Ausgabe 05/2020 Frankfurt

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AUSGABE FRANKFURT (MAIN) MAI/2020

Was kommt nach Corona? Traditionell wird in der Nacht zum 1. Mai der Beginn des Frühlings gefeiert. Doch in diesem Jahr gab es kein großes Fest zum „Tanz in den Mai“. Und auch sonst steht Deutschland immer noch weitgehend still. Einige Corona-Einschränkungen konnten bereits gelockert werden, weil sich die Situation in Deutschland verbessert hat. Trotzdem ist noch ungewiss, wie lange dieser Ausnahmezustand noch anhält. Diese Ungewissheit macht vielen Menschen Sorgen. Genau deshalb ist es wichtig, positiv zu bleiben. Dieser Artikel fokussiert deshalb die positiven Dinge und blickt optimistisch auf die Zeit nach dem Corona-Virus.

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er aktuelle Ausnahmezustand zeigt uns, worauf es wirklich ankommt. Und das sind tatsächlich die kleinen Dinge im Leben. Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer soll einmal gesagt haben: „Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“. Wir lernen wieder achtsam zu sein und auf unsere Gesundheit zu achten. Wir achten auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Aber viele von uns achten auch wieder mehr auf unsere Mitmenschen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sind stärker geworden: Wir sorgen uns um ältere Menschen. Wir gehen für andere einkaufen. Wir sind den Menschen dankbar, die in systemrelevanten Berufen arbeiten. Wir unterstützen Kleinbetriebe und lokale Geschäfte. Wir sind nicht allein. Und wir wollen nicht, dass sich jemand allein fühlt. Diesen Zusammenhalt sollten wir doch auch in Zukunft unbedingt beibehalten.

Endlich wieder Zeit mit Freund*innen und Familie verbringen Dank der sozialen Netzwerke kann man auch während der Ausgangsbeschränkungen mit Freund*innen und Familie Kontakt haben. Menschen verabreden sich sogar zu Video-Anrufen. Dort wird gemeinsam zu Abend gegessen, getrunken oder auch in einer größeren Gruppe miteinander telefoniert. Trotzdem freuen wir uns sehr darauf, endlich wieder persönlich Zeit mit Freund*innen und Familie zu verbringen. Und wieder gemeinsam Dinge zu erleben. Zusammen Sport machen, Karten spielen oder im Park picknicken. Sich umarmen und gemeinsam kochen. Das alles war für viele selbstverständlich. Aber nach dem Corona-Virus wird es wieder etwas ganz besonderes für uns alle sein. Mehr Zeit und weniger Stress Die Welt ist ruhiger geworden. Und das ist auch gut so. In Deutschland leiden viele Menschen an stressbedingten Krankheiten. Dazu gehören zum Beispiel Burn-out, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Depressionen. Die Ausgangsbeschränkungen wegen des Corona-Virus zwingen viele Menschen dazu, es langsamer anzugehen. Und das ist gar nicht mal so schlecht. Es gibt jetzt weniger Stress im Alltag. Wir nutzen die zusätzliche Zeit zum Spazieren gehen oder Telefonieren mit Familie und Freund*innen. Viele von uns werden auch kreativ und Lesen, Malen oder machen Musik. Wir haben mehr Zeit und weniger Stress. Das tut uns so gut, dass wir uns auch in Zukunft mehr Zeit für uns nehmen wollen.

I L LU S T R AT ION M A R I O N B LO M E Y E R Weniger Umweltverschmutzung Durch die Maßnahmen gegen das Corona-Virus scheint sich die Natur überall auf der Welt zu erholen. Bilder zeigen, dass das Wasser in den Kanälen von Venedig in Italien wieder kristallklar ist. Davor war das Wasser sehr trüb. Und wegen des hohen Schiffs- und Bootsverkehrs auch sehr schmutzig. Jetzt kann man sehen, dass die Fische wieder

zurückkehren. Auch in Indien zeigen sich die positiven Auswirkungen auf die Umwelt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten können die Menschen in Indien das Himalaya-Hochgebirge aus größerer Entfernung deutlich sehen. Der Grund dafür ist, dass die Fabriken still stehen und der Straßenverkehr auf ein Minimum reduziert wurde. Dadurch ist der Smog stark zurückgegangen und die Luft besser geworden. Auch in Deutschland ist das Herumfahren und Fliegen stark zurückgegangen. Viele meiden sogar den öffentlichen Nahverkehr und fahren stattdessen lieber Fahrrad. Oder gehen -1-

zu Fuß. Das ist nicht nur gut für unsere Umwelt, sondern auch gut für unsere Gesundheit. Auf der anderen Seite sehen wir überall überfüllte Mülltonnen. Denn aufgrund der Ausgangs-Beschränkungen verbringen viele von uns die meiste Zeit zu Hause. Dadurch nimmt die Menge an privatem Müll enorm zu. Uns wird bewusst, wie viel Müll wir produzieren. Manche Menschen fangen an ihr Konsumverhalten in Frage zu stellen. Sie versuchen Müll zu vermeiden. Was brauche ich wirklich und was nicht? Muss es so viel Plastik sein? Die Einschränkungen zeigen uns, dass wir auch einfacher leben können. Und mit dem zufrieden sein können, was wir haben. Und auch nach Corona werden wir hoffentlich versuchen umweltbewusster zu sein. Chance für bessere Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen Es ist bekannt, dass soziale Berufe wie Kranken- und $OWHQSĂHJHU LQ RGHU (U]LHher*in zu niedrige Löhne bekommen. Obwohl die Verantwortung in diesen Berufen sehr groß ist. Außerdem sind die Arbeitszeiten oft zu lang, weil es Personalmangel gibt. Diese Berufe werden jetzt als „systemrelevant“ eingestuft. Denn durch die Corona-Pandemie wird vielen Menschen bewusst, wie wichtig die Arbeit dieser Berufsgruppen eigentlich ist. Als Zeichen der Anerkennung hat die Bundesregierung eine SonderOHLVWXQJ I½U %HVFK¥IWLJWH LQ GHU 3ĂHJH beschlossen. Mit der sogenannten CoURQD 3U¥PLH HUKDOWHQ 3ĂHJHNU¥IWH HLQH einmalige Sonderzahlung von bis zu 1500 FOTO UNSPLASH

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Euro. Aber auch nach Corona ist es wichtig, bessere Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen zu schaffen. Vielleicht ist das die Chance auf eine bessere Bezahlung auch nach Corona. Es liegt an uns, das Beste aus der Situation zu machen und unsere Zukunft zu gestalten. Bis dahin lautet unsere Aufgabe weiterhin: aufeinander aufpassen, Hände waschen und Abstand halten. achtsam sein

aufmerksam sein; rücksichtsvoll sein

beibehalten

etwas nicht verändern; bei etwas bleiben

stressbedingt

durch Stress hervorgerufen

das Burn-out, -s

ein Gefühl von Überforderung; emotionaler Stress

kristallklar

klar und durchsichtig wie ein Kristall

trüb

hier: nicht durchsichtig; nicht klar

der Smog, -s

Luftverschmutzung; mit Abgasen und Rauch vermischter Nebel über Großstädten

enorm

äußerst; sehr

der Personalmangel, Personalmängel

zu wenig Personal; Mangel an Personal

systemrelevant

hier: wichtige Berufe und Bereiche, die den Alltag aufrecht erhalten

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