Ausgabe 11/2019 Stuttgart

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Kinderseite

Der süße Brei Ein deutsches Märchen nach den Brüdern Grimm NACHERZÄHLUNG JUDITH KAISER

I L LU S T R AT ION A N A ĺ T OL A B A

Mäuse zählen

Es war einmal

Kleine, hungrige Mäuse haben sich schon durch den Brei gefressen. Wie viele kannst du finden? Natürlich darfst du das Bild auch ausmalen.

ein Mädchen. Das Mädchen lebte mit seiner Mutter zusammen. Sie waren sehr arm. Sie hatten nichts zu essen. Das Mädchen ging in den Wald. Dort suchte sie etwas zu essen. Aber sie fand nichts. Sie suchte im Gebüsch. Aber sie fand nichts. Nicht einmal einen Pilz.

Auflösung auf Seite 12

Plötzlich stand eine alte Frau vor ihr. Das Mädchen wollte etwas sagen. Aber die alte Frau schüttelte nur den Kopf. Dann gab sie dem Mädchen einen kleinen Topf. Die alte Frau sagte: „Du musst zum Topf sagen: Kleiner Topf, koch etwas! Dann wird es einen leckeren Grießbrei kochen. Und wenn du sagst: Kleiner Topf, hör auf zu kochen! Dann wird es nicht mehr kochen.“ Das Mädchen freute sich. Schon knurrte ihm der Magen. Das Mädchen lief schnell nach Hause zu seiner Mutter. Dann kochten sie Grießbrei und aßen, so viel sie konnten. Jetzt hatten sie nie wieder Hunger. Denn der kleine Topf kochte ihnen immer etwas zu essen. Eines Tages war das Mädchen wieder einmal im Wald. Seine Mutter war zu Hause und sagte zum Topf: „Kleiner Topf, koch etwas!“ Und der Topf begann zu kochen. Als die Mutter genug zu essen hatte, sagte sie: „Stopp!“. Aber das war falsch. Der richtige Satz war: „Kleiner Topf, hör auf zu kochen!“ Aber das wusste die Mutter nicht. Und so kochte der Topf weiter und weiter und weiter. Irgendwann war die Küche voller Grießbrei. Dann das Wohnzimmer. Dann das ganze Haus. Dann die ganze Straße. Dann die zweite Straße. Aber der Topf kochte weiter. Irgendwann war die ganze Stadt voller Grießbrei. Da kam das Mädchen aus dem Wald zurück. Es sah die Stadt voller Grießbrei. Sofort rief das Mädchen: „Kleiner Topf, hör auf zu kochen!“ Erst jetzt hörte der kleine Topf auf, Grießbrei zu kochen. Und jeder, der in die Stadt wollte, musste sich durchessen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann essen die Menschen dieser Stadt noch heute Grießbrei.

arm

ohne Geld, nicht reich

das Gebüsch, -e

Strauch, Pflanze, Busch

der Pilz ,-e

Champignon, Schwammerl

den Kopf schütteln

den Kopf nach links und rechts bewegen, eine Geste für „nein“

der Grießbrei, -e

Brei/Mischung/Essen aus Grieß

der Grieß, -e

gemahlenes Getreide (vor allem Weizen), das man zum Kochen verwendet

der Magen knurrt

wenn man sehr viel Hunger hat, dann macht der Bauch Geräusche wie ein Hund, dann sagt man: der Magen knurrt

sich durchessen

hier: sich durch den Grießbrei essen, um in die Stadt zu kommen

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GRAFIK HANDY FLATICON

QUELLE ORIGINALTEXT www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/der_susse_brei


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