Peter Putz · Fischer · Fishermen

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Peter Putz Fischer Fishermen1984

Ums Maul wie ein zahnloser Hai, die Haut gepanzert wie ein Krokodil. Diesen Stör zog kürzlich der DDSG-Kapitän Klaus Raidl in Rumänien aus der Donau und erhielt aus dessen Bauch noch drei Kilo Kaviar im Wert von 8000 Schilling als Draufgabe. Über den 1,2 Meter langen und 25 Kilo schweren Fisch freut sich auch der Präparator Gustl Moser ganz besonders – ist es doch der erste Stör-Kunde in seiner langen Karriere.

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Kaviar-Draufgabe

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Dr. Hans Hass warnt: „Wollen Sie noch länger Fische essen? Dann tun Sie etwas für den Schutz der Meere!”

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Den Fang seines Lebens machte der Hobbyfischer Hans Offermann aus Köln in der Drau bei Spittal in Kärnten: Nach einer Stunde Drill landete er den schwersten Huchen der Welt. Der Riesenfisch ist 34,8 Kilo schwer und 141 Zentimeter lang (bisheriger Weltrekord: 32 Kilo).

Mit dem Huchenbestand wird es in Kärnten zu Ende gehen. Die Staustufen der ÖDK, die bald Spittal erreicht haben werden, entziehen dem Huchen die Lebensgrundlage.

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Fang aus der Drau bei Spittal: Weltrekordhuchen!

„Wir waren schon seit zehn Jahren Freunde“, erzählt der überglückliche Petrijünger. „Aber der Kerl war schlau, stets schwamm er beim Köder vor bei.“ Erst am Faschingsdienstag konnte er den Räuber überlisten.

Offermann: „Der Silk hielt nur für 50 Kilo, das war für den Burschen fast zu dünn. Um ein Haar wäre dem Huchen die Flucht gelungen. Er spuckte den Blinker aus, der sich aber noch am Kiemendeckel verfing.“

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Riesenfisch biß in Zopf Was ist mit den Riesenhuchen los? Schon wieder hat sich einer knapp vor Beginn der Schonzeit in der Drau bei Spittal, Kärnten, fangen lassen. Nach einer Stunde Drill machte der Zahntechniker Siegfried Kraschnig aus Gmünd den Fang seines Lebens (siehe Bild oben). Genau an jener Stelle, wo der Deutsche Hans Offermanns – wie berichtet – am 20. Februar den Weltrekordhuchen mit einem Gewicht von fast 35 Kilo aus dem Wasser geholt hatte. Aber auch Kraschnigs Fisch kann sich sehen lassen: Er ist 1,30 Meter lang und bringt 25,5 Kilo auf die Waage. Kraschnig trägt im Liesertal den Spitznamen „Huchentod“: Schon im Dezember hatte er einen 27 Kilo schweren Brocken aus der Drau gezogen. Als Köder diente stets ein simpler Fellzopf. Bald wird man Huchen nur noch im Lexikon sehen können. Wegen der geplanten Staustufen ist dem Fisch die Lebensgrundlage entzogen. Außer in der Drau kommt er nur noch in der Donau vor.

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10 Fast privat Als ahnungsloser Badegast würde man wahrscheinlich ganz schön zusam menzucken, wenn man sich Aug’ in Aug’ dem Fisch gegenübersähe, den Engelbert Leibetseder (23) aus Rottenegg im Badesee Brandstatt gefangen hat. Der Riesenbrocken, ein Silberamur mit 18 Kilo und einer Länge von 1,08 Meter, ließ. sich durch einen Brotteigköder an den Haken locken. Womit die Sache noch lange nicht erledigt war, denn der Amur wehrte sich geschlagene eineinhalb Stunden. Er hatte keine Chance, weil Leibetseder im Fangen von schweren Brocken schon einige Erfahrung hat: im Vorjahr ging ihm ein 17-Kilo-Amur an die Angel. Kopf und Flossen werden präpa riert, der Rest bereichert eine Fischparty.

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Der Fisch hatte sich zwei volle Stunden gewehrt. Bei dem großen Fischzug wurde Karner vom 46jährigen Ignaz Sauerkoch unterstützt. Kürzlich hatte ein Oberösterreicher in Jugoslawien Anglerglück: Ein Wels wog 86 Kilo!

Das Gepäck des 43jährigen Schlossers Josef Karner aus Rohrbach an der Gölsen im Bezirk Lilienfeld war um 43 Kilogramm schwerer, als er von Bled in Jugoslawien heimwärts fuhr. Er hatte im See einen kapitalen Wels geangelt: 183 Zentimeter lang, von stattlichem Gewicht und ungeheuer kämpferisch.

Das Souvenir wog genau 43 Kilogramm

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Ein toller Hecht Das Anglerglück war dem 50jährigen Josef Grabher aus Lustenau (Vorarl berg) hold, als er Dienstag gegen 21 Uhr nach halbstündigem Drill diesen kapitalen Hecht mit Hilfe seines Schwiegersohnes Peter (rechts) aus dem Klopeiner See an Land zog. Der Fisch wiegt 16 Kilogramm (!) und mißt die stolze Länge von 1,27 Metern...

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Petrijünger und der größte Fang seines Lebens Den bisher größten Fang seines Lebens machte der Grafensteiner Petrijün ger Markus Wölbitsch (im Foto links) am Samstagabend. In den Gewässern des Rosenbergreviers, Annabrücke, zog er einen kapitalen Waller an Land. 1,58 Meter lang und 26,70 Kilo schwer war der Rekordwaller, der nach einem 20-Minuten-Drill vor dem Angler lag. Doch auch seinem Freund Georg Juritsch (im Foto rechts) war das Anglerglück hold. „So ganz neben bei‘‘ zog dieser einen Fisch aus dem Gewässer, der stattliche 13,10 Kilo wog und 1,20 Meter lang war. Samstag abend fühlten sich die beiden Petrijünger jedenfalls wie „Weltmeister“.

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18 „Riesen“ gingen an die Angeln Prächtige Beute brachten zwei Fischer aus OÖ nach Hause: Manfred Hartl, 36, aus Linz kam von einem Fischerurlaub am Vransko See nordwestlich von Split in Jugoslawien mit kapitalen Welsen heim: In 14 Tagen fing er einen 25 und einen 55 kg schweren Räuber, und drei Tage vor der Abreise zog er noch den weltrekordverdächtigen Riesenwaller von 76 kg an Land. Der Fisch wird präpariert.

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20 Kleiner, aber keineswegs weniger erfreulich war der Fang, den der 59jäh rige Baupolier Leo Mayer aus Schärding in heimischen Gewässern machte: Er lockte mit Polenta in der Pram einen 14,67 kg schweren Karpfen zum Biß. Was an dem Fisch noch genießbar ist, kommt auf den Tisch, der Kopf an die Wand. Den beiden erfolgreichen Fischern ist Petri Heil zu wünschen. Sie werden von anderen Anglern gewiß ausgiebig beneidet werden.

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22 „Weißer Hai“ ging an die Angel MARCHTRENK. Der „weiße Hai“ im Altarm der Traun beim Kraftwerk Marchtrenk ging jetzt an die Angel. Der Bezwinger, der Kaufmann Josef Mittermeir aus Ansfelden, erwies sich dabei als wahrer Glückspilz. Er hatte das erste Mal eine Tageslizenz in einem OKA-Fischwasser gekauft, nach dem er von dem kapitalen Hecht gehört hatte. Er brauchte auf den Super hecht nicht lange zu warten. Schon nach zwei Stunden hatte er ihn an der Angel und weitere 20 Minuten später an Land gedrillt. Der Fisch bringt stolze 14 Kilo auf die Waage und ist 1,20 Meter lang.

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24 Wiener Wirt fing die größte Nase Ein neuer österreichischer Rekordfang gelang Mittwoch früh dem „BeislWirten“ Johann Aigner aus Wien-Josefstadt. Etwa 25 Minuten brauchte der Hobbyfischer, um die „Riesennase“ an Land zu ziehen.

„Es ist gar nicht üblich, daß in der Donau bei der Tullner Au so große Nasen gefangen werden“, meint Aigner zum KURIER, „aber ich bin stolz, den Rekordfisch gefangen zu haben.“ Die größte Nase bisher in Österreich hatte 2,14 Kilo – Aigners Rekord liegt bei 2,49 Kilo.

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Winkler fing bereits vor zwei Jahren einen Karpfen mit 13,5 Kilogramm, dessen präparierter Kopf in Orth an der Donau im Rahmen der FischereiAusstellung zu bewundern ist. Der Fang des Welses ist beachtenswert, da die March ein seit Jahrzehnten nicht beobachtetes Niedrigwasser führt.

26 Rekordfang in der March: Ein 15-Kilo-Wels Unwahrscheinliches Glück hatte der 52jährige Bundesbahnbeamte Rupert Winkler aus Marchegg, Bezirk Gänserndorf. Mit einer Daubel zog er einen 15 Kilogramm schweren Wels aus der March. „Das ist der schwerste Bur sche, der mir je in die Maschen kam“, freut sich der begeisterte Petrijünger.

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Auch Obmann Peter Leitner freute sich über das „Petri Heil“ seiner Fischer freunde, die bis zur „Halbzeit“ an die 50 Karpfen, einige mit bis zu sieben Kilogramm,an Land zogen. Sechzig Fischer der 100 Vereinsmitglieder fan den sich beim „Teichbauer“ ein, um die „Fischerhütte“ so richtig einzuwei hen. Der Hüttenwirt Franz Paganal war nicht nur aufden Aufenthaltsraum für 35 Fischer und die zehn Schlafräume für die Vereinsmitglieder stolz, sondern auch auf die 4000 Arbeitsstunden Eigenleistung, mit welcher das

Ein „doppeltes“ Anglerfest

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Der Gemeinnützige Sportfischerverein Funder hatte kürzlich doppelten Grund zur Freude. Nicht nur das Preisfischen auf Friedfische bei idealem Karpfenwetter (Bild) war mit hervorragenden Fangzahlen gekennzeichnet, sondern auch die Eröffnung der vereinseigenen Fischerhütte. „Teichbauer“ in Micheldorf bei Hirt war ein gelungenes „Anglerfest“.

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einstige Bauernhaus zur „Fischerhütte“ umfunktioniert wurde. Erstmalig gab es bei diesem Preisfischen auch eine Mannschaftswertung (vier Fischer). Alle gefangenen Fische wurden wieder zurückgesetzt.

1978 erste Animationsfilme; Lektor für Film und Neue Medien an mehreren Universitäten. Seit 1980 Arbeit am Projekt Das Ewige Archiv.

2019 Premiere des Videos Das Ewige Archiv · ordnen und geordnet werden im Blickle Kino, Belvedere 21, Museum für zeitgenössische Kunst, Wien Galerie Freihausgasse, Villach

Das Ewige Archiv, Robert-Musil-Literaturhaus, Klagenfurt The Eternal Archives & Mont Real Remix, Topological Media Lab, Concordia University, Montreal, CA

2014 Das Ewige Archiv · New Stuff, Buchpräsentation und Ausstellung in der Kunsthalle Wien

2012 The Eternal Archives · Heavy Duty XS, bookpresentation and exhibition in the Wien Museum 1995 publication of the book The Eternal Archives · Virtual Triviality

2012 Das Ewige Archiv · Heavy Duty XS, Buchpräsentation und Ausstellung im Wien Museum 1994 Veröffentlichung des Buches Das Ewige Archiv · Virtual Triviality 1988 Das Ewige Archiv (Kassetten-Edition), Ausstellung im Museum moderner Kunst Wien Zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen, Vorträge und Publikationen. Zahlreiche Videos auf youtube.com, vimeo.com und dorftv.at Peter Putz was born in Ebensee/Austria in 1954. University of Applied Arts Vienna (M.A.). Study and work abroad: Poznan, Poland (1977/78); Montréal, Canada, Concordia University, artist in residence (1988/89); Paris, France, Cité international des arts (1990); New York, U.S.A. (1995). 1979 founded the Bild-Manufaktur-Traunsee (Image-Manufacture-Traunsee) with Hans Kienesberger and Walter Pilar and published the picture-text-edition of Der Traunseher (1978 – 1981). First animated film 1978; has lectured on film and new media at numerous univer Sincesities. 1980 has been working on the project The Eternal Archives.

Peter Putz, geboren 1954 in Ebensee/OÖ. Universität für angewandte Kunst Wien. Studien- und Arbeitsaufent halte in Poznan/PL (1977/78); Montréal/CAN, Concordia University, artist in residence (1988/89); Paris/F, Cité international des arts (1990); New York/USA (1995). 1978 Gründung der Bild-Manufaktur-Traunsee gemeinsam mit Hans Kienesberger und Walter Pilar und Herausgabe der Bild-Text-Edition Der Traunseher (1978 – 1981).

1988 The Eternal Archives (cassette edition) exhibition in the Museum of Modern Art Vienna

2020/21 Künstlerhaus Wien, Waste Art: Die CALSI-Sequenz Tableaux (Beteiligung)

2021 Kepler Hall, Universität Linz und Domagkateliers, München Waste Art (Beteiligung)

2021 Kepler Hall, Universität Linz and Domagkateliers, München Waste Art (participation)

2022 Les Archives éternelles, Vortrag und Film, Fondation de l‘Allemand – Maison Heinrich Heine, Paris

The Eternal Archives & Mont Real Remix, Topological Media Lab, Concordia University, Montreal, CA

2015 Les Archives éternelles, Paris, Maison Heinrich Heine

2022 Les Archives éternelles, Lecture and film, Fondation de l‘Allemand – Maison Heinrich Heine, Paris

2020/21 Künstlerhaus Wien, Waste Art: The CALSI Sequence Tableaux (participation)

2019 Premiere of the video The Eternal Archives · Putting in Order and Being Put in Order in the Blickle Kino, Belvedere 21, Museum of contemporary art, Vienna Galerie Freihausgasse, Villach

Numerous exhibitions and awards, lectures and publications. Numerous videos on youtube.com, vimeo.com und dorftv.at

2014 The Eternal Archives · New Stuff, bookpresentation and exhibition in the Kunsthalle Wien, Museumsquartier

2015 Les Archives éternelles, Paris, Maison Heinrich Heine Das Ewige Archiv, Robert-Musil-Literaturhaus, Klagenfurt

https://www.youtube.com/watch?v=L7LvUi_7RUI

Oben: Presseaussendung mit Foto und entsprechendem Text zu einem von mir „gefangenen“ Kunstfisch, die in drei Zeitungen veröffentlicht wurde: „Einmalig: Der erste Kunstfisch“ Gelati per tutti Peter Putz, 1987, AT, 5 min., 35 mm. Concept, animation, camera: Peter Putz. Sound: Cardiology-mix; A rapid journey presenting collectors of big objects like huge tomatoes, enormous catches of fish and many more. Starting from these very special images found in newspapers evolves a stunning drawing animation. Vivid symbols and surprising new life emerge from the photographs.

Herausgeber · Publisher: Peter Putz · Das Ewige Archiv · The Eternal Archives Zeichnungen © Peter Putz · archiv@ewigesarchiv.at2022www.ewigesarchiv.attimeisonmyside

Alle Federzeichnungen entstanden nach Zeitungsfotos, 1984, ca. 25 x 40 cm auf Büttenpapier. Die jeweilig beigestellten Texte sind von den Tageszeitungen übernommen. Das Material war die Grundlage für der Animationsfilm „Gelati per Tutti“, der im Rahmen einer Ausstellung zum Ewigen Archiv im Jahr 1988 im Museum moderner Kunst – damals noch im Palais Liechtenstein – Pre miere hatte.

32 Luca Putz · illustrations · © 2020

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