an neuen und alten Fahrrädern. „Für mich ist das der beste Beruf auf der Welt“, sagt er. „Ich habe eigentlich Kfz-Mechaniker gelernt. Aber in Autos ist heutzutage ganz viel Elektronik drin, Autos sind sehr komplex geworden. In vielen Fällen habe ich Autos nicht mehr repariert, ich habe nur noch Teile ausgetauscht. Das hat mir keinen Spaß gemacht. Bei Fahrrädern ist das anders. Die Technik ist noch überschaubar. Auch wenn es immer mehr E-Bikes gibt, in denen Elektronik verbaut ist. Bei Fahrrädern kann ich vieles noch reparieren.“

Es ist ein super Gefühl, wenn Kund*innen mit ihrem Fahrrad zufrieden sind Neben dem Reparieren von Fahrrädern gefällt Silvio auch der Umgang mit Kund*innen. Er erzählt weiter: „Ich nehme die ganzen Kund*innenaufträge an. Ich komme mit vielen Menschen in Kontakt. Sie nutzen ihre Fahrräder unterschiedlich, haben ganz verschiedene Anforderungen an ihr Fahrrad. Ich kann ihnen ihr Fahrrad so zur Verfügung stellen, wie sie es brauchen. Wenn sie dann mit ihrem Rad glücklich sind, dann macht mich das auch glücklich. Das ist ein super Gefühl!“ Viele Menschen, die Fahrräder reparieren, sind Quereinsteiger*innen so wie Silvio. Das heißt: Sie haben keine Ausbildung als Zweiradmechatroniker*in absolviert, sondern sind über einen ähnlichen Beruf oder ihre Liebe zum Fahrrad zu dieser Arbeit gekommen. Es gibt auch einen Ausbildungsberuf, der nur mit dem Montieren und Reparieren von Fahrrädern zu tun hat: Er heißt Fahrradmonteur*in. Das ist eine zweijährige Ausbildung. „Es gibt nur sehr wenige Betriebe, die eine Ausbildung zum Fahrradmonteur*in anbieten“, erzählt Werner Metzger. Herr Metzger ist Obermeister der Zweirad-Innung Baden-Württemberg und stellvertretender Bundesinnungsmeister. Obermeister bedeutet: Er ist so etwas wie der Chef der Zweirad-Innung. Warum gibt es nur so wenig Fahrradmonteur*innen, wenn es doch so viele Fahrräder gibt?

Herr Metzger erklärt: „Als Fahrradmonteur*in ist man auf das Montieren und Reparieren von Fahrrädern festgelegt. Dieser Beruf bietet nicht so viele Entwicklungsmöglichkeiten wie Zweiradmechatroniker*in. Ein*e Zweiradmechatroniker*in kann auch an Motorrollern oder Motorrädern arbeiten. Dort lernt man auch viel mehr über die Technik und Elektronik von E-Bikes. Außerdem verdient man als Fahrradmonteur*in weniger Geld als wenn man Zweiradmechatroniker*in gelernt hat.“

werden technisch immer komplexer. Damit meine ich nicht nur die elektrischen Antriebe. Ein*e Zweiradmechatroniker*in muss Ketten auf einen zehntel Millimeter genau einstellen können oder Scheibenbremsen sicher auswechseln können. Dann gibt es spezielle Fahrräder wie zum Beispiel die Cargobikes, BMX-Räder oder sehr teure Rennräder. Mit all dem muss sich ein*e Zweiradmechatroniker*in auskennen.“ Zurück zu Radsport Mayer in die Fahrradwerkstatt. Silvio macht gerade Pause und raucht eine Zigarette vor dem Eingang zur Werkstatt. Er schaut in die Ferne und sagt: „Wenn du mich fragst, eigentlich könnte man die ganzen elektronischen Sachen am Fahrrad einfach weglassen. Vor 10 Jahren gab es das alles noch gar nicht. Da war alles nur mechanisch, nicht elektrisch. Mehr als die Hälfte der Räder, an denen ich arbeite, hat einen elektrischen Motor. Die Menschen werden immer bequemer. Es gibt jetzt schon elektrische Schaltungen. Da musst GX QLFKW PHKU VHOEHU VFKDOWHQ ,FK āQGH DEHU (V gibt nichts schöneres, als mit eigener Kraft durch die Gegend zu fahren und das Gefühl zu haben, ohne Hilfe eine lange Strecke geschafft zu haben.“

Die meisten Auszubildenden entscheiden sich für die Fachrichtung Fahrrad Innerhalb des Berufs kann man zwischen zwei Fachrichtungen wählen: Fahrrad und Motorrad. „Ungefähr 60 % entscheiden sich für die Fachrichtung Fahrrad, 40 % für Motorrad“, berichtet Herr Metzger. In beiden Fällen dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Herr Metzger erklärt: „In der Ausbildung lernt man viele Grundlagen über Physik, Mechanik und Elektrik. Auch Fahrräder -6-

das Zweirad, Zweiräder

jedes Fahrzeug, das zwei Räder hat: Fahrrad, Motorrad, Motorroller usw.

warten

hier: pflegen, überprüfen, in seinem ursprünglichen Zustand halten

das Zubehör

zusätzliche Teile; Extras

ausrüsten

versorgen, bestücken, ausstatten

der Kund*innenauftrag, Kund*innenaufträge

wenn Kund*innen etwas bestellen

unzählig

so viel, dass man es kaum zählen kann

die Felge, -n

der innere Teil eines Rads, meistens aus Stahl oder Aluminium, auf dem der Reifen sitzt

komplex

kompliziert, schwierig, verwirrend

verbaut

so eingebaut, dass es schwierig zu reparieren ist

der Quereinsteiger, Quereinsteiger; die Quereinsteigerin, -nen

jemand, der einen Beruf nicht von Grund auf gelernt hat, sondern über andere Wege zu dieser Beschäftigung gekommen ist

die Innung, -en

eine Gruppe von Handwerker*innen, die alle im gleichen Beruf arbeiten, und sich deswegen zusammengetan haben

der Bundesinnungsmeister, Bundesinnungsmeister; die Bundesinnungsmeisterin, -nen

der*die oberste Handwerksmeister *in aller Innungen eines bestimmten Handwerksberufs in Deutschland

die Fachrichtung, -en

ein besonderer Schwerpunkt innerhalb der Ausbildung

das Cargobike, -s

ein Fahrrad, mit dem man schwere Dinge transportieren kann

das BMX-Rad, BMX-Räder

ein Fahrrad, mit dem man zum Beispiel in einem Skate-Park oder einer Halfpipe fahren kann und Kunststücke machen kann

das Liegerad, Liegeräder

ein Fahrrad, auf dem man nicht in einem Sattel sitzt, sondern in einem flachen Sitz liegt

verstopfen

wenn eine Leitung, ein Rohr oder eine Straße so dicht ist, dass nichts mehr durchfließen kann

fahrradfreundlich

z. B. wenn man in einer Stadt gut Fahrradfahren kann


ARBEIT

ArrivalNews Interview 2 Werner Metzger ist Obermeister der Zweirad-Innung Baden-WĂźrttemberg und stellvertretender Bundesinnungsmeister. ArrivalNews hat mit ihm gesprochen. $UULYDO1HZV +HUU 0HW]JHU ZHOFKH 9RUDXVVHW]XQJHQ VROOWH MHPDQG PLWEULQJHQ GLH GHU HLQH $XVELOGXQJ DOV =ZHLUDGPHFKDWURQLNHU LQ PDFKHQ P¡FKWH" :HUQHU 0HW]JHU Man sollte auf jeden Fall Fahrräder oder Motorräder mĂśgen. Die technische Entwicklung im Zweiradbereich geht sehr schnell voran, man muss also offen fĂźr Neues sein und Mut haben, sich auf Neues einzulassen. Im Sommer gibt es immer am meisten zu tun, darauf sollte man vorbereitet sein. In diesem Beruf hat man viel mit Menschen zu tun. Deswegen sind gute Deutschkenntnisse wichtig. Und man sollte einen Realschulabschluss oder sehr guten Hauptschulabschluss haben ,Q GLHVHP %HUXI JLEW HV YLHOH 4XHUHLQVWHLJHU LQQHQ *LEW HV I½U GLHVH *UXSSH 3URJUDPPH XP HLQHQ $EVFKOXVV DOV =ZHLUDGPHFKDWURQLNHU LQ ]X PDFKHQ" -D GDI½U ELHWHQ ZLU 8PVFKXOXQJHQ DQ 'DV LVW DXFK I½U *HÄ‚½FKWHWH LQWHUHVVDQW GLH HLQHQ neuen Beruf erlernen wollen und bereits Erfahrung mitbringen. Informationen gibt es GDU½EHU ]XP %HLVSLHO EHL 65+ Ä W IRU ZRUN LQ 2IIHQEXUJ RGHU EHL GHU =ZHLUDG ,QQXQJ

ArrivalNews Interview 1

:HOFKH :HLWHUELOGXQJVP¡JOLFKNHLWHQ JLEW HV I½U =ZHLUDGPHFKDWURQLNHU LQQHQ" Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung kann man die Meisterschule besuchen und als Meister*in dann einen eigenen Betrieb fßhren und auch ausbilden. Dann gibt es die MÜglichkeit zur Weiterbildung als Techniker*in. Wenn jemand einen Realschulabschluss hat, kann er nach der Ausbildung auch ein technisches Studium beginnen.

Silvio arbeitet bei Radsport Mayer in Stuttgart in der Kundenannahme und der Werkstatt. ArrivalNews hat mit ihm gesprochen.

:LH VHKHQ 6LH GLH =XNXQIW I½U =ZHLUDGPHFKDWURQLNHU LQQHQ" Die Zukunftsaussichten fĂźr diesen Beruf sind sehr gut. Die Städte werden immer fahrradfreundlicher, weil zu viele Autos unterwegs sind. Immer mehr Menschen fahren )DKUUDG ZHLO VLH DQ GLH 8PZHOW GHQNHQ RGHU VLFK Ä W KDOWHQ ZROOHQ 'XUFK GLH ( %LNHV kann man schneller längere Strecken fahren. Bei manchen Entwicklungen stehen wir erst am Anfang, wie zum Beispiel bei Elektrorollern oder Elektromotorrädern. Wir sehen auch ganz neue Formen, wie Fahrräder genutzt werden: zum Beispiel bei den Lastenrädern. Oder wir sehen Handwerker*innen, die in der Stadt mit E-Bikes unterwegs sind und nicht mehr mit einem Auto. Zweiradmechatroniker*innen werden in den nächsten Jahren noch sehr viel zu tun bekommen.

$UULYDO1HZV 6LOYLR ZLH YLHOH )DKUUÂĽGHU EHVLW]W GX" 6LOYLR (Ăźberlegt) Ich glaube‌ 10. 6LQG GDV ( %LNHV RGHU QRUPDOH )DKUUÂĽGHU" Ich habe ein E-Bike, der Rest sind alles normale Fahrräder. Das meiste davon Rennräder. Ich habe auch ein Auto, aber das steht eigentlich nur rum. ( %LNH RGHU QRUPDOHV )DKUUDG :DV LVW GLU OLHEHU" Ganz klar normales Fahrrad! Man sagt auch seit neuestem „Bio-Bike“ dazu. Ein E-Bike ist toll, wenn du entspannt irgendwo ankommen musst. Viele Menschen fahren damit jeden Tag zur Arbeit. Aber wenn du das GefĂźhl haben willst, aus eigener Kraft voran zu kommen, dann ist nichts besser als ein Fahrrad ohne elektrische UnterstĂźtzung. +DW GLH &RURQD 3DQGHPLH GHLQH $UEHLW YHUÂĽQGHUW" Durch Corona haben wir sehr viel mehr Arbeit bekommen. Viele Leute fahren jetzt nicht mehr mit Ăśffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt, um Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden. Sie nehmen dafĂźr das Fahrrad. Deswegen haben wir mehr zu tun als sonst. :DV JHIÂĽOOW GLU DP PHLVWHQ DQ GHLQHP %HUXI" An einem Fahrrad kannst du fast alles reparieren. Mir macht es einfach SpaĂ&#x;, Dinge zu reparieren. AuĂ&#x;erdem habe ich viel Kundenkontakt. Ich mag den Umgang mit Menschen. Das alles bietet mir mein Beruf. :LH NDQQ PDQ VLFK DXI GLHVHQ %HUXI YRUEHUHLWHQ" Man sollte auf jeden Fall gerne Fahrrad fahren und Interesse an Technik und Mechanik haben. Am besten schon selbst am Fahrrad einiges repariert haben. Ein Praktikum ist auch ein guter Weg, den Beruf kennenzulernen. Besonders jetzt im Herbst ist ein guter Zeitpunkt fĂźr ein Praktikum, denn da wird es bei uns in der Werkstatt wieder etwas ruhiger. +DEW LKU LP :LQWHU ZHQLJHU ]X WXQ DOV LP 6RPPHU" FrĂźher war das so, aber jetzt gibt es eigentlich das ganze Jahr Ăźber genug Arbeit. Immer mehr Menschen fahren Fahrrad. Deswegen steigt auch die Zahl der Leute, die das ganze Jahr hindurch Fahrrad fahren. Dazu kommt, dass es frĂźher im Winter oft kälter war als heute und es viel mehr Schnee gab. FrĂźher konnte man viele Wochen im Jahr gar nicht Fahrrad fahren. Durch den Klimawandel hat sich das geändert. :LH VLHKVW GX GLH =XNXQIW I½U GHLQHQ %HUXI" Ich glaube, wir werden in den nächsten Jahren noch viel mehr Arbeit bekommen und mehr Leute benĂśtigen, die in diesem Beruf arbeiten. Die Technik bei den E-Bikes wird immer besser werden. Immer wieder gibt es neue Arten von Fahrrädern. Oder es werden alte Fahrradtypen wiederentdeckt. Zum Beispiel die Lastenräder oder die Liegeräder. In den Städten gibt es immer mehr Radwege, weil zu viele Autos die StraĂ&#x;en verstopfen. Und: Durch die elektrischen Antriebe fahren immer mehr Menschen jetzt Fahrrad, die frĂźher nicht Fahrrad gefahren sind.

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FOTOS MARTIN RUBIN, FREEPIK GRAFIKEN FREEPIK


WIR ZUSAMMEN

Kßnstliche Intelligenz (KI) – kßnstlich und intelligent?

E

TEXT KONSTANTIN RITT + ELIE ALJALBOUT

lie und Konstantin forschen beide zum Thema kĂźnstliche Intelligenz (KI) an der TU MĂźnchen. Aber was bedeutet KI? Es gibt keine allgePHLQH 'HÄ QLWLRQ YRQ ., +LHU HUzählen deshalb beide von ihren eigenen Perspektiven.

Elie promoviert an der TU MĂźnchen. Er interessiert sich fĂźr robotisches Lernen und allgemeine kĂźnstliche Intelligenz

KĂźnstliche Intelligenz, was heiĂ&#x;t das fĂźr dich? .RQVWDQWLQ Wir sprechen von „kĂźnstlicher“ im Unterschied zu „menschlicher“ Intelligenz. KĂźnstliche Intelligenz basiert auf Mathematik. Menschen Ăźberlegen vorher, welche Berechnungen nĂśtig sind. Die Berechnungen werden dann mit Computern erledigt. KI kann viele Aufgaben schneller erledigen als Menschen. Ein Mensch lĂśst die Aufgabe aber ganz anders als die Maschine. Daher sprechen wir von einer kĂźnstlichen Intelligenz. Die Intelligenz ist vom Menschen als technische LĂśsung erschaffen. (OLH Genau, kĂźnstliche Intelligenz beschreibt das Konzept von Intelligenz fĂźr Maschinen. KĂźnstliche Intelligenz ist nicht auf natĂźrliche Weise durch Evolution entstanden. Intelligenz ist die Fähigkeit Dinge zu verstehen, zu argumentieren, zu planen, zu handeln und zu reagieren. . Wir bezeichnen oft Maschinen als intelligent, die schwierige Aufgaben lĂśsen. Maschinen sind LQWHOOLJHQW ZHQQ VLH DXI HLQH ÂĽX HUH Â…QGHUXQJ reagieren. Beispielsweise gibt es Roboter, die im gleichen Raum arbeiten wie Menschen. Ein intelligenter Roboter erkennt, wenn ein Mensch im Weg steht. Wenn sich der Roboter trotzdem weiterbewegt, ist er nicht intelligent. Der Mensch kann dann verletzt werden. Aber ist das wirklich IntelOLJHQ]" ., NDQQ EHVWLPPWH $XIJDEHQ HUI½OOHQ Â…Qdert sich die Aufgabe, dann muss der Mensch die Berechnung der Maschine ändern. KI kann also QXU DXI Â…QGHUXQJHQ UHDJLHUHQ GLH GHU 0HQVFK berĂźcksichtigt. ( Es gibt einen Unterschied zwischen intelligentem Verhalten und Intelligenz. Eine bestimmte Aufgabe intelligent zu lĂśsen, ist intelligentes Verhalten. Intelligenz ist jedoch etwas anderes. KI zeigt intelligentes Verhalten. Echte allgemeine Intelligenz gibt es bei Maschinen noch nicht.

Warum bekommt KI gerade so viel Aufmerksamkeit? ( In den letzten Jahren hat die kĂźnstliche Intelligenz mehr Aufmerksamkeit bekommen. Der Grund

dafĂźr ist eine neue Technologie. Diese Technologie heiĂ&#x;t “deep learningâ€?. Mit dieser Technologie kĂśnnen Maschinen bestimmte Aufgaben erfĂźllen. Deshalb sprechen wir von “maschinellem Lernenâ€?. . Computer kĂśnnen mit dieser Technologie zum Beispiel besser Informationen aus Bildern erkennen. Die Informationen kĂśnnen beispielsweise tausende Bilder von Hunden und Katzen sein. Der Algorithmus erkennt dann die Unterschiede zwischen Hunden und Katzen. Auf einem neuen Bild kann die KI dann Katzen und Hunde erkennen. ( Der Hype begann 2011. Dieser Algorithmus war zum ersten Mal besser als Menschen in einem Wettbewerb. Er erkannte StraĂ&#x;enschilder im Durchschnitt mit weniger Fehlern als Menschen. Seitdem wird er fĂźr zahlreiche andere Aufgaben wie Sprachverarbeitung, Ăœbersetzung, automatische Empfehlungen und Robotik eingesetzt.

Welche MĂśglichkeiten bietet KI? ( Das Potential der kĂźnstlichen Intelligenz ist enorm. KI kann Arbeitsaufgaben automatisieren. KI kann menschliche Arbeitskräfte unterstĂźtzen. Im Gesundheitswesen hilft kĂźnstliche Intelligenz bereits bei der Diagnose von Krankheiten. Viele 8QWHUQHKPHQ ZLH ]XP %HLVSLHO 1HWÄ‚L[ QXW]HQ ., GDPLW ZLU 1HWÄ‚L[ HLQIDFKHU EHQXW]HQ N¡QQHQ . Computer kĂśnnen heute viele Aufgaben Ăźbernehmen. Unternehmen kĂśnnen so viel Zeit und Geld einsparen. Bisher konnten nur Menschen Autos steuern. Mit KI lenken Computer das Auto beim Fahren. Roboter und Computer kĂśnnen viele Teile der Arbeit von Menschen noch nicht erledigen. Mit KI kĂśnnen immer mehr Aufgaben von Maschinen gelĂśst werden. ( In der Zukunft werden uns autonome Autos und ZĂźge transportieren, die die Umwelt weniger belasten. KI-getriebene Medizin und Forschung kĂśnnte unsere Lebenserwartung erhĂśhen. Noch wichtiger: KI kĂśnnte komplexe wissenschaftliche und philosophische Fragen beantworten. Ich

meine Fragen wie die Existenz Gottes, auf die die 0HQVFKHQ QRFK NHLQH $QWZRUW Ä QGHQ NRQQWHQ

Welche Herausforderungen gibt es bei KI? ( KI hat viele Vorteile und Potentiale. Aber es gibt auch viele Herausforderungen, Gefahren und Probleme. Die Forschung ist noch nicht ausgereift. Wir verstehen noch immer nicht alles Ăźber die menschliche Intelligenz. Wie kĂśnnen wir dann eine kĂźnstliche Intelligenz auf bauen? Es stellen sich auch ethische Fragen: Welche Rolle spielen Menschen und KI-Systeme in der Zukunft? Welche KI verbessert oder ruiniert unsere Gesellschaft? . Zusammen mit Technologie kann sich auch die Gesellschaft verändern. KI hat schon jetzt Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Mit Technologie kĂśnnen Ungerechtigkeiten verstärkt werden. Zum Beispiel diskriminieren KI-Systeme zur Gesichtserkennung immer wieder Schwarze Menschen. KI-Systeme sind nur so intelligent wie sie entwickelt werden. In unserer Gesellschaft gibt es aber viele strukturelle Ungerechtigkeiten. Bei der Entwicklung von KI mĂźssen diese Ungerechtigkeiten beachtet werden. ( Wie verhindern wir den Einsatz von KI fĂźr egoistische und sogar schädigende Zwecke? Wie andere Technologien kann auch KĂźnstliche Intelligenz fĂźr Krieg und UnterdrĂźckung missbraucht und eingesetzt werden. . Aktuell wird viel Geld in Entwicklung von KI investiert. Es gibt viel Wettbewerb zur Weiterentwicklung von KI. Wenige sehr groĂ&#x;e Unternehmen fĂźhren die Entwicklung an. Dadurch gibt es eine groĂ&#x;e Konzentration von Macht Ăźber die Entwicklung von KI. Es ist wichtig, dass KI-Entwicklung mit sozialer Gerechtigkeit verbunden wird. Die groĂ&#x;en Unternehmen beginnen das zu erkennen. Aber erst durch Probleme und Protest entstand Aufmerksamkeit dafĂźr. Die Entwicklung von KI muss soziale Ungerechtigkeit berĂźcksichtigen.

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Konstantin interessiert wie KI und Gesellschaft zusammenhängen und was KI-Forschung besser machen kann

die Evolution, -en

Entwicklung von Lebewesen

berĂźcksichtigen

beachten, bedenken

der Algorithmus, Algorithmen

Vorgehensweise, um ein Problem zu lĂśsen; Berechnung nach einem bestimmten wiederholenden Schema

der Hype, -s

Ăźbertriebene Begeisterung fĂźr ein Thema, hohe Aufmerksamkeit der Medien

das Potential, -e

die Fähigkeit sich weiterzuentwickeln, die MÜglichkeit in Zukunft bestimmte Ziele zu erreichen

enorm

auffallend, ungewĂśhnlich groĂ&#x;

die Existenz, -en

Vorhandensein, Bestehen, Leben

der Wettbewerb, -e

Konkurrenz

FOTOS PHOTOS HOBBY/UNSPLASH, PRIVAT(2)


0NSǡȊȚXÇľNÉƒČŠ

Hey,

Schneewittchen

Ein Jahr später bekam die KĂśnigin eine Tochter. Die Prinzessin war so weiĂ&#x; wie Schnee, hatte so rote Lippen und Backen wie Blut und so schwarze Haare wie das Holz des Fensterrahmens. Der Wunsch der KĂśnigin war in ErfĂźllung gegangen. Die Prinzessin nannte man Schneewittchen. Kurz nach der Geburt von Schneewittchen starb die KĂśnigin. Der KĂśnig war sehr traurig. Nach einem Jahr heiratete er eine andere Frau. Sie war sehr schĂśn, aber auch sehr stolz und eitel und sie mochte es nicht, wenn jemand schĂśner war als sie. Die neue KĂśnigin hatte einen magischen Spiegel. Jedes Mal wenn sie sich vor den Spiegel stellte und fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die SchĂśnste im ganzen Land?“ Dann antwortete der Spiegel: „Frau KĂśnigin, Sie sind die SchĂśnste im Land.“ Die KĂśnigin war zufrieden, denn der Spiegel sagte immer die Wahrheit. Die Jahre vergingen und Schneewittchen wuchs zu einer schĂśnen jungen Frau heran. Eines Tages stand die neue KĂśnigin wieder einmal vor ihrem Spiegel und fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand wer ist die SchĂśnste im ganzen Land?“ Da antwortete der Spiegel: „Frau KĂśnigin, Sie sind die SchĂśnste hier, aber Schneewittchen ist tausendmal schĂśner als Sie.“ Die KĂśnigin erschrak sehr und wurde vor Neid gelb und grĂźn im Gesicht. Sie ertrug es nicht, dass sie nicht mehr die SchĂśnste war. Von nun an hasste die KĂśnigin Schneewittchen. Eines Tages sagte die KĂśnigin zu ihrem Jäger: „Geh und nimm Schneewittchen mit in den Wald. Ich kann sie nicht mehr sehen. TĂśte sie und bringe mir ihre Lunge und Leber!“ Der Jäger gehorchte. Als er aber mit Schneewittchen im Wald war und sein Messer herausholte, da weinte SchneeZLWWFKHQ XQG Ä‚HKWH Ăž%LWWH +HUU -ÂĽJHU lasst mich leben! Ich laufe weg und komme nie wieder zurĂźck.“ Der Jäger hatte Mitleid mit ihr und lieĂ&#x; sie frei. Er tĂśtete ein Wildschwein und schnitt Lunge und Leber heraus. Dann ging er zurĂźck zum Schloss und Ăźbergab sie der KĂśnigin als Beweis dafĂźr, dass er Schneewittchen getĂśtet hatte. Die KĂśnigin glaubte ihm und war zufrieden. Schneewittchen aber

I L LU S T R AT ION A I KO T O LO B A

irrte alleine durch den Wald. Als sie den ganzen Tag gelaufen war, sah sie ein kleines Häuschen. Sie ging hinein, um sich auszuruhen. In dem Häuschen war alles sehr klein. Ein kleines Tischlein mit 7 kleinen Tellern, 7 kleinen LĂśffeln und 7 kleine Becher. Es gab auch 7 kleine Bettchen. Schneewittchen war sehr hungrig und durstig. Sie trank aus jedem Becher und aĂ&#x; von jedem Teller. Danach war sie so mĂźde, dass sie sich hinlegen wollte. Aber alle Betten waren zu klein, also legte sie sich quer Ăźber mehrere Betten und schlief sofort ein. Als es dunkel wurde, kehrten die 7 Besitzer des Häuschens heim. Es waren die 7 Zwerge, die tagsĂźber in den Bergen arbeiteten. Sie zĂźndeten 7 Lichter an und als sie sich im Häuschen umsahen, bemerkten sie, dass etwas nicht in Ordnung war. Einer sagte: „Wer hat aus meinem Becher getrunken?“ Ein anderer sagte: „Wer hat von meinem Teller gegessen?“ Und so ging es weiter. Jeder Zwerg fand etwas UngewĂśhnliches. Bis der 7. sagte: „Wer schläft in meinem Bett?“. Da kamen alle Zwerge zum 7. Zwerg und stellten sich um das Bett herum, in dem Schneewittchen schlief. „Oh, was ist denn das? Was fĂźr ein schĂśnes Mädchen!“, riefen sie. Und weil sie Schneewittchen so schĂśn fanden, lieĂ&#x;en sie sie bis zum nächsten Morgen schlafen. Als Schneewittchen aufwachte und die 7 Zwerge sah, erschrak es. Die Zwerge aber waren freundlich und fragten sie: „Wie heiĂ&#x;t du?“. „Schneewittchen“, antwortete sie. Und weil die Zwerge so nett aussahen, erzählte Schneewittchen ihnen die ganze Geschichte. Die Zwerge sagten: „Du kannst bei uns wohnen, wenn du willst. Aber du musst in unserem Haushalt mithelfen, also waschen, kochen, putzen und nähen. Dann wird es dir hier bei uns gut gehen. Wirst du das machen?“. Schneewittchen war sehr froh, dass sie bleiben konnte und kĂźmmerte sich von nun an um das Haus der Zwerge. TagsĂźber war Schneewittchen alleine. Die Zwerge warnten sie: „Sei vorsichtig! Wenn die KĂśnigin erfährt, dass du noch lebst, bist du in groĂ&#x;er Gefahr. Lass niemanden in das Haus herein, den du nicht kennst!“ Im Schloss war die KĂśnigin in der Zwischenzeit sehr zufrieden mit sich. Sie war nun wieder die SchĂśnste im Land. Trotzdem fragte sie jeden Tag den Spiegel: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die SchĂśnste im ganzen Land?“ Der Spiegel antwortete jedoch: „Frau KĂśnigin, Sie sind die SchĂśnste hier, aber Schneewittchen Ăźber den Bergen, bei den 7 Zwergen, ist noch tausendmal schĂśner als Sie.“ Die KĂśnigin erschrak sehr. Es konnte nicht sein, dass Schneewittchen immer noch am Leben war. Der Jäger musste sie angelogen haben. Die KĂśnigin war sehr wĂźtend und Ăźberlegte sich, wie sie Schneewittchen selbst umbringen konnte. Sie verkleidete sich als Händlerin und ging in die Berge zum Haus der 7 Zwerge. Die verkleidete KĂśnigin klopfte an die TĂźr und rief: „Ich habe gute Sachen zu verkaufen. SchnĂźrsenkel in allen Farben.“ Schneewittchen dachte sich, dass diese alte Frau bestimmt nicht gefährlich wäre

und lieĂ&#x; sie herein. Sie kaufte einen bunten SchnĂźrsenkel. Aber als die Alte ihr den SchnĂźrsenkel geben wollte, packte sie Schneewittchen blitzschnell und schnĂźrte ihr mit dem SchnĂźrsenkel die Kehle zu. Schneewittchen bekam keine Luft mehr und verlor das Bewusstsein. „Nun bist du die SchĂśnste gewesen“, sagte die verkleidete KĂśnigin gehässig und kehrte ins Schloss zurĂźck. Als am Abend die Zwerge nach Hause kamen, sahen sie Schneewittchen am Boden liegen. Einer sah den SchnĂźrsenkel und schnitt ihn durch. Da begann Schneewittchen wieder zu atmen und die Zwerge freuten sich sehr. Als sie jedoch erfuhren, was geschehen war, warnten sie Schneewittchen erneut: „Die alte Händlerin war niemand anderes als die bĂśse KĂśnigin. Pass auf dich auf, wenn wir bei der Arbeit sind!“ Schneewittchen versprach es. Als die KĂśnigin im Schloss ankam, ging sie sofort zu ihrem Spiegel und fragte ihn, wer die SchĂśnste im Land sei. Der Spiegel antwortete: „Frau KĂśnigin, Sie sind die SchĂśnste hier, aber Schneewittchen Ăźber den Bergen, bei den 7 Zwergen, ist noch tausendmal schĂśner als Sie.“ Da wurde die KĂśnigin sehr wĂźtend. Sie

verstand nicht, wie Schneewittchen immer noch am Leben sein konnte. „Nun“, sagte sie zu sich selbst, „dann muss ich mir etwas Neues ausdenken.“ Am nächsten Tag verkleidete sie sich wieder, diesmal aber als eine andere Frau und ging in die Berge zum Haus der 7 Zwerge. „Ich verkaufe gute Dinge“, rief sie durch die Fenster ins Haus hinein. „Ich darf niemandem die TĂźre Ăśffnen“, rief Schneewittchen von innen. „Aber, aber“, rief die verkleidete KĂśnigin zurĂźck, „ich verkaufe doch nur schĂśnen Schmuck. Hier habe ich eine besonders schĂśne Haarspange. Die wĂźrde dir sicher gut stehen!“ Schneewittchen Ăźberlegte hin XQG KHU $EHU GLH +DDUVSDQJH JHÄ HO LKU so gut, dass sie schlieĂ&#x;lich die TĂźr Ăśffnete. Sie kaufte die Spange und die verkleidete KĂśnigin bot ihr an, sie direkt in ihre Haare zu stecken. Als die Spange jedoch LQ 6FKQHHZLWWFKHQV +DDUHQ ZDU Ä HO VLH bewusstlos um. Die Haarspange war vergiftet. Die verkleidete KĂśnigin lachte boshaft und sagte: „Jetzt bin ich die SchĂśnste im ganzen Land!“ Dann ging sie zurĂźck ins Schloss. Als am Abend die Zwerge kamen und Schneewittchen auf dem Boden liegen sahen, erschraken sie sehr. Sie entdeckten schlieĂ&#x;lich die Haarspange und zogen sie aus Schneewittchens Haaren heraus. Sofort Ăśffnete Schneewittchen die Augen. Als die Zwerge hĂśrten, was -9-

Wähle das nächste Mal die Nummer gegen Kummer und sprich darĂźber. Wir suchen eine LĂśsung mit dir und helfen. Es ist egal wo du in Deutschland wohnst, der Anruf ist fĂźr dich kostenlos. Du musst nicht sagen wie du heiĂ&#x;t. Alles, was du sagst, behalten wir erstmal fĂźr uns. Am Samstag beraten dich sogar andere Jugendliche von 14:00 - 20:00 Uhr. Deine „Nummer gegen Kummer“ lautet 116 111 und du erreichst sie immer Montag bis Samstag von 14:00 - 20:00 Uhr und Montag + Mittwoch + Donnerstag von 10:00 - 12:00 Uhr. Du mĂśchtest lieber schreiben statt sprechen? Dann gehe auf diese Webseite www.nummergegenkummer.de und chatte online oder schreibe eine E-Mail.

passiert war, schimpften sie Schneewittchen und warnten sie noch einmal davor, irgendjemandem die TĂźr zu Ăśffnen. Die KĂśnigin war mittlerweile wieder im Schloss angekommen und schnurstracks zu ihrem Spiegel gelaufen. Als dieser nun seine Antwort gab, bebte die KĂśnigin vor Zorn. „Frau KĂśnigin, Sie sind die SchĂśnste hier, aber Schneewittchen Ăźber den Bergen, bei den 7 Zwergen, ist noch tausendmal schĂśner als Sie.“ „Nein, nein, das kann nicht sein!“, schrie die KĂśnigin, „Schneewittchen soll sterben und wenn es mich mein eigenes Leben kostet!“ Nun vergiftete sie einen schĂśnen, groĂ&#x;en, roten Apfel. Dann verkleidete sie sich und ging ein 3. Mal zum Haus der 7 Zwerge. Ăž6FK¡QH VDIWLJH Â…SIHOĂœ ULHI VLH ZLHGHU YRU dem Haus. „Ich darf niemanden reinlassen und nichts annehmen“, erwiderte Schneewittchen, „die Zwerge haben es mir verboten!“ „Hast du etwa Angst vor einem Apfel?“, lachte die verkleidete KĂśnigin, „hier, ich esse die eine Hälfte und du die andere, ich schenke sie dir.“ Die KĂśnigin hatte nur den halben Apfel vergiftet. Jetzt schnitt sie ihn in 2 Teile und gab Schneewittchen den vergifteten Teil. Sie selbst aĂ&#x; den Teil des Apfels, der nicht vergiftet war. Als Schneewittchen sah, dass die Alte den Apfel aĂ&#x;, biss sie herzhaft in ihre Hälfte des Apfels. Doch sobald sie abgebissen hatWH Ä HO VLH EHZXVVWORV DXI GHQ %RGHQ Die KĂśnigin eilte ins Schloss zurĂźck und dieses Mal antwortete der Spiegel: „Frau KĂśnigin, Sie sind die SchĂśnste im Land!“ Jetzt endlich war die KĂśnigin zufrieden. Als die 7 Zwerge an diesem Abend nach Hause kamen und Schneewittchen wieder einmal am Boden liegen sahen, waren sie sehr traurig. Denn sie konnten QLFKWV Ä QGHQ NHLQH +DDUVSDQJH NHLQH SchnĂźrsenkel und auch sonst nichts Verdächtiges. Und so glaubten sie, Schneewittchen sei nun tatsächlich gestorben. Sie weinten sehr und bauten Schneewittchen einen Sarg aus Glas. So konnten sie sie weiter betrachten, weil sie so schĂśn war. Sie legten den Sarg auf einen Berg und bewachten ihn abwechselnd. Eines Tages kam ein Prinz in die Berge. Er war lange unterwegs und wollte im Haus der 7 Zwerge Ăźbernachten. Auf dem Weg sah er den Sarg von

Schneewittchen. Als er erfuhr, wer sie war, bat er die Zwerge: „Bitte, lasst mich Schneewittchen im Sarg mitnehmen. Ich will sie mein Leben lang ehren. Sie ist so schĂśn!“ Die Zwerge hatten Mitleid und gaben ihm den Sarg. Auf dem Weg zum Schloss stolperte jedoch einer der Diener des Prinzen, der den Sarg trug. Der Sarg krachte auf den Boden und das Glas zersprang in tausend Teile. Durch den Ruck GHV $XISUDOOV Ä‚RJ GHU YHUJLIWHWH $SIHO DXV Schneewittchens Mund heraus. Kurz darauf Ăśffnete sie die Augen und sagte: „Wo bin ich? Was ist passiert?“ Der Prinz sagte voller Freude: „Du bist bei mir.“ Und er erzählte ihr die ganze Geschichte. Am Ende sagte der Prinz: „Liebes Schneewittchen, ich habe dich so lieb, komm mit mir ins Schloss meines Vaters und werde meine Frau!“ Schneewittchen war so froh und sie mochte den Prinzen sehr, deshalb sagte sie: „Ja, ich will!“ Kurze Zeit später war die Hochzeit. Alle 7 Zwerge waren eingeladen. Aber auch die bĂśse KĂśnigin. Als sie sich gekleidet hatte, fragte sie ein letztes Mal den Spiegel: „Spieglein, Spieglein an der Wand wer ist die SchĂśnste im ganzen Land?“ Und der Spiegel antwortete: „Frau KĂśnigin, Sie sind die SchĂśnste hier, aber die junge KĂśnigin ist noch tausendmal schĂśner als Sie!“ 'D Ä HO GLH E¡VH .¡QLJLQ WRW XP YRU 1HLG Der Prinz und Schneewittchen lebten noch lange glĂźcklich und zufrieden und hatten viele schĂśne Kinder. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ‌

Schneewittchen

Name der Prinzessin, das Wort kommt von „SchneeweiĂ&#x;chen“, setzt sich also aus den WĂśrtern „Schnee“ und „weiĂ&#x;“ zusammen

ertragen

aushalten, durchhalten

die Lunge, -n

Organ, das man zum Atmen braucht

die Leber, -n

Organ, das Alkohol abbaut/Gifte abbaut

quer

Gegenteil von längs; nicht gerade

blitzschnell

sehr schnell

das Bewusstsein verlieren

ohnmächtig werden, bewusstlos, unabsichtlich umfallen

gehässig

bĂśsartig, gemein

gut stehen

gut aussehen

der Sarg, Särge

eine Kiste, meistens aus Holz, in die man tote Menschen legt und begräbt

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E

s war einmal eine KĂśnigin. Sie lebte mit ihrem Ehemann, dem KĂśnig, in einem schĂśnen Schloss. Im Winter saĂ&#x; die KĂśnigin gerne am Fenster und beobachtete die 6FKQHHÄ‚RFNHQ GLH YRP +LPPHO Ä HOHQ (LQHV 7DJHV VD VLH wieder einmal am Fenster und nähte. FĂźr einen Moment war sie so abgelenkt von den vieOHQ VFK¡QHQ 6FKQHHÄ‚RFNHQ dass sie sich aus Versehen mit der Nähnadel in den Finger VWDFK URWH 7URSIHQ %OXW Ä Hlen in den weiĂ&#x;en Schnee. Da dachte sich die KĂśnigin: Ach wie schĂśn sind die Farben rot und weiĂ&#x;. Hätte ich ein Kind, es sollte so weiĂ&#x; sein wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie das Holz des Fensterrahmens.

Call now and get help! Appelez maintenant et obtenez de l‘aide!

dir geht es manchmal nicht gut, weil deine Ίϳέϳ̴Α ĚŽĎŁĚŻ Ď­ Ίϳέϳ̴Α ιΎϣΗ ϼϭϧ̯Î? Eltern oft streiten, bĂśse ΓΊĎ‹ÎŽγϣĎ&#x;Î? Ď°Ď Ď‹ Ď?ΝΣÎ?Ď­ ĎĽĎľÎ? Ď?ΝΗÎ? mit dir sind oder deine MitschĂźler*innen dich in der Schule ärgern? Damit bist du nicht alleine!

Ein deutsches Märchen nach den BrĂźdern Grimm NACHERZĂ„HLUNG JUDITH KAISER

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KOMPASS

INFOS, TIPPS & TERMINE IN KĂ–LN & DĂœSSELDORF

Schwimmen fĂźr jung und alt ILLUSTRATIONEN SARAH GOSSNER

Schwimmen macht SpaĂ&#x; und ist gesund. Es trainiert die Muskeln, ohne die Gelenke zu belasten. Jede*r kann schwimmen lernen. Wer einmal schwimmen kann, verlernt es nicht mehr. Und es ist ein WROOHU :HJ XP Ä€W ]X EOHLEHQ 'HU %HVXFK LQ HLQHP 6FKZLPPEDG NDQQ HLQ WROOHU $XVÄ‚XJ I½U GLH JDQ]H )DPLOLH VHLQ $EHU DXFK alleine macht es SpaĂ&#x;, diesen Sport zu betreiben. In den meisten Städten gibt es Hallenbäder, in denen Schwimmkurse angeboten werden. Es gibt Kurse fĂźr Kinder und fĂźr Erwachsene. Aber auch andere Bewegung im Wasser ist mĂśglich. Wer keine Lust auf Hin- und Herschwimmen hat, kann DXFK $TXD )LWQHVV XQG $TXD -RJJLQJ .XUVH EHVXFKHQ 6FKDXW HLQIDFK PDO QDFK GHQ $QJHERWHQ LQ GHQ Schwimmbädern in eurer Nähe.

6&+:,00%…'(5 .—/1 1,5 m

Kein Zutritt mit Krankheitssymptomen

und in der Umkleide beachten

1,5 m Abstand Ăźberall beachten

Markierungen beachten

Hände waschen

Keine Gruppenbildung

2VVHQGRUIEDG Das beliebte Schwimmbad kombiniert Hallenbad und Freibad. Es hat ein klares, modernes Design. Hier kann die ganze Familie SpaĂ&#x; haben und sich erholen. Auch sportliches Schwimmtraining ist hier mĂśglich. :R Â…X HUH .DQDOVWUD H .¡OQ _ :DQQ Montag bis Freitag: 06:30 - 22:00 Uhr (Hallenbad), Samstag und Sonntag: 09:00 - 20:00 Uhr, täglich geschlossen: 14:00 - 15:00 Uhr | (LQWULWW regulär: 5,00 - 5,50 â‚Ź, unter 18 Jahren: 3,80 - 4,10 â‚Ź

$JULSSDEDG

Umkleide zĂźgig verlassen

Ein-/Ausstieg beachten

Beckenbereich zĂźgig verlassen

Das Agrippabad ist mitten im Stadtzentrum. Es ist also gut mit den Ăśffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Du kannst in einem 25-Meter-Sportbecken schwimmen oder sich auf der langen Rutsche austoben. Wer mutig ist, sehr gut schwimmen kann und keine Angst hat: Es gibt einen 10-Meter hohen Turm zum runterspringen. Kinder spielen in einem Kinderplanschbecken. DrauĂ&#x;en kannst du in Ruhe in einem Pool mit Salzwasser relaxen. :R Kämmergasse 1, 50676 KĂśln | :DQQ Montag bis Freitag: 06:30 – 22:00 Uhr, Samstag und Sonntag: 09:00 - 21:00 Uhr | (LQWULWW 6,40 â‚Ź (ab 18 Jahre alt) fĂźr 2,5 Stunden; 4,00 â‚Ź (unter 18 Jahre alt) fĂźr 2,5 Stunden

+¡KHQEHUJEDG

Anweisungen befolgen

WC/Dusche Maximum beachten

Corona-Regeln im Schwimmbad

Hygiene beachten

Hier kannst du drauĂ&#x;en und drinnen Schwimmen. Die ganze Familien kann hier am Wochenende SpaĂ&#x; haben. Das Besondere ist die sehr lange Wildwasserrutsche. Sie ist 65 Meter ODQJ XQG YHUVSULFKW 6SDQQXQJ SXU 'UDX HQ Ä QGHW PDQ (QWspannung: Im AuĂ&#x;enpool kannst du dich treiben lassen und die Wolken am Himmel beobachten (egal ob Sommer oder Winter). :R Schwarzburger Str. 4. In der Nähe der StraĂ&#x;enbahnhaltestelle Fuldaer StraĂ&#x;e | :DQQ Montag: 06:30 - 20:00 Uhr, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 06:30 - 21:30 Uhr, Mittwoch: 06:30 - 16:00 Uhr, Samstag und Sonntag: 09:00 - 20:00 Uhr, (LQWULWW 5,10 â‚Ź (ab 18 Jahre alt), 3,80 â‚Ź (unter 18 Jahre alt)

6&+:,00%Â…'(5 'Â?66(/'25) 0½QVWHU 7KHUPH Die historische Architektur der Therme ist beindruckend. :R In der MĂźnsterstraĂ&#x;e 13, 40477 DĂźsseldorf, Haltestelle „Dreieck“ | :DQQ (wegen Corona eingeschränkt): Montag: geschlossen, Dienstag, Donnerstag und Freitag: 06:30 - 13:00 Uhr und 17:00 - 21:00 Uhr, Mittwoch: geschlossen, Samstag: 13:00 - 17:00 Uhr, Sonntag: 09:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 17:00 Uhr | (LQWULWW regulär 4,60 â‚Ź, ermäĂ&#x;igt 3,00 â‚Ź fĂźr Kinder, SchĂźler*innen, Student*innen, Azubis und mit DĂźsseldorfPass | 0HKU ,QIRUPDWLRQHQ KWWSV ELW O\ (NYVD]

)DPLOLHQEDG 1LHGHUKHLG FĂźr Kinder gibt es ein Planschbecken. DrauĂ&#x;en kannst du dich in einem groĂ&#x;en Becken oder im Whirlpool entspannen. :R Paul-Thomas-StraĂ&#x;e 35, Haltestelle „Am Trippelsberg“ | :DQQ (wegen Corona eingeschränkt): Montag: 06:00 - 07:30 Uhr und 11:45 - 13:45 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag: 06:00 - 07:30 Uhr und 15:00 - 21:00 Uhr, Mittwoch: 06:00 - 07:30 Uhr und 15:00 - 18:00 Uhr, Samstag: 08:00 - 12:00 Uhr und 15:00 - 20:00 Uhr, Sonntag: 08:00 - 11:00 Uhr, 12:00 - 16:00 Uhr und 17:00 - 20:00 Uhr | (LQWULWW regulär 4,60 â‚Ź, ermäĂ&#x;igt 3,00 â‚Ź fĂźr Kinder, SchĂźler*innen, Student*innen, Azubis und mit DĂźsseldorf-Pass | 0HKU ,QIRUPDWLRQHQ KWWSV ELW O\ K7 G-Z

5EJYKOOMWTUG HČœT )GHNČœEJVGVG Die Bäder in DĂźsseldorf bieten in den Schulferien Kurse speziell fĂźr geflĂźchtete Kinder und Jugendliche an. Hier werden auch die wichtigsten Regeln erklärt. Später haben die Kinder und Jugendlichen die MĂśglichkeit PrĂźfungen fĂźr Schwimmabzeichen zu machen. SchĂźler*innen, deren Eltern und Lehrer*innen sowie alle anderen Interessierten kĂśnnen sich unter Tel.: 0211 95745 635 informieren und beraten lassen.

9HUDQVWDOWXQJHQ .—/1 .¡OQ 7DJ Am „KĂślnTagâ€? gibt es ein groĂ&#x;es Programm. Gerade fĂźr Gäste, die selten ins Museum gehen. Man kann viele Museen kostenlos besuchen. Wer will, lernt viel Ăźber Geschichte, Kunst und vieles mehr! Auch gut: An diesem Tag brauchst du keinen Eintritt bezahlen. :DQQ 1. Donnerstag im Monat (z. B. 01.10. und 05.11.2020) | :R Ăœberall in KĂśln | (LQWULWW kostenlos in den städtischen Museen. Als Eintrittskarte reicht der Personalausweis oder ein vergleichbares Dokument | 0HKU ,QIRUPDWLRQHQ KWWSV PXVHHQNRHOQ GH SRUWDO .RHOQ7DJ

Veggienale und Fairgoods „Öko meets vegan“ in KĂśln! MĂśchtest du mehr Ăźber grĂźne Angebote wissen? Ăœber Bio-LebensPLWWHO HWKLVFKH )LQDQ]HQ IDLUHQ +DQGHO SÄ‚DQ]OLche Ernährung und MĂźllvermeidung? Hier kannst du es! Im Programm gibt es Kochshows, Workshops, Mitmach-Aktionen und Kindertheater. Das JHQDXH 3URJUDPP XQG ZHLWHUH ,QIRV Ä QGHVW GX DXI der Veranstaltungsseite. :DQQ Samstag und Sonntag: 10.10.20 - 11.10.20 | :R Dock. One, HafenstraĂ&#x;e 1, 51063 KĂśln | Ein-

'Â?66(/'25) WULWW 8,00 â‚Ź, ermäĂ&#x;igt 6,00 â‚Ź. Im Online-Vorverkauf gibt es Tickets ab 4,99 â‚Ź. Kinder bis 14 Jahre frei | 0HKU ,QIRUPDWLRQHQ XQG 7LFNHWYHUNDXI KWWSV ELW O\ *9U<0V

leicht entdeckst du aber auch den*die ein oder andere*n bekannte*n KĂźnstler*in. :DQQ wĂśchentlich, Mittwoch bis Samstag um 21:00 Uhr | :R Atelier Theater, RoonstraĂ&#x;e 78, 50674 KĂśln | (LQWULWW kostenlos. Platzreservierungen sind nicht mĂśglich. Einfach frĂźhzeitig kommen! | 0HKU ,QIRUPDWLRQHQ ZZZ DWHOLHUWKHDWHU GH DNWXHOO

Flora und Botanischer Garten Diese Gartenanlage liegt im KĂślner Norden und ist 11,5 Hektar groĂ&#x;. Die KĂślner nennen sie einfach Ăž'LH )ORUDĂœ =X VHKHQ JLEW HV H[RWLVFKHQ 3Ä‚DQzen und Bäume im sogenannten Arboretum und verschiedenen Sondergärten. Bei einem Besuch EHZXQGHUQ GLH %HVXFKHU LQQHQ GLH 3Ä‚DQ]HQ VHKU viele verschiedener Länder. :DQQ ganzjährig, täglich ab 8:00 Uhr bis Eintritt der Dämmerung | :R Alter Stammheimer Weg, 50735 KĂśln | (LQWULWW kostenlos | Mehr InformatiRQHQ KWWSV ELW O\ )Q)KR1

)DPLOLHQZRUNVKRS Ăž%HL 7UROOHQ XQG Elfen“ Gemeinsam mit ihrer Familie kĂśnnen Kinder an einem interaktiven Konzert teilnehmen. Es gibt verschiedene Workshop-Stationen mit unterschiedlichen Spielen und Instrumenten zum ausprobieren. Diesmal geht die Reise in den hohen Norden. In der Halle des BergkĂśnigs tanzen Trolle und Elfen. Die Kinder werden den Troll-Tanz und schwedische Kinderlieder kennenlernen. :DQQ 10.10.2020, 10:00 - 11:00 Uhr | :R KĂślner Philharmonie, BischofsgartenstraĂ&#x;e 1, 50667 KĂśln | (LQWULWW Erwachsene 6,00 â‚Ź, Kinder (unter 14) 4,00 â‚Ź. Karten nur im Vorverkauf erhältlich | Mehr ,QIRUPDWLRQHQ KWWSV ELW O\ )R.M P

&RPHG\ LP $WHOLHU 7KHDWHU Auf der Comedy-BĂźhne im Atelier Theater siehst du vielleicht den nächsten Comedy Superstar. Du hast viel SpaĂ&#x; und Lachen ist nicht verboten. Hier siehst du BĂźhnenshows von Anfänger*innen, die gerade erst in die Comedy-Szene starten. Viel-

.OHLQH 2UJHOPDWLQHH Ă— 0LQXWHQ Orgelmusik Du liebst gute Musik? Orgelmusik live gibt es hier: Bei der kleinen Orgelmatinee. Nimm eine Pause vom Alltag und nimm dir ein bisschen Zeit fĂźr dich. :DQQ jeden Samstag um 11:15 Uhr | :R Basilika St. Margareta, GerricusstraĂ&#x;e 9, 40625 DĂźsseldorf | (LQWULWW kostenlos | 0HKU ,QIRUPDWLRQHQ KWWSV ELW O\ =./.

Classic Remise – Klassische Autos entdecken! Interessierst du dich fĂźr Autos? Dann solltest du nach Classic Remise gehen. Hier kann man durch GLH *ÂĽQJH Ä‚DQLHUHQ XQG VLHKW KLVWRULVFKH XQG klassische Autos. :DQQ Montag bis Samstag: 08:00 – 23:00 Uhr, Sonntag und Feiertage: 10:00 - 23:00 Uhr | :R Classic Remise DĂźsseldorf, HarffstraĂ&#x;e 110A, 40591 DĂźsseldorf | (LQWULWW kostenlos | Mehr InformatioQHQ KWWSV UHPLVH GH GXHVVHOGRUI

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KOMPASS / MARKTPLATZ

In unserer Reihe stellen wir klassische Bßcher vor, die tief in den KÜpfen vieler Menschen in Deutschland verankert sind – und die vielleicht mehr ßber dieses Land und dessen Bewohner*innen aussagen, als man denken wßrde.

Keine Angst – die wollen nur gelesen werden!... TITEL: Beim Häuten der Zwiebel

AUTOR: GĂźnter Wilhelm Grass

Das Buch: „Beim Häuten der Zwiebel“ ist ein DXWRELRJUDͤVFKHV Werk von GĂźnter Grass aus dem Jahr 2006. Auf rund 500 Seiten berichtet GĂźnter Grass Ăźber sein Leben. Das Buch beginnt mit dem Ende seiner Kindheit in Danzig. AuĂ&#x;erdem bilden seine Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg einen wichtigen Teil in der AutobioJUDͤH. Dabei erwähnt er seine ZugehĂśrigkeit zur Waffen-SS. Das sorgte fĂźr viele Diskussionen in der Ă–ffentOLFKNHLW 'LH DXWRELRJUDͤVFKHQ (Uzählungen von Grass enden im Jahr 1959. In diesem Jahr erschien sein Buch „Die Blechtrommel“. Der Inhalt: In dem Buch legt GĂźnter Grass Schicht fĂźr Schicht Erinnerungen an sein Leben frei. Wie beim Häuten einer Zwiebel. Deshalb auch der Titel des Buches. Zunächst berichtet Grass Ăźber seine Kindheit und Jugend. Vor allem Ăźber die Zuneigung zu seiner Mutter, die

BUCHREZENSION

$GKO *ȇWVGP FGT <YKGDGN von Gßnter Grass ist z. B. als Taschenbuch im dtv Verlag erschienen: 5GKVGP 'WTQ +5$0

an Krebs starb. Er erzählt auch von seiner Zeit in der Wehrmacht. Und erwähnt, wie er als Jugendlicher zur Waffen-SS YHUSÍĽLFKWHW ZXUGH Nach dem Krieg machte Grass ein Praktikum bei einem Steinmetz in DĂźsseldorf. Danach studierte HU *UDͤN XQG %LOGKDXHUHL DQ GHU Kunstakademie DĂźsseldorf. Und setzte sein Studium an der Hochschule der Bildenden KĂźnste in Berlin fort. GĂźnter Grass zeigt in seiner $XWRELRJUDͤH VHLQH %H]LHKXQJ ]XU bildenden Kunst auf. Und er erzählt davon, wie er sein Studium mit MuVLN ͤQDQ]LHUWH Am Ende erzählt er von den Umständen in Paris in der Zeit von Anfang 1956 bis 1959. Dort lebte er mit seiner ersten Frau. Und dort entstand auch das Manuskript seines Buches „Die Blechtrommel“. Der Autor: GĂźnter Wilhelm Grass ist am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren. Gestorben ist er am 1. April 2015

in Lßbeck. Er war ein deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und *UDͤNHU *UDVV JHK¸UWH VHLW zur Gruppe 47. Gruppe 47 ist ein deutschsprachiges Schriftstellertreffen von 1947 bis 1967. Das Treffen diente der gegenseitigen Kritik vorgelesener Texte. Und der FÜrderung junger und noch unbekannter Autoren und Autorinnen. Auch politisch war Grass viel aktiv. Seine zentrale Motivation dafßr war der Verlust seiner Heimat Danzig. Und die Auseinandersetzung mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit. Er war viele Jahre in Wahlkämpfen fßr die SPD und die *UžQHQ DNWLY $XFK ZDU HU R͌]LHOler Unterstßtzer einer Aktion des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland. Er grßndete eine Stiftung zugunsten der Sinti und Roma. Und engagierte sich gegen die Atomkraft. Im Jahr 1999 erhielt er den Nobelpreis fßr Literatur fßr sein Lebenswerk.

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CWVQDKQITCĆ’UEJ

das eigene Leben beschreibend

FKG #WVQDKQITCĆ’G P

Beschreibung der eigenen Lebensgeschichte

die ZugehĂśrigkeit, -en das DazugehĂśren; die Verbundenheit, Mitgliedschaft etwas frei legen

hier: aufdecken, aufklären

die Zuneigung, -en

Sympathie; deutlich empfundenes GefĂźhl, jemanden oder etwas zu mĂśgen/gern zu haben

die Wehrmacht

Bezeichnung fßr die Gesamtheit der Streitkräfte im nationalsozialistischen Deutschland

die Waffen-SS

ab 1939 die Bezeichnung fßr die schon frßher gegrßndeten militärischen Verbände der nationalsozialistischen Parteigruppe SS

der Steinmetz, -e handwerklicher Beruf mit Steinen die Steinmetzin, -nen die FĂśrderung, -en

Hilfestellung fßr Einzelne oder fßr Gruppen, um deren Fähigkeiten zu unterstßtzen und zu optimieren

die Auseinandersetzung, -en

eingehende Beschäftigung mit etwas

nationalsozialistisch den Nationalsozialismus betreffend; rechtsradikal der Wahlkampf, Wahlkämpfe

MaĂ&#x;nahmen von Parteien und/oder Kandidat*innen vor einer Wahl, mit denen Wählerinnen und Wähler informiert und in ihrer Stimmabgabe beeinflusst werden sollen

Sinti und Roma

historisch gewachsene Minderheiten in ihren jeweiligen Heimatländern

engagieren

groĂ&#x;en Einsatz fĂźr etwas zeigen, groĂ&#x;es Interesse an etwas haben

ANGEBOTE IN KĂ–LN UND DĂœSSELDORF

Welcome Point 01

ArrivalAid KÜln ist eine Initiative zur Ausbildung und Fortbildung von Ehrenamtlichen, die GeͼžFKWHWH DXI GLH 7HUPLQH ]XU $QK¸UXQJ EHLP %XQGHVDPW IžU 0LJUDWLRQ XQG )OžFKWOLQJH %$0) sowie beim Verwaltungsgericht im Klageverfahren vorbereiten und sie zu diesen begleiten. AsylVXFKHQGH LQ 'HXWVFKODQG KDEHQ KŒXͤJ ]X ZHQLJH ,QIRUPDWLRQHQ žEHU GHQ 9HUODXI GHV EHYRUVWHKHQGHQ $V\O E]Z .ODJHYHUIDKUHQV 6LH ZLVVHQ KŒXͤJ QLFKW ZRUDXI DFKWHQ PžVVHQ GDPLW LKUH individuelle Situation ausreichend wahrgenommen und berßcksichtigt werden kann. Fßr ein Engagement bei ArrivalAid KÜln suchen wir:

Ehrenamtliche Klagebegleiter*innen ,Q YHUVFKLHGHQHQ 4XDOLͤ]LHUXQJVPRGXOHQ ZHUGHQ (KUHQDPWOLFKH LQWHQVLY DXI GLH 9RUEHUHLWXQJ XQG %HJOHLWXQJ GHU JHͼžFKWHWHQ 0HQVFKHQ YRUEHUHLWHW ,Q GHQ 6HPLQDUHQ ZHUGHQ QRWZHQGLJH Grundlagenkenntnisse zum Asylverfahren, zu den Aufgaben und Grenzen der AnhĂśrungsbegleitung und zum Umgang mit besonders schutzbedĂźrftigen Personen (z. B. Thema Trauma) vermittelt. 1DFK GHU $EVROYLHUXQJ GHU 4XDOLͤ]LHUXQJVPRGXOH RUJDQLVLHUW $UULYDO$LG .¸OQ GLH =XVDPPHQfĂźhrung der Klagebegleiter*innen mit den Asylsuchenden. Bei Bedarf kĂśnnen Sprach- und Kulturmittler*innen in die Klagebegleitung miteinbezogen werden. Um einen optimalen UnterstĂźtzungsrahmen zu bieten und die Qualität zu sichern, ermĂśglichen wir regelmäĂ&#x;ige Fortbildungen und Supervision. Vor Beginn der ehrenamtlichen Mitarbeit ist die Vorlage eines erweiterten FĂźhrungszeugnisses notwendig.

Ein herzliches Willkommen im Welcome Point 01 Wir sind ein offener Treff fĂźr Menschen, die neu in DĂźsseldorf sind, sowie Nachbarn, die lange hier wohnen und alle anderen, die Lust haben, zu kommen und andere Menschen kennen zu lernen.

We are an open meeting place for people who did arrive in DĂźsseldorfDerendorf, as well as for neighbours living here for a long time and for all who would like to spend some time with us.

Wenn Sie diese interessante und verantwortungsvolle Aufgabe Ăźbernehmen mĂśchten, freuen wir uns Ăźber Ihre RĂźckmeldung.

Bitte einen Termin vereinbaren / Please make an appointment

FĂźr Fragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zu VerfĂźgung. Schreiben Sie eine E-Mail an birgit.pikullik@diakonie-koeln.de oder rufen Sie uns an unter Tel.: 0221-1603842.

Ansprechpartnerinnen / your contact: Beate Loskamp Mobil: 0173-1595348

FĂźr weitere Informationen steht Ihnen auch die Webseite unter www.arrivalaid-koeln.org zur VerfĂźgung.

Samira Fischer Mobil: 0174-1510081 Adresse / address:

Die ArrivalNews in Deutschland

Welcome Point 01 MĂźnsterstr. 6 40477 DĂźsseldorf

Die ArrivalNews gibt es in mehreren Städten und Regionen von Deutschland. Neben Mßnchen, Stuttgart, KÜln, Dßsseldorf, Frankfurt am Main und Hamburg erscheint die Zeitung seit Juli 2020 auch in einer ßberregionalen Ausgabe.

Weitere Welcome Points der Diakonie DĂźsseldorf:

Das sind die Wappen der Städte. Ein Wappen ist ein Zeichen, das oft sehr alt ist. Wappen kÜnnen aber auch z. B. fßr Familien oder Länder stehen. Manchmal zeigen sie wichtige Symbole aus der Geschichte. Oder Wappen zeigen Farben mit einer bestimmten Bedeutung.

Welcome Point 02 Platz der Diakonie 2a 40233 DĂźsseldorf

Welcome Point 03 Merowingerstr 24 40233 DĂźsseldorf

Welcome Point 08 Gumbertstr. 160 40229 DĂźsseldorf

*KGT MČ˜PPVG +JTG #P\GKIG UVGJGPĐ?

Die Städtewappen von links: Mßnchen, Stuttgart, KÜln, Dßsseldorf, Frankfurt und Hamburg. -11-


MARKTPLATZ LESER*INNEN

IT ! MACH M 6 '&'4<'+ , 6 4 # 6 5 ! MĂ–GLICH

UMFRAGE ARRIVALNEWS 2020 Wir mĂśchten die ArrivalNews weiter verbessern. Und du kannst uns dabei helfen! Beantworte einfach unsere kurze Umfrage. Das dauert circa 5 Minuten. Scanne dafĂźr diesen QR-Code, dann kommst du zur Umfrage. Vielen Dank fĂźr deine Hilfe!

Video-Konversationsgruppe

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MĂśchtest du auch zu Hause mit anderen Menschen Deutsch sprechen und deine Sprachkenntnisse verbessern? Dann nimm an unserem VideoKonversationskurs teil! In dem Kurs lesen und besprechen wir jede Woche einen Text aus der ArrivalNews.

Zeitung lesen – Zeitung hĂśren. Mit der ArrivalNews geht beides. Wir stellen Monat fĂźr Monat ausgewählte Texte auch als Audio-Datei zur VerfĂźgung. Damit kannst Du noch besser Deutsch lernen und deine Aussprache verbessern. Das Symbol zeigt dir, welche Texte Du auch anhĂśren kannst. Nimm einfach dein Handy und scanne den QR-Code.

WANN? Freitags von 17:00 - 19:00 Uhr WIE? Der Kurs findet Ăźber das Programm „Zoom“ statt. Den Link zu dem Video-Kurs schicken wir dir nach der Anmeldung zu. Wenn du teilnehmen mĂśchtest, melde dich bei uns unter anmeldung@ arrivalaid.org

Ich werde Sie jetzt abhĂśren.

GRAFIK FLATICON

Hast du Fragen zur ArrivalNews oder zur Umfrage? Schreib uns gerne eine E-Mail an redaktion@arrivalaid.org. Wir freuen uns auf deine Antworten!

Oder Du gehst auf die Internetseite: ZZZ VRXQGFORXG FRP arrivalnews 'RUW Ä QGHVW 'X DOOH $XGLR 'DWHLHQ

Hier kĂśnnte Ihre Anzeige stehen!

Was wollen Sie denn wissen?

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9Q HGJNV FKG #TTKXCN0GYU! Wir wollen die ArrivalNews weiter verbreiten. Kennt ihr ein CafĂŠ, Geschäft oder ein Unternehmen in eurer Umgebung, in dem die Zeitung ausliegen sollte? BĂźros oder Praxen mit Wartebereich, in dem es Mitarbeiter*innen und interessierte Leser*innen gibt? Wenn ihr Lust habt, an diesen Orten regelmäĂ&#x;ig ein paar Zeitungen zu verteilen, meldet euch bei uns. Dann kĂśnnen wir eure Hilfe organisieren. DankeschĂśn!

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WAS IST ARRIVALAID?

ArrivalAid gemeinnßtzige UG (haftungsbeschränkt)

ARRIVALAID STANDORTE:

ArrivalAid ist eine gemeinnßtzige Organisation zur Unterstßtzung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund. In verschiedenen eigenständigen Programmen arbeiten wir in den Bereichen Asyl, Integration und Arbeitsmarktzugang. ArrivalAid gibt es bislang in Mßnchen, Stuttgart, KÜln, Dßsseldorf, Frankfurt und Hamburg.

MĂźnchen DĂźsseldorf Frankfurt am Main Stuttgart KĂśln Hamburg

Weitere Informationen zu unseren Programmen ͤ QGHQ 6LH XQWHU www.arrivalaid.org

Herausgeber: David J. Offenwanger und David Prochnow Redaktion: David J. Offenwanger und Margaux Metze /CTMGVKPI +PGU ÉľCÉśKČŚ Vertrieb: Dirk Teckenburg RingseisstraĂ&#x;e 11a 80337 MĂźnchen info@arrivalaid.org Tel.: 089 / 5587 1688 Fax: 089 / 20205365 Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht MĂźnchen HRB 219221 eingetragen.

.C[QWV ,WVVC (GIGTV FKGĆ’ TOGPFGUKIPGT FG Titelillustration: Marion Blomeyer -12-

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