Ausgabe 04/2020 Köln

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Rassismus und Rechtsterror in Deutschland Unser Schwerpunktthema in dieser ArrivalNews-Ausgabe

ZEITUNG FĂœR NEUBĂœRGER*INNEN WWW.ARRIVALNEWS.DE

AUSGABE KĂ–LN + DĂœSSELDORF APRIL/2020

Chaos an der griechisch-tĂźrkischen Grenze Am 18. März 2016 haben die EU und die TĂźrkei ein FlĂźchtlingsabkommen geschlossen. 4 Jahre später lässt sich die Lage wie folgt zusammenfassen: ĂœberfĂźllte FlĂźchtlingslager auf den griechischen Inseln. Der tĂźrkische Präsident Erdogan sorgt fĂźr Chaos an der griechisch-tĂźrkischen Grenze. Das Corona-Virus erreicht Europa und droht sich in den Lagern auszubreiten.

S

eit 2015 kamen Ăźber 1 Million Menschen aus Syrien Ăźber die TĂźrkei auf die griechischen Ă„gäis-Inseln. Die Folge: Die FlĂźchtlingslager auf den griechischen Inseln sind ĂźberfĂźllt. Und den Menschen in den FlĂźchtlingslagern geht es sehr schlecht. Auch der Weg von der TĂźrkei nach Griechenland Ăźber das Mittelmeer ist sehr gefährlich. Das kann so nicht weitergehen. Deshalb schlieĂ&#x;en die EU und die TĂźrkei im März 2016 ein FlĂźchtlingsabkommen. Das FlĂźchtlingsabkommen ist eine Vereinbarung zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und der TĂźrkei.

Was haben die EU und die TĂźrkei mit dem FlĂźchtlingsabkommen vereinbart? Die Ziele des Abkommens sind, die gefährliche Ăœberfahrt auf die griechischen ,QVHOQ ]X EHHQGHQ 8QG GLH *HÄ‚½FKWHWHQ davon abzuhalten, auf unerlaubtem Weg aus der TĂźrkei in die EU zu kommen. Auf unerlaubtem Weg bedeutet, dass Menschen ohne gĂźltige Aufenthaltspapiere oder Visum in die EU kommen. Oder, dass Menschen länger in der EU bleiben als es ihre Aufenthaltspapiere erlauben. Um diese Ziele zu erreichen, wurden neun MaĂ&#x;nahmen vereinbart. Einige Inhalte davon sind:

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Wenn Menschen unerlaubt nach Griechenland kommen, dann werden sie in die TĂźrkei zurĂźckgeschickt. )½U MHGHQ *HÄ‚½FKWHWHQ GHQ GLH 7½UNHL ZLHGHU DXIQLPPW GDUI HLQH JHÄ‚½FKWHte Person aus der TĂźrkei in die EU. Wenn weniger Personen unerlaubt aus der TĂźrkei in die EU kommen, GDQQ ZLOO GLH (8 IUHLZLOOLJ *HÄ‚½FKWHWH aufnehmen. 'LH (8 KLOIW GHU 7½UNHL Ä QDQ]LHOO PLW Milliarden Euro

Was ist seit dem Abkommen im Jahr 2016 passiert? 4 Jahre nach dem Abkommen wissen wir, dass Menschen immer noch Ăźber das 0LWWHOPHHU QDFK (XURSD Ä‚LHKHQ =XHUVW hat sich die Lage auf den griechischen Inseln gebessert. Trotzdem konnte Griechenland nur relativ wenige Menschen zurĂźck in die TĂźrkei schicken. Der Grund dafĂźr: Wegen Griechenlands langsamer Asyl-BĂźrokratie kĂśnnen die Asylanträge nicht schnell genug bearbeitet werden. Dies fĂźhrt dazu, dass mittlerweile 42.000 *HÄ‚½FKWHWH XQWHU katastrophalen Zuständen auf den Inseln untergebracht sind. Alleine in Camp Moria auf Lesbos VLQG ½EHU *HÄ‚½FKWHWH untergebracht. Aber anfangs war das Camp nur fĂźr 3.000 Asylsuchende gedacht. Deshalb sind die Lebensbedingungen in den Lagern sehr schlecht. Und die Asylsuchenden haben keine Chance auf ein faires Asylverfahren. Doch Griechenland ist nicht alleine fĂźr die Situation verantwortlich. Denn wie der Name „EU-TĂźrkei-FlĂźchtlingsabkommen“ sagt: alle EU-Staaten und die TĂźrkei gemeinsam sind verantwortlich. Der tĂźrkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert schon lange, dass sich die EU nicht an alle vereinbarten MaĂ&#x;nahmen hält. Ein Punkt ist die ungleiche 9HUWHLOXQJ YRQ *HÄ‚½FKWHWHQ LQ GHU 7½Ukei und den EU-Staaten. Diese MaĂ&#x;nah-

I L LU S T R AT ION M A R I O N B LO M E Y E R PH LVW I½U (8 6WDDWHQ RIÄ ]LHOO ĂžIUHLZLOOLJĂœ Deshalb halten sich nicht alle EU-Staaten daran. Das ist ein Problem und die TĂźrkei ist mit der Situation Ăźberfordert. Darum klagt Erdogan auch darĂźber, GDVV GLH Ä QDQ]LHOOH 8QWHUVW½W]XQJ YRQ der EU nicht ausreicht. Er sagt, dass die TĂźrkei bereits 40 Milliarden Euro fĂźr die *HÄ‚½FKWHWHQ DXVJHJHEHQ KDW (UGRJDQ fordert mehr Geld von der EU. Deshalb hat er schon mehrmals mit der AufkĂźndigung des FlĂźchtlingsabkommens gedroht.

FOTO PIXABAY

TEXT ,1(6 Æ$Æ,Ĉ

Am 29.02.2020 sagt der tĂźrkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Istanbul: „Wir haben die Tore geĂśffnet.“ Im Februar 2020 scheint Erdogan seine Drohungen wahr zu machen. Mit dieser Aussage hat er kĂźrzlich tausende GeÄ‚½FKWHWH LQ GHU 7½UNHL GD]X JHEUDFKW DQ die Grenze zu Griechenland zu gehen. Er reagiert damit auf erhĂśhte Spannungen LP 6\ULHQ .RQÄ‚LNW 'HVKDOE ZLOO HU *HÄ‚½FKWHWH DXV 6\ULHQ QLFKW PHKU DXI LKrem Weg in die EU aufhalten. Doch seine Aussage war falsch: Die TĂźrkei hatte ihre Grenzen zu Griechenland geĂśffnet, aber Griechenland sichert die AuĂ&#x;engrenzen immer noch. Seit dem ist die Situation -1-

fĂźr die Menschen in den provisorischen Lagern an der griechisch-tĂźrkischen Grenze sehr schwer. Dort warten sie darauf, dass sie in die EU kĂśnnen. Aber die griechische Grenzpolizei und die EU hält die Menschen mit allen Mitteln zurĂźck. AuĂ&#x;erdem beschlieĂ&#x;t Griechenland, das Recht auf Asyl fĂźr einen Monat auszusetzen. Zwei Wochen nach Erdogans Entscheidung, die Grenzen zu Ăśffnen, lässt er sie wieder schlieĂ&#x;en. Laut der tĂźrkischen Regierung wurde diese Entscheidung getroffen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Corona-Virus: Hilfsorganisationen fordern eine Evakuierung der FlĂźchtlingslager in Griechenland Durch die Ausbreitung des Corona-Virus EHÄ QGHW VLFK GLH :HOW LP $XVQDKPH]Xstand. Alle versuchen, ihren Alltag an die derzeitige Situation anzupassen. Und die Mitmenschen mit dem eigenen Verhalten zu schĂźtzen. Besonders schutzbedĂźrftig sind die Menschen in den ĂźberfĂźllten FlĂźchtlingslagern in Griechenland. Diese kĂśnnen sich aufgrund der schlechten Bedingungen vor Ort kaum gegen das Virus schĂźtzen. Denn ihnen mangelt es an ausreichender medizinischer Versorgung. Auch die hygienischen Standards in den Camps sind unzureichend: Es gibt zu wenig Sanitäranlagen. Und oft fehlen sauberes Wasser und Seife. Deshalb ist es sehr wichtig, eine Ausbreitung in den FlĂźchtlingslagern zu verhindern. DafĂźr beschlieĂ&#x;t Griechenland Ausgangssperren. Aber auch gesundheitliche Aufklärung ist sehr wichtig. Hilfsorganisationen fordern eine Evakuierung der Menschen. Die EU jedoch setzt die Aufnahme von *HÄ‚½FKWHWHQ ZHJHQ GHV 9LUXV ]XQÂĽFKVW aus. Deutschland will wenigstens Kinder und ihre Familien aufnehmen. Der Corona-Virus kennt keine Grenzen und erfordert Zusammenhalt. Auch den Zusammenhalt von verschiedenen Nationen.

die Ăœberfahrt, -en

Seereise; Ăœberquerung eines Meeres, eines Sees oder eines Flusses

die AufkĂźndigung, -en das Beenden oder das KĂźndigen eines Vertrages die BĂźrokratie, -n

festgelegte Arbeitsweise; geregeltes Verfahren

katastrophal

sehr schlimm

unterbringen

wenn jemand eine Unterkunft bekommt; wenn man fĂźr LGOCPFGP GKPGP 2NCV\ Ć’PFGV

die Spannungen, Spannungen

hier: wenn sich jemand streitet, wenn man nicht einer Meinung ist

sichern

hier: verstärken, festigen

provisorisch

wenn etwas vorĂźbergehend ist; wenn etwas schnell gemacht wurde

mit allen Mitteln

mit allem, was man hat; mit Gewalt

aussetzen

hier: wenn etwas fĂźr eine Zeit unterbrochen wird; nicht weitermachen

die Evakuierung, -en

wenn man Menschen zu ihrem Schutz von einem Ort zu einem anderen Ort bringt

schutzbedĂźrftig

wenn jemand Schutz braucht

die Ausgangssperre, -n

das Verbot die eigene Unterkunft zu verlassen

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GRAFIK FLATICON


PERSPEKTIVEN

Was mache ich, wenn ich nur 6 WĂśrter Deutsch kann und zum Arzt muss? TEXT TAHER AHMADI, AFGHANISTAN

FO TO PR IVAT

A

Taher Ahmadi kommt aus Afghanistan und hat diesen Text 2019 geschrieben.

ls ich nach Deutschland kam, habe ich plĂśtzlich viele Haare verloren. Wegen dem Stress. Ich habe gedacht: „Wenn du nicht zum Arzt gehst, bist du bis zum nächsten Monat ganz kahl auf dem Kopf. Wenigstens muss ich dann nicht mehr jeden Monat 20 Euro fĂźrs Haareschneiden ausgeben. Aber man wird nicht schĂśner ohne Haare. Oh nein. Die Frauen mĂśgen das nicht. AuĂ&#x;erdem kann man im Winter nicht ohne MĂźtze rausgehen. (Ich mag keine MĂźtze auf dem Kopf. Bei McDonalds, wo ich arbeite, muss man eine Kappe tragen. Ich hasse das. Wenn der Chef weg ist, nehme ich sie ab.) Ich wollte also zum Arzt oder zu einer Ă„rztin gehen. Aber ich konnte noch nicht Deutsch sprechen. Was soll ich zum Arzt oder zur Ă„rztin sagen? Ich konnte nur „Hallo“, „TschĂźss“ und „Danke“ sagen. Aber wenn ich nicht gehe, werde ich bald kahl auf dem Kopf sein. Und die Frauen mĂśgen mich dann nicht. Nein, nicht nur die Frauen. Als meine Betreuerin zu mir gekommen ist, habe ich mir ein paar Haare ausgerissen und ihr gezeigt. Sie hat mich verstanden und einen Arzttermin fĂźr mich gemacht. Ich habe aber niemanden gefunden, der mit mir zu dem Termin gehen konnte. Deshalb wollte ich zuerst nicht hingehen. Aber ich habe gehĂśrt: In Deutschland ist der Termin wichtig. Man muss hingehen und pĂźnktlich sein. Termin

ist Termin. Bei der Ă„rztin an der Information sollte ich einen Fragebogen ausfĂźllen. Ich habe bei dem Mann neben mir gespickt. Ich habe angekreuzt, was er angekreuzt hat. Heimlich habe ich den Bogen auf die Theke gelegt. Ich hatte Angst, es nicht richtig gemacht zu haben. Als ich dann an die Reihe kam, hatte ich viel Stress: Was macht die Ă„rztin mit mir? Es war mein erster Arztbesuch in Deutschland. Sie hat mich gefragt: Was kann ich fĂźr Sie tun? Was sollte ich jetzt machen?? Ich kannte doch nur wenige WĂśrter. Und so sagte ich: „Ich ‌ Haare ‌ jeden Tag ‌ auf Wiedersehen.“ Sie hat gelacht. Dann hat sie viele Fragen gestellt. Ich habe nichts verstanden und nur immer „Ja“ gesagt. Manchmal habe ich „Nein“ gesagt, weil es ja komisch ist, wenn man immer „Ja“ sagt. Sie hat mir eine Salbe aufgeschrieben. Die Salbe habe ich nicht genommen, weil ich ja nicht sicher war, was die Ă„rztin verstanden hat. Ich habe selber ein neues Shampoo gekauft, und meine Haare sind wieder gesund geworden. Warum bin ich Ăźberhaupt zur Ă„rztin gegangen? Weil meine Betreuerin einen Termin gemacht hatte. Termin ist Termin.

kahl

hier: ohne Haare

die Kappe, -n

eng am Kopf anliegende Kopfbedeckung

ausreiĂ&#x;en

durch kräftiges Ziehen etwas abreiĂ&#x;en

die Information, -en

hier: Empfangsschalter mit Auskunft

der Fragebogen, FragebĂśgen

Formular, um Antworten zu erfassen

spicken

von jemandem heimlich abschreiben

ankreuzen

einen Text/ eine Liste mit einem Kreuz markieren

der Bogen, BĂśgen

hier: Papier zum schriftlich AusfĂźllen

die Theke, -n

eine Art Tisch, an dem Kunden bedient werden

die Salbe, -n

eine medizinische Creme zum Auftragen auf die Haut

Der Artikel wurde fĂźr die ArrivalNews leicht bearbeitet. Den Originaltext Ć’PFGP 5KG WPVGT YYY PGWNCPF\GKVWPI EQO

Dieser Text wurde ArrivalNews mit freundlicher UnterstĂźtzung von NeuLand e.V. zur VerfĂźgung gestellt.

Das ist NeuLand NeuLand e.V. gibt geflĂźchteten Menschen und Migrant*innen eine Stimme, um Begegnung und Dialog auf AugenhĂśhe zu initiieren. Die MĂźnchner NeuLand-Zeitung, der NeuLand-Blog sowie Ăśffentliche Lesungen und Autorentage dienen geflĂźchteten Menschen und Migrant*innen als 5RTCEJTQJT HČœT KJTG )GUEJKEJVGP 'ORĆ’PFWPIGP WPF 6TȇWOG 0GW.CPF #WVQTGP GPVYKEMGNP WPF schreiben ihre Geschichten selbst und setzen der medialen Berichterstattung Ăźber GeflĂźchtete eine authentische Stimmen entgegen. So vermitteln sie etwas von sich an die einheimische $GXČ˜NMGTWPI 5Q YKTF (TGOFGU \W $GMCPPVGO WPF 6GKNJCDG OČ˜INKEJ &KG 0GW.CPF <GKVWPI GTUEJGKPV FTGKOCN LȇJTNKEJ KP GKPGT #WHNCIG XQP 5VČœEM WPF KUV CP GVYC #WUNCIGUVGNNGP KP /ČœPEJGP MQUVGPNQU GTJȇNVNKEJ

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Ăœ Du bist neu in Deu tschland? Ăœ Du hast viel erlebt? Ăœ Du mĂśc htest von deinen Erf ahrungen GT\ȇJNGP! Ăœ Wir freu en uns au f dich! Kontakt: neuland-z eitung@w eb.de 0160/930 50896

Weitere Informationen unter: www.neulandzeitung.com

FOTO FREEPIK

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LEBEN

Alleinerziehend TEXT MARGAUX METZE

F

amilien sind ganz unterschiedlich. Viele Eltern in Deutschland sind ein Paar, einige davon auch verheiratet. Doch nicht jede Beziehung hält. Viele Kinder wachsen bei einem Elternteil auf. Wenn Eltern getrennt leben, betreut grĂśĂ&#x;tenteils ein Elternteil das Kind – oder beide teilen sich die Erziehung auf. Meine Mutter war alleinerziehend. Das bedeutet, sie hat mit mir allein in einem Haushalt gelebt. Sie war allein fĂźr meine Erziehung verantwortlich. Meine Mutter hat immer Vollzeit gearbeitet. Wenn sie gearbeitet hat, war ich bei einer Tagesmutter. Später im Kindergarten, dann in der Schule. Danach wieder bis abends bei der Tagesmutter. Unser Alltag hat gut funktioniert. AuĂ&#x;er irgendwas hat nicht so geklappt, wie meine Mutter es geplant hat. Dann war sie gestresst und manchmal Ăźberfordert. Ich erinnere mich, dass sie manchmal sehr erschĂśpft war. Meistens sind wir mit dem Geld gut zurechtgekommen. In den Sommerferien war ich oft drei Wochen mit einer Jugendfreizeit im Urlaub. Ohne meine Mutter, denn sie musste arbeiten. Wir waren zufrieden. Meine Mutter hat gut verdient und musste nur wenig Miete bezahlen. Es waren die 90er Jahre. Meine Mutter sagt, dass unsere Situation nicht die Regel war. Viele Alleinerziehende hatten mehr Probleme. Jetzt bin ich 34 und einige meiner Freund*innen haben Kinder. Ich merke, wie gestresst sie manchmal sind. Obwohl die meisten von ihnen nicht alleine sind. Sie leben in einer Beziehung, manche sind verheiratet. Sie erzählen davon, wie viel es zu organisieren gibt: Arzttermine, Elternsprechtage, Hausaufgaben, der eigene Job und, und, und‌ Es bleibt wenig Zeit fĂźr Freizeit. Das ist schon fĂźr Paare sehr anstrengend. Alleinerziehende mĂźssen das meistens alles allein organisieren. Auch eine Freundin von mir ist alleinerziehend. Sie lebt mit ihrem Sohn in KĂśln. Sie arbeitet Vollzeit. Sie wĂźrde aber lieber weniger arbeiten, um ihren Sohn mehr zu sehen. Fast jedes fĂźnfte Kind in Deutschland lebt bei einem Elternteil In Deutschland gibt es 8 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern. Davon sind ca. 1,5 Millionen alleinerziehend. Also MĂźtter oder Väter, die allein mit ihren Kindern im Haushalt leben. Von den 13 Millionen Kindern unter 18 Jahren leben inzwischen fast 2,5 Millionen bei einem Elternteil. Also fast jedes 5. Kind. In 9 von 10 Fällen sind die Alleinerziehenden Frauen. Dabei gibt es viele Herausforderungen fĂźr alleinerziehende Eltern. Zum Beispiel das Familienleben und den Beruf miteinander zu vereinbaren. Viele haben keine oder wenig UnterstĂźtzung durch den anderen Elternteil. Dann ist man auf die Hilfe von GroĂ&#x;eltern oder Freund*innen angewiesen. Aber die leben auch nicht immer in der Nähe und haben Zeit. „Manchmal passt meine Nachbarin auf meinen Sohn auf“, erzählt meine Freundin. „Dann treffe ich mich mit Freund*innen oder gehe zum Sport.“

Geld, Zeit, Betreuung der Kinder – das sind Herausforderungen. Aber nicht nur die. Fast 70 % der Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 Jahren sind berufstätig. Viele, die nicht erwerbstätig sind, wĂźrden gerne arbeiten. Fast 38 % der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern benĂśtigen staatliche Leistungen vom JobCenter. Sie und ihre Familien sind besonders armutsgefährdet. Denn die meisten Ausgaben fallen genauso an, wie bei einer Familie mit zwei Elternteilen: Miete, Strom, Internet, Essen etc. Aber es gibt eben nur eine Person, die Geld verdient. AuĂ&#x;erdem sind Alleinerziehende meistens weiblich. Und Frauen verdienen meistens weniger Geld als Männer. Man kann also sagen, dass es Alleinerziehenden Ä QDQ]LHOO IDVW LPPHU VFKOHFKWHU JHKW DOV )DPLOLHQ PLW zwei Elternteilen. „Vor allem unerwartete Ausgaben sind oft ein groĂ&#x;es Problem“, erzählt meine Freundin. Eine defekte Waschmaschine oder eine MieterhĂśhung zum Beispiel. Eine Urlaubsreise kĂśnnen sich viele nicht leisten. Das gilt natĂźrlich nicht nur fĂźr Alleinerziehende. FĂźr alle Menschen, die wenig verdienen, sind unerwartete Ausgaben ein Problem. Der Elternteil, der nicht mit in der Familie lebt, muss Unterhalt fĂźr das Kind zahlen. Die HĂśhe des Unterhalts richtet sich nach dem Nettoeinkommen des Elternteils, der nicht mit im Haushalt lebt. Das wollen oder kĂśnnen aber nicht alle Elternteile zahlen. Wenn das der Fall ist, kann man Unterhaltsvorschuss beim Jugendamt beantragen. Ein Vollzeitjob ist DOVR PHLVWHQV Q¡WLJ XP Ä QDQ]LHOO ]XUHFKW ]X NRPPHQ Aber die Arbeits- und Betreuungszeiten sind schwer zu vereinbaren. Die Betreuung durch KiTa und Schule ist oft nur bis nachmittags abgedeckt. Viele Menschen arbeiten aber im Schichtdienst, im Einzelhandel oder kĂśnnen bei einer Vollzeitstelle nicht immer um 16:00 Uhr Feierabend machen. Das ist schon fĂźr Paare mit Kindern nicht einfach zu organisieren. Wenn man dann aber niemanden hat, der das Kind von der KiTa abholt – keine*n Partner*in, GroĂ&#x;eltern oder Freunde – wird es schwierig. Dazu kommt, dass es generell zu wenig KiTa-Plätze gibt. Wenn das Kind nicht betreut ist, kann eine alleinerziehende Person auch nicht arbeiten. Ein Platz in der KiTa ist nicht Ăźberall in Deutschland kostenfrei.

Eltern fordern mehr Entlastung fĂźr Alleinerziehende: mehr Kitaplätze mit längeren Ă–ffnungszeiten, Mittagessen und Hausaufgabenhilfe in der Schule. Sozialleistungen wie z. B. das Wohngeld, das Kindergeld oder die Grundsicherung (Hartz 4 / ALG II) sind eine Hilfe fĂźr Alleinerziehende und ihre Kinder. Beratung VAMV Der Verband alleinerziehender MĂźtter und Väter (VAMV) berät in unterschiedlichen Landesverbänden zu den Themen Trennung und Leistungen fĂźr Alleinerziehende. www.vamv.de

der Elternteil, -e

Vater oder Mutter

die Erziehung

Sorge fĂźr die eigenen Kinder und UnterstĂźtzung bei ihrer Entwicklung, bis sie erwachsen sind

die Tagesmutter, TagesmĂźtter

Frau, die gegen Bezahlung auf die Kinder berufstätiger Eltern aufpasst

erschĂśpft

sehr mĂźde, kraftlos

die Jugendfreizeit, -en

Ferienangebot fßr Jugendliche mit verschiedenen Aktivitäten und Betreuung

der Elternsprechtag, -e Tag, an dem Eltern in der Schule mit den Lehrer*innen ihrer Kinder ßber deren Verhalten und Leistungen sprechen kÜnnen minderjährig

jßnger als 18 Jahre; Gegenteil: volljährig

erwerbstätig

berufstätig, eine Arbeit habend

armutsgefährdet

in Gefahr, in Armut zu leben

unerwartet

plĂśtzlich, nicht geplant

defekt

kaputt

die Betreuungszeit, -en Uhrzeiten, zu denen Kinder in der KiTa oder Schule sind der Feierabend, -e

das Ende des Arbeitstages

den Schalter umlegen

hier: von einer Rolle in die anderen wechseln; schnell und klar zwischen zwei Dingen trennen kĂśnnen

Unterhaltsvorschuss Unterhaltsvorschuss ist eine besondere Hilfe fĂźr Kinder unter 18 Jahren von Alleinerziehenden. Alleinerziehende, die fĂźr ihr Kind keinen oder nicht regelmäĂ&#x;ig Unterhalt erhalten, kĂśnnen Unterhaltsvorschuss beim Jugendamt beantragen: fĂźr Kinder von 0 bis 5 Jahren bis zu 165 Euro, fĂźr Kinder von 6 bis 11 Jahren bis zu 220 Euro, fĂźr Kinder von 12 bis 17 Jahren bis zu 293 Euro.

Freizeit, was ist das? Die Organisation von Arbeit und Betreuung nimmt viel Zeit in Anspruch. Dann mĂśchte man Zeit mit seinem Kind verbringen. Wieviel Zeit bleibt da noch fĂźr eigene Interessen? „Nicht viel“, sagt meine Freundin. „Ein*e Babysitter*in kostet Geld. Da lautet meine Frage meistens: Kann ich mein Kind mitbringen?“ Meine Mutter erzählt: „Wenn das Kind älter wird und sich selbst verabredet, bleibt wieder mehr Zeit fĂźr die eigenen Interessen.“ Was ist noch schwierig als Alleinerziehende*r? Meine Mutter antwortet: „Alle Entscheidungen alleine zu treffen. FĂźr alles allein die Verantwortung zu tragen, war nicht einfach.“ Meine Freundin antwortet: „Zwei Elternteile in einem sein, das ist schwer. In einem Streit muss ich manchmal streng sein und schimpfen. Im nächsten Moment muss ich mein Kind trĂśsten. FĂźr mich ist es manchmal schwierig, den Schalter umzulegen.“ -3-

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DOSSIER

Rassismus und Rechtsterror in Deutschland

Diese Menschen wurden in Hanau ermordet: Ferhat U. Mercedes K. Sedat G. Gรถkhan G. Hamza K. Kaloyan V. Vili P. Said Nessar H. Fatih S. Gabriele R.

TEXT ANJA SCHMIDT

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DOSSIER

D

ie Corona-Krise hat Deutschland fest im Griff. In den Nachrichten gibt es fast kein anderes Thema mehr. Aber ein anderes gesellschaftliches Problem vergessen wir: Rassismus. Noch vor ein paar Wochen war er das Thema Nummer 1 in den Nachrichten. Denn im Februar gab es ein Ereignis, das ganz Deutschland gezeigt hat, dass Rassismus ein groĂ&#x;es Problem ist: Den Terroranschlag in Hanau.

Was kann man tun, wenn man Rassismus erfährt? Erfahrungen mit Rassismus kÜnnen sehr unterschiedlich sein. Zum Beispiel: t Beleidigungen t kÜrperliche Gewalt t ungerechte Behandlung von Arbeitgeber*innen t ungerechte Behandlung im Alltag t Drohungen im Internet (zum Beispiel auf Facebook oder WhatsApp)

Was ist in Hanau passiert? Tobias R. hatte Hass auf Menschen, die in seinen Augen „Ausländer“ waren. Er war SportschĂźtze in einem Verein und hat deswegen legal Waffen besessen. Am 19. Februar 2020 fuhr Tobias R. mit seinem Auto zu 2 Shisha-Bars. Dort und auf dem Weg dorthin erschoss er 9 Menschen. Danach fuhr er nach Hause und erschoss seine Mutter und sich selbst.

$XI GLHVHU 6HLWH Ä QGHW PDQ verschiedene Beratungsstellen in Deutschland. Sie helfen und beraten Opfer, AngehĂśrige oder Zeug*innen von Rassismus. Auch in Zeiten von Corona: www.verband-brg.de/beratung Diese Organisation hilft, wenn man im Internet rassistische Erfahrungen macht: HateAid, www.hateaid.org

Rassismus in Deutschland Das Denken von Tobias R. war rassistisch geprägt. Rassismus ist kein neues Phänomen in Deutschland. Ganz im Gegenteil. Man kann sagen: Deutschland ist ein rassistisches Land. Rassismus fängt schon im Kleinen an. Alltagsrassismus kenQHQ DOOH 0HQVFKHQ GLH UDVVLÄ ]LHUW ZHUGHQ Ăœ5DVVLÄ ]LHUW ZHUGHQĂ? EHGHXWHW GDVV PDQ ]XP %HLVSLHO wegen seiner Hautfarbe, seiner Haare, seines NaPHQV VHLQHU 5HOLJLRQ RGHU +HUNXQIW DOV ĂœDQGHUVĂ? GHÄ QLHUW ZLUG 8QG ĂœUDVVLÄ ]LHUW ZHUGHQĂ? EHGHXWHW auch, dass Menschen mit bestimmten Merkmalen dadurch als “minderwertigĂ? DQJHVHKHQ ZHUden. Alltagsrassismus bedeutet: Viele Dinge sind VFKZHUHU I½U 0HQVFKHQ GLH UDVVLÄ ]LHUW ZHUGHQ Zum Beispiel die Arbeitssuche: Laut der Studie des “Wissenschaftszentrums Berlin fĂźr SozialIRUVFKXQJĂ? EHNRPPHQ VLH ZHQLJHU SRVLWLYH Antworten auf Bewerbungen. Und auch die Wohnungssuche ist fĂźr sie sehr viel schwieriger als fĂźr weiĂ&#x;e Deutsche. Alltagsrassismus bedeutet auch: Ein nicht-weiĂ&#x;er Mensch, der in Deutschland aufgewachsen ist und Deutscher ist, hĂśrt immer wieGHU GLH JOHLFKH )UDJH Ăœ:RKHU NRPPVW GX"Ă? 'Ddurch wird ihm von den Menschen immer wieder gezeigt: Du bist anders, du gehĂśrst nicht dazu. 'RFK ZHU EHVWLPPW GDVV HLQ 0HQVFK ĂœDQGHUVĂ? XQG nicht-weiĂ&#x; ist? Das bestimmt die Mehrheitsgesellschaft. Die Mehrheitsgesellschaft ist die Gruppe in Deutschland, die die Mehrheit bildet: WeiĂ&#x;e Menschen, deren Muttersprache Deutsch ist. Sie haben viel Macht. Und sie haben die Macht Ăźber 'HÄ QLWLRQHQ. Sie kĂśnnen sagen: Du siehst anders aus, deswegen gehĂśrst du nicht zu uns! Dieses Denkmuster ist weit verbreitet in Deutschland. Die Ăœ0LWWH 6WXGLHĂ? GHU Ăœ)ULHGULFK (EHUW StiftungĂ? ]HLJW 19 % der Deutschen denken “es leben zu viele AusOÂĽQGHU LQ 'HXWVFKODQGĂ? Menschen mit extrem rassistischen Denkmustern setzen manchmal ihr Denken in die Tat um. Das bedeutet: Sie verĂźben terroristische AnVFKOÂĽJH DXI DQGHUH UDVVLÄ ]LHUWH 0HQVFKHQJUXSpen wie zum Beispiel JĂźd*innen, Muslim*innen RGHU *HÄ‚½FKWHWH 'LHVH $QVFKOÂĽJH QHQQW PDQ ĂœUHFKWVWHUURULVWLVFKĂ? :HQQ HLQ 0HQVFK ĂœUHFKWVĂ? denkt, heiĂ&#x;t das, sie sind Faschist*innen oder 1D]LV 9LHOH Ä QGHQ $GROI +LWOHU JXW XQG GHQNHQ Deutschland braucht wieder einen starken FĂźhrer. Sie sind gegen die Demokratie. Und solche Menschen sind immer auch Rassist*innen. Insgesamt wurden in Deutschland laut der “Amadeu AntoQLR 6WLIWXQJĂ? ]ZLVFKHQ GHQ -DKUHQ XQG 193 Menschen von Rechtsextremen ermordet.

Der Ăśffentliche Diskurs ist nach rechts gerĂźckt In den letzten Jahren ist der Ăśffentliche Diskurs weiter nach rechts gerĂźckt. Rechtsextrem und rassistisch denkende Menschen bekamen plĂśtzlich sehr viel Aufmerksamkeit in den Medien. Zum %HLVSLHO 0LWJOLHGHU GHU QHXHQ 3DUWHL Ăœ$)'Ă? 6LH

konnten ihre menschenfeindlichen Denkmuster so an andere Menschen weitergeben. Und viele Politiker*innen der anderen Parteien haben die Sprache der AFD Ăźbernommen. Menschen mit rechtsextremen Denkmustern fĂźhlen sich durch diese Sprache bestätigt. Sie sehen, dass diese Sprache normal wird. Sie denken: “Die Politiker denken so ZLH LFK $EHU VLH PDFKHQ QLFKWV JHJHQ $XVOÂĽQGHUĂ? Und so werden sie manchmal selber aktiv und setzen ihr Denken in eine Tat um: Im Juni 2019 wurde der Politiker Walter LĂźbcke von Rechtsextremisten ermordet. Er hatte sich fĂźr JHÄ‚½FKWHWH 0HQschen eingesetzt. Im Oktober 2019 versuchte ein Rechtsextremist in Halle einen Massenmord an JĂźd*innen, die in ihrer Synagoge beteten. Weil die TĂźr der Synagoge nicht aufging, hat er zwei andere Menschen ermordet. Und nun, im Jahr 2020, wurde durch Tobias R. in Hanau diese Mordserie fortgesetzt.

Die Verantwortung der Gesellschaft Der Terroranschlag von Hanau hat auch vielen weiĂ&#x;en Menschen bewusst gemacht: Rechtsterrorismus und Rassismus sind eine groĂ&#x;e Gefahr fĂźr unsere freie Gesellschaft. Politiker*innen mĂźssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Sie mĂźssen aufhĂśren, rassistische und menschenfeindliche Sprache zu benutzen. Und sie sollten mehr Projekte Ä QDQ]LHOO unterstĂźtzen, die Rassismus und Rechtsextremismus bekämpfen. Die 0HGLHQ G½UIHQ GHU 3DUWHL Ăœ$)'Ă? QLFKW PHKU VR YLHO Aufmerksamkeit geben. Alle weiĂ&#x;en Deutschen mĂźssen verstehen, dass sie viele Privilegien haben, einfach nur, weil sie weiĂ&#x; sind. Sie mĂźssen sich PLW UDVVLÄ ]LHUWHQ 0HQVFKHQ solidarisieren. Und sie sollten einschreiten, wenn sie Rassismus sehen.

Diese Rechtsterroristen haben sich wahrscheinlich nicht gekannt. Aber sie wissen: Sie haben viele Menschen hinter sich, die so denken wie sie. Sie treffen sich mit anderen Rechtsextremen im Internet. Und dort sehen sie, dass es viele Menschen JLEW GLH UHFKWVWHUURULVWLVFKH 0RUGH JXW Ä QGHQ Das heiĂ&#x;t: Sie handeln nicht alleine. Sie handeln in dem Bewusstsein, zu einer Gruppe dazuzugehĂśren.

in seinen Augen

er denkt

der SportschĂźtze, -n

jemand, der als Sport mit Schusswaffen schieĂ&#x;t

geprägt

beeinflusst

kein neues Phänomen

kein Einzelfall, keine Ausnahme

minderwertig

schlechter

FKG &GĆ’PKVKQP GP

Erklärung, Interpretation

Denkmuster

Meinung

etwas in die Tat umsetzen

machen

der Faschist, -en

Mensch, der Hitler und Diktatur IWV Ć’PFGV

der Diskurs, -e

Gespräch

nach rechts rĂźcken

menschenfeindlich/faschistisch werden

menschenfeindlich

unmenschlich, gegen Menschen

der Rechtsextremist, -en

Faschist, der extrem denkt

sich fĂźr jemanden einsetzen

jemandem helfen

Mordserie, -n

viele Morde

in dem Bewusstsein

wissen

Ć’PCP\KGNN

mit Geld

das Privileg, -ien

Freiheit

sich solidarisieren

sich verbinden, zusammenschlieĂ&#x;en

einschreiten

etwas dagegen tun

zu etwas aufrufen

um etwas bitten

der*die AngehĂśrige, -n

Familie

der Zeuge, -n

Beobachter

Die Corona-Krise bringt nicht nur Schlechtes. Angela Merkel hat alle Menschen in Deutschland dazu aufgerufen, solidarisch zu handeln. Die Krise zeigt: Es ist wichtig, dass wir uns als Menschen gegenseitig helfen. Das gilt immer und nicht nur in der Corona-Krise. Vielleicht lernen die Menschen: Hass ist keine LĂśsung fĂźr Probleme. Und vielleicht wird Deutschland so etwas weniger rassistisch. FOTOS MARGAUX METZE

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ARBEIT

Verkäufer*in Die Held*innen des Alltags TEXT JUDITH SCHWANDNER + MARTIN RUBIN

Schon im August 2018 haben wir ßber den Beruf Verkäufer*in berichtet. Gerade jetzt wird uns wieder klar, wie wichtig Verkäufer*innen fßr uns alle sind. Deshalb stellen wir den Beruf noch einmal vor.

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m Moment gibt es in ganz Deutschland eine Ausgangsbeschränkung. Wegen des Corona-Virus sollen mĂśglichst viele Menschen zuhause bleiben. Wer kann, arbeitet deshalb von zuhause aus. Gleichzeitig gibt es auch einige Berufe, die gerade besonders wichtig fĂźr die Gesellschaft sind: 3Ä‚HJHNUÂĽIWH Â…U]WH XQG Â…U]WLQnen versorgen in den Krankenhäusern die Patient*innen. Aber genauso wichtig sind zum Beispiel die Postzustellung oder die MĂźllabfuhr, damit das System nicht zusammenbricht. Zu diesen wichtigen Berufsgruppen zählen auch Verkäufer*innen.

Seit März sind viele Geschäfte und Restaurants geschlossen. Supermärkte bleiben aber geÜffnet. Denn wir alle mßssen Lebensmittel und Getränke einkaufen. Damit das mÜglich ist, gehen die Verkäufer*innen weiter jeden Tag zur Arbeit. Sie sorgen dafßr, dass wir immer frische Produkte einkaufen kÜnnen. So werden sie in diesen Zeiten zu unseren Held*innen des Alltags.

Alexander Breuer ist Chef von Breuers Frischemarkt. Das ist ein EDEKA Lebensmittelgeschäft in UnterfĂśhring bei MĂźnchen. Seine Frau und seine Tochter arbeiten auch in seinem Geschäft. „Wir sind eine Händlerfamilie“, sagt Herr Breuer. Sein Vater und sein GroĂ&#x;vater waren auch Händler. „Wenn ich Kund*innen habe, die zufrieden sind, weil sie bei mir alles bekommen haben, was sie brauchen, dann bin ich glĂźcklich“, erzählt Herr Breuer. „Ein Sortiment dem Kunden so zu präsentieren, dass alles da ist, was er braucht, macht mich stolz. Das ist ein tolles GefĂźhl. Das ist meine Motivation, diese Arbeit zu machen.“

schen wollen diesen Beruf erlernen“, erklärt Herr Breuer. „Die Arbeit ist anstrengend. Wir haben Schichtarbeit, also FrĂźhschicht und Spätschicht. Am Samstag arbeiten wir auch. Nicht jede*r ist bereit, unter diesen Voraussetzungen zu arbeiten.“ Die Ausbildung als Verkäufer*in dauert zwei Jahre. „Im ersten Lehrjahr sind die Azubis nicht so oft im Betrieb“, erklärt Herr Breuer. „Schule ist im ersten Jahr an 1,5 Tagen pro Woche. Im zweiten Jahr noch einen Tag pro Woche. DarĂźber hinaus hat EDEKA noch ein eigenes Programm fĂźr Azubis. Und natĂźrlich muss auch ein*e Azubi ab und zu mal Urlaub machen.“

Die Arbeit der Verkäufer und

Beruf hat sich im Laufe der Zeit verändert. Nicht alles ist besser geworden. „Mein Wunsch an alle Händler*innen und auch die groĂ&#x;en Konzerne ist: Gebt euren Mitarbeiter*innen wieder mehr Verantwortung! Nur so bleiben sie gerne in eurem %HWULHEĂœ Ä QGHW HU Ăž$]XELV VROOWHQ GDV einfordern. Nicht alle Betriebe sind bereit dazu. Aber ein guter Betrieb gibt Verantwortung an seine Mitarbeiter*innen ab.“ Auf der nächsten Seite sprechen wir mit Herrn Breuer Ăźber die Corona-Krise und die Situation in seinem Supermarkt.

die Ausgangsbeschrän- Verbot, das Haus zu verlassen, auĂ&#x;er kung, -en um zum Arzt zu gehen und einzukaufen

Verkäuferinnen umfasst mehr als nur Regale einräumen Auch der Umgang mit Computern und Technik ist fĂźr Herrn Breuer sehr wichtig. „Viele Menschen denken, wir räumen nur Regale ein. Es ist aber viel mehr als das. Wir arbeiten sehr viel mit Technik. Wir haben zum Beispiel ein hochmodernes Auto-Dispositionssystem“, erzählt er. „Das bedeutet: Alle Waren werden zentral per Computer erfasst. Alle Preise und Preisnachlässe sind in diesem System. Das muss exakt gefĂźhrt werden. Ohne dieses System läuft nichts.“ DafĂźr verwendet Herr Breuer in seinem Geschäft Handys, Computer und Geräte zur mobilen Datenerfassung. „Wir mĂźssen sehr viel berechnen“, erklärt er weiter. „Unsere ganze Arbeit basiert auf Zahlen, Daten und Fakten. DafĂźr mĂźssen wir wissen, wie man mit der Technik umgeht.“

Herr Breuer berichtet Ăźber die vielen MĂśglichkeiten, wie es nach der Ausbildung weitergehen kann: „Wer im dritten Jahr die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann oder zur Einzelhandelskauffrau abschlieĂ&#x;t, kann sich danach zum*zur Handelsfachwirt*in ZHLWHUTXDOLÄ ]LHUHQ 0LW GLHVHP Abschluss kann man ein Studium beginnen, zum Beispiel als Kaufmann oder Kauffrau. Man kann aber auch einfach weiter arbeiten und mehr Verantwortung Ăźbernehmen. Zum Beispiel fĂźr ein bestimmtes Sortiment. Manche Einzelhandelskaufleute machen sich irgendwann selbstständig und erĂśffnen ein eigenes Geschäft. Man kann nach ein paar Jahren Marktleiter*in werden und hat dann Personal- und Budgetverantwortung. AuĂ&#x;erdem gibt es die MĂśglichkeit, in der Lebensmittelindustrie oder im Vertrieb zu arbeiten.“

Aber das ist nur eine Seite des Berufs. FĂźr Herrn Breuer sind auch ganz andere Dinge wichtig: „Der Umgang mit Menschen ist essenziell. Man darf keine Angst vor Menschen haben. Wir beraten Menschen und helfen ihnen, das richtige Produkt ]X Ä QGHQ Ăœ ,Q HLQHP /HEHQVPLWWHOPDUNW JLEW HV noch eine weitere grundlegende Voraussetzung: „Man muss Lebensmittel mĂśgen“, erklärt er. „Man muss Freude an der Vielfalt und der Qualität von Lebensmitteln haben. Bei uns zu Hause zum Beispiel war es immer wichtig, gutes Essen mit guten Zutaten zu kochen. So habe ich meine Freude an dem Thema entdeckt. Wenn ich Kund*innen einen sehr speziellen Wunsch erfĂźllen kann – zum Beispiel ein exotisches GewĂźrz – dann macht mich das glĂźcklich. Den Kund*innen diese Vielfalt in PHLQHP *HVFKÂĽIW ]X JHEHQ Ä QGH LFK WROO Ăœ

Nach der Ausbildung gibt es viele MĂśglichkeiten Insgesamt sieht Herr Breuer im Beruf als Verkäufer*in viele Chancen: „Es wird immer Kund*innen geben, die Beratung brauchen. Und die dort einkaufen gehen, wo Waren mit Liebe präsentiert werden und ihnen ein schĂśnes Erlebnis geboten wird. So etwas schaffen nur Verkäufer*innen.“ Aber Herr Breuer sieht auch manches kritisch. Der

Trotzdem wird es immer schwieriger, neue MitarEHLWHU LQQHQ ]X Ä QGHQ Ăž1XU ZHQLJH MXQJH 0HQ-6-

das System, -e

hier: das gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenleben

EDEKA

Name eins Unternehmens; Zusammenschluss von vielen Supermärkten in Deutschland

das Sortiment, -e

alle Waren in einem Laden oder alle Waren in einem bestimmten Bereich; zum Beispiel ein Getränkesortiment

das Auto-Dispositionssystem, -e

ein Computerprogramm, das automatisch Ware nachbestellt

der Preisnachlass, Preisnachlässe

man muss fĂźr ein Produkt weniger Geld zahlen; man bekommt auf den Preis einen Nachlass

essentiell

grundlegend; das, was am Wichtigsten ist; etwas ist Voraussetzung fĂźr etwas anderes

die Zutat, -en

verschiedene Lebensmittel, aus denen man ein Essen kocht

exotisch

fremd; unbekannt; geheimnisvoll; von weit her

die Vielfalt

etwas, das viele unterschiedliche Dinge umfasst und nicht langweilig ist

der Handelsfachwirt, -e die Handelsfachwirtin, -nen

PȇEJUVG 3WCNKƒ\KGTWPIUUVWHG PCEJ Einzelhandelskaufmann/-frau

die Personal- und Budgetverantwortung

wenn jemand in einem Unternehmen fĂźr die Mitarbeiter*innen und fĂźr das Geld verantwortlich ist

die Lebensmittelindustrie, -n

alle Firmen, die Lebensmittel herstellen

der Vertrieb, -e

Menschen, die Produkte von Firmen an andere Firmen verkaufen

der Konzern, -e

Zusammenschluss mehrerer Unternehmen zu einer Einheit

etwas einfordern

etwas verlangen, um etwas bitten

FOTOS SHUTTERSTOCK, PIXABAY


ARBEIT

ArrivalNews Interview Seit sich das Corona-Virus auch in Deutschland immer weiter ausbreitet, hat sich viel verändert. Das bekommt auch Herr Breuer als Leiter eines Supermarkts in Unterföhring bei München zu spüren. ArrivalNews hat mit ihm gesprochen. ARRIVALNEWS: Welche Maßnahmen haben Sie in Ihrem Betrieb wegen der Ausbreitung des Corona-Virus ergriffen? ALEXANDER BREUER: Seit sich das Virus immer weiter ausbreitet, sind wir im ständigen Austausch mit der EDEKA-Zentrale. Von der Zentrale bekommen wir Informationen zur aktuellen Situation und dazu, was wir beachten müssen. Wir als Betrieb sind aber trotzdem eigenverantwortlich. Das heißt, EDEKA gibt uns Empfehlungen, aber wir entscheiden selbst, welche Empfehlungen wir umsetzen. In unserem Geschäft sieht das so aus: Unsere Mitarbeiter*innen befolgen die gleichen Regeln wie auch alle anderen Bürger*innen. Dazu gehört zum Beispiel: Abstand zu anderen halten. Nur in die Armbeuge husten. Direkten Kontakt zu Kund*innen vermeiden, regelmäßig und gründlich Hände waschen.

STECKBRIEF

Verkäufer*in Mangelberuf in Deutschland: Nein ' Ausbildungsdauer: 2 Jahre ' Voraussetzungen: Haupt- oder Realschulabschluss QFGT ȇJPNKEJG 3WCNKƒMCVKQP ' Schwerpunkte: Arbeiten in Supermärkten oder Kaufhäusern. Annahme von Warenlieferungen, Einräumen der Ware in Regale, Präsentation der Waren, Preisauszeichnung, Kontrolle des Warenbestands, Kundenberatung, Kassieren. ' Das solltest du mitbringen: Kommunikationsfähigkeit, Kontaktbereitschaft, Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen, rechnerische Fähigkeiten (Lagerhaltung), wirtschaftliches Denken, Sorgfalt.

die Preisauszeichnung, -en

etwas mit einem Preis versehen, zum Beispiel „4,99 Euro“

der Warenbestand, Warenbestände

eine Übersicht, was alles an Waren in einem Geschäft ist

Dazu kommen aber noch viele andere Maßnahmen, speziell für unseren Supermarkt. Am Eingang haben wir Informationsschilder aufgestellt. Dort wird auf wichtige Verhaltensregeln hingewiesen. Außerdem gibt es einen Ständer mit Hände-Desinfektionsmittel für die Kund*innen. An den Kassen haben wir Abstandshinweise auf den Boden geklebt, damit die Kund*innen 1,5 Meter Abstand zueinander halten. Und wir haben Plexiglas-Wände aufgebaut. Zwischen zwei Kassen ist es so eng, dass gerade ein Einkaufswagen Platz hat. Das ist nicht genug Abstand. Um die Kassierer*innen zu schützen, gibt es jetzt die Plexiglas-Wände. Sie dienen als Schutz, damit sich unsere Mitarbeiter*innen nicht bei Kund*innen anstecken. Im Supermarkt laufen außerdem kurze Werbespots über unser Radio. Nach jedem Werbespot gibt es einen Hinweis zu richtigem Verhalten. Diese Infos zeigen wir auch auf unseren Werbe-Bildschirmen im Geschäft. Auch an den Fleisch- und Käsetheken hat sich etwas geändert: Vor der Theke ist jetzt ein Absperrband, damit die Kund*innen nicht zu nah an die Theke gehen. Außerdem haben wir dort Küchenrollen gestapelt, damit die Leute sich nicht über das Band beugen. Denn: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gerade erleben wir aber eine sehr ungewohnte Situation. Weil wir sie nicht kennen, wissen wir nicht, wie wir uns richtig verhalten. Deshalb brauchen wir Regeln. Sie haben gerade sehr viele Veränderungen beschrieben. Welche Auswirkungen hat die neue Situation auf Ihr Geschäft? Viele sprechen davon, dass es ist wie im Krieg. Das würde ich nicht sagen. Aber: Wir als Verkäufer*innen arbeiten im Supermarkt an der vordersten Front. Schon in ein kleines Geschäft wie unseres kommen jeden Tag ungefähr 1000 Kund*innen. Das ist natürlich eine Gefahr für unsere Mitarbeiter*innen. Es gibt immer das Risiko, dass wir uns bei einem Kunden oder einer Kundin anstecken. Davor haben wir natürlich Angst. Aber mit dieser Angst müssen wir leben. Und es gibt auch etwas Positives: Durch die Ausgangsbeschränkung ist die Situation für uns angenehmer geworden. Es kommen weniger Kund*innen in den Supermarkt und sie kommen alleine. Dadurch haben wir mehr Platz und können besser Abstand halten. So fühlen wir uns sicherer. Wie verhalten sich die Kund*innen in dieser ungewohnten Situation? Natürlich gibt es einzelne, die große Mengen kaufen oder sich beschweren, warum manche Regale leer sind. Ich denke, das liegt dann meistens daran, dass sie nicht gut informiert sind und die Situation nicht verstehen. Aber die meisten sind vernünftig. In unserem Supermarkt haben wir großes Glück. Unsere Kund*innen sind sehr verständnisvoll. Normalerweise bedanken unsere Kassierer*innen sich am Ende bei den Kund*innen für den Einkauf. Zurzeit ist es oft umgekehrt: Beim Bezahlen danken die Kund*innen uns, dass wir immer noch für sie da sind. Was können die Kund*innen tun, um Sie zu unterstützen? Es wäre schön, wenn sie Verständnis für uns und die Situation haben. Wir haben zurzeit große Lücken in den Regalen. Das bedeutet nicht, dass es nicht genügend Waren für alle gibt. In den Medien wird berichtet: Die Warenversorgung ist sichergestellt. Das stimmt auch! Es bedeutet: Wir können genügend Nudeln, Milch und auch das heißbegehrte Toilettenpapier anbieten. Es bedeutet aber auch: Wir haben nicht mehr von allen Waren das gesamte Sortiment. Manche Marken und Sorten gibt es zurzeit nicht. Zum Beispiel Nudeln aus Italien. Von dort wird wegen des Virus gerade sehr wenig geliefert. Aber Nudeln aus Deutschland haben wir jede Menge. Unsere Kund*innen müssen also ein bisschen anpassungsfähig sein. Sie müssen sich aber keine Sorgen machen, dass sie im Supermarkt nichts mehr bekommen. Wenn alle gelassen und in Ruhe zum Einkaufen gehen und keine Hamsterkäufe machen, dann gibt es keine Probleme. Hamsterkäufe sind schlecht, sie verschärfen die Situation. Denn wenn die Nachfrage nach einigen Produkten zu groß ist, dann liefert EDEKA sie nicht mehr an uns. Und dann bleiben die Regale leer.

kassieren

an der Kasse arbeiten; Geld gegen Ware verrechnen

Wie wird sich die Situation Ihrer Meinung nach entwickeln?

die Kontaktbereitschaft

wenn jemand gerne mit anderen Menschen redet

das Einfühlungsvermögen

spüren zu können, wie sich jemand anders fühlt

die rechnerischen Fähigkeiten

gut rechnen können

die Lagerhaltung, -en

etwas auf Vorrat kaufen; etwas speichern, um es später zu verbrauchen

Niemand weiß, wie es weitergehen wird. Die Supermärkte sind aber im Moment in einer glücklichen Situation. Unser Betrieb läuft weiter und wir machen Umsatz. Das heißt, wir können weiter Löhne bezahlen und die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter*innen sichern. Wir können auch einen Puffer bilden, falls die Situation noch schwieriger wird.

sorgfältig; die Sorgfalt

etwas in Ruhe ganz genau machen

das Plexiglas

ein durchsichtiger Kunststoff, der wie Glas aussieht

der Werbespot, -s

eine kurze Werbung für ein Produkt im Radio oder Fernsehen

das Absperrband, Absperrbänder

eine Schnur, die einen bestimmten Bereich abtrennt, damit niemand dort hingehen kann

der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Menschen tun gerne immer wieder die gleichen Dinge, die sie schon kennen

ungewohnt

unbekannt, nicht vertraut, neu

an der vordersten Front

ganz vorne, in der ersten Reihe, zum Beispiel beim Militär

heißbegehrt

sehr beliebt

anpassungsfähig

mit einer neuen Situation gut umgehen können

der Hamsterkauf, Hamsterkäufe

sehr viele Dinge auf Vorrat kaufen aus Angst, dass es bald nichts mehr zu kaufen gibt

verschärfen

schlimmer werden

der Puffer, Puffer

hier: gespartes Geld für schlechte Zeiten

der Landwirt, -e die Landwirtin, -nen

Bauern und Bäuerinnen

die Wertschätzung

Respekt, Achtung

Bei Krisen in der Vergangenheit war das nicht immer so. Supermärkte bekommen Krisen immer zuerst zu spüren. Denn wenn die Leute weniger Geld haben, dann sparen sie zuerst beim Essen. Sie kaufen dann zum Beispiel weiter das teure Erdöl für ihr Auto, aber ein billiges Olivenöl für sich selbst. In der aktuellen Krise haben wir noch Glück. Aber wenn nur eine*r von unseren Mitarbeiter*innen krank wird, dann müssen wir den Supermarkt schließen. Deshalb ist es am wichtigsten, uns zu schützen. Wir tun alles, was wir können, damit niemand von uns krank wird. Sicher ist das aber nicht. Mit dieser Ungewissheit müssen wir einfach leben. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Wir müssen wieder verstehen, wo die Lebensmittel herkommen. Oft denken wir, dass die Lebensmittel aus den Supermärkten kommen. Aber eigentlich beginnt alles bei den Landwirt*innen. Wenn sie keine Waren mehr produzieren können, gibt es kein Futter mehr für die Tiere und auch keine Lebensmittel für uns. Die Landwirte und Landwirtinnen sind die Grundlage unserer Versorgung – ohne sie gibt es keinen Handel. Wir müssen deshalb wieder mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft zeigen. Das gilt für die Kund*innen. Aber vor allem für die Verkäufer*innen. Denn wir Verkäufer*innen sind die Vermittler zwischen den Landwirt*innen und den Kund*innen. Das macht den Beruf auch so interessant. Viele Verkäufer*innen haben das aber leider vergessen. Oder sie lernen es in der Ausbildung gar nicht mehr. Diese Krise kann also eine Chance für uns sein: Wir können unseren Beruf wieder positiver darstellen.

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FOTO SHUTTERSTOCK

ICON FREEPIK


WIR ZUSAMMEN

Corona-Virus Update – Was muss man jetzt wissen? TEXT DAVID J. OFFENWANGER

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FOTOS MARION BLOMEYER + DAVID PROCHNOW

Lungenentzündung. Das ist für manche Menschen sehr gefährlich. Es sieht so aus, als wären vor allem ältere Menschen in Gefahr, also Menschen ab ca. 60 Jahren. Oder Menschen, die bereits andere Krankheiten haben, wie Diabetes oder Herzprobleme. Für diese Menschen ist das Virus oft tödlich. Deswegen muss man sie besonders schützen. Aber auch für jüngere Menschen kann das Virus gefährlich werden.

uf der ganzen Welt erleben Menschen gerade, wie schnell sich das normale Leben ändern kann. Unser Alltag hat sich stark verändert: Das gemeinsame Leben auf der Straße, in den Geschäften, das Zusammenleben mit Freund*innen und Familie. Wir alle erleben etwas, an das wir uns noch lange erinnern werden – eine Pandemie. Das bedeutet: Eine Krankheit, die sich auf der ganzen Welt ausbreitet. Überall müssen Menschen zu Hause bleiben. Man darf sich nicht mit anderen treffen. Man nennt das auf Englisch „social distancing“ – Abstand halten voneinander. Und das fällt allen Menschen sehr schwer.

Was machen die Regierungen? Was ändert sich für alle Menschen? Das wichtigste Ziel ist, das Virus langsamer zu machen. Das bedeutet: weniger neue Erkrankungen und nicht alle auf einmal. Sonst sind zu viele Menschen im Krankenhaus und man kann nicht mehr allen gut helfen. Deshalb versuchen die meisten Regierungen das öffentliche Leben einzuschränken, damit die Menschen sich nicht weiter gegenseitig anstecken. Die Krankenhäuser bereiten sich auf mehr Patient*innen vor. Der deutsche Staat gibt Geld an Menschen und Unternehmen, die Probleme haben wegen der Corona-Krise.

Was darf ich machen? Was ist verboten? In Deutschland gelten ab dem 23.03. folgende Regeln: t Alle sollen zu Hause bleiben. Man darf nur zum Einkaufen, zum Arzt, zur Apotheke, zur Arbeit, oder zum kurzen Spazieren oder z. B. Joggen raus. t Wenn man nach draußen muss: am besten alleine oder mit einer anderen Person. In Bayern ist es strenger: man darf nur mit der Familie oder einem Menschen draußen sein, mit dem man zusammenwohnt. t Man soll draußen immer einen Abstand von 2 Metern zu anderen Menschen haben. t Auch zu Hause darf man sich nicht mit Freunden treffen.

Die Krankheit heißt Corona-Virus oder wissenschaftlich: Covid-19. Es ist eine Virus-Infektion. Es ist verwandt mit anderen bekannten Krankheiten. Aber dieses Virus ist neu. Deswegen wissen wir noch nicht alles über die Krankheit. Aber was wissen wir schon jetzt? Und was wissen wir nicht? Ein Update.

Wie schlimm die Corona-Krise wird, weiß niemand. Die nächsten Wochen werden es zeigen. Aber jeder kann helfen: Am wichtigsten ist es, zu Hause zu bleiben und das Virus nicht zu verbreiten. Aber man kann auch anderen Menschen Hilfe anbieten. Gerade ältere Menschen sollen nicht raus gehen. Für sie kann man einkaufen oder in die Apotheke gehen. Für alle ist die Situation neu. Wir alle müssen versuchen, zusammenzuhalten. Dann schaffen wir es durch die Pandemie.

Wo ist das Virus am schlimmsten? In fast allen Ländern der Welt haben sich Menschen LQāziert. Es sind schon mehr als eine halbe Millionen Menschen weltweit. Zuerst hatten Menschen in China das Virus. Danach waren der Iran und Südkorea stark betroffen. Seit drei Wochen ist das Virus vor allem in Europa und in den USA sehr stark. Am schlimmsten geht es den Menschen gerade in Italien und Spanien. Dort sterben im Moment die meisten Personen. Aber auch in Frankreich und England gibt es sehr viele Fälle. Viele davon sind lebensbedrohlich. In Deutschland gibt es schon über 70.000 Kranke. In Deutschland sind noch nicht so viele Menschen wie in anderen Ländern gestorben. Alle hoffen, dass es so bleibt. In den USA breitet sich das Virus gerade auch sehr schnell aus. Präsident Trump hat die Krankheit sehr lange unterschätzt. Weltweit haben die USA nun die meisten kranken Menschen. Die Stadt New York ist besonders schlimm betroffen. Viele Wissenschaftler*innen glauben: Es gibt noch viel mehr Fälle, die man noch nicht kennt. Wir wissen nicht, wie sich die Krankheit in den nächsten Wochen weiterverbreiten wird. Aber man weiß: Es geht gerade erst los.

das Corona-Virus

Name einer bestimmten Art von Virus; ein Krankheitserreger

das Virus, Viren

sehr kleiner Erreger, der Lebewesen krank machen kann

der Alltag

ein ganz normaler Tag, an dem nichts Besonders passiert

die Pandemie, -n

eine Krankheit, die sich über Länder und Kontinente ausbreitet

UKEJ KPƒ\KGTGP

eine Krankheit von einem anderen Menschen bekommen; sich anstecken

lebensbedrohlich

eine Gefahr für das Leben

etwas unterschätzen

nicht ernst nehmen; etwas ist schlimmer, als gedacht

die Lungenentzündung, -en schwere Erkrankung der Lunge, bei der Viren oder Bakterien in der Lunge sind

Wie wird das Virus übertragen? Wie kann man sich schützen? Das Corona-Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Man spricht von einer Tröpfcheninfektion. Man kann krank durch Flüssigkeit, die durch Niesen oder Husten von einem zum anderen Menschen geht, krank werden. Am besten schützt man sich und andere also, wenn man sich nicht trifft. Vor allem soll man sich nicht mit älteren Menschen oder Menschen, die schon andere Krankheiten haben, treffen. Sie brauchen am meisten Schutz. Wenn es nicht anders geht: von anderen Menschen Abstand halten, mindestens 2 Meter. Und das wichtigste: immer sehr gründlich die Hände waschen – für 20 Sekunden mit Seife und warmen Wasser.

Wie verläuft die Krankheit? Für wen ist die Krankheit besonders gefährlich? Bei den meisten Menschen ist die Krankheit nicht schlimm, oft nur wie eine Erkältung. Man hat Husten, Fieber einen trockenen Hals, oder auch Kopfschmerzen. Bei schlimmeren Fällen haben die Menschen starke Probleme beim Atmen. Wenn es ganz schlimm läuft, bekommen die Menschen eine

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Diabetes

Zuckerkrankheit; eine Krankheit, bei der man zu viel Zucker im Blut hat

die Behandlung, -en

Ärzte und Ärztinnen behandeln Menschen, damit sie gesund werden

die Corona-Krise

alle Probleme, die wegen der Krankheit auf der Welt entstehen

zusammenhalten

gemeinsam ein Problem lösen; füreinander da sein und sich helfen


0NSǡȊȚXÇľNÉƒČŠ

Rotkäppchen Ein deutsches Märchen nach den BrĂźdern Grimm NACHERZĂ„HLUNG JUDITH KAISER

I L LU S T R AT ION N A DJA R AT H J E N

Labyrinth:

Es war einmal

Rotkäppchen ist auf dem Weg zum Haus der GroĂ&#x;mutter. Zeichne den richtigen Weg ein, den sie gehen muss.

Es war einmal ein kleines Mädchen. Es war sehr lieb und jeder mochte es. Es hatte eine GroĂ&#x;mutter, die schenkte ihm viele Geschenke. Ein Geschenk mochte das Mädchen am liebsten. Es war ein rotes Kopftuch. Es trug das Kopftuch jeden Tag, deshalb nannten alle das Mädchen Rotkäppchen.

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Eines Tages wurde die GroĂ&#x;mutter krank. Rotkäppchens Mutter sagte: „Rotkäppchen, bring deiner GroĂ&#x;mutter ein StĂźck Kuchen und diese Flasche Wein, damit es ihr bald wieder besser geht! Geh durch den Wald direkt zum Haus der GroĂ&#x;mutter. Bleib auf dem Weg und trĂśdel nicht.“

das Kopftuch, Kopftßcher ein Tuch/Stßck Stoff, das man als Bedeckung der Haare auf dem Kopf trägt das Rotkäppchen

„Käppchen“ ist die Verkleinerungsform von „Kappe“. Es wird so gesagt, weil das Mädchen noch sehr jung ist und seine Kappe/sein Kopftuch deswegen auch nicht so groĂ&#x; ist

trĂśdeln

sich Zeit lassen, langsam sein, sich nicht beeilen

die Eiche, -n

eine typische Baumart in Deutschland, ein Eichenblatt ist auf den 1, 2 und 5 Cent-MĂźnzen des deutschen Euro

leichtgläubig

ohne Zweifel glauben, was andere sagen

der StrauĂ&#x;, SträuĂ&#x;e

2 Bedeutungen: 1. viele verschiedene gepflĂźckte Blumen zusammen binden, wird oft verschenkt 2. ein groĂ&#x;er Vogel aus Afrika, der sehr schnell laufen kann

pflĂźcken

eine Blume aus dem Boden ziehen oder abschneiden

sich verstellen

so tun als wäre man jemand anderes

die Haube, -n

eine Art MĂźtze, die man frĂźher zum Schlafen auf dem Kopf trug

schnarchen

beim Schlafen / Ein- und Ausatmen laute Geräusche mit dem Mund machen

der Jäger, Jäger

Als der Wolf aufwachte, hatte er viel Durst. Sein Bauch war schwer von den Steinen. Aber das wusste der Wolf nicht. Er schleppte sich zu einem Brunnen, um Wasser zu trinken. Als er sich in den Brunnen beugte, rutschten die Steine in seinem Bauch nach YRUQH 'HU :ROI Ä HO LQ GHQ %UXQQHQ XQG ertrank.

ein Beruf, bei dem man wilde Tiere im Wald jagt

jagen

ein Tier fangen und tĂśten

innehalten

in einer Bewegung stoppen

zunähen

mit Nadel und Faden etwas verschlieĂ&#x;en, zum Beispiel ein Loch in der Socke

sich schleppen

mĂźhsam gehen, sich mit groĂ&#x;er Anstrengung fortbewegen

der Brunnen, Brunnen

Der Jäger, die GroĂ&#x;mutter und das Rotkäppchen freuten sich sehr. Die GroĂ&#x;mutter aĂ&#x; den Kuchen und trank den Wein und fĂźhlte sich schon viel besser. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...

ein tiefes Loch im Boden, aus dem man Wasser holen kann

rutschen

sich ohne Kontrolle fortbewegen, zum Beispiel auf glattem Eis

ertrinken

unter Wasser sterben, weil man keine Luft mehr bekommt

Das Rotkäppchen machte sich auf den Weg. Auf halbem Weg zur GroĂ&#x;mutter traf es den Wolf. Das Rotkäppchen wusste nicht, dass der Wolf ein gefährliches Tier war und redete mit ihm. zum Bett und schaute hinein. Die GroĂ&#x;mutter hatte ihre Haube weit ins Gesicht gezogen. Sie sah irgendwie komisch aus.

Nach dem Rotkäppchen befreite der Jäger auch die GroĂ&#x;mutter aus dem Bauch des Wolfs. „Schnell“, sagte der Jäger zum Rotkäppchen, „sammle ein paar groĂ&#x;e Steine und bring sie mir! Wir legen sie dem Wolf in den Bauch.“ Rotkäppchen beeilte sich. Nachdem sie dem Wolf die Steine in den Bauch gelegt hatten, nähte der Jäger den Bauch wieder zu.

Der Wolf ging eine Weile neben dem Rotkäppchen her, dann sagte er: „Rotkäppchen, schau wie bunt die Blumen sind und wie schĂśn die VĂśgel singen! Warum schaust du dich hier nicht ein bisschen um? Ich muss leider schon weiter.“ Das Rotkäppchen sah sich um und dachte: „Wie schĂśn die Blumen hier blĂźhen. Wenn ich der GroĂ&#x;mutter einen groĂ&#x;en StrauĂ&#x; Blumen mitbringe, wird sie sich bestimmt freuen.“ Es verabschiedete sich vom Wolf und verlieĂ&#x; den Weg, um Blumen zu SÄ‚½FNHQ.

Das Rotkäppchen fragte: „GroĂ&#x;mutter, was hast du fĂźr groĂ&#x;e Ohren?“ Der Wolf antwortete mit verstellter Stimme: „Damit ich dich besser hĂśren kann.“ „Aber GroĂ&#x;mutter, warum hast du so groĂ&#x;e Augen?“, fragte das Rotkäppchen weiter. „Damit ich dich besser sehen kann“, antwortete der Wolf. „Aber ‌ aber GroĂ&#x;mutter“, fragte das Rotkäppchen entsetzt „warum hast du so ein groĂ&#x;es Maul?“ „Damit ich dich besser fressen kann“, rief der Wolf, sprang aus dem Bett und fraĂ&#x; auch das Rotkäppchen auf.

Der Wolf aber ging direkt zum Haus der GroĂ&#x;mutter und klopfte an die TĂźr. „Wer ist da?“, rief die GroĂ&#x;mutter von drinnen. Der Wolf verstellte seine Stimme und rief: „Ich bin es, das Rotkäppchen. Ich bringe Kuchen und Wein.“ Die GroĂ&#x;mutter antwortete: „Komm nur herein! Ich bin zu schwach um aufzustehen.“ Der Wolf Ăśffnete die TĂźr, ging zum Bett der GroĂ&#x;mutter und fraĂ&#x; sie auf. Dann zog er ihre Kleider an, legte sich in ihr Bett und wartete auf das Rotkäppchen.

Jetzt war der Wolf so voll gefressen, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Er legWH VLFK ]XU½FN LQV %HWW XQG Ä QJ ODXW DQ ]X schnarchen.

Das Rotkäppchen hatte sich viel Zeit genommen, um einen groĂ&#x;en, schĂśnen StrauĂ&#x; %OXPHQ ]X SÄ‚½FNHQ 1XQ NDP HV HQGOLFK beim Haus der GroĂ&#x;mutter an. Die TĂźr des Hauses stand offen. Das Rotkäppchen wunderte sich ein bisschen und ging dann hinein. Es rief: „Hallo GroĂ&#x;mutter. Ich bin es, das Rotkäppchen.“ Doch die GroĂ&#x;mutter antwortete nicht. Das Rotkäppchen ging

das rote Kopftuch und Rotkäppchen sprang aus dem Bauch des Wolfs heraus und sagte: „Oh, es war so dunkel im Bauch vom Wolf. Danke fĂźr die Rettung Herr Jäger!“

Da kam ein Jäger am Haus der GroĂ&#x;mutter vorbei. Er hĂśrte das laute Schnarchen und dachte: „Wie laut die GroĂ&#x;mutter aber schnarcht. Ich sehe besser nach, ob es ihr gut geht.“ Der Jäger ging ins Haus und sah den Wolf schnarchend im Bett der GroĂ&#x;mutter liegen. „Aha“, dachte er sich, „ich wusste doch, dass hier etwas nicht stimmt.“ Er nahm sein Gewehr und wollte den Wolf erschieĂ&#x;en. Doch dann hielt er inne und dachte sich: „Was, wenn der Wolf die GroĂ&#x;mutter gefressen hat? Vielleicht kann ich sie noch retten.“ Der Jäger nahm eine groĂ&#x;e Schere und schnitt dem Wolf den Bauch auf. Da sah er

GRAFIK HANDY FLATICON

Der Wolf sagte: „Hallo Rotkäppchen! Wo gehst du hin?“ „Zur GroĂ&#x;mutter“, sagte das Rotkäppchen, „es geht ihr nicht gut und ich bringe ihr Wein und Kuchen, damit es ihr bald wieder besser geht.“ „Und wo wohnt deine GroĂ&#x;mutter?“, fragte der Wolf interessiert. „Noch etwas weiter geradeaus auf diesem Weg. Vor GroĂ&#x;mutters Haus stehen 3 groĂ&#x;e Eichen (V LVW OHLFKW ]X Ä QGHQĂœ DQWwortete das Rotkäppchen leichtgläubig. Der Wolf dachte sich: „Dieses junge Mädchen ist ein leckerer Bissen. Sie wird noch besser schmecken als ihre GroĂ&#x;mutter. Ich muss mich beeilen, damit ich beide fressen kann.“

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QUELLE ORIGINALTEXT JVVRU YYY ITKOOUVQTKGU EQO FG ITKOOAOCGTEJGP TQVMCGRREJGP

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KOMPASS

ZU HAUSE SPEZIAL ONLINE-ANGEBOTE Kultur-Streaming Ă–ffentliche Veranstaltungen wie Theater oder Partys sind zwar gerade nicht mĂśglich, trotzdem mĂźsst ihr nicht auf Kultur-Veranstaltungen verzichten. Es gibt viele verschiedene Online-Angebote. So kĂśnnt ihr zum Beispiel vom Sofa aus bei einer Oper dabei sein oder einem Live-Konzert zuhĂśren: ĂĄ Staatsoper unter den Linden Berlin: www.staatsoper-berlin.de/de ĂĄ MUCBOOK: www.mucbook.de/livestreams ĂĄ Pianist Igor Levit auf Twitter (täglich zwischen 18:00 und 19:00 Uhr): www.twitter.com/igorpianist ĂĄ ARTE Livestream www.arte.tv/de/arte-concert

FĂœR DEN KĂ–RPER ĂĄ Kostenloses Training: Ob Yoga, Pilates, Fitness-Workout oder Krafttraining - all das gibt es nicht nur im Fitnessstudio, sondern auch im Internet. Zum Beispiel unter ZZZ Ä WQHVVEOHQGHU FRP. ĂĄ Gesichtsmaske: Schnell und einfach gemacht! Eine Gesichtsmaske gegen Falten in 3 Schritten: 1. ungesalzene Butter bei Zimmertemperatur weich werden lassen 2. PLW HLQHU +DQGYROO +DIHUÄ‚RFNHQ XQG (VVO¡IIHO 1DWXUMRJKXUW YHUPLschen 3. auf das Gesicht auftragen und fĂźr 15 Minuten einwirken lassen Und fertig! ĂĄ Musik an und tanzen! ĂĄ EntspannungsĂźbungen: Ein ruhiges Zimmer suchen, auf eine Matte oder einen Teppich legen, 5 - 10 Mal tief ein- und wieder ausatmen, alles fallen lassen, entspannen‌ .RVWHQORVH (QWVSDQQXQJVPXVLN Ä QGHVW GX ]XP %HLVSLHO XQWHU www.hypnosiscenter.de/entspannungsmusik www.12trance.de/meditationsmusik www.terrasound.de/gemafreie-meditationsmusik

Webinare Nicht nur in der Schule, in der Ausbildung oder in der Uni lernt ihr viel Neues. Es geht auch ganz bequem von zuhause. Zum Beispiel mit einem Webinar. Webinare gibt es zu vielen verschiedenen Themen, von Mathe bis 3KLORVRSKLH .RVWHQORVH $QJHERWH Ä QGHW LKU ]XP %HLVSLHO KLHU ĂĄ Edukatico: www.edukatico.org/de/kurse?free=true&language=1 ĂĄ Coursera: www.coursera.org ĂĄ Iversity: www.iversity.org/de/courses?topic_id=&type=&language _code=de&search=

FĂœR DEN KOPF ĂĄ BĂźcher lesen ĂĄ Podcasts hĂśren und dabei Deutsch lernen: https://www.dw.com/de ĂĄ Gehirnjogging: Sudoku: www.ahano.de/sudoku/sudoku.html Merkspiele: www.doppelherz.de/gesundheitsratgeber/gehirnjogging/ merkspiel Mathematisches Denken: www.onmeda.de/spiele/gehirntrainer/ gehirntrainer.html

FĂœR DEN HAUSHALT ĂĄ Ausmisten! Kleidung, BĂźcher, Stifte, alte Unterlagen, MĂśbelstĂźcke,‌ Was braucht ihr wirklich davon? :-) Endlich habt ihr Zeit, euch von alten und nicht mehr brauchbaren Sachen zu verabschieden. ĂĄ Den Wasserkocher entkalken mit 3 Geheimtipps: Essig: Etwas Essig in eine mit Wasser gefĂźllte Tasse mischen. Dieses Gemisch im Wasserkocher aufkochen lassen. Zitrone: Die Innenseite des Wasserkochers mit einer halbierten Zitrone grĂźndlich ausreiben und dabei kräftig zudrĂźcken. Den Kocher anschlieĂ&#x;end mit Wasser auffĂźllen und kochen lassen. Backpulver: Backpulver in den Wasserkocher fĂźllen. Wasser hinzugeben. Wasser aufkochen, Mischung eine Stunde stehen lassen, abgieĂ&#x;en und nochmal ausspĂźlen. ĂĄ Kleine Reparaturen: das Fahrrad, der tropfende Wasserhahn, die GlĂźhbirne wechseln, die Schublade richten, ‌ ĂĄ Die Steuererklärung machen $OOHV ]XP 7KHPD Ä QGHW LKU XQWHU www. elster.de/eportal/start ĂĄ Blumen DXI GHP %DONRQ RGHU LP *DUWHQ SÄ‚DQ]HQ RGHU VHOEVW DQVÂĽHQ ĂĄ Einen FrĂźhjahrsputz machen ĂĄ Neue Kochrezepte ausprobieren

FĂœR DAS HERZ ĂĄ ĂĄ ĂĄ ĂĄ ĂĄ ĂĄ

Tagebuch schreiben Musik oder HĂśrspiele hĂśren Comedy-Clips auf YouTube ansehen und viel lachen! Fotoalben anschauen Telefonieren: GroĂ&#x;eltern oder Familienmitglieder anrufen Tagträumen: Die Gedanken einfach schweifen lassen. Zum Beispiel zu einem schĂśnen Ort in der Natur. Das lässt uns unsere Sorgen kurz vergessen und ist sehr entspannend. ĂĄ Musik machen: Instrumente auspacken und spielen!

FĂœR KINDER Die Kinder haben gerade keine Schule und sind viel zu Hause. Was machen sie am Besten mit ihrer freien Zeit? Indoor- Spiele sind dafĂźr eine perfekte LĂśsung. Sie sind schnell und einfach zu lernen. SpaĂ&#x; und Ablenkung sind auf jeden Fall garantiert. ĂĄ Blicke ertragen ohne zu lachen (3 - 9 Jahre): Anzahl Spieler*innen: 2 - 4 Spieldauer: bis zu 10 Minuten 2 Spieler*innen setzen sich im Abstand von etwa einem Meter gegenĂźber. Sie schauen sich gegenseitig in die Augen. Sie dĂźrfen dabei nicht sprechen. Wer als erste*r lachen muss, hat verloren.

å Schokolade-Wettessen (4 - 16 Jahre) Anzahl Spieler*innen: ab 3 Spiel-ZubehÜr: Tafel Schokolade, Alu-Folie oder Zeitung, Schnur, Wßrfel, ein Paar Handschuhe, Schal, Mßtze, Messer und GabelSpieldauer: bis 30 MinutenEine Schokoladentafel dick in Alufolie einpacken und mit Schnur umwickeln. Die Kinder versuchen reihum mit dem Wßrfel eine 6 zu wßrfeln. Sobald ein Kind es geschafft hat, muss es schnell Mßtze, Schal und Handschuhe anziehen. Dann darf es mit Messer und Gabel versuchen, die Schokolade aus der Alufolie zu packen und so viel Schokolade wie mÜglich zu essen. Währenddessen geht die Wßrfelrunde weiter. Sobald ein anderes Kind eine 6 wßrfelt, muss es Mßtze, Schal und Handschuhe anziehen. Dann darf es die Schokolade weiter auspacken und essen. Das Spiel geht so lange, bis die Schokolade aufgegessen ist.

ĂĄ Stadt – Land – Fluss (9 - 14 Jahre) Anzahl Spieler*innen: 2 - 10 Spiel-ZubehĂśr: Stifte und Papier Spieldauer: bis 10 Minuten Jede*r Spieler*in zeichnet auf ein Blatt Papier 7 Spalten ein. In diese 6SDOWHQ VFKUHLEW LKU 6WDGW /DQG )OXVV 7LHU 3Ä‚DQ]H 1DPH XQG %HUXI Dann buchstabiert ein*e Spieler*in in Gedanken das Alphabet, bis ein*e andere*r Spieler*in „Stopp“ sagt. So wird der AnfangsbuchstaEH GHU 6SLHOUXQGH IHVWJHOHJW :HU Ä QGHW DOV (UVWH U DOOH %HJULIIH PLW dem gesuchten Anfangsbuchstaben? Er*sie ruft „Stopp“. Dann nennen alle ihre Begriffe. FĂźr jede Mehrfachnennung erhaltet ihr 1 Punkt, fĂźr einzigartige Begriffe 2 Punkte und fĂźr Begriffe, bei denen alle anderen Mitspieler*innen nichts gefunden haben, 3 Punkte. Am Ende zählt ihr eure Punkte zusammen. Ihr kĂśnnt auch mit anderen Themen spielen, ]XP %HLVSLHO .LQRÄ OP 3RSEDQG RGHU 6FKDXVSLHOHU LQ

ĂĄ Topfschlagen (2 - 10 Jahre) Anzahl Spieler*innen: ab 4 Spiel-ZubehĂśr: Kochtopf, HolzlĂśffel, Schal, kleine SĂźĂ&#x;igkeiten Spieldauer: bis 30 Minuten Ein Kind bekommt mit einem Schal die Augen verbunden. Der Topf wird umgedreht auf den Boden gestellt. Darunter ist etwas SĂźĂ&#x;es. Das Kind sucht auf den Knien nach dem Topf, indem es mit dem LĂśffel schlägt. Die anderen helfen: Sie rufen „HeiĂ&#x;“, wenn das Kind näher kommt, oder „Kalt“, wenn es in der falschen Richtung sucht. Hat das Kind den Topf gefunden, gibt es zur Belohnung die SĂźĂ&#x;igkeit, die darunter liegt.

ICONS FLATICON, FREEPIK

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KOMPASS / MARKTPLATZ

In unserer Reihe stellen wir klassische Bßcher vor, die tief in den KÜpfen vieler Menschen in Deutschland verankert sind – und die vielleicht mehr ßber dieses Land und dessen Bewohner*innen aussagen, als man denken wßrde.

Keine Angst – die wollen nur gelesen werden!... TITEL: Der Alchimist

AUTOR: Paul Coelho

Das Buch: Der Roman „Der Alchimist“ ist eines der bekanntesten Werke von Paulo Coelho. Es wurde in 81 Sprachen Ăźbersetzt. 1990 wurde es in das Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Die deutsche Erstausgabe erschien 1991. Die Geschichte handelt von einem jungen Hirten auf seinem persĂśnlichen Lebensweg. Nach mehreren Zeichen, begibt er sich auf die Reise zu den ägyptischen Pyramiden. Er mĂśchte seiQHQ 6FKDW] ͤQGHQ 0\VWLVFKH XQG religiĂśse Elemente verbildlichen seine Suche. Die Geschichte kann als eine Metapher der 6HOEVWͤQGXQJ gesehen werden. Jeder Mensch hat seinen persĂśnlichen Lebensweg zu gehen. Bei allen HĂśhen und Tiefen ist es wichtig, den Glauben an den eigenen Lebenstraum zu bewahren. Der Autor: Paul Coelho wurde 1947 in Rio de Janeiro, Brasilien, geboren. Heute lebt er in Genf in der Schweiz. Im

BUCHREZENSION Laufe seines Lebens erhielt er viele Auszeichnungen fĂźr seine Werke. Seit seiner Kindheit prägten Religion, Spiritualität und Reisen sein Leben. Paulo Coelho glaubt an Zeichen. Diese widerfahren ihm alltäglich und leiten sein Handeln. Diese Zeichenmystik beschreibt er auch in dem Buch „Der Alchimist“.

Der Alchimist von Paul Coelho ist z. B. als Taschenbuch im Diogenes Verlag erschienen: 176 Seiten, 11 Euro, ISBN-13: 978-3257237276

Der Inhalt: Ein junger Hirte namens Santiago zieht durch Spanien. In einer verlassenen Kirche hat er zum zweiten Mal denselben Traum. In der Stadt Tarifa deutet ihm eine Zigeunerin diesen Traum. Er solle zu den Pyramiden von Ă„gypten gehen und HLQHQ 6FKDW] ͤQGHQ $P QÂŚFKVWHQ Tag beginnt der JĂźngling seine Reise. Kurz nach seiner Ankunft in Afrika wird Santiago seines Geldes bestohlen. Zum GlĂźck kann er bei einem Kristallglaswaren-Händler arbeiten. Nach einiger Zeit schlieĂ&#x;t er sich einer Kamelkarawane durch die WĂźste an. In der Oase El-Fay-

um begegnet er der Liebe seines Lebens: Fatima. Daraufhin hat Santiago eine Vision von einem Angriff. Durch seine Warnung rettet er alle Einwohner der Oase. Noch am selben Abend besucht der JĂźngling den Alchimisten. Gemeinsam brechen sie vor Sonnenuntergang auf, um den Schatz suchen. Auf ihrem Weg werden sie von Kriegern gefangen genommen. Jedoch schafft es Santiago, sich in Wind zu verwandeln, und sie werden befreit. Nachdem sich ihre Wege getrennt haben, erblickt Santiago die Pyramiden Ă„gyptens. Er beginnt ein tiefes Loch in den Sand zu graben. PlĂśtzlich Ăźberfallen ihn zwei Räuber. Als der JĂźngling seine Geschichte von der Schatzsuche erzählt, lachen ihn die Räuber aus. Sobald diese verschwunden sind, geht dem JĂźngling ein Licht auf. Er kehrt nach 6SDQLHQ ]XUžFN XQG ͤQGHW GRUW GHQ Schatz. Santiago kehrt mit dem Schatz zurĂźck, zu seiner groĂ&#x;en Liebe Fatima.

PA S C A L E B E C K E R

das Werk, -e

Kunst, Ergebnis von kreativer Arbeit

der Hirte, -n

jemand, der eine Herde von Tieren hĂźtet

FKG 5GNDUVĆ’PFWPI GP

Entwicklung der PersĂśnlichkeit, in der EigenJGKVGP WPF <KGNG FGĆ’PKGTV YGTFGP

die Auszeichnung, -en

Ehrung, z. B. durch einen Preis

die Spiritualität, -en

persĂśnlicher, nicht religiĂśser Glaube

das Zeichen

Hinweis, Signal

die Mystik

befasst sich mit der Erfahrung des GĂśttlichen und der Wahrheit

der Zigeuner, Zigeuner die Zigeunerin,-nen

AngehĂśrige*r der Ethnie der Roma

der JĂźngling, -e

junger Mann

das Kristallglas, Kristallgläser

Art von Glas, das keine Farbe hat

die Kamelkarawane, -n

Gruppe von reisenden Menschen mit Kamelen als Lasttiere

die Alchimie

befasst sich mit der Herstellung von Stoffen aus der Natur; aus ihr entstand die Wissenschaft der Chemie

jemanden geht ein Licht auf

jemand versteht plĂśtzlich etwas

ANGEBOTE IN KĂ–LN UND DĂœSSELDORF

Welcome Point 01

ArrivalAid KÜln ist eine Initiative zur Ausbildung und Fortbildung von Ehrenamtlichen, die *HͼžFKWHWH DXI GLH 7HUPLQH ]XU $QK¸UXQJ EHLP %XQGHVDPW IžU 0LJUDWLRQ XQG )OžFKWOLQJH (BAMF) sowie beim Verwaltungsgericht im Klageverfahren vorbereiten und sie zu diesen EHJOHLWHQ $V\OVXFKHQGH LQ 'HXWVFKODQG KDEHQ KŒXͤJ ]X ZHQLJH ,QIRUPDWLRQHQ žEHU GHQ 9HUODXI GHV EHYRUVWHKHQGHQ $V\O E]Z .ODJHYHUIDKUHQV 6LH ZLVVHQ KŒXͤJ QLFKW ZRUDXI DFKWHQ mßssen, damit ihre individuelle Situation ausreichend wahrgenommen und berßcksichtigt werden kann. Fßr ein Engagement bei ArrivalAid KÜln suchen wir:

Ehrenamtliche Klagebegleiter*innen

Ein herzliches Willkommen im Welcome Point 01

,Q YHUVFKLHGHQHQ 4XDOLͤ]LHUXQJVPRGXOHQ ZHUGHQ (KUHQDPWOLFKH LQWHQVLY DXI GLH 9RUEHUHLWXQJ XQG %HJOHLWXQJ GHU JHͼžFKWHWHQ 0HQVFKHQ YRUEHUHLWHW ,Q GHQ 6HPLQDUHQ ZHUGHQ QRWZHQGLJH Grundlagenkenntnisse zum Asylverfahren, zu den Aufgaben und Grenzen der AnhĂśrungsbegleitung und zum Umgang mit besonders schutzbedĂźrftigen Personen (z. B. Thema Trauma) vermittelt. 1DFK GHU $EVROYLHUXQJ GHU 4XDOLͤ]LHUXQJVPRGXOH RUJDQLVLHUW $UULYDO$LG .¸OQ GLH =XVDPPHQfĂźhrung der Klagebegleiter*innen mit den Asylsuchenden. Bei Bedarf kĂśnnen Sprach- und Kulturmittler*innen in die Klagebegleitung miteinbezogen werden. Um einen optimalen UnterstĂźtzungsrahmen zu bieten und die Qualität zu sichern, ermĂśglichen wir regelmäĂ&#x;ige Fortbildungen und Supervision. Vor Beginn der ehrenamtlichen Mitarbeit ist die Vorlage eines erweiterten FĂźhrungszeugnisses notwendig.

We are an open meeting place for people who did arrive in DĂźsseldorfDerendorf, as well as for neighbours living here for a long time and for all who would like to spend some time with us.

Wenn Sie diese interessante und verantwortungsvolle Aufgabe Ăźbernehmen mĂśchten, freuen wir uns Ăźber Ihre RĂźckmeldung.

Ansprechpartner / your contact:

Wir sind ein offener Treff fĂźr Menschen, die neu in DĂźsseldorf sind, sowie Nachbarn, die lange hier wohnen und alle anderen, die Lust haben, zu kommen und andere Menschen kennen zu lernen.

Beate Loskamp Mobil: 0173-1595348

FĂźr Fragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zu VerfĂźgung. Schreiben Sie eine E-Mail an birgit.pikullik@diakonie-koeln.de oder rufen Sie uns an unter Tel.: 0221-1603842.

Samira Fischer Mobil: 0174-1510081

FĂźr weitere Informationen steht Ihnen auch die Webseite unter www.arrivalaid-koeln.org zur VerfĂźgung.

Adresse / address: Welcome Point 01 MĂźnsterstr. 6 40477 DĂźsseldorf

Sprechen Sie Deutsch?

Weitere Welcome Points der Diakonie DĂźsseldorf: Welcome Point 02 Platz der Diakonie 2a 40233 DĂźsseldorf

Deutschkurse / German lessons

Welcome Point 03 Merowingerstr 24 40233 DĂźsseldorf

Welcome Point 08 Gumbertstr. 160 40229 DĂźsseldorf

Deutschunterricht fßr Anfängerinnen (Frauen) Dienstags: 14-15:30 Uhr / Tuesdays: 2-3:30 p.m. SprachcafÊ, fßr alle, die Lust haben mehr Deutsch zu sprechen Donnerstags: 17-19 Uhr / Thursdays: 5-7 p.m.

MĂźnsterstr. 6 40477 DĂźsseldorf

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MARKTPLATZ

Ä– Ę Ä— Umfrage zur ArrivalNews – deine Meinung zählt! Wir brauchen deine Hilfe! Wir mĂśchten die ArrivalNews weiter verbessern. Und du kannst uns dabei helfen! Beantworte einfach unsere kurze Umfrage. Das dauert circa 3 Minuten. Du kannst entweder den QR-Code scannen oder diesen Link im Internet Ăśffnen: www.arrivalnews.de/umfrage Dann kommst du zur Umfrage. Vielen Dank fĂźr deine Hilfe! Hast du Fragen zur ArrivalNews oder zur Umfrage? Schreib uns einfach eine E-Mail an redaktion@arrivalaid.org. Wir freuen uns auf deine Antworten!

Die ArrivalNews in Deutschland Die ArrivalNews gibt es in mehreren Städten und Regionen von Deutschland. Neben Mßnchen, Stuttgart, KÜln, Dßsseldorf und Frankfurt kann man die Zeitung ab sofort auch in Hamburg lesen.

UnterstĂźtzt uns beim Verteilen der Zeitung !

Das sind die Wappen der Städte. Ein Wappen ist ein Zeichen, das oft sehr alt ist. Wappen kÜnnen aber auch z. B. fßr Familien oder Länder stehen. Manchmal zeigen sie wichtige Symbole aus der Geschichte. Oder Wappen zeigen Farben mit einer bestimmten Bedeutung.

Wir wollen die ArrivalNews weiter verbreiten. Kennt ihr ein CafĂŠ, Geschäft oder ein Unternehmen in eurer Umgebung, in dem die Zeitung ausliegen sollte? BĂźros oder Praxen mit Wartebereich, in dem es Mitarbeiter*innen und interessierte Leser*innen gibt? Wenn ihr Lust habt, an diesen Orten regelmäĂ&#x;ig ein paar Zeitungen zu verteilen, meldet euch bei uns. Dann kĂśnnen wir eure Hilfe organisieren.

DankeschÜn! Wir freuen uns auf Ihre Anzeige in der nächsten ArrivalNews-Ausgabe! Bitte wenden Sie sich an redaktion@arrivalaid.org

Zeitung zum HĂśren! Zeitung lesen – Zeitung hĂśren. Mit der ArrivalNews geht beides. Wir stellen ab sofort Monat fĂźr Monat ausgewählte Texte auch als Audio-Datei zur VerfĂźgung. Damit kannst Du noch besser Deutsch lernen und deine Aussprache verbessern. Das Symbol zeigt dir, welche Texte Du auch anhĂśren kannst. Nimm einfach dein Handy und scanne den QR-Code.

&KG CMVWGNNG #TTKXCN0GYU auch online auf www.arrivalnews.de

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Die Städtewappen von links: Mßnchen, Stuttgart, KÜln, Dßsseldorf, Frankfurt und Hamburg.

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Oder Du gehst auf die Internetseite: https://soundcloud.com/ DUULYDOQHZV 'RUW Ä QGHVW 'X DOOH $XGLR 'DWHLHQ

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ArrivalNews wird unterstĂźtzt von:

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WAS IST ARRIVALAID?

ArrivalAid gemeinnßtzige UG (haftungsbeschränkt) Herausgeber: David J. Offenwanger und David Prochnow Redaktion: David J. Offenwanger und Margaux Metze Vertrieb: Eva Baentsch

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Weitere Informationen zu unseren Programmen ͤQGHQ 6LH XQWHU www.arrivalaid.org

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.C[QWV ,WVVC (GIGTV FKGĆ’TOGPFGUKIPGT FG Titelillustration: Marion Blomeyer -12-

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ArrivalAid ist eine gemeinnßtzige Organisation zur Unterstßtzung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund. In verschiedenen eigenständigen Programmen arbeiten wir in den Bereichen Asyl, Integration und Arbeitsmarktzugang. ArrivalAid gibt es bislang in Mßnchen, Stuttgart, KÜln, Dßsseldorf und Frankfurt.


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