Erker 05 2009

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„Erste Volksabstimmung mit auf den Weg gebracht“ Im Gespräch mit Kurt Seidner über seinen Rücktritt als Bezirksobmann der Union für Südtirol

Kurt Seidner ist als Wipptaler Bezirksobmann der Union für Südtirol zurückgetreten. Der Erker hat sich mit ihm über die Beweggründe und die Zukunft der Union unterhalten. Erker: Herr Seidner, Sie waren seit dem Jahr 2000 Union-Mandatar im Gemeinderat Brenner. Warum sind Sie zu den Wahlen nun nicht mehr angetreten? Kurt Seidner: Es ist mir im Gegensatz zu den Freiheitlichen nicht gelungen, Interessierte aus der Gemeinde für eine Kandidatur zu gewinnen. Eine Liste mit „geliehenen Kandidaten“ hätte sicher keinen Sinn gemacht. 2005 erhielt die Union in der Gemeinde Brenner immerhin 9,2 Prozent der Stimmen. Im Oktober 2008 musste Ihre Bewegung allerdings eine herbe Niederlage einstecken. Woran lag es? Der Hauptgrund für den katastrophalen Wahlausgang lag sicher in der Spaltung der Union. Die Medien taten ein Übriges, indem sie Eva Klotz als Märtyrerin dargestellt haben. Dadurch sahen die Wähler alle Schuld bei Andreas Pöder und seinen in der Union verbliebenen Mitstreitern. Nebenbei gesagt, wäre diese Spaltung vermeidbar gewesen, hätten einige in der Partei demokratische Abstimmungen akzeptiert und wären nicht derart stur geblieben. Die Schuld nur einem oder einer Gruppe in die Schuhe zu schieben, finde ich schäbig. Jedenfalls war für uns Funktionäre damals eine Weiterarbeit in diesem Klima nicht mehr zumutbar. Es hat Klarheit gebraucht. Ihre Enttäuschung nach der Landtagswahl war nicht zu übersehen. So einen Ausgang hätte ich mir erker mai 09

nie und nimmer erwartet, haben wir doch auch viel Zeit und persönlichen Einsatz in die Sache investiert. Wenn man daher so wie die Union und ich persönlich zwei Drittel der Wählerstimmen verliert, stellt sich zurzeit, zumindest für mich, die Frage nach einer Weiterarbeit nicht mehr. Sie sind vor kurzem auch als Bezirksobmann der Union zurückgetreten. Sagen Sie der Politik nun endgültig ade? Sicher nicht. Aber im Moment fehlt mir jegliche Motivation. Was die Zukunft bringt, wird man sehen. Weiß man schon, wer Ihr Nachfolger wird? Nein, momentan wird der Bezirk von der Zentrale der Union aus betreut. Zurzeit sitzen noch sechs UnionRäte in den Wipptaler Ratsstuben. Wie geht es mit diesen weiter? Werden diese – so wie Sie – bei den Gemeinderatswahlen im kommenden Jahr auch nicht mehr antreten? Diese Entscheidung obliegt jedem selber. Ich habe ihnen jedenfalls empfohlen zu kandidieren, wenn sie eine Liste auf die Beine stellen können. Wer wird das Union-Volksbegehren vorantreiben, für das die Union allein im Wipptal über 2.600 Unterschriften sammeln konnte? In muss sagen, ich bin schon etwas stolz darauf, mitgeholfen zu haben, die erste Volksabstimmung in Südtirol auf den Weg gebracht zu haben, und Sie können sicher sein, dass wir alle gemeinsam unseren Beitrag leisten werden, um dieses erfolgreich abzuschließen. Denn die ganze

Kurt Seidner: „Mir fehlt im Moment jegliche Motivation für eine politische Weiterarbeit.“

Rennerei soll ja nicht umsonst gewesen sein. Zudem enthalten die Anträge ja genau jene Themenschwerpunkte, die den Südtirolern unter den Nägeln brennen: der Vorrang der Einheimischen bei der Wohnbauförderung, die Mitsprache bei Großprojekten, Stopp dem Ausverkauf der Heimat sowie die Entlastung der Familien. Eine letzte Frage: Die politische Trennung von Andreas Pöder und Eva Klotz hat der Union nicht gut getan. Ist die Union für Südtirol jetzt am Ende? Die Union ist sicher an einem Tiefpunkt, keine Frage. Ich erin-

GEMEINDE BRENNER

nere aber, dass auch die Freiheitlichen vor Jahren eine derartige Situation durchlebten. Fakt ist aber auch, dass die Union bei der Landtagswahl über 7.000 Stimmen erhalten hat und im Landtag vertreten ist. Das heißt, trotz Wahlniederlage hat der in den Landtag gewählte Union-Mandatar die Pflicht, das in ihn gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen und seine Arbeit zum Wohle der Südtiroler fortzusetzen. Alles Weitere wird die Zukunft zeigen. Interview: lg

COMUNE BRENNERO

Flohmarkt am Brenner

Mercatino dell’usato al Brennero

Die Gemeindeverwaltung Brenner gibt bekannt, dass heuer am traditionellen Marktplatz vom Brenner an folgenden Tagen ein Flohmarkt abgehalten wird:

L’amministrazione comunale comunica che quest’anno sulla tradizionale piazza del mercato del Brennero avrà luogo nei giorni sottoindicati un mercatino dell’usato:

Sonntag, 10.05.2009 Sonntag, 14.06.2009 Sonntag, 12.07.2009 Sonntag, 09.08.2009 Sonntag, 13.09.2009 Sonntag, 11.10.2009

Domenica, 10.05.2009 Domenica, 14.06.2009 Domenica, 12.07.2009 Domenica, 09.08.2009 Domenica, 13.09.2009 Domenica, 11.10.2009

jeweils ab 9.00 Uhr

dalle ore 9.00

Es werden gut erhaltene Gebrauchtwaren, Sammlerstücke, Antiquitäten und dgl. angeboten.

Vengono offerti merce usata in buon stato, pezzi da collezione, oggetti di antiquariato. 13


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