Ausgabe 09/2020 Stuttgart

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FOTO MARION BLOMEYER

einfach besser verstehen WWW.ARRIVALNEWS.DE

Kaffee, Coffee, CafĂŠ

AUSGABE STUTTGART SEPTEMBER/2020

Die schĂśnste Nebensache der Welt LEBEN Seite 3

Zugang zu sauberem Trinkwasser ILLUSTRATION MARION BLOMEYER

Wichtiger denn je

Urlaub ist Kopfsache

Urlaub in Deutschland

TEXT JULIANA TALG

TEXT SOFIE CALHEIROS

aden, wandern oder schĂśne SehenswĂźrdigkeiten besichtigen – das geht auch in Deutschland sehr gut! Wir stellen 9 Reiseziele in Deutschland vor! 1. Mississippi-Dampfer fahren auf der Elbe Wer das Meer mag und Hafen-Atmosphäre, fĂźhlt sich in Hamburg sowieso wohl. Dort kann man auf einem Mississippi-Dampfer eine Rundfahrt machen. Wie in den SĂźdstaaten der USA! www. abicht.de 2. Durch die Lavendelfelder der LĂźneburger Heide spazieren Die Lavendelfelder der Provence in SĂźdfrankreich sind weltberĂźhmt. Doch auch um das kleine Dorf „Wilsede“ blĂźht die YLROHWWH GXIWHQGH 3Ä‚DQ]H YRQ 0DL ELV September. Und man kann es in nur einer Stunde von Hamburg erreichen. www.lueneburger-heide.de 3. Mit der Wuppertaler Schwebebahn ÞĂLHJHQĂœ Mit dem 120 Jahre alten Wahrzeichen der Stadt Wuppertal schwebt man Ăźber den Fluss „Wupper“. Auf der 14 Kilometer langen Strecke kann man die schĂśne Stadt und die ungewĂśhnliche Konstruktion der Bahn bewundern. www.schwebebahn.de 4. Der hinduistische Sri-Kamadchi-Ampal Tempel in Hamm Unter einer AutobahnbrĂźcke in Hamm Ä QGHW PDQ HLQ *RWWHVKDXV GDV PDQ dort sicher nicht erwartet hätte: einen hinduistischen Tempel. Tamilen aus SĂźdindien haben ihn an diesem ungewĂśhnlichen Ort gebaut. Gäste sind herzlich willkommen! www.hinduistischegemeinde-deutschland.de 5. Kein Wunder der Natur: der Geysir von Andernach Was man von Island kennt, gibt es auch am Rhein: Wasser, das alle 2 Stunden 60 Meter in die HĂśhe schieĂ&#x;t. Der hĂśchste Kaltwassergeysir der Welt! Aber er ist kein Naturphänomen, sondern menschengemacht: Er entstand auf der Suche nach Kohlendioxyd Anfang des 20. Jahrhunderts, das als Koh-

lensäure fĂźr Getränke genutzt wurde. www.geysir-andernach.de 6. VerrĂźckte Architektur in Darmstadt: die Waldspirale von Hundertwasser Der Wiener KĂźnstler Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser hat auch in Deutschland viele Bauwerke gestaltet. Seine Werke sind bunt, schräg und einzigartig. Die „Waldspirale“ ist eines davon. Darin sind Ăźber 100 Wohnungen. Nichts wie hin und fragen, ob man auch einziehen darf! www.hundertwasser.de 7. Mit der Gondel durch „Klein-VeneGLJĂœ %DPEHUJ Venedig ist eine der schĂśnsten Städte der Welt. Aber auch eine der vollsten. Dabei kann man auch in Bamberg mit der Gondel Ăźber den Fluss Regnitz gleiten und die Altstadt bestaunen. Statt der Rialto-BrĂźcke kann man dort malerische Fachwerkhäuser bewundern. www.gondel.info 8. Zhangjiajie National Forest Park? NĂś. 'LH VÂĽFKVLVFKH 6FKZHL] SteintĂźrme, die aus dem Boden ragen, mit Wald bewachsen. Hier kann man auf dem 112 Kilometer langen „Malerweg“ auf den Spuren von Romantikern wie Caspar David Friedrich wandern. www.malerweg.de 9. Das KĂśnigshaus am Schachen: ein tĂźrkischer Palast in den bayerischen %HUJHQ Ein 4-stĂźndiger Aufstieg fĂźhrt auf den 1870 Meter hohen Berg „Schachen“ zu einem kleinen Schloss. Wem hat es gehĂśrt? NatĂźrlich KĂśnig Ludwig II. Darin ist ein tĂźrkischer Saal, wo der Märchen-KĂśnig gerne seinen Geburtstag feierte. Inspiriert von Bildern osmanischer Paläste. www.schloesser.bayern.de

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ieses Jahr ist vieles anders. Auch die Urlaubszeit: Stornierungen, Reisewarnungen, Quarantäne. All das hat viele gezwungen, ihre Reisepläne fĂźr dieses Jahr aufzugeben. Stattdessen verbringen nun viele ihren Urlaub zu Hause. Man kĂśnnte sich fragen: Warum erst jetzt? Tatsächlich gibt es gute GrĂźnde, im Urlaub nicht zu verreisen. Zum Beispiel der Massentourismus: volle Strände, zerstĂśrte Natur, MĂźll, Lärm, die lokale Kultur geht verloren. AuĂ&#x;erdem verursacht der Tourismus 8 % der weltweiten Treibhausgasemissionen. Besonders Flugreisen haben einen sehr hohen CO2-AusstoĂ&#x;. Der Tourismus ist deshalb mitverantwortlich fĂźr den Klimawandel. Und der fĂźhrt schon jetzt in vielen Urlaubsregionen zu Naturkatastrophen. Das ist nicht schĂśn fĂźr Tourist*innen: Sie kĂśnnen dort keinen Urlaub mehr machen. Vor allem aber ist es schlimm fĂźr die Einheimischen: Sie verlieren ihre Heimat. Tourismus in dieser Form ist also nicht nur umweltschädlich, sondern auch sozial ungerecht. Das sind die Nachteile. Aber welche Vorteile hat das Reisen? Man kann neue Menschen und Kulturen kennenlernen, neue Orte entdecken und dem Alltag entkommen. Aber muss man dafĂźr wirklich in ferne Länder reisen? Neue Menschen - auch anderer Kulturen - kann man auch in der Heimatstadt kennenlernen. Bei vielen reicht hier schon der Weg zu den Nachbarn. Ăœber ein fremdes Land und seine Kultur kann man auch in BĂźchern viel lernen. Wahrscheinlich sogar mehr, als wenn man alle SehenswĂźrdigkeiten dieses Landes besichtigt. Man muss auch nicht tausende Kilometer reisen, um neue Orte zu entdecken. In der Heimat gibt es mehr zu sehen, als man denkt. Um dem Alltag zu entkommen, reicht es oft aus, sein Handy fĂźr einige Tage abzuschalten. Das hat auch noch einen Vorteil: Man erfährt nicht,

wohin andere verreist sind. Vielleicht ist das der eigentliche Grund, weshalb so viele Menschen weit wegfahren: Weil es die anderen auch tun. Man bekommt das GefĂźhl, dass man reisen muss, um dazuzugehĂśren. Dazu kommt die Werbung der Reiseanbieter. Sie sagt: Wenn du diese Reise machst, wirst du glĂźcklich! Reisen wird so zu einem gesellschaftlichen Zwang. Die Folgen: Wenn man nicht reisen kann, ist man unzufrieden. Wenn man reisen kann, sind die Erwartungen sehr hoch und man kann leicht enttäuscht werden. Letztlich ist Urlaub Kopfsache: Ohne die Angst, etwas zu verpassen, kann man zuhause am Badesee genauso entspannen wie in der Karibik. Wer trotzdem eine Reise machen will, sollte sich Ăźberlegen: Muss es wirklich das andere Ende der Welt sein? Dieses Jahr hat uns die Corona-Pandemie gezwungen, zu Hause zu bleiben. Der*Die eine oder andere hat gemerkt: Urlaub ist auch schĂśn ohne groĂ&#x;e Reise. Vielleicht bleibt uns diese Erkenntnis erhalten. die Stornierung, -en eine Buchung rĂźckgängig machen die Reisewarnung, -en

Empfehlung einer staatlichen BehÜrde, in ein bestimmtes Land/bestimmte Länder nicht einzureisen

der Massentourismus

Phänomen, das die sehr groĂ&#x;e Anzahl an Tourist*innen an bestimmten Orten beschreibt

die Treibhausgasemissionen

AusstoĂ&#x; von klimaschädlichen Gasen

dem Alltag entkom- etwas anderes tun, als man men gewĂśhnlich tut; sich entspannen der Reiseanbieter, Reiseanbieter

Tourismusunternehmen

der gesellschaftliche Druck, der von der GesellZwang schaft ausgeht; fĂźhrt dazu, dass man sich gezwungen fĂźhlt, etwas zu tun (hier: zu reisen) die Kopfsache

eine Frage der Einstellung; Denkweise

verpassen

sich entgehen lassen

B

-1-

Schon Goethe wusste: „Sieht, das Gute liegt so nah!“. Und der Dalai Lama sagt: „Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst.“ Beides stimmt fĂźr Urlaub in Deutschland. Und viele entdecken das erst jetzt, wo sie nicht ins Ausland fahren kĂśnnen. VerrĂźckt!

DOSSIER Seite 4

Unterwegs auf 2 Rädern Fahrradfahren im Alltag WIR ZUSAMMEN Seite 8

die Atmosphäre, -n

Stimmung, Aura, Ausstrahlung

der Dampfer, Dampfer mit Dampf- oder anderer Maschinenkraft angetriebenes Schiff schweben

fliegen

das Wahrzeichen, Wahrzeichen

Erkennungszeichen/Sinnbild einer Stadt/Landschaft/eines Landes

die Konstruktion, -en

Bauweise, Gestaltung, Modell

hinduistisch

der Religion des Hinduismus zugehĂśrig

die Tamilen, Tamilinnen

sĂźdinidisches Volk

der Geysir, -e

Quelle, die regelmäĂ&#x;ig Wasser ausstĂśĂ&#x;t

das Phänomen, -e

Besonderheit, Erscheinung

das Kohlendioxyd, -e

CO2, Gas

die Kohlensäure, n

schwache Säure aus Kohlendioxid in Wasser

die Gondel, -n

langes, schmales, venezianisches Boot

die Rialto-BrĂźcke

bekanntes Bauwerk in Venedig

das Fachwerkhaus, Fachwerkhäuser

Bauweise mit Holz und Lehm

Caspar David Friedrich deutscher Maler der FrĂźhromantik, 1774 - 1840 osmanisch

frßhere Bezeichnung fßr das heutige Gebiet der Tßrkei; Osmanisches Reich: 1299–1922

Scanne den QRCode und hĂśre dir viele Texte aus der ArrivalNews auf deinem Handy an. Jeden Monat kommen unter www. soundcloud.com/ arrivalnews neue Texte hinzu.

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GOOD NEWS, EVERYONE...!

SERIE

In den letzten Jahren begegneten die europäischen Gesellschaften vielen Herausforderungen durch Migration. Viele Menschen, Medien und Politiker* innen diskutieren oft sehr aufgeheizt und emotional. Mit der Serie “Good News, Everyone...!â€? mĂśchten wir Erfolgsgeschichten aus unserer Arbeit erzählen und Einblicke geben, was NeubĂźrger*innen mit ein wenig Hilfe erreichen konnten. Auf Seite 2 der ArrivalNews heiĂ&#x;t es daher monatlich: Gute Nachrichten fĂźr alle!

Konversationsgruppe Jeden Freitag 17-19 Uhr als OnlineSeminar Ăźber Zoom. Bei Interesse bei Margaux melden: margaux.metze@arrivalaid.org | ArrivalNews Leser*innenUmfrage 2020 Deine Meinung ist gefragt! Wir wollen die ArrivalNews weiter verbessern. Mit deinen Antworten hilfst du uns dabei. Du mĂśchtest an der Umfrage teilnehmen? Scanne einfach den QR-Code mit deiner Handykamera und schon gelangst du zur Online-Umfrage:

| ArrivalNews Leser*innenArrivalNews im Unterricht Mit der ArrivalNews verbessern ihre SchĂźler*innen ihre Deutschkenntnisse effektiv und mit Freude. Sie wollen die ArrivalNews kostenlos fĂźr ihren Deutschkurs beziehen? Schreiben Sie uns eine Nachricht an abo@arrivalaid.org

Die $UULYDO1HZV im Unterricht – „Sie fĂźhrt uns in die Kultur des Zeitungslesens ein“ TEXT ,1(6 Æ$Æ,Ĉ

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iesmal haben wir eine Erfolgsgeschichte aus unserer Redaktion zu berichten. Die ArrivalNews ist in einfachem Deutsch geschrieben und eignet sich fĂźr Deutschlerner*innen. Deshalb wird sie auch gerne als Lernmaterial in Deutschkursen verwendet. Immer wieder erreichen uns Erfahrungsberichte von Sprachlehrer*innen und Kursteilnehmenden. Was in Deutschland funktioniert, funktioniert auch in anderen Ländern. So schafft es die ArrivalNews sogar bis nach Belgien in einen Senior*innen-Sprachkurs. Frau Wendebourg ist Sprachlehrerin an der DAA (Deutsche Angestellten-Akademie). Ihr Feedback zur ArrivalNews: „Die Initiative und GeVWDOWXQJ GHU $UULYDO1HZV Ä QGH LFK JUR DUWLJ 'LH Zeitung ist genau das, was die Teilnehmer*innen der Deutschkurse brauchen, um in die Kultur des Zeitungslesens hineinzukommen und Freude daran zu entwickeln. Bei uns in der DAA sind es vor allem die B2-Kurse, die von den aktuellen 7KHPHQ XQG NRQNUHWHQ 9RUVFKOÂĽJHQ SURÄ WLHUHQ Die Erfolgsstory auf Seite 2 wirkt jedes Mal sehr ermutigend auf alle. Und die Berufsvorstellungen mit konkreten Angaben zur Ausbildung und Interviews haben schon manche Ideen fĂźr den eigenen Lebensweg angestoĂ&#x;en“. Auch ihre SchĂźler*innen des virtuellen B2-Kurses hat sie fĂźr uns gefragt: Was gefällt euch an der ArrivalNews? Das sind die Antworten:

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Shakeela aus Pakistan: ,FK Ä QGH GLH $UULYDO1HZV VHKU LQWHUHVVDQW ,FK NDQQ GRUW YHUVFKLHGHQH 7KHPHQ OHVHQ 'DPLW NDQQ LFK QHXHQ :RUWVFKDW] OHUQHQ ,Q GHU =HLWXQJ JLEW HV LPPHU HLQ 0ÂĽUFKHQ 'DV JHIÂĽOOW PLU VHKU 'LH :¡UWHU VLQG LPPHU VHKU HLQIDFK JHVFKULHEHQ XQG LFK NDQQ GLH :¡UWHU YHUVWHKHQ Ăœ

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Senior*innen des Kurses Deutsch als Fremdsprache in Belgien

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Zarah aus Afghanistan: $UULYDO1HZV LVW VHKU LQWHUHVVDQW I½U PLFK ,FK KDEH YLHOH 7KHPHQ JHOHVHQ XQG GDV KDW PLU VHKU JXW JHIDOOHQ (V VWHKHQ LQ GHU =HLWXQJ VR VFK¡QH 6SULFKZ¡UWHU XQG 0ÂĽUFKHQ ,FK KDEH YLHOH QHXH :¡UWHU JHOHUQW GLH LFK LP $OOWDJ JXW EHQXW]HQ NDQQ ,FK IUHXH PLFK VHKU GDVV LFK VROFKH =HLWXQJHQ OHVHQ NDQQ Ăœ

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Harini aus Indien: ,FK Ä QGH HV ZXQGHUEDU GDVV GLH =HLWXQJ 0ÂĽUFKHQ XQG $UWLNHO ]X DNWXHOOHQ 7KHPHQ KDW 'LH (UNOÂĽUXQJ YRP :RUWVFKDW] JHIÂĽOOW PLU VHKU ZHLO HV OHLFKW LVW QHXH :¡UWHU ]X YHUVWHKHQ Ăœ

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Kristina aus Russland:

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Abdullah aus Afghanistan:

Fatione aus dem Kosovo:

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Alexandra aus Griechenland: ,FK Ä QGH GLH =HLWXQJ WROO (V JLEW VHKU LQWHUHVVDQWH 7KHPHQ (V LVW VFK¡Q GDVV HV LQ GHU =HLWXQJ LPPHU HLQH 6HLWH PLW HLQHP 0ÂĽUFKHQ JLEW XQG DXFK ZHOWZHLWH 1HXLJNHLWHQ ,FK SHUV¡QOLFK Ä QGH GDVV LQ GHU =HLWXQJ JDU QLFKWV IHKOW Ăœ

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Auch sehr gefreut haben wir uns, als uns im Juni GrĂźĂ&#x;e aus Belgien erreicht haben. Frank Lenaerts ist ehrenamtlicher Lehrer fĂźr Deutsch-als-Fremdsprache in einem Senior* innenkurs in Belgien. Zur ArrivalNews sagt er Folgendes: „Die Artikel sind aktuell. Interessant sind die Erklärungen zum Wortschatz und die HĂśrtexte zum Trainieren der Aussprache und des HĂśrverstehens“. Die ArrivalNews gibt es nämlich auch zum NachhĂśren und Aussprache Ăźben auf Soundcloud. Die ArrivalNews-Redaktion schickt herzliche GrĂźĂ&#x;e an die Teilnehmer*innen der Deutsch-Kurse. Wir haben uns sehr Ăźber das tolle Feedback gefreut. Wir hoffen, dass die Kurse bald wieder als Präsenzunterricht VWDWWÄ QGHQ kĂśnnen und alle wohlauf sind. Du mĂśchtest uns auch dein Feedback senden? Dann nimm an unserer ArrivalNews Leser*innen-Umfrage 2020 teil! Wie du teilnehmen kannst, erfährst du in der Infobox.

das Lernmaterial, -ien

Material, das man als UnterstĂźtzung zum lernen nutzen kann

der Erfahrungsbericht, -e Bericht ßber eine Erfahrung, die man gemacht hat; hier: Bericht ßber die Erfahrung mit der ArrivalNews das Märchen, Märchen

eine ßberlieferte Erzählung; eine erfundene Geschichte

lehrreich

eine Erfahrung oder Handlung, aus der sich viel lernen lässt

Hand auf´s Herz

Redewendung; Aufforderung, eine ehrliche Meinung zu einem Thema zu sagen

die Redewendung, -en

eine Verbindung von WĂśrtern, die zusammengesetzt eine bestimmte Bedeutung haben

der Präsenzunterricht

Unterricht, bei dem sich Lehrer*in und SchĂźler*innen gleichzeitig in GKPGO 4CWO DGĆ’PFGP WPF FKTGMV miteinander interagieren kĂśnnen

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Yashu aus Indien: 'LH =HLWXQJ EHVWHKW DXV YLHOHQ YHUVFKLHGHQHQ 1DFKULFKWHQ ]X DOOJHPHLQHQ 7KHPHQ XQG GLH QHXHQ :¡UWHU ZHUGHQ VXSHU HUNOÂĽUW 6FKUHLEHQ 6LH JHUQH ZLHGHU ½EHU 5HGHZHQGXQJHQ GLH KDEHQ XQV YLHO 6SD JHPDFKW Ăœ

Toth aus Ungarn:

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Katarina aus der Slowakai:

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LEBEN

Kaffee, Coffee, CafÊ — die schÜnste Nebensache der Welt! TEXT DAVID J. OFFENWANGER

6:33

Uhr morgens. Die Stadt ist noch ruhig, die StraĂ&#x;en noch nicht voll mit Autos und Fahrrädern. Die Menschen in den Häusern werden nach und nach wach. Nur wenige sind schon unterwegs. Ein ganz normaler Morgen in einer Stadt, irgendwo auf der Welt. Und Ăźberall gilt: hĂśchste Zeit fĂźr den ersten Kaffee des Tages. Die schwarze, koffeinhaltige FlĂźssigkeit hat in vielen Kulturen der Erde einen festen Platz eingenommen. Kaffee gehĂśrt bei vielen Menschen zum Alltag. Er ist zu einem täglichen Ritual geworden. Ob einen Espresso nach dem Essen, der klassische Kaffee & Kuchen am Nachmittag oder eben der Morgen-Kaffee — ein Tag ohne ist fĂźr viele Menschen nicht vorstellbar. Jeder Mensch in Deutschland trinkt im Durchschnitt 150 Liter Kaffee im Jahr — das ist eine ganze Menge! Vor allem, wenn man das mit dem Tee-Konsum in Deutschland vergleicht. Nur durchschnittlich 30 Liter Tee werden pro Jahr und Person getrunken. Eine gute Tasse Kaffee gehĂśrt fĂźr viele Menschen einfach zu allem dazu: Beim Lesen einer Zeitung oder eines Buches, zum Entspannen oder einfach nur so zum GenieĂ&#x;en einer kleinen Pause im Alltag.

Als Cappuccino: Aus einem Espresso und heiĂ&#x;em Milchschaum. Wird meistens sĂźĂ&#x; getrunken und ist eines der beliebtesten Kaffee-Getränke in Deutschland.

Der Latte Macchiato: Viel Milch, wenig Espresso. DafĂźr aber meistens ein groĂ&#x;es Glas in dem alles sehr hĂźbsch aussieht, dazu ein langer LĂśffel und fertig ist der Latte Macchiato aus Italien!

Der Ursprung des Kaffees ist nicht ganz klar. Eine Legende besagt: Der islamische Prophet Mohammed hat als erster eine Tasse Kaffee von dem christlichen Engel Gabriel bekommen. Wissenschaftler*innen gehen aber davon aus, dass Kaffee seinen Ursprung in der Region Kaffa im SĂźdwesten von Ă„thiopien hat. Von dort aus kam die Kaffee-Kirsche schon im 14. Jahrhundert nach Arabien. Dort hat man angefangen die Kerne der Frucht zu rĂśsten. Von der Hafenstadt Mokka – heute al-Mukha - im Jemen wurde Kaffee dann Ăźber Jahrhunderte in die ganze Welt verschickt. Und so kam er auch nach Europa. Dort war es lange ein Luxus fĂźr reiche Leute, fĂźr KĂśnige und KĂśniginnen. Aber mit der Zeit wollten ihn auch viele andere Menschen trinken, auch wenn sie nicht so reich waren. Viele fanden die anregende Wirkung des Koffeins im Kaffee gut: Man kann länJHU ZDFK EOHLEHQ XQG LVW Ä WWHU (V HQWVWDQGHQ .DIIHH +ÂĽXVHU HLQH JDQ]H Kultur um das schwarze Getränk entwickelte sich in Europa. Seitdem gibt es viele verschiedene Arten, wie Kaffee zubereitet wird. Unter Kaffee-Expert*innen hat sich eine richtige Wissenschaft entwickelt, wie er am besten schmeckt. Viele Menschen lieben ihren Espresso aus dem Siebträger. So nennt man eine Kaffeemaschine, die mit viel Druck heiĂ&#x;en Dampf durch das Pulver drĂźckt. Und dann gibt es noch diejenigen, die ihren Mokka nur aus der Mokka-Kanne trinken — auch Bialetti genannt. Also einem kleinen Kännchen aus Aluminium, das man direkt auf die Herdplatte stellt. In den letzten Jahren ist aber auch eine klassische Zubereitungsart wieder zu einem Trend geworden: der Filterkaffee. In immer mehr hippen CafĂŠs kann man sich jetzt ein Kännchen davon bestellen. Jeder kennt es: Das Pulver ist in einem Filter aus Papier, man gieĂ&#x;t heiĂ&#x;es Wasser darauf und fertig ist das heiĂ&#x;e GlĂźck. Aber auch die verschiedenen Kaffee-Arten spielen eine Rolle. Es gibt Ăźber 103 verschiedene Arten von Kaffee-Bohnen. Die bekanntesten sind Arabica und Robusta. Die Arabica-Bohnen sind mit ca. 70 % auf dem Weltmarkt am meisten verbreitet, ca. 30 % sind Robusta. Ein kleiner Rest bleibt Ăźbrig fĂźr exotische und seltene Kaffee-Bohnen-Arten. Sie haben Namen wie Liberica, Maragogype oder Kopi Luwak — und sie sind oft sehr teuer. Sie alle unterscheiden sich in ihrem Geschmack, dem Säuregehalt und ihrem Koffeingehalt.

Kaffee aus der French Press: Das Kaffeepulver ist komplett von heiĂ&#x;em Wasser umgeben und wird mit einem Metall-Sieb aus der FlĂźssigkeit gepresst. Der Vorteil: Alle Bestandteile bleiben im Kaffee, auch Ă–le und Fette. Dadurch hat der Kaffee mehr Geschmack.

Wie trinkt man Kaffee in Deutschland?

Der Filterkaffee: Ob aus der Kaffee-Maschine oder GHP +DQGÄ OWHU 'HU )LOWHUNDIIHH LVW der Klassiker. So haben schon Oma und Opa ihren Kaffee getrunken. Schmeckt aber auch gut!

Die Mokka-Kanne: :LUG KÂĽXÄ J DXFK (VSUHVVR .DQQH genannt, stimmt aber nicht. Denn Espresso entsteht erst bei sehr hohem Druck, z. B. in einer Siebträger-Maschine. Getrunken wird der Mokka pur oder mit Milch — wie es eben am besten schmeckt!

Wenn es dann also wieder frßh am Morgen auf der Welt ist, dann kann man sich sicher sein: An vielen Orten gibt es die erste Tasse Kaffee. Egal welche Bohne, egal wie zubereitet, egal ob Cappuccino oder handgebrßht — die Hauptsache ist: es schmeckt und duftet nach frischem Kaffee!

die Nebensache, -n

etwas, das weniger wichtig ist als die Hauptsache

koffeinhaltig

etwas enthält Koffein; eine Substanz, die wach macht

das Ritual, -e

wiederholtes, immer gleiches und regelmäĂ&#x;iges Vorgehen

der Durchschnitt

Mittelwert

Der Vollautomat: Diese High-Tech-Geräte machen alles: Kaffee, Espresso, Cappuccino und so weiter... Er steht oft in Bßros oder bei vielen Menschen daheim in der Kßche. Ob einem der Kaffee aus dem Automaten schmeckt, muss jede*r selber fßr sich entscheiden.

der Ursprung, UrsprĂźnge Beginn; Ort, Zeitraum, von dem etwas seinen Anfang genommen hat etwas rĂśsten

etwas ohne Fett oder Wasser groĂ&#x;er Hitze aussetzen

der Luxus

etwas, das nur zum VergnĂźgen gemacht wird, meist sehr teuer

anregend

belebend

das Pulver, Pulver

entsteht, wenn man etwas sehr stark zerkleinert/zerreibt, hier: Kaffeebohnen

das Kännchen, Kännchen eine kleine Kanne die Zubereitungsart, -en

die Art und Weise, wie etwas hergestellt/zubereitet wird

der Säuregehalt

gibt an, wie viel Säure in etwas ist; das Gegenteil zu einer Säure ist eine Base GRAFIKEN FREEPIK

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DOSSIER

Zugang zu sauberem Trinkwasser – wichtiger denn je

Scanne den QR-Code und höre dir viele Texte aus der ArrivalNews auf deinem Handy an. Jeden Monat kommen unter www.soundcloud.com/arrivalnews neue Texte hinzu.

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FOTO MARION BLOMEYER

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DOSSIER

I

FOTO MARCO FISCHER FÜR VIVA CON AGUA

n Zeiten der Corona-Pandemie ist Achtsamkeit von großer Bedeutung. Einfache Hygieneregeln wie Händewaschen stehen nun ganz oben auf der Tagesordnung. Die Hygienemaßnahmen zeigen Wirkung. Hierzulande sind die Zahlen der Neuinfektionen bereits stark zurückgegangen. Doch für viele Länder stellt das Corona-Virus weiterhin eine große Bedrohung dar. Vor allem, wenn kein Zugang zu sauberem Trinkwasser gewährleistet ist. Das ist auch in großen Teilen Sub-Sahara Afrikas der Fall.

Wer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat, kann sich schwer selbst schützen und das Virus schnell weiterverbreiten. Das weiß auch Bastian Henrichs, der bei Viva con Agua in Hamburg arbeitet. Wir haben Henrichs ein paar Fragen zu diesem wichtigen Thema gestellt. Und wir haben seine Antworten in einfacher Sprache zusammengefasst.

kommt wieder aus dem Brunnen raus. Und das ist dann der Kreislauf. Darum ist es wichtig, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Und ihnen einen würdigen Zugang zu diesen 3 Komponenten zu ermöglichen.“

Was kann man tun, wenn

Durch schlechte

man in Deutschland lebt?

Was bedeutet kein Zugang

Sanitärversorgung können

zu sauberem Trinkwasser?

sich Krankheiten leicht

„In vielen Ländern der Erde ist es nicht so einfach für die Leute, dass sie den WasserKDKQ DXIGUHKHQ XQG GD NRPPW ĂLH HQGHV Wasser raus. Laut UN haben über 700 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das sind mehr Leute, als in der EU wohnen“, so Henrichs. Über 40 % von ihnen leben in Afrika, südlich der Sahara. „Kein Zugang zu sauberem Trinkwasser bedeutet, dass man einen Weg zurücklegen muss, um an Trinkwasser zu kommen. Dieser Weg dauert länger als eine halbe Stunde. Und dann ist nicht sicher, dass das Wasser auch wirklich sauber ist. Es kommt dann zwar aus Brunnen oder anderen Quellen, aber sicher ist das noch nicht.“

Noch mehr Menschen haben keinen Zugang zu Sanitärversorgung „Dazu kommt, dass 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Sanitäranlagen haben. Wenn es keine gute Sanitärversorgung und Abwasserentsorgung gibt, gelangen Fäkalien und Abwasser in das Grundwasser. Das Grundwasser wird dadurch verunreinigt und kommt dann wieder aus dem Brunnen. Deshalb setzen wir (Viva con Agua) uns dafür ein, dass mehr Leute Zugang zu sauberem Trinkwasser, zu Sanitäranlagen und Hygiene bekommen. Nur dieser Dreiklang ist sinnvoll. Denn wenn jemand Zugang zu sauberem Trinkwasser hat, aber keine Toilette, dann wird das Grundwasser verunreinigt. Und das

verbreiten Verunreinigtes Trinkwasser und mangelnde Hygiene sind die Hauptursache für viele Krankheiten. „Vor allem Krankheiten, die durch Bakterien ausgelöst werden. Bakterien im Wasser sind das große Problem. Und es gibt immer noch sehr viele Kinder, die an Durchfallerkrankungen leiden und daran sterben. Durchfall ist da das größte Problem glaube ich. Aber auch viele andere Krankheiten, die mit dem Magen zusammenhängen.“ Mit Blick auf die Corona-Pandemie sind sauberes Trinkwasser und Hygiene natürlich auch im Kampf gegen Virus-Erkrankungen von enormer Bedeutung.

Wie ist die Situation in Deutschland? „In Deutschland ist die Situation sehr gut. Wir können Wasser aus der Leitung trinken. Wir haben eines der besten Leitungswassersysteme. Leitungswasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Manchmal sind die Leitungen im Haus sehr alt. Dann ist da oft viel Blei drin und so. Dann kann man sogar den Vermieter drankriegen, dass der einem neue Leitungen anlegt. Das LVW JODXEH LFK 3ĂLFKW I½U LKQ 7URW]GHP JLEW es auch Menschen in Deutschland, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Zum Beispiel Obdachlose. Es gibt viele Obdachlose, die nicht wissen, wo sie etwas zu trinken bekommen.“

FOTO ÄTHIOPIEN NETWORK4WATER_HENRIKWIARDS

„Obwohl wir selber Wasser in Flaschen verkaufen, sagen wir immer: Trinkt Leitungswasser. Das ist auf jeden Fall die ökologischste und fairste Variante. Und in Deutschland ist es möglich, das zu tun. Und wenn jemand unbedingt Wasser aus der Flasche trinken will, dann gerne Viva con Agua. Weil es dann noch Projekte für andere Leute unterstützt. Hier Wasser zu sparen hilft den Leuten in Subsahara Afrika wenig. Es ist natürlich immer besser, das Wasser nicht 30 Minuten laufen zu lassen. Dann sind aber andere Faktoren wichtig. Zum Beispiel der ökologische Faktor, weil das Wasser dann wieder auf bereitet werden muss. Aber das Problem ist nicht, dass wir zu wenig Wasser hätten. Was man machen kann, ist Organisationen unterstützen, die sich dafür einsetzen.“

Was macht Viva con Agua? „Viva con Agua zeichnet sich dadurch aus, dass wir auf Augenhöhe mit den Leuten in den Projektgebieten kommunizieren. Wenn wir vor Ort sind, binden wir die Leute in unsere Arbeit ein. Und wir achten darauf, dass sie alle Kenntnisse an der Hand haben, um das Projekt weiterzuführen. Auch wenn unser Projekt vorbei ist. Dafür bilden wir WASH-Komitees. WASH steht für Wasser, Sanitär und Hygiene. Bei den WASH-Komitees handelt es sich um Leute aus der Community, die sich um das Projekt kümmern. Sie achten darauf, die Brunnen in Stand zu halten. Und sich darum zu kümmern, wenn sie kaputt sind. Die Komitees organisieren sich selbst. Darauf ZROOHQ ZLU JDU NHLQHQ (LQĂXVV KDEHQ 6RQdern wir versuchen den Leuten die Wichtigkeit von Hygiene und Händewaschen näher zu bringen. Auch den Kindern, zum Beispiel durch Bildungsprojekte an Schulen.“ -5-

die Achtsamkeit

Aufmerksamkeit

an der Tagesordnung sein eine Redensart für: etwas kommt JȇWƒI XQT gewährleisten

dafür sorgen, dass etwas sichergestellt ist

die Sanitäranlage, -n

Einrichtung für Körperpflege: Badezimmer, Badewanne, Dusche, Toilette usw.

die Sanitärversorgung, -n die Versorgung mit Einrichtungen für Körperpflege (siehe oben) die Fäkalie, -n

von Menschen und Tieren ausgeschiedener Kot oder Harn

das Grundwasser

Ansammlung von Wasser im Boden

der Dreiklang

bestimmtes Verhältnis von 3 Komponenten

der Kreislauf, Kreisläufe

sich stets wiederholende Bewegung oder Handlung

würdig

angemessen

die Komponente, -n

Bestandteil, Element eines Ganzen

jemanden drankriegen

hier: jemanden verpflichten

ökologisch

die Umwelt betreffend; naturbewusst

aufbereiten

etwas zur weiteren Verwendung vorbereiten oder bearbeiten

auf Augenhöhe

gleichberechtigt, gleichwertig

an der Hand haben

etwas kennen, über etwas verfügen

das Komitee, -s

Expertengruppe, die mit einer bestimmten Aufgabe betraut ist

die Community, Communities

Gemeinschaft oder Gruppe von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, gemeinsame Interessen haben, gemeinsame Wertvorstellungen haben

etwas in Stand halten

etwas in gutem Zustand erhalten


ARBEIT

Steinmetz*in und Steinbildhauer*in TEXT MARTIN RUBIN + MARGAUX METZE

S

teinmetz*in ist einer der ältesten Berufe, die es gibt. Schon seit langer Zeit verwenden Menschen Steine, um Häuser zu bauen. Steine sind viel härter als Holz oder Lehm. Regen, Schnee, Sonne oder Wind machen dem Stein keine Probleme. Ein Haus aus Stein hält länger als eines aus Holz. Selbst nach einem Feuer, wenn ein Haus brennt, kann man die Steine wieder zum Bau eines neuen Hauses verwenden. Wenn ein Haus aus Holz brennt, bleibt nicht viel davon ßbrig.

sorgfältig arbeiten. Wenn man von einer Skulptur zu viel Stein abschlägt oder abschleift, kann man den Stein nicht einfach so wieder ankleben. Aref hat gerade eine Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer bei der Firma Treulieb in Stuttgart abgeschlossen. Er hat drei Jahre die Ausbildung gemacht. „An einer Skulptur habe ich noch nicht gearbeitet“, sagt er. „Am Anfang habe ich viel mit Sandstein gearbeitet. Das ist ein weicher Stein, der einfach zu bearbeiten ist. Später in der Ausbildung habe ich angefangen mit Kalkstein und Marmor zu arbeiten. Marmor ist ein harter Stein. Zunächst musste ich lernen, mit den Werkzeugen und den verschiedenen Materialien richtig umzugehen.

Steine werden aber auch innerhalb eines Hauses verwendet. In einem Haus werden manchmal Bodenplatten aus Stein verlegt. Viele Treppen werden auch aus Stein gemacht. Weil Stein sehr hart ist, kĂśnnen viele Menschen drĂźber laufen, ohne dass er sich schnell abnutzt. An der AuĂ&#x;enseite von Häusern, der Fassade, werden Steinplatten angebracht, um das Haus besser vor Wind und Wetter zu schĂźtzen. AuĂ&#x;erdem gibt es Steine in verschiedenen Farben und Mustern. Das sieht sehr schĂśn aus.

Aref arbeitet an seinem GesellenstĂźck

Steinmetz*innen bearbeiten Steine, damit sie fĂźr solche Dinge verwendet werden kĂśnnen. Sie reparieren auch alte Wände, BĂśden oder Fassaden, in denen Steine ausgetauscht werden mĂźssen. Oft ist das an sehr alten Gebäuden der Fall, wie Burgen oder Kirchen. Viele alte Bauwerke sind in Deutschland besonders geschĂźtzt. Das nennt man Denkmalschutz. Wenn ein Gebäude unter Denkmalschutz steht, bedeutet das, dass es in seinem ursprĂźnglichen Zustand erhalten werden soll und nicht verändert werden darf. Auch wenn Steine sehr hart sind, kĂśnnen sie nach mehreren hundert Jahren brechen oder kaputtgehen. Manchmal auch schon frĂźher. Hier ist es die Aufgabe von Steinmetz*innen, dafĂźr zu sorgen, dass Steine repariert oder ausgewechselt werden. Und zwar so, dass der Zustand des Gebäudes erhalten bleibt. Das bedeutet: Das Gebäude muss auch nach der Reparatur so aussehen wie zu der Zeit, als es gebaut wurde. Steinmetz*innen sind DXFK I½U GHQ 6WHLQVFKXW] XQG GLH 6WHLQSÄ‚HJH ]Xständig.

„Den richtigen Umgang mit den Werkzeugen lernt man in der Ausbildung“, sagt Frau Treulieb. Frau 7UHXOLHE LVW $UHIV &KHÄ Q 6LH OHLWHW GHQ %HWULHE Ăž(V ist von Vorteil in diesem Beruf, wenn jemand handwerkliches Geschick hat“, sagt sie. „Aber jede*r, die*der die Ausbildung anfängt, muss erst eine Weile Ăźben. Es ist uns sehr wichtig, dass jede*r Auszubildende diese Grundlagen beherrscht.“ Deswegen hat auch Aref im ersten Lehrjahr viel Zeit in der Werkstatt verbracht. Auch wenn er bereits Erfahrung mit Steinmetzarbeiten hatte. Er hat in seinem Herkunftsland auf Baustellen mit Stein gearbeitet. „Dass ich bereits Erfahrung hatte, war ein Vorteil“, sagt er. „Ich kannte schon viele Materialien und Techniken.“ Diese Erfahrung hat ihm in der Ausbildung geholfen. „Wir sind viel unterwegs auf Baustellen, wo wir Steinplatten an Fassaden auswechseln und Steine an Häusern ausbessern.“ 8P KHUDXV]XÄ QGHQ RE GLHVHU %HUXI GHU ULFKWLJH I½U ihn ist, hat Aref vor der Ausbildung ein Praktikum EHL GHU )LUPD 7UHXOLHE JHPDFKW $XFK VHLQH &KHÄ Q Ä QGHW GDVV GDV VHKU ZLFKWLJ LVW Ăž(V JHKW QLFKW QXU GDUXP KHUDXV]XÄ QGHQ RE HLQHP GLH $UEHLW JHIÂĽOOWĂœ erklärt sie. „Auf diese Weise lernt man auch die Firma und die zukĂźnftigen Kolleg*innen kennen. Auch das ist wichtig, denn später verbringt man viel Zeit in diesem Umfeld und soll sich wohl fĂźhlen.“ Weitere gute MĂśglichkeiten, sich vorher zu informieren, sind Ausbildungsmessen oder Praktika in verschiedenen Betrieben, die unterschiedliche Schwerpunkte haben. Frau Treulieb ist mit Aref sehr zufrieden. „So einen guten Lehrling hatten wir schon lange nicht mehr“, sagt sie. Liegt es daran, dass Aref schon Ăœbung im Umgang mit Steinen hatte? „Nicht nur deswegen“, antwortet sie, „sondern auch an vielen anderen Dingen. Er kennt die Arbeit auf Baustellen. Das ist eine kĂśrperlich anstrengende Arbeit, bei der man sich schmutzig macht. Aref hat damit kein Problem. Er spricht sehr gut Deutsch, das ist eine wichtige 9RUDXVVHW]XQJ $UHI LVW S½QNWOLFK XQG K¡Ä‚LFK (U DUbeitet sehr gut im Team. Das alles ist uns sehr wichtig.“

Steinmetz*innen arbeiten aber nicht nur mit Steinen, die in der Natur vorkommen. Steine werden auch industriell hergestellt. Diese Steine heiĂ&#x;en Kunststeine. Beton ist ein sehr bekannter Kunststein, aber es gibt auch noch viele andere. Aus Glas oder Quarz werden Steinplatten hergestellt, die unter anderem in KĂźchen als Arbeitsplatten verwendet werden. Auch mit diesen Steinen muss ein Steinmetz oder eine Steinmetzin umgehen kĂśnnen. Es gibt noch einen ganz anderen Bereich, in dem Steinmetz*innen und Steinbildhauer*innen arbeiten, der nichts mit Hausbau zu tun hat: Sie stellen Grabsteine her. Auf deutschen FriedhĂśfen gibt es ganz viele davon. Sehr viele Menschen in Deutschland mĂśchten, dass die Namen ihrer verstorbenen AngehĂśrigen auf einem Stein stehen. Dies machen Steinmetz*innen und Steinbildhauer*innen. Sie beraten auch, welcher Stein verwendet werden kann und wie der Grabstein aussehen kĂśnnte. Dazu braucht man Kreativität und ein GefĂźhl dafĂźr, was den Kund*innen gefallen kĂśnnte und was nicht. Sie Ăźbernehmen auch den Transport der Steine zum Friedhof. Noch mehr Kreativität und kĂźnstlerisches Verständnis brauchen Steinmetz*innen und Steinbildhauer*innen, die Figuren aus Stein herstellen. Eine Figur aus Stein nennt man auch Skulptur. 6NXOSWXUHQ Ä QGHW PDQ ]XP %HLVSLHO DQ +ÂĽXVHUQ DOV Dekoration oder in Parks oder Gärten. Manchmal werden auch groĂ&#x;e Denkmäler aus Stein hergestellt. Hier muss man sehr geschickt sein und sehr

Vor Ăźber 2 Jahren haben wir den Beruf Steinmetz*in schon einmal vorgestellt. Damals war Aref erst seit ein paar Monaten in der Ausbildung. Diesen Sommer hat er die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. ArrivalNews wollte von ihm wissen, wie ihm die Ausbildung gefallen hat.

Auf die Frage, was ein Azubi noch mitbringen muss fĂźr diesen Beruf, antwortet Frau Treulieb: „Räumliches VorstellungsvermĂśgen. Kreativität. Man sollte SpaĂ&#x; am Zeichnen haben, da wir viele Skizzen anfertigen. Exaktes Arbeiten und Geduld sind wichtig. Stein ist ein sehr zähes Material und das Arbeitsergebnis sieht man immer erst ganz am Schluss.“

Arefs GesellenstĂźck „Geborgenheit“ zeigt 2 Menschen, die sich umarmen

Frau Treulieb ist Ăźberzeugt, dass Steinmetz*innen und Steinbildhauer*innen gute Zukunftsaussichten haben. „Facharbeiter*innen sind sehr gesucht“, sagt sie. „Die EntwicklungsmĂśglichkeiten nach der Ausbildung sind sehr gut. Ein*e Steinmetz*in mit Berufserfahrung kann auch als Bauleiter*in arbeiten oder, wenn sie*er kreativ und geschickt ist, Bildhauer*in werden. Es gibt die MĂśglichkeit, sich als Restaurator*in zu spezialisieren oder zur Meister-Schule zu gehen. Danach kann man sogar studieren, zum Beispiel Architektur oder Kunstgeschichte.“ FOTOS PRIVAT

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ARBEIT

FOTOS PRIVAT

STECKBRIEF

ArrivalNews Interview

Steinmetz*in und Steinbildhauer*in

Aref hat im September 2017 seine Ausbildung als Steinmetz und Steinbildhauer bei der Firma Treulieb in Stuttgart begonnen. Vor ein paar Wochen hat er die Ausbildung beendet und ist jetzt Steinbildhauer.

Mangelberuf in Deutschland: Nein ' Ausbildungsdauer: 3 Jahre

ARRIVALNEWS: Aref, wie ist die AbschlussprĂźfung gelaufen? AREF: Es ist gut gelaufen, ich habe mit guten Noten bestanden und bin zufrieden. Ich hatte solche Angst vor der PrĂźfung. Wegen Corona konnte in der letzten Zeit kein BloFNXQWHUULFKW VWDWWÄ QGHQ ,FK KDEH GHVKDOE VHKU YLHO JHOHUQW 'HVZHJHQ ZDU LFK ZRKO JXW vorbereitet. Die PrĂźfungen kamen mir dann nicht mehr so schwer vor.

' Voraussetzungen: Haupt- oder Realschulabschluss '

:DUXP KDVW GX GLFK I½U GLHVHQ %HUXI HQWVFKLHGHQ" Ich hatte bereits in meiner Heimat auf Baustellen mit Stein gearbeitet, was mir gut gefallen hat. Ich wusste, wie man mit dem Material umgeht. Als ich nach Deutschland gekommen bin, wollte ich entweder im Handwerk oder im sozialen Bereich arbeiten, zum Beispiel als Erzieher. Ich habe dann ein Praktikum als Steinmetz bei der Firma Treulieb gemacht. Es hat mir dort sehr gut gefallen und ich habe einen Ausbildungsplatz angeboten bekommen. Im sozialen Bereich bin ich jetzt in meiner Freizeit ehrenamtlich tätig.

Schwerpunkte: Restaurierung von Gebäuden, Herstellung und Instandhaltung von Denkmälern und Grabsteinen, Arbeit mit Steinplatten (z. B. Treppen oder Bodenbeläge) '

Was ist der Unterschied zwischen Steinmetz*in und Steinbildhauer*in? In den ersten zwei Jahren ist die Ausbildung gleich. Erst im dritten Jahr spezialisiert man sich auf einen Bereich. Als Steinmetz*in macht man aus Stein Treppen und FuĂ&#x;bĂśden. Ein*e Steinbildhauer*in macht aus einem Stein eine Skulptur. Ich habe mich fĂźr die Richtung Steinbildhauer*in entschieden.

Das solltest du mitbringen: Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis, Kreativität und Sinn fĂźr Ă„sthetik, Sorgfalt und Umsicht

:DV JHIÂĽOOW GLU DQ GHLQHP %HUXI" Bei dem Wort Steinmetz denken viele Menschen sofort an Grabmale. Das ist etwas traurig. Denn in dem Beruf macht man so viel mehr: Schriften, Fassaden, Treppen, KĂźchenplatten, BĂśden. Man hat viele verschiedene Aufgaben und arbeitet auf verschiedenen Baustellen. Stein ist gar nicht so hart wie man denkt, man kann viel damit machen. Skulpturen zu erstellen gefällt mir besonders gut. Aus einem Rohblock Stein eine Skulptur zu machen XQG DEHQGV ]X VHKHQ ZDV LFK JHVFKDIIW KDEH Ä QGH LFK WROO .UHDWLY ]X VHLQ XQG ]X VHKHQ wie weit ich gekommen bin, gefällt mir sehr. Mein GesellenstĂźck hat mir richtig SpaĂ&#x; gemacht! Es heiĂ&#x;t „Geborgenheit“. Es sind zwei Figuren, die sich umarmen. Was ist der schwierigste Teil der Ausbildung? Im 1. Lehrjahr dachte ich, dass ich das Jahr wiederholen muss. Ich war davor sieben Jahre nicht mehr in der Schule gewesen. Ich musste mich daran gewĂśhnen, wieder zu lernen. Und das in einer neuen Kultur. Das war anstrengend. In der Schule und im Sprachkurs habe ich Hochdeutsch gelernt. Während der Ausbildung in der Berufsschule haben sie oft Badisch gesprochen. Die Lehrer*innen sprechen oft sehr schnell und vergessen, dass Migrant*innen in der Klasse sind. Nach wenigen Minuten haben sie immer wieder Badisch gesprochen. Ich fand es am Anfang auch sehr schwer das Berichtsheft zu schreiben. Es hat gedauert, ELV LFK YHUVWDQGHQ KDWWH ZLH LFK $EOÂĽXIH EHVFKUHLEHQ PXVV 2EHUÄ‚ÂĽFKHQ EHDUEHLWHQ Reliefs, Skizzen zeichnen. Ich musste viele Fachbegriffe erst lernen.

industriell

in der Industrie hergestellt, maschinell produziert

der Beton

grauer Stein, der aus Kies, Sand, Zement und Wasser hergestellt wird

der Grabstein, -e

Stein mit dem Namen eines verstorbenen Menschen, der dort aufgestellt wird, wo der verstorbene Mensch begraben ist, zum Beispiel auf einem Friedhof

die Kreativität

die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell ist

die Skulptur, -en

Werk eines Bildhauers, Plastik, Statue

das Denkmal, Denkmäler besonderer Ort, der an ein bestimmtes Ereignis erinnert

:DV Z½UGHVW GX DQGHUHQ 0HQVFKHQ UDWHQ GLH VLFK DXI GLHVHQ %HUXI EHZHUEHQ ZROOHQ" Wenn man sich fĂźr einen Beruf entscheidet, sollte man nicht nur Ăźberlegen, wieviel Geld man dabei verdient. Es ist wichtig einen Beruf zu haben, der einem SpaĂ&#x; macht. Man verbringt die meiste Zeit am Tag bei der Arbeit. Leider machen immer weniger Leute die Ausbildung in diesem Beruf, dabei werden Steinmetz*innen dringend gesucht! Und so hart ist die Arbeit gar nicht. Hast du schon Pläne fĂźr die Zeit nach der Ausbildung? Noch nicht. Ich arbeite erstmal weiter in meinem Ausbildungsbetrieb. Vielleicht gehe ich später zur Meister-Schule. Ich interessiere mich auch fĂźr eine Gesellenwanderschaft. Da ziehen Gesellen nach der Ausbildung in andere Städte und Länder, um noch mehr Erfahrungen in dem Beruf zu sammeln. Leider kann ich das mit meinem Aufenthaltsstatus nicht machen.

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das räumliche VorstellungsvermÜgen

wenn man sich Gegenstände in Gedanken gut vorstellen kann, ohne dafßr einen Plan zeichnen zu mßssen

die Skizze, -n

Entwurf, der vor einer fertigen Zeichnung oder einem fertigen Bild gezeichnet wird

zäh

hier: etwas, das nicht leicht zu verbiegen oder zu bearbeiten ist

der Bauleiter, Bauleiter die Bauleiterin, -nen

Chef*in auf einer Baustelle

der Restaurator, -en die Restauratorin, -nen

ein Beruf, in dem man wertvolle Gegenstände repariert, damit sie wieder aussehen wie zu der Zeit, als sie neu waren

Badisch

Dialekt in Baden-WĂźrttemberg


WIR ZUSAMMEN

Unterwegs auf 2 Rädern )DKUUDGIDKUHQ LP $OOWDJ

D

as Fahrrad ist aus meinem Alltag nicht wegzudenken. Ich fahre damit jeden Tag zur Arbeit — 7 Kilometer hin und 7 Kilometer zurĂźck nach Hause. Fahrradfahren ist fĂźr mich praktisch: Nach dem Einkauf im Supermarkt trägt mein Fahrrad meine Einkäufe. Und ich muss zu Hause nur noch meine Fahrradtaschen die Treppen hochtragen. Und auch in meiner Freizeit fahre ich fast Ăźberall mit dem Fahrrad hin.

Vielen Menschen in Deutschland geht es wie mir: Sie lieben das Fahrradfahren. In 80 % der Haushalte gibt es mindestens ein Fahrrad. Insgesamt gibt es in Deutschland ungefähr 73,5 Millionen Fahrräder.

Warum fahren ich und andere Menschen gerne Fahrrad? Fahrradfahren ist gesund. Und wenn ich mal keine Zeit fĂźr Sport habe, denke ich: Wenigstens habe ich mich schon auf dem Weg zur Arbeit und zum Einkaufen bewegt. AuĂ&#x;erdem ist diese Art der Bewegung fĂźr fast alle Menschen mĂśglich: Ă„ltere Menschen nutzen gerne das E-Bike. Das ist ein Fahrrad mit Elektromotor. Und fĂźr Menschen mit kĂśrperlicher Einschränkung gibt es Fahrräder mit drei Rädern. Und es gibt Fahrräder mit Pedalen fĂźr die Hände. So kĂśnnen auch Menschen Fahrrad fahren, die ihre Beine nicht bewegen kĂśnnen. Mit meinem Fahrrad bin ich Ä‚ H[LEHO. Ich bin unabhängig von Fahrplänen der Ăśffentlichen Verkehrsmittel wie U-Bahn, Bus und Tram. Ich fahre Ăźberall mit dem Fahrrad hin. Dadurch habe ich meine Umgebung sehr gut kennengelernt. Ich kann mich gut orientieren. Das gibt mir ein GefĂźhl von Freiheit und Sicherheit.

TEXT ANJA SCHMIDT

FOTO MARION BLOMEYER

Mein Fahrtempo kann ich selbst bestimmen. Wenn ich die Umgebung betrachten mĂśchte, fahre ich langsam. So entdecke ich Dinge, die mir vorher noch nicht aufgefallen sind: Ein neues CafĂŠ oder einen Apfelbaum im Park. Ich kann spontan steKHQ EOHLEHQ XQG HLQ SDDU Â…SIHO SÄ‚ ½FNHQ :HQQ LFK schnell fahre, bin ich in der Stadt sogar oft schneller am Ziel. Schneller als mit dem Auto oder den Ăśffentlichen Verkehrsmitteln. Fahrräder sind sehr praktisch. Ich kann meine Einkäufe damit transportieren. Und es gibt Lastenfahrräder und Fahrradanhänger. Damit kann man auch schwere Gegenstände oder Kinder von A nach B bewegen. Und ich muss keinen Parkplatz suchen. ,FK Ä QGH ½EHUDOO HLQHQ 3ODW] XP PHLQ )DKUUDG DE zustellen. Fahrradfahren ist nicht so teuer wie Autofahren. Man muss keine KFZ-Steuer und KFZ-Versicherung zahlen. Man zahlt kein Geld fĂźr Benzin und fĂźrs Parken. Ein Fahrrad muss nicht viel Geld kosten. Gute gebrauchte Fahrräder bekommt man schon ab 50 â‚Ź. Und wenn man eine Panne hat und das Fahrrad eine Reparatur braucht? Dann kann man es einfach selber reparieren. Und wenn man das nicht kann? Dann kann man in eine der Selbsthilfe-Werkstätten fĂźr Fahrräder gehen. Dort habe auch ich gelernt, mein Fahrrad selbst zu reparieren. Selbsthilfe-Werkstätten gibt es in vielen Städten. Ein weiterer Vorteil: Fahrradfahren ist gut fĂźr die Umwelt. Es gibt viele Menschen, die sich ein Auto leisten kĂśnnten - aber sie wollen keines. Sie verzichten auf ein Auto, weil sie der Umwelt nicht schaden mĂśchten. Besonders jĂźngere Menschen versuchen, umweltbewusst zu leben. Das Fahrrad wird fĂźr die Fortbewegung deswegen immer wichtiger.

Was spricht gegen Fahrradfahren? Vielen Menschen macht Fahrradfahren bei kaltem Wetter oder bei Regen keinen SpaĂ&#x;. Sie fahren dann lieber mit dem Auto oder mit den Ăśffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt aber auch hartgesottene Radler*innen, die bei jedem Wetter Fahrrad fahren. Sie haben bei Regen Regenjacke, Regenhose und Gamaschen DQ +ÂĽXÄ J LQ JUHOO EXQWHQ )DUEHQ

damit sie auf der StraĂ&#x;e gut gesehen werden. Oft gehĂśre auch ich zu diesen Radler*innen. Aber ich muss zugeben: Bei schlechtem Wetter macht das Fahrradfahren nur halb soviel SpaĂ&#x;. Im Winter fahre ich auch oft mit der U-Bahn in die Arbeit. Nicht jede*r kann im Alltag das Fahrrad gut nutzen. Manche Menschen wohnen zu weit von ihrem Arbeitsplatz oder vom nächsten Supermarkt weg. Sie mĂźssen fĂźr ihren Alltag die Ăśffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Oder brauchen sogar ein Auto. Fahrräder oder FahrradausrĂźstung kann teuer sein. Zum Beispiel kosten Kinderanhänger oder Lastenfahrräder neu Ăźber 1000 â‚Ź. Und gebraucht sind sie oft nur schwer zu bekommen. FĂźr Familien mit wenig Geld ist es daher oft schwer, den Alltag mit Fahrrad zu organisieren. Manche Menschen haben Angst im StraĂ&#x;enverkehr Fahrrad zu fahren. Und es stimmt: Fahrradfahren ist besonders in Städten gefährlich. Im Jahr 2019 sind in Deutschland 445 Fahrradfahrende im Stra HQYHUNHKU JHW¡WHW ZRUGHQ 'HQQ KÂĽXÄ J LVW GLH Infrastruktur fĂźr Fahrräder nicht gut ausgebaut. An vielen Stellen gibt es keine guten, sicheren FahrUDGZHJH $XFK LFK NRPPH KÂĽXÄ J LQ JHIÂĽKUOLFKH 6L tuationen. Dann bin ich froh einen Helm zu tragen. Bisher ist mir zum GlĂźck nichts passiert.

ADFC Der “Allgemeine Deutsche Fahrrad Clubâ€? ist ein Verein. Er ist die Lobby der Fahrradfahrenden. Das heiĂ&#x;t, der ADFC setzt sich fĂźr die Interessen von Fahrradfahrenden ein. Er hat 190.000 Mitglieder und in 450 Städten BĂźros. Auf der Website kann man sich Ăźber Fahrradtouren in ganz Deutschland informieren: www.adfc.de

Wie kann Fahrradfahren fĂźr noch mehr Menschen attraktiv werden? Es gibt viele Organisationen und Initiativen, die sich fĂźr eine bessere Fahrradinfrastruktur einsetzen. Sie wollen, dass mehr und breitere Fahrradwege gebaut werden. Und dass Fahrradfahren in den Städten sicherer wird. Viele der Initiativen hatten bereits Erfolg: Es gibt den nationalen Radverkehrsplan 2020 des Bundesministeriums fĂźr Verkehr. Dadurch werden Projekte gefĂśrdert, die die Städte fahrradfreundlicher machen sollen. Ein Beispiel dafĂźr ist die Hauptstadt Berlin. Dort werden alte Radwege repariert und neue gebaut. AuĂ&#x;erdem sollen mehr Fahrradparkplätze angelegt werden. Je sicherer und einfacher das Fahrradfahren ist, desto attraktiver wird das Fahrrad als Verkehrsmittel. 8QG YLHOOHLFKW Ä QGHQ VR QRFK PHKU 0HQVFKHQ LKUH Liebe zum Fahrrad.

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flexibel

hier: anpassungsfähig (an Veränderungen)

KFZ

Kraftfahrzeug, z. B. Auto, LKW, ‌

die KFZ-Steuer

Steuer, die Fahrzeughalter zahlen mĂźssen

die KFZ-Versicherung

bezahlt man, damit man einen mĂśglichen Schaden am Fahrzeug ersetzt bekommt

die Panne, -n

StĂśrung, Schaden

verzichten

etwas nicht machen/haben, obwohl man kĂśnnte

hartgesotten

JKGT WPGORĆ’ PFNKEJ

die Gamasche, -n

KleidungsstĂźck, das an die Schuhe anschlieĂ&#x;t und bis zum Knie geht

die Infrastruktur

Grundausstattung einer Volkswirtschaft, sichert die Versorgung; hier insbesondere: StraĂ&#x;en, Wege


0NSǡȊȚXÇľNÉƒČŠ

Schuhsalat

Aschenputtel Ein deutsches Märchen nach den BrĂźdern Grimm NACHERZĂ„HLUNG JUDITH KAISER

E

s war einmal ein reicher Mann. Er hatte eine Frau und eine Tochter. Aber die Frau war sehr krank. Eines Tages sagte sie zu ihrer Tochter: „Meine Liebe, sei immer gut und glaube an Gott. Dann wird Gott dich immer beschĂźtzen und bei dir sein. Auch ich werde dich vom Himmel aus beobachten und immer bei dir sein.“ Nach diesen Worten starb die Mutter. Die Tochter war sehr traurig. Sie ging jeden Tag zum Grab der Mutter und weinte. Nach einem Jahr heiratete der Mann eine andere Frau. Diese Frau hatte zwei TĂśchter – sie waren von nun an die StieftĂśchter des Mannes. Sie waren hĂźbsch aber hatten einen schlechten Charakter, genau wie ihre Mutter. Die StieftĂśchter nahmen der Tochter des Mannes die Kleider weg, gaben ihr einen alten, grauen Kittel und Schuhe aus Holz. Dann schickten sie sie in die KĂźche. Dort wohnte die Tochter des Mannes von nun an. Sie musste von morgens bis abends arbeiten – waschen, kochen, putzen. Die StieftĂśchter ärgerten sie und warfen Erbsen und Linsen in die Asche. Die Tochter musste dann in der Asche wĂźhlen XP VLH ZLHGHU]XÄ QGHQ 'XUFK GLH Asche wurde sie ganz staubig und dreckig. Deshalb nannten die Tochter bald alle nur noch Aschenputtel.

Eines Tages veranstaltete der KĂśnig des Landes, in dem der Mann und seine Familie wohnte, ein groĂ&#x;es Fest. Das Fest sollte drei Tage lang dauern. Alle jungen, schĂśnen und unverheirateten Mädchen waren eingeladen, denn der Prinz sollte sich auf dem Fest seine zukĂźnftige Ehefrau aussuchen. Die Stiefschwestern waren begeistert. Sofort riefen sie Aschenputtel zu sich und befahlen ihr: „Kämm uns die Haare! BĂźgel unsere Kleider! Putz unsere Schuhe!“ Aschenputtel machte alles. Aber sie wollte auch so gerne zum Fest des KĂśnigs gehen. Sie fragte ihre Stiefmutter. Aber diese sagte nur: „Du bist dreckig, Aschenputtel! Du hast weder Kleider noch Schuhe und trotzdem willst du zum Fest?“ Aschenputtel Ä‚HKWH und fragte die Stiefmutter immer wieder. SchlieĂ&#x;lich warf die Stiefmutter eine groĂ&#x;e SchĂźssel mit Linsen in die Asche und sagte: „Wenn du es schaffst, die Linsen in zwei Stunden aus der Asche herauszusuchen und zu sortieren, dann darfst du mitgehen.“ Aschenputtel wusste nicht, was sie machen sollte. Verzweifelt ging sie in den Garten und rief: „Ihr lieben Täubchen, ihr lieben VĂśgelchen, kommt und helft mir!“ Da kamen von Ăźberall her Tauben und andere VĂśgel DQJHÄ‚RJHQ $VFKHQSXWWHO EHJU½ WH VLH XQG VDJWH LKnen: „Die Guten ins TĂśpfchen, die Schlechten ins KrĂśpfchen.“ Die VĂśgel machten sich sofort an die Arbeit und schon bald hatten sie – pick pick pick – alle guten Linsen herausgepickt. Doch der Mann, die Stiefmutter und die beiden StieftĂśchter waren schon weg. Aschenputtel war sehr traurig und ging zum Grab ihrer Mutter. Dort weinte sie bitterlich. Neben dem Grab war mit den Jahren ein groĂ&#x;er Haselnussbaum gewachsen. Aschenputtel wandte sich in ihrem Elend an ihn und sagte: „Bäumchen, rĂźttel dich und schĂźttel dich, wirf Gold und Silber Ăźber mich.“ Da Ä‚DWWHUWH ein Vogel aus dem Haselnussbaum heraus und warf Aschenputtel ein silbernes Kleid aus Seide und ein Paar silberner Schuhe zu. Schnell zog Aschenputtel das Kleid und die Schuhe an und eilte zum Fest. Aschenputtel sah so schĂśn aus, dass weder die Stiefmutter noch ihre Stiefschwestern sie erkannten. Der Prinz sah Aschenputtel und tanzte den ganzen Abend nur mit ihr. Und wenn ein anderer kam und mit Aschenputtel tanzen wollte, dann sagte der Prinz: „Das ist meine Tänzerin.“ Sie tanzten bis spät in die Nacht. Als Aschenputtel nach Hause gehen wollte, sagte der Prinz: „Ich komme mit und begleite dich.“ Er wollte wissen, wohin Aschenputtel ging. Aber Aschenputtel rannte so schnell sie konnte davon.

I L LU S T R AT ION A N N E T T E G R A N A D O S H UG H E S

Aschenputtels Schuh hat sich in der ganzen Aufregung zwischen all den Schuhen versteckt. Kannst du dem Prinzen helfen, $VFKHQSXWWHOV 6FKXK ZLHGHU]XͤQGHQ" Kleiner Tipp: Aschenputtels fehlender Schuh ist ein einzelner. AuflÜsung Seite 12

:LHGHU Ä‚DWWHUWH HLQ 9RJHO DXV GHP %DXP KHUDXV 'LHses mal warf er Aschenputtel ein noch schĂśneres, goldenes Kleid und goldene Schuhe zu. GlĂźcklich zog sich Aschenputtel das Kleid an und eilte zum Fest. Der Prinz hatte schon auf sie gewartet. Auch an diesem Abend tanzte er nur mit ihr. Die Stiefschwestern erkannten sie wieder nicht, warfen ihr aber bĂśse Blicke zu. Als es Zeit war nach Hause zu gehen, sagte der Prinz: „Ich mĂśchte dich so gerne nach Hause begleiten.“ Aber Aschenputtel rannte davon.

das Grab, Gräber

beerdigen, begraben

einen toten Menschen in eine Grube in der Erde legen und die Grube mit Erde zuschĂźtten

Auch am letzten Tag des Fests ging Aschenputtel zum Baum und sagte:

die Stieftochter, StieftĂśchter

eine Tochter aus einer frĂźheren Ehe oder Beziehung

der Kittel, Kittel

SchĂźrze, Arbeitskleidung fĂźr den Haushalt

die Erbse, -n

kleine, grĂźne, kugelige Samen einer GemĂźsepflanze

die Linse, -n

kleine, flache, braune, rote oder schwarze, runde Samen einer GemĂźsepflanze

„Bäumchen, rĂźttel dich und schĂźttel dich, wirf Gold und Silber Ăźber mich.“ An diesem letzten Abend warf der Vogel aus dem Baum das schĂśnste aller Kleider herab: ein diamantbesetztes Kleid und ein Paar diamantbesetzte Schuhe. Aschenputtel zog es vorsichtig an und ging dann zum Fest. 'HU 3ULQ] HPSÄ QJ VLH staunend und tanzte den ganzen Abend wieder nur mit ihr. Und wenn ein anderer kam, um mit Aschenputtel zu tanzen, dann wimmelte der Prinz ihn ab und sagte: „Das ist meine Tänzerin.“ Als es bereits spät am Abend war, wollte Aschenputtel gehen. Wieder hielt der Prinz sie zurĂźck und fragte: „Wo wohnst du denn? Ich mĂśchte dich nach Hause begleiten.“ Aber Aschenputtel lief davon. Doch dieses Mal war der Prinz vorbereitet. Er hatte die Treppe vor dem Schloss mit Pech Ăźbergossen. Als Aschenputtel nun Ä‚RK EOLHE VLH PLW HLQHP 6FKXK LP 3HFK VWHFNHQ 6LH rannte einfach weiter und lieĂ&#x; den Schuh zurĂźck. Der Prinz war ihr hinterhergelaufen. Er hob den Schuh aus dem Pech und sagte zu seinem Vater, dem KĂśnig: „Morgen werde ich im ganzen Land herumfahren und GLH )UDX Ä QGHQ GHU GLHVHU 6FKXK SDVVW 6LH LVW GLH ULFKtige. Ich will nur sie heiraten.“ Und so machte er es. Auf seiner Suche kam der Prinz auch an dem Haus vorbei, in dem Aschenputtel wohnte. Aber ihre Stiefschwestern sperrten sie in der KĂźche ein. Der Prinz fragte: „Gibt es hier junge Frauen im Haus? Sie sollen diesen Schuh anprobieren. Und welcher er passt, die heirate ich.“ Die erste Stiefschwester probierte den Schuh. Aber ihr groĂ&#x;er Zeh war viel zu dick und sie kam nicht in den Schuh hinein. Also schnitt sie sich den Zeh ab. Der Prinz glaubte, dass sie die richtige wäre und nahm sie auf seinem Pferd mit zum Schloss. Auf dem Weg kamen sie am Haselnussbaum beim Grab von Aschenputtels Mutter vorbei. Darauf saĂ&#x; ein Vogel und zwitscherte: „Rucke di guh, rucke di guh, Blut ist im Schuh: Der Schuh ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim.“ Da sah der Prinz auf den FuĂ&#x; der ersten Stieftochter hinunter und bemerkte, dass er voller Blut war. Er wendete sein Pferd und ritt zurĂźck. Dieses Mal probierte die andere Stieftochter den Schuh an. Aber ihre Ferse war zu groĂ&#x;. Also schnitt sie sich ein Teil davon ab. Der Prinz dachte, er hätte nun die richtige Braut gefunden und ritt mit ihr zum Schloss zurĂźck. Wieder kamen sie am Haselnussbaum vorbei und wieder zwitscherte der Vogel denselben Reim. Enttäuscht und wĂźtend ritt der Prinz wieder zurĂźck. Er fragte den Mann: „Haben Sie denn keine andere Tochter?“ Der Mann sagte: „Da ist nur noch Aschenputtel, das Kind meiner verstorbenen Frau.“ Der Prinz lieĂ&#x; Aschenputtel zu sich kommen. Aschenputtel probierte den Schuh vor den Augen des Prinzen an und – er passte wie angegossen. GlĂźcklich nahm der Prinz Aschenputtel in die Arme und setzte sie auf sein Pferd. Als die beiden dieses Mal am Haselnussbaum vorbeikamen, zwitscherte der Vogel:

eine Stelle auf einem Friedhof, wo ein toter Mensch beerdigt ist

der Friedhof, FriedhĂśfe ein Ort, wo tote Menschen begraben werden

wĂźhlen

durchsuchen, buddeln, graben

staubig

voller Staub

dreckig

schmutzig, nicht sauber

Aschenputtel

Name, der aus dem Wort „Asche“ besteht und aus „Puttel“, ein altes Wort fĂźr „buddeln“ (fĂźr „buddeln“, siehe „wĂźhlen“)

die Asche, -n

graues Pulver, das Ăźbrig bleibt, wenn man Holz verbrennt

unverheiratet

wenn man nicht verheiratet ist

befehlen

auffordern, anordnen, anweisen

bĂźgeln

mit einem Gerät (BĂźgeleisen), aus dem heiĂ&#x;er Dampf kommt, Kleidung glatt machen

die Stiefmutter, StiefmĂźtter

Frau, die einen Mann heiratet, der schon Kinder von einer anderen Frau hat. FĂźr diese Kinder ist die Frau die Stiefmutter

flehen

bitten, betteln, wĂźnschen

verzweifelt

sehr unglĂźcklich, hoffnungslos

das/die Täubchen

die Verkleinerungsform von „Taube“, ein mittelgroĂ&#x;er Vogel mit kleinem Kopf und kurzen Beinen, gibt es sehr oft in groĂ&#x;en Städten

Die guten ins TĂśpfchen, ein Reim. „Die guten ins TĂśpfchen“ die schlechten ins bedeutet, die guten Linsen in einen KrĂśpfchen. Topf zu sortieren. „die schlechten ins KrĂśpfchen“ bedeutet, dass die schlechten Linsen von den VĂśgeln gegessen werden dĂźrfen, „KrĂśpfchen“ ist ein Teil im Hals von VĂśgeln, wo sie Nahrung aufbewahren kĂśnnen, bis sie sie verdauen picken, pick

wenn VĂśgel essen, nennt man das „picken“. „Pick“ ist eine Kurzform davon

bitterlich

schmerzvoll, sehr

der Haselnussbaum, Haselnussbäume

ein Baum, der kleine braune NĂźsse in einer harten Schale hat, die NĂźsse kann man essen

flattern

fliegen

silbern

eine helle, glänzende, weiĂ&#x;-graue Farbe

die Seide, -n

sehr feiner und teurer Stoff

golden

eine helle, glänzende, gelbliche Farbe

diamantbesetzt

mit Diamanten/Edelsteinen

staunend

Ăźberrascht, bewundernd, beeindruckt

das Pech

hier: klebrige, braun-schwarze Masse aus ErdĂśl und Teer; bedeutet auch: Missgeschick, UnglĂźck

Ăźbergossen

eine FlĂźssigkeit Ăźber etwas gieĂ&#x;en/ schĂźtten

Rucke di guck, rucke di ein Reim. „Rucke di guck“ imitiert den guck, Blut ist im Schuck. Schrei des Vogels. „guck“ bedeutet Der Schuck ist zu klein, „schauen“. „Schuck“ bedeutet „Schuh“, die rechte Braut sitzt und „die rechte Braut“ bedeutet „die noch daheim. richtige/wahre Braut“ die Ferse, -n

hinterer Teil eines FuĂ&#x;es, auch „Hacke“ genannt

passt wie angegossen

das bedeutet, dass der Schuh so gut passt, als wäre er nur fĂźr den einen FuĂ&#x; gemacht worden

ĂźberglĂźcklich

sehr glĂźcklich

„Rucke die guh, rucke di guh, kein Blut ist im Schuh: Der Schuh ist nicht zu klein, die rechte Braut, die fĂźhrt er heim.“

Am nächsten Tag wartete Aschenputtel wieder, bis alle anderen zum Fest gegangen waren. Dann ging sie zum Baum am Grab ihrer Mutter und sagte:

8QG DOV HU GDV JHUXIHQ KDWWH Ä‚DWWHUWH GHU 9RJHO KHUDE und setzte sich auf Aschenputtels Schulter. Aschenputtel und der Prinz waren ĂźberglĂźcklich. Sie heirateten am nächsten Tag und weder die Stiefmutter noch die beiden StieftĂśchter waren zur Hochzeit eingeladen.

„Bäumchen, rĂźttel dich und schĂźttel dich, wirf Gold und Silber Ăźber mich.“

Und wenn Aschenputtel und der Prinz noch nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ‌

Scanne den QR-Code und hĂśre dir viele Texte aus der ArrivalNews auf deinem Handy an. Jeden Monat kommen unter www.soundcloud.com/ arrivalnews neue Texte hinzu.

QUELLE ORIGINALTEXT: www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/aschenputtel

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KOMPASS

INFOS, TIPPS & TERMINE IN STUTTGART Ausstellung: Secret Walls Gallery

3OLWVFK 3ODWVFK $E LQ GHQ 6HH Sommer, Sonne, Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad – das sind die idealen Voraussetzungen fĂźr einen perfekten Badetag am See. An heiĂ&#x;en Sommertagen freuen sich viele Menschen Ăźber eine AbkĂźhlung in den vielen Badeseen in Deutschland. Die Internetseite www.seen.de hat die schĂśnsten Plätze zum Baden zusammengefasst: www.seen.de/ratgeber/ badeseen-in-deutschland-2.html

:HU VLFK I½U *UDIÄ WL LP ¡IIHQWOLFKHQ 5DXP LQWHUHVVLHUW LVW EHL GHU 6HFUHW :DOOV *DOOHU\ JHQDX ULFKWLJ ,P Bonatzbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs zeigen mehr als 70 Sprayer*innen ihre Kunst. Wann: 01.08. – 31.10.2020 | Wo: Hauptbahnhof Stuttgart, Bonatzbau | Eintritt: kostenlos | Weitere Informationen: www.kunstmuseum-stuttgart.de

Frßhstßckstreff am Marienplatz Jeden Montag kÜnnen Mßtter mit ihren kleinen Kindern zum Frßhstßckstreff kommen. Dort kann man gemeinsam frßhstßcken und alle Fragen zu den Themen Familie und Leben mit Kindern stellen und Hilfe bekommen. Wegen Corona muss allerdings jede Familie selbst ihr Essen mitbringen. Gemßtlich und informativ ist der gemeinsame Treff aber trotzdem! Fßr Mßtter mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. Wann: jeden Montag | Wo: Städtisches Elternseminar, Marienplatz 3, 70178 Stuttgart | Eintritt: kostenlos

Online-Workshop: Kulturen und Leistungen im Studium Informationen zum Thema Studium in Deutschland, z. B. alles Ăźber den Bewerbungsprozess, PrĂźfungen und wichtige Anlaufstellen sowie den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt. Das kostenfreie Angebot richtete sich an Studierende und Studieninteressierte mit Flucht- und Migrationshintergrund. Wann: 08.09.2020 von 16:50 bis 20:50 Uhr | Alle Infos unter: www.facebook.com/kulhannover

Open-Air-Festival / KulturbĂźhne im Stadtpark Schorndorf 1RFK ELV ]XP Ä QGHW XQWHU GHP 0RWWR Ăž.XOWXU LP 6WDGWSDUNĂœ HLQ NRVWHQORVHV 2SHQ $LU )HVWLYDO immer freitags und samstags statt. Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr. Alle Informationen zu den (YHQWV VLQG ]X Ä QGHQ XQWHU www.stadtparkbuehne-schorndorf.de Dort muss man sich auch ein Ticket reservieren fĂźr den jeweiligen Abend. Wann: noch bis zum 12.09.2020 (immer freitags und samstags | Wo: Stadtpark Schorndorf | Eintritt: kostenlos

Trendsport Stand Up Paddling

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:DUW LKU GLHVHV -DKU VFKRQ PDO DQ HLQHP 6HH" 'DQQ LVW HXFK YLHOOHLFKW VFKRQ GDV 6WDQG 8S 3DGGOLQJ 683 DXIJHIDOOHQ Ăž6WDQG 8S 3DGGOLQJĂœ EHGHXWHW ĂžLP 6WHKHQ SDGGHOQĂœ 'DV KDW VLFK LQ GHQ OHW]WHQ -DKUHQ ]X HLQHP EHOLHEWHQ 6SRUW HQWZLFNHOW 'DEHL EHZHJW PDQ VLFK PLWKLOIH HLQHV 6WHFKSDGGHOV VWHKHQG DXI HLQHP 6XUIEUHWW IRUW 'HU 6SRUW LVW I½U MHGHQ JHHLJQHW GHU VLFK JHUQH LP :DVVHU EHZHJW XQG VLFKHU VFKZLPPHQ NDQQ =XGHP LVW HU OHLFKW ]X HUOHUQHQ $Q YLHOHQ 6HHQ JLEW HV $QELHWHU EHL GHQHQ LKU HLQ 683 %RDUG DXVOHLKHQ RGHU GDV 3DGGHOQ OHUQHQ N¡QQW 'LH 0LHWH I½U HLQ %RDUG NRVWHW FD è SUR 7DJ 3URELHUW HV PDO DXV

Workshop: Girls Talk „Woran erkenne ich, dass ich verliebt bin?“ „Was kann ein Mädchen bei Liebeskummer machen?“ „Was hilft bei Schmerzen während der Tage?“ „Warum nerven meine Eltern?“ „Was kann ich tun, wenn es mir mal nicht so gut geht?“ Um solche und viele andere Fragen rund um die Themen 0ÂĽGFKHQ VHLQ, N¡USHUOLFKH 9HUÂĽQGHUXQJHQ, (UZDFKVHQ ZHUGHQ oder 9HUOLHEW VHLQ, geht es in einem Workshop im Mädchengesundheitsladen. Wann: Dienstag, 08.09.2020 10:00 – 12:00 Uhr | Wo: Mädchengesundheitsladen, LindenspĂźrstr. 32, 70176 Stuttgart | Eintritt: 3 Euro | Anmeldung unter: info@maedchengesundheitsladen.de oder 0711 – 30568520

Sportaktionstag

$XI GHU ,QWHUQHWVHLWH www.stand-up-paddling.org N¡QQW LKU DOOHV ½EHU 6WDQG 8S 3DGGOLQJ HUIDKUHQ (V JLEW HLQH 'HXWVFKODQGNDUWH DXI GHU 683 2UWH XQG 9HUOHLKVWDWLRQHQ PDUNLHUW ZHUGHQ

Am 12.09.2020 kann man bei der Sportkreisjugend Stuttgart verschiedene Sportarten kennenlernen. Vom Ballsport ßber Boxen bis hin zum Tischtennis oder Tanzen – man kann alles kennenlernen und ausprobieren. Ein kostenloses Mittagsessen ist sogar auch dabei! Wann: 12.09.2020 von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr | Wo: Kesselstr. 30, 70327 Stuttgart | Eintritt: kostenlos

Hip-Hop Woche und vieles mehr...

Im Rahmen der Kesselferien www.kesselferien.de Ä QGHW HLQH :RFKH UXQG XP GDV 7KHPD Ăž+LS +RSĂœ VWDWW 5DSSHQ '- LQJ XQG *UDIÄ WL VWHKHQ DXI GHP 3URJUDPP (V JLEW ]XGHP NOHLQH 6QDFNV und täglich ein gemeinsames Abendessen. Wann: 07.09. – 11.09.2020, täglich von 11-18 Uhr | Wo: Kreisjugendhaus KJH Nord, Mittnachtstr. 20, 70191 Stuttgart | Eintritt: 30 Euro | Anmeldung unter: www.kesselferien.de

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KOMPASS / MARKTPLATZ

In unserer Reihe stellen wir klassische Bßcher vor, die tief in den KÜpfen vieler Menschen in Deutschland verankert sind – und die vielleicht mehr ßber dieses Land und dessen Bewohner*innen aussagen, als man denken wßrde.

Keine Angst – die wollen nur gelesen werden!... TITEL: Schuld und Sßhne

BUCHREZENSION

AUTOR: Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Das Buch: „Schuld und SĂźhne“ ist einer der ersten groĂ&#x;en Romane des russischen Schriftstellers Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Er erschien im Jahr 1886 und spielt in Sankt Petersburg. Der Roman erzählt die Geschichte von Rodion Romanowitsch Raskolnikow, einem gebildeten, aber armem jungen Mann, der zum MĂśrder wird. Das Buch spielt in einer Zeit groĂ&#x;er wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen. Viele Menschen waren Ăźberfordert. Raskolnikows Geschichte handelt von der Suche nach Moral und Gerechtigkeit und dem Umgang mit Schuld. Damit ist das Werk auch heute noch aktuell. Der Inhalt: Raskolnikow ist ein junger Mann, der sein Jurastudium aus GeldgrĂźnden abbrechen musste. Seine Bildung und hohe Intelligenz bewirken, dass er sich vielen seiner Mitmenschen Ăźberlegen fĂźhlt. Gleichzeitig verbittert LKQ VHLQH $UPXW 'LHVHU .RQÍĽLNW fĂźhrt dazu, dass er sich immer mehr von der Gesellschaft abspaltet. Er

Schuld und SĂźhne von Fjodor Michailowitsch Dostojewski ist z. B. als gebundenes Buch im Anaconda Verlag erschienen: 798 Seiten, 9,95 Euro, ISBN-13: 9783866477650

bildet sich ein, ein „auĂ&#x;ergewĂśhnlicher Mensch“ zu sein, der bestimmte Vorrechte hat. Diese Vorstellung bringt ihn dazu zu denken, dass er das Recht hat, einen Mord zu begehen. Sein Opfer soll die Pfandleiherin Aljona Iwanowna sein, eine alte Frau, bei der er Schulden hat. In seinen Augen ist sie eine „wertlose Person“. Deshalb darf er als „auĂ&#x;ergewĂśhnlicher Mensch“ sie tĂśten. Er besucht sie und erschlägt sie. Leider erscheint zufällig die Schwester der alten Frau. Raskolnikow erschlägt auch diese, obwohl er das gar nicht wollte. Sein Verbrechen bleibt zwar unentdeckt, er fĂźhlt sich jedoch dadurch noch weiter von der Gesellschaft entfernt. AuĂ&#x;erdem leidet er unter seinem schlechten Gewissen. Bald verdächtigt ihn der Polizist 3RUͤULM (U NDQQ LKP GLH 7DW MHGRFK nicht beweisen. Trotzdem fĂźhlt sich Raskolnikow ständig verfolgt und verfällt in Wahnvorstellungen. SchlieĂ&#x;lich lernt er die gläubige Sofja Semjonowna kennen und verliebt sich in sie. Er erzählt ihr von dem Mord und sie rät ihm, sich zu stellen.

Raskolnikow geht tatsächlich zur Polizei. Am Ende des Romans wird die Haft Raskolnikows in einem sibirischen Arbeitslager geschildert. Diese Zeit scheint eine Befreiung von der Vergangenheit zu sein. Raskolnikow hat seine Fehler eingesehen und kann fßr seine Sßnden bezahlen. Der Autor: Fjodor Michailowitsch Dostojewski wurde 1821 in Moskau geboren. Er studierte Ingenieurtechnik und russische und franzÜsische Literatur. 6HLQ :HUN LVW JHSUŒJW YRP .RQͼLNW in den der Mensch durch den Beginn der Moderne geriet. Dostojewski ist bekannt fßr sein Talent, die menschliche Seele mit den Mitteln der Literatur darzustellen. Es gelingt ihm in seinen Geschichten, die Komplexität der menschlichen Psyche auch unerfahrenen Lesern zugänglich zu machen. Dostojewski starb 1881 in Sankt Petersburg. Er schrieb 9 Romane, zahlreiche Novellen und viele weitere Texte. Seine Bßcher wurden in mehr als 170 Sprachen ßbersetzt.

J U L I A N A TA LG

Ăźberfordern

nicht mit etwas umgehen kĂśnnen, zu viel fĂźr jemanden sein

die Moral

Grundsätze und Werte, nach denen sich das zwischenmenschliche Verhalten in einer Gesellschaft richtet

der Umgang

hier: die Behandlung; das Fertigwerden

sich Ăźberlegen fĂźhlen sich besser/wichtiger als andere fĂźhlen verbittert sein

sehr frustriert sein

sich abspalten

sich trennen, sich entfernen

auĂ&#x;ergewĂśhnlich

besonders

das Vorrecht

ein Recht, das nur bestimmte Leute haben und andere nicht

der Pfandleiher, eine Person, der man Sachen, z. B. eine teure Uhr, gePfandleiher; ben kann und die einem dafßr Geld gibt; später kann die Pfandleiherin,-nen man die Sache zurßckkaufen, allerdings mit Zinsen jemanden verdächtigen

die Vermutung haben, dass jemand etwas getan hat

die Wahnvorstellung, krankhafte Vorstellungen, die Angst machen, aber -en nicht real sind das Arbeitslager, Arbeitslager

ein Ort, in dem Zwangsarbeiter*innen – oft Gefangene – arbeiten mßssen

die Moderne

hier: die Zeit der industriellen Revolution in Russland, in der viele Traditionen aufgegeben werden mussten und sich das Leben der Menschen stark veränderte

die Komplexität

die Vielschichtigkeit; Gegenteil von Einfachheit

die Psyche

)GUCOVJGKV FGU OGPUEJNKEJGP (ČœJNGPU 'ORĆ’PFGPU und Denkens

zugänglich machen

verständlich machen, näherbringen

STELLENANGEBOTE IN STUTTGART UND UMGEBUNG Helfer Garten- und Landschaftsbau (m/w/d) Anforderungen: Bereitschaft drauĂ&#x;en zu arbeiten, technisches Verständnis und kĂśrperliche BelastEDUNHLW HQJDJLHUWH U 7HDPSOD\HU LQ PLW /HLGHQVFKDIW XQG *HVS½U I½U 3Ä‚DQ]HQ JÂĽUWQHULVFKH (UIDKUXQJ )½KUHUVFKHLQ .ODVVH % RSWLPDOHUZHLVH DXFK 6WDSOHUVFKHLQ NDQQ DXFK VSÂĽWHU Ä QDQ]LHUW ZHUGHQ $XIJDEHQ 3Ä‚HJH XQG 6FKQLWWDUEHLWHQ LP )UHLODQG PLW HQWVSUHFKHQGHQ *HUÂĽWHQ %HUHLWVWHOOXQJ GHU erforderlichen Materialien per Gabelstapler (Gewächshäuser und Freiland), Mitarbeit bei der BefĂźllung und Räumung der Gewächshäuser, bei Bewässerungs- und GieĂ&#x;maĂ&#x;nahmen sowie bei gärtnerischen Arbeiten (z. B. Stecken, Topfen, Stecklinge schneiden), UnterstĂźtzung bei ReinigungsXQG 3Ä‚HJHDUEHLWHQ LQQHUKDOE GHU *HZÂĽFKVKÂĽXVHU Ort: Stuttgart-MĂźhlhausen Kontakt: stuttgart@social-bee.de

ONLINESEMINAR Teilnehmer*innen gesucht fĂźr unsere ONLINE-Ausbildung zum*zur Muttersprachlichen Trauma-Ersthelfer*in

Monteur im erdverlegten Rohrleitungsbau (m/w/d)

TERMINE:

Anforderungen: FĂźhrerschein Klasse B, Erfahrungen auf der Baustelle und im Maschinenbau/ Anlagemechanik oder im Brunnenbau, Deutsch A2+, kĂśrperliche Belastbarkeit, Bereitschaft drauĂ&#x;en zu arbeiten Aufgaben: Verlegen von Gas-, Wasser- und Fernwärmeleitungen sowie Entwässerungsleitungen, Vorrichten von Rohrverbindungen aller Arten, Nachisolation von Rohrverbindungen, DurchfĂźhrung von DruckprĂźfungen und Desinfektionen Ort: Leonberg Kontakt: stuttgart@social-bee.de

1. Samstag, 26. September, 10:30 - 17:00 Uhr 2. Samstag, 03. Oktober, 10:30 - 17:00 Uhr 3. Samstag, 10. Oktober, 10:30 - 17:00 Uhr 4. Samstag, 24. Oktober, 10:30 - 17:00 Uhr

Viele Menschen leiden aufgrund ihres Flucht- und Migrationshintergrundes unter einer Traumatisierung. Die meisten erhalten keine professionelle, therapeutische Hilfe. Das FAITH- Konzept von unserer Kollegin Dr. Ulrike Wichtmann bietet ein niedrigschwelliges und multiplizierbares Werkzeug zur primären Intervention nach schwerer Traumatisierung. Die Trauma-Erste-Hilfe ist keine Therapie, aber eine wirkungsvolle erste MaĂ&#x;nahme nach Traumatisierung. .HUQ GHV .RQ]HSWV LVW GLH 4XDOLͤ]LHUXQJ YRQ 7UDXPD (UVWKHOIHU LQQHQ GLH WUDXPDWLVLHUWHQ Landsleuten in ihrer Muttersprache beistehen kĂśnnen. Das Konzept besteht aus Aufklärung Ăźber die Wirkung von schwerer Traumatisierung zusammen mit einfachen neurophysiologisch wirksamen KĂśrperĂźbungen. Ziel ist die Linderung individueller Beschwerden und einer Weichenstellung zur Verbesserung der Resilienz.

Lagerhelfer (m/w/d) Anforderungen: KÜrperliche Fitness ist sehr wichtig (teilweise wiegen die Pakete 30 kg), Bereitschaft an einigen Samstagen zu arbeiten, aufgeweckt & motiviert, Lagererfahrung vorteilhaft, Deutsch A2+ Aufgaben: Warenannahme/ Container ausladen, Ware verräumen/Regale nachfßllen, Retouren bearbeiten, FlurfÜrderfahrzeuge betätigen (wenn der Staplerschein vorhanden ist, frßher oder später muss dieser gemacht werden), aufräumen & Arbeitsplatz putzen Ort: MarkgrÜningen Kontakt: stuttgart@social-bee.de

Mehr Informationen zu ArrivalAid FAITH: www.arrivalaid.org/faith Die Teilnahme ist fĂźr Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, kostenlos. FĂźr alle anderen erheben wir eine TeilnahmegebĂźhr. Diese ist wie folgt gestaffelt:

LESER*INNEN

Gruppe A: Menschen mit einer Muttersprache, die nicht Deutsch ist: 0,- â‚Ź Gruppe B: Selbstzahler*innen mit Deutsch als Muttersprache: 100,- â‚Ź Gruppe C: Studierende, Erwerbslose, etc. mit Deutsch als Muttersprache: 0,- bis 99,- â‚Ź (frei wählbarer Betrag zwischen 0,- und 99,- â‚Ź)

UMFRAGE ARRIVALNEWS 2020

Eine Anmeldung ist bis Freitag, 18. September 2020 per E-Mail an faith@arrivalaid.org mÜglich. Bitte geben Sie an, zu welcher Gruppe Sie sich zuordnen und teilen Sie uns Ihre Postanschrift mit, damit wir Ihnen die Rechnung zusenden kÜnnen. 'LH $XVELOGXQJ ZLUG DOV 2QOLQH 6HPLQDU žEHU =RRP VWDWWͤQGHQ 'LH =XJDQJVGDWHQ ZHUGHQ den angemeldeten Teilnehmer*innen vorab per E-Mail geschickt.

Wir mĂśchten die ArrivalNews weiter verbessern. Und du kannst uns dabei helfen! Beantworte einfach unsere kurze Umfrage. Das dauert circa 5 Minuten. Scanne dafĂźr diesen QR-Code, dann kommst du zur Umfrage. Vielen Dank fĂźr deine Hilfe! +DVW GX )UDJHQ ]XU $UULYDO1HZV RGHU ]XU 8PIUDJH" 6FKUHLE XQV gerne eine E-Mail an redaktion@arrivalaid.org. Wir freuen uns auf deine Antworten!

Hier kĂśnnte Ihre Anzeige stehen! Alle Informationen unter: www.arrivalnews.de/mediadaten-preise -11-

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MARKTPLATZ

WEITERE ANGEBOTE IN STUTTGART UND UMGEBUNG ArrivalAid AnhĂśrungsbegleitung

ArrivalAid Akademie:

Seit Ăźber einem Jahr bereiten von ArrivalAid ausgebildete ehrenamtliche *GNHGT KPPGP KP 5VWVVICTV )GHNČœEJVGVG CWH KJTG #PJČ˜TWPI DGKO $WPFGUCOV HČœT Migration und FlĂźchtlinge (BAMF) vor.

23. September 2020, 17:30 Uhr Und am Ende dann die deutsche StaatsbĂźrgerschaft?

Das Programm ist keine Rechtsberatung. Zielsetzung ist, Geflßchtete ßber die AnhÜrung aufzuklären. Die Beratung ist fßr Geflßchtete kostenlos. Wenn Sie Interesse an einer Beratung haben kÜnnen Sie sich ganz einfach ßber unser Online-Formular anmelden unter www.arrivalaid-stuttgart.org

Ort: Evangelische Gesellschaft (eva), Schlossstr. 76; Stadtbahnhaltestelle Schloss-/JohannesstraĂ&#x;e Referent: Andreas Deuschle, Leiter der Stuttgarter EinbĂźrgerungsbehĂśrde

14. Oktober 2020, 17:30 Uhr Flucht und Migration in Deutschland – aktuelle Entwicklung, Zahlen, Prognosen

%HJOHLWXQJ YRQ *HÄ‚½FKWHWHQ ZÂĽKUHQG der Asylklage durch ArrivalAid Im Rahmen der ArrivalAid-AnhĂśrungsbegleitung unterstĂźtzen wir auch GeflĂźchtete, die gegen einen negativen Bescheid des Bundesamts Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht haben.

Ort: Evangelische Gesellschaft (eva), Schlossstr. 76; Stadtbahnhaltestelle Schloss-/JohannesstraĂ&#x;e Referent: Dr. Martin Kilgus, Geschäftsleiter der ifa Akademie

Dieses Programm ist keine Rechtsberatung. Ebenso vermittelt ArrivalAid keine Anwältinnen und Anwälte. Zielsetzung ist, Transparenz ßber den weiteren Fortgang des Asylverfahrens herzustellen und Geflßchtete bestmÜglich auf die Kooperation mit ihren Rechtsbeiständen vorzubereiten.

10. November 2020, 17:30 Uhr Die Asylklage vor dem Verwaltungsgericht

Die Beratungsleistung ist fĂźr GeflĂźchtete kostenlos und wird von speziell SWCNKĆ’\KGTVGP GJTGPCOVNKEJGP *GNHGTP KPPGP FWTEJIGHČœJTV

Ort: Evangelische Gesellschaft (eva), Schlossstr. 76; Stadtbahnhaltestelle Schloss-/JohannesstraĂ&#x;e Referent: Prof. Wolfgang Armbruster, Verwaltungsrichter i.R.

Wenn Sie Interesse an einer Beratung haben kĂśnnen Sie sich ganz einfach Ăźber unser Online-Formular anmelden unter www.arrivalaid-stuttgart.org

Die ArrivalAid Akademie ist ein Fortbildungsprogramm fßr Menschen mit Fluchthintergrund und 0HQVFKHQ GLH *HͼžFKWHWH XQWHUVWžW]HQ P¸FKWHQ $OOH 6HPLQDUH VLQG NRVWHQIUHL XQG GDXHUQ MHZHLOV ca. 2 Stunden.

IntegrAid

Bitte melden Sie sich zu Seminaren per E-Mail an: info@arrivalaid-stuttgart.org

IntegrAid KUV GKP 2GTUQPCNGPVYKEMNWPIURTQITCOO HČœT /KVCTDGKVGT KPPGP OKV und ohne Fluchthintergrund, das speziell fĂźr Unternehmen entwickelt wurde. Die Inhalte sind fĂźr die unterschiedlichen BedĂźrfnisse von GeflĂźchteten, 2GTUQPCNCDVGKNWPIGP WPF CPIGUVCOOVGP /KVCTDGKVGT KPPGP MQP\KRKGTV WPF individuell kombinierbar. 2CTCNNGN UVGJV FGP 6GKNPGJOGT KPPGP GKP VGNGHQPKUEJGT 'ZRGTVGP *GNRFGUM UQYKG FKG NCWHGPFG 7PVGTUVČœV\WPI FWTEJ #TTKXCN#KF /KVCTDGKVGT KPPGP \WT 8GTHČœIWPI

Weitere Informationen unter: www.arrivalaid-stuttgart.org

Die aktuelle ArrivalNews auch online auf www.arrivalnews.de

GRAFIK FLATICON

Zeitung lesen – Zeitung hĂśren. Mit der ArrivalNews geht beides. Wir stellen Monat fĂźr Monat ausgewählte Texte auch als Audio-Datei zur VerfĂźgung. Damit kannst Du noch besser Deutsch lernen und deine Aussprache verbessern. Das Symbol zeigt dir, welche Texte Du auch anhĂśren kannst. Nimm einfach dein Handy und scanne den QR-Code.

Wo fehlt die ArrivalNews? Wir wollen die ArrivalNews weiter verbreiten. Kennt ihr ein CafĂŠ, Geschäft oder ein Unternehmen in eurer Umgebung, in dem die Zeitung ausliegen sollte? BĂźros oder Praxen mit Wartebereich, in dem es Mitarbeiter*innen und interessierte Leser*innen gibt? Wenn ihr Lust habt, an diesen Orten regelmäĂ&#x;ig ein paar Zeitungen zu verteilen, meldet euch bei uns. Dann kĂśnnen wir eure Hilfe organisieren.

Oder Du gehst auf die Internetseite: www.soundcloud.com/ arrivalnews 'RUW Ä QGHVW 'X DOOH $XGLR 'DWHLHQ

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$XÄ‚¡VXQJ Kinderrätsel von Seite 9: Das ist Aschenputtels Schuh

=HLWXQJ ]XP +¡UHQ

Sie haben Interesse oder benĂśtigen weitere Informationen? Schreiben Sie uns: info@arrivalaid.org

ArrivalNews wird unterstĂźtzt von:

Wir haben die Texte in dieser ArrivalNews-Ausgabe mit Sternen markiert. Daran kann man den Schwierigkeitsgrad erkennen: Einfacher Text

Alle Ausgaben der

sowie Wissenswertes zu unserem Stellenund Anzeigenmarkt Ć’PFGP 5KG WPVGT www.arrivalnews.de

Moderater Text

Anspruchsvoller Text

IMPRESSUM

WAS IST ARRIVALAID?

ArrivalAid gemeinnßtzige UG (haftungsbeschränkt)

ARRIVALAID STANDORTE:

ArrivalAid ist eine gemeinnßtzige Organisation zur Unterstßtzung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund. In verschiedenen eigenständigen Programmen arbeiten wir in den Bereichen Asyl, Integration und Arbeitsmarktzugang. ArrivalAid gibt es bislang in Mßnchen, Stuttgart, KÜln, Dßsseldorf, Frankfurt und Hamburg.

MĂźnchen DĂźsseldorf Frankfurt am Main Stuttgart KĂśln Hamburg

Weitere Informationen zu unseren Programmen ͤQGHQ 6LH XQWHU www.arrivalaid.org

Herausgeber: David J. Offenwanger und David Prochnow Redaktion: David J. Offenwanger und Margaux Metze /CTMGVKPI +PGU ÉľCÉśKČŚ Vertrieb: Dirk Teckenburg RingseisstraĂ&#x;e 11a 80337 MĂźnchen info@arrivalaid.org Tel.: 089 / 5587 1688 Fax: 089 / 20205365 Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht MĂźnchen HRB 219221 eingetragen.

.C[QWV ,WVVC (GIGTV FKGĆ’TOGPFGUKIPGT FG Titelillustration: Marion Blomeyer -12-

Copyright Š 2020 ArrivalAid. Alle Rechte vorbehalten.


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