Der Feind im eigenen Zuhause – häusliche Gewalt Unser Schwerpunktthema in dieser ArrivalNews-Ausgabe
ZEITUNG FÜR NEUBÜRGER*INNEN WWW.ARRIVALNEWS.DE
AUSGABE KÖLN + DÜSSELDORF JANUAR/2020
Das Plastikmüllproblem TEXT ANJA SCHMIDT
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in Drittel unseres Plastikmülls gelangt in die Umwelt. 2016 waren das 100 Millionen Tonnen. Sehr viel Plastikmüll gelangt in das Meer. Dies hat negative Folgen für die Natur. Denn wenn Plastik in die Umwelt gelangt, bleibt es dort für eine sehr lange Zeit. Es braucht sehr lange, bis es sich zersetzt. Eine Plastiktüte braucht 20 Jahre, bis sie verschwunden ist. Eine Plastikflasche braucht 450 Jahre. Die Flasche wird von Wind, Sonne, Wasser und Sand zerkleinert. Die kleinen Plastikteile nennt man “Mikroplastik”. Dabei werden Chemikalien frei, die Tiere im Meer krank machen. Und auch große Plastikteile sind für Tiere ein Problem: Viele Fische, Wale, Vögel und Meeresschildkröten verletzen sich an dem Plastikmüll. Und sie verwechseln Plastik mit Nahrung. Das Plastik bleibt dann oft in ihrem Magen stecken. Sie verhungern dann bei vollem Magen und sterben qualvoll. Bei den Tieren ist die schädliche Wirkung von großen Plas-
tikteilen und Mikroplastik belegt: 14.000 Tierarten sind bereits durch den Plastikmüll bedroht. Und auch Menschen sind jetzt schon betroffen: Die Plastikverschmutzung ist eine der größten Bedrohungen für unsere Ernährungssicherheit. Denn das Meer und die Böden gehen durch das Plastik und die Chemikalien kaputt. Bauern haben deswegen weniger Ernte und Fischer fischen weniger Fische. Millionen Menschen sind deswegen von Hunger bedroht. Woher kommt der Plastikmüll? Eine wichtige Ursache für das Plastikmüll-Problem ist das Einwegplastik. Das ist Plastik, das nur einmal genutzt wird. Zum Beispiel bei Verpackungen aus dem Supermarkt. Einwegplastik ist auf der ganzen Welt verbreitet. Eine zweite wichtige Ursache ist: In vielen Ländern wird Plastikmüll nicht eingesammelt und recycelt. Arme Länder haben kein Geld für die nötige Infrastruktur. Vor allem in Südost-Asien ist das ein Problem. Dort gelangt viel Plastikmüll in das Meer. Europa und Deutschland sind aber auch ein Teil des Problems: Lange Zeit brachte Deutschland einen großen Teil seines Plastikmülls nach China. Außerdem wird in Südost-Asien vieles für Europa produziert. Bei der Produktion entsteht viel Plastikmüll. Und auch in Deutschland wird sehr viel Plastikmüll produziert. Im Jahr 2016 verursachte jede*r Deutsche 38 Kilo Plastikmüll. Davon werden nur 13 % recycelt. In den letzten Jahren ist der
Plastikverbrauch in Deutschland nicht gesunken. Er ist immer weiter gestiegen. Die Ursache ist unsere Lebensweise: Es muss alles immer ganz schnell gehen. Der Kaffee wird nicht im Café oder in der Bäckerei getrunken. Wir wollen den Kaffee “to go” mitnehmen. Und mittags essen wir einen fertigen Salat vom Supermarkt: Er ist in Plastik eingepackt.
nicht in Plastik verpackt werden. Außerdem ist in vielen Kosmetikartikeln Mikroplastik. Zum Beispiel in Zahnpasta. Auch das könnte verboten werden. Und die Politiker können sagen: Plastik muss recycelbar sein. Das bedeutet: Man kann aus dem alten Plastik neues Plastik herstellen. So kann es die Umwelt nicht verschmutzen.
Was müssen wir machen? Erstens: Wir müssen das Plastik aus dem Meer herausholen. Das ist nicht einfach. Denn wie kann man Plastikmüll rausfi-
Leider ist die Politik sehr langsam. Wir können also nicht auf die Politik warten. Es gibt aber viele Pioniere. Sie zeigen: Ein Leben ohne Einwegplastik ist möglich. Das sind zum Beispiel Bio-Supermärkte, in denen Obst und Gemüse ohne Plastikverpackung verkauft werden. Oder OhneVe r p a c k u n g s -Su permärkte. In ihnen kann man auch Nudeln, Reis, Linsen und Haarshampoo ohne Verpackung kaufen. Bisher sind solche Supermärkte sehr teuer. Aber sie zeigen: Ein Leben ohne Einwegplastik kann funktionieren.
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das Plastik
Kunststoff, Synthetik
das Haushalts- elektrisches Geräte, das im Hausgerät, -e halt benutzt wird, z. B. Staubsauger, Waschmaschine qualvoll
mit vielen Schmerzen
schädlich
negativ, schlecht, nicht gut
belegen
beweisen
bedroht
gefährdet
verursachen
machen, bewirken
recyceln
aus alten Dingen neue Dinge produzieren
die Ursache, -n
Grund
gefährden
in Gefahr bringen
der Pionier, -e
jemand, der etwas Neues macht
FOTO FREEPIK
Die Menschen verwenden sehr viel Plastik: Im Supermarkt ist alles in Plastik eingepackt. Die Einkäufe werden in einer Plastiktüte nach Hause getragen. Und zu Hause werden die Plastikverpackungen und die Plastiktüte in den Müll geworfen. Unsere Kleidung besteht häufig aus Polyester. Polyester ist ein Kunststoff - also Plastik. Und auch viele andere Produkte enthalten Plastik: zum Beispiel Autos, Handys, Computer, Haushaltsgeräte, Spielzeug und Möbel. Wenn diese Produkte kaputt gehen, kaufen wir neue. Und das Alte landet im Müll. Und dieser Müll wird immer mehr zum Problem.
I L LU S T R AT ION M A R I ON BLO M E Y E R
schen, ohne Fische und andere Tiere zu gefährden? Es gibt verschiedene Ideen, wie das funktionieren kann. Aber alle Ideen sind sehr teuer und kosten viel Zeit. Aber um die Umwelt zu schützen, müssen wir es versuchen.
Was kann ich tun? Jeder von uns kann ganz einfach zum Pionier werden. Dafür muss man nicht in teuren Supermärkten einkaufen. Diese drei Tipps helfen, weniger Plastikmüll zu produzieren:
Zweitens: Wir müssen weniger Plastik verbrauchen. Dazu brauchen wir neue Gesetze. Politiker*innen können Einwegverpackungen teurer machen. Oder sie können sie für manche Produkte verbieten: Zum Beispiel für Gurken oder Äpfel aus dem Supermarkt. Sie müssen
• Zum
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Einkaufen einen Rucksack oder einen Stoff beutel mitnehmen • Wenn möglich: Beim Einkaufen Obst und Gemüse kaufen, das nicht in Plastik verpackt ist • Kosmetikprodukte kaufen, die ein “ohne Mikroplastik”-Zeichen haben
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GRAFIK FLATICON
GOOD NEWS, EVERYONE...!
SERIE
Ein neues Leben im Garten-und Landschaftsbau TEXT THERESIA HIRSCHBECK
FOTOS ANJA DENGLER
Logo Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
Die Willkommenslotsen von GaLaBau Susann Liebe und andere Willkommenslots*innen helfen Geflüchteten, einen Job oder einen Ausbildungsplatz im Garten- und Landschaftsbau zu finden. Du willst mehr über die Arbeit im Garten- und Landschaftsbau wissen? Dann sieh dir das Video der Landschaftsgärtner/ die Landschaftsgärtnerin an:
Dich interessiert dieser Beruf? Dann nimm Kontakt mit Susann Liebe auf! Susann Liebe Mobil: +49 170 7215 080 E-Mail: liebe@galabau-bayern.de
das Ausbildungsvisum, Ausbildungsvisa
Aufenthaltserlaubnis für eine betriebliche Ausbildung
ausreisen
das Land verlassen
der Nachweis, -e
Beweis, Dokument, das etwas zeigt
der Landschaftsgärtner, Gärtner, der Garten- und ParkLandschaftsgärtner; anlagen oder Sportplätze plant die Landschaftsgärtnerin, -nen und gestaltet vielseitig
abwechslungsreich, nicht langweilig
die Landwirtschaft, -en
Anbau und Produktion von pflanzlicher und tierischer Nahrung
der Verband, Verbände
Zusammenschluss von mehreren kleinen Gruppen oder Vereinen
das Bundeswirtschaftsministerium, Bundeswirtschaftsministerien
oberste deutsche Behörde für Wirtschaftspolitik
günstig
billig, nicht teuer, bezahlbar
die Voraussetzung, -en
Bedingungen, die man erfüllen muss
erleichtert
weniger besorgt, frei von Anspannung
der Aufwand, Aufwände
Mühe, Anstrengung
der Glücksgriff, -e
hier: Person, die sich als sehr vorteilhaft für den Betrieb erweist, guter Mitarbeiter
Sam bei der Arbeit.
S
am Diatara ist 2015 als Geflüchteter aus dem Senegal nach Deutschland gekommen. 2018 wurde Sams Asylantrag endgültig abgelehnt. Der 35-Jährige hat in Deutschland seinen Mittelschulabschluss bestanden und viele Praktika gemacht. Der westafrikanische Staat Senegal gilt aber als sogenanntes „sicheres Herkunftsland“. Deswegen war klar: Sam wird keine Arbeitserlaubnis bekommen. Trotzdem ist Sam seit Oktober 2019 der neue Auszubildende bei der Firma Gartengestaltung Christian Mott in München. Wie hat Sam das geschafft? Um in Deutschland arbeiten zu dürfen, hatte er nur eine Chance: Ein Ausbildungsvisum. Doch mit einer Duldung kann man nicht einfach ein Ausbildungsvisum bekommen. Für Menschen aus sogenannten „sicheren Herkunftsländern“ wie Senegal gibt es oft nur eine Möglichkeit: Ausreisen, ein Visum beantragen und wieder nach Deutschland einreisen. Das ist natürlich nicht ganz einfach, denn man braucht vor der Ausreise nicht nur einen Ausbildungsvertrag. Man braucht zum Beispiel auch schon eine Wohnung und den Nachweis, dass man genug Geld verdient. Und noch viele andere Unterlagen. Man braucht davor auf jeden Fall eine gute Beratung. Und man kann nicht 100 Prozent sicher sein, ob man das Visum dann auch wirklich bekommt. Es braucht also auch ein bisschen Mut dafür. Sam und einige der Menschen, die ihn unterstützt haben, berichten: „Eine deutsche Freundin von mir ist Jobmentorin für Geflüchtete bei der Organisation ArrivalAid. Sie heißt Corinna Lambernd“, berichtet Sam Diatara. „Sie hat mir von der Ausbildung zum Landschaftsgärtner erzählt. Wir haben uns zusammen das Informationsvideo über diesen Beruf angeschaut. Die Arbeit im Garten- und Landschaftsbau ist sehr vielseitig. Außerdem ist man immer draußen. Ich habe früher in Griechenland in der Landwirtschaft gearbeitet. Deshalb dachte ich, der Garten- und Landschaftsbau passt zu mir.“ Jobmentorin Corinna Lambernd hat Sam mit dem Lebenslauf und dem Anschreiben geholfen. Dann haben sie die Willkommenslotsin Susann Liebe kontaktiert. Susann Liebe arbeitet bei dem Verband Garten-, Landschaftsund Sportplatzbau Bayern e. V. (kurz: GaLaBau). Ihre Stelle wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Sie hilft Menschen mit Fluchthintergrund, eine Arbeit oder Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau zu finden. Sie hat den Kontakt zur Firma Gartengestaltung Christian Mott hergestellt. Herr Mott hat Sam einen Ausbildungsvertrag gegeben. Für das Ausbildungsvisum waren allerdings noch viele andere Unterlagen notwendig. Deswegen wusste niemand, ob Sam seine Ausbildung wirklich starten darf. -2-
Kurze Pause mit dem Chef, bevor es weiter geht.
Mit viel Energie und Ausdauer haben es Sams Freunde*innen aber geschafft: Max Weis vom Integrationstheater Ebersberg hat Sam zu den Behörden begleitet. Corinna Lambernd und Susann Liebe haben dabei geholfen, dass die Ausreise und die Wiedereinreise funktionieren. Der Verein Tür an Tür hat Tipps gegeben, damit Sam schnell einen Termin in der deutschen Botschaft in Dakar bekommt. Anke Tewes hat Sam einen günstigen Mietvertrag ausgestellt. Am Ende hat Sam alle Voraussetzungen für das Visum erfüllt. Sam ist sehr erleichtert, dass alles gut gegangen ist. Aber hat sich der Aufwand auch für die Firma gelohnt? „Auf jeden Fall“, erklärt Christian Mott begeistert. „Sam ist der Glücksgriff des Jahres für uns. Wir sind schon sehr lange auf der Suche nach einem passenden Mitarbeiter. Sam hat sich sofort mit seinen Kollegen angefreundet. Wir freuen uns auf die kommende Zeit mit ihm.“
Beratung zum Thema Aus- und Wiedereinreise Bei Fragen zur Bleibeperspektive über Arbeit und Ausbildung für Geflüchtete kann man Kontakt zu einem IvaF Netzwerk aufnehmen.
LEBEN
Gesunde Ernährung – Du bist, was du isst
E
TEXT LILLIANE WEISS
munizieren die Neurone in unserem Gehirn langsamer. Die Folge aus der schlechteren Verbindung zwischen den Neuronen – ein leistungsschwächeres Gehirn. Alle diese Gründe sprechen dafür, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten.
ssen und Trinken sind überlebenswichtig. Gesund und gut zu essen kann einen Menschen sehr glücklich machen. Doch oft bleibt uns keine Zeit auf unsere Ernährung zu achten. Man landet dann schnell bei der Pizzeria nebenan. Oder man greift während der Weihnachtszeit ein paar Mal zu viel in die Plätzchendose. Natürlich sind die Pizza oder die Plätzchen ab und zu vollkommen in Ordnung. Fast Food kann einen ja auch glücklich machen. Nur bleibt es eben selten eine einmalige Sache. Und die Bedeutung von Ernährung für ein gesundes Leben wird oft unterschätzt.
Was bedeutet eigentlich, sich gesund zu ernähren? Gesunde Ernährung ist Definitionssache. Sie kann natürlich bei jeder und jedem anders aussehen. Allerdings gibt es ein paar Sachen, die unverzichtbar für eine vollwertige Diät sind. Dazu zählen viel Gemüse, Früchte, Nüsse, Samen. Ungesättigte Fettsäuren und Vollkornprodukte gehören genauso dazu. Zu viel Zucker und Salz sollten wir vermeiden. Aber auch zu viel Fett, rotes Fleisch, und zu viele Kohlenhydrate.
Ein wichtiger Bestandteil gesunder Ernährung ist auch die Herkunft der Lebensmittel. Regionale, saisonale und wenn möglich Bio-Produkte zu kaufen, ist auch ein Teil von gesunder Ernährung. Das ist nicht nur gut für uns, sondern auch für unseren Planeten. Als Hilfe gibt es auf utopia.de für jeden Monat im Jahr einen Saison-Kalender. Dort sind die Lebensmittel aufgeführt, die man zu der Jahreszeit aus am besten kaufen kann. Jetzt im Winter sind das vor allem Kohl, Karotten, Feldsalat und Kartoffeln.
Was hat ungesunde Ernährung für Auswirkungen? Energie- und zuckerreiche Lebensmittel sind fester Bestandteil in unserer Gesellschaft. Dieses Problem wird nicht nur an unseren Körpern sichtbar. Denn auch unsere Physiologie und Krankheitsrisiken werden stark von unserer Ernährung beeinflusst. Die Auswirkungen sind viel schlimmer als zu viele Kilos am Körper. Es können Krankheiten wie Diabetes, Osteoporose, Herz- und Kreislaufprobleme ausgelöst werden. Eine zu ungesunde Ernährung kann beispielsweise den Hippocampus unseres Gehirns schädigen. Der Hippocampus ist eine Hirnregion, deren Aufgabe das Lernen und Speichern von Erinnerungen ist. Unser Wohlbefinden hängt stark davon ab, was wir unserem Körper zuführen. Eine ungesunde Ernährung kann also weitgreifende Folgen für unser Leben haben.
Was wir essen wirkt sich auch auf unsere seelische Gesundheit und geistige Verfassung aus. Und das seit Beginn unseres Lebens. Natürlich gibt es viele Faktoren, die sich auf die Entwicklung eines Kindes auswirken. Zum Beispiel die geistige Gesundheit der Mutter, der Erziehungsstil oder der Bildungsgrad. Doch auch die Ernährung der Mutter ist wichtig für die Entwicklung des Kindes. Das zeigt eine Studie der Universität Melbourne in Australien. Kinder von Müttern, die viel industriell verarbeitetes Essen zu sich nehmen, wurden in dieser Studie beobachtet. Das Ergebnis: die Kinder neigten häufiger zu Aggressionen und Wutanfällen. Die Ernährung und die emotionale Verfassung können also zusammenhängen.
Euch ist der Biomarkt zu teuer? Oder ihr wollt euch gegen Lebensmittelverschwendung einsetzten? Dann solltet ihr die App „Too Good To Go“ ausprobieren: Unverkaufte Lebensmittel im Bio- oder Supermarkt werden hier günstiger angeboten. Auch Restaurants machen mit und bieten Essen an, das übrig geblieben ist. Das ist eine tolle Möglichkeit, sich gegen den Wegwerfwahnsinn der Lebensmittelindustrie zu wehren. Was könnt ihr tun? Ein Bewusstsein dafür entwickeln, zu welcher Jahreszeit welches Obst und Gemüse wächst. Keine Lebensmittel verschwenden und Essen wertschätzen. Das könnte der erste Schritt in Richtung gesunde Ernährung sein.
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Schlechte Ernährung kann außerdem unsere Gehirnleistung verringern. Unser Gehirn besteht zu 90 % aus Fett, das es nicht selbst produzieren kann. Einseitige Ernährung führt zu einem Mangel an wichtigen Omega 3 Fettsäuren. Aufgrund dieses Mangels kom-
energiereich
Lebensmittel, die viele Kohlehydrate enthalten
zuckerreich
Lebensmittel, die viel Zucker enthalten
die Physiologie
die Funktionen und Vorgänge im menschlichen Körper
der Diabetes
eine Zuckerkrankheit
die Osteoporose
eine Knochenkrankheit
der Hippocampus
ein Teil des Gehirns, der für das Lerne und Speichern von Erinnerungen zuständig ist
der Bildungsgrad, -e
der Grad/Stand der geistigen Bildung einer Person
industriell verarbeitet
ein Produkt, das einen Verarbeitungsprozess durchläuft
die Verfassung, -en
der Zustand in dem man sich befindet
das Neuron, -e
eine Nervenzelle in unserem Gehirn
die Definitionssache, -n
eine Sache kann unterschiedlich interpretiert werden
die Diät, -en
auf bestimmte Bedürfnisse abgestimmte Ernährung
ungesättigte Fettsäuren pflanzliche Fette, z. B. in Olivenöl, Rapsöl, Avocado, Nüsse der Wegwerfwahnsinn
der Zustand, dass viele Lebensmittel sinnlos verschwendet werden
FOTOS UNSPLASH, MARION BLOMEYER, FREEPIK ICON HANDY FLATICON
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DOSSIER
Der Feind im eigenen Zuhause – häusliche Gewalt
TEXT DAVID J: OFFENWANGER FOTO MARION BLOMEYER
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DOSSIER
Frau durch Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Man nennt das auch Femizide, also Frauentötungen. Manchmal werden solche Gewalttaten als Familiendramen bezeichnet. Aber Femizide sind mehr als private Dramen in der Familie. Es sind Morde.
J
asmin war am Anfang sehr glücklich. Sie hat ihren Mann Michael auf einer Geburtstagsfeier kennengelernt. Die beiden haben sich schnell verliebt. Sie wurden ein Paar. Dann haben sie geheiratet. Nach einem Jahr Ehe bekam Jasmin ein Kind, einen kleinen Jungen. Das Glück der kleinen Familie war sehr groß. Sie waren eine Bilderbuchfamilie.
Aber nicht nur Frauen sind Opfer von häuslicher Gewalt. Manchmal sind auch Frauen die Täterinnen und Männer die Opfer. Fast immer sind Kinder von dieser Gewalt betroffen. Sie bekommen die Konflikte mit und leiden sehr darunter. Kinder lernen Gewalt als Lösung für Probleme kennen. Dadurch werden sie später selbst oft gewalttätig. Oder sie werden als Erwachsene wieder Opfer von Gewalt in ihren eigenen Beziehungen.
Ein Jahr später passierte es zum ersten Mal. Jasmin und Michael hatten einen lauten Streit, es ging um Kleinigkeiten. Aber diesmal war etwas anders. Michael stieß Jasmin gegen die Schulter. So stark, dass sie stürzte. Sie hatte eine kleine Wunde am Kopf. Michael entschuldigte sich sofort. Auch er war sehr erschrocken. Michael versprach seiner Frau: Das wird nie wieder passieren. Jasmin glaubte ihm.
Was kann man tun, wenn man Opfer von häuslicher Gewalt wurde? Bei akuter Gefahr: die Polizei (Telefonnummer 110) anrufen und den/die Täter*in bei der Polizei anzeigen. Die Polizei kann der Person verbieten, weiter in der Wohnung zu sein. Dadurch kann man in Ruhe überlegen, was man als Nächstes macht. Man kann sich dann Hilfe suchen und planen, wie man der Gewalt entkommt. Oft gibt es in Städten auch Frauenhäuser. Das sind Einrichtungen, in die Frauen fliehen können und Schutz bekommen. Auch wenn man Kinder hat. Männer sind dort verboten. Man bekommt auch Beratung und Unterstützung und ist in Sicherheit.
Aber es passierte immer wieder. In den nächsten Monaten war Michael sehr gestresst. Er hatte schlechte Laune. Die Gewalt wurde mit der Zeit schlimmer. An einem Abend schlug Michael seiner Frau mit der Faust ins Gesicht. Am nächsten Tag hatte sie ein blaues Auge. Das war der Moment, als Jasmin verstand: „Ich habe Angst vor meinem Mann, auch wenn ich ihn noch immer liebe.“ Sie wusste: „Es muss etwas passieren, ich brauche Hilfe!“ Gewalt in der Familie passiert überall – es ist ein weltweites Problem. Häusliche Gewalt passiert in allen Bildungs- und Einkommensschichten. In allen Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und Kulturen. Man spricht auch von häuslicher Gewalt, weil sie oft zuhause passiert. Da, wo man eigentlich sicher und geschützt sein sollte. Täter*innen sind nicht Fremde, wie z. B. bei einem Überfall. Es sind die Menschen, mit denen man in irgendeiner Beziehung ist und z. B. zusammenlebt. Gewalt ist nicht nur körperlich, wie Schläge oder sexuelle Gewalt. Es kann auch psychische Gewalt oder Freiheitsberaubung sein. Das heißt z. B. auch: Beleidigungen, Demütigungen oder jemanden schlimme Angst machen. Auch wenn Gewalt zuhause passiert, ist sie keine Privatsache. Wenn Menschen Gewalt erfahren, ist das immer eine Straftat. Egal, in welcher Beziehung die Menschen zueinander stehen. Oft sind die Opfer weiblich. Ungefähr 35 % aller Frauen sind mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexueller Gewalt. Häufig erleben sie diese Angriffe von ihren Partnern. Häusliche Gewalt hat oft ein besonderes Muster: Auf Gewalt folgen Entschuldigungen. Die Situation beruhigt sich. Dann fängt es wieder an. Oft werden die Übergriffe immer häufiger. Die Gewalt wird schlimmer. So schlimm, dass manche Opfer sogar sterben. In Deutschland sind im Jahr 2019 mindestens 135 Frauen von ihren Partnern getötet worden. Das heißt: Alle 72 Stunden starb eine
der Feind, Feinde
das Gegenteil von Freund; ein Mensch, der einem böses will
häusliche Gewalt
verschiedene Arten von Gewalt zwischen Menschen, die zusammen leben oder gelebt haben
die Bilderbuchfamilie, -n
die Vorstellung einer perfekten und glücklichen Familie
die Kleinigkeit, - en
Sache oder Angelegenheit von geringer Bedeutung; etwas nicht sehr wichtiges
das blaue Auge
eine Verletzung am Auge, z. B. durch einen Schlag
die Bildungsschicht, -en
eine Gruppe von Menschen in einem Land, die entweder viel oder weniger Bildung haben
die Einkommensschicht, -en
eine Gruppe von Menschen in einem Land bezogen auf ihr Einkommen
die psychisch Gewalt
Gewalt, die die Seele / Psyche eines Menschen verletzt
die Freiheitsberaubung
einem Menschen die Freiheit nehmen: jemanden einsperren
die Demütigung, -en
einen Menschen sehr stark Beleidigen; den Stolz verletzten
die Privatsache, -n
etwas, dass niemanden fremdes etwas angeht; etwas, dass nur einen persönlich angeht
Hilfetelefon für Frauen und Angehörige Beratung und Hilfe per Telefon, Chat und E-Mail in 17 Sprachen www.hilfetelefon.de Telefon: 08000 / 116016
Oft ist es für die Opfer nicht einfach, sich Hilfe zu suchen. Es ist schwer, einen Menschen bei der Polizei anzuzeigen, den man geliebt hat oder liebt. Viele Menschen schämen sich oder sie haben Angst vor weiterer Gewalt. Deshalb sagen sie oft niemandem etwas von den Problemen. Aber es ist wichtig, sich Hilfe zu holen, sich zu schützen. Und es ist wichtig, die Gewalt zu dokumentieren.
GEWALT GEGEN FRAUEN IN DEUTSCHLAND
Jede 3. Frau 25 %
Oft ist es wichtig, die Spuren der Gewalt zu dokumentieren. Das bedeutet: ein Arzt oder eine Ärztin schauen sich Verletzungen an und schreiben sie auf. Manchmal fotografieren sie Wunden oder blaue Flecken. Dadurch kann man später vor Gericht beweisen, was für eine Gewalt passiert ist. Gerichte können dann besser helfen und längerfristig schützen. Man kann auch jeden Hausarzt oder jede Hausärztin ansprechen.
Frauen erleben sexuelle Belästigung.
24 %
der Frauen werden Opfer von Stalking.
42 %
der Frauen erleben Formen von psychischer Gewalt.
Nur
20%
sexuelle Gewalt in ihrer Partnerschaft.
2 von 3
Oft gibt es in Städten auch Gewaltambulanzen, häufig in Krankenhäusern. Dort kann man sich untersuchen lassen und wird auch beraten. Wenn man möchte, können dort Beweise auf bewahrt werden – bis man bereit ist, zur Polizei zu gehen. Es gibt viele Hilfsangebote und Stellen, die helfen und schützen können. Aber den ersten Schritt muss man meistens selber machen. Jasmin hat sich telefonisch beraten lassen. Sie ist zu ihrem Hausarzt gegangen, der sie untersucht hat. Sie hat ihren Mann bei der Polizei angezeigt. Ein Gericht hat entschieden: Er darf sich Jasmin nicht mehr nähern und keinen Kontakt mehr mit ihr haben. Es wird noch lange dauern, bis Jasmins Angst ganz weg ist. Bis ihre seelischen Wunden geheilt sind. Aber es war der richtige Weg.
in Deutschland ist von sexueller und/ oder körperlicher Gewalt betroffen.
20%
der Frauen, die Gewalt erfahren, nutzen die bestehenden Beratungsund Unterstützungseinrichtungen.
WWW.HILFETELEFON.DE
das Muster, Muster
eine Handlung oder ein Ablauf, den man immer wieder erkennen kann
der Übergriff, Übergriffe
eine Handlung, die andere Menschen oder deren Rechte verletzt
der Ex-Partner, Ex-Partner
jemand, mit dem man früher eine Beziehung hatte
das Drama, Dramen
ein tragisches, schlimmes Ereignis
jemanden anzeigen (bei der Polizei)
einen Menschen der Polizei melden, weil er etwas verbotenes getan hat
sich schämen
"Das ist mir peinlich, ich schäme mich!"; etwas ist jemand sehr unangenehm
dokumentieren
etwas z. B. schriftlich oder mit einem Foto festhalten, damit man es später noch weiß oder beweisen kann
akut
etwas, das jetzt gerade passiert
langfristig
etwas, das lange Zeit ist
Quellen: Schröttle, Monika/Müller, Ursula: Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland. Ergebnisse der repräsentativen Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland. Hrsg. BMFSFJ, Berlin 2004. | Europäische Grundrechteagentur (FRA) (Hrsg.): Violence against women: An EU wide survey – Main results, Wien 2014.
Beratungsstelle für Migrantinnen und geflüchtete Frauen • Vermittlung in sichere Notunterkünfte wie Frauenhäuser • Unterstützung bei Härtefallanträgen nach § 31 Abs. 2 • Einrichten von Auskunftssperren bei Ämtern/Behörden • Unterstützung beim Wohnortswechsel • Begleitung beim Prozess • psycho-soziale Unterstützung bei der neuen Lebensplanung www.agisra.org Telefon: 0221 /124019
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ARBEIT
Anlagenmechaniker*in – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik …und niemand muss im Winter frieren
G
Es hat lange gedauert, bis Jan eine Ausbildung beginnen konnte. War das nicht frustrierend für ihn? Jan antwortet: „Natürlich möchte ich, dass es schneller geht. Aber ich muss geduldig sein. Ich musste erst die Sprache lernen. Dann gibt es viele Fachbegriffe. Die musste ich auch erst lernen. Dann musste ich lernen, wie man in Deutschland arbeitet. Wenn ich gut sein will in meinem Beruf, dann muss ich mir diese Zeit nehmen.“ Herr Eißler ergänzt: „Jan konnte keine deutsche Schule besuchen, wo man viele Grundlagen lernt: Deutsche Sprache, aber auch Mathematik oder Naturwissenschaften. Deswegen ist es gut, einen Haupt- oder Realschulabschluss zu machen, wenn man eine Ausbildung machen möchte.“
erade zu dieser Zeit spüren wir wieder: Im Winter kann es in Deutschland sehr kalt werden. Wie schön, dass man dann zu Hause die Heizung aufdrehen kann. Dann wird es im Haus warm. Oder, dass man nach einem langen Spaziergang in der Kälte heiß duschen kann. Niemand muss dazu erst ein Feuer anzünden oder Wasser in die Wohnung schleppen. Wie funktioniert das genau? Warum wird die Heizung warm? Warum fließt Wasser aus dem Wasserhahn? Woher kommt es und wohin geht es? Und was tun, wenn das mal nicht funktioniert? Für diese Fragen gibt es Fachleute: Die Anlagenmechaniker*innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Ihre Arbeit ist es, dass alles im Bad funktioniert. Sie bauen Heizungsanlagen ein und reparieren sie. Sie kümmern sich um Klimaanlagen, Solaranlagen und um die Steuerung dieser Geräte.
Eine Einstiegsqualifizierung (EQ) ist eine gute Vorbereitung für eine Ausbildung Jan hatte bereits in Afghanistan auf Baustellen gearbeitet und konnte dort erste Erfahrungen sammeln. Er erzählt: „Das war handwerkliche Arbeit, schweißen, Fliesen legen, solche Sachen. Aber nicht zu vergleichen mit einer Ausbildung wie hier in Deutschland.“ Als Jan 2015 nach Deutschland kam, hat er sich verschiedene handwerkliche Berufe angeschaut. Er erzählt weiter: „Ich habe drei Praktika gemacht. Zuerst als Industriemechaniker. Das war gut, aber damals konnte ich die Sprache noch nicht so gut sprechen. Das war ein Problem. Danach hab ich ein Praktikum als Schlosser gemacht. Das hat mir nicht so gut gefallen. Das dritte Praktikum war dann als Anlagenmechaniker in dem Betrieb, in dem ich heute die Ausbildung mache.“
Qualität, Genauigkeit und Sicherheit sind wichtig
TEXT MARTIN RUBIN
Jan ist 30 Jahre alt und kommt aus Afghanistan. Er macht eine Ausbildung bei der Firma Vohmann GmbH in Stuttgart-Bad Cannstatt als Anlagenmechaniker. Er ist im ersten Lehrjahr. „Ich kann schon einiges alleine machen“, sagt er stolz. „Zum Beispiel eine Armatur auswechseln“.
In Deutschland wird viel nach Plan gearbeitet.
Was genau meint Jan, wenn er sagt: „Ich musste lernen, wie man in Deutschland arbeitet“? Jan erklärt: „In Deutschland ist es wichtig, erst ganz genau zu verstehen, was man macht, bevor man mit der Arbeit anfängt. Zum Beispiel eine Wand aufreißen. Beim ersten Mal dachte ich: ‚Was schauen die so lange auf den Plan? Was messen die? Einfach Hammer nehmen – zack, fertig!‘ Aber man weiß nie, was alles unter der Wand ist. Leitungen, Kabel – wenn etwas kaputt geht, hast du ein großes Problem! Außerdem wird in Deutschland immer so gearbeitet, damit alles hundert oder zweihundert Jahre hält. Nicht nur ein oder zwei Jahre. Am Anfang habe ich das nicht verstanden. Aber jetzt verstehe ich es. Qualität ist sehr wichtig.“ Jan macht die Arbeit viel Spaß. Er erzählt: „Jeder Tag ist anders. Wir sind viel bei Kunden, reparieren und tauschen Geräte aus. Jeder Kunde hat ein anderes Problem. Da muss man mitdenken, es wird nie langweilig. Viele Menschen sagen, die Arbeit sei anstrengend für den Körper und schmutzig. Das stimmt. Aber ich finde, sie ist auch anstrengend für den Kopf.“ Herr Eißler ist sehr zufrieden mit Jan. „Jan zeigt großes Interesse an der Arbeit. Er lernt gerne dazu, er ist konzentriert und immer 100 % bei der Sache. Das finde ich gut. Jan ist sehr ordentlich und pünktlich. Wir verstehen uns sehr gut. In einem kleinen Betrieb wie bei uns, ist das sehr wichtig.“
Jan hat aber nicht sofort einen Ausbildungsplatz bekommen. Er berichtet: „Das Praktikum lief gut und mein Chef hat mir danach für ein Jahr eine Einstiegsqualifizierung (EQ) angeboten. So konnte ich mich gut auf die Ausbildung vorbereiten. Ich habe dadurch auch meine Sprachkenntnis verbessert. Seit September bin ich in der Ausbildung.“
Für die Zeit nach der Ausbildung hat Jan noch keine konkreten Pläne. „Jetzt mache ich erst mal die Ausbildung fertig“, sagt er. Danach arbeite ich zwei oder drei Jahre und gehe vielleicht zur Meister-Schule.“ Herr Eißler sieht viele Möglichkeiten, wo man als Anlagenmechaniker*in arbeiten kann. Er sagt: Nicht alle Anlagenmechaniker*innen arbeiten in einem Sanitärbetrieb. Manche arbeiten als Verkäufer*in in Sanitärgeschäften oder im Vertrieb bei Großhändlern. Die Ausbildung ist auch eine gute Grundlage für Menschen, die später als Hausmeister*in arbeiten wollen.“
Ralf Eißler ist der Chef von Jan. In seinem Betrieb arbeiten 5 Mitarbeiter, Jan ist der einzige Azubi. Er sagt: „Sprachkenntnis ist das Wichtigste. Es reicht dabei nicht, nur die Worte sprechen zu können. Man muss auch den Zusammenhang verstehen. Das erfordert viel Übung für Menschen, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind. Das braucht viel Zeit.“
Sicher ist: Bei den kalten Wintern in Deutschland haben Jan und Herr Eißler viel zu tun.
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ARBEIT
ArrivalNews Interview Jan absolviert eine Ausbildung als Anlagenmechaniker bei der Firma Vohmann GmbH Ralf Eißler in Stuttgart-Bad Cannstatt. ArrivalNews hat mit ihm gesprochen. ARRIVALNEWS: Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?
STECKBRIEF
Anlagenmechaniker*in – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
JAN: Ich habe in Afghanistan auf Baustellen gearbeitet und schon etwas Erfahrung mit handwerklicher Arbeit gesammelt. Deswegen habe ich hier nach ähnlichen Berufen geschaut. War es schwer, einen Ausbildungsplatz zu bekommen? Ich habe drei Praktika gemacht und ein Jahr Einstiegsqualifizierung (EQ), bis ich meine Ausbildung beginnen konnte. Das war eine lange Zeit. Es war mir wichtig die richtige Ausbildung für mich zu finden. Ich hatte viele Menschen, die mir dabei geholfen haben. Ohne diese Hilfe hätte ich das nicht geschafft. Ist die Ausbildung so, wie du sie dir vorgestellt hast? Was hat dich am meisten überrascht? Mich hat überrascht, wie viel man mit dem Kopf arbeiten muss. Erst, wenn man alles verstanden hat, beginnt man mit der Arbeit. Wichtig ist auch, dass alles sauber ist: Werkstatt, Werkzeug, Kleidung. Wir sind oft bei Kunden. Da müssen wir sauber und ordentlich aussehen. Was ist der schwierigste Teil der Ausbildung? Was fällt dir leicht?
Mangelberuf in Deutschland: Ja
Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
Voraussetzungen: Haupt- oder Realschulabschluss oder ähnliche Qualifikation
Schwerpunkte: Einbau und Wartung von Anlagen und Gegenständen im Sanitärbereich (Duschen, Waschbecken, Toiletten), Arbeit an Leitungen und Rohren in Bädern und Küchen, Installation und Wartung von Heizungen, Klimaanlagen und Solaranlagen, prüfen und Einstellen von Steuerungssystemen (Smart-Home-Anlagen) und Beratung von Kunden.
Der Anfang war sehr schwer für mich. Vieles lernt man erst bei der Arbeit. Darauf kann man sich nicht vorbereiten. Niemand kann sich vorstellen, wie viele verschiedene Dichtungen es für Wasser und für Gas gibt! Und dann gibt es noch ganz viele Fachbegriffe, die man lernen muss. Schwierig ist auch die Theorie. Besonders Physik. Außerdem lernen wir in der Theorie sehr viel, was man in der Praxis dann gar nicht so oft braucht. Gibt es Probleme, weil du aus einem anderen Land kommst? Nein, Kollegen, Chef, Meister – alle sind sehr nett. Wir sind eigentlich wie Freunde. Wenn ich etwas nicht weiß, erklären sie es mir. Da gibt es keine Probleme. Wie sieht ein normaler Arbeitstag aus? Im Moment habe ich Schule, Blockunterricht, 6 Wochen lang. Im Betrieb starten wir um 7 Uhr und arbeiten bis 16.30 Uhr. Wir haben eine Stunde Mittagspause. Unter der Woche arbeiten wir etwas länger, damit wir freitags früher Feierabend machen können. Manchmal arbeiten wir auf Baustellen, meistens sind wir im Kundenservice: Bäder umbauen, Armaturen tauschen, Heizungen, Pumpen oder Heizkessel reparieren, kaputte Rohre tauschen und vieles mehr. Was würdest du anderen Geflüchteten raten, die sich auf diesen Beruf bewerben wollen? Auf was sollten sie achten? Ganz viele Geflüchtete möchten eine Ausbildung machen. Ich finde, bei jeder Ausbildung sind ein paar Dinge ganz wichtig: Ausbildung ist nichts für faule Leute. Man muss Interesse an der Ausbildung haben. Man muss bereit sein, jeden Tag etwas Neues zu lernen. Man muss mit dem Kopf arbeiten. Außerdem gehört zu einer Ausbildung, auch den Müll wegzubringen und die Werkstatt zu fegen. Hast du schon Pläne für die Zeit nach der Ausbildung? Ich möchte ein oder zwei Jahre arbeiten und danach zur Meister-Schule gehen. Danach möchte ich vielleicht studieren. Aber so genau weiß ich das heute noch nicht. Ich denke in Schritten und mein erster Schritt ist, die Ausbildung fertig zu machen
Das solltest du mitbringen: Handwerkliches Geschick, Freude am sorgfältigen Arbeiten, technisches Verständnis, Teamfähigkeit, Bereitschaft zu körperlicher Arbeit
frieren
das Gefühl, wenn einem ganz kalt ist
schleppen
etwas sehr Schweres tragen
der Stolz, auf etwas stolz sein
wenn man mit seiner Leistung sehr zufrieden ist
die Armatur, -en
ein Wasserhahn für ein Waschbecken oder eine Dusche mit allem Zubehör
die Fliese, -n
findet man oft in Bädern oder Toiletten an Wänden und Böden, meistens viereckige kleine Platten
die Einstiegsqualifizierung, -en (EQ)
ein Programm, das vor einer Ausbildung absolviert werden kann, um sich besser auf die Ausbildung vorbereiten zu können
der Frust, frustrierend
ein Gefühl, das man hat, wenn man ganz oft etwas probiert, es aber nicht klappen will und man dann keine Lust mehr hat
aufreißen
etwas mit Gewalt öffnen
konkret
genau beschrieben und ausgearbeitet
die Wartung, -en
regelmäßige Pflege
der/die Sanitärbereich, -e
der Bereich in einem Haus, wo Bad, Dusche und Toiletten sind
das/die Steuerungssystem, -e
der Teil einer Maschine, der für alle Einstellungen verantwortlich ist
die Smart-Home-Anlage, -n
eine Software, mit der elektrische Funktionen in einem Haus eingestellt werden können. Zum Beispiel das zu einer bestimmten Zeit immer das Licht angeht oder die Heizung wärmer wird
das handwerkliche Geschick
wenn jemand gut in handwerklicher Arbeit ist
das sorgfältige Arbeiten
sehr genau, vorsichtig und umsichtig arbeiten und sich für seine Arbeit Zeit nehmen
die Teamfähigkeit
wenn jemand gut in einer Gruppe von Menschen arbeiten kann und sich gut in die Gruppe einfügt
der/die Heizkessel
großer Behälter, in dem heißes Wasser zum Duschen oder Heizen gespeichert wird
die Dichtung, -en
ein kleines rundes Teil, oft aus Gummi, das dafür sorgt, dass eine Verbindung wasserdicht ist
FOTOS FREEPIK
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WIR ZUSAMMEN
Scheidung: Wenn die Ehe nicht mehr funktioniert TEXT MARGAUX METZE
S
o wenig Scheidungen wie 2018 gab es in Deutschland zuletzt vor 26 Jahren. 2018 wurden insgesamt 148.066 Ehen geschieden. Niedriger war die Zahl zuletzt im Jahr 1992 mit 135.000 Scheidungen.
Steuerliche Vorteile, Sicherheit, Liebe, das Gefühl der Zusammengehörigkeit in der Ehe, eine unvergessliche Hochzeit – es gibt viele Gründe für eine Hochzeit. Doch es gibt mindestens genauso viele Gründe, warum sich Paare trennen. Was die Trennung für die Beziehung ist, ist die Scheidung für die Ehe. Manche Partner*innen versuchen sehr lange alles Mögliche, um die Ehe zu retten. Aber manchmal ist dieser Schritt nicht mehr abzuwenden. Die Ehe ist gescheitert, ein Zusammenleben ist nicht mehr möglich. Aber eine Scheidung ist mit vielen juristischen Fragen verbunden, z. B. Unterhalt und Wohnrecht.
Scheidung ist kein Tabu mehr Die Ehe gilt generell als eine Verbindung fürs Leben. Scheidung war lange Zeit ein Tabu. Gerade geschiedene Frauen hatten früher einen schlechten Ruf. Trotzdem gab es nach dem zweiten Weltkrieg mehr Scheidungen. Es wurden im Durchschnitt 16,9 Prozent aller Ehen geschieden. Das Sprichwort „bis dass der der Tod euch scheidet“, gilt heute also nicht mehr unbedingt. Fast jede dritte Ehe wird heute in Deutschland geschieden. Besonders häufig enden die Ehen nach sechs Jahren. Im Durchschnitt liegen aber 15 Jahre Ehe hinter den geschiedenen Paaren. Bei den Scheidungen 2017 gab es etwas mehr Anträge von Frauen: In 51,5 Prozent der Fälle haben Frauen die Scheidung eingereicht.
Voraussetzungen für eine Scheidung Um geschieden zu werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: In Deutschland reicht als Grund für einen Scheidungsantrag die Zerrüttung der Ehe aus. Die Ehe muss also gescheitert sein. Das bedeutet, dass eine echte Lebensgemeinschaft nicht mehr vorhanden ist. Außerdem gilt die Beziehung der Eheleute laut Gesetz als beendet, wenn diese getrennt wohnen. Eine Ehe kann nur geschieden werden, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind und es Nachweise dafür gibt. Die Ehe kann auch nur von einem Ehegatten und gegen den Willen des anderen beendet werden. Niemand kann in einer Ehe gefangen werden, nur weil sich der*die Partner*in nicht trennen möchte.
Trennung mit Kind Wenn das Ehepaar Kinder hat, fällt eine Scheidung oft noch schwerer. Eine Trennung der Eltern kann für ein Kind sehr schlimm sein. Viele Elternteile machen sich außerdem aber auch Sorgen um die finanzielle Seite einer Scheidung. Eltern wollen ihre Kinder versorgen, ihnen ein gutes Leben ermöglichen. Dazu gehört auch Geld. Allerdings sollte das Geld kein Grund für Eltern sein, mit ihrem Partner in einer zerrütteten Beziehung zu leben. Wer sich trennen möchte, sollte sich über die finanziellen Hilfen, die es für Alleinerziehende gibt, informieren. Anwälte, Familien-Beratungsstellen oder das Arbeitsamt informieren darüber. Der Elternteil, bei dem das Kind nach einer Trennung lebt, hat Anrecht auf Unterhalt für sich und für das Kind. In jedem Fall steht dem Kind Unterhalt zu. Wenn die Eltern verheiratet sind, gibt es auch Trennungsunterhalt. Meistens zieht ein Elternteil mit dem Kind aus der gemeinsamen Wohnung aus. Manchmal hat dieser Elternteil keinen Job oder verdient nur wenig Geld. Dann kann die Person eine Wohnung vom Arbeitsamt bezahlt bekommen. Oder sie kann ihren Lohn aufstocken.
Wann sind deutsche Gerichte für die Scheidung zuständig?
SCHEIDUNG: Das Wichtigste
• Eine Scheidung ist nur mit einem Anwalt möglich. Lässt sich das Ehepaar einvernehmlich scheiden, können sich beide Ehepartner*innen von einem Anwalt vertreten lassen. Das ist günstiger. • Im Trennungsjahr steht dem oder der Ehepartner*in mit weniger Einkommen Trennungsunterhalt zu. • Nach dem Trennungsjahr muss die Steuerklasse gewechselt werden. • Im Trennungsjahr muss das Ehepaar nicht unbedingt getrennt wohnen, aber es muss eine deutliche Trennung stattfinden. • Nach der Scheidung fällt der Anspruch auf Trennungsunterhalt weg. Dann muss neu über den nachehelichen Unterhalt verhandelt werden. • Wenn Eltern in der Ehe das gemeinsame Sorgerecht haben, bleibt es auch nach der Scheidung bestehen. Außer, das Kind würde darunter leiden. • Ein Elternteil darf dem anderen nicht den Umgang mit den gemeinsamen Kindern verbieten.
Grundsätzlich sind deutsche Gerichte für die Scheidung zuständig, wenn beide Personen in Deutschland leben. Deutsche Gerichte sind aber auch zuständig, wenn eine der beiden Personen in Deutschland lebt. Oder wenn eine*r von beiden deutsche*r Staatsangehörige*r ist oder zu dem Zeitpunkt der Heirat war. Eine andere Frage ist, ob das deutsche Scheidungsurteil in der Heimat der oder des ausländischen Staatsangehörigen anerkannt wird. Dies variiert von Land zu Land und muss für den Einzelfall geklärt werden. Grundsätzlich ist eine Scheidung nur in dem Land gültig, in dem sie vorgenommen wurde. Generell ist eine in Deutschland geschiedene Ehe ohne offizielle Anerkennung im Ausland weiterhin als gültig.
Ehescheidungen in Deutschland von 2010 bis 2018 2018
148.066 153.501
2017 2016
162.397
2015
163.335
2014
166.199 169.833
2013
179.147
2012 2011
187.640
2010
187.027
QUELLE STATISTA.COM/STATISTA RESEARCH DEPARTMENT
UNTERHALT: Das Wichtigste
• Unterhalt nach der Scheidung ist an strenge Voraussetzungen geknüpft. Es reicht nicht, dass eine Person mehr verdient als die andere – es muss immer ein besonderer Grund für den Unterhalt vorliegen. • Der wichtigste Grund für Unterhalt nach der Ehe ist die Betreuung von Kindern. Bis zum dritten Geburtstag des Kindes hat die Person, bei der die Kinder leben, einen Anspruch auf „Basisunterhalt“. • Ab dem dritten Geburtstag des Kindes ist der Elternteil, der Unterhalt bekommt, verpflichtet, wieder zu arbeiten. • Nach der Scheidung kann das Gericht den Anspruch auf Unterhalt zeitlich befristen, die Höhe begrenzen oder den Unterhalt ganz streichen.
die Scheidung, -en
Ehescheidung, die juristische Auflösung einer Ehe
die Ehe, -n
gesetzlich (und kirchlich) anerkannte Lebensgemeinschaft
die Steuer, -n
bestimmter Teil des Lohns, den man an den Staat zahlen muss
die Zusammengehörigkeit, -en
Einheit, Gemeinsamkeit
die Trennung, -en
hier: das Ende einer Beziehung
der Unterhalt, -e
die Pflicht eines Menschen, die Existenz eines anderen Menschen finanziell zu sichern (z. B. Kinder oder Ehepartner*in)
das Tabu, -s
No-Go, unerwünscht
der Ruf
Image, Ansehen
die Zerrüttung
Auseinanderentwicklung
einvernehmlich
gemeinsam, einstimmig
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Kinderseite
Hurleburlebutz Ein deutsches Märchen nach den Brüdern Grimm NACHERZÄHLUNG JUDITH KAISER
I L LU S T R AT ION A N D Ź E L I K A F E D OR KÓW
Es war einmal
ein König. Er hatte 3 schöne Töchter. Eines Tages ging der König im Wald spazieren. Aber er verirrte sich. Plötzlich stand ein kleines weißes Männchen vor dem König. Es sagte: „Herr König, geben Sie mir Ihre jüngste Tochter! Dann helfe ich Ihnen, nach Hause zu kommen.“ Der König stimmte zu, denn er hatte große Angst vor dem Wald. Als das Männchen und der König vor dem Schloss ankamen, sagte das Männchen: „In 8 Tagen komme ich und hole mir Ihre jüngste Tochter!“ Der König war zwar froh, wieder zu Hause zu sein. Aber er war sehr traurig über sein Versprechen. Denn er mochte seine jüngste Tochter sehr. Seine Töchter bemerkten, dass der König sehr traurig war. Sie fragten ihn: „Was ist los, Papa?“ Und so erzählte der König seinen Töchtern von seinem Versprechen. Die Töchter umarmten ihn und sagten: „Wir lassen uns etwas einfallen, Papa. Mach dir keine Sorgen!“ Die Prinzessinnen suchten einen Kuhhirten. Sie nahmen seine Tochter mit und verkleideten sie als Prinzessin. Dann setzten sie sie ins Schloss und sagten ihr: „Bald kommt jemand und holt dich ab.“ Dann verließen die Prinzessinnen alle das Schloss. Als alle weg waren, kam ein Fuchs in das Schloss und sagte zur Tochter des Kuhhirten: „Setz dich auf meinen Rücken, Hurleburlebutz. Ab in den Wald!“ Das Mädchen setzte sich auf den Rücken des Fuchses und er trug sie in den Wald. Dort sagte der Fuchs: „Jetzt, kämme mein Fell!“ Das Mädchen gehorchte. Der Fuchs setzte sich auf den Boden und das Mädchen fing an, ihn zu kämmen. Nach kurzer Zeit sagte sie: „Gestern war besseres Wetter hier im Wald.“ „Wie bist du denn gestern in den Wald gekommen?“, fragte der Fuchs. „Ich habe mit meinem Vater auf unsere Kühe aufgepasst.“ Der Fuchs sprang auf die Beine: „Dann bist du gar keine Prinzessin? Setz dich auf meinen Rücken, Hurleburlebutz! Ich bringe dich zurück ins Schloss.“ Als die beiden zurück ins Schloss kamen, sagte der Fuchs zum König: „Du hast mich betrogen! Das ist keine Prinzessin. Das ist die Tochter eines Kuhhirten. Du hast 8 Tage Zeit, um mir deine richtige Tochter zu geben.“ Aber die Prinzessinnen hatten andere Pläne. Wieder 8 Tage später verkleideten sie die Tochter eines Gänsehirten und setzten sie ins Schloss. Wieder kam der Fuchs und nahm sie mit in den Wald. Und wieder musste sie den Fuchs kämmen. Nach einiger Zeit seufzte sie und sagte: „Wo jetzt wohl meine Gänse sind?“ „Was weißt du denn von Gänsen?“, rief der Fuchs erstaunt. „Ach“, antwortete das Mädchen, „auf die passe ich doch jeden Tag mit meinem Vater zusammen auf.“ „Dann bist du gar keine Prinzessin!“, stellte der Fuchs fest.
Er brachte die Tochter des Gänsehirten wieder zurück ins Schloss. Dann sagte er zum König: „Du hast mich schon zweimal betrogen. Ich komme in 8 Tagen ein letztes Mal. Wenn du mir dann nicht deine jüngste Tochter gibst. Dann wird es dir sehr schlecht gehen!“ Jetzt hatte der König keine Wahl mehr. Nach 8 Tagen kam der Fuchs wieder und nahm seine jüngste Tochter mit in den Wald. Als sie dort ankamen, sagte der Fuchs zur jüngsten Prinzessin: „Jetzt kämme mein Fell!“ Aber die Prinzessin fing an zu weinen und sagte: „Ich bin die Tochter eines Königs. Und jetzt soll ich einen dreckigen Fuchs kämmen. Zuhause könnte ich die schönen Blumen im Garten meines Vaters ansehen.“ Da wusste der Fuchs, dass er die richtige Prinzessin hatte. Er verwandelte sich in das kleine weiße Männchen. Und das war nun der Mann der Prinzessin. Sie wohnten zusammen in einem kleinen Haus im Wald. Und die Prinzessin musste lernen zu kochen und zu nähen. Eines Tages sagte das weiße Männchen zu ihr: „Ich muss weggehen. Aber es kommen bald 3 weiße Tauben hergeflogen. Sie werden ganz knapp über dem Boden fliegen. Du musst die mittlere der 3 Tauben fangen und ihr den Kopf abschneiden. Aber du darfst nur die mittlere Taube fangen. Wenn du eine andere Taube fängst, wird ein großes Unglück passieren.“
Hat dir das Märchen gefallen? Dann jetzt gleich an die Malstifte und viel Spaß mit dem Ausmalbild!
Die Prinzessin nickte. Kurz danach kamen 3 weiße Tauben herangeflogen. Die Prinzessin packte die mittlere und schnitt ihr den Kopf ab. Als die Taube aber auf dem Boden lag, stand plötzlich ein schöner, junger Prinz vor ihr. Er sagte: „Eine Fee hat mich verzaubert. 7 Jahre lang hatte ich keine Gestalt mehr. Und jetzt musste ich als eine Taube an dir vorbeifliegen. Nur weil du mich gefangen hast, kann ich wieder meine Gestalt haben. Vielen Dank! Ich bin der Fuchs und das weiße Männchen und auch die Taube. Aber eigentlich bin ich ein Prinz.“ Die Prinzessin freute sich sehr und zusammen kehrten sie ins Schloss zurück. Der König freute sich sehr und es gab eine große Hochzeit. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute.
sich verirren
sich verlaufen, die Orientierung verlieren
das Männchen, Männchen
ein kleiner Mann, eine kleine Figur
das Versprechen, Versprechen
Eid, Schwur, Zusage
etwas bemerken
feststellen, erkennen, sehen
jemanden umarmen
jemanden in den Arm nehmen, drücken, beide Arme um jemanden legen
sich etwas einfallen lassen
sich etwas ausdenken, um ein Problem zu lösen
der Kuhhirte, -n
alter Beruf: jemand, der auf Kühe aufpasst
der Fuchs, Füchse
Raubtier mit rötlich braunem Fell, spitzer Schnauze, großen, spitzen Ohren und buschigem Schwanz
Hurleburlebutz
ein erfundenes Wort ohne Bedeutung
kämmen
frisieren, striegeln, bürsten
das Fell, -e
Haare von Tieren, Pelz
jemandem gehorchen tun, was jemand anderes sagt; Befehle ausführen jemanden betrügen
täuschen, austricksen
der Gänsehirte, -n
alter Beruf: jemand, der auf Gänse aufpasst
seufzen
klagen, stöhnen, laut ein- und ausatmen
die Gans, Gänse
großer, weißer Vogel mit langem Hals und orangenen Füßen und orangenem Schnabel
dreckig
schmutzig, nicht sauber
die Taube, -n
mittelgroßer Vogel mit dickem Körper, kleinem Kopf, kurzem Schnabel und kurzen Beinen
knapp
kaum, wenig, flach
die Fee, -n
Elfe; Märchenfigur, die zaubern kann
verzaubern
verhexen, verwandeln
die Gestalt, -en
Figur, Aussehen, Körper
die Hochzeit, -en
Ehe, Heirat, Vermählung
Scanne den QR-Code und höre dir viele Texte aus der ArrivalNews auf deinem Handy an. Jeden Monat kommen unter www.soundcloud.com/arrivalnews neue Texte hinzu.
QUELLE ORIGINALTEXT https://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/hurleburlebutz
GRAFIK HANDY FLATICON
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KOMPASS
INFOS, TIPPS & TERMINE IN KÖLN UND DÜSSELDORF KÖLN China Light Festival
Bei diesem besonderen Festival im Kölner Zoo lernt ihr den Zoo mal von einer ganz neuen Seite kennen. Beim China Light Festival erlebt ihr ein Farben- und Lichtspektakel für die ganze Familie. Bunte Tiere, sowie hell beleuchtete Fantasiewesen könnt ihr hier aus nächster Nähe erleben. Das Lichterspektakel wird begleitet von chinesischen Artistik-Künstlern sowie kulinarischen Leckereien. Wann: 07.12.2019 - 19.01.2020, 17:30 Uhr - 21:00 Uhr | Wo: Kölner Zoo, Riehler Str. 173, 50735 Köln | Eintritt: Erwachsene 11,50 €, Kinder 9 €
Einführungs-Workshop zum Happiness Programm
So einfach wie man denkt, ist Meditieren gar nicht. Oft reicht das Youtube Tutorial oder die MeditationsApp nicht aus, um vollständig zur Ruhe zu kommen. Dieser kostenlose Workshop bietet dir die Möglichkeit, Atemtechniken und Konzentrationsübungen zu erlernen. Du lernst, deine Gedanken innerhalb von Minuten zur Ruhe zu bringen und dich vollständig zu entspannen. Kostenlose Tickets erhaltet ihr hier: bit.ly/38N6Npz Wann: 26.01.2019 19:00 Uhr – 22:00 Uhr | Wo: Om my Yoga, Mittelstr. 3, 50996 Köln | Eintritt: kostenlos
Live-Musik im „Zum scheuen Reh“
Jeden Montag lädt das Scheue Reh zu „Reh Monday Live“ ein. Ausgewählte Bands und DJs spielen dort jede Woche. Es wird ganz unterschiedliche Musik gespielt: Folk, Indie, Soul, HipHop oder experimentelle Live-Musik. Wer aktuell und demnächst auftreten wird, könnt ihr auf der Facebook-Seite von „Reh Monday Live“ sehen. Wann: immer montags ab 17:00 Uhr | Wo: im „Zum scheuen Reh“, Hans-Böckler-Platz 2, Köln | Eintritt: kostenlos
Köln von oben – hoch hinaus im Kölner Dom
Der Kölner Dom – das weltbekannte Herzstück Kölns. Der Dom lässt sich nicht nur von innen und außen bewundern. Er hat noch eine andere Besonderheit. Eine Aussichtsplattform in 97 Metern Höhe. Von dort oben hat man einen perfekten Ausblick auf ganz Köln. Bei klarem Wetter kann man sogar bis zu den Bergen sehen. Es macht am meisten Sinn, den Kölner Dom an einem sonnigen Tag zu besuchen. Gut zu wissen ist, dass du viele Treppen steigen musst, um nach ganz oben zu kommen. Einen Aufzug gibt es leider nicht. Aber deine Mühe wird belohnt! Wann: täglich, 06:00 - 19:30 Uhr (November-April)| Wo: Kölner Dom, Domkloster 4, 50667 Köln | Eintritt: Erwachsene 5,00 €, Schüler 2,00 €, Familienkarte 8,00 €
Für Kinder: Die kleine Schoko-Schule
Du wolltest schon immer einmal, dass sich alles nur um Schokolade dreht? Dann solltest du dir diese schokoladige Rundreise durch die vielfältige Welt des Kakaos nicht entgehen lassen. Ihr lernt, wie die Kakaobohne zur Schokolade wird. Ihr Dürft auch eine echte Bohne schälen und probieren. Natürlich darf man die fertige Schokolade dann auch naschen - und zwar am Schokoladenbrunnen! Wann: 18.01.2020 - 22.03.2020 immer ab 11:30 Uhr oder 14:30 Uhr | Wo: Schokoladenmuseum, Am Schokoladenmuseum 1a, 50678 Köln | Eintritt: 3,50 €
Spielplatz im Beethovenpark
Möchtest du dich so richtig auf einem Spielplatz austoben? Auf dem Spielplatz im Beethovenpark kannst du das. Klettergerüste und jede Menge Spielgeräte sorgen für jede Menge Spaß. Das Beste an dem Spielplatz ist jedoch der Wasserspielplatz direkt daneben. Hier
kannst du dich an heißen Sommertagen abkühlen und Spaß mit den Wasserspielen haben. Außerdem warten Hängebrücken, Reifen- und Affenschaukeln, ein großer Sandkasten und vieles mehr auf dich. Auf dem Spielplatz im Beethovenpark kannst du viel entdecken. Wann: täglich | Wo: Beethovenpark Eingang Neuhöfer Alle 50935 Köln | Eintritt: kostenlos
Kölner Seilbahn
Möchtest du Köln mal von oben entdecken? Dann ist es Zeit für eine Fahrt mit der Kölner Seilbahn. Hier kannst du gemeinsam mit deiner Familie eine fantastische Aussicht auf Köln und den Rhein genießen. Mit ein wenig Glück erwischt ihr vielleicht sogar die Polizeigondel, die Zoogondel oder die Elefantengondel. In diesen drei außergewöhnlichen Gondeln könnt ihr die Fahrt ganz besonders genießen. Die Kölner Seilbahn ist auf jeden Fall ein Erlebnis für die ganze Familie. Wann: täglich von 10:00 - 18:00 Uhr | Wo: Riehler Str. 180 50735 Köln | Eintritt: Erwachsene: 4,80 €, Kinder: 2,70 €
DÜSSELDORF 99ct-Bowling
Ihr seid echte Bowling-Profis? Oder ihr wart noch nie beim Bowlen, wollt es aber unbedingt mal lernen? Dann seid ihr bei der Bowling World Düsseldorf genau richtig! Hier gibt es unzählige Bahnen zur Auswahl und ihr habt Platz und Zeit zum üben. Kommt mit Freunden vorbei und macht euch einen lustigen Bowling-Abend. Natürlich gibt es dazu auch die richtige Musik, die euch in Stimmung bringt, sowie Getränke und Snacks. Wann: jeden Montag, von 11:00 Uhr 0:00 Uhr | Wo: Bowling World Düsseldorf, Werdener Straße 87, 40233 Düsseldorf | Eintritt: jedes Spiel nur 0,99 € pro Person + 2,20 € für das Ausleihen der Schuhe
Bau was!
Sonderausstellung „Black Ocean“
Bei dieser besonderen Ausstellung habt ihr die Möglichkeit, das Meer und seine Bewohner von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Hier geht es vor allem um Meerestiere, die in extremer Tiefe im Dunkeln im Meer wohnen. Mit faszinierenden Unterwasserfotografien entdeckt ihr die Bewohner der tiefen, schwarzen Ozeane. Zum Beispiel gibt es Fotografien von seltenen Kraken und durchsichtigen Meerestieren, die im Dunkeln leuchten. Wann: 31.10.2019 - 31.03.2020, 10:00 Uhr - 18:00 Uhr | Wo: Aquazoo, Kaiserswerther Straße 380, 40474 Düsseldorf | Eintritt: Erwachsene 9 €, Kinder 5 €
Der Wildpark – Lernort Wald
Filmmuseum Düsseldorf
Du interessierest dich für Filme? Du möchtest wissen, wie Filme entstehen, was dafür alles an Ausrüstung und Personal gebraucht wird? Dann ist ein Besuch im Filmmuseum genau das richtige für dich. Von der Geschichte des ersten Films, bis hin zu den modernen 3D-Kinofilmen. Hier ist für jede*n Filminteressierte*n etwas dabei. Wann: Dienstag - Sonntag, 11:00 Uhr 18:00 Uhr, Feiertage: 11:00 Uhr - 18:00 Uhr, Montag geschlossen | Wo: Filmmuseum Düsseldorf, Schulstraße 4, 40213 Düsseldorf | Eintritt: Erwachsene 5 €, Kinder 2,50 €, Sonntag: Eintritt frei, Happy Hour: eine Stunde vor Schließung: Eintritt frei!
Für Kinder: Aquazoo Löbbecke Museum
Eine große Kiste Legosteine – kommt vorbei und baut mit! Jeden Monat ein anderes Motto-Thema, die Gestaltung eurer Kunstwerke liegt aber ganz bei euch. Das Motto dieses Mal ist Roboter. Ihr könnt eurer Kreativität freien Lauf lassen und mit den bunten Lego-Steinen verschiedene Roboter bauen. Zum Beispiel einen Hausaufgaben-Roboter, der euch in der Schule hilft oder einen Koch-Roboter, der immer lecker essen macht. Wann: 23.01.2020 um 16:30 Uhr | Wo: Bücherei Oberkassel in Düsseldorf, Luegallee 65, 40200 Düsseldorf | Eintritt: kostenlos
Tauche ein in die Welt der Meerestiere und erlebe die faszinierende Geschichte des Museums. Es warten über 500 Tierarten darauf, von dir entdeckt zu werden. Wann: täglich 10:00 - 18:00 | Wo: Kaiserswertherstr. 380, 40474 Düsseldorf | Eintritt: Kinder bis 18 Jahre 5 €, Erwachsene 9 €
Du und deine Familie liebt Tiere? Dann ab zum Grafenberger Wald. Das ist ein sehr großes Gelände, wo die Tiere viel Platz haben. Das bedeutet aber auch: Die Tiere können selbst entscheiden, ob sie sich den Menschen zeigen. Es gibt Rehe, Wildschweine, Füchse und Wildkatzen. Wer die Tiere füttern will, kann Äpfel und Möhren mitbringen. Man kann aber auch im Park spezielles Futter für die Tiere für 1 € kaufen. Wo: Grafenberger Wald, Rennbahnstraße 60, 40629 Düsseldorf | Wann: täglich von 9:00 - 19:00 Uhr | Eintritt: frei
Münster Therme
1902 wurde die Münster Therme eröffnet. Es ist ein Schwimmbad mit historischem Hintergrund. Neben einer großen Schwimmhalle gibt es auch ein Solebecken. Für Kinder werden Anfängerschwimmkurse angeboten. Man kann dort auch die Schwimmabzeichen „Pinguin“, „Seepferdchen“ und „Seeräuber“ absolvieren. Wann: Di-Fr 6:30 Uhr - 21:00 Uhr, Sa-So 9:00 Uhr - 17:00 Uhr | Wo: Münsterstraße 13, 40477 Düsseldorf | Eintritt: Kinder 3 €, Erwachsene 4,60 €
In unserer Reihe stellen wir klassische Bücher vor, die tief in den Köpfen vieler Menschen in Deutschland verankert sind – und die vielleicht mehr über dieses Land und dessen Bewohner*innen aussagen, als man denken würde.
Keine Angst – die wollen nur gelesen werden!...
BUCHREZENSION
TITEL: Corpus Delicti – Ein Prozess AUTORIN: Juli Zeh Das Buch: „Corpus Delicti“ schrieb Juli Zeh 2007 zuerst als Theaterstück, 2009 ist dann der Roman erschienen. Der Roman ist eine Dystopie. Er spielt in Deutschland der Zukunft im Jahr 2057. Deutschland ist keine Demokratie mehr, sondern eine „Gesundheitsdiktatur“. Gesundheit ist der höchste Wert. Jede*r muss alles tun, um körperlich und geistig gesund zu bleiben. Zum Beispiel Sport und gesunde Ernährung. Wer das nicht tut und zum Beispiel eine Zigarette raucht, wird bestraft. Die Bürger*innen in diesem totalitären Staat werden überwacht. Der Roman zeigt, welche Probleme es in einer solchen Welt gibt. Und er zeigt, wie wichtig es ist, dass Menschen eigenverantwortlich handeln dürfen. Der Inhalt: Die 34-jährige Biologin Mia Holl trauert um ihren Bruder Moritz. Er
Corpus Delicti – Ein Prozess von Juli Zeh ist im btb Verlag erschienen: Taschenbuch, 272 Seiten, 10,00 Euro, ISBN-13: 978-3442740666 Kostenlose Leseprobe: https://www.randomhouse.de/ Taschenbuch/Corpus-Delicti/ Juli-Zeh/btb-Taschenbuch/ e415296.rhd
wurde wegen Mordes verurteilt und hat sich dann das Leben genommen. Sie glaubt an seine Unschuld, aber auch an den Beweis für seine Schuld, einen DNA-Test. Wegen ihrer Trauer erfüllt sie ihre Pflichten nicht: in der Gesundheitsdiktatur müssen alle Bürger*innen Tests abgeben, die zeigen, ob sie gesund sind und regelmäßig trainieren. Das herrschende System, die „Methode“, sagt: „Das wichtigste für jeden Menschen ist ein gesundes Leben ohne Schmerzen“. Moritz wollte aber für Lust und Liebe leben. Mia denkt in ihrer Wohnung viel an ihn und raucht eine Zigarette. Der Feueralarm geht an. Mia wird verhaftet und muss vor Gericht. Ihr Anwalt Lutz Rosentreter kämpft aber hart für sie. Vermutlich weil er auch gegen die „Methode“ ist. Denn er liebt eine Frau, mit der er aus gesundheitlichen Gründen nicht zusammen sein darf. Im Prozess kann Rosentreter nachweisen, dass Moritz unschuldig ist: er hatte als Kind Leukämie. Wegen einer Knochen-
SOFIE CALHEIROS
die Dystopie, -en
Erzählung in der Zukunft mit negativem Ausgang, Gegenteil der "Utopie"
marktransplantation hatte er deswegen die DNA des Täters. Im Prozess sagt Mia, dass sie die Methode zwar gut findet, aber nennt auch ihre Grenzen. Mia wird freigelassen und zu einer Figur des Wiederstands gegen die „Methode“. Dadurch wird sie zu einer Gefahr für das System...
die Diktatur, -en
Herrschende Kraft, die alle anderen Kräfte gewaltsam unterdrückt; die herrschende Gruppe oder Person hat alle politische Macht
geistig
im Kopf, das Gegenteil von "körperlich"
totalitär
Herrschaft in einer Diktatur, alles unterdrückend
eigenverantwortlich
für das eigene Handeln Verantwortung tragend; selbstbestimmt
der Jurist, -en die Juristin, -nen
Person, die Jura studiert hat; Rechtswissenschaftler*in
DieAutorin: Juli Zeh ist eine deutsche Juristin und Schriftstellerin, die am 30. Juni 1974 in Bonn geboren wurde. Sie hat viele Literaturpreise gewonnen. Sie ist auch bekannt für ihr gesellschaftliches Engagement. Juli Zeh ist die Tochter des ehemaligen Direktors beim Deutschen Bundestag, Wolfgang Zeh. Sie hat in Passau, Krakau, New York und Leipzig Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Völkerrecht und Recht der Europäischen Integration studiert. Seit 2007 lebt sie im Dorf Barnewitz in Brandenburg. Nebenbei hat sie auch am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert.
das Völkerrecht, -e
international gültiges Recht, zwischenstaatliches Recht
die Europäische Integration
immer engerer Zusammenschluss der europäischen Völker
um jemanden trauern
traurig sein, weil eine Person gestorben ist
jemanden verurteilen
jemanden nach einem juristischen Prozess bestrafen
der DNA-Test
genetische Analyse; durch DNA-Spuren kann die Schuld meinst klar nachgewiesen werden
der Feueralarm
Alarm, der bei Rauch oder Feuer ausgelöst wird
jemanden verhaften
gefangen nehmen, einsperren
die Leukämie
Krebs im Blut
die Knochenmarktransplantation, -en
Behandlungsmethode von Leukämie: das Knochenmark einer anderen Person wird in einer Operation eingepflanzt
ICONS FLATICON
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MARKTPLATZ
ANGEBOTE IN KÖLN UND DÜSSELDORF KÖLN
DÜSSELDORF Hilfe bei Behördenangelegenheiten
ArrivalAid Köln ist eine Initiative zur Ausbildung und Fortbildung von Ehrenamtlichen, die Geflüchtete auf die Termine zur Anhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie beim Verwaltungsgericht im Klageverfahren vorbereiten und sie zu diesen begleiten. Asylsuchende in Deutschland haben häufig zu wenige Informationen über den Verlauf des bevorstehenden Asyl- bzw. Klageverfahrens. Sie wissen häufig nicht, worauf achten müssen, damit ihre individuelle Situation ausreichend wahrgenommen und berücksichtigt werden kann. Für ein Engagement bei ArrivalAid Köln suchen wir:
Ehrenamtliche Klagebegleiter*innen In verschiedenen Qualifizierungsmodulen werden Ehrenamtliche intensiv auf die Vorbereitung und Begleitung der geflüchteten Menschen vorbereitet. In den Seminaren werden notwendige Grundlagenkenntnisse zum Asylverfahren, zu den Aufgaben und Grenzen der Anhörungsbegleitung und zum Umgang mit besonders schutzbedürftigen Personen (z. B. Thema Trauma) vermittelt. Nach der Absolvierung der Qualifizierungsmodule organisiert ArrivalAid Köln die Zusammenführung der Klagebegleiter*innen mit den Asylsuchenden. Bei Bedarf können Sprach- und Kulturmittler*innen in die Klagebegleitung miteinbezogen werden. Um einen optimalen Unterstützungsrahmen zu bieten und die Qualität zu sichern, ermöglichen wir regelmäßige Fortbildungen und Supervision. Vor Beginn der ehrenamtlichen Mitarbeit ist die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses notwendig.
Montag: 12-14 Uhr + Mittwoch: 13-16 Uhr
Wenn Sie diese interessante und verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen möchten, freuen wir uns über Ihre Rückmeldung.
Marcella, Maro + Peter unterstützen beim • Verstehen von Behördenschreiben • Ausfüllen v. Formularen • Schreiben von Bewerbungen oder Lebensläufen.
Für Fragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zu Verfügung. Schreiben Sie eine E-Mail an birgit.pikullik@diakonie-koeln.de oder rufen Sie uns an unter Tel.: 0221-1603842. Für weitere Informationen steht Ihnen auch die Webseite unter www.arrivalaid-koeln.org zur Verfügung.
im Welcome Point 01 Diakonie Düsseldorf Münsterstr. 6 40477 Düsseldorf
DÜSSELDORF
Welcome Point 01
Beratung für Smartphones, Notebooks , Tablet & Co.
Die Welcome Points der Diakonie Düsseldorf: Treffpunkte für Geflüchtete, Nachbarn und Ehrenamtliche aus dem Stadtteil. Im Welcome Point 01 bieten Elias und Nabel Hilfe bei Behördenangelegenheiten in Arabisch an: montags von 12-14 Uhr und mittwochs von 13-15 Uhr. Außerdem gibt es Unterstützung beim • Verstehen von Behördenschreiben • Ausfüllen von Formularen • Sortieren von Unterlagen • Telefonieren
Elias
Das Sportamt Düsseldorf hilft bei der Vermittlung von Sportvereinen. Sprechstunden gibt es in den Welcome Points 01 und 08. Die Sprechstunde im Welcome Point 01 findet mittwochs von 17-18 Uhr statt und eine weitere Sprechstunde im Welcome Point 08 donnerstags von 17-18 Uhr.
Wir beraten gerne! Mittwoch: 17- 19 Uhr
Alle Bürger*innen und Neu-Düsseldorfer*innen können die Angebote der Welcome Points kostenfrei nutzen.
Fragen rund um das Einrichten oder der Bedienung Ihres
Welcome Point 01 Münsterstr. 6 40477 Düsseldorf
Smartphones, Notebooks, oder Tablets? Heiko, Peter und Lukas helfen gerne (kostenfrei)! im Welcome Point 01 Diakonie Düsseldorf Münsterstr. 6 40477 Düsseldorf
Weitere Welcome Points der Diakonie Düsseldorf: Welcome Point 02 Platz der Diakonie 2a 40233 Düsseldorf
Welcome Point 03 Merowingerstr 24 40233 Düsseldorf
Welcome Point 08 Gumbertstr. 160 40229 Düsseldorf
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