Peter Putz: Johann Promberger · Fotografien 1905–1930

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Peter Putz

Johann Promberger Ein Amateur-Fotograf sieht die Wirklichkeit Fotografien 1905–1930 Das Ewige Archiv


Diese Publikation zum Werk des Amateur-Fotografen Johann Promberger erscheint im Rahmen des Projektes Das Ewige Archiv. Das Ewige Archiv wurde im Jahr 1980 von Peter Putz gegründet und versteht sich als Enzyklopädie zeitgenössischer Wirklichkeiten. Es ist eine der umfangreichsten nichtkommerziellen und unabhängigen Bilddatenbanken Österreichs, mit einem Bildbestand ab dem Jahre 1905, Metadatenverzeichnis und detaillierter Beschlagwortung. Auf der Website des Ewigen Archivs sind zahlreiche Tableaux mit Aufnahmen von Johann Promberger sowie weitere Informationen zu seinem Werk veröffentlicht: www.ewigesarchiv.at

time is on my side


Peter Putz

Johann Promberger Ein Amateur-Fotograf sieht die Wirklichkeit Fotografien 1905–1930 Texte: Hans Kienesberger Peter Putz Timm Starl

Das Ewige Archiv


Timm Starl: Lexikon zur Fotografie in Österreich 1839 bis 1945. Albumverlag, Wien 2005


Ein Platz in der Geschichte der Fotografie für Johann Promberger Vorbemerkungen zu einer neuen Publikation zum Werk eines Amateur-Fotografen Peter Putz Seit dem Erscheinen der Publikation „Johann Promberger · Fotografien 1905–1925“ im Jahr 1980 als 6. Ausgabe der Bild-Text-Edition „Der Traunseher“ sind nun mehr als 40 Jahre vergangen. Johann Promberger war mein Großvater, ich erinnere mich an ihn als sehr freundlichen und liebevollen Menschen, er ist verstorben, als ich acht Jahre alt war. Dass er als junger Mann fotografiert hatte, davon hatte ich keine Ahnung.

Johann Promberger ist sicherlich nur ein Beispiel für Amateurfotografie – wie uns scheint, ein besonders interessantes – doch möglicherweise lassen sich hier Grundzüge ausmachen, die auch bei der Betrachtung anderer Fotografien Anregung geben und von Nutzen sein können.“

Johann Promberger, zu Lebzeiten Werkmeister in der Saline Ebensee, hinterließ mehr als 200 Plattennegative aus der Zeit 1905– 1925. Diese Negative wurden erst 1977, ziemlich genau 15 Jahre nach seinem Tode, wiedergefunden.

In den vergangenen vier Jahrzehnten wurde versucht, das hinterlassene fotografische Werk weiter zu untersuchen und zugänglich zu machen. Insbesondere wurden hochauflösende Scans und Repros direkt von den noch vorhandenen Glasnegativen erstellt, einzelne Aufnahmen wurden im Projekt Das Ewige Archiv mit aktuellen Fotos in Tableaux zusammengestellt, publiziert und unter anderem im Wien Museum und in der Kunsthalle Wien ausgestellt.

Die von den gefundenen Glasnegativen hergestellten Papierabzüge waren das bildnerische Ausgangsmaterial dieser ersten, eingangs erwähnten Publikation; den Textteil bildeten im Wesentlichen Auszüge aus der Abschlussarbeit meines Studiums an der Universität für angewandte Kunst Wien: „Ein Versuch, für den Amateurfotografen Johann Promberger (1886–1962) einen Platz in der Geschichte der Fotografie zu finden.“ Zielvorstellung dieser Arbeit war es, einen Überblick zu geben über das umfangreiche Material, es zu ordnen und es in Beziehung zu setzen zur Geschichte der Fotografie.

Großformatige Ausbelichtungen von Prombergers Fotos der Saline Ebensee und von Gruppenaufnahmen der Salinenarbeiter wurden im Rahmen des „Festivals der Regionen“ 2015 am „Einkaufspark Ebensee“ montiert, im Arbeiterheim Ebensee hängen seit einigen Jahren Fotos des früheren Werkmeisters der Saline. Scans einiger Glasnegative wurden dem Oberösterreichisches Landesarchiv zur Verfügung gestellt und im Buch „Hoamatland 1918 – 1938“ veröffentlicht. 2021 wurde schließlich das Dokumentarvideo „Johann Promberger – Ein Amateur-Photograph sieht die Wirklichkeit“ produziert.

In der damaligen Vorbemerkung hieß es: „Die vorliegende Publikation muss sich aus Platzgründen zwangsläufig darauf beschränken, einige fotografische Beispiele zu geben, die wichtigsten Gruppen und Bereiche darzustellen und einige der bei der Analyse aufgetauchten Aspekte und Hintergründe aufzuzeigen bzw. anzudeuten. Fotografie ist zu sehen als Einheit von Aufnahmeobjekt, Zeit, Raum, technischen Gegebenheiten und Fotografen mit der Wirklichkeit. Jeder Fotograf, also auch Johann Promberger, nimmt Stellung zu seiner ihn beeinflussenden Umgebung. Ziel und Ansinnen ist nicht und kann nicht sein, das Werk und die Person Johann Prombergers zu geschichtlicher Einmaligkeit hochzustilisieren.

Leider ist der Künstler Hans Kienesberger, mein langjähriger Freund, mit dem ich von Anfang an bei der Aufarbeitung des Nachlasses eng zusammengearbeitet habe, im Jahr 2019 verstorben – ihm ist es vor allem zu verdanken, dass die Glasnegative nach Auffindung aufbewahrt wurden und dieser fotografische Schatz seine Wertschätzung gefunden hat.

Promberger war ganz gewiss nicht der einzige Amateurfotograf seiner Zeit – wenn auch einer der ersten in seiner unmittelbaren Umgebung. Jedoch erscheint uns die Auseinandersetzung mit seiner Arbeit aufgrund der Fülle und des Umfanges, aber auch aufgrund der formalen Qualitäten sinnvoll und die Mühe lohnend.

Ich bedanke mich bei allen, die mir geholfen haben, dieses Werk zu betreuen und darin immer neue Facetten zu entdecken: Christoph Pallinger für die HiRes-Scans und Dieter Brasch für die HiRes-Repros der Glasnegative. Erst diese ermöglichten es, immer neue Details zu erkennen und sind die Voraussetzung für die vorliegende, wesentlich erweiterte und überarbeite Neuauflage einer ersten, im Jahr 2015 veröffentlichten Broschüre. Ich bedanke mich auch bei allen Mitarbeiter*innen am Video und bei Monica Parii / On Screen für den Schnitt und die digitale Produktion. Dass Johann Promberger nun Eingang in das von Timm Starl herausgegebene „Lexikon zur Fotografie in Österreich 1839 bis 1945“ gefunden hat, erfüllt mich mit großer Freude.

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Der TRAUNSEHER Nr. 6, Johann Promberger, Fotografien 1905–1925; 1980, Offsetdruck Hrsg. Bildmanufaktur Traunsee, Hans Kienesberger · Walter Pilar · Peter Putz 6


Johann Promberger, Fotografien 1905–1930 Ein Amateurfotograf sieht die Wirklichkeit Peter Putz Was ausschlaggebend war für Johann Promberger, sich ab etwa 1905 intensiv mit Fotografie zu beschäftigen, kann heute nicht mehr festgestellt werden – vermutlich war einfach sein Interesse erwacht an dieser Möglichkeit, eine in raschem Wandel befindliche Zeit und ihre Menschen bildlich festzuhalten. Promberger war insofern Amateur, als er nicht zu Erwerbszwecken fotografierte und auch nicht von dieser Beschäftigung leben konnte – die Fotografie war keinesfalls seine alleinige Lebensgrundlage. Er gab die von ihm ausgeführten Aufnahmen zu minimalen Preisen, vermutlich den Gestehungskosten, an Bekannte und Freunde aus der Nachbarschaft. Es war in der näheren Umgebung bekannt, dass er gut mit einer Kamera umzugehen verstand, so wurde er auch zu bestimmten Anlässen wie Familientreffen oder Hochzeiten geholt. Schwer abzuschätzen und abzugrenzen ist, welche der erhalten gebliebenen Fotografien „Aufträge“ waren und welche völlig aus eigenem Antrieb entstanden sind. Es sind durchaus Parallelen zu ziehen zwischen seiner Beziehung zur Fotografie und der ersten Zeit der Portraitfotografie. Wie der französische Künstler-Fotograf Nadar gut 50 Jahre vorher, fotografierte auch Promberger fast ausschließlich Menschen, zu denen er eine persönliche Beziehung hatte – die Dargestellten waren Freunde oder Bekannte und keine Kunden. Im Gegensatz zum Atelierfotografen war für ihn Fotografie kein Beruf, sondern Leidenschaft, Freizeitbeschäftigung, sicherlich auch ein Mittel, soziale Anerkennung zu erlangen, jedenfalls Ausdruck seiner technische extrem geschickten und vielseitig begabten Persönlichkeit. Nicht zuletzt also Fotografie als Selbstdarstellung, als Aufzeichnung der Welt, als Bilderchronik einer im Umbruch befindlichen Zeit. Bei den Fotografien handelt es sich fast ausschließlich um Außenaufnahmen, das heißt, dass im Gegensatz zu Atelieraufnahmen der Fotograf zu seinen „Objekten“ kam und sie in ihrer Umgebung abbildete. Den Personen wurde kein neuer Hinter- bzw. Untergrund verordnet, sie wurden akzeptiert, dort, wo sie waren. Nicht nur akzeptiert, mehr noch: ihre Umgebung wurde sensibel in das Bild eingepasst.

Bei der Katalogisierung der hinterlassenen Aufnahmen kam zum Vorschein, dass Promberger überwiegend Menschen fotografiert hatte. Ausnahmen bilden hierbei Aufnahmen, bei denen das Hauptaugenmerk nicht auf den Menschen, sondern auf Dingen oder besonderen Ereignissen lag, die es festzuhalten galt. So fotografierte Promberger etwa technische Geräte – Automobile, Fahrräder, Installationen in der Saline – aber auch Überschwemmungskatastrophen, Autounfälle und Einweihungszeremonien. Der Stand der Fototechnik bzw. die verwendete Ausrüstung erforderte überlegtes, langsames Arbeiten. Aufgrund der notwendigen langen Belichtungszeiten war es notwendig, mit Stativ zu arbeiten. Unter den Aufnahmen sind fast keine Momentaufnahmen, d.h. spontane Aufnahmen ohne längere Vorbereitungszeit zu finden. Durchaus charakteristisch für die Zeit, in der Promberger lebte und im Einklang mit der zeitgenössischen Fotografie der Gegend, war die Verwendung der Zentralkomposition, die fast durchgehend in allen Aufnahmen zu finden ist. Die Person, die Gruppe, der jeweilige Gegenstand des Interesses wurde zentral im Bild placiert, ihn galt es herauszustellen. Aus den Aufnahmen spricht ein starkes Gefühl für formale Zusammenhänge, die Gruppen sind oft in geradezu rhythmischer Gliederung aufgestellt, legen Beziehungen und Sachverhalte unmittelbar klar, geben den Fotografien einen hohen Grad von Selbstverständlichkeit. Den Menschen auf diesen Fotografien ist teilweise ihr Platz zugeteilt worden vom Fotografen, aber sie bleiben in ihrer vertrauten Umgebung, sie standen also nicht in der künstlichen Welt des Ateliers. Wir haben es hier zwar mit „aufgestellter“, aber immer noch authentischer Wirklichkeit in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit zu tun. Was Atelierfotografen zu stellen und zu konstruieren trachteten und gerade deshalb kaum einfangen konnten, floss hier wie selbstverständlich in die Aufnahme ein: die Persönlichkeit und das Wesen der Abgebildeten ohne Verfälschung und Pomp. Ganz ohne Zweifel drang in die Fotografie von Promberger mehr von der damaligen Wirklichkeit ein als in die Arbeiten zeitgenössischer Berufsfotografen. Der Amateur Johann Promberger wollte vermutlich nicht ein katalogisierbares Bild seiner Zeit, seiner Zeitgenoss*innen, der Lebensumstände anfertigen – dass uns seine Arbeit trotzdem tiefe Eindrücke gerade davon vermittelt, ist sein Verdienst.

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N.N., Johann Promberger mit Fahrrad, um 1910


Menschen am Land Timm Starl Die Frühzeit der Fotografie kannte den Bauern nicht als Objekt eines fotografischen Interesses. Es galt zunächst, die Menschen und die Ansicht der Städte, in denen die Fotografen beheimatet waren, für das neue Medium zu entdecken. Als in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts zahlreiche Ateliers entstanden und durch technische Neuerungen im Verkehrswesen die Reiselust der Bürger zunahm, wurden erstmals fotografische Porträts von Bauern geschaffen. Es waren Sammelfotos für Touristen, die damit ihre folkloristische Neugierde befriedigen konnten und den Daheimgebliebenen Bilder von der Reise zeigen wollten. Neben der Landschaftsaufnahme war der Einheimische in Tracht das beliebteste Sammelfoto der Reisenden. Dies änderte sich bis in die Jahre nach dem ersten Weltkrieg nicht. Denn für die Arbeit der Kunstfotografen waren Bauer und Knecht, Magd und Hirt bloß Staffage, die den um die Jahrhundertwende beliebten Stimmungsbildern in der Natur entsprechende Atmosphäre verleihen sollten. Das Interesse an den Menschen und ihrem Leben war in diesen Aufnahmen nicht präsent. Die in den 90er Jahren aufkommende Amateur­fotografie suchte jedoch nach neuen Motiven, die meist in der näheren örtlichen und persönlichen Umgebung lagen: Freizeit, Familie, Ausflüge in die Umgebung. Der Bildinhalt stand im Vorder­grund, der Amateur war engagierter Chronist, die Objekte ja Gegenstände seines privaten Interesses. Die fotografischen Arbeiten eines „neugierigen“ und ambitionierten Amateurfotografen, der im österreichischen Ebensee tätig war, haben die Mitglieder der Bild-Manufaktur-Traunsee entdeckt, bearbeitet, ausgestellt und in einem Katalog publiziert: Johann Promberger arbeitete nach einer Schlosserlehre als Werkmeister in der Saline Ebensee und war ein „Neuheitenfanatiker“, den alle technischen Neuerungen interessierten. So erwarb er um 1905 eine Kamera, fotografierte in seiner Freizeit und hinterließ mehr als 150 Glasnegative, die bis 1925 entstanden und erst nach seinem Tod gefunden wurden. Es handelt sich „fast ausschließlich um Außenaufnahmen, das heißt, dass im Gegensatz zu Atelier­

aufnahmen der Fotograf zu seinen „Objekten“ kam und sie in ihrer Umgebung abbildete. Es waren meist Menschen, die er kannte, Arbeitskollegen, Familienmitglieder, Nachbarn. Er fotografierte sie am Arbeitsplatz, vor dem Bauernhaus und – nachdem er in der näheren Umgebung bekannt war und zu manchen Anlässen geholt wurde – bei Hochzeiten und auf dem Totenbett. So übermittelt er ein Bild der ländlichen Bevölkerung fernab der bekannten Atelierposen, erzählt von ihrer Arbeit ebenso wie von den Wohnverhältnissen, zeigt sie in der je nach Anlass gemäßen Alltagskleidung. Promberger hielt aber auch Ereignisse fest, die ihm begegneten, so den Zusammenstoß einer Kutsche mit einem Automobil und eine Überschwemmung, von der sein Geburtshaus betroffen war. Der gut gedruckte Katalog ordnet die 27 wieder­gegebenen Fotografien thematisch, erläutert in unprätentiösen Texten Anlässe, Bildinhalte und das Leben des Fotografen und scheut sich nicht, zwei Aufnahmen kunstgewerblicher Gegenstände mit der Bildunterschrift zu versehen:„Stillleben(?). Oder: die Schwierigkeit, historische Fotografien bis zum Ende interpretieren zu wollen.“ Nachlese: Auf die Frage nach der Reaktion des einheimischen Publikums auf die ausgestellten Fotografien Prombergers, den manche noch persönlich kannten, berichtet Johann Kienesberger, einer der Herausgeber, von einer eher gleichgültig-ablehnenden Haltung der älteren Besucher, die ihre Vergangenheit in den Bildern nicht wieder­ finden wollten, sondern bloß über die teilweise schwierigen Lebensumstände dieser Jahre räsonierten. Dagegen fanden jüngere Gesprächs­partner Ansätze zu einer Beschäftigung mit der Zeit ihrer Großväter und Väter; eine Gruppe aus einem nahe gelegenen Tal wurde sogar angeregt, die dort vorhandenen historischen Fotografien zur Arbeiterbewegung in ihrem Heimatort aufzuarbeiten.

aus: Fotogeschichte, Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie, Jg. 1, Heft 2, Frankfurt a. M., 1981, S. 74 – 75

Timm Starl: Menschen am Land, in: Fotogeschichte, Jg. 1, Frankfurt am Main 1981, S. 74/75 9


Hans Kienesberger, Nach dem Tod meiner Tante (Aloisia Promberger), 1979, Fotomontage, Unikatabzüge mit Abschwächer, 29 x 45 cm 10


Der Fund der Glasnegative Hans Kienesberger Ebensee, 1955, Salinenmeisterhaus im Seewinkel: In der Werkstatt meines Onkels Johann Promberger finde ich eine Schachtel mit graubraunen Glasplatten. Meine Begeisterung ist groß, als ich merke, dass ich die Glasplatten mit Wasser „sauber“ bekomme. Die Begeisterung meines Onkels hält sich in Grenzen: er schreit entsetzt auf und nimmt mir die Schachtel mit den Glasplatten weg. Ebensee,1979: Auf dem Dachboden des Meisterhauses im Trauneck entdecken Erna Putz, die Tochter des Onkels, Rupert, der Enkel und ich bei der Räumung des Dachbodens nach dem Tod meiner Tante Aloisia Promberger die Schachtel mit den Glasplatten wieder. Sie ist neben Kameras, Filmen, Projektionsgeräten etc. der fotografische Nachlass des Onkels, des Salinenfachoberinspektors Johann Promberger. Die Schachtel enthält rund 150 Glasnegative in unterschiedlichen Formaten, die von ihm in den Jahren 1905 bis 1925 belichtet worden waren. Ein Zufall, eine seltsame Fügung – diese Glasplatten begleiten mich und Peter Putz nun durch das ganze Leben. Nie wäre es meinem Onkel in den Sinn gekommen, dass seine relativ kurze fotografische Episode immer wieder sichtbar wird – und in vielerlei Hinsicht ein fotografisches Denkmal bleiben wird.

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Johann Promberger hinterließ rund 200 Glasnegative 1 Kartonschachtel, 1 Holzkiste – darin rund 200 Glasnegative, teils in den Originalverpackungen der Glasnegativplatten, teils in Zeitungspapier gewickelt.

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Wien | AT · 2020

Die „Reicka“ Laufboden-Kamera, einer der Fotoapparate von Johann Promberger 14


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Video „Johann Promberger – Ein Amateur-Photograph sieht die Wirklichkeit“

Video, 2021, 33‘01“, Konzept, Regie, Produktion: Peter Putz · Das Ewige Archiv; Schnitt und digitale Produktion: Monica Parii · On Screen; Kamera: Patrick Spanbauer, Peter Putz, Chérie Hansson; Ton: Patrick Spanbauer; Musik: Felix Del Tredici, Bassposaune, Eva Sulai, Akkordeon; Christian S. Smith, Perkussion; Sprecher Text Timm Starl: Hannes Flaschberger; Kollodium-Nassplatten-Fotografie: René Huemer

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Gespräche mit: Hans Kienesberger (1948 – 2019), Ophelia Lahnsteiner, Alois Putz, Erna Putz (1926 – 2017), Luca Putz Gewidmet: Hans Kienesberger © Peter Putz · 2021 · www.ewigesarchiv.at


Anton Holzer, Wiener Zeitung / extra, 20,/21. März 2021 17


Zur Person Johann Prombergers Johann Promberger wurde am 30. 6. 1886 in Langwies geboren, einem Landstrich in der Nähe Ebensees in Oberösterreich. Nach einer Schlosserlehre in Ebensee trat er in die Saline ein, womit er eine Familientradition fortsetzte: Bereits Vater und Großvater standen im Dienste der Saline. In späteren Jahren – nach beruflicher Weiterbildung und Werkmeisterprüfung – leitete er die Schlosserei-Lehrlingsabteilung des Großbetriebes bis zu seiner Pensionierung.

Promberger war technisch-handwerklich außerordentlich begabt, nach Aussagen von Zeitgenossen hat er „einfach alles können”. Die Berichte zur Person Johann Prombergers stimmen jedenfalls in einem Punkt völlig überein: er wird als echter ‚‚Neuheitenfanatiker” geschildert, der sich ungeheuer stark für die neuesten technischen Errungenschaften interessierte und sich eine beachtliche Anzahl selbst anschaffte. So besaß er unter anderem Tandems, Hochräder, Flugapparate, Filmprojektoren, ab 1925 auch Automobile in raschem Wechsel. Ein Großteil dieser Apparate und Fahrzeuge war von ihm gebraucht erstanden worden, einen Teil hatte er sich – angeregt durch Anzeigen in Zeitungen – zusenden lassen.

Portrait Johann Promberger, verm. vom Studiofotografen Rudolf Greifeneder, Ebensee, stark oxidiertes Glasnegativ 18


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Saline Ebensee, um 1910–1920 20


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Zwei Arbeiter im Generatorraum der Saline Ebensee, um 1910–1920 22


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Arbeiter im Generatorraum der Saline Ebensee, um 1910–1920 24


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Arbeiter der Saline Ebensee, um 1910–1920 26


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Arbeiter der Saline Ebensee, um 1910–1920 28


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Salinenaufnahmen Johann Promberger war selbst Schlosser in der Saline Ebensee, er fotografierte in einem Gebiet, das ihm völlig vertraut war durch die tägliche Arbeit, es besteht hier also eine Verbindung von Arbeit und Freizeitbeschäftigung – für kurze Zeit gelang es ihm, beides zu verbinden: seine Leidenschaft fürs Fotografieren mit seiner Berufsrealität zu koppeln.

In diesem Bereich war er jedem Atelierfotografen weitgehend überlegen – ein Generatorraum konnte niemals im Studio, vor Kulissen und mit Theaterversatzstücken nachgebaut, die spezifische Atmosphäre des Werkgeländes nicht künstlich hervorgerufen werden. Die fotografierten Menschen kannten den Fotografen gut, schließlich arbeitete er ja mit ihnen zusammen – welcher Berufsfotograf hätte dies von sich behaupten können!


Arbeiter und Ingenieure(?) der Saline Ebensee, um 1910–1920 31


Eltern von Johann Promberger, Langwies, um 1910 32


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Drei Kinder vor dem Geburtshaus von Johann Promberger in Langwies


Großvater von Johann Promberger in Langwies 35


Geburtshaus von Johann Promberger, Langwies, Hochwasser September 1920 36


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Landschaftsaufnahmen Sicherlich keine Fotografien im Sinne von‚ Darstellung reiner, unberührter Natur”. Zentrum und Gegenstand ist fast ausschließlich das Geburtshaus Prombergers, aber immer dergestalt aufgenommen, dass ein Großteil der Umgebung, die Nachbarhäuser und Wiesen, Zäune und Bäume – Lebensraum schlechthin – sichtbar wird. Unmittelbar hervorstechende Besonderheit: Eine Serie von Bildern, die durch Jahre hindurch vom annähernd gleichen Standpunkt aus aufgenommen wurden – eine chronologische Entwicklungsreihe,

die Dokumentation von Veränderung: z. B. Naturereignisse, Überschwemmungen; der Ausbau und die Veränderung des Geburtshauses wird ablesbar, im Zeitraffertempo überschaubar (die Dachdeckung wechselt, ein Giebel wurde angebaut, Bäume im Garten wachsen, eine Gartenmauer wurde errichtet). Dem Betrachter wird mithin ermöglicht, einen historischen Entwicklungsprozess zumindest in groben Zügen mit Hilfe der Fotografie nachzuvollziehen.

Geburtshaus von Johann Promberger, Langwies, Hochwasser September 1920 38


Geburtshaus von Johann Promberger, Langwies, um 1910–1920 39


Johann Promberger zwischen zwei Frauen, Ebensee um 1910 40


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Frau mit Schärpe, neun Männer, ein Bub im Matrosenanzug mit breitkrempigem Hut. (Fahnenweihe?), Ebensee, um 1910 Gruppenbild mit Soldat und zwei Kindern (Familie Schenner), vor 1914 42


Familie Hemetzberger („Heckerwirt“), Langwies 43


Hochzeit von Pauline Promberger, der Schwester des Fotografen, Langwies um 1910 44


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Almerin in Gimbach, (Karl Michal Alm und Lauderer Alm), um 1910 46


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Bromberg Alm, um 1910, re: Detail: Selbstportrait von J. Promberger, der sich nach dem Auslösen des Verschlusses ins Bild stellte 48


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Die „Seppala-Alm“ am Feuerkogel, um 1920 50


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Bergwander*innen in der Felswand, Salzkammergut, um 1910 52


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Vier Frauen bei einer Bergtour, Salzkammergut, um 1910 54


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Rast im Gasthaus nach der Bergwanderung, Salzkammergut, um 1910 56


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Gruppenaufnahme mit zwei Pferden, Salzkammergut um 1910–1920


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Drei Frauen mit Hund, Salzkammergut, um 1910 60


Rast am Traunsee, um 1910–1920 61



Soldat mit drei Frauen und Hund, Salzkammergut, um 1910 63



Familienportraits Eine ganz spezifische Form der Gruppenaufnahme: keine zufällige Ansammlung von Menschen – möglicherweise durch ein Ereignis, ein Fest, eine Wanderung verbunden – sondern Menschen, die mitsammen leben und in enger Beziehung zueinander stehen. Aus dem Wunsch, ihre Zusammengehörigkeit und Verbundenheit für sich und die Nachwelt zu dokumentieren, sind wohl diese Bilder entstanden. Mit großer Wahrscheinlichkeit also Auftragsarbeiten: man rief den „Fotografen aus der Nachbarschaft‘’, man kannte ihn gut, wusste,

er würde unvergleichlich billiger arbeiten als seine professionellen Kollegen und vor allem: er würde zu ihnen kommen, man ersparte sich dadurch den Weg ins Atelier des Fotografen. Ein grundlegendes Charakteristikum dieser Familienporträts ist somit bereits angedeutet: Die Familie blieb in ihrer gewohnten Umgebung, mehr noch, dadurch ergab sich eine Gelegenheit, das Haus oder zumindest Teile davon gleich mitabbilden zu lassen.

Bauernfamilie vor Vierkanthof, Oberösterreich, zwischen 1910 und 1920 65


Sirius Kogl-Gasse, Bad Ischl, 2020 66


SW-Fotos: Johann Promberger, Drei Frauen in der Sirius Kogl-Gasse, Bad Ischl, um 1910 – 1920 67


Gruppenaufnahme vor Gasthaus 68


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Gruppenaufnahme vor Bergkulisse 70


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Familie Grabner, Langwies, um 1910–1920 72


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Mann mit Lenkrad-Fahrrad und Karbidlampe, Langwies, um 1920 75


Technik und Neuheiten Prombergers Begeisterung für Technik und Neuheiten, vielleicht sogar für Sensationen, schlug sich natürlich auch in den Motiven der Fotografien nieder: er verwendete seinen Foto-,Apparat’ dazu, andere Maschinen abzubilden, vielleicht auch, um sich auf diese vorzubereiten. Nicht von ungefähr wandte er sich um 1925 mehr und mehr von der Fotografie ab und den Automobilen zu. Als

gelernter Schlosser verstand er sich auch auf die Herstellung einfacher Räder, Hochräder und weiterer einfacher Fortbewegungsmittel, vermutlich reizten Kraftfahrzeuge seinen Sinn für die Technik und forderten seine handwerklichen Fähigkeiten und seinen technischen Verstand mehr heraus, als dies bei der Fotografie der Fall war.

Unfall mit Kutsche und Automobil, Zuschauer, Steinkogl, um 1910 76


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Stillleben(?) Inschrift auf dem wappenartigen Schild: „Mancher weint um das Gut, das er verliert Ich wein’ um die Zeit und wie’s ver gait“ ( = vergeht, Anm.)

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Hausaufbahrung

Aufbahrungsfotos Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die meisten Berufs-Fotografen „Portraits nach dem Ableben“ in ihr Programm aufgenommen. Obgleich also das Fotografieren Verstorbener eine alltägliche Sache war, sind nur wenige derartige Bilder erhalten geblieben. Aus dieser Tatsache spricht die Macht der damaligen Gewohnheiten: diese Portraits durften weder ausgestellt noch verkauft werden, sie wurden oft vernichtet. Kinderleichen brachte man sogar zur Aufnahme ins Atelier, was im Jahre 1891 durch kaiserliches Edikt verboten wurde, um Krankheitsübertragungen zu vermeiden. Die vorliegenden Bilder geben Zeugnis davon, wie sehr die Fotografie in allen ‚Lebenssituationen‘ präsent war ‚ – ein Versuch, eine fassbare Erinnerung, eine „papierene Totenmaske“, wie mir scheinen will, anzufertigen, ein letztes Bild zu erlangen. Vor dem endgültigen Verschwinden, Unsichtbarwerden der Person wird die Fotografie benutzt, um einer unabänderlichen Tatsache zu begegnen: möglicherweise ein Mittel, den Verlust ertragen zu können, ganz sicher aber ein Versuch, eine dem Gedächtnis überlegene Erinnerung zu schaffen.

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Bei diesen Aufnahmen musste sich die Aufgabe des Fotografen zwangsläufig auf das bloße Festhalten der Situation beschränken: „Posieren“ war nicht mehr möglich, der Leichnam war aufgebahrt gemäß altem Brauch. Die Totenandacht fand im Haus statt, erst zum Begräbnis brachte man die Toten aus der Wohnung – sie wurden nicht, wie heute üblich, unmittelbar nach dem Ableben außer Haus geschafft. Rein technisch gesehen stellten derartige Aufnahmen den Amateur Promberger vor ein großes Problem: da ihm keine ausreichend starke künstliche Beleuchtung zur Verfügung stand, musste er lange Belichtungszeiten wählen, besser gesagt „nach dem Gefühl“ belichten – genaue Lichtmessung war ihm nicht möglich. Die erzielten Resultate sind technisch von unterschiedlicher Qualität. Diese Negativplatten zu kopieren, brachte die größten Schwierigkeiten mit sich, da sie stark voneinander abweichende Dichten aufweisen. Durch die langen Belichtungszeiten sind die Fensteröffnungen stark überbelichtet, die strahlend hellen Stellen bilden oft einen unvermittelten Kontrast zu den Toten, etwa bei der Aufnahme eines toten Kindes. Es scheint, als wäre das Kind lichtumflutet, eine wohl unbeabsichtigte Illusion, fast eine Illustration der religiösen Vorstellung, jedes unschuldige Kind käme nach dem Tode „in den Himmel“


Hausaufbahrung 81


Publikationen zum Werk von Johann Promberger Seit der Erstpublikation im Rahmen des Projekts „Der Traunseher“ im Jahr 1980 wurden Fotografien von Johann Promberger in einer Reihe von Büchern veröffentlicht.

Hans Kienesberger, Peter Putz (Hrsg.) Johann Promberger, Fotografien 1905 – 1925. Der Traunseher Ausgabe 6, Traunkirchen 1987

Josef Ehmer: Die Entstehung der Arbeiterfamilien in Oberösterreich, in: Rudolf Kropf Hrsg.: Arbeit / Mensch / Maschine, Der Weg in die Industriegesellschaft. Katalog der Oberösterreichischen Landesausstellung 1987 in Steyr-Wehrgraben, Linz 1987, S. 179 ff.

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Rudolpha Zeman, Roger M. Allmannsberger, Hoamatland 1918 – 1938, Hrsg.: Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz 2014

Peter Putz

DAS EWIGE ARCHIV The Eternal Archives · ∞

New Stuff RITTER

Peter Putz, Das Ewige Archiv · New Stuff, 248 Seiten, deutsch/englisch, Hardcover, Schutzumschlag. Ritterverlag, Wien · Klagenfurt, 2014. www.ritterbooks.com 100 Tableaux: Peter Putz; 7 Essays: Shawn Bryan, Gottfried Fliedl, Ingram Hartinger, Elke Krasny, Shaheen Merali, Peter Putz, Johanna Rachinger Extras: Matthias Marx, Johann Promberger, Karl A. Putz

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Erna Putz, die Tochter von Johann Promberger, beim Durchblättern der ersten Auflage der Publikation über ihren Vater. (2015) 84


Hans Kienesberger, (*1948 in Gmunden – † 2019). Ab 1966 künstlerische Arbeit in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Multiple, Skulptur und kontextbezogene Rauminstallationen. 1978 Gemeinsam mit Walter Pilar und P. Putz Gründung der Bildmanufaktur Traunsee und Herausgeber der Bild-Text-Sammlung „Der Traunseher“ (1978 – 1981). Preise und Stipendien: u.a. Krumau-Stipendium des Landes Oberösterreich; Krakau-Stipendium des BMfUK; Österr. Grafikwettbewerb: Preis des Landes Salzburg; Staatsstipendium des BMfUK; Theodor-Körner-Förderpreis; Geist und Form VII-Preis. Zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland.

Peter Putz, geboren 1954 in Ebensee/OÖ. Universität für angewandte Kunst Wien. Studien- und Arbeitsaufenthalte in Poznan/­PL (1977/78); Montréal/CAN, Concordia University, artist in residence (1988/89); Paris/F, Cité international des arts (1990); New York/USA (1995). 1978 Gründung der Bild-Manufaktur-Traunsee gemeinsam mit Hans Kienesberger und Walter Pilar und Herausgabe der BildText-Edition Der Traunseher (1978 – 1981). 1978 erste Animationsfilme; Lektor für Film und Neue Medien an mehreren Universitäten. Seit 1980 Arbeit am Projekt Das Ewige Archiv. 2021 Kepler Hall, Universität Linz und Domagkateliers, München Waste Art (Beteiligung) 2020/21 Künstlerhaus Wien, Waste Art: Die CALSI-Sequenz Tableaux (Beteiligung) 2019 Premiere des Videos Das Ewige Archiv · ordnen und geordnet werden im Blickle Kino, Belvedere 21, Museum für zeitgenössische Kunst, Wien Galerie Freihausgasse, Villach 2015 Les Archives éternelles, Paris, Maison Heinrich Heine Das Ewige Archiv, Robert-Musil-Literaturhaus, Klagenfurt The Eternal Archives & Mont Real Remix, Topological Media Lab, Concordia University, Montreal, CA 2014 Das Ewige Archiv · New Stuff, Buchpräsentation und Ausstellung in der Kunsthalle Wien 2012 Das Ewige Archiv · Heavy Duty XS, Buchpräsentation und Ausstellung im Wien Museum 1994 Veröffentlichung des Buches Das Ewige Archiv · Virtual Triviality 1988 Das Ewige Archiv (Kassetten-Edition), Ausstellung im Museum moderner Kunst Wien Zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen, Vorträge und Publikationen. Zahlreiche Videos auf youtube.com, vimeo.com und dorftv.at

Dr. h.c. Timm Starl, * 1939 in Wien, freier Kulturwissenschaftler, Fotopublizist und Ausstellungskurator, Gründer (1981) und Herausgeber (bis 2000) der Zeitschrift Fotogeschichte, Ausstellungen und Veröffentlichungen vorwiegend zu fotohistorischen Themen, arbeitet an einer Theorie der Fotografie (www.kritik-der-fotografie.at), lebt in Wien und im Weinviertel.

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Peter Putz

Das Ewige Archiv The Eternal Archives · ∞ Das Ewige Archiv wurde im Jahr 1980 von Peter Putz gegründet und versteht sich als dynamische Enzyklopädie zeitgenössischer Wirklichkeiten. Es ist eine der umfangreichsten nichtkommerziellen und unabhängigen Bilddatenbanken Österreichs, mit einem Bildbestand ab dem Jahre 1905, mit Metadatenverzeichnis und detaillierter Beschlagwortung. Schwerpunkt ist die permanente fotografische Notiz: Spurensicherung des Alltags, Dokumentation und Vergleich unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsräume. Diese Aufzeichnungen verdichten sich zu größeren Bezugsräumen und bilden ein facettenreiches Gewebe verschiedenster Realitäten mit besonderem Augenmerk auf Spektakulär-Unspektakuläres. Bilder der Sammlung werden zu themenbezogenen Tableaux zusammengefasst und kontinuierlich online veröffentlicht, wo sie durch eine Vielzahl von Suchfunktionen verbunden und frei zugänglich sind. Auf der Website des Ewigen Archivs finden sich zusätzlich weiterführende Links, Texte und Videos. The Eternal Archives were created by Peter Putz in 1980 and can be understood as a dynamic encyclopedia of contemporary realities. They are one of Austria’s most comprehensive non-commercial, independent image databases, with images dating from 1905 and a metadata index with detailed keyword referencing. The focus is on photographic note-taking: preserving traces of everyday activity, documenting and comparing a variety of places where people live and work. These photographic records interconnect to form a multi-facetted network of greatly differing realities, with particular attention being paid throughout to the profane, the normal, the ordinary and thus pointing out its importance. Images from the collection are collated into thematic tableaux and continuously published online, where they are linked by a large number of search functions and freely accessible. Additional links, texts and videos can be found as well on the website of the Eternal Archives.

Herausgeber: Peter Putz · Das Ewige Archiv Mollardgasse 85 a / 41 · 1060 Wien +43 664 111 98 12 archiv@ewigesarchiv.at Gestaltung und Bildbearbeitung: Studio Putz+ Medien · Grafik · Kunst Kontaktkopien der Glasnegative (1979–1980): Peter Putz in Zusammenarbeit mit Hans Kienesberger HiRes-Scans eines Teils der Glasnegative (2012): Christoph Pallinger Repros der Kontaktkopien (2015): Peter Putz HiRes-Repros eines Teils der Glasnegative (2021): Dieter Brasch Alle Fotos und Texte, außer anders ausgewiesen: © Peter Putz Alle Fotografien von Johann Promberger © Nachlass Johann Promberger / Peter Putz · Das Ewige Archiv Jegliche Art der Verwendung und Publikation bedarf gesonderter schriftlicher Vereinbarung. Alle Rechte vorbehalten Wien · 2021 © Peter Putz www.ewigesarchiv.at time is on my side




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