kultur
Sterzing
„Domenast, Rifinol und Gschwent“ Die Bedeutung der Freienfelder Flurnamen Die Bildungsausschüsse von Mauls, Stilfes und Trens sowie die Geschichtswerkstatt Freienfeld, Alpenverein, Bauernbund, Schützen und Jäger arbeiten seit rund einem Jahr mit Unterstützung der Gemeinde am Projekt „Flurnamen“. Die Arbeitsgruppe kann auf eine wertvolle Vorarbeit aufbauen, welche die Förster Josef Breitenberger und Florian Winkler schon seit längerem gemacht haben. Vor allem in der Talsohle ist das Kartenmaterial aber noch zu ergänzen. Mit dem Projekt soll das früher unterschätzte „immaterielle Kulturerbe“ der Flurnamen näher in das Blickfeld der Bevölkerung rücken. In den Flurnamen spiegelt sich die Siedlungs- und Sprachgeschichte eines Landstrichs wieder. So zeugen Namen wie Domenast, Orn, Senges, Gansör, Schamles, Tschammes oder Grappes von einer vorrömischen Sprachschicht, die Namen Rifinol, Plan, Rubatsch hingegen gehen auf die alpenromanische Bevölkerung zurück. Der hochmittelalterliche Landhunger zeigt sich in „Rodungsnamen“ wie Greit, Gschwenter oder Brand. Auf frühere Vegetationsverhältnisse weisen Namen wie Aichaboden, während die Namen Kalktal und Kohlstatten auf die – mittlerweile verschwundenen – Kulturtechniken des Kalk- oder Kohlbrennens hinweisen. Auf die mittelalterliche Dreifelderwirtschaft weisen Namen wie Trate oder Egarte. Flurnamen berühren die gesamte bäuerliche Lebenswelt, von der Bestellung der Felder über die Nutzung der Bergmähder, der Wälder und Almen bis hin zu den Gewässern (Quellnamen, Seen) und zum religiösen Leben mit den Bezeichnungen der Bildstöcke, Kreuze und „Marterlen“ entlang der Wallfahrtswege. Die erste öffentliche Veranstaltung im Rahmen dieses Projekts findet am 12. März um 20.00 Uhr im Haus der Dorfgemeinschaft in Mauls statt. Johannes Ortner referiert zum Thema „Domenast, Rifinol und Gschwent. Herkunft und Bedeutung der Flurnamen auf dem Gemeindegebiet von Freienfeld“. 48
Märchenhaft, volkstümlich und jazzig Am 22. März gibt die Musikkapelle Wiesen ihr diesjähriges Frühjahrskonzert. Nach dem erfolgreichen Musikprojekt im vergangenen Jahr kehrt Kapellmeister Joachim Bacher zu traditionellen Klängen zurück. Mit der bemerkenswerten Komposition Günter Dibiasis „La principessa“ und „König Laurins Rosengarten“ von Hermann Pallhuber taucht die Musikkapelle in die musikalische Märchen- und Sagenwelt ein. „Volkstümlich“ muten auch die „English Folk Song Suite“ von Ralph Vaughan Williams und das berühmte „Adios Nonino“ des Tangoautors Astor Piazzolla an. Höhepunkt des Konzerts ist das Werk „Satiric Dances“ von Norman Dello Jojo, das sich mit dramatischsatirisch-mediterranen Elementen an die grie-
chische Antike anlehnt. Abgerundet wird der Abend von einer musikalischen Hommage an den Jazzklarinettisten Benny Goodman.
Das Konzert im Stadttheater Sterzing beginnt um 20.00 Uhr.
„Harold und Maude“ Das Theater am Vinzentinum hat eine lange Tradition. Heuer bringt die Octava vom 7. bis zum 30. März als traditionelles Maturatheater Colin Higgins Komödie „Harold und Maude“ in einer Inszenierung von Gerd Weigel auf die Bühne. Seit September wird an den Schauspielkünsten gefeilt, Text gelernt und am Bühnenbild gewerkelt. „Harold und Maude“, die Liebesgeschichte des 19-jährigen, wortkargen Harold Chasen und der 79-jährigen, lebenslustigen Gräfin Mathil-
da „Maude“ Chardin, ist eine Hommage an eine unkompliziertere Welt, eine Welt, in der „jeder das Recht hat, sich lächerlich zu machen“. Mit einem Teil der Eintrittsgelder wird der Wiederaufbau der 2013 von einem Taifun verwüsteten Gebiete auf den Philippinen unterstützt. Die zehn Vorführungen verteilen sich auf die Wochenenden im März. Informationen und Platzreservierung unter der Rufnummer 342 7496132 oder per E-Mail unter theater@vinzentinum.it.
Sterzing
Früh übt sich ... Über 100 Schüler der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ statteten bei einem Tag der offenen Tür im Februar der Musikkapelle Sterzing mit ihren Lehrpersonen im Probelokal einen Besuch ab. Sie erhielten Einblick in die umfangreiche Tätigkeit der Bürgerund Jugendkapelle. Musikanten stellten ihnen
die verschiedenen Blech-, Holzblasinstrumente und das Schlagwerk vor. Alle Kinder durften sich an den zahlreichen Instrumenten von der Klarinette bis zur Tuba selber versuchen. Bereits nach dem ersten Lehrjahr in der Musikschule könnten die jungen Musikschüler in der Jugendkapelle mitspielen, so Jugendleiterin Maria Hilber. erker märz 14